Warnstreik am Lübecker Hafen
Wegen der Weigerung des Arbeitgebers zu Tarifverhandlungen zusam-menzukommen hat die Gewerkschaft ver.di für Montag zu einem weiteren Warnstreik bei der Service Gesellschaft (SG), einem Tochterunternehmen der Lübecker Hafengesellschaft aufgerufen. Es handelt sich hierbei bereits um den vierten Warnstreik in der Lohnrunde."Wir hatten den Arbeitgeber bereits Anfang letzter Woche zu weiteren Verhandlungen und einem geänderten Angebot aufgefordert", berichtet Gerhard Mette, Verhandlungsführer der Gewerkschaft für die Tarifverhandlungen im Hafen. "Bis zu unserem Warnstreik am Freitag letzter Woche hat der Arbeitgeber nicht reagiert. Auch dann war er nicht in der Lage, ein geändertes Angebot zuzusichern. Unsere Kolleginnen und Kollegen sind über diese fehlende Flexibilität sehr enttäuscht", so Mette weiter. "Viele haben den Eindruck, dass hier bewusst ein Konflikt geschürt werden soll", berichtet der Gewerkschaftsvertreter.
"Wir gehen davon aus, dass hinter dieser Haltung der zum Teil privatisierte Mutterkonzern, die LHG steckt. Die Lübecker Hafengesellschaft ist zu rund 75 Prozent im Eigentum der Hansestadt Lübeck und zu gut 25 Prozent im Eigentum der Investmentgesellschaft Rreef, einem Unternehmen der Deutschen Bank. Viele Beschäftigte haben das Gefühl, dass der private Eigner den Tarifkonflikt zu einer Veränderung des Klimas im Hafen nutzen will", berichtet Mette. "Wir werden von Hafenarbeitern angesprochen, inwieweit dieser Tarifstreit nicht als ein Konflikt des gesamten Hafens gesehen werden muss."
Ver.di geht davon aus, dass der Konflikt schnell beigelegt werden könne. Voraussetzung hierfür, so ihr Vertreter, ist allerdings, dass die Gegenseite ein Interesse daran hat.
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