Die einzigen, denen es gelingt den Aggro zu kanalisieren, eine politische Waffe draus zu machen, sind die Rechten.
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Von links kommt scheinbar kein Angebot von vergleichbarer Attraktivität für die schweigend Leidenden.
WTF!?! kotz
Als ich versucht hatte, mich inhaltlich damit auseinanderzusetzen, wie man den Druck psychischen Leidens in eine Kampfform kanalisieren kann, wurde der Thread von Schwarzrot geschreddert.
Menschen reagieren ähnlich wie Laborratten auf anhaltenden Streß: Sie werden aggressiver.
(Bei Menschen ist "Streß" nicht nur erhöhter Arbeitsdruck, sondern er kann sich auch aus sozialem Ausgegrenztsein durch Armut ergeben.)
Die Aggression kann sich nach innen wenden. Dann tritt sie auf als Depression oder andere psychische Krankheit. Oder zeigt sich in dem erhöhten Gebrauch von Alkohol oder anderer Betätubungsmittel. Oder Selbstverletzung oder Suizid.
Ein Aggro nach außen wäre das Zerlegen der eigenen Wohnung, wahlloses Zertrümmern von Telefonzellen oder was einem in den Weg kommt, das Anbrüllen oder Verprügeln von Frau und Kindern, oder dem Nächstbesten auf die Fresse hauen...
Diese ungerichtete Gewalt ist weit verbreitet.
Die Faschos sagen nicht, "das darfst du nicht!" "Du mußt eine Therapie machen." Sie geben diesem blinden Aggro eine Richtung und sie befeuern ihn und feiern ihn. Der Aggro wird gerichtet gegen Migranten, gegen Linke, Schwule, Behinderte und Obdachlose...
Ich will den Aggro nicht feiern. Er ist aber ein sehr menschliches Verhalten. Er kann besser und befreiender sein, als das stille Leiden.
Es erinnert mich daran, daß es in den 60er/70er Jahren in Frankfurt "Putzgruppen" gab, die fiese Ausbeuter aufmischten. In Italiens sowieso. Da hatten sich Jugendgangs politisiert und sich weniger mit Kleinkriminalität und Schlägereien untereinander abgegeben, sondern Hinterhofklitschen zertümmert, wenn sie die Arbeiter um ihren Lohn betrogen haben, haben Ausbeutern aufgelauert oder sich deren Autos vorgeknöpft...
Diese historischen Erfahrungen sind weitgend vergessen. Ich finde es in der momentanen Situation interessant, sich mit diesen Erfahrungen zu beschäftigen.