...ums Ganze

Begonnen von Avraam Benaroya, 21:22:11 Mi. 30.Mai 2007

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Avraam Benaroya

Ich möchte angesichts des unmittelbar bevorstehenden G8-Gipfels den
Basis-Text des ...ums Ganze-Bündnisses aus Theorie Organisation Praxis (Berlin), der autonomen antifa [f] (Frankfurt/Main) und der redical [m] aus Göttingen dokumentieren, weil er sich von den unzähligen, offenbar geklonten Aufrufen mit wesentlich geringerem Reflexionsniveau - wie ich finde sehr gelungen - abhebt. Ich stelle also zunächst mal keine eigenen Thesen zu auf, aber eventuell kommt es ja noch zu einer Diskussion.
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ready to go

Der G8-Gipfel steht (fast) vor der Tür und es haben sich bereits einige Zusammenhänge und Bündnisse zusammengefunden, um im linksradikalen Spektrum für die Proteste zu werben. Da uns - das sind die Gruppe TOP (ex-KP) Berlin, die redical m aus Göttingen und die autonome.antifa [f] aus Frankfurt - diese Bündnisse bzw. Deren Herangehensweise an den Gipfel aus verschiedenen Gründen nicht angemessen erscheinen, haben wir uns entschlossen, eine eigenständige Position zu formulieren:
...ums Ganze Smash Capitalism. Fight the G8 Summit.!

Unter dem Leitmotiv ,,Wachstum und Verantwortung" findet vom 6. bis zum 8. Juni im Ostseestädtchen Heiligendamm der Deutschlandgipfel der G8 (Gruppe der 7 mächtigsten Industriestaaten plus Russland) statt. Wenn derart hochkarätige Worthülsen – die wahrscheinlich gleich einer ganzen Heerschar von PR-Beratern ihre traurige Existenz als Megakreative sichern – auf die Öffentlichkeit losgelassen werden, dann ist den meisten klar: Propaganda ist im Spiel. Welche tatsächliche politische Bedeutung die Zusammenkunft der G8 wirklich besitzt, darüber ist sich wahrscheinlich nicht einmal der enge Kreis der Eingeladenen im Klaren. Ob die G8-Gipfel höher zu bewerten sind, als die Rolle der Weltbank oder der Welthandelsorganisation (WTO) im globalen Kapitalismus scheint fragwürdig; ebenso wie eine linke Agitation, die behauptet, hinter dem Anspruch der Regierungschefs, drängende Weltprobleme lösen zu wollen, verberge sich einfach nur eine ,,Lüge".

Nicht weil die ,Gruppe der Acht' die ,,Spinne im Netz" ist, oder die ,,Schaltzentrale" des ,,Raubtierkapitalismus", sondern weil die G8-Gipfel als Form begriffen werden müssen, in der sich die kapitalistische Gesellschaft im Politischen reflektiert, rufen wir zum unversöhnlichen Akt der Negation auf. Eine solche politische Praxis zielt nicht auf die ,,One Family" der Betrogenen und Enttäuschten, sondern auf die Möglichkeit, den Skandal Kapitalismus in seiner Totalität in den Fokus der Kritik zu rücken: Seine Strukturen in Institutionen und Köpfen zu kritisieren und daraus eine Perspektive jenseits von Herrschaft, Gewalt, Verdrängung und Ausbeutung zu entwickeln.

,,It seems to be easier for us today to imagine the thoroughgoing deterioration of the earth and of nature than the breakdown of late capitalism; perhaps that is due to some weakness in our imagination."(Fredric Jameson)
Moving Targets...

Gesellschaft, das ist nicht einfach nur die Summe ihrer Mitglieder: Ihr Spezifisches besteht gerade im Übergewicht der sozialen Formen und Verhältnissen, welche die Beziehungen der Einzelnen zueinander strukturieren und organisieren. Die kapitalistische Produktionsweise als dominantes Strukturprinzip zu begreifen, entspricht der Notwendigkeit jeder auf Veränderung zielenden Praxis, über das Verständnis des Bestehenden Rechenschaft abzulegen. Dabei gilt es zu berücksichtigen, dass gegenwärtige Gesellschaften von einer Vielzahl von Herrschafts- und Unterdrückungsverhältnissen durchzogen sind – wie asymmetrische Geschlechterverhältnisse, Rassismus und Antisemitismus oder die Diskriminierung bestimmter sexueller Orientierungen.

Statt eines platten Denkens in Haupt- und Nebenwidersprüche, ist es für ein adäquates Verständnis von Kapitalismus notwendig, zu fragen, wie diese unterschiedlichen Formen zusammenhängen und sich bedingen. Der vorherrschende Mangel an Klarheit über die Entwicklungen des kapitalistischen Herrschaftssystems sollte nicht zu dem Irrtum führen, die Frage der Praxis und der Organisierung auf einen Zeitpunkt zu vertagen, an dem die Theorie ,,ausgereift" sei. Die Furcht, in Irrtum zu geraten, ist bekanntlich schon der Irrtum selbst. Auch wenn die gute Absicht nicht jeden Fehler entschuldigt, die Notwendigkeit zur Praxis ist der Unvernünftigkeit des gesellschaftlichen Zustandes geschuldet: Der Widerspruch zwischen dem noch nie da gewesenen materiellem Reichtum – der realen Möglichkeit menschlicher Freiheit – und den Zumutungen und Katastrophen, die der kapitalistische Verwertungszwang ständig produziert, sollte Grund genug sein, zur offenen Rebellion überzugehen. Weil aber ,,Protest" an sich nicht bereits emanzipatorisch ist, sondern auch zutiefst reaktionär sich artikulieren kann, ist eine radikale Linke zu mehr als bloßer ,,Intervention" verpflichtet. Denn eine Intervention ohne kritische Bestimmung des eigenen Standpunktes ist weniger als ein trauriges Dabeisein – sie macht sich zum Werkzeug für den falschen Zweck.

,,Die Sphäre der Zirkulation oder des Warenaustausches, innerhalb deren Schranken Kauf und Verkauf der Arbeitskraft sich bewegt, war in der Tat ein wahres Eden der angebornen Menschenrechte. Was allein hier herrscht, ist Freiheit, Gleichheit, Eigentum und Bentham. Freiheit! Denn Käufer und Verkäufer einer Ware, z.B. der Arbeitskraft, sind nur durch ihren freien Willen bestimmt. Sie kontrahieren als freie, rechtlich ebenbürtige Personen. Der Kontrakt ist das Endresultat, worin sich ihre Willen einen gemeinsamen Rechtsausdruck geben. Gleichheit! Denn sie beziehen sich nur als Warenbesitzer aufeinander und tauschen Äquivalent für Äquivalent. Eigentum! Denn jeder verfügt nur über das Seine. Bentham! Denn jedem von den beiden ist es nur um sich zu tun. Die einzige Macht, die sie zusammen und in ein Verhältnis bringt, ist die ihres Eigennutzes, ihres Sondervorteils, ihrer Privatinteressen." (Karl Marx)
Illegal, legal, scheißegal: G8 legitim!

Den Deutschlandgipfel der G8 zum Anlass für radikale Gesellschaftskritik zunehmen, bedarf der zweifachen Rechtfertigung. Gegen die kritischen Kritiker allen globalisierungsbewegten Protestes gilt es den bürgerlichen Standpunkt stark zu machen: Gerade weil die Regierungschefs, die in Heiligendamm zusammenkommen, sich selber als Repräsentanten einer Volkssouveränität begreifen, ist folglich der Protest des ,,Volkes" gegen solche Treffen eine völlig legitime Angelegenheit. Rein formell ist er weder a priori reaktionär noch latent antisemitisch sondern vollzieht sich in Gänze innerhalb eines bürgerlich Paradigmas. Gegen die populäre Meinung innerhalb der globalisierungskritischen Bewegung, die Gipfel seien ,,illegitim" im Sinne von ,,undemokratisch", gilt es mit Marx ebenfalls die Wirklichkeit der bürgerlichen Gesellschaft zur Kenntnis zu nehmen: Nicht einfach eine Bande von Raubrittern, sondern die Repräsentanten von Rechtsstaaten mit Verfassungen und Anerkannten Legitimationsverfahren treffen dort zusammen. Als Person im juristischen Sinne können Staaten als ,,Freie" und ,,Gleiche" sich – der Logik folgend –legitimer weise auch zu informellen Treffen verabreden oder als Vertragspartner begegnen. Statt alternative Demokratie- und Rechtsmodelle zu erfinden, sollte eine emanzipative Bewegung vielmehr erkennen, dass sich Herrschaft und Ausbeutung im Kapitalismus nicht primär entgegen Recht und Demokratie sondern innerhalb dieser Formen vollziehen. Als Rechtsstaat behandelt der bürgerliche Staat seine Staatsbürger als freie und gleiche Privateigentümer: Alle Staatsbürger sind denselben Gesetzen unterworfen und haben dieselben Rechte und Pflichten. Der Staat schützt das Privateigentum eines jeden Bürgers, unabhängig vom Ansehen der Person. Dieser Schutz besteht vor allem darin, dass die Bürger verpflichtet werden, sich wechselseitig als Privateigentümer anzuerkennen. Der Staat verhält sich den einzelnen Bürgern gegenüber tatsächlich als neutrale Instanz; diese Neutralität ist kein Schein. Gerade vermittels dieser Neutralität sichert der Staat vielmehr die Grundlagen der kapitalistischen Herrschafts- und Ausbeutungsverhältnisse. Der Schutz des Privateigentums impliziert, das diejenigen, die außer ihrer Arbeitskraft kein (relevantes) Eigentum besitzen, ihre Arbeitskraft verkaufen müssen. Um sich ihren Lebensunterhalt aneignen zu können, müssen sie sich dem Kapital unterwerfen. Diese Einsicht hat für eine Gegenmobilisierung zum G8-Gipfel weit reichende Folgen. Zu allererst ist damit die klare Absage an ökonomistische und personalisierende (Staats-)Vorstellungen verbunden: Die eine will den Staat unmittelbar als reines Werkzeug der ökonomisch herrschenden Klasse entlarven – um im Zirkelschluss die ,,richtige" Anwendung dieses Instruments fürs ,,Allgemeinwohl" zu fordern. Die andere begreift den Zustand der Welt primär als Ergebnis individuellen Fehlverhaltens einzelner Kapitalisten und Politiker, die aus Gier, Korruptheit oder fehlendem Verantwortungssinn handeln. Spielarten dieser ideologischen Formen reichen vom Anti-Amerikanismus bis hin zum antisemitischen Stereotyp. Weniger reaktionär aber ebenso problematisch verhält es sich mit der moralischen Verurteilung bestimmter Konzerne und ,,Multis", deren Praktiken oft zu Recht als besonders widerlich gebrandmarkt werden. Dabei fällt aber oft die Kritik an der ,,ganz normalen" Ausbeutung (die alle Kapitalisten betreiben) hinten runter. Die Auffassung verkennt zudem, dass selbst die Kapitalisten durch die Konkurrenz von der sachlichen Gewalt der Kapitalverwertung getrieben sind. Der Prozess der Konzentration und Zentralisation von Kapital ist insofern ein strukturell bedingtes Moment der Kapitalakkumulation. Irrsinnig wäre es deshalb, etwa gegen die ,,Macht der Multis" den ,,fairen Wettbewerb" einzufordern oder nach dem Motto groß = böse und klein = gut das Kapital nach Sympathiewerten einzuteilen.

,,mmer übersetzt der Staat den objektiven Zwangscharakter der gesellschaftlichen Reproduktion in politische Form. In Zeiten von Krise und sozialer Unruhe tritt dies krude und unverbrämt zu Tage; es zeigt sich darüber hinaus in den Präventivstrategien, die darauf gerichtet sind, die Krise einzudämmen oder besser zu verwalten. Aber es gilt auch für den ,,Normalfall" einer friedlichen und befriedeten Reproduktion, die innerhalb und vermittels der Institutionen vor sich geht." (Johannes Agnoli)

Rechtstaatlichkeit als spezifische Form kapitalistischer Herrschaft zu begreifen, heißt freilich nicht, im Kapitalismus würden Rechtsnorm und Rechtspraxis, Ideal und Wirklichkeit immer im Einklang stehen. Dass auf empirischer Ebene nicht nur einzelne Kapitalisten sondern auch Organe bürgerlicher Rechtsstaaten sich zum Teil illegaler Praktiken bedienen – Gammelfleisch als Frischware deklarieren, Giftmüll in Afrika verkippen, Gewerkschafter ermorden, Folter praktizieren, etc. – wird weit reichend skandalisiert. Eine politische Bewegung, die primär das kritisiert, was generell als ,,kriminell" gilt, bewegt sich allerdings eher auf dem Kritikniveau eines Staatsanwaltes. Der naive Trugschluss einer solchen Position freilich lautet: ,Die Welt wäre schon in Ordnung, wenn sich nur alle an die Gesetze halten würden.'

Um den Bock nicht zum Gärtner zu machen, muss eine materialistische Kritik weiter greifen: Der bürgerliche Staat ist nicht nur Rechtsstaat, der lediglich einen formalen Rahmen setzt und die Einhaltung dieses Rahmens durch sein Gewaltmonopol sichert. Er gewährleistet auch die allgemeinen materiellen Bedingungen der Kapitalakkumulation, sofern diese Bedingungen von den Einzelkapitalisten nicht bereitgestellt werden können. Dies reicht vom Schulsystem, über Infrastruktur bis zur kriegerischen Durchsetzung nationaler Interessen. Auch darüber sollten keine Illusionen bestehen – ohne in platten Antiimperialismus zu verfallen. Als ,,ideeller Gesamtkapitalist" muss der Staat zuweilen auch Maßnahmen gegen die widerstreitenden Interessen einzelner Kapitalfraktion durchsetzen, um eine generelle Kapitalakkumulation langfristig zu sichern. Durch seine strukturelle Abhängigkeit über Steuereinnahmen tut er dies zudem aus reinem Eigeninteresse, weil jeder Politiker lernt, dass ,nur wenn es der Wirtschaft gut geht, es auch dem Staat gut gehen kann.'Dieser strukturelle Zusammenhang wird oft in der linken Debatte ausgeblendet, etwa wenn es um die Hoffnungen geht, die sich um bestimmte reformistische Parteien ranken. Mit ihnen mag sich in den reichen Ländern vielleicht die bescheidene Verteilung des verfügbaren Kuchens geringfügig und auf Zeit verbessern; an der Unterordnung und Gängelung der Menschen durch den (Sozial-)Staat ändert sich freilich nichts. Die befreite Gesellschaft ist nur jenseits der Formen von Staat und Kapital nicht zu haben.

,,Rational ist diejenige Phantasie, die zum Apriori werden kann, das darauf abzielt, den Produktionsapparat umzubauen und umzudirigieren in Richtung auf ein befriedetes Dasein, ein Leben ohne Angst. Und das kann niemals die Phantasie jener sein, die von den Bildern der Herrschaft und des Todes besessen sind. [...] So muss die Frage noch einmal ins Auge gefasst werden: wie können die verwalteten Individuen – die ihre Verstümmelung zu ihrer eigenen Freiheit und Befriedigung gemacht haben und sie damit auf erweiterter Stufenleiter reproduzieren – sich von sich selbst wie von ihren Herren befreien?" (HerbertMarcuse)
,Wie ich mich nun um dich werfe'

Im Kapitalismus folgen die ökonomischen Akteure einer Rationalität, die ihnen durch die ökonomischen Verhältnisse selbst aufgezwungen ist. Mit der Menschheit verhält es sich wie in Goethes Zauberlehrling: Die Mächte, die gerufen wurden, um sich von der mühsamen Plackerei zu befreien – um das Überleben in einer gewaltigen Natur zu sichern – haben sich längst verselbständigt und beherrschen den Menschen. Selbst der Kapitalist ist durch das Band der Konkurrenz dazu verdammt, Profit zu machen oder unterzugehen. Im Angesicht von Krieg, Terror und der Verelendung ganzer Weltregionen steht die Zivilisation immer wieder mit Fassungslosigkeit vor den Resultaten ihrer eigenen Dynamik. Goethes alter Hexenmeister, der den bösen Zauber beendet und den Lehrling aus seiner misslichen Situation befreit, wäre in einer zeitgemäßen Lesart freilich weder der raffinierte Bourgeois noch der starke Staat. Die Fähigkeit, die Mittel einem vernünftigen Zweck unterzuordnen, oder anders gesprochen, den Menschen als Subjekt der eigenen, selbstbestimmten Geschichte einzusetzen, diese Meistergabe entspräche nicht dem ,,Lob der Klassengesellschaft" und deren Sachzwanglogik. Im Gegenteil: Als Sinnbild für die Aufhebung des Zwangsverhältnisses ähnelt der alte Hexenmeister vielmehr dem Marxschen Gespenst des Kommunismus. ,,Zeitgemäß" hieße hier allerdings, dem herrschenden Zeitgeist zu widersprechen: Gegen die Diktatur der Produktion über die Bedürfnisse, das Primat der Bedürfnisse über die Produktion einzufordern.

Aller Unvernunft zum Trotz scheint es, als sei der Kapitalismus derzeit lediglich in seinen ,,Normalzustand" zurückgekehrt – mit wachsenden kapitalistischen Kernen, die immer größeren Reichtum hervorbringen, und einem Armutsgürtel, dessen Größe und dessen Konstitution sich in den einzelnen Ländern erheblich unterscheiden mag. Dass täglich 14.000 Kinder an den Folgen von Hunger und Unterernährung sterben, lässt keinen Zweifel daran, wie gewalttätig sich der Kapitalismus im globalen Maßstab darstellt. Falsch wäre es jedoch, die unmittelbare Gewalt als das authentische Wesen des Kapitalismus zu begreifen. Vielmehr gilt es die Janusköpfigkeit des modernen Kapitalismus zu erkennen zwischen ursprünglicher Akkumulation, Weltordnungskrieg, und gewaltiger Krisenbeherrschung auf der einen Seite und der ,,zivilisierten", rechtsförmigen Ausbeutung mit ,Brief und Siegel' auf der anderen. Weder lässt sich das Eine auf das Andere reduzieren, noch sollten sie in ihrer Qualität gleichgesetzt werden. Dennoch müssen beide als zwei Seiten einer Medaille verstanden werden. Dass selbst in den reichen Industrienationen von einer ,,Rückkehr der Armut", dem ,,Prekariat" oder einer neuen ,,Unterschicht" gesprochen wird, verdeutlicht, dass auch hier der Kampf um die Teilhabe am gesellschaftlichen Reichtum und um die Art seiner Hervorbringung keineswegs still steht. Auf seiner Jagd nach immer höheren Profiten ist der Kapitalismus gezwungen, ständig seine Produktionsweise zu revolutionieren. Die Erschaffung einer ,,industriellen Reservearmee" und das Aufkündigen von ,,Klassenkompromissen" ist dabei keinesfalls neu in der Geschichte des Kapitalismus, auch wenn sich mit den spezifischen Veränderungen in der Produktionsweise auch die spezifischen Anforderungen an die Subjekte verändern: Während der Fordismus ganz auf den zuverlässigen Massenarbeiter setzte, der zu funktionieren hatte und sich ansonsten keinen Kopf machen musste um unternehmerische Belange, wird heute eine andere Form des abhängig Beschäftigten gefordert. Der Mensch im Neoliberalismus wird in Gänze in den Produktionsprozess eingebunden und ist mit dem Ertönen der Werksirene noch lange nicht aus dem Vertrag entlassen, den er mit seinem Unternehmer geschlossen hat. Fortbildung, Engagement für die Firma auch außerhalb der Betriebszeiten, Mitverantwortung und ,,flache" Hierarchien in den Unternehmen sind Stichpunkte der heutigen Diskussion. Dabei geht es vor allem um eine uneingeschränkte Identifikation der ausgebeuteten Subjekte mit der Firma. Biographien von Arbeitern, die Jahrzehnte in derselben Spelunke ihre Brötchen verdienen müssen, werden in Zukunft selten werden. Der neoliberale Mensch muss ,,Rennen, rackern, rasen" und ,,fit, flexibel, fantastisch" sein, um den Marktanforderungen gerecht zu werden. Wer diesen Kriterien nicht entspricht, wird sich in Zukunft auf ein Leben am Existenzminimum einstellen müssen. Das Diktat lautet, sein Leben voll und ganz darauf auszurichten, zu jeder Zeit und an jedem Ort für die kapitalistische Verwertung einsetzbar zu sein.

,,Wir behaupten nicht, das Monopol auf die Intelligenz zu haben, wohl aber auf deren Anwendung. Unsere Position ist eine strategische – wir stehen im Mittelpunkt jeden Konflikts. Das Qualitative ist unsere Force de Frappe." (Situationistische Internationale)
[Organize]

Die in der G8 Mobilisierung häufig konstatierten ,,Risse in einer neoliberalen Hegemonie" erscheinen dagegen eher als Betriebsgeräusch der kapitalistischen Verwertungsmaschinerie, als dass sich hier ein Ausstieg aus dem kapitalistischen Irrsinn abzeichnen würde. Wer nicht Islamisten, Neonazis, landlose Bauern, Hartz IV-Protestler und Schwarzfahrer zu einer subversiven Masse verwursten will – und sie dadurch gleich macht, weil sie irgendwie alle etwas gegen ,Neoliberalismus' haben – dessen Bilanz muss nüchtern ausfallen. Die Widersprüche im Kapitalismus sind zwar täglich erfahrbar, als komplexes gesellschaftliches Herrschaftsverhältnis entzieht sich der Kapitalismus aber dem unmittelbaren Alltagsbewusstsein. Radikalität in die Auseinandersetzungen um die G8 einzubringen, zielt deshalb auf mehr ab, als auf die zum Ritual verkommende Geste. Statt alles der Strategie unterzuordnen, geht es der Radikalität um die adäquate Erkenntnis gesellschaftlicher Herrschaft und um die Bestimmung deren vernünftiger Aufhebung. Der ,,Sprung ins Reich der Freiheit" setzt den selbstreflexiven Bruch mit dem sozialdemokratischen Heilsversprechen ebenso voraus wie mit dem Glauben an einen historischen Automatismus, dem zur Folge der Kapitalismus ,aus sich selbst heraus' notwendig zusammenbrechen müsse.

Und doch bleibt festzuhalten: Der Kapitalismus ist ein gesellschaftliches Verhältnis– von Menschen hervorgebracht – und als solches auch von den Menschen überwindbar. Die Kritik an den kapitalistischen Produktionsverhältnissen muss insofern aber auch immer auch eine Kritik an den ideologischen Denkformen sein, in denen sich das historisch Gewordene und gesellschaftlich Hervorgebrachte in den Köpfen der Menschen zum scheinbar Ursprünglichen, Natürlichen oder Göttlichen verkehrt und verselbständigt. Für die Mobilisierung zu den G8-Protesten bedeutet dies, der rechts- und linksruck bewegten Raserei gegen das Abstrakte ebenso eine klare Absage zu erteilen wie den Sinnstiftungen von ,,Volk" und ,,Nation", ,,Religion" und ,,Kultur". Gilt es die bürgerlichen Werte gegen jeden Rückfall in die Barbarei zu verteidigen, wäre es freilich ebenso falsch, diese affirmativ zu verklären oder sich in neokonservativer Manier der Herrschaftskritik zu entledigen. Das hieße, das Kind mit dem Bade auszugießen.

So naiv es heute auch erscheint, von Revolution zu sprechen, so viel dümmer ist es doch, seine ganzen Fähigkeiten darauf zu verschwenden, sich mit dem schlechten Bestehenden zu arrangieren, wo die globale Entwicklung des Kapitalismus jeder Bestimmung vernünftiger Zwecke spottet. Nicht, weil die Gruppe der Acht das personifizierte Böse ist, sondern gerade weil Herrschaft im Kapitalismus im Grunde weder Namen noch Adresse hat, sollte der G8-Gipfel zum Anlass genommen werden, um mit der Kapitalismuskritik aufs Ganze zu gehen. Denn der ,richtige Ort' für antikapitalistischen Widerstand ist nie unmittelbar gegeben. Die ,,Richtigkeit" bestimmt sich ausschließlich in dem Maße, in dem aus der Erfahrung gesellschaftlicher Widersprüche die Einsicht in die Notwendigkeit erwächst, ,,alle Verhältnisse umzuwerfen, in denen der Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist."

Dezember 2006
autonome.antifa [f], Frankfurt
redical M, Göttingen
T.O.P. Berlin
"...die Revolution nicht nur nötig ist, weil die herrschende Klasse auf keine andre Weise gestürzt werden kann, sondern auch, weil die stürzende Klasse nur in einer Revolution dahin kommen kann, sich den ganzen alten Dreck vom Halse zu schaffen" Marx

Avraam Benaroya

"...die Revolution nicht nur nötig ist, weil die herrschende Klasse auf keine andre Weise gestürzt werden kann, sondern auch, weil die stürzende Klasse nur in einer Revolution dahin kommen kann, sich den ganzen alten Dreck vom Halse zu schaffen" Marx

Avraam Benaroya

"...die Revolution nicht nur nötig ist, weil die herrschende Klasse auf keine andre Weise gestürzt werden kann, sondern auch, weil die stürzende Klasse nur in einer Revolution dahin kommen kann, sich den ganzen alten Dreck vom Halse zu schaffen" Marx

Pinnswin

Zitathoch damit
??? Biste am wixxn?

 8o
Das Ende Der Welt brach Anno Domini 1420 doch nicht herein.
Obwohl vieles darauf hin deutete, das es kaeme... A. Sapkowski

Avraam Benaroya

Nein, wenn der Text als aktuellster angezeigt wird, wird er auch häufiger gelesen. Capiche? Also lass die plumpen Sprüche!
"...die Revolution nicht nur nötig ist, weil die herrschende Klasse auf keine andre Weise gestürzt werden kann, sondern auch, weil die stürzende Klasse nur in einer Revolution dahin kommen kann, sich den ganzen alten Dreck vom Halse zu schaffen" Marx

BakuRock

Das gefaellt mir - du bist Pragmatiker @avraam B...

Allerdings habe ich (ein Arbeiter) den text nun schon 3x reingezogen, aber leider nur ein Stueck verstanden. Aber dazu sind wir wohl im Theoriebereich.

Dennoch:
ZitatSo naiv es heute auch erscheint, von Revolution zu sprechen, so viel dümmer ist es doch, seine ganzen Fähigkeiten darauf zu verschwenden, sich mit dem schlechten Bestehenden zu arrangieren, wo die globale Entwicklung des Kapitalismus jeder Bestimmung vernünftiger Zwecke spottet. Nicht, weil die Gruppe der Acht das personifizierte Böse ist, sondern gerade weil Herrschaft im Kapitalismus im Grunde weder Namen noch Adresse hat, sollte der G8-Gipfel zum Anlass genommen werden, um mit der Kapitalismuskritik aufs Ganze zu gehen. Denn der ,richtige Ort' für antikapitalistischen Widerstand ist nie unmittelbar gegeben. Die ,,Richtigkeit" bestimmt sich ausschließlich in dem Maße, in dem aus der Erfahrung gesellschaftlicher Widersprüche die Einsicht in die Notwendigkeit erwächst, ,,alle Verhältnisse umzuwerfen, in denen der Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist."

Da bin ich mir eben nicht so sicher. Wenn wir den Kapitalismus mal in Einzelteile zerlegen - Also die verschiedenen Industriebereiche (Metall-Bau-Gesundheit-Chemie-Pharma usw.), die "Zwischen"haendler, die Dienstleistungsunternehmen, die Medien (Bertelsmann z.B.) und die Politik, dann koennten wir diese Teilchen des Gesamt-Getriebes vereinzelt analysieren. Wie hoch ist der Markt(Geld)anteil des einzelnen Zahnrades? Und, wieviel des Geldes (das Boese/die Macht) wird ueber die Knotenpunkte Boersen erKapitalisiert? Wieviel Geldwert halten die Aktien - und wer sind nennenswerte Aktionaere?

So kommen wir von dem (anonymen) Kapitalismus weg, zu Namen und Adressen!

Oder liege ich (theoretisch) voll daneben?
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Wenn eine Idee am Anfang nicht absurd klingt, gibt es für sie keine Hoffnung. .... A. Einstein

Eigentumsfragen stellen!

Wer sind FAUistas

Avraam Benaroya

ZitatDa bin ich mir eben nicht so sicher. Wenn wir den Kapitalismus mal in Einzelteile zerlegen - Also die verschiedenen Industriebereiche (Metall-Bau-Gesundheit-Chemie-Pharma usw.), die "Zwischen"haendler, die Dienstleistungsunternehmen, die Medien (Bertelsmann z.B.) und die Politik, dann koennten wir diese Teilchen des Gesamt-Getriebes vereinzelt analysieren. Wie hoch ist der Markt(Geld)anteil des einzelnen Zahnrades? Und, wieviel des Geldes (das Boese/die Macht) wird ueber die Knotenpunkte Boersen erKapitalisiert? Wieviel Geldwert halten die Aktien - und wer sind nennenswerte Aktionaere?

So kommen wir von dem (anonymen) Kapitalismus weg, zu Namen und Adressen!

Oder liege ich (theoretisch) voll daneben?

Morgen schreibe ich - ein arbeitsloser Mensch ausem Subproletariat - bestimmt noch was dazu. :D

Aber... ich kopiere hier mal ein Kapitel aus Michael Heinrichs recht virtuoser Zusammenfassung von Marxens 3 Kapitalbänden rein, was deine Frage hinreichend beantworten dürfte. - Was dann aber eben mit noch mehr Theorie verbunden ist. Aber die Analyse und Kritik müssen der Praxis bekanntlich vorrausgehen. Konkrete Verständnisfragen (auch zu dem ...ums Ganze-Text) sind erwünscht.

Hier das Buch erstmal komplett: http://www.marxistische-bibliothek.de/michael_heinrich.rtf

Zitat10.2 Exkurs zum Antisemitismus

Im Vorwort zum "Kapital" schreibt Marx, dass er die "Gestalten von Kapitalist und Grundeigentümer" keineswegs "in rosigem Licht" zeichne, dass es sich um die Personen aber nur insoweit handle, als sie "die Personifikation ökonomischer Kategorien sind", und es daher auch nicht darum gehen könne, "den einzelnen verantwortlich [zu] machen für Verhältnisse, deren Geschöpf er sozial bleibt, so sehr er sich auch subjektiv über sie erheben mag." (MEW 23, S. 16). Wie weiter oben gezeigt wurde (vgl. Kapitel 4.2 oder 5.2), folgen die ökonomischen Akteure einer Rationalität, die ihnen durch die ökonomischen Verhältnisse selbst aufgezwungen ist. So resultiert der beständige Versuch der Kapitalisten, die Kapitalverwertung zu erhöhen (im Normalfall) keineswegs aus einer "übermäßigen Gewinnsucht" der einzelnen Kapitalisten; es ist vielmehr die Konkurrenz, die den einzelnen Kapitalisten, bei Strafe des ökonomischen Untergangs, ein solches Verhalten aufzwingt. Alle, auch diejenigen, die vom Wirken des Kapitalismus profitieren, sind Teil eines großen Räderwerks. Der Kapitalismus erweist sich als eine anonyme Maschine, die keinen Maschinenmeister kennt, der diese Maschine mit seinem Willen lenkt und den man für die von dieser Maschine angerichteten Zerstörungen verantwortlich machen könnte. Will man diese Zerstörungen beenden, reicht es nicht, die Kapitalisten zu kritisieren, es müssen vielmehr die kapitalistischen Strukturen in ihrer Gesamtheit abgeschafft werden.

Mit der "Personifizierung der Sachen und Versachlichung der Produktionsverhältnisse" (MEW 25, S. 838) scheint der Kapitalismus als Ganzer gegen Kritik aber weitgehend immun zu werden. Da die kapitalistische Maschine anscheinend nichts anderes ist als die fortgeschrittenste Gestalt des gesellschaftlichen Lebensprozesses (dass soziale Formbestimmungen vom stofflichen Inhalt nicht mehr geschieden werden können, ist ja gerade das, was die trinitarische Formel zum Ausdruck bringt), kann sich die Gesellschaft dieser Maschine gar nicht entziehen; der Unterwerfung unter angeblich unausweichliche "Sachzwänge" ist, so scheint es, nicht zu entkommen; man muss sich mit ihnen abfinden.

Angesichts der Zumutungen des Kapitalismus – seiner krisenhaften, für die Lebensperspektiven der einzelnen Menschen oft katastrophalen Entwicklung, seiner immer wieder erneuten Infragestellung aller Lebensverhältnisse – kommt es jedoch immer wieder zu Formen einer bornierten Negation des Fetischismus: Hinter der anonymen kapitalistischen Maschinerie werden "Schuldige" gesucht, die man für die Misere verantwortlich machen kann. Auf ihre Handlungen soll Einfluss genommen werden, im Extremfall sollen sie für die ihnen zugeschriebenen Untaten büßen. So lässt sich in den verschiedenen kapitalistischen Gesellschaften immer wieder eine Personalisierung der fetischistischen Verhältnisse feststellen. Dazu gehört auch der Antisemitismus, der sich allerdings nicht auf eine solche Personalisierung reduziert.

[Fußnote 60: Die Begriffe Personifikation, Personifizierung und Personalisierung sind genau auseinander zu halten:
Personifikation bedeutet, dass eine Person lediglich der Logik einer Sache gehorcht (der Kapitalist als Personifikation des Kapitals),
Personifizierung einer Sache bedeutet, dass der Sache Eigenschaften einer Person beigelegt werden (das Kapital erscheint als selbstständiges Subjekt) und
Personalisierung, dass gesellschaftliche Strukturen auf das bewusste Wirken von Personen reduziert werden.]

Im "Kapital" ist Marx weder auf solche Personalisierungen noch auf den Antisemitismus eingegangen. In diesem Abschnitt soll es vor dem Hintergrund der Marxschen Analyse des Fetischismus um eine Auseinandersetzung mit diesen Phänomenen gehen. Dabei stoßen wir allerdings an die Grenzen einer Darstellung der kapitalistischen Produktionsweise "in ihrem idealen Durchschnitt": Personalisierung und Antisemitismus lassen sich aus den Kategorien der Kritik der politischen Ökonomie keineswegs "ableiten". Die Personalisierung kapitalistischer Verhältnisse kann je nach dem historischen Kontext und den jeweiligen sozialen Strukturen ganz unterschiedliche Formen annehmen, wobei auch mehrere dieser Formen gleichzeitig existieren können.

Eher selten werden "die Kapitalisten" in ihrer Gesamtheit für die jeweilige Misere verantwortlich gemacht. Zu deutlich ist, dass auch Kapitalisten oft genug die Getriebenen sind, die den "Anforderungen des Marktes" gehorchen müssen, wenn sie nicht untergehen wollen. Vor allem für die kleineren und mittleren Kapitalisten scheint dies zu gelten, während den Großkonzernen und "Monopolen" durchaus die Macht zugesprochen wird, sich diesen Anforderungen zu entziehen, bzw. sie überhaupt erst hervorzubringen. Im Resultat wird dann zwischen dem guten Kapitalismus der Kleinen und dem schlechten, gewissenlosen, ausbeuterischen Kapitalismus der Großen unterschieden, wobei Letztere als die eigentlichen Drahtzieher im Hintergrund gelten.

Eine andere Variante der Personalisierung ist der Verweis auf "die Banken" (eventuell auch "die Spekulanten"), die über Kredite und Aktienbesitz eine große Zahl von Unternehmen kontrollierten und damit die geheimen Lenker der Wirtschaft seien. Hier wird dem guten, industriell-produktiven Kapital das schlechte, geldgierige Finanzkapital gegenübergestellt.

Die Personalisierungen finden ihre Grundlage in durchaus realen Unterschieden: Die Konkurrenzsituation und der Handlungsspielraum eines Kleinunternehmens sieht in der Regel ganz anders aus als bei einem Großunternehmen; zwischen Banken und Industrieunternehmen gibt es in vielen Fragen erhebliche Interessenunterschiede. Auch lassen sich genügend Beispiele finden, wie die Chefs von Großunternehmen und Banken den Versuch machen, ihre Machtpositionen auszunutzen. Doch können sich Großunternehmen genauso wenig wie Großbanken dauerhaft den Zwangsgesetzen des über den Wert vermittelten ökonomischen Zusammenhangs entziehen. Oft wird Großkonzernen, Banken und Spekulanten zum Vorwurf gemacht, dass sie einzig und allein ihren Profit im Sinn hätten. Nur: Genau darum geht es im Kapitalismus und zwar unter dem Zwang der Konkurrenz, bei jedem Kapitalisten, ob groß oder klein. ...
"...die Revolution nicht nur nötig ist, weil die herrschende Klasse auf keine andre Weise gestürzt werden kann, sondern auch, weil die stürzende Klasse nur in einer Revolution dahin kommen kann, sich den ganzen alten Dreck vom Halse zu schaffen" Marx

Troll

ZitatOriginal von Avraam Benaroya
Nein, wenn der Text als aktuellster angezeigt wird, wird er auch häufiger gelesen. Capiche? Also lass die plumpen Sprüche!

Entweder ist der Text interessant genug, daß er auch ohne pushen gelesen wird und Reaktionen/Antworten auslöst oder eben nicht. Andere Methode wäre den Admin zu fragen ob er den Beitrag dauerhaft nach oben hängt, vielleicht misst er ihm ähnliche Wichtigkeit zu wie Du.
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

Wilddieb Stuelpner

ZitatOriginal von BakuRock
....

Da bin ich mir eben nicht so sicher. Wenn wir den Kapitalismus mal in Einzelteile zerlegen - Also die verschiedenen Industriebereiche (Metall-Bau-Gesundheit-Chemie-Pharma usw.), die "Zwischen"haendler, die Dienstleistungsunternehmen, die Medien (Bertelsmann z.B.) und die Politik, dann koennten wir diese Teilchen des Gesamt-Getriebes vereinzelt analysieren. Wie hoch ist der Markt(Geld)anteil des einzelnen Zahnrades? Und, wieviel des Geldes (das Boese/die Macht) wird ueber die Knotenpunkte Boersen erKapitalisiert? Wieviel Geldwert halten die Aktien - und wer sind nennenswerte Aktionaere? ...

Bei Aktien und anderen Wertpapieren steckt kein durch menschliche Arbeitskraft erzeugter Mehrwert drin. Also ist dieser Spekulationsmist real nichts wert. Diese Wertpapiere dienen im Grunde nach nur dem Bescheißen und Bescheißen gehört zum Merkmal dieser korrupten Gesellschaftsordnung Kapitalismus.

Woran merkt das Volk, daß etwas faul in diesem Gesellschaftssystem ist?

Es wird immer wieder belogen, betrogen, bestohlen und enteignet.

Avraam Benaroya

ZitatBei Aktien und anderen Wertpapieren steckt kein durch menschliche Arbeitskraft erzeugter Mehrwert drin. Also ist dieser Spekulationsmist real nichts wert. Diese Wertpapiere dienen im Grunde nach nur dem Bescheißen und Bescheißen gehört zum Merkmal dieser korrupten Gesellschaftsordnung Kapitalismus.

Woran merkt das Volk, daß etwas faul in diesem Gesellschaftssystem ist?

Es wird immer wieder belogen, betrogen, bestohlen und enteignet.

Meine Fresse, ist das ein stammtischtauglicher, moralischer Gefühlsantikapitalismus! Danke, daß du alle Fehler vorexerzierst, die man überhaupt machen kann. Gutes, schaffendes, deutsches (Industrie-)kapital vs. böses, raffendes ("jüdisches") Finanzkapital. Und erst das arme, ewig betrogene und zu kurz gekommene VOLK!  ;( Soso, dann ist ja alles klar!

Les' du erstmal das hier:

Nazi-Sau, was bildest du dir eigentlich ein?
"...die Revolution nicht nur nötig ist, weil die herrschende Klasse auf keine andre Weise gestürzt werden kann, sondern auch, weil die stürzende Klasse nur in einer Revolution dahin kommen kann, sich den ganzen alten Dreck vom Halse zu schaffen" Marx

Ziggy

Dein Angriff auf jk ist völlig daneben!!!!!!!!!!!!  X(
Um seine Liebe zu beweisen, erklomm er die höchsten Berge, durchschwamm die tiefsten Meere und zog durch die weitesten Wüsten. Doch sie verließ ihn – weil er nie zu Hause war.

Avraam Benaroya

Die Polemik muss ertragen werden können!

Sagt wer? Was man ertragen muß oder kann, entscheidet man selbst. Dich würde ich bitten, Rücksichtnahme über Eloquenz zu stellen.


kellerkind
"...die Revolution nicht nur nötig ist, weil die herrschende Klasse auf keine andre Weise gestürzt werden kann, sondern auch, weil die stürzende Klasse nur in einer Revolution dahin kommen kann, sich den ganzen alten Dreck vom Halse zu schaffen" Marx

Wilddieb Stuelpner

Ich kann mich nicht entsinnen, mit braunen Rechtsradikalen zu sympathieren oder bei Ihnen Mitglied zu sein, dafür habe ich 40 Jahre Sozialismus praktisch erlebt und besonders in den Wendetagen war die Basisdemokratie durch die Runden Tische sehr erfrischend.

Mein Großvater war während der Nazizeit aktiver Kommunist, saß im Zuchthaus und wo er wieder rauskam, ab ins Strafbatallion 999 anv die Ostfront (Rückkehr unerwünscht) und meine Großmutter haben die Nazis im Euthanasieprogramm ermordet. Mein Großvater kam zurück, gesundheitlich angeschlagen und erblindet.

Und wo bin ich rassistisch und ausfällig gegen jüdische Religion geworden?

Ich habe Gotthold Emphraim Lessings Drama "Nathan, der Weise" gelesen. Ich empfehle Dir die Stelle mit der Ringparabel.

Warum fragst Du nicht gleich noch, ob alle russischen Völker Antisemiten sind?

Meinst du, die Russen wollen Krieg?

1. Meinst du, die Russem wollen Krieg?
Befrag die Stille, die da schwieg
im weiten Feld, im Pappelhain,
Befrag die Birken an dem Rain.
Dort, wo er liegt in seinem Grab,
den russischen Soldaten frag!
Sein Sohn dir drauf Antwort gibt:

Meinst du, die Russen woll'n,
meinst du, die Russen woll'n,
meinst du, die Russen wollen Krieg?

2. Nicht nur fürs eig'ne Vaterland
fiel der Soldat im Weltenbrand.
Nein, daß auf Erden jedermann
in Ruhe schlafen gehen kann.
Holt euch bei jenem Kämpfer Rat,
der siegend an die Elbe trat,
was tief in unsren Herzen blieb:

Meinst du, die Russen woll'n...

3. Der Kampf hat uns nicht schwach gesehn,
doch nie mehr möge es geschehn,
daß Menschenblut, so rot und heiß,
der bitt'ren Erde werd' zum Preis.
Frag Mütter, die seit damals grau,
befrag doch bitte meine Frau.
Die Antwort in der Frage liegt:

Meinst du, die Russen woll'n...

4. Es weiß, wer schmiedet und wer webt,
es weiß, wer ackert und wer sät -
ein jedes Volk die Wahrheit sieht:

Meinst du, die Russen woll'n,
meinst du, die Russen woll'n,
meinst du, die Russen wollen Krieg?

Text: Jewgeni Jewtuschenko
Musik: Eduard Kolmanowski
Dt. Nachdichtung: Sigfrid Siemund

oder

Sag mir wo die Blumen sind

Sag mir, wo die Blumen sind
Wo sind sie geblieben?
Sag mir, wo die Blumen sind
Was ist geschehn?
Sag mir, wo die Blumen sind
Mädchen pflückten sie geschwind
Wann wird man je verstehn?
Wann wird man je verstehn?

Sag mir, wo die Mädchen sind
Wo sind sie geblieben?
Sag mir, wo die Mädchen sind
Was ist geschehn?
Sag mir, wo die Mädchen sind
Männer nahmen sie geschwind
Wann wird man je verstehn?
Wann wird man je verstehn?

Sag mir, wo die Männer sind
Wo sind sie geblieben?
Sag mir, wo die Männer sind
Was ist geschehn?
Sag mir, wo die Männer sind
Zogen fort, der Krieg beginnt
Wann wird man je verstehn?
Wann wird man je verstehn?

Sag, wo die Soldaten sind
Wo sind sie geblieben?
Sag, wo die Soldaten sind
Was ist geschehn?
Sag, wo die Soldaten sind
Über Gräber weht der Wind
Wann wird man je verstehn?
Wann wird man je verstehn?

Sag mir, wo die Gräber sind
Wo sind sie geblieben?
Sag mir, wo die Gräber sind
Was ist geschehn?
Sag mir, wo die Gräber sind
Blumen wehn im Sommerwind
Wann wird man je verstehn?
Wann wird man je verstehn?

Sag mir, wo die Blumen sind
Wo sind sie geblieben?
Sag mir, wo die Blumen sind
Was ist geschehn?
Sag mir, wo die Blumen sind
Mädchen pflückten sie geschwind
Wann wird man je verstehn?
Wann wird man je verstehn?

Songschreiber und Sänger: Pete Seeger
gesungen auch vom Marlene Dietrich

Wenn ich ein Nazi wäre, hätte ich mit Jewgeni Jewtuschenko, Pete Seeger mit dem ermordeten us-amerikanischen Bürgerrechtler Dr. Martin Luther King oder Mahatma Ghandi nichts im Sinn oder ich hätte die Schwejkgeschichten von Jaroslav Hasek nicht gelesen bzw. das Bühnenstück "Schwejk im Zweiten Weltkrieg" im Brecht-Ensemble am Schiffbauerdamm in Berlin nicht mir angesehen.

Dr. Martin Luther King: Auszug aus "I have a dream"

Langer Marsch nach Washington 1963, vor dem Lincoln-Memorial der US-Haupstadt

"... Heute sage ich euch, meine Freunde, trotz der Schwierigkeiten von heute und morgen habe ich einen Traum. Es ist ein Traum, der tief verwurzelt ist in amerikanischen Traum. Ich habe einen Traum, daß eines Tages diese Nation sich erheben wird und der wahren Bedeutung ihres Credos gemäß leben wird: "Wir halten diese Wahrheit für selbstverständlich: daß alle Menschen gleich erschaffen sind."

Ich habe einen Traum, daß eines Tages auf den roten Hügeln von Georgia die Söhne früherer Slaven und die Söhne früherer Sklavenhalter miteinander am Tisch der Brüderlichkeit sitzen können.

Ich habe einen Traum, daß sich eines Tages selbst der Staat Mississippi, ein Staat , der in der Hitze der Ungerechtigkeit und Unterdrückung verschmachtet, in eine Oase und Gerechtigkeit verwandelt.

Ich habe einen Traum, daß meine vier kleinen Kinder eines Tages in einer Nation leben werden, in der man sie nicht nach ihrer Hautfarbe, sondern nach ihrem Charakter beurteilen wird. Ich habe einen Traum heute . . .

Ich habe einen Traum, daß eines Tages in Alabama mit seinen bösartigen Rassisten, mit seinem Gouverneur, von dessen Lippen Worte wie "Intervention" und "Annullierung der Rassenintegration" triefen . . ., daß eines Tages genau dort in Alabama kleine schwarze Jungen und Mädchen die Hände schütteln mit kleinen weißen Jungen und Mädchen als Brüdern und Schwestern. Ich habe einen Traum, daß eines Tages jedes Tal erhöht und jeder Hügel und Berg erniedrigt wird. Die rauhen Orte werden geglättet und die unebenen Orte begradigt werden. Und die Herrlichkeit des Herrn wird offenbar werden, und alles Fleisch wird es sehen. ..."

Marlene Dietrich: Sag mir wo die Blumen sind (Mp3-Aufnahme)

Das Russen keinen Krieg wollen und keine Antisemiten sind beantwortet schon ein Besuch an den Grabanlagen der Kriegsgräberfürsorge in Halbe und die Ehrenhaine in jeder deutschen Stadt, auf den Seelower Höhen oder in Berlin-Treptow.

Gegen die kapitalistische Gesellschaftsordnung sollte man grundsätzlich als Bürger sein und da sind nicht nur jüdische Geschäftsleute an der Macht.

Konservativ, reaktionär und zurückgewandt erlebten wir die Okkupation des deutschen Ostens ab 1989 durchs internationale und bundesdeutsche Kapital.

Avraam Benaroya

ZitatUnd wo bin ich rassistisch und ausfällig gegen jüdische Religion geworden?

Du hast Juden nicht als konkrete Individuen als die "eigentlichen Schuldigen" bzw. Sündenböcke benannt, folgst aber in deiner "Argumentation" analogen, antisemitischen Deutungsmustern. Deshalb begreife ich das als Variante eines strukturellen Antisemitismus.

Platte Formulierungen (die nebenbei vom Thema dieses Threads völligst abweichen) wie:

ZitatBei Aktien und anderen Wertpapieren steckt kein durch menschliche Arbeitskraft erzeugter Mehrwert drin. Also ist dieser Spekulationsmist real nichts wert. Diese Wertpapiere dienen im Grunde nach nur dem Bescheißen und Bescheißen gehört zum Merkmal dieser korrupten Gesellschaftsordnung Kapitalismus.

Woran merkt das Volk, daß etwas faul in diesem Gesellschaftssystem ist?

strotzen nur so von einem rein moralischen (bloß subjektive Empörung), daher verkürzten und nicht-emanzipatorischen Antikapitalismus, der mit KapitalismusKRITIK rein gar nichts zu tun hat. Und der paart sich eben mit antisemitischen Stereotypen wie der Gegenüberstellung von "schaffenden", deutschen Industriekapital und "raffenden", meist als "jüdisch" identifizierten Finanz- und Aktienkapital. D.h. nur der Geldkreislauf wird kritisiert (
ZitatBei Aktien und anderen Wertpapieren steckt kein durch menschliche Arbeitskraft erzeugter Mehrwert drin. Also ist dieser Spekulationsmist real nichts wert. Diese Wertpapiere dienen im Grunde nach nur dem Bescheißen
), während die Identität von "produktivem" und "Finanzkapital" unreflektiert bleibt. Auch die Personifizierung des Kapitalismus führt oft zu diesen strukturellen Parallelen. Anstatt die kapitalistische Gesellschaftsformation in ihrer Totalität zu kritisieren, wird lediglich ein Moment innerhalb dieses gesellschaftlichen Verhältnisses moralisch abgelehnt. Es geht also nicht primär gegen den Kapitalismus als System auf Weltmarktebene, sondern mehr oder weniger gefühlsmäßig (
ZitatGegen die kapitalistische Gesellschaftsordnung sollte man grundsätzlich als Bürger sein
) gegen ein Moment bzw. die Zirkulationssphäre oder auch einzelne, "fiese" Kapitalisten.

Zitatund da sind nicht nur jüdische Geschäftsleute an der Macht.

Es gibt dann also (in deinem Weltbild) auch "gute" Juden... Ein gewisses Sortierungsinteresse ist ja  schon mal vorhanden. Weiter werde ich jetzt auf diesen Unsinn nicht eingehen. Aber ich als parasitärer, schmarotzender "Hartz4-Assi" mache mir wahrscheinlich eh nur "Luxus-Sorgen"!  :D
"...die Revolution nicht nur nötig ist, weil die herrschende Klasse auf keine andre Weise gestürzt werden kann, sondern auch, weil die stürzende Klasse nur in einer Revolution dahin kommen kann, sich den ganzen alten Dreck vom Halse zu schaffen" Marx

Avraam Benaroya

ZitatWarum fragst Du nicht gleich noch, ob alle russischen Völker Antisemiten sind?

Tut mir leid in völkischen Kategorien wie du denke ich nicht.
Und für die (thematisch wieder mal absolut deplazierten) nachträglich hineditierten Gedichte habe ich einfach keine Zeit!  :P

PS: Ich habe dich im übrigen an keiner Stelle als Nazi bezeichnet. Sonst wärst du auch wohl schon längst aus dem Forum gekickt worden. Du hast dich allerdings den "Argumentationen" von Nazis erschreckend angenähert, weshalb ich mal etwas provozieren wollte. Die sind nämlich auch gegen die "Spekulanten" und die "Zinsknechtschaft"!
"...die Revolution nicht nur nötig ist, weil die herrschende Klasse auf keine andre Weise gestürzt werden kann, sondern auch, weil die stürzende Klasse nur in einer Revolution dahin kommen kann, sich den ganzen alten Dreck vom Halse zu schaffen" Marx

Wilddieb Stuelpner

Brauchen wir ein vereintes Europa der Unternehmer oder eins der Völker?

Deshalb könnten auch die G8-Gipfeldemonstranten einen anderen Song von Pete Seeger anstimmen:

,,This Land Is My Land"

Avraam Benaroya

ZitatBrauchen wir ein vereintes Europa der Unternehmer oder eins der Völker?

Kein Europa, keine Unternehmer, keine Völker!
Aber was inhaltliches hast du offensichtlich eh nicht zu sagen, sondern bringst nur (eu-)nationalistischen Hirnschiss zustande!
"...die Revolution nicht nur nötig ist, weil die herrschende Klasse auf keine andre Weise gestürzt werden kann, sondern auch, weil die stürzende Klasse nur in einer Revolution dahin kommen kann, sich den ganzen alten Dreck vom Halse zu schaffen" Marx

Wilddieb Stuelpner

Was sich Nazis als Gedankengut "aneigen", um ihre wahren kapitalistischen Interessen zu tarnen, ist mir egal. Ich weiß, wo ich meine sozialen Wurzeln habe, die so mancher Sozialdemokrat verraten und verkauft hat, der mit dem Kapital kungelt.

Schade, daß Du kulturelles Erbe aus der internationalen Arbeiterbewegung für minderwertig findest. Wenn Du die aktuellen gesellschaftlichen Verhältnisse Dir erklären lassen willst, dann schlage bei W.I.Lenin nach:

Der Imperialismus als höchstes Stadium des Kapitalismus

Geschrieben Januar-Juni 1916

Wie Du siehst, so neu sind diese Ausbeuterverhältnisse denn doch nicht. Und weiterentwickelt haben sie sich auch nicht. Lediglich das Ausmaß ist größer geworden und die Akteure tragen andere Namen. Ansonsten wie bei Erich Maria Remarque "Im Westen nichts Neues".

Wenn man Deiner Schreibweise folgt, dann muß man Dich wohl als überdrehten anarchischen Möchtegern-Revoluzzer einstufen. Viel heiße Luft auf der Barrikade.

Der Revoluzzer
von Erich Mühsam

War einmal ein Revoluzzer
im Zivilstand Lampenputzer;
ging im Revoluzzerschritt
mit den Revoluzzern mit.

Ein Lampenputzer schließt sich den ,,Revoluzzern" an, die gegen gesellschaftliche Missstände ankämpfen, und kam sich dabei höchst gefährlich vor. Als die Revoluzzer jedoch durch die Straße marschieren, die von seinen Gaslaternen gesäumt ist, welche sie zum Barrikadenbaus herausreißen wollen, bittet sie der Lampenputzer, diese zu verschonen. Doch die Revoluzzer lachten und der Lampenputzer schlich sich weinend weg, geht nach Hause und schreibt ein Buch, ,,wie man revoluzzt und dabei doch Lampen putzt."

Apropos ich würde rechtsradikales, nationalistisches Gedankengut von mir geben.

Helfen Nazis mit Rat und Tat ihren Mitmenschen oder blasen sie sich auf wie Ochsenfrösche?

Avraam Benaroya

Leider sind das Ideologeme die auch in "linken" Kreisen wie von ATTAC, ML-Dogmatikern, Grünen, Sozialdemokraten (Münteferings "Heuschrecken") vorhanden sind.

Dein permanentes Name-Dropping von deinen Ikonen und längst überwundenen leninschen Imperialismus-Theorien - ich hab' die Schrift gelesen- taugt auch nichts. Ich bleibe bei Marxens Kapital-Bänden!
"...die Revolution nicht nur nötig ist, weil die herrschende Klasse auf keine andre Weise gestürzt werden kann, sondern auch, weil die stürzende Klasse nur in einer Revolution dahin kommen kann, sich den ganzen alten Dreck vom Halse zu schaffen" Marx

Avraam Benaroya

ZitatWenn man Deiner Schreibweise folgt, dann muß man Dich wohl als überdrehten anarchischen Möchtegern-Revoluzzer einstufen.

Haha! So ein Depp.  :D Für mich ist die Diskussion jedenfalls beendet. Adios!

edit: Erich Mühsam hat nur langweilige Revoluzzerromatik und Märtyrerlyrik verfasst. Und weshalb denunzierst du Verfassungsschützer mich als "anarchisch", während du mich mit Zitaten von einem Anarchisten wie Mühsam kritisieren willst?
"...die Revolution nicht nur nötig ist, weil die herrschende Klasse auf keine andre Weise gestürzt werden kann, sondern auch, weil die stürzende Klasse nur in einer Revolution dahin kommen kann, sich den ganzen alten Dreck vom Halse zu schaffen" Marx

Wilddieb Stuelpner

Wie paßt das zusammen?

Bleibt bei seinen Marx' Gesammelten Werken und erklärt jeden, der sich mit der Gesellschaftsanalyse von Karl Marx befaßt, zum ML-Dogmatiker?

Dann bist Du ja wohl auch so ein ML-Dogmatiker?

Wilddieb Stuelpner

Welche Verfassung meinst Du eigentlich, den bundesdeutschen Wisch Grundgesetz mit seiner geschützten Ausbeutungsgrundlage im Art. 14 oder Art. 24 der Verfassung der DDR vom 6. April 1968 (in der Fassung vom 7. Oktober 1974)?

Findest Du das Recht auf Arbeit in dem bundesdeutschen Interimsverfassungswisch?

Ich nicht. Wozu soll ich dann das Grundgesetz schützen?

Ach manchmal hatte Erich Mühsam auch lichte Momente und das paßte so schön. Auch Kurt Tucholsky ist nicht schlecht.

Avraam Benaroya

ZitatBleibt bei seinen Marx' Gesammelten Werken und erklärt jeden, der sich mit der Gesellschaftsanalyse von Karl Marx befaßt, zum ML-Dogmatiker?

Eine dumm-dreiste Lüge nach der anderen: "ML-Dogmatiker" bezog sich auf Leute wie dich, die über die Lenin-Lektüre noch nie hinausgekommen sind! Leninismus hat mit Marx und Kommunismus nichts zu tun.


Leninismus-Kritiken aus rätekommunistischer Perspektive:
http://www.kurasje.org/arkiv/2700f.htm
http://www.kurasje.org/arkiv/2600f.htm

ZitatWelche Verfassung meinst Du eigentlich, den bundesdeutschen Wisch Grundgesetz mit seiner geschützten Ausbeutungsgrundlage im Art. 14 oder Art. 24 der Verfassung der DDR vom 6. April 1968 (in der Fassung vom 7. Oktober 1974)?

Findest Du das Recht auf Arbeit in dem bundesdeutschen Interimsverfassungswisch?

Ich nicht. Wozu soll ich dann das Grundgesetz schützen?

?( ?( :D
"...die Revolution nicht nur nötig ist, weil die herrschende Klasse auf keine andre Weise gestürzt werden kann, sondern auch, weil die stürzende Klasse nur in einer Revolution dahin kommen kann, sich den ganzen alten Dreck vom Halse zu schaffen" Marx

Wilddieb Stuelpner

Sitzt Du auf der Palme und das auch noch ohne Netz und doppelten Boden? Sehr leichtsinnig.

Komm wieder runter und laß Dich dabei von der Bergwacht absichern.

Wenn ich Lenin anführe wie kann ich dann ein ML-Dogmatiker sein? Ich müßte doch ein L-Dokmatiker nur sein?

Aber wozu dann im DDR-Fachschulstudium die Fächer von

- der Politischen Ökonomie des Kapitalismus
- der Politischen Ökonomie des Sozialismus
- des historischen und dialektischen Materialismus und
- des Wissenschaftlichen Kommunismus?

Das schließt ja die Verfolgung des natur- und gesellschaftswissenschaftlichen Werdegangs und Erkenntnisprozesses von der Antike, des Humanismus und der Naturwissenschaften im Mittelalter, der utopischen Sozialisten, der Weltanschauungen von Kant, Hegel, Feuerbach, Engels, Marx, Lenin und Co. mit ein.

Aber eins steht schon fest und da geb ich Dir mit Sokrates recht, wenn man zuviel studiert und den Überblick verliert:

"Ich weiß, daß ich nichts (mehr) weiß" oder

mit Goethes Faust. I. Teil --> http://gutenberg.spiegel.de/goethe/faust1/faust005.htm:

"Habe nun, ach! Philosophie,
Juristerei und Medizin,
Und leider auch Theologie
Durchaus studiert, mit heißem Bemühn.
Da steh ich nun, ich armer Tor!
Und bin so klug als wie zuvor;
Heiße Magister, heiße Doktor gar
Und ziehe schon an die zehen Jahr
Herauf, herab und quer und krumm
Meine Schüler an der Nase herum-
Und sehe, daß wir nichts wissen können! ..."

Du hattest doch die Diskussion vor einigen Postings von selbst beenden wollen und fängst immer wieder neu an?

Avraam Benaroya

ZitatWenn ich Lenin anführe wie kann ich dann ein ML-Dogmatiker sein? Ich müßte doch ein L-Dokmatiker nur sein?

Als ob Lenin überhaupt nichts an Marx' Theorie ins sich aufgenommen hätte.

ZitatAber wozu dann im DDR-Fachschulstudium die Fächer von

- der Politischen Ökonomie des Kapitalismus
- der Politischen Ökonomie des Sozialismus

Für das Protokoll: Marx ging es ob eine K R I T I K der politischen Ökonomie d.h. einerseits an den bürgerlichen Ökonomie-Theorien (Smith, Ricardo) und dem Kapitalismus in seinem idealen Duchschnitt andererseits und somit erst recht nicht um die "sozialistische Anwendung des Wertgesetzes" (Stalin).
"...die Revolution nicht nur nötig ist, weil die herrschende Klasse auf keine andre Weise gestürzt werden kann, sondern auch, weil die stürzende Klasse nur in einer Revolution dahin kommen kann, sich den ganzen alten Dreck vom Halse zu schaffen" Marx

TagX

ZitatOriginal von joachimkuehnel
Ach manchmal hatte Erich Mühsam auch lichte Momente und das paßte so schön. Auch Kurt Tucholsky ist nicht schlecht.

Ach, nicht nur manchmal.
Grüße


Sozialismus!

BakuRock

Wenn ich die letzten Dialoge hier lese draengt sich mir der Verdacht auf, dass hier zwei Parteisoldaten aufeinander dreschen (nur verbal - noch). Und sie scheinen, bei allem Ueberfluss, auch noch aus dem gleichen Lager - dem linken - unserem.

Die Inhalte der Argumente, Diffamierungen, die Intoleranz, die Ignoranz zu Teilen oder zur Gesamtmeinung des jeweils anderen bestaerken mich erneut, keine Stellvertreter haben zu wollen.

Es ist wie gehabt: Arbeiter, ihr koennt eure Freiheit haben - aber nur mit uns an der Macht!"

Das geht nun schon seit Jahrhunderten so. Egal, ob rechte Macht, linke Macht oder irgendeines Macht - am Ende sind es immer wieder die Arbeiter, die die Machtgelueste und Gier von irgendwem bezahlen muessen - blutig, entbehrungsreich, schmerzhaft........

"Scherben": ....... keine Macht, fuer Niemand........................
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Wenn eine Idee am Anfang nicht absurd klingt, gibt es für sie keine Hoffnung. .... A. Einstein

Eigentumsfragen stellen!

Wer sind FAUistas

Avraam Benaroya

Rätekommunisten, zu denen ich mich zähle lehnen die Parteiform als Organisation ab.

Und was lieferst du zur Diskussion: außer der üblichen linken Moral nix. Bring mal Argumente!
"...die Revolution nicht nur nötig ist, weil die herrschende Klasse auf keine andre Weise gestürzt werden kann, sondern auch, weil die stürzende Klasse nur in einer Revolution dahin kommen kann, sich den ganzen alten Dreck vom Halse zu schaffen" Marx

Avraam Benaroya

ZitatUnd sie scheinen, bei allem Ueberfluss, auch noch aus dem gleichen Lager - dem linken - unserem.

Dann bin ich wohl aus der GEMEINSCHAFT (ja der wunderbaren GEMEINSCHAFT) verstoßen... *schnief*
"...die Revolution nicht nur nötig ist, weil die herrschende Klasse auf keine andre Weise gestürzt werden kann, sondern auch, weil die stürzende Klasse nur in einer Revolution dahin kommen kann, sich den ganzen alten Dreck vom Halse zu schaffen" Marx

BakuRock

ZitatOriginal von Avraam Benaroya
ZitatUnd sie scheinen, bei allem Ueberfluss, auch noch aus dem gleichen Lager - dem linken - unserem.

Dann bin ich wohl aus der GEMEINSCHAFT (ja der wunderbaren GEMEINSCHAFT) verstoßen... *schnief*

@Avraam Benaroya -  :D - Groehhl........

das waere dann wohl der in der linken uebliche Gang der Dinge: aus den linken Freiraeumen verbannen........  :rolleyes:   Nein....

Erst werde ich mir jetzt H.C. Meijers Text zum Unterschied zwischen Raetekommunismus und AnarchoSyndikalismus und einen Text zum Thema von E. Muehsam reinziehen, und dann inhaltlich vielleicht diskutieren.

Waehrend dieser Zeit kannst du dich ja mal nach den von mir inhaltlich verfassten Beitraegen hier im Forum umschauen - oder - du tust eben nichts  :D
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Wenn eine Idee am Anfang nicht absurd klingt, gibt es für sie keine Hoffnung. .... A. Einstein

Eigentumsfragen stellen!

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