Heimkinder....

Begonnen von Heimkind1945, 14:47:37 Sa. 09.Juni 2007

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Martin Mitchell

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BRD - Nachkriegsdeutsche Leitende Politische Persönlichkeiten mit NS-Vergangenheit im westdeutschen Bundesgesundheitsamt, das damals dem Bundesministerium des Innern understand:

Karl Haedenkamp (*26.02.1889 - †13.07.1955)
Franz Albert Redeker (*17.06.1891 - †16.09.1962)
Otto Taleus Eberhard Buurman (*10.11.1890 - †03.03.1967)

Genau diese hatten auch das Sagen, auf Bundesebene, insbesondere was damals, in den 1950er und 1960er Jahren, die medizinische Behandlung von Heimkindern und Insassen von Psychiatrien und Behinderten Einrichtungen betraf.

Besonders sie bestimmten was in Bezug auf Medikamententests im gesamten Bundesgebiet gestattet und hinnehmbar war und was nicht.


Zitat von: Martin Mitchell am 09:48:08 Sa. 26.Januar 2019
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● Medikamententests und jegliche(r) weitere(r) Misshandlung und Missbrauch an nachkriegsdeutschen Heimkindern.

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Bezüglich der Hauptverantwortung und Pflicht zur Aufarbeitung der Bundesregierung

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Die damalige Zuständigkeit und Verantwortung der Bundesregierung der Bundesrepublik Deutschland für alles was auf ihrem Hoheitsgebiet mit Gesundheit zu tun hatte

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Meines Erachtens, ein weiterer hoch relevanter Artikel schon veröffentlicht vor drei Jahren und zwei Monaten :

Zitat.
DW - Deutsche Welle, Bonn und Berlin

04.11.2015

Autorin/Autor Naomi Conrad, Berlin


DEUTSCHLAND

Die braune Vergangenheit im Inneren

[ Gemeint ist die Bundesrepublik Deutschland Westdeutschland ! – und ihr Bundesministerium des Innern, dem seinerzeit auch das gesamte westdeutsche Gesundheitswesen (,,Bundesgesundheitsamt"), alles Medizinische und Soziale und Jugend und Sport und Kultur unterstand ]

[ QUELLE: https://www.dw.com/de/die-braune-vergangenheit-im-inneren/a-18828628 ]

Die NS-Zeit war vorbei - doch in der Nachkriegszeit machten ehemalige NSDAP-Mitglieder wieder Karriere in deutschen Behörden und Ministerien. Auch im Bundesinnenministerium, wie eine neue Studie zeigt.

[ FOTO: Farbfoto des heutigen Gebäudes des Bundesministeriums des Innern, BMI-Dienstsitz Bonn ]

Ein Referatsleiter, der die Erziehungspolitik der Nationalsozialisten maßgeblich mitbestimmt hatte, andere, die an Zwangssterilisationen mitgewirkt hatten, hochrangige Mitglieder der NSDAP, SS und SA: Das Bundesinnenministerium der Nachkriegszeit war voller Menschen, die "nach heutigem Verständnis als NS-Täter bezeichnet werden müssen".

Das ist das Ergebnis einer jetzt vorgestellten Studie von unabhängigen Wissenschaftlern des Zentrums für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZFF),
[ Siehe ,,Vorstudie zum Thema" (insgesamt 149 Seiten. Stand: 29.10.2015) @ https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/downloads/DE/veroeffentlichungen/2015/abschlussbericht-vorstudie-aufarbeitung-bmi-nachkriegsgeschichte.pdf?__blob=publicationFile&v=2 die von Innenminister Thomas de Maizière in Auftrag gegeben wurde: Die Historiker untersuchten die Lebensläufe von Mitarbeitern sowohl des Bundesinnenministeriums (BMI) in Bonn als auch des DDR-Ministeriums des Inneren (MdI) in Ostberlin. In den Personalakten, die zwischen 1949 und 1970 angelegt wurden, entdeckten Frank Bösch und sein Forscherteam eine "eklatant hohe" Zahl an Mitarbeitern mit NS-Vergangenheit, und zwar sowohl im Westen als auch im Osten.


Zwei Drittel der Beamten Nazis

Demnach waren 1950 die Hälfte aller Mitarbeiter im Bonner Bundesinnenministerium ehemalige NSDAP-Mitglieder. Zwischen 1956 und 1961 lag der Anteil sogar bei 66 Prozent - der nach bisherigen Erkenntnissen höchste Anteil von ehemaligen Nazis in einem westdeutschen Ministerium überhaupt.

Er sei überrascht gewesen, so Historiker Bösch, dass auch im ostdeutschen Ministerium des Inneren 14 Prozent aller Mitarbeiter ehemalige NSDAP-Mitglieder gewesen seien. Die Zahl übersteigt die bisher von Wissenschaftlern angenommene Zahl und liege, so der Forscher, auch deutlich über den DDR-internen Statistiken.

[ FOTO: Schwarz-weiß Foto: ,,Kanzler Adenauer mit seinem Vertrauten Globke (r.): Kariere trotz NS-Vergangenheit" ]

Wie konnte es passieren, dass trotz Entnazifizierung ausgerechnet die beiden Innenministerien von so einer großen Zahl von ehemaligen Nationalsozialisten geprägt wurden? Ein Grund: Geschultes Personal war in der Nachkriegszeit rar, so die Erklärung der Autoren der Studie. Man habe auf entsprechende Expertise nicht verzichten wollen - auch nicht in der DDR. Und so fanden Beamte, die in der Verwaltung, Justiz und Polizei während der NS-Zeit gearbeitet und Karriere gemacht hatten, auch in der Nachkriegszeit wieder eine Anstellung, zum Teil in Toppositionen von Politik und Verwaltung.


Netzwerke von ehemaligen Nazis?

Entscheidend war aber wohl auch die Personalpolitik: Man setzte sich für seine ehemaligen NSDAP-Kumpanen ein. Ein Netzwerk von Ehemaligen spielte eine "große Rolle" bei der Einstellung anderer Ex-NSDAP-Mitglieder, so die Studie. Auch habe in Westdeutschland damals das Bundeskanzleramt unter seinem Chef Hans Globke Einfluss auf hochrangige Einstellungen im Innenressort genommen. Globke hatte ebenfalls im Reichsinnenministerium Karriere gemacht, war als Jurist an der Herausgabe eines NS-Kommentars zu den Nürnberger Rassegesetze beteiligt und hatte es dennoch geschafft, in der jungen Bundesrepublik ein enger Vertrauter von Kanzler Konrad Adenauer zu werden.

Darüber hinaus verschleierten viele Bewerber schlicht ihre NS-Vergangenheit: "Die haben zum großen Teil in den Einstellungsprozessen gelogen",
so Stefanie Palm, eine Doktorandin, die im Rahmen der ZZF-Studie hunderte von Personalakten durchforstet hat. Aber selbst in den Fällen, in denen die Vergangenheit doch ans Licht kam, habe es keinerlei Konsequenzen gegeben. "Das ist schon erschütternd", resümiert die Historikerin.

Es liegt auf der Hand, dass die dunkle Vergangenheit vieler Ministeriumsmitarbeiter Politik und Gesetzgebung beeinflusst haben muss: Die Autoren der Studie sehen klare Hinweise etwa auf eine antisemitische Grundhaltung im Ausländerreferat des Bundesinnenministeriums, aber auch in der Zensurpraxis von dessen Kulturabteilung. Um diese Frage weiter auf den Grund zu gehen, um den Einfluss besser beziffern zu können, habe er das Forschungsprojekt um zweieinhalb Jahre verlängert, so Innenminister Thomas de Maizière bei der Vorstellung der Studie.

Doch das ist gar nicht selbstverständlich:
Jahrelang hatte sich das Innenministerium geweigert, sich seiner Vergangenheit zu stellen. Noch 2005 erklärte der damalige Innenminister Otto Schily (SPD), es gebe in seiner Behörde "keine nationalsozialistische Vergangenheit, die der Aufklärung bedarf". Auch de Maizière zögerte lange. Inzwischen ist er aber zu der Überzeugung gekommen, dass es die Aufgabe von Ministerien sei, ihre eigene NS-Vergangenheit zu untersuchen [ Siehe DW @ https://www.dw.com/de/braune-schatten/a-15781373 ].

Eine Aufgabe, der sich ausgerechnet das Bundeskanzleramt allerdings bislang nicht stellt - trotz seines ehemaligen Leiters Hans Globke, der unbeschadet seiner NS-Vergangenheit die Politik der Nachkriegszeit mitbestimmen konnte.


DIE REDAKTION EMPFIEHLT


Braune Schatten [ Siehe [02.03.2012] @ https://www.dw.com/de/braune-schatten/a-15781373 ].

Nach 1945 waren Staatsdiener mit NS-Vergangenheit eher die Regel als die Ausnahme. Nun will die Bundesregierung diesen dunklen Teil aufklären. (02.03.2012)


Filmstart: "Der Staat gegen Fritz Bauer" [ Siehe [30.09.2015] @ https://www.dw.com/de/der-staat-gegen-fritz-bauer-im-kino/a-18635810 ].

Ein Lehrstück über altes Nazi-Denken in der jungen Bundesrepublik und den Kampf eines Unbeugsamen für Gerechtigkeit. "Der Staat gegen Fritz Bauer" läuft jetzt in den Kinos - und ist Thema in KINO. (30.09.2015)


Geheimdienste deckten Eichmann [ Siehe [07.06.2006] @ https://www.dw.com/de/geheimdienste-deckten-eichmann/a-2045743 ].

Deutsche und US-Geheimdienste haben 1958 verschleiert, dass der NS-Kriegsverbrecher Adolf Eichmann in Argentinien lebte - aus Sorge, er könnte über Hans Globke, den Staatssekretär Adenauers, auspacken. (07.06.2006)

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#endlichEntschaedigung (MM - Heimopfer-WEST)
#compensationnow (MM - Heimopfer-WEST)
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Not only must justice be done; it must also be seen to be done.
Recht muss nicht nur gesprochen werden, es muss auch wahrnehmbar sein, dass Recht gesprochen wird.
IN DER BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND GESCHIEHT VIELFACH BEIDES NICHT.

Martin Mitchell

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● Medikamententests an Heimkindern in WESTDEUTSCHLAND (klassifiziert als "Menschenrechtsverletzungen").

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● Medikamententests und jegliche(r) weitere(r) Misshandlung und Missbrauch an nachkriegsdeutschen Heimkindern.

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*Bezüglich dem weiterhin fortbestehenden BUNDESMINISTERIUM DES INNERN und dem damals dazugehörenden BUNDESGESUNDHEITSAMT*.

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Bezüglich der Hauptverantwortung und Pflicht zur Aufarbeitung der Bundesregierung.

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Die damalige Zuständigkeit und Verantwortung der Bundesregierung der Bundesrepublik Deutschland für alles was auf ihrem Hoheitsgebiet mit Gesundheit zu tun hatte.

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Abgeschlossene Aufarbeitung der Vergangenheit des Bundesministerium des Innern (BMI), dem damals auch das Bundesgesundheitsamt understand @ https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/kurzmeldungen/DE/2018/06/hueter-der-ordnung.html :

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AMAZON @ https://www.amazon.de/H%C3%BCter-Ordnung-Innenministerien-Nationalsozialismus-Ver%C3%B6ffentlichung/dp/3835332066 (dort runter scrollen, und immer weiter runter scrollen) :

Zitat.
Hüter der Ordnung: Die Innenministerien in Bonn und Ost-Berlin nach dem Nationalsozialismus (Veröffentlichung zur Geschichte der deutschen Innenministerien nach 1945) Gebundenes Buch  – 19. Juni 2018

von Frank Bösch (Herausgeber), Andreas Wirsching (Herausgeber)

Als Forschungsteam verfasst von Frank Bösch, Martin Diebel, Frieder Günther, Franziska Kuschel, Lutz Maeke, Stefanie Palm, Maren Richter, Dominik Rigoll, Irina Stange und Andreas Wirsching.


Produktinformation

Gebundene Ausgabe: 837 Seiten
Verlag: Wallstein; Auflage: 1 (19. Juni 2018)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 9783835332065
ISBN-13: 978-3835332065
ASIN: 3835332066
Preis:
34,90 Euro


Produktbeschreibungen

Pressestimmen

»
Altnazis dominierten das Innenministerium in dessen Gründerzeit. Eine Studie zeigt die Gefahr, die von den Beamten ausging.«
(Klaus Wiegrefe, Der Spiegel, 16.06.2018) [ Siehe »
Das vierte Reich« @ https://magazin.spiegel.de/SP/2018/25/157896414/index.html ]

»Es geht hier nicht nur um
die NS-Nachfolger im Westen, sondern auch im Osten. Erstmals.«
(Ronen Steinke, Süddeutsche Zeitung, 19.06.2018) [ Siehe »
NS-Kontinuitäten – Schweben über der Vergangenheit« @ https://www.sueddeutsche.de/politik/ns-kontinuitaeten-schweben-ueber-der-vergangenheit-1.4020903 ]

»
Die Studie (...) macht deutlich, wie wichtig die zivilgesellschaftliche Kontrolle staatlicher Institutionen für eine demokratische Gesellschaft ist und bleibt.«
(Martin Hubert, Deutschlandfunk Andruck, 22.06.2018) [ Momentan leider nicht im Internet aufzuspüren. ]

»Die Studie ›
Hüter der Ordnung‹ gibt jetzt einen umfassenden Einblick in den Umgang der unterschiedlichen Systeme mit der gleichen Vergangenheit.«
(Simon Köppl, MDR AKTUELL, 20.06.2018) [ Siehe »Studie zu Innenministerien in Ost und West --- Führende DDR-Funktionäre hatten NS-Vergangenheit ---
BRD: Zwei Drittel mit NSDAP-Parteibuch« @ https://www.mdr.de/nachrichten/politik/inland/bundesinnenministerium-nationalsozialistisches-erbe-ddr-100.html ]


Rezension

Winfried Brinkmeier

5,0 von 5 Sternen

Die Innenministerien der BRD und der damaligen DDR in Bonn und Ost-Berlin

30. Oktober 2018

Rezension des Buches ,,Hüter der Ordnung – Die Innenministerien in Bonn und Ost-Berlin nach dem Nationalsozialismus" von Frank Bösch & Andreas Wirsching, © Wallstein-Verlag, Göttingen 2018 --- ISBN 978-3-8353-3206-5

Frank Bösch ist Professor für Deutsche und Europäische Geschichte des 20. Jahrhunderts an der Universität Potsdam und Direktor des Zentrums für Zeitgenössische Forschung Potsdam.

Andreas Wirsching ist Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Uni- versität München und Direktor des Instituts für Zeitgeschichte München – Berlin.

Die beiden Wissenschaftler und ihre Mitarbeiter haben sich intensiv mit den Innenministerien in Bonn und in Ost-.Berlin nach dem Nationalsozialismus befasst, die beide maßgeblich zum Aufbau und zur Konsolidierung der Bundesrepublik und der damaligen DDR beigetragen haben. Dies Buch entstand in enger Zusammenarbeit beider Institute und ihrer Mitarbeiter. Sie schildern, wie und mit welchem Personal dies geschah und welche politischen Folgen die jeweiligen Prägungen der Mitarbeiter hatten und wie sich die Verwaltungskultur in Ost und West veränderte. In 20 diversen Kapiteln unter 5 verschiedenen Überschriften erfassen sie die Thematik hervorragend. Anschließend erfolgt eine Bilanz über die beiden deutschen Innenministerien. Ein Abkürzungsverzeichnis, ein Quellen – und Literaturverzeichnis, ein Abbildungsnachweis, ein Verzeichnis der Autorinnen und Autoren sowie ein Personenregister ergänzen das Buch. Damit handelt es sich um eine auch von der Form her gute wissenschaftliche Arbeit, die allen Anforderungen genügt. Ich halte dieses Buch für ein hervorragendes wissenschaftliches Werk, das die schwierige Thematik genau betrachtet und beschreibt. Zudem ist es nachvollziehbar geschrieben und für Fachleute spannend zu lesen. Dies Buch zu lesen, war ein Genuss. Ich gebe dem Opus deswegen in meiner Gesamtbewertung 5 Sterne.

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#endlichEntschaedigung (MM - Heimopfer-WEST)
#compensationnow (MM - Heimopfer-WEST)
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Not only must justice be done; it must also be seen to be done.
Recht muss nicht nur gesprochen werden, es muss auch wahrnehmbar sein, dass Recht gesprochen wird.
IN DER BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND GESCHIEHT VIELFACH BEIDES NICHT.

Martin Mitchell

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Medikamententests an Heimkindern in WESTDEUTSCHLAND (klassifiziert als "Menschenrechtsverletzungen").

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● Medikamententests und jegliche(r) weitere(r) Misshandlung und Missbrauch an nachkriegsdeutschen Heimkindern.

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*Bezüglich dem weiterhin fortbestehenden BUNDESMINISTERIUM DES INNERN und dem damals dazugehörenden BUNDESGESUNDHEITSAMT*.

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Bezüglich der Hauptverantwortung und Pflicht zur Aufarbeitung der Bundesregierung.

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Die damalige Zuständigkeit und Verantwortung der Bundesregierung der Bundesrepublik Deutschland für alles was auf ihrem Hoheitsgebiet mit Gesundheit zu tun hatte.

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Abgeschlossene Aufarbeitung der Vergangenheit des Bundesministerium des Innern (BMI), dem damals auch das Bundesgesundheitsamt understand @ https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/kurzmeldungen/DE/2018/06/hueter-der-ordnung.html :

Zitat.
MELDUNG - MINISTERIUM

des Innern, für Bau und Heimat

19.06.2018

Hüter der Ordnung [ circa 830-seitiger bebilderter Band ]

[ FOTO: Werbefoto für dieses vor sieben Monaten erschienene Fachbuch ]

Geschichtsinstitute legen Ergebnisse des Projekts zur Aufarbeitung der Nachkriegsgeschichte der beiden deutschen Innenministerien vor.

Heute wurde im Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat das Buch "Hüter der Ordnung - Die Innenministerien in Bonn und Ost-Berlin nach dem Nationalsozialismus" vorgestellt. Das Buch fasst die Ergebnisse eines knapp vierjährigen Forschungsprojekts zusammen, in dem die Geschichte des Bundesinnenministeriums (BMI) und des Ministeriums des Innern der DDR (MdI) erstmals systematisch untersucht wurde. Es stellt dar, mit welchem Personal beide Ministerien nach 1949 aufgebaut wurden, welche Prägungen die Bediensteten hatten und wie sich dies auf die Arbeit der Behörden auswirkte.

Dazu Bundesminister Horst Seehofer: "Heute, fast siebzig Jahre nach Gründung der Bundesrepublik Deutschland, leben wir im tolerantesten, freiheitlichsten und friedlichstem Deutschland, das wir je hatten. Dies hängt eng zusammen mit der Bereitschaft, sich ehrlich mit unserer Vergangenheit auseinander zu setzen und entsprechende Lehren zu ziehen. Das Forschungsprojekt sehe ich als wichtigen Teil dieser Auseinandersetzung."


Mehrheit der BMI-Mitarbeiter aus der Bürokratie des Nationalsozialismus

Zwar stammten nur ein Zehntel der Beamten des BMI aus dem Reichsinnenministerium, jedoch die Mehrheit aus der Bürokratie des Nationalsozialismus, so die Bilanz der Forschungsgruppe unter der Leitung von Prof. Dr. Frank Bösch (Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam) und Prof. Dr. Andreas Wirsching (Institut für Zeitgeschichte München – Berlin). Meist waren dies Juristen aus der kommunalen Verwaltung, deren Berufseinstieg während der NS-Diktatur erfolgte. Während Belastete anfangs eher untergeordnete Posten erhielten, waren um 1960 zwei Drittel der leitenden Mitarbeiter (ab Referatsleiter) ehemalige NSDAP-Mitglieder und fast die Hälfte vormals Angehörige der SA.

"Die Bewerber mussten über ihren Lebenslauf Rechenschaft ablegen, allerdings wurden die Angaben kaum überprüft. Nicht wenige Beamte vermochten daher wesentliche Teile ihrer NS-Vergangenheit zu verschweigen. Sie passten sich der neuen demokratischen Ordnung an, aber oftmals bestanden etatistisch-autoritäre, nationalistische und stark antikommunistische Denkmuster fort, was sich in ihrer politischen Arbeit niederschlug", so Prof. Dr. Andreas Wirsching.

[ FOTO: Prof. Dr. Andreas Wisching bei seiner Rede. - Quelle: BMI ]

Der Band weist in vielen Bereichen nach, wie Gesetzesentwürfe aus dem Apparat des Bundesinnenministeriums an öffentlichen Protesten und dem Veto anderer politischer Gremien und Akteure scheiterten – wie etwa die Planungen zum Notstand, zum Presserecht oder zur Verfassung eines vereinigten Deutschlands.

[ FOTO: Staatssekretar Dr. Markus Kerber bei seiner Rede. - Quelle: BMI ]

Gegenüber jüdischen Minderheiten wählten die belasteten Mitarbeiter ebenfalls oft eine harte Linie, die einen Fortbestand älterer, zum Teil bereits vor 1933 üblicher Denkmuster zeigt. Auch in diesen Fällen entstand ein öffentlicher Unmut, der demokratische Lern- und Anpassungsprozesse in der Verwaltung förderte.


Alt-Kommunisten und junge Kader im Ministerium des Innern der DDR

[ FOTO: Prof. Dr. Frank Bösch bei seiner Rede. - Quelle: BMI ]

"Im Ministerium des Innern der DDR" erläutert Prof. Dr. Frank Bösch, "übernahmen Alt-Kommunisten und unbelastete junge Kader die Leitungsposten. Mitte der 1950er-Jahre waren dennoch immerhin rund ein Zehntel der leitenden Mitarbeiter ehemalige NSDAP-Mitglieder. Meist handelte es sich aber um jugendliche Eintritte während des Krieges, in den Expertenabteilungen aber auch um erfahrene Eliten."

Trotz der meist administrativ unerfahrenen Mitarbeiter gelang es dem Ministerium des Innern, eine Polizeiverwaltung und Administration aufzubauen, die die Machtstellung der SED sicherte.

In den zivilen und wissenschaftlichen Abteilungen dagegen knüpfte das ostdeutsche Ministerium stärker an etablierte Experten an, selbst wenn sie bürgerliche Lebensläufe aufwiesen und im Nationalsozialismus Karriere gemacht hatten. Das galt besonders für die im MdI angesiedelten Leitungsstellen im Archivwesen und für den militärisch relevanten Wetterdienst, wo rund 30 Prozent der Abteilungsleiter früher der NSDAP angehört hatten.

Während das Bundesinnenministerium [ BMI ] am traditionellen Beamtentum und an der bisherigen Verwaltungspraxis festhielt, erfolgte im Osten ein kompletter Umbau [ des MdI ], um den Einfluss der SED zu stärken.



Informationen zum Projekt

[ FOTO: Vier Exemplare des Buches nebeneinander aufgestellt auf einem Tisch --- Buchvorstellung "Hüter der Ordnung" -Quelle: BMI ]

Der circa 830-seitige bebilderte Band mit dem Titel "Hüter der Ordnung. Die Innenministerien in Bonn und Ost-Berlin nach dem Nationalsozialismus" ist im Wallstein-Verlag erschienen. Eine Zusammenfassung der Ergebnisse finden Sie
hier [ Siehe @ https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/downloads/DE/veroeffentlichungen/2018/hueter-der-ordnung-zusammenfassung.html;jsessionid=EE011AD5B231FEBAAC35F71AFE7138FE.1_cid364 ].

Weitere Monographien und Aufsätzen zu verschiedenen Schwerpunktthemen sind geplant. Informationen dazu finden Sie auf der
Webseite des Forschungsteams [ Siehe @ https://geschichte-innenministerien.de/ ].

Begleitend zum Forschungsprojekt haben Studierende des Studiengangs Public History der Freien Universität Berlin die
virtuelle Ausstellung "Kontinuitäten, Brüche, Neuanfang. Umgang mit dem Nationalsozialismus in den beiden deutschen Innenministerien 1949 bis 1970" entworfen [ Siehe @ http://ausstellung.geschichte-innenministerien.de/ ].



ARTIKEL

Aufarbeitung der Nachkriegsgeschichte beider deutscher Innenministerien [ Siehe @ https://www.bmi.bund.de/DE/ministerium/unsere-geschichte/ns-aufarbeitungsprojekt/ns-aufarbeitungsprojekt.html;jsessionid=EE011AD5B231FEBAAC35F71AFE7138FE.1_cid364 ]
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Recht muss nicht nur gesprochen werden, es muss auch wahrnehmbar sein, dass Recht gesprochen wird.
IN DER BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND GESCHIEHT VIELFACH BEIDES NICHT.

Martin Mitchell

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● Medikamententests an Heimkindern in WESTDEUTSCHLAND (klassifiziert als "Menschenrechtsverletzungen").


Es kann sein, dass ich in meinen vorherigen und bisherigen Erklärungen in meinen hiesigen Beiträgen bezüglich dem damaligen westdeutschen Bundesdeutschen Gesundheitswesen die Verantwortungskette und Zuständigkeiten unzureichend dargestellt habe, da ich aus der Ferne (von Australien aus arbeitend) da bisher garnicht so richtig habe durchblicken können. Die Information, die ich Euch bisher zur Verfügung gestellt habe war zwar nicht falsch, aber sie war inkomplett. Ich weiß aber immer noch nicht wie ich sie jetzt am besten vervollständigen kann.

Kein Zweifel ----- es besteht und bestand definitiv, was
die obersten Bundesdeutschen Gesundheitsbehörden betrifft und betraf, ein Unterschied zwischen

,,Bundesministerium für Gesundheit" (,,BMG") ( Siehe
WIKIPEDIA @ https://de.wikipedia.org/wiki/Bundesministerium_f%C3%BCr_Gesundheit_(Deutschland) )

und

,,Bundesgesundheitsamt" (,,BGA") ( Siehe
WIKIPEDIA @ https://de.wikipedia.org/wiki/Bundesgesundheitsamt )

sowohl wie auch, somit, ein Unterschied zwischen dem ,,Bundesminister für Gesundheit" ( Siehe ,,Bundesminister seit 1961" in
WIKIPEDIA @ https://de.wikipedia.org/wiki/Bundesministerium_f%C3%BCr_Gesundheit_(Deutschland) (dort etwas runter scrollen) )

und

dem ,,Präsidenten des Bundesgesundheitsamtes" ( Siehe ,,Präsidenten des Bundesgesundheitsamtes" in
WIKIPEDIA @ https://de.wikipedia.org/wiki/Bundesgesundheitsamt (dort etwas runter scrollen) )

und auch aus dem Inhalt des folgenden Dokuments aus dem Jahre 2012 wird dies ersichtlich und noch einmal genau veranschaulicht:


QUELLE: https://www.aerztezeitung.de/panorama/k_specials/30-jahre/article/813013/hiv-skandal-blutprodukte-seehofer-zerschlaegt-bga.html :

Zitat.
Ärzte Zeitung, 11.05.2012

HIV-Skandal um Blutprodukte: Seehofer zerschlägt das BGA

[ d.h. Bundesminister für Gesundheit Horst Seehofer ( 1992-1998 ) (,,BMG") zerschlägt das Bundesgesundheitsamt (,,BGA") ----- ,,Die Regierung Kohl löste es schließlich am 30. Juni 1994 nach fast 600 Toten infolge HIV-verseuchter Blutpräparate auf." ]

[ ,,Horst Lorenz Seehofer (* 4. Juli 1949 in Ingolstadt) ist ein deutscher Politiker (CSU). Er ist seit März 2018
Bundesminister des Innern, für Bau und Heimat im Kabinett Merkel IV und seit 2019 Ehrenvorsitzender der CSU." ]


Anhaltendes Missmanagement im Bundesgesundheitsamt und HIV-kontaminierte Blutprodukte werden im Oktober 1993 zum Polit-Skandal. Seehofer greift durch, der Bundestag bildet einen Untersuchungsausschuss.

Berlin/Bonn, im Oktober und November 1993. Das Arzneimittelinstitut des Bundesgesundheitsamtes (BGA) hat dem Bundesgesundheitsministerium [BMG] jahrelang verschwiegen, dass in mindestens 373 Fällen der Verdacht bestanden hat, dass HIV-infizierte Blutprodukte in Verkehr gebracht worden sind.

Bundesgesundheitsminister Seehofer reagiert sofort: Er entlässt seinen zuständigen Abteilungsleiter Professor Manfred Steinbach. BGA-Präsident Professor Dieter Großklaus bittet auf Verlangen Seehofers um vorzeitige Pensionierung.

Später wird der Leiter Arzneimittelverkehr im BGA-Arzneiinstitut, Professor Gottfried Kreutz, suspendiert.

Binnen weniger Tage wird bekannt, dass sich möglicherweise weitere HIV-kontaminierte Chargen von Blutprodukten noch im Verkehr befinden.

Politik und Medien sind aufs höchste alarmiert, zumal sich in Frankreich ein ähnlicher Skandal abgespielt hat. Die "Ärzte Zeitung" startet vor dem Hintergrund wachsender Verunsicherung in der Bevölkerung am 11. Oktober eine umfassende Serie zum Thema "Blut und HIV-Risiko".

Denn es sind die Ärzte, die von der Bevölkerung mit Fragen konfrontiert werden und die die Labortests machen müssen.

Damals unbekannt: HIV kann durch Blut übertragen werden

In vorliegendem Fall werden die Tests und notwendigen Beratungen jenseits der geltenden gesetzlichen Honorarbudgets vergütet.

Die Ursachen des Skandals reichen in die erste Hälfte der 1980er Jahre zurück. Damals wusste man noch nicht, dass HIV durch Blut und Blutderivate übertragen werden kann.

Zwar gab es schon Hepatitis-sichere hitzebehandelte Blutprodukte (Faktor VIII), die, wie sich später herausstellte, auch das HI-Virus vernichteten - man setzte diese Faktor-VIII-Präparate wegen ihres hohen Preises nicht zuletzt auch auf Druck von Krankenkassen nur bei Hämophilen ein, die sich noch keine Hepatitis erworben hatten.

Erst mit Wirkung ab dem 10. Oktober 1985 musste gespendetes Blut auf HIV getestet werden.

Das erste rekombinante Faktor-VIII-Präparat ist erst im Juli 1993 auf den Markt gekommen.

Aufgrund dieser Umstände wurden mehr als 1800 Hämophilie-Patienten mit HIV infiziert. Mitte Oktober 1993 sagt Bundesgesundheitsminister Seehofer den Opfern zu, einen mit zehn Millionen DM dotieren Hilfsfonds zu schaffen.

Die Mittel sollen von Bund, Ländern, DRK und Plasma-Herstellern kommen. Der Interessenverband Hämophiler fordert hingegen eine Entschädigung von 600 Millionen DM.

Arzneimittelrecht keine geeignete Grundlage für Schmerzensgeldansprüche

Das geltende Arzneimittelrecht und die darin vorgesehene Gefährdungshaftung der Hersteller erweist sich als unzulängliche Rechtsgrundlage, Schmerzensgeld und Schadensersatz durchzusetzen.

Der Grund: Die Betroffenen haben Produkte verschiedener Hersteller erhalten, die Kausalität der Infektion zu einem konkreten kontaminierten Produkt kann nicht hergestellt werden.

Vor allem die Versicherungen der Blutprodukte-Hersteller weigern sich hartnäckig, einen Beitrag für den Fonds zu leisten.

Für das Bundesgesundheitsamt naht das Ende. Die Behörde mit ihren über 3000 Mitarbeitern, so schlägt Seehofer bereits am 13. Oktober 1993 vor, soll aufgelöst werden; die einzelnen Institute sollen den Fachabteilungen des Ministeriums unterstellt werden.

Noch im gleichen Monat wird ein Parlamentarischer Untersuchungsausschuss eingesetzt.

Die Zerschlagung des Bundesgesundheitsamtes ist der Gipfel eines unrühmlichen Kapitels der Gesundheitspolitik:

Alle Vorgänger Seehofers im Kabinett Kohl - Heiner Geißler, Rita Süssmuth, Ursula Lehr, Gerda Hasselfeldt - waren am Management der Großbehörde desinteressiert, entzogen ihr Mittel, verwendeten die eigenen Ressourcen für anderweitige Aufgaben oder politische Hobbys.

Sie alle haben ein komplexes Problem hinterlassen, dessen Lösung die Politik auf Jahre beschäftigen wird. (HL)

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IN DER BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND GESCHIEHT VIELFACH BEIDES NICHT.

Martin Mitchell

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● Medikamententests an Heimkindern in WESTDEUTSCHLAND (klassifiziert als "Menschenrechtsverletzungen").

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Jetzt hier in Bezug auf das Bundesland Schleswig-Holstein und insbesondere in Bezug auf ehemalige Heimkinder und Patienten von Kinder- und Jugendpsychiatrien sowohl wie auch jungen Leuten in den dortigen damaligen Behindertenheimen! :


Veröffentlicht am 23.01.2019 in Pressemitteilungen :

Zitat.
TOP 34: Drucksache 19/1174 :

Wolfgang Baasch, MdL (
SPD) :

[ zur Person:
WIKIPEDIA: https://de.wikipedia.org/wiki/Wolfgang_Baasch

HOMEPAGE: https://www.wolfgang-baasch.de/

(23.01.2019) https://www.wolfgang-baasch.de/meldungen/alle-moeglichkeiten-der-aufarbeitung-nutzen-und-fortsetzen/ :

(23.01.2019)
http://www.landespresseportal.de/schleswig-holstein/item/33868-alle-m%C3%B6glichkeiten-der-aufarbeitung-nutzen-und-fortsetzen.html ]


Alle Möglichkeiten der Aufarbeitung nutzen und fortsetzen

Mittwoch, 23. Januar 2019 15:56

Mit dem öffentlichen Symposium ,,Die Vergangenheit im Kopf – die Zukunft in der Hand" am 28. und 29. November 2018 hat sich der Landtag einem schrecklichen Kapitel Schleswig-Holsteinischer Geschichte gestellt.

Hier im hohen Haus kamen erstmals die heute erwachsenen Opfer des Missbrauchs in den Einrichtungen der Kinder- und Jugendpsychiatrie und Behindertenhilfe in Schleswig-Holstein zu Wort. Es war erschreckend von den Schmerzen, der Gewalt, der Gleichgültigkeit und der Herzenskälte zu hören, die diese Menschen als Kinder und Jugendliche ausgesetzt waren. Kinder und Jugendliche, die für Medikamentenversuche missbraucht wurden und schlimmster, schwarzer Pädagogik wehrlos ausgesetzt waren.

So etwas darf nie wieder vorkommen!

Beschämend ist aber auch, dass erst heute im Jahr 2018/2019 wir mit einer öffentlichen Aufarbeitung dieser Vorgänge beginnen. Lange wurde den ehemaligen Heimkindern nicht geglaubt. Obwohl ihre Erlebnisse lange bekannt sind, ist wenig - viel zu wenig - bisher passiert. Die Beratungsstelle der Stiftung ,,Anerkennung und Hilfe in Schleswig-Holstein" unterstützt seit 2017 Betroffene durch Beratung und bei der Antragstellung um Entschädigungsleistungen.

Die Mitarbeiterinnen der Beratungsstelle leisten hier eine vorbildliche und anerkannte Arbeit. Eine wissenschaftliche Aufarbeitung, die die Medikamentenversuche in Psychiatrien und Heimen in Schleswig-Holstein zwischen 1945 und 1975 untersucht, soll ihre Ergebnisse bis 2021 vorlegen. Dies macht deutlich, wie spät und wieviel zu spät wir uns jetzt diesem dunklen Kapitel Schleswig-Holsteinischer Geschichte stellen.

Mit dem Symposium haben Betroffene, haben die Opfer, Gehör im Landtag gefunden. Beeindruckend waren der Mut und die Klarheit mit der ehemalige Heimkinder - heutige Erwachsene - die Leiden und Qualen, aber auch ihre Albträume und Ängste, in aller Öffentlichkeit geschildert haben. Dafür gilt mein, gilt unser aller Respekt vor diesen mutigen, couragierten, manchmal aber auch bis an psychische Belastungsgrenzen gehenden Berichte.

Danke für Ihren aufrüttelnden und nie nachlassenden Einsatz um Anerkennung und Gerechtigkeit.

Nun ist es auch an uns dafür zu sorgen, dass im Rahmen der Aufarbeitung alle verfügbaren Informationen und Akten von Trägern, von Kliniken, Heimen, Einrichtungen und der Pharmazeutischen Unternehmen geöffnet und zur Verfügung gestellt werden. Mit unserem Handeln und unseren Möglichkeiten, müssen wir die wissenschaftliche Aufarbeitung in all ihren Aspekten - auch der schwarzen Pädagogik und der brutalen Gewalt durch die damals Verantwortlichen unterstützen. Wir müssen uns dafür einsetzen, dass Betroffene nicht durch bürokratische Hürden ein zweites Mal zu Opfern werden. Das gilt sowohl für Antragsfristen wie auch für zu eng gefasste Regelungen im Entschädigungsrecht. Wir sollten dabei die Arbeit der Stiftung Anerkennung und Hilfe und die Ergebnisse der Beratungen im Beirat der Stiftung intensiv begleiten.

Wir sollten darauf achten, dass Betroffene, die als Heimkinder schweres Leid in Schleswig-Holstein erlitten haben, im Alter, bei Krankheit oder im Pflegefall individuelle Unterstützungs- und Hilfestellungen bekommen. Hierzu wurde im Symposium ein sehr beachtenswerter Vorschlag unterbreitet, den wir unbedingt aufgreifen sollten! Diese Grundsätze haben wir im Sozialausschuss am 10. Januar 2019 gemeinsam als Konsequenz aus dem Symposium vom 28. und 29. November 2018 beschlossen.

Ich bin den Kolleginnen und Kollegen von CDU, Grünen, FDP und SSW außerordentlich dankbar, dass es uns gelungen ist, diesen gemeinsamen Beschluss als gemeinsames Versprechen auf den Weg zu bringen. Ein ganz besonderer Dank gilt dem Vorsitzenden des Sozialausschusses, Werner Kalinka, der den vorliegenden Beschluss des Sozialausschusses gut vorbereitet und mit seiner offen-konstruktiven Art zu einem gemeinsamen Ergebnis geführt hat.

Die Verletzung und Missachtung von Menschrechten, die Misshandlung von Kindern und Jugendlichen, die in der Obhut des Staates eigentlich Schutz finden sollten, darf nie wieder geschehen.

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#endlichEntschaedigung (MM - Heimopfer-WEST)
#compensationnow (MM - Heimopfer-WEST)
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Not only must justice be done; it must also be seen to be done.
Recht muss nicht nur gesprochen werden, es muss auch wahrnehmbar sein, dass Recht gesprochen wird.
IN DER BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND GESCHIEHT VIELFACH BEIDES NICHT.

Martin Mitchell

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Ich habe am letzten Wochenende damit begonnen folgende RUNDMAIL an so viele Empfänger in Deutschland wie möglich zu senden, ohne den jeweiligen Empfängern anzuzeigen wer diese RUNDMAIL aktuell von mir zugeschickt bekommen hat.

Unter den Empfängern dieser RUNDMAIL sind viele ehemalige Heimkinder, diverse Unterstützer der ehemaligen Heimkinder, Fachleute und Wissenschaftler der Pädagogik und Psychology, Juristen und Professoren in den Rechtswissenschaften, Mediziner und Pharmakonzerne, Lehrer und Studenten, Historiker und Archivisten, Landes- und Bundespolitiker und Medien-Organiesationen groß und klein.

Aber genau wen in der Gesellschaft in Deutschland dieses Thema – die nachkriegsdeutsche Heimerziehungsgeschichte und die damalig existierenden politischen Begebenheiten – wirklich interessiert ist schwer zu sagen:

Niemand wird wissen wer diese RUNDMAIL erhalten hat – und wer nicht – es sei denn die Leute, die sie erhalten haben (und auch diejenigen, die sie nicht erhalten haben, aber sie jetzt hier erstmalig zu Gesicht bekommen), reden miteinander darüber und helfen somit mit eine weite informierte diesbezügliche Öffentlichkeit herzustellen:


Zitat.
(1950er/1960er) Skandal / Skandale im BUNDESMINISTERIUM DES INNERN, dem Resort dem damals auch das BUNDESGESUNDHEITSAMT unterstand.

Falls es jemanden interessiert ...

und es bisher noch von niemanden entdeckt worden ist ...


Dieser Aspekt wird von mir behandelt in verschiedenen meinerseitigen Beiträgen im EHEMALIGE-HEIMKINDER-TATSACHEN.COM-Forum unter der Thread-Überschrift

»Medikamententests an Heimkindern in WESTDEUTSCHLAND [
klassifiziert als "Menschenrechtsverletzungen":

(
aber nicht nur in diesem Forum, sondern auch in vielen anderen Foren im internet ! )

(So. 20. Januar 2019, um 00:48 Uhr) @
http://www.ehemalige-heimkinder-tatsachen.com/phpBB3/viewtopic.php?p=1710#p1710

(Mi. 23. Januar 2019, um 05:31 Uhr) @ http://www.ehemalige-heimkinder-tatsachen.com/phpBB3/viewtopic.php?p=1711#p1711

(Do. 24. Januar 2019, um 05:35 Uhr) @ http://www.ehemalige-heimkinder-tatsachen.com/phpBB3/viewtopic.php?p=1712#p1712

(Fr. 25. Januar 2019, um 04:54 Uhr) @ http://www.ehemalige-heimkinder-tatsachen.com/viewtopic.php?p=1713#p1713

(Sa. 26. Januar 2019, um 03:40 Uhr) @ http://www.ehemalige-heimkinder-tatsachen.com/viewtopic.php?p=1714#p1714

(So. 27. Januar 2019, um 01:22 Uhr) @ http://www.ehemalige-heimkinder-tatsachen.com/viewtopic.php?p=1715#p1715

(Di. 29. Januar 2019, um 01:39 Uhr) @ http://www.ehemalige-heimkinder-tatsachen.com/viewtopic.php?p=1716#p1716

DW - Deutsche Welle - 04.11.2015 - Die braune Vergangenheit im Inneren
,,Zwei Drittel der Beamten Nazis
Demnach waren 1950 die Hälfte aller Mitarbeiter im Bonner Bundesinnenministerium ehemalige NSDAP-Mitglieder. Zwischen 1956 und 1961 lag der Anteil sogar bei 66 Prozent - der nach bisherigen Erkenntnissen höchste Anteil von ehemaligen Nazis in einem westdeutschen Ministerium überhaupt."

Prof. Dr. Christian Schrapper, 09.06.2006: ,,Die haben sozusagen ihre erbbiologischen Paradigmen nahtlos aus der NS-Zeit übertragen, und ich meine, sie trugen genauso wie die Erzieher vor Ort, meiner Ansicht nach sogar noch mehr, ganz erheblich dazu bei, dass wir diese menschenverachtende Situation hier in der Fürsorgeerziehung vorgefunden haben."

Simon Lissner, 11.5.2013: ,,Man wollte freilich nicht zugestehen, dass die Zwangsunterbringung und ,,Fürsorge" darin bestand, das System der Nationalsozialistischen ,,Fürsorge" für ,,unwerte" Kinder und Jugendliche geradezu nahtlos in die junge Bundesrepublik übernommen zu haben und mithin nahe liegender Weise eigentlich davon zu sprechen wäre, es handle sich dabei um einen weiteren Rest des Nationalsozialismus, der sich in ,,althergebrachten" Behörden und unter konfessionellen Kutten in die ,,Neuzeit" rettete."

Peter Wensierski, 27.03.2006: ,,Die Jugendlichen sollten den Normen von Zucht und Ordnung angepasst werden. Das waren die vorherrschenden Erziehungsziele in den Heimen. Man hat nach dem Krieg in Deutschland in der öffentlichen Erziehung überhaupt nicht selbstkritisch reflektiert, was hat man in der Nazizeit gemacht, was hat man in den 30er Jahren gemacht, man hat einfach nahtlos da weiter gemacht."

Heimerziehung in Österreich [wo es auch nicht anders war], 18.01.2019:
https://austria-forum.org/af/AustriaWiki/Heimerziehung_in_%C3%96sterreich :
,,
Nach dem Zweiten Weltkrieg ging die Politik der Jugendfürsorge beinahe nahtlos wieder in eine biopolitische Richtung über. Im Schatten des faschistischen Menschenbildes wurden die Kinder drei Jahrzehnte als verwahrlost, unnütz und kriminell stigmatisiert und waren sowohl in privaten, kirchlichen wie auch in weltlichen Heimen in ganz Österreich jeglicher Art von Gewalt, insbesondere auch medizinischen Versuchen und Zwangsarbeit ausgesetzt."

FR - Frankfurter Rundschau - INTERVIEW MIT PSYCHOTHERAPEUT KAPPELER, 18.08.2009:
https://www.fr.de/rhein-main/opfer-damals-vergessen-11480501.html
,,In wie weit wirkte die Nazi-Ideologie in der Quälerei der Heimkinder fort?"
,,Die Anstaltserziehung war auch schon vor 1933 ein autoritäres System. Die Nazis haben die Demütigungen und Misshandlungen dann noch verschärft. Nach dem Krieg ist das nahtlos fortgesetzt worden. Zum Teil wurden KZ und Zwangsarbeiterlager zu Erziehungsanstalten umfunktioniert. Die ehemalige Anstalt in Guxhagen in Nordhessen ist ein Paradebeispiel dafür. In Glückstadt [Schleswig-Holstein] ließ man die Heimkinder sogar die KZ-Kleidung auftragen, um Geld zu sparen."

DER SPIEGEL, 31.10.2015 – Zeitgeschichte - Braune Diener des neuen Staats
,,[BRD] NS-belastete Spitzenbeamte zu Hunderten eingestellt"
,,Der Anteil der Beamten mit brauner Vergangenheit im Bundesinnenministerium (BMI) sei "ausgesprochen hoch" gewesen. Schlimmer noch: Die "Affinitäten zum NS-Regime" ließen sich "anfangs auch in der konkreten Sachpolitik des BMI nachweisen"."

Die Schirmherrin Antje Vollmer (2009-2010) am »Runden Tisch Heimerziehung« konnte und wollte dies aber weder wirklich sehen noch einsehen.


Eine Ihrerseitige Rückmeldung / Stellungnahme zu diesen Aspekten wäre mir angenehm.

Mit Besten Grüßen von Eurem Mitstreiter in Australien

Martin MITCHELL

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Martin Mitchell

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Wie sich herausstellt lebte das "Dritte Reich" nach Ende des Zweiten Weltkrieges jahrzehntelang ungestört weiter, insbesondere auch in Schleswig-Holstein :

Zitat.
In dieser Woche [wohl in der letzten Woche im Januar 1990] debattiert der schleswig-holsteinische Landtag über eine Untersuchung der [SPD] Regierung [Björn] Engholm [31. Mai 1988 bis 3. Mai 1993] zur ,,Renazifizierung" des nördlichen Bundeslandes [insbesondere in der zweiten Hälfte der 1940er Jahre, in den 1950er Jahren und in den 1960er Jahren].

Wir veröffentlichen Auszüge aus diesem einzigartigen Dokument zur Nachgeschichte der NS-Zeit :


Das braune Schleswig-Holstein
[ insbesondere in den 1950er und 1960er Jahren ]

AUS DER ZEIT NR. 05/1990

26. Januar 1990, 7:00 Uhr / Aktualisiert am 21. November 2012, 23:48 Uhr

Wie sich in Norddeutschland Verantwortliche, Nutznießer und Aktivisten des NS-Regimes der Entnazifizierung entzogen

Aus der Antwort der Landesregierung in Kiel zur Großen Anfrage der SPD-Fraktion (6. 12. 89, Drucksache 12/608):

Es gibt zahlreiche Publizisten, die behaupten, Schleswig-Holstein sei in den ersten Nachkriegsjahrzehnten ein Schlupfwinkel für Nationalsozialisten gewesen. Wie erklärt sich die Landesregierung diese Behauptung, und welche Gründe gab es für einen solchen Ruf?
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Erstmalig wiederbelebt 2012.

Sehr langer und detaillierter wirklich augenöffnender Artikel !

Um sich selbst eine eigene Meinung bezüglich dieser damaligen Sachlage bilden zu können begebe man sich bitte zum
ORIGINAL: ZEIT ONLINE @ https://www.zeit.de/1990/05/das-braune-schleswig-holstein/komplettansicht


Zur weiteren Information und unerlässlichen Weiterbildung siehe auch unbedingt: »Entnazifizierung in Schleswig-Holstein« @ https://www.spd-geschichtswerkstatt.de/wiki/Entnazifizierung_in_Schleswig-Holstein


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Kuddel

Jaja, Schleswig-Holstein kommt so harmlos daher, die Nachkriegsgeschichte ist jedoch tiefbraun.
Schlimmer als anderswo.

Martin Mitchell

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Heutige schleswigholsteinische Ärzteschaft unzweifelhaft auf der Seite der damaligen Heimopfer und Psychiatrieopfer : 

Jetzt hier in Bezug auf das Bundesland Schleswig-Holstein und insbesondere in Bezug auf ehemalige Heimkinder und Patienten von Kinder- und Jugendpsychiatrien sowohl wie auch jungen Leuten in den dortigen damaligen Behindertenheimen! :

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QUELLE: Esther Geißlinger, ÄRZTEKAMMER SCHLESWIG-HOLSTEIN (Kein Datum vorhanden; mögliches Zeitfenster: Ende 2018 / Anfang 2019) @ https://www.aeksh.de/sie-waren-eben-einfach-bestien :

Zitat.
,,Sie waren eben einfach Bestien"

[ FOTO: Ehemaliges Heimkind Günter Wulf am Rednerpult im Plenarsaal im Kieler Landtag am Mittwoch, 28. November 2018 ]

Ehemalige Heimkinder wie Günter Wulf berichteten im Kieler Landtag von ihren traumatischen Erlebnissen während der Kindheit. Das Symposium führte dazu, dass Politik und Öffentlichkeit für ihr Leid sensibilisiert wurden.

Der kleine Günter war ein neugieriges Kind, das gern lernte und am liebsten draußen an der frischen Luft war, so erinnert sich der heute 59-jährige Günter Wulf an sein früheres Ich. Doch in den Augen des Personals der Vorwerker Diakonie in Lübeck war der Knirps aggressiv, wollte sich nicht unterordnen und musste darum mit kalten Bädern und Zwangsjacke ruhiggestellt werden. ,,Dabei hätte ich nur etwas Ruhe und eine Bezugsperson gebraucht", sagt Wulf, der bereits als Kleinkind in die Einrichtung gesteckt wurde und bis zu seinem 18. Lebensjahr in psychiatrischen Heimen lebte. Darunter als längste Station in der Jugendpsychiatrie auf dem Hesterberg in Schleswig, in die Wulf 1969 eingewiesen wurde. Damals war er neun Jahre alt. Es war der Beginn einer Leidenszeit mit Hunger, Brutalität und ,,absoluter Lieblosigkeit", berichtet er heute und fragt: ,,Warum behandelt man kleine Kinder wie Verbrecher?"

Um sein und andere Schicksale ehemaliger Patienten, die in den Nachkriegsjahren und bis in die 70er Jahre hinein ihre Kindheit in psychiatrischen Einrichtungen oder Heimen der Behindertenhilfe verbrachten, ging es bei einem Symposium im Kieler Landtag, zu dem der Sozialausschuss eingeladen hatte. Alle Betroffenen erzählen von Schlägen, Festbinden oder tagelanger Haft in düsteren ,,Bunkern" oder ,,Besinnungsstübchen", von drangvoll engen Schlafsälen, von harter Arbeit ohne Zeit für Spielen oder Schulbesuche. Sogar an Todesfälle, die das brutale oder gleichgültige Personal verschuldete oder zumindest nicht verhinderte, erinnern sich einige der Betroffenen. Und immer wieder berichten sie von ärztlichen Behandlungen, darunter Elektroschocks ohne Betäubung, und von Medikamenten. Selten wissen die ehemaligen Heimkinder, was ihnen verabreicht wurde und ob die Pillen ihnen helfen sollten oder an ihnen getestet wurden. Einig sind sich Frauen und Männer, die im Plenarsaal des Kieler Parlaments das Wort ergreifen: Der Aufenthalt in der Psychiatrie habe ihr Leben nachhaltig geprägt, die Gesundheit angegriffen und Chancen auf Bildung und Karriere verdorben. So ging es auch Günter Wulf, dessen Vortrag der ausführlichste des Symposiums war – und sicher der, der für die Menschen im Saal am schwersten zu ertragen war. Viele Zuhörer, darunter Mitglieder des Sozialausschusses und Gesundheitsminister Dr. rer. pol. Heiner Garg (FDP), kämpften mit den Tränen und fanden hinterher kaum Worte, um das Gesagte zu würdigen.

Nach einer kurzen Schulzeit erhielt der Achtjährige das Prädikat ,,bildungsunfähig", offenbar war er zu ,,unruhig" für die Klasse gewesen. Mit neun Jahren wurde der Junge zum Hesterberg geschickt, die Abteilung für Kinder und Jugendliche des Landeskrankenhauses für psychisch Kranke in Schleswig: ,,Ich kam dort in die geschlossene Abteilung, wurde gleich am ersten Tag in die Zwangsjacke gesteckt und erhielt heftige Medikamente", berichtet Wulf. ,,Ich lallte nur noch." Jeden Tag gab es Tropfen und Tabletten, die zu Speichelfluss und Krämpfen in der Zunge führten. ,,Manchmal kippte ich um, weil ich kein Gefühl im Fuß hatte", so Wulf. Er erinnert sich auch, dass ein Arzt häufig aufwendige Untersuchungen machte, um sein Blutbild zu kontrollieren. ,,Könnte ich unter den Probanden für Medikamententests gewesen sein?", fragt Wulf sich heute.

Dass es Tests gab, ist durch zahlreiche Quellen belegt. Seit einigen Jahren berichten Medien über diese Fälle. Und die Pharmakologin Sylvia Wagner aus Krefeld hat für ihre Doktorarbeit Archive und historische Fachzeitschriften ausgewertet und Hinweise auf entsprechende Testreihen gefunden. Es gab die Fälle bundesweit, auch in Schleswig-Holstein. So ließ etwa ein Pharmakonzern ein neues Neuroleptikum an Kindern in einem katholischen Heim in Essen testen, zitierte die ,,Zeit" aus Wagners Arbeit.
Für Schleswig-Holstein soll nun eine eigene, genauere Studie erstellt werden. Die Federführung liegt bei Prof. Cornelius Borck, Direktor des Instituts für Medizingeschichte an der Universität Lübeck, der gemeinsam mit Christof Beyer, Kulturwissenschaftler und Mitarbeiter des Instituts, das Projekt vorstellte. Das Team steht mit seiner Forschung noch am Anfang, in zwei Jahren sollen Ergebnisse vorliegen. Neben den Berichten der Zeitzeugen, also damaliger Heimkinder, die in einem Zeugen-Seminar zu Wort kommen sollen, hoffen Borck und seine Kollegen, in Archiven auf Akten, alte Festschriften oder Berichte zu stoßen, die sie auf die Spuren der Tests bringen. Unter anderem könnten Standesblätter eine wichtige Quelle sein, in der Mediziner über ihre Tests berichtet haben könnten.
Denn Unrechtsbewusstsein, gar Schuldgefühle, gab es offenbar bei den damals Beteiligten nicht. Auch die Gründe dafür und den rechtlichen wie gesellschaftlichen Rahmen, in dem sich die Tests abspielten, will das Forschungsteam erhellen, ,,was für uns heute nicht mehr vorstellbar ist", so Borck.
Er erinnerte an die großen Umwälzungen, die in den 1960er und 70er Jahren die bis dahin gültigen Regeln in der Gesellschaft und auch in der Psychiatrie auf den Kopf stellten. Auch der Zeitfaktor spielte eine Rolle: Erst nach und nach verschwanden die Ärzte, die in der NS-Zeit ausgebildet wurden oder schon damals eine unbarmherzige Rolle spielten. Als Beispiel nannte Beyer den Arzt Hans Heinze, der für Medikamententests verantwortlich und während des Krieges bereits aktiv an der Euthanasie von Psychiatriepatienten beteiligt war.
,,Unsere Arbeit hat keinen Einfluss auf Entschädigungen oder Hilfen für Betroffene", betonte Borck. Der Auftrag laute, Art und Umfang der Geschehnisse sichtbar und damit das Leid öffentlich zu machen. Auf eine Frage aus dem Publikum nach der juristischen Schuldfrage sagte er: ,,Die Psychiatrie war auch damals kein rechtsfreier Raum." Aber es müsse untersucht werden, wie das damalige Rechtsverständnis war. ,,Ein Problem ist, dass Proteste des Patienten als mangelnde Einsicht und damit als Zeichen der psychischen Krankheit gesehen wurden." Dass dieser Satz bis in die heutige Zeit nichts an Bedeutung verloren hat, zeigen die Berichte der Zeitzeugen, etwa Franz Wagle, der jahrelang um Anerkennung als Opfer kämpfen musste.

Welcher Geist und Umgang vor den Psychiatriereformen der 70er Jahre herrschte, berichtete die Historikerin Ulrike Winkler, die über Menschen mit Behinderungen in Einrichtungen der Diakonie geforscht hat. Behinderte galten als ,,ewige Kinder", die sich nicht in die Gesellschaft einfügen konnten, daher in Einrichtungen außerhalb untergebracht waren. Statt sie zu fördern, wurde Kindern nur beigebracht, was sie für den Alltag und die Arbeit im Heim brauchten; Kartoffeln schälen, putzen, Gartenarbeit. Das bestätigten Berichte ehemaliger Heimkinder: ,,Putzen habe ich gelernt", berichtete die heute 82-jährige Barbara Kähler. Sie wurde bereits als Kind in eine Einrichtung eingewiesen und arbeitete 30 Jahre lang als Putzfrau auf dem Gelände. Wenn sie Fehler machte, kam sie in den ,,Bunker", wo sie auf einer Matratze auf dem Boden schlafen musste. Der Bunker bedeutete nicht nur Enge, Kälte und Dunkelheit, sondern auch den Verlust der letzten Würde. Denn es gab nicht einmal eine Toilette oder auch nur einen Eimer für die Notdurft.
Viele Tätigkeiten, zu denen Heim­insassen gezwungen wurden, waren schlicht nutzlos. So beschäftigten sie sich den ganzen Tag damit, Plättchen auf ein Spielbrett zu legen oder Holzstäbchen in eine Form zu stecken. Die Stärksten wurden als Pflegekräfte für die Schwächeren eingesetzt, inklusive Nachtwachen und Medikamentengabe. Auch diese Verhältnisse untereinander führten in den engen Mehrbettzimmern zu Gewalt und Missbrauch, wie Betroffene berichteten.
,,Ich kann alle Aussagen zu Gewalt bestätigen", sagt Winkler, die rund 120 Interviews mit ehemaligen Heimkindern geführt hat. Ein Auszug aus dem Katalog der Grausamkeiten: Schläge mit Dachlatten, Haare ziehen, Beschimpfungen. Bettnässer mussten ihre nasse Wäsche in den Händen halten. Es gibt bestätigte Berichte, wie Diakonissen ,,ein schmächtiges Würmchen auf den Boden pressen. Eine hielt den Kopf fest, die andere schaufelte das Essen in den Mund. Was das Kind erbrach, wurde wieder hineingeschaufelt."

Es war normal, Kinder einzusperren und zu fesseln. Es gab Medikamente, um die Kinder ruhigzustellen, Gehirn-OPs, damit ,,das Benehmen besser wird".
Prof. Renate Schepker, Ärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie und in der Bundesarbeitsgemeinschaft der Leitenden Ärzte für Kinder- und Jugendpsychiatrie aktiv, erklärte in Kiel, mit welcher Haltung die damaligen Ärzte sich ihren kleinen Patienten näherten: im Geist der NS-Zeit, der noch durch die Psychiatrie wehte. Die ,,Fehler" wurden als angeboren und nicht behebbar angesehen. Zu viel Geld sollte die ,,Verwahrung" der ,,Schwachsinnigen" nicht kosten, das Budget betrug Ende der 50er Jahre sechs Mark pro Tag und Kind. Zwei Lehrer kümmerten sich um 420 Kinder auf dem Hesterberg, heute betreut in ähnlichen Einrichtungen eine Lehrkraft sechs Kinder. Vier Ärzte waren für 470 Kinder zuständig. Statt Therapie gab es Medikamente, die noch gar nicht oder jedenfalls nicht für Kinder getestet waren: ,,Die Ärzte haben es einfach probiert", sagte Schepker. ,,Als Ärztin finde ich das am schlimmsten."
Wie konnte es damals passieren, und vor allem: ,,Könnte so etwas wieder passieren, und wie können wir es verhindern?" Diese Frage stellt sich Dr. Henrik Herrmann, Präsident der Ärztekammer Schleswig-Holstein (siehe auch Seite 3). Zwar seien erst Mitte der 60er Jahre klare Richtlinien für Tests erlassen worden, aber ,,mit der berufsständischen Ethik war es bereits vorher nicht vereinbar, Menschen Schaden zuzufügen und gegen ihren Willen Tests zu machen". Es sei wichtig, die Erinnerung an die Geschehnisse im Bewusstsein zu behalten, sagt Herrmann, auch als Mahnung an heutige Mediziner. ,,Sicher wird es in dieser Form nicht mehr vorkommen, dazu haben sich zum Glück die Psychiatrien zu stark gewandelt. Aber in subtilerer Form mag es durchaus zu der Frage kommen, ob eine bestimmte Behandlung wirklich dem Wohl des Patienten dient oder ob etwas getan oder unterlassen wird, weil ökonomische Interessen im Spiel sind."

Auf die Frage nach dem Warum haben die Betroffenen eine schlichte Antwort: ,,Die Täter waren eben einfach Bestien", so Günter Wulf. Die damaligen Ereignisse wirken bei ihm und den übrigen Betroffenen bis heute nach. Sei es durch Traumata und körperliche Folgeschäden, aber auch, weil die damals versagte Förderung den Heimkindern lebenslang Chancen verbaute, daran erinnert die Historikerin Winkler. So lernten einige Mädchen und Jungen statt des Alphabets nur eine verkürzte ,,Spurschrift". Darunter litten besonders die Kinder, die nicht ,,schwachsinnig" waren, sondern wegen ,,schlechten Betragens" oder ,,Unruhe" im Zwangssystem Heim steckten. Viele von denen, die den Schritt an die Öffentlichkeit wagen und auf der großen Bühne des Plenarsaals über ihr Leiden berichten, haben trotz der Jahre im Heim und geringer Förderung Berufe erlernt – offenkundig waren sie also trotz anderer Diagnosen in der Kindheit in der Lage dazu.
Seit einigen Jahren kümmert sich die Stiftung ,,Hilfe und Anerkennung" um die Betroffenen, die dort eine Anlaufstelle haben. Im Fonds der Stiftung liegen 290 Millionen Euro, die unter anderem von den Kirchen eingezahlt wurden. Damalige Heimkinder können Geld zugesprochen bekommen (siehe Infoleiste).
Vielen ehemaligen Heimkindern reicht das nicht. Vor allem kritisieren sie, dass im Beirat der Stiftung Vertreter von Kirche und Land, also der ehemaligen ,,Täterorganisationen" sitzen und dass viele Betroffene heute weiter oder immer noch von diakonischen Einrichtungen betreut werden: ,,Das schafft nicht mal die Mafia, dass sie zweimal an den Leuten verdient", so Eckhard Kowalke, Künstler aus Eckernförde und Vorsitzender des Vereins ehemaliger Heimkinder.
Diese Beschuldigungen träfen ihn, sagte Heiko Naß, Landespastor des Diakonischen Werks, in einer Veranstaltungspause. Inhaltlich kommentierte er den Vorwurf nicht: ,,Ich stelle nicht infrage, was Betroffene sagen." Doch die ehemaligen Heimkinder wollen Antworten und eine deutliche Entschuldigung.
,,Die Uhr tickt", sagt Franz Wagle, der Stellvertreter Kowalkes im Verein ehemaliger Heimkinder. ,,Bei mir rufen 80-Jährige an, die kein Dach über dem Kopf haben und denen es dreckig geht."

Ein weiteres Problem des Anerkennungs-Fonds ist, dass viele der ehemaligen Heimkinder nichts von der Chance auf eine Entschädigung wissen, nicht die Kraft für das Antragsverfahren haben oder bereits verstorben sind. Und selbst wenn noch weitere Betroffene ihre Forderungen stellen, wird mutmaßlich Geld im Topf übrig bleiben. Elsa Nicklas-Beck, die als Betroffene im Beirat der Stiftung sitzt, schlug daher vor, das Geld nicht an die Kirchen zurückfließen zu lassen, sondern daraus einen Unterstützungsfonds zu machen, der den anerkannten Opfern von Heim-Gewalt hilft, wenn sie pflegebedürftig werden. Denn im Alter wieder in ein Heim zu müssen, sei nach der Leidensgeschichte in der Jugend schwer erträglich. Der Vorschlag war auch für die Politik neu, traf aber durchaus auf Zustimmung: ,,Darüber werden wir sprechen", sagte Dr. Maret Bohn (Grüne), und Birte Pauls (SPD) stimmt zu: ,,Eine bedenkenswerte Idee."

Außerdem war für die Abgeordneten klar, dass ,,der Weg der Aufarbeitung" mit dem Symposium nicht vorbei sei, so Dennys Bornhöft (FDP). Werner Kalinka (CDU), Vorsitzender des Sozialausschusses, mahnte zur geplanten Studie über die Medizintests an: ,,Ich will nicht nur hören, wie es zeithistorisch gesehen wurde, sondern wer die Verantwortung trägt." Er wolle allerdings keine falschen Erwartungen wecken: Die Rolle der Pharmafirmen sei vermutlich schwer zu erfassen, allein weil Unternehmen teilweise fusioniert hätten oder vom Markt verschwunden seien. Aber wenn es Tote durch Misshandlungen gegeben habe, sei das ein Fall für die Staatsanwaltschaft: ,,Deren Möglichkeiten sind größer." Und Mord, das war mehrfach zu hören, verjährt schließlich nicht. Sozial- und Gesundheitsminister Garg betonte, dass es bei der Aufklärung der Fälle ,,nicht um den Schutz von Organisationen gehen darf, sondern es muss um die Opfer gehen". Aber wird tatsächlich etwas passieren? Eckhard Kowalke war froh, dass er und andere Betroffene im Plenarsaal des Landtags zu einem großen Publikum sprechen durften. Aber was die Zukunft angeht, ist der Künstler skeptisch: ,,Wir werden sehen, ob nun etwas folgt oder ob es bei Worthülsen bleibt", sagte er.

Es wäre nicht das erste Mal, daran erinnerte Ursula Schele, die sich in der Diskussion zu Wort meldete: ,,Die Berichte gibt es seit 15 Jahren, sie liegen in den Schubladen", sagte die ehemalige Ombudsfrau der Nordkirche für sexuellen Missbrauch. Sie war zurückgetreten, weil ihrer Meinung nach ,,die Opfer gegen Wände laufen". ,,Dass man es ihnen hier zumutet, Zeugnis ablegen zu müssen, um etwas zu bewegen, macht sprachlos. Es gibt große Worte von Politik und Trägern, aber es fehlt immer noch ein Entschädigungsgesetz auf Bundesebene." Günter Wulf verlangte vor allem einen scharfen Blick auf heutige Einrichtungen: ,,Mein Hauptanliegen ist, dass die Kinder in Heimen, die Älteren in der Pflege und Menschen mit Behinderungen in ihren Einrichtungen menschenwürdig untergebracht sind."

Esther Geißlinger
Fotos: Esther Geißlinger

Ärztekammer-Schleswig-Holstein, Bismarckallee 8-12, 23795 Bad Segeberg
( Kurzprofil:
https://www.aeksh.de/ueber-uns/kurzprofil )

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#endlichEntschaedigung (MM - Heimopfer-WEST)
#compensationnow (MM - Heimopfer-WEST)
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Kuddel

Die Geschichte und die Struktur der bundesrepublikanischen Gesellschaft, bzw. ihrer Machtstrukturen, sind noch viel zu wenig aufgearbeitet, bzw. bekannt.

ZitatMitlaufen lohnt sich
In seinem neuen Buch ,,Das braune Netz" zeigt Willi Winkler, wie stark die frühe Bundesrepublik auf alte Nazis baute
https://www.freitag.de/autoren/michael-angele/mitlaufen-lohnt-sich

Schon lange zuvor gab es folgendes Buch:
ZitatWer wissen will, welche Erziehungsvorstellungen noch Ende der sechziger Jahre herrschten, sollte Bambule lesen.



Das Thema ist aktuell wie je: Wie geht die Gesellschaft mit Randgruppen um, wie erzieht der Staat diejenigen, deren Fürsorge ihm übertragen wurde? Ulrike Meinhof hatte sich als Journalistin in langen Recherchen ein Bild über die Lage der Mädchen in Erziehungsheimen gemacht. In der Geschichte von Irene beschreibt sie den Alltag zwischen Hof, Schlafraum, Wäscheraum und »Bunker«, die Repressalien der Erzieher und die Befreiungsversuche der Mädchen, die »Bambule« machen, weil sie leben wollen und nicht bloß sich fügen.



Ulrike Marie Meinhof


Ulrike Meinhof wurde 1934 in Oldenburg geboren. Studium der Philosophie, Pädagogik, Soziologie und Germanistik in Marburg, Münster und Hamburg. Mitkämpferin der Anti-Atomwaffenbewegung der Jahre 1958/59. Von 1959 bis 1969 war sie Mitarbeiterin bei der Zeitschrift »konkret«, von 1962 bis 1964 deren Chefredakteurin. Sie war die erste, die das Heimkinderelend der sechziger Jahre durch Originalinterviews, das Buch und den Film »Bambule« öffentlich machte. Nach Protesten gegen den Vietnamkrieg und die Notstandsgesetze ging sie 1970 in den Untergrund, wurde 1972 verhaftet und starb 1976 im Gefängnis in Stammheim.
https://www.wagenbach.de/buecher/titel/194-bambule.html

Außerdem:
ZitatBambule ist ein deutsches Fernsehspiel des Südwestfunks aus dem Jahr 1970; Regie führte Eberhard Itzenplitz, das Drehbuch stammt von Ulrike Meinhof.

Der Film kritisiert die autoritären Methoden der Heimerziehung (Fürsorgeerziehung) in einem Mädchenheim. Im Verlauf der Handlung kommt es zu einer Revolte der Heiminsassinnen gegen die unterdrückenden Strukturen.

Die Ausstrahlung des Films war für den 24. Mai 1970 in der ARD geplant, wurde wegen der Beteiligung der Drehbuchautorin Ulrike Meinhof an der Befreiung von Andreas Baader am 14. Mai aber abgesetzt.

Erst ab 1994 wurde der Film in den dritten Programmen der ARD gezeigt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Bambule_(Fernsehspiel)

Martin Mitchell

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Wie auch bei diesem Beitrag und in allen vorhergehenden und kommenden Beiträgen hier in diesem Thread, mit der Subheading »Medikamententests an Heimkindern in WESTDEUTSCHLAND« befassen wir uns immer noch und auch weiterhin mit dem Thema: "Frei zur Verfügung stehendes Menschenmaterial" : "Uneingeschränkte und unkontrollierte Experimentation an Kindern und Jugendlichen in nachkriegsdeutschen Heimen und Anstalten" :

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Ich präsentiere diese von Boardnutzer »Ralf B« entdeckte Information, auf die er uns im unmittelbar vorhergehenden Beitrag hier in diesem Thread @ http://heimkinder-forum.de/v4x/index.php/Thread/18400-Medikamententests-an-Heimkindern-in-WESTDEUTSCHLAND/?postID=581262#post581262 aufmerksam gemacht hat, hier jetzt mal wie folgt:

Zitat.
aus Heidelberger Jahrbücher, Volume 14,
by H. Schipperges, Universitäts-Gesellschaft

[ @
https://books.google.com.au/books?id=89yfBgAAQBAJ&pg=PA228&lpg=PA228&dq=%22Die+klinische+Pr%C3%BCfung+von+Noxiptilin+im+Rahmen+einer+Gemeinschaftspr%C3%BCfung+in+f%C3%BCnf+psychiatrischen+Krankenh%C3%A4usern%22&source=bl&ots=_HxZAq1BxW&sig=ACfU3U3kTFo1h86tNPWSdRfmAg2oT3YXoA&hl=en&sa=X&ved=2ahUKEwjfz97637rgAhWIM48KHWo8Ai0Q6AEwAHoECAEQAQ#v=onepage&q=%22Die%20klinische%20Pr%C3%BCfung%20von%20Noxiptilin%20im%20Rahmen%20einer%20Gemeinschaftspr%C3%BCfung%20in%20f%C3%BCnf%20psychiatrischen%20Krankenh%C3%A4usern%22&f=false ]

Seite 228-229:

IMMICH, Herbert

[ ......... ]
In: Arch. Kinderheilk. 180 (
1969) 38-47 * (u.a.) Psychopharmakologische Gemeinschaftsuntersuchung mit einem Antidepressivum. In: Arzneimittel-forsch. 19 (1969) 488-489 * (u.a.) Die klinische Prüfung von Noxiptilin im Ramen einer Gemeinschaftprüfung in fünf psychiatrischen Krankenhäusern: Ebda S. 893-895 * Methodische Aspekte in der experimentellen Ophthalmologie. [ ......... ]

.
und (irgendwie) auch erwähnt in:

Zitat.
Zeitschrift für Kinder und Jugendspychiatrie und Psychotherapie, Jahrgang 46 / Heft 1 / 2018
by Hofrege

Themenschwerpunkt
Störungen und Affektregulation

[ @
https://issuu.com/hogrefegroup/docs/kij.2018.46.issue-1?e=9315568/67294367 ]

.
Desweiteren siehe auch:

QUELLE: WIKIPEDIA @ https://en.wikipedia.org/wiki/Noxiptiline und

WEITERE QUELLE: PubChem CID: 21087 @ https://pubchem.ncbi.nlm.nih.gov/compound/Noxiptiline#section=Top :


Zitat.
Noxiptiline
Chemical Names: Noxiptiline; Noxiptilin; Noxiptyline; UNII-DF7D3NY7EL; Noxiptiline [INN:BAN:DCF]; DF7D3NY7EL


MeSH Entry Terms

3.4.1.

1. agedal
2. Bayer 1521
3. Bayer-1521
4. dibenzoxin
5. Elronon
6. noxiptilin
7. noxiptilin hydrochloride
8. noxiptilin monohydrochloride
9. noxiptyline
10. noxyptyline

.
Noxiptiline wurde anscheinend erstmalig in den 1970er Jahren in Europa in Umlauf gebracht, also mehrere Jahre nachdem es vor und in 1969 ,,in fünf psychiatrischen Krankenhäusern" in ,,Klinischen Prüfungen" Anwendung fand. !!

In folgender Veröffentlichung, in Englisch, jedoch, ist von Tier-Experiementen in 1970 mit Noxiptiline die Rede. Das war aber nicht in Deutschland so, denn dort wurde ja in ,,1969" schon mit Noxiptiline an Kindern und Jugendlichen in ,,fünf psychiatrischen Krankenhäusern" experimentiert, wie es in deutschen Kinderheilkunde-Archiven festgehalten ist (siehe oben) !! :

QUELLE: https://eurekamag.com/research/043/684/ :

Zitat.
Cocchi, A.; Andreola, M.L., 1970: Morphological aspects of administration of noxiptiline (BAY 1521) in animal experiments.
.

#endlichEntschaedigung (MM - Heimopfer-WEST)
#compensationnow (MM - Heimopfer-WEST)
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Not only must justice be done; it must also be seen to be done.
Recht muss nicht nur gesprochen werden, es muss auch wahrnehmbar sein, dass Recht gesprochen wird.
IN DER BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND GESCHIEHT VIELFACH BEIDES NICHT.

Martin Mitchell

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Der letzte der vorhergehenden Beiträge zu diesem Thema wurde von mir hier in diesem Thread getätigt am Samstag, 29. April 2018 um 03:21 Uhr @ https://forum.chefduzen.de/index.php/topic,10331.msg337660.html#msg337660 und jetzt gibt es etwas Neues zu diesem katholischen Kinderheim zu berichten:

Kinderheim Donauwörth

Erschütternder Bericht zu Missbrauch in Donauwörther Kinderheim

QUELLE: BR.de - Bayerischer Rundfunk @ https://www.br.de/nachrichten/bayern/erschuetternder-bericht-zu-missbrauch-in-donauworther-kinderheim,RIhmAQ5 :

Zitat.
[ Kinderheim Donauwörth ]

[ FOTO: ,,BILD - Im ehemaligen Donauwörther Kinderheim kam es zu psychischer, physischer und sexueller Gewalt - das belegt der Abschlussbericht über die Vorfälle. - © BR/Judith Zacher" --- ,,Pressekonferenz zum Abschlussbericht über Missbrauchsfälle im Donauworther Kinderheim | Bild: © BR/Judith Zacher | Media: © BR/Judith Zacher" ]

[ SCHLAGWÖRTER: ,,
katholisch; Sexueller Missbrauch; Kinderheim; Heilig Kreuz" ]


[ AUTOREN: ,,BR24 - Oliver Christa; Judith Zacher" ]

22.02.2019, 20:58 Uhr

Erschütternder Bericht zu Missbrauch in Donauwörther Kinderheim

Ein Jahr nach BR-Berichten über Missbrauch im ehemaligen Donauwörther Kinderheim Heilig Kreuz hat eine Aufarbeitungskommission ihren Schlussbericht vorgelegt. Die anwesenden Betroffenen zeigten sich zufrieden: Man habe es hier wirklich ernst gemeint.

67 Seiten ist der Abschlussbericht zum Missbrauch im ehemaligen Donauwörther Kinderheim Heilig Kreuz stark. Belegt werden darin Vorfälle psychischer, physischer und sexueller Gewalt in der Einrichtung der katholische Kirche [ Siehe BR24 ( 21.02.2019 ) @ https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/papst-welt-erwartet-konkrete-massnahmen-gegen-kindesmissbrauch,RIhfhhx ]. Aufgeführt werden "Erziehungsmaßnahmen" wie Essenszwang, Trinkverbot und Einsperren in einen Kellerraum.

Sexueller Missbrauch durch Priester in Donauwörther Kinderheim

Ein Kapitel des Berichts widmet sich den sexuellen Missbrauchshandlungen durch Erzieherinnen sowie den Priester Max Auer [ Siehe BR24 ( 26.04.2018 ) @ https://www.br.de/nachrichten/bayern/donauwoerth-ehemaliger-kinderheimleiter-schwer-belastet,QqFOUlB ]. Eine betroffene Frau und zwei betroffene Männer schildern, wie sie über Monate beziehungsweise Jahre hinweg massiv vom ehemaligen Leiter der katholischen Stiftung Cassianeum sexuell missbraucht worden sind. Sechs weitere Frauen berichten über sexuellen Missbrauch durch Mitarbeiter der Stiftung und ältere Heimkinder.

"Überbordende Gewalt" im katholischen Kinderheim Heilig Kreuz

In dem Bericht werden auch das Landesjugendamt und das örtliche Jugendamt kritisiert. Sie seien nicht hinreichend präsent gewesen. Auch das Versagen einer ehemaligen Lehrerin und eines Mitarbeiters des Jugendamts Lindau habe nicht unerheblich dazu beigetragen, dass der sexuelle Missbrauch durch den Priester Max Auer unentdeckt geblieben sei. Die Rede ist von "überbordender Gewalt", die in dem katholischen Kinderheim ungehindert geschehen konnte.

Ehemalige Heimkinder schilderten Erlebnisse in Donauwörther Kinderheim

14 ehemalige Heimkinder haben zu dem Bericht beigetragen. Sie hatten ihre Erlebnisse dem ehemaligen Vorsitzenden des Oberlandesgerichts München, Manfred Prexl, berichtet [ Siehe BR24 ( 21.08.2018 ) @ https://www.br.de/nachrichten/bayern/missbrauch-in-donauwoerther-kinderheim-schmerzhafte-aufarbeitung,R1Fu3rh ]. Auch zwei Erzieherinnen waren befragt worden. Alle namentlich bekannten beschuldigten Personen sind jedoch bereits verstorben.

Hohe Säuglingssterblichkeit im Kinderheim Heilig Kreuz

Hinzu kamen Recherchen der Professorin und Historikerin Gerda Riedl. Diese ergaben, dass in den Jahren 1945 bis 1953 überdurchschnittliche viele Säuglinge in dem Heim der katholischen Kirche gestorben sind. Zurückzuführen sei das auf die "ungeeignete Unterbringung und einen eklatanten Mangel an Nahrungsmitteln", heißt es.

Was mit den vielen Fotos, die Max Auer den ehemaligen Heimkindern zufolge bei Ausflügen von den Kindern gemacht hat, geschehen ist, kam bei der Pressekonferenz nicht zur Sprache. Diese Fotos sollten die scheinbare heile Welt zeigen – von den dunklen Seiten des Lebens der Kinder im Heim, den Übergriffen oder den schrecklichen Zuständen wurde dagegen nichts dokumentiert.


Augsburgs Generealvikar Heinrich bei Vorstellung von Missbrauchsbericht erschüttert

Der Augsburger Generalvikar Harald Heinrich zeigte sich bei der Vorstellung des Missbrauchsberichts erschüttert. "Ich habe Kenntnis von abscheulichen Straftaten bekommen, die Frauen, Männer und auch ein Priester verübt haben, deren Auftrag der Schutz von Kindern war", so der Kirchenvertreter. Er räumte ein:

"Leider wurde auch schlicht weggeschaut." Generalvikar Harald Heinrich

Zur Präsentation des Missbrauchsberichts waren auch acht Opfer gekommen. Man habe es hier wirklich ernst gemeint – so ihr Fazit. Zwar sei die Behandlung der Thematik retraumatisierend. Aber dass ihnen nun geglaubt werde und dass alles schwarz auf weiß veröffentlicht werde, sei für sie sehr wichtig.

BR veröffentlichte Missbrauchsfälle im katholischen Kinderheim

Auch eine der beiden Schwestern, die die Aufklärung der Missbrauchsfälle in Gang gebracht hatten, war unter den Anwesenden in Augsburg. "Dafür habe ich jahrzehntelang gekämpft", erklärte sie. Viele ihrer Fragen seien beantwortet worden. Die beiden Schwestern hatten sich mit ihrer Geschichte an BR-Korrespondentin Judith Zacher [ Siehe BR24 ( 06.11.2018 ) @ https://www.br.de/nachrichten/bayern/kinderschutzpreis-heldenherz-fuer-br-reporterin-judith-zacher,R8av9xl ] gewandt und die Fälle so öffentlich gemacht.

Gremium mit Missbrauchsopfern soll weitere Schritte einleiten

[ Siehe BR24 ( 06.03.2018 ) @ https://www.br.de/nachricht/schwaben/inhalt/missbrauchsopfer-aus-donauwoerth-kehren-wieder-zurueck-100.html und BR24 ( 25.04.2018 ) @ https://www.br.de/nachricht/schwaben/inhalt/augsburger-bischof-zdarsa-will-missbrauchsfaelle-in-donauwoerth-aufklaeren-100.html ]. Peter Kosak, der Vorsitzender der katholischen Stiftung Cassianeum dankte den Betroffenen für ihr Kommen. Er kündigte an, weiter den Austausch mit ihnen zu suchen. Mit der Veröffentlichung eines Dokumentes dürfe die Aufarbeitung nicht enden, so Kosak. Ein Gremium unter Beteiligung der Opfer soll weitere Schritte einleiten. Angedacht ist unter anderem, eine Gedenktafel am Kloster Heilig Kreuz in Donauwörth anzubringen.

[ FOTO / BR24 VIDEO-LINK: Heilig Kreuz in Donauworth | Bild: © Bayerischer Rundfunk 2018 | Media: © BR/Judith Zacher  --- Länge: 1 Min. und 49 Sek.: Betroffene selbst kommen hier zu Wort. --- Genau ein Jahr nach BR-Berichten über Misshandlungen im Donauwörther Kinderheim Heilig Kreuz legt heute die beauftragte Kommission ihren Schlussbericht vor. In dem Donauwörther Kinderheim wurden Kinder über Jahrzehnte Opfer von Gewalt und Missbrauch. ]

Missbrauch im ehemaligen Donauwörther Kinderheim Heilig Kreuz: Chronologie der Aufklärung --- © Bayerischer Rundfunk 2018

MEHR ZUM THEMA


Bericht zu Missbrauch in Donauwörther Kinderheim
[ Siehe BR24 ( 21.02.2019 ) @ https://www.br.de/nachrichten/bayern/missbrauch-im-kinderheim-donauwoerth-schlussbericht-kommt,RIcpZ2n ]

Kinderschutzpreis "Heldenherz" für BR-Reporterin Judith Zacher [ Siehe BR24 ( 06.11.2018 ) @ https://www.br.de/nachrichten/bayern/kinderschutzpreis-heldenherz-fuer-br-reporterin-judith-zacher,R8av9xl ]

Papst fordert "konkrete Maßnahmen" gegen Kindesmissbrauch [ Siehe BR24 ( 21.02.2019 ) @ https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/papst-welt-erwartet-konkrete-massnahmen-gegen-kindesmissbrauch,RIhfhhx ]

SENDUNG

Regionalnachrichten aus Schwaben vom 21.02.2019 - 23:00 Uhr

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#compensationnow (MM - Heimopfer-WEST)
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Not only must justice be done; it must also be seen to be done.
Recht muss nicht nur gesprochen werden, es muss auch wahrnehmbar sein, dass Recht gesprochen wird.
IN DER BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND GESCHIEHT VIELFACH BEIDES NICHT.

Martin Mitchell

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Ich möchte hier noch einmal spezifisch und ganz besonders darauf hinweisen, dass, in allen vorhergehenden und noch kommenden Beiträgen hier in diesem Thread, mit der Subheading »Medikamententests an Heimkindern in WESTDEUTSCHLAND«, wir uns immer noch und auch weiterhin mit dem Thema: "Frei zur Verfügung stehendes Menschenmaterial" : "Uneingeschränkte und unkontrollierte Experimentation an Kindern und Jugendlichen in nachkriegsdeutschen Heimen und Anstalten" befassen:

Nachkriegsdeutschland / die Bundesrepublik Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg – weder auf Landesebene, noch auf Bundesebene – verabschiedete für lange Zeit absichtlich keine gesetzlichen Regelungen bezüglich Menschenversuchen mit neuen Medikamenten und medizinischen Prozeduren. Pharmakonzerne nah und fern (d.h. im Inland und im Ausland) und Ärzte und Fachärzte vor Ort hatten freie Hand; sie durften machen was sie wollten.

Dies war, m.M.n., mitunter auch ein Neues Geschäftsmodel um nach Deutschlands Kriegsniederlage ungehindert Devisen einzutreiben und das Wirtsschaftswunder in WESTDEUTSCHLAND anzukurbeln und voranzutreiben.



#endlichEntschaedigung (MM - Heimopfer-WEST)
#compensationnow (MM - Heimopfer-WEST)
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Not only must justice be done; it must also be seen to be done.
Recht muss nicht nur gesprochen werden, es muss auch wahrnehmbar sein, dass Recht gesprochen wird.
IN DER BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND GESCHIEHT VIELFACH BEIDES NICHT.

Kuddel

Ich halte diese Beiträge für sehr wichtig für die Orientierung, wenn es um die gesellschaftlichen Verhältnisse in Nachkriegsdeutschland geht.
Es hält sich noch immer der Mythos, in der DDR hätte die finsterste Diktatur geherrscht, während Westdeutschland eine blühende Demokratie war, in der Freiheit und Rechtsstaatlichkeit herrschten.

Wenn man ein wenig an dieser Oberfläche kratzt, sieht man wie relativ diese Bilder sind.

Martin Mitchell

.
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Gemeinschaftswerks der Evangelischen Publizistik (GEP) gGmbH

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Das GEP ist das multimediale Kompetenzzentrum für die Evangelische Kirche in Deutschland, ihre Gliedkirchen, Werke, Einrichtungen sowie für die evangelischen Freikirchen und alle interessierten Unternehmen und Organisationen.


QUELLEN: https://www.evangelisch.de/impressum und https://www.evangelisch.de/inhalte/155279/28-02-2019/heimkinder-hephata-entschuldigt-sich-fuer-medizinischen-missbrauch?fbclid=IwAR2ymt79P7BbXlhDJKV-9tW2HFZOQ0hzSbNhxtHAhE8iS-YqOWAP8TqqXjo :

Jetzt hier in Bezug auf das Bundesland Hessen und insbesondere in Bezug auf Heime auf dem Gebiet der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau. --- In dieser kirchlichen Stellungnahme hervorgehoben wird die Beteiligung und Teilhabe an dieser nachkriegsdeutschen Medizinischen Experimentation an Kindern und Jugendlichen des Hessischen Diakoniezentrums Hephata :

Zitat.
[ FOTO: ,,© epd-bild/Andreas Fischer Denkmal vor der Kirche des Hessischen Diakoniezentrums Hephata für während der Zeit des Nationalsozialismus aus den Behindertenanstalten Hephata deportierte geistig Behinderte." ]

LANDESKIRCHEN

Heimkinder: Hephata entschuldigt sich für medizinischen Missbrauch

Das Hessische Diakoniezentrum Hephata hat um Entschuldigung dafür gebeten, dass in den Jahren 1950 bis 1975 Heiminsassen für Forschungszwecke missbraucht wurden.

28.02.2019 / epd

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Die insbesondere von dem ehemaligen Chefarzt Willi Enke und später von Werner Grüter vorgenommene sogenannte "Pneumencephalographie", die als schmerzhaft und gefährlich gilt, sei teilweise ohne diagnostische Notwendigkeit für zweifelhafte Forschungen angewendet worden, sagte Hephata-Vorstand Maik Dietrich-Gibhardt am Donnerstag in Schwalmstadt. Das habe eine Untersuchung des Gießener Medizinhistorikers Volker Roelcke bestätigt.

Bei dem Verfahren wird der Schädel mit Luft gefüllt, um dadurch bessere Röntgenbilder zu bekommen. Die Methode an sich sei zwar durchaus sinnvoll gewesen, sagte Roelcke. Sie sollte wegen der damit verbundenen Gefahren nach Empfehlungen jedoch nur sehr zurückhaltend angewendet werden.

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MEHR ZU HEIMKINDER

Artikel
Kirchenpräsident Jung bittet ehemalige Heimkinder um Verzeihung [ Siehe @ https://www.evangelisch.de/inhalte/153797/11-12-2018/kirchenpraesident-jung-bittet-ehemalige-heimkinder-um-verzeihung?kamp=b-012

Artikel
"Manches Heim knüpfte nahtlos an die NS-Zeit an" [ Siehe @ https://www.evangelisch.de/inhalte/150261/25-06-2018/die-evangelische-kirche-ekhn-hat-die-geschichte-der-heimkinder-der-nachkriegszeit-aufgearbeitet?kamp=b-012

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Roelcke hatte rund 2.000 Akten von Patienten und Heimbewohnern aus den 1950er bis 1970er Jahren ausgewertet. Im Klinikbereich sei demnach unter Enke bei fast jedem zweiten Hephata-Patienten eine PEG erfolgt, ohne dass es hierfür einen diagnostischen Grund gegeben habe, sagte Roelcke. "Enke wollte herausfinden, ob Verhaltensauffälligkeiten organische Ursachen im Gehirn haben", erklärte er.


[ FOTO: ,,© epd-bild/Andreas Fischer Kirche des Hessischen Diakoniezentrums Hephata in Schwalmstadt-Treysa in Hessen." ]

Die genaue Zahl der von solchen Forschungen betroffenen Patienten ist nicht bekannt, weil viele Akten nicht mehr vorhanden seien, sagte Roelcke. 23 Fälle konnten jedoch namentlich identifiziert werden. "Die tatsächliche Zahl dürfte aber um ein Vielfaches höher liegen", sagte der Medizinhistoriker. Enke selbst habe in einem Beitrag für eine medizinische Fachzeitschrift, dessen Inhalt allerdings äußerst zweifelhaft sei, von rund 800 Fällen geschrieben.

Leseempfehlung

"Manches Heim knüpfte nahtlos an die NS-Zeit an" [ Siehe @ https://www.evangelisch.de/inhalte/150261/25-06-2018/die-evangelische-kirche-ekhn-hat-die-geschichte-der-heimkinder-der-nachkriegszeit-aufgearbeitet ]

Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau hat Schicksale von Heimkindern in der Nachkriegszeit aufgearbeitet. Petra Knötzele erzählt, wie rechtlos Kinder waren, wie sie ruhig gestellt wurden und wie Erwachsene mit Heimkinder-Biografie nach ihrer Kindheit forschen können.

Die Filmemacherin Sonja Toepfer, die im Auftrag der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau das Leiden von Heimkindern aufarbeitete, war bei ihren Recherchen auf entsprechende Hinweise gestoßen. Hephata hatte daraufhin Roelcke im Februar 2018 mit der Untersuchung beauftragt [ Siehe @ https://www.evangelisch.de/inhalte/150261/25-06-2018/die-evangelische-kirche-ekhn-hat-die-geschichte-der-heimkinder-der-nachkriegszeit-aufgearbeitet ].

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Im Kirchsaal Hephata ist noch bis zum 6. März eine Wanderausstellung der EKHN über Heimkinderschicksale zu sehen, ergänzt durch eine weitere Ausstellung über die aktuellen Schutzkonzepte Hephatas. Öffnungszeiten: täglich von 11 bis 16 Uhr.


THEMEN
Heimkinder [ Siehe @ https://www.evangelisch.de/themen/heimkinder?kamp=b-013 ]
Nachkriegszeit [ Siehe @ https://www.evangelisch.de/themen/nachkriegszeit?kamp=b-013 ]
Evangelische Kirche in Hessen Nassau [ Siehe @ https://www.evangelisch.de/gliedkirchen-der-ekd/evangelische-kirche-hessen-und-nassau?kamp=b-013 ]
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#endlichEntschaedigung (MM - Heimopfer-WEST)
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Menschenversuche

Die Rede ist hier von der Durchführung von, und Beteiligung und Teilhabe an, nachkriegsdeutscher medizinischer Experimentation an Säuglingen, Kindern und Jugendlichen in der Obhut des Staates – und vorwiegend auch in der Obhut der Kirchen (katholisch Kirche sowie auch evangelische Kirche) – in Heimen und Anstalten und Psychiatrien und Kliniken auf deutschem Boden.

Nachkriegsdeutsche ,,Kinderfachabteilungen" !

QUELLE: WIKIPEDIA @ https://de.wikipedia.org/wiki/Menschenversuch :

Zitat.
Menschenversuch

[ ......... ]

Deutsche Demokratische Republik [d.h. OSTZONE]

Ein groß angelegter Menschenversuch war das staatliche Zwangsdoping im DDR-Leistungssport. [ Siehe WIKIPEDIA @ https://de.wikipedia.org/wiki/Staatliches_Doping_in_der_DDR#Staatsplan ] Auch minderjährige Sportler wurden ohne ihr Wissen gedopt. Die Athleten erhielten nicht nur Dopingpräparate, sondern mussten auch ohne ihr Wissen Medikamente einnehmen, die nicht für den menschlichen Gebrauch freigegeben waren.[11], [12] Etwa 12.000 Sportler waren vom Zwangsdoping betroffen, bei etwa 2000 davon werden körperliche oder psychische Spätfolgen erwartet, mehrere Sportler sind in Folge der Schädigungen verstorben.

Bundesrepublik Deutschland [d.h. WESTDEUTSCHLAND]

Die Pharmazeutin Sylvia Wagner stieß 2016 in verschiedenen Fach-Zeitschriften und Firmen-Archiven auf Belege, dass in der Bundesrepublik Deutschland bis ca. 1975 in umfangreichem Maß Versuchsreihen mit nicht zugelassenen Medikamenten an Kindern und Jugendlichen unternommen wurden, und zwar ohne Zustimmung der Eltern, bzw. bei Kindern und Säuglingen ohne Erziehungsberechtigte, oft ihren jungen Müttern zwangsweise Entzogene, teils mit, teils ohne Zustimmung von Behörden. Verschiedene Landesjugendämter, z. B. In NRW, sowie Träger von Heimen für diesen Personenkreis haben für die Zukunft Aufklärung darüber angekündigt; einzelne Firmen, z. B. Merck haben bestätigt, dass sie noch über diesbezügliche Unterlagen im Archiv verfügen und bei der heutigen Forschung kooperieren wollen, andere Firmen nennen ihre Daten "nicht mehr auffindbar", z. B. Behringwerke , oder sie verweigern überhaupt Auskünfte; Wagner nennt an ihr bisher bekannten Firmen noch Janssen, Pfizer , Schering und Verla-Pharm Tutzing. Die Ärzte, die solche Versuchsreihen durchführten, sind kaum noch greifbar. Bisher namentlich bekannte Ärzte sind der schon in der Zeit des Nationalsozialismus einschlägig tätige Friedrich Panse, der NS-Arzt Hans Heinze in Wunstorf, sowie Franz Redeker, "Erbgesundheitsrichter" im Nationalsozialismus und späterer Präsident des Bundesgesundheitsamts. Der für seine Taten vor 1945 durchaus bekannte Panse, er hatte ständig Prozesse geführt, erhielt 1966 ausdrücklich Genehmigungen von NRW-Behörden für die Menschenversuche mit Neuroleptika an Wehrlosen im Heim ,,Neu-Düsselthal".[13]

Wagners Untersuchungen, die zu einer Promotion führen sollen, sind noch nicht abgeschlossen. Sie stellt den Forschungsstand Ende 2016 so dar:

,,Es war bundesweit gängige Praxis, den Minderjährigen Impfstoffe und Psychopharmaka zu verabreichen... Ich habe bisher Belege für mehr als fünfzig Versuchsreihen gefunden... Tausende Säuglinge und größere Kinder sind Opfer dieser Tests geworden."
– SYLVIA WAGNER, PHARMAZEUTIN, NACH WESTDEUTSCHE ZEITUNG, 21. OKTOBER 2016


Bei den belegbar Betroffenen handelte es sich um Heimkinder in schwieriger Lage, insbesondere in psychischer Hinsicht, oder Kinder ohne Familie. Politiker haben nach Wagners Vorab-Publikationen erklärt, dass vermutlich ein Entschädigungsfonds für die Opfer eingerichtet werden muss. In NRW sind als Täterorte bisher bekannt das Säuglingsheim "Kastanienhof" an der Petersstraße in Krefeld, Träger ist der "Krefelder Frauenverein für Kinder- und Altenfürsorge"; die v. Bodelschwinghschen Anstalten Bethel, die solche Menschenrechtsverstöße bereits eingeräumt haben; die Kinder- und Jugendpsychiatrie Süchteln, Träger LVR-Klinik Viersen; die Kinder- und Jugendpsychiatrie in Wunstorf unter dem SS-Mann Hans Heinze, heutiger Träger Klinikum Region Hannover, KRH; das Kinderheim Neu-Düsselthal aus dem Verbund der Graf Recke Stiftung, heute in Wittlaer gelegen, und das Franz Sales Haus in Essen.
Das
Bundesgesundheitsamt hat 1957 durch Redeker eine Versuchsreihe in einem Säuglingsheim in Auftrag gegeben, zum Test von nicht zugelassenen Pockenimpfstoffen mittels Rückenmarkspunktion an Babys.

[ ......... ]

Einzelnachweise


[11] Missbraucht für Medaillen - Doping und Menschenversuche im DDR-Sport. (Memento vom 20. Juni 2016 im Internet Archive) Auf: wdr.de, 30. Oktober 2015
[12] 10,5 Millionen für Doping-Opfer? Auf: faz.net vom 4. Oktober 2015
[13] Alle Angaben nach Westdeutsche Zeitung: Skandal um Arzneitests, von Michael Passon, 21. Oktober 2016, S. 1–3; sowie WDR1, WDR-aktuell: Bethel räumt Medikamenten-Versuche ein, 20. Oktober 2016

[ ......... ]

Diese Seite wurde zuletzt am 8. Dezember 2018 um 20:49 Uhr bearbeitet.

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#endlichEntschaedigung (MM - Heimopfer-WEST)
#compensationnow (MM - Heimopfer-WEST)
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Not only must justice be done; it must also be seen to be done.
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Martin Mitchell

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Welche Menschenversuche fanden statt in Deutschland - und in den ihrerseits im Zweiten Weltkrieg eroberten Gebieten - zwischen 1933 und 1945 ??

Welche
Menschenversuche fanden statt auf deutschem Boden zwischen 1945 und 1976 ??

Konzentrieren wir uns,
was diese Menschenversuche betrifft, dann jetzt hier mal auf das Bundesland Niedersachsen :


QUELLE: NDR.de - NACHRICHTEN - NIEDERSACHSEN @ https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/hannover_weser-leinegebiet/Studie-NS-Aerzte-machten-auch-nach-1945-Karriere,nsaerzte100.html :

Zitat.
Stand: [Montag] 04.06.2018 22:07 Uhr - Lesezeit: ca. 2 Min.

Studie: NS-Ärzte machten auch nach 1945 Karriere

Sie waren Haupt- oder Mitverantwortliche an Massenmorden in der Nazi Zeit: Viele der damaligen Täter konnten nach dem Krieg weitestgehend ungestört und relativ schnell wieder Fuß fassen. Das galt besonders für Juristen und Ärzte. Das niedersächsische Sozialministerium hat die Nachkriegskarrieren von NS-Ärzten in der Psychiatrie untersuchen lassen. Heute wurden die Ergebnisse der Studie "Personelle Kontinuitäten in der Psychiatrie Niedersachsens nach 1945" vorgestellt.

Reimann: Staatliche Stellen haben versagt

Die mit der Untersuchung beauftragten Historiker der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) konnten dabei nachweisen, dass mehrere Ärzte, die im Nationalsozialismus am Mord von psychisch kranken und geistig behinderten Menschen beteiligt waren, nicht nur jahrzehntelang unentdeckt bleiben konnten, sondern auch Karriere machten. Viele dieser NS-Ärzte seien nach dem Krieg in führende Positionen in den Landesdienst gekommen oder hätten relativ ungestört in ihren Praxen weiter arbeiten können, schreiben die Wissenschaftler, in der am Montag vorgestellten Studie. Sozialministerin Carola Reimann (SPD) nannte dies "schockierend" und sagte, dass staatliche Stellen versagt hätten. Es sei daher umso wichtiger, dass diese Missstände nun aufgearbeitet und öffentlich gemacht würden, so die Ministerin.

MHH-Forscher nennen konkrete Beispiele

In der Studie nennen die MHH-Forscher auch konkrete Beispiele. Sie verweisen auf Psychiater Willi Baumert, Leiter der "Kinderfachabteilung" in Lüneburg, wie die Anstalt bei den Nazis hieß, um geistig-behinderte Kinder zu ermorden. In der Studie ebenfalls genannt wird der Psychiater Ernst Meumann, Direktor der Heil- und Pflegeanstalt Königslutter, eine Zwischenstation der sogenannten Gas-Mordanstalt Bernburg an der Saale. Zudem verweisen die Forscher auf Hans Heinze Senior, Leiter des Landeskrankenhauses Wunstorf. Er war während der Nazi-Zeit einer von zwei Gutachtern, die zwischen "lebenswerten und nicht-lebenswerten Kindern und Jugendlichen" unterschieden.

Studie wird fortgesetzt

Die Aufarbeitung soll weitergehen. Die Wissenschaftler wollen nun klären, warum die NS-Ärzte jahrzehntelang in ihren Praxen weiterarbeiten konnten und warum dies offenbar kaum jemanden gestört hat.

WEITERE INFORMATIONEN

Psychiatrie-Ärzte mit Nazi-Vergangenheit? [ Siehe @ https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/Psychiatrie-Aerzte-mit-Nazi-Vergangenheit,landeskrankenhaeuser102.html ]

Welche Rolle spielten Chefärzte in den psychiatrischen Landeskliniken in der NS-Zeit - und welchen Einfluss hatten sie danach noch? Das will jetzt das Sozialministerium aufarbeiten. (18.10.2016) mehr [ Siehe unmittelbar vorhergehende
URL ]


Lüneburg gedenkt der Opfer der NS-Psychiatrie [ Siehe @ https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/lueneburg_heide_unterelbe/Lueneburg-gedenkt-der-Opfer-der-NS-Psychiatrie,gedenkfeier144.html ]

In Lüneburg wurden während des Dritten Reiches zahlreiche behinderte Menschen getötet. Am Sonntag wurde mit einer Gedenkfeier, an der rund 150 Menschen teilnahmen, an sie erinnert. (05.09.2016) mehr [ Siehe unmittelbar vorhergehende
URL ]


Dieses Thema im Programm:
Niedersachsen 18.00 | 04.06.2018 | 18:00 Uhr


DOWNLOADS

Abschlussbericht: NS-Psychiater nach 1945 [ Siehe @
https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/hannover_weser-leinegebiet/nsaerzte110.pdf (Umfang: insgesamt 73 Seiten]

Das Sozialministerium hat den weiteren Werdegang von einstigen NS-Ärzten nach 1945 untersuchen lassen. Lesen Sie hier den kompletten Abschlussbericht. Download (572 KB) [ Siehe unmittelbar vorhergehende
URL ]

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Siehe auch GERECHTE GESUNDHEIT @ https://www.gerechte-gesundheit.de/news/detail/studie-zur-beruflichen-karriere-von-ns-aerzten-nach-1945-vorgelegt.html (vom 20.06.2018) in :

Zitat.
AUFARBEITUNG NATIONALSOZIALISMUS

Studie zur beruflichen Karriere von NS-Ärzten nach 1945 vorgelegt

[ ......... ]

Die medizinhistorische Studie ,,Personelle Kontinuitäten in der Psychiatrie Niedersachsens nach 1945" hatte das Ministerium 2016 in Auftrag gegeben.
Sie ist eine von zwei medizinhistorischen wissenschaftlichen Arbeiten, mit denen das Niedersächsische Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung in seinem Verantwortungsbereich stehende Vorgänge der Nachkriegszeit aufarbeiten lässt.
Erste Ergebnisse der zweiten Studie ,,Medikamentenversuche an Kindern und Jugendlichen im Rahmen der Heimerziehung in Niedersachsen zwischen 1945 und 1976" werden 2019 erwartet.

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#endlichEntschaedigung (MM - Heimopfer-WEST)
#compensationnow (MM - Heimopfer-WEST)
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Not only must justice be done; it must also be seen to be done.
Recht muss nicht nur gesprochen werden, es muss auch wahrnehmbar sein, dass Recht gesprochen wird.
IN DER BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND GESCHIEHT VIELFACH BEIDES NICHT.

Rudolf Rocker

ZitatMedikamentenversuche: Ausmaß größer als angenommen
von Holger Bock

Wie groß ist das Ausmaß an Arzneimittel- und Impfversuchen in niedersächsischen Kinderheimen? Nachdem NDR Recherchen vor zwei Jahren aufdeckten, dass es bis in die 1970er-Jahre hinein entsprechende Tests gab, hat das Sozialministerium eine entsprechende medizinhistorische Studie in Auftrag gegeben. Erste Ergebnisse dieser Untersuchung wurden an diesem Donnerstag vorgestellt. Demnach konnten die Forscher insgesamt 18 Versuchsreihen an Heimkindern belegen. Wie viele Kinder in den 1950-er, 60-er und 70-er Jahren betroffen waren, bleibt allerdings weiter unklar. Dazu hätte eine größere Zahl an Einzelfallakten gesichtet werden müssen, schreiben die mit der Untersuchung beauftragten Wissenschaftler des Instituts für die Geschichte der Medizin bei der Robert-Bosch-Stiftung (IGM) in Stuttgart.

https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/hannover_weser-leinegebiet/Medikamentenversuche-Ausmass-groesser-als-angenommen,medikamentenversuche168.html

Martin Mitchell

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Konzentrieren wir uns, was diese Menschenversuche betrifft, dann jetzt hier mal – weitergehend – auf das Bundesland Niedersachsen :

Personelle Kontinuitäten in der Psychiatrie Niedersachsens nach 1945
– Abschlussbericht –


QUELLE:
https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/hannover_weser-leinegebiet/nsaerzte110.pdf (Länge: insgesamt 73 Seiten) :


Zitat.
[ SEITE 1: ]
Dr. Christof Beyer
Institut für Geschichte, Ethik und Philosophie der Medizin
Medizinische Hochschule Hannover
Carl-Neuberg-Straße 1
30625 Hannover

[
SEITE 1: ]

Personelle Kontinuitäten in der Psychiatrie Niedersachsens nach 1945
– Abschlussbericht –

[ Die Bevölkerung lehnte die Verfolgung schwerer und schwerster Verbrechen ab und verlangte stattdessen TÄTERSCHUTZ !! ]

[
SEITE 8: ]
Bis zur Gründung der Bundesrepublik nahm die Kritik der westdeutschen Bevölkerung an der Entnazifizierung deutlich zu und wurde auch auf der Ebene der Politik als ,,Hexenjagd" kritisiert. Mit der Zeit weitete sich diese Kritik auch auf die deutsche und alliierte Strafverfolgung nationalsozialistischer Verbrechen als ,,Siegerjustiz" aus. Zum 15. Dezember [
SEITE 9: ] 1950 entschied der Deutsche Bundestag den Abschluss der Entnazifizierung.14 Für belastete Psychiater galt in den Jahren danach ähnliches wie für andere nationalsozialistische Tätergruppen: ,,Wer das rettende Ufer der fünfziger Jahre erreicht hatte, mußte keine ernsthaften strafrechtlichen Konsequenzen mehr fürchten.15


[ SEITE 65: ]

Schlussfolgerungen

,,Dass aber ein Arzt mit derartig schwerer ärztlich-ethischer Gewissensbelastung wieder ärztlich tätig sein darf, noch dazu im öffentlichen Dienst, und vielleicht sogar als Beamter, wird dem Unterzeichneten dauernd unverständlich bleiben."
279

Diese Einlassung des Psychiaters RUDOLF REDEPENNING von 1951 zur Wiedereinstellung WILLI BAUMERTS in den niedersächsischen Landesdienst ist in den dargestellten Abläufen und Stellungnahmen [ ^^^ ] eine signifikante Ausnahme. Die Verwendung von belasteten Ärzten wie WILLI BAUMERT, ERNST MEUMANN, HANS HEINZE und GERHARD KLOOS im Dienst des Landes Niedersachsen erfolgte vorrangig unter juristischen Prämissen und legte als Bewertungskriterien die Entnazifizierung, die Voraussetzungen der Verbeamtung im Nationalsozialismus und Ergebnisse eventueller staatsanwaltschaftlicher Ermittlungen zur Beteiligung an Patientenmorden zugrunde. Wenn von dieser Seite nichts gegen die Wiederverbeamtung bzw. Anstellung im Landesdienst sprach, erfolgte die Wiedereinstellung. Eine ,,ärztlich-ethische Gewissensbelastung" der wiedereingestellten Mediziner fand keine Berücksichtigung. Die zur Verfügung stehenden Stellungsnahmen der Mediziner legen ebenso wie die juristischen Argumentationen in den Ermittlungsverfahren und Prozessen zu Psychiatrieverbrechen in diesem Kontext nahe, dass diese ,,Gewissensbelastung" bei den Tätern subjektiv auch kaum existierte.

Von Seiten der niedersächsischen Gesundheitsverwaltung begnügte man sich in den 1950er Jahren damit, sich beispielsweise durch eine Erklärung zur Nichtverurteilung wegen ,,Euthanasie"-Verbrechen wie im Fall HANS HEINZE abzusichern oder wie im Fall WILLI BAUMERT im Zweifel zugunsten der Täter zu argumentieren und zu agieren.

Dabei gab es sehr wohl alternative Möglichkeiten, sich auf Landesebene zu ,,belasteten"Medizinern zu verhalten: So lehnte beispielsweise die hessische Landesregierung 1949 die Berufung des Pädiaters WERNER CATEL aufgrund seiner Vergangenheit als ,,Kindereuthanasie"-Obergutachter ab.
280 Auch die Auseinandersetzungen zwischen ERNST MEUMANN und der niedersächsischen Landesregierung um seine Wiederverwendung als Direktor der Heil- und Pflegeanstalt Königslutter zeigen Handlungsalternativen auf, auch wenn diese Auseinandersetzungen in keinem Bezug zur Beteiligung Meumanns an Psychiatrieverbrechen standen, sondern sich auf seine vermeintliche mangelnde Eignung als Klinikdirektor bezogen. Dennoch macht dieser Verwaltungsstreit deutlich, dass trotz der in [ SEITE 66: ] Abschnitt 2 geschilderten rechtlichen Rahmenbedingungen Möglichkeiten bestanden, auf die Rückkehr von belasteten Psychiatern in ihre alten Positionen lenkenden Einfluss zu nehmen.

Der Fall WILLI BAUMERTS illustriert wiederum deutlich, dass diese Spielräume meist nicht genutzt wurden – im Gegenteil: Baumert stieg nicht nur zum Direktor des Landeskrankenhauses Königslutter auf, er erfuhr auch bei den erneuten Ermittlungen in den 1960er Jahren Rückendeckung durch seine vorgesetzte Behörde, die zu seinem unbeschadeten Ruhestand beitrug. Der Fall Baumert bildet im Zuge des erneuten öffentlichen und juristischen Interesses an den ,,Euthanasie"-Morden in den 1960er Jahren dabei insofern eine Ausnahme. Die Reaktionen der Landes- und Bezirksregierungen gegenüber den Ermittlungen gegen HANS HEINZE, HANNAH UFLACKER, KLAUS ENDRUWEIT und HEINRICH BUNKE zeigten, dass berufsrechtliche Maßnahmen nun auch aufgrund berufsethischer Erwägungen gegen diese Mediziner ergriffen wurden. Hier stand nun im Vordergrund, dass bereits der Verdacht der Beteiligung an Patientenmorden das Ruhen der Approbation oder die Streichung der Pensionsbezüge rechtfertige. Ungeachtet einer juristischen Verurteilung hatten nun der Verstoß gegen die ,,Grundsätze der Menschlichkeit und Rechtstaatlichkeit" (wie bei Heinze) und das erschütterte ,,Vertrauen in die Ärzteschaft" (wie bei Endruweit) Vorrang, welche die Beteiligung an den ,,Euthanasie"-Verbrechen unstrittig darstellten. Die vielfältige Unterstützung von Endruweit und Bunke durch Kollegen und regionale Bevölkerung verdeutlicht auf der anderen Seite, dass die ,,Gewissenbelastung" durch die Beteiligung an Patientenmorden von Teilen der Gesellschaft als nachrangig gegenüber ihren Leistungen als niedergelassene Ärzte eingeschätzt wurde. Insgesamt zeigt sich, dass das Verhalten der niedersächsischen Behörden gegenüber an Psychiatrieverbrechen beteiligten Ärzten im Landesdienst in weiten Teilen exemplarisch war für den allgemeinen Umgang mit den Medizinverbrechen im Nationalsozialismus in der Bundesrepublik. Nach umfangreichen Ermittlungen in der unmittelbaren Nachkriegszeit wurde nun der Wiedereingliederung der Medizinalbeamten der Vorrang eingeräumt – ganz der allgemeinen Direktive in der bundesdeutschen Politik seit Staatsgründung entsprechend, den ,,Loyalitätsansprüchen seiner Diener" Rechnung zu tragen.
281

So wurde auch auf Landesebene die Gelegenheit versäumt, durch die Vermeidung der Wiederverwendung von belasteten Psychiatern ein ethisches Signal zu setzen, das den Lebenswert von minderjährigen und erwachsenen Patienten mit geistigen und körperlichen Beeinträchtigungen bedingungslos voraussetzte. Dieses Verhalten baute auf einer seit 1949 praktizierten Rechtsprechung auf, welche die Tötung von minderjährigen und erwachsenen Patienten allenfalls als Totschlag wertete und allenfalls mit geringen Strafen ahndete. Im Rahmen von Ermittlungen und Verfahren standen die Juristen den Beschuldigten oft zu, im [ SEITE 67: ] Glauben gehandelt zu haben, diese Tötungen seien juristisch legitimiert, medizinisch abgesichert und ethisch gerechtfertigt.

Wie aus Forschungen zur Geschichte medizinischer Fachgesellschaften bekannt ist, waren an Medizinverbrechen beteiligte Ärzte auch von professionsinterner Seite kaum mit Kritik konfrontiert – auch hier Stand die Reintegration im Vordergrund.
282 Die Opfer der nationalsozialistischen Gesundheitspolitik dagegen wurden kontinuierlich ausgegrenzt und erfuhren lange keine Anerkennung.283 Es ist die Aufgabe gegenwärtiger und zukünftiger Erinnerungsarbeit und Gedenkstättenpädagogik, dieses historische Missverhältnis aufzuzeigen. Dies kann unter anderem in den bestehenden ,,Euthanasie"-Gedenkstätten Niedersachsens geleistet werden, wo es teilweise – wie im Fall der Gedenkstätte Lüneburg284 – schon Bestandteil der pädagogischen Arbeit ist. Mit den Patientenmorden im Nationalsozialismus ist ,,etwas in die Welt gekommen, dass immer präsent ist, als historische Realität und als Möglichkeit."285 In Ergänzung dieser Feststellung drängt die Schieflage zwischen den meist nur kurz unterbrochenen Karrieren der an Patientenmorden beteiligten Mediziner und der massiven Überschreitung ethischer Grenzen durch ihre Taten zur Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Konstellationen, in denen diese Täter wieder ihren Platz finden konnten. Dazu gehört die Untersuchung von landespolitischen Rahmenbedingungen und kollegialen Netzwerken, zu der dieser Bericht einen Beitrag leistet. Dazu gehört auch die Frage nach den möglichen Kontinuitäten und Veränderungen in der therapeutischen Arbeit bzw. in der ärztlichen Perspektive auf Psychiatriepatienten, die unter anderem am Beispiel der Arbeit HANS HEINZES in Wunstorf, WILLI BAUMERTS in Königslutter oder ERNST MEUMANNS in Moringen untersucht werden könnte – dies sollte Gegenstand zukünftiger Forschungen sein.


[ Für die extensiven Fußnoten zu diesem Text siehe das ORIGINAL @
https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/hannover_weser-leinegebiet/nsaerzte110.pdf (Länge: insgesamt 73 Seiten) ]

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Kuddel

Dieser Thread schien ein reines Spezialgebiet für einige Betroffene/Interessierte zu sein...

Inzwischen wird deutlich, daß sich an diesem "Spezialgebiet" der Zustand der politischen Verhältnisse und der Alltagskultur in Nachkriegsdeutschland sehr gut ablesen lassen. Für einen Teil der Bevölkerung galten keine Menschenrechte, selbst das bürgerliche Recht war hinter den Mauern von Heimen und ähnlichen Einrichtungen außer Kraft gesetzt. Ein Großteil der bürgerlichen Öffentlichkeit und der Bevölkerung wußte davon, bzw. ahnten etwas, doch sie schauten weg. Die Machtstrukturen und Seilschaften aus dem Faschismus existierten im "demokratischen" Nachkriegsdeutschland weiter. Sie wurden erst durch die krischen Geister, die politischen und sozialen Bewegungen der 60er Jahre angegriffen und zurückgedrängt, doch sie wurden nie ganz vernichtet und leben teilweise weiter. Erst jetzt beginnt eine inhaltliche Aufarbeitung, der auch Konsequenzen folgen müssen.

Wir haben nun in Land wachsende soziale Spannungen durch ein wachsendes Auseinanderklaffen von Arm und Reich, eine heranrollende weitere Wirtschaftskrise und einen politischen "Backlash". Unter diesen Bedingungen haben faschistoide Argumente und Konzepte wieder Einzug in Politik und Medien.

Mit der Spaltung der Gesellschaft in Arm und Reich steigt auch wieder die Tendenz zur Ausgrenzung und Entmündigung großer Bevölkerungsteile. Die Früchte der "demokratischen" Verhältnisse sind nur noch für die Wohlhabenden erreichbar. Für den Rest verschwinden Bildung, eine brauchbare Gesundheitsversorgung, Teilhabe an demokratischen Entscheidungsprozessen und Menschenrechte.

Das zeigt sich zuerst an den Rändern der Gesellschaft, an den "illegalen" Migranten, an den "Verrückten", den Kranken, den zu Rebellischen. Es wird nach und nach Auswirkungen haben auf alle, die nicht zu den Reichen gehören.

Ich bedanke mich an dieser Stelle ausdrücklich für die kontinuierliche Recherchearbeit von Martin Mitchell.

Wir müssen wachsam bleiben.

Martin Mitchell

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Zitat von: Kuddel am 09:17:57 Fr. 15.März 2019 [ ......... ]

Wir müssen wachsam bleiben.

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Legalisierte Menschenversuche:

Wie ein Gesetz durchgeschmuggelt wurde

von Manfred von Rétyi[/font]
[ Wer ,,Manfred von Rétyi" ist ist im Internet nicht festzustellen ]

Quelle: KOPP exklusiv Nr. 47/2016

[ Erwähnt @
https://www.kopp-exklusiv.de/archiv-jahr-2016.php ]

[ Nirgens wird ein Veröffentlichungsdatum angegeben ]

[
QUELLE: https://www.jochen-roemer.de/Gottes%20Warnung/Hintergrund/Archiv/Beitraege/Legalisierte%20Menschenversuche%20-%20Wie%20ein%20Gesetz%20durchgeschmuggelt%20wurde%20-%20von%20Manfred%20von%20R%C3%A8tyi.pdf ( Länge: insgesamt 2 Seiten ) ] :

Auf der Webseite
JOCHEN-ROEMER.DE @ https://www.jochen-roemer.de/Gottes%20Warnung/index.html ist zu lesen:


» Private Website eines entschiedenen, der katholischen Glaubenslehre treuen Katholiken

Aktualisiert zuletzt am 29.06.2018 (siehe "News")


Wegen Heimgang ist diese Seite im Ruhezustand «


MY OWN CONCLUSION: Der Betreiber der Webseite https://www.jochen-roemer.de/ scheint mir ein German Christian Fundamentalist Preacher zu sein.

KONTAKT / IMPRESSUM:
https://www.jochen-roemer.de/Gottes%20Warnung/contact/impressum.html
Redaktion: M.Mannheimer@gmx.net
Copyright: © 2011 http://www.gottes-warnung.de :


Zitat.
Legalisierte Menschenversuche:

Wie ein Gesetz durchgeschmuggelt wurde

von Manfred von Rétyi
[ Wer ,,Manfred von Rétyi" ist ist im Internet nicht festzustellen ]

[ Nirgens wird ein Veröffentlichungsdatum angegeben ]

Politiker nutzen immer wieder die Gunst der Stunde, um fragwürdige Gesetze zu verabschieden, die bei erhöhter Aufmerksamkeit der Bevölkerung wohl keine Chance hätten. Jüngstes Beispiel:

► die Legitimation von Experimenten mit demenzkranken Menschen.

Die Öffentlichkeit war in den letzten Wochen durch die pausenlose Berichterstattung über die US-Wahl und den Sieg von Donald Trump abgelenkt. Auf jedem Sender ging es fast nur noch um dieses Thema. Dabei fällt bei der medialen Massenberichterstattung schnell einmal ein Reizthema unter den Tisch.

Und zwar ganz gezielt.
● Ausgerechnet am Tag nach der US-Wahl wurde im deutschen Bundestag ein Thema behandelt, welches umstrittener nicht sein könnte. Es ging um ein Gesetz, das zur Zufriedenheit einiger Kreise schnell durchgeprügelt werden sollte:
Ausweitung von Medikamententests an Demenzkranken. Das sind Experimente an Menschen. Das klingt nicht gut. Und das ist es auch nicht.

War es Zufall, dass dieses Gesetz ausgerechnet zur US-Wahl beschlossen wurde? Das wäre theoretisch denkbar. Aber die Vorgeschichte zeigt uns die wahren Hintergründe.

Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) hatte sich zunächst darum gekümmert, die entsprechende Testgenehmigung in einen schon existenten Kabinettsentwurf einfließen zu lassen. Die erste Aussprache dazu im Parlament wurde zu später Stunde festgesetzt. Und zwar zu einer Zeit, wo normalerweise keiner mehr anwesend ist. Auch der nächste Schritt, die zweite Lesung, war wiederum ein Termin am späten Abend.
Einigen wenigen Abgeordneten fiel das Vorgehen auf. Sie forderten eine öffentliche Diskussion, befreit von Fraktionszwängen. Und sie forderten eine namentliche Abstimmung. Doch der Vorstoß nutzte nichts.


Freibrief für obskure Experimente.

Am 9. November 2016 wurde debattiert. Und der Bundestag entschied sich dafür, das Gesetz einfach durchzuwinken. Daran änderte auch die Schlussabstimmung zwei Tage später nichts. Diese skrupellose Methode hat mittlerweile bereits einen Namen: »Burying«.

Gemeint ist damit, politische Entscheidungen aus dem Blickfeld der Öffentlichkeit zu nehmen, sie zu vergraben, unter den Teppich zu kehren und möglichst ohne größeres Aufsehen durchzusetzen.

Und dabei werden solche Aktionen ganz gezielt mit Medienskandalen oder großen anderen Ereignissen (wie der US-Wahl) zeitlich parallelgeschaltet.

Und wenn die Bevölkerung dann abgelenkt ist, dann kann man sogar unethische oder verfassungswidrige Gesetze beschließen.

Auch bislang bestand schon unter bestimmten Voraussetzungen die Möglichkeit, Medikamententests an nicht mehr einwilligungsfähigen Personen zu genehmigen.

● Dann mussten die Präparate allerdings einen therapeutischen Nutzen versprechen. Jetzt spielt diese Bedingung keine Rolle mehr.

Anders ausgedrückt:
♦ An Demenzkranken dürfen auch Stoffe getestet werden, die den Testpersonen persönlich keinen Vorteil verschaffen. Es geht stattdessen um den möglichen Nutzen für eine andere Patientengruppe.

Im Gesetz heißt das nun »
gruppennützig«.


Mit diesem neuen Freibrief ausgestattet, dürfen die großen Pharmaunternehmen jetzt völlig legal Experimente an Demenzkranken und anderen Menschen durchführen, die selbst nicht mehr dazu in der Lage sind, eine Entscheidung zu treffen. Das ist eine ethische Katastrophe.

Allerdings dürfen die Tests nicht an Menschen durchgeführt werden, die früher in gesundem Zustand eine anderslautende Willenserklärung abgegeben haben. Man sollte also darüber nachdenken, für die Angehörigen ein solches Papier auszufertigen. Denn das neue Gesetz ist für betroffene Patienten eine Sackgasse.
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IN DER BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND GESCHIEHT VIELFACH BEIDES NICHT.

Martin Mitchell

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Welche Menschenversuche fanden statt auf deutschem Boden zwischen 1945 und 1975 ??

Konzentrieren wir uns,
was diese Menschenversuche betrifft, dann jetzt hier mal auf das Bundesland Niedersachsen :


QUELLE: NDR.de - NACHRICHTEN - NIEDERSACHSEN @ https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/hannover_weser-leinegebiet/Medikamentenversuche-Ausmass-groesser-als-angenommen,medikamentenversuche168.html :

Zitat.
Stand: [Donnerstag] 14.03.2019 19:45 Uhr - Lesezeit: ca. 3 Min.

Medikamentenversuche: Ausmaß größer als angenommen

von Holger Bock

Wie groß ist das Ausmaß an Arzneimittel- und Impfversuchen in niedersächsischen Kinderheimen? Nachdem
NDR Recherchen [ Siehe »Wie Kinder zu Versuchsobjekten wurden« @ https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Wie-Kinder-zu-Versuchsobjekten-wurden,medikamente326.html#page=0&anim=slide ] vor zwei Jahren aufdeckten, dass es bis in die 1970er-Jahre hinein entsprechende Tests gab, hat das Sozialministerium eine entsprechende medizinhistorische Studie in Auftrag gegeben. Erste Ergebnisse dieser Untersuchung wurden an diesem Donnerstag vorgestellt. Demnach konnten die Forscher insgesamt 18 Versuchsreihen an Heimkindern belegen. Wie viele Kinder in den 1950-er, 60-er und 70-er Jahren betroffen waren, bleibt allerdings weiter unklar. Dazu hätte eine größere Zahl an Einzelfallakten gesichtet werden müssen, schreiben die mit der Untersuchung beauftragten Wissenschaftler des Instituts für die Geschichte der Medizin bei der Robert-Bosch-Stiftung (IGM) in Stuttgart.


––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––

Medikamentenversuche: Studie beschreibt Ausmaß

Hallo Niedersachsen - 14.03.2019 19:30 Uhr – Video Länge: 2 Min. und 36 Sek.

Bis in die 70er-Jahre wurden Medikamentenversuche an Heimkindern durchgeführt. Das Gesundheitsministerium hat nun eine Studie vorgelegt, die das Ausmaß der Versuche zeigt.

––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––


Psychopharmaka und Impfstoffe wurden getestet

Im Vordergrund der Versuche an Heimkindern standen demnach neue Psychopharmaka-Substanzen, die teilweise noch gar nicht in der Apotheke erhältlich waren oder die nach den Tests auch nie auf den Markt gebracht worden sind. Auch die Erprobung von Impfstoffen konnten die IGM-Forscher belegen: Nachgewiesen werden könne dies beispielsweise in der Göttinger Universitäts-Kinderklinik, in der dortigen psychiatrischen Kinderklinik und auch in einem Säuglingsheim des Deutschen Roten Kreuzes in Göttingen. Bei diesen Impfversuchen hätten Säuglinge Fieber bekommen und seien isoliert worden.

Einwilligung der Eltern oder des Jugendamtes unklar

Ob die Eltern oder das Jugendamt den Tests zugestimmt hatten, sei mindestens fraglich, schreiben die Wissenschaftler. In zahlreichen Fällen von Arzneimittelversuchen in der Kinder- und Jugendpsychiatrie Wunstorf [ Siehe »Medizintests: Heimkinder leiden noch heute« (15.01.2019) @ https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/Medizintests-Heimkinder-leiden-noch-heute,medikamentenversuche150.html ] habe das Jugendamt Hannover zu allen erforderlichen medizinischen Maßnahmen lediglich pauschale Einwilligungen erteilt. Es sei fraglich, ob eine solche pauschale Einwilligung damals zulässig gewesen sei, hieß es.

Ethische und fachliche Standards verletzt

Die IGM-Forscher kommen zu einem klaren Urteil: In dem betroffenen Zeitraum sei gegen ethische und fachliche Standards verstoßen worden, die Selbstkontrolle der Ärzte und der Pharmakonzerne sei wirkungslos geblieben und die damaligen Jugendämter hätten gesetzliche Vorgaben nicht eingefordert.

Folgeforschung soll weitere Fragen klären

Zudem seien die Missstände selbst Mitarbeitern im Sozialministerium bekannt gewesen. Warum diese dann aber nicht abgestellt worden sind, gehe aus den bisher gesichteten Akten nicht hervor. Darum sollen die IGM-Wissenschaftler nun weiter forschen. Die Rolle der Jugendämter, die des Ministeriums und die Sichtung von Einzelfallakten sollen dabei im Vordergrund stehen.

WEITERE INFORMATIONEN

VIDEO-LINK mit FOTO:
Eine Frau steht vor einem Rednerpult und redet vor einem Publikum.

Tests an Heimkindern: Zahl der Betroffenen unklar
14.03.2019 18:00 Uhr
NDR Fernsehen
In den 1950er- und 60er-Jahren wurden in Niedersachsen Medikamente und Impfstoffe an Heimkindern getestet. Ärzte verstießen bei den Studien gegen ethische und fachliche Standards. Video (01:21 min) :
https://www.ndr.de/fernsehen/Tests-an-Heimkindern-Zahl-der-Betroffenen-unklar,ndsmag30042.html


LINK mit FOTO:
Kinderabteilung der Rotenburger Anstalten 1952. © Klaus Brünjes Foto: Klaus Brünjes
Medikamententests: Leiterin entschuldigt sich
In den Rotenburger Werken sind bis in die 70er-Jahre illegal Medikamente an Bewohnern getestet worden. Nun hat sich die Geschäftsführerin dafür entschuldigt. (05.06.2018) MEHR :
https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/lueneburg_heide_unterelbe/Medikamententests-Leiterin-entschuldigt-sich,rotenburg256.html


LINK mit FOTO:
Heim für psychisch kranke Kinder und Jugendliche.
Medizintests: Land will Heimkinder entschädigen
Kinder und Jugendliche, an denen in den 70er-Jahren Medikamente getestet wurden, sollen vom Land Niedersachsen entschädigt werden. Der NDR hatte die Arzneimitteltests aufgedeckt. (08.02.2018) MEHR :
https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/hannover_weser-leinegebiet/Medizintests-Land-will-Heimkinder-entschaedigen,medikamentenversuche156.html


LINK mit FOTO:
Eine Außenansicht der heutigen Klinik in Wunstorf. © NDR Foto: Holger Bock

Medizintests: Heimkinder leiden noch heute
Missbrauch in der Kinder-Psychiatrie Wunstorf: Vor einem Jahr werden Medikamententests aus den 1970er-Jahren bekannt. Nun kommt der Vorwurf fragwürdiger Untersuchungsmethoden dazu. (15.01.2018) MEHR :
https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/Medizintests-Heimkinder-leiden-noch-heute,medikamentenversuche150.html


VIDEO-LINK mit FOTO:
Eine große Menge verschiedener Pillen in einer Plastiktüte.

Arzneimittel: Heimkinder als Versuchskaninchen
14.01.2018 19:30 Uhr
Hallo Niedersachsen
In der Wunstorfer Kinder- und Jugendpsychiatrie wurde in den 60er- und 70er-Jahren an mindestens 286 Heimkindern mit Medikamenten geforscht - offenbar ohne Einwilligung der Eltern. Video (07:09 min) :
https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/hallo_niedersachsen/Arzneimittel-Heimkinder-als-Versuchskaninchen,hallonds42202.html

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#endlichEntschaedigung (MM - Heimopfer-WEST)
#compensationnow (MM - Heimopfer-WEST)
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IN DER BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND GESCHIEHT VIELFACH BEIDES NICHT.

Onkel Tom

Mich würde interessieren, ob in deinen Unterlagen zu den Experimennten die Kinderheime
in Kinderheim Odenthal bei Solingen und das Kinderhaus Kannenhof in Solingen sowie eine
Frau Dr. Kissel vertreten ist, die ca. 1978 Selbastmord begangen hat..

Meiner Erfahrung nach waren der LVR sowie einige Jugendämter ganz "loyal" zu den
Ungereimtheiten und wenn es diesbezüglich "krieselte" hies es lapidar "Das ist eine Erziehungs-
masnahme" oder "ein bedauerlicher Einzelfall".. Schade, das ich ein Artikel aus der Neuen Revue
ca. 1982 nicht mehr wieder finden kann, wo wir damals über den SSK und der Porzener Selbsthilfe
das Erziehungswesen im Ludwig Wolker Heim in Essen massiv kritisiert und später zu Fall bringen
konnten. Dazu habe ich mal im Kinderheimforum gepostet..

Vielen Dank für deine Bestrebungen und ja, sowas sollte nicht unter dem Teppich gekehrt werden,
was in D sich oft als üblicher Vorgehensweise der Politik entpuppt.. Ich kann wirklich dazu sagen
Gott sei Dank, das ich nicht früher geboren bin und konnte somit dem schlimmsten was medizinischer
Experimennte angeht, entkommen.
Lass Dich nicht verhartzen !

Martin Mitchell

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Jetzt hier in Bezug auf das Bundesland Nordrhein-Westfalen

Hello »Onkel Tom«,

Ich weiß nicht welche Kinderheime Du meinst und habe deshalb recherchiert:

Entfernung zwischen Solingen und Bergisch-Gladbach 21km

[ Kinderheim ? ] Jugendhof- Klever-Hof- Odenthal, bei Bergisch Gladbach

[ Kinderheim ? ] Odenthal, St. Josefsstift

Niemand in den Heimkinderforen hat in den letzten 16 Jahren wirklich etwas über die drei von Dir erwähnten Heime berichtet.

Es besteht / bestand das städtische Kinderhaus Kannenhof / Kinderhaus Kannenhof in Solingen / Kinderhaus Kannenhof, Bertha-von-Suttner-Straße 19, 42651 Solingen-Mitte.

SOLINGER TAGEBLATT ( 11.08.2017 ) @
https://www.solinger-tageblatt.de/solingen/kita-kannenhof-geht-drinnen-leise-draussen-laut-8587875.html
,,Die Kita besteht seit 23 Jahren in dem ehemaligen Wohnhaus an der Bertha-von-Suttner-Straße, in dem auch das Kinderheim Kannenhof untergebracht ist"

Zum ,,Erziehungswesen im Ludwig Wolker Heim in Essen" fand ich nur folgendes im Internet:

»
jw1hal« ( 23.05.2010, 08:00 ) https://www.kinder-heim.de/index.php/Thread/12897-Kinderheim-Essen-Ludwig-Wolker-Elisenstr-64/?postID=157863#post157863

»DD2013« ( 27.06.2014, 12:36 ) https://www.kinder-heim.de/index.php/Thread/12897-Kinderheim-Essen-Ludwig-Wolker-Elisenstr-64/?postID=157843#post157843

»DD2013« ( 02.07.2014, 16:06 ) https://www.kinder-heim.de/index.php/Thread/12897-Kinderheim-Essen-Ludwig-Wolker-Elisenstr-64/?postID=180392#post180392

»Mentor3« (19.01.2017, 21:16 ) https://www.kinder-heim.de/index.php/Thread/12897-Kinderheim-Essen-Ludwig-Wolker-Elisenstr-64/?postID=157942#post157942

Zu einer Frau Dr. Kissel und einem ihrerseitigen Suizid in ca 1978 konnte ich überhaupt nichts im Internet finden (Was ist ihr Vorname? Und warum hat sie Selbstmord begangen?).

Ich persönlich habe keine nennenswerten Unterlagen zu
Medikamententests / Menschenversuchen / Versuchsreihen / Experimenten an Kindern und Jugendlichen in Heimen und Anstalten im Nachkriegsdeutschland (WEST). Nur die Pharmazeutin Silvia Wagner, assosiert mit dem Verein ehemaliger Heimkinder e.V., ist mit intensiven diesbezüglichen Recherchen beschäftigt. Wer Wissen darüber hat sollte sich unbedingt direkt mit ihr in Verbindung setzen.

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#endlichEntschaedigung (MM - Heimopfer-WEST)
#compensationnow (MM - Heimopfer-WEST)
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Not only must justice be done; it must also be seen to be done.
Recht muss nicht nur gesprochen werden, es muss auch wahrnehmbar sein, dass Recht gesprochen wird.
IN DER BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND GESCHIEHT VIELFACH BEIDES NICHT.

Onkel Tom

Oki Martin. Vielen Dank für deine Infos..

Das Kinderheim Odenthal bei Solingen wurde 1972 geschlossen und wir Zöglinge sind dann
in das neu aufgebaute Kinderheim Kannenhof, heute Kinderhaus Kannenhof umgezogen.
In beiden Heimen war auch die Frau Dr. Kissel (Vorname unbekannt) tätig.
An die ständigen Impfungen kann ich mich gut erinnern (Tetanus und Polio), gehe jedoch
davon aus, das es sich anbei nicht um Tests handelte.

Warum Fr.Dr.Kissel Selbstmord begann, ist mir nicht bekannt.

Jo, dieses Ludwig Wolker Heim in Essen meinte ich und habe es geschafft, mich nach 3
Monaten A1 mit einer Pucksäge durch die Fenstergitter frei zu sägen.. Das Gefühl, aus
diesem Loch zu sein und wie ich dann fast nackt, weil ich mich nicht mehr schnell genug
anziehen konnte, in einem Keller versteckte, mich aus Rote Kreuz Säcken mit
Frauenklamotten einkleiden musste und nächsten Tach mit dem Zug schwarz nach Köln
gefahren bin.. Das mann mich allein schon wegen der Optik nicht gecascht hat, grenzt
echt an ein Wunder.. Werde ich nie vergessen.

;D

Lass Dich nicht verhartzen !

Martin Mitchell

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Jetzt hier in Bezug auf das Bundesland Niedersachsen.

Zitat.
PZ - PHARMAZEUTISCHE ZEITUNG

[ QUELLE: https://www.pharmazeutische-zeitung.de/heimkinder-jahrzehntelang-fuer-arzneimittelstudien-missbraucht/ sowohl wie auch https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/101675/Studie-zeigt-Ausmass-von-Medikamentenversuchen-an-Heimkindern-in-Niedersachsen?fbclid=IwAR1ZKYNXS2TTqKPIgwsvbx7syLmcwkatg8RQPxIPGjoc4BnkXb3rkYkeAgQ ]

Aufarbeitung

Heimkinder jahrzehntelang für Arzneimittelstudien missbraucht

Für Arzneimittelstudien gab es in den Nachkriegsjahrzehnten wenig verbindliche Regeln. Medikamente und Impfstoffe wurden vielerorts an Heimkindern getestet. Eine neue Studie beschreibt das Ausmaß.

dpa --- 15.03.2019

[ FOTO: ,,Der Bericht stellt fest, dass Minderjährige unwissentlich an Studien für Medikamente teilgenommen haben, von denen sie voraussichtlich keinen Nutzen haben konnten. / Foto: Fotolia/Angelika Bentin" ]

Kinder und Jugendliche aus niedersächsischen Heimen sind in der Nachkriegszeit für Medikamentenversuche benutzt worden. Das belegt eine Studie im Auftrag des Sozialministeriums, die am Donnerstag in Hannover vorgestellt wurde. Demnach wurden zwischen 1945 und 1978 an den kinderpsychiatrischen Abteilungen des Psychiatrischen Krankenhauses Wunstorf und der Universität Göttingen, in der Kinderklinik der Universität Göttingen, den Rothenburger Anstalten und im heilpädagogischen Kinder- und Jugendheim Brunnenhof in Rehburg-Loccum Medizintests und Impfversuche durchgeführt. Neben Psychopharmaka wurden zum Beispiel Polio-Impfstoffe an Heimkindern getestet. In vielen Fällen handelte es sich um noch nicht zugelassene Arzneimittel.

Die Zahl der betroffenen Kinder und Jugendlichen konnte die Studie nicht klären. Für den knapp 170 Seiten langen Bericht werteten die Wissenschaftlerinnen Sylvelyn Hähner-Rombach und Christine Hartig unter anderem Veröffentlichungen zu Arzneimittel- und Impfstudien, Dokumente aus Firmenarchiven und Akten aus staatlichen Einrichtungen des Landes Niedersachsen aus. Die Historikerinnen arbeiteten für das Institut für Geschichte der Medizin der Robert-Bosch-Stiftung, Hähner-Rombach ist nach Angaben der Einrichtung im Januar gestorben.

Die Studie legt nahe, dass die Sorgeberechtigten der betroffenen Jungen und Mädchen nicht immer angemessen über die Versuche aufgeklärt wurden. Mitunter fehlte die Einverständniserklärung. Als problematisch beschreiben die Wissenschaftlerinnen zudem, dass Tests durchgeführt wurden, obwohl für die Minderjährigen keine positiven Auswirkungen erwartbar waren. Demnach ist möglich, dass beruhigende Medikamente gegeben wurden, um die Betreuung der Kinder und Jugendlichen zu erleichtern. «Bei den Studien wurde gegen ethische und fachliche Standards verstoßen, für die Impfstudien ist zudem von Rechtsverstößen auszugehen», heißt es in dem Bericht, der auch die Rolle der öffentlichen Verwaltung untersucht hat.

Demnach hat das Sozialministerium im Fall der Impfungen von den Rechts- und Normverletzungen gewusst. «In mehreren Fällen wurde es unterlassen, das Einhalten von Rechtsvorschriften für Impfungen und Impfversuche einzufordern», schreiben die Wissenschaftlerinnen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit hätten einzelne Mitarbeiter des Ministeriums auch von den Arzneimittelstudien gewusst. Möglich sei zudem, dass Angestellte von Jugendämtern Kenntnisse von den Tests mit nicht zugelassenen Medikamenten hatten. Es könne sein, dass die enge Verbindung von Heimaufsicht, Psychiatrie und praktischer Jugendfürsorge bestimmte Arzneimittelstudien erleichtert habe.

[
Die niedersächsische ] Sozialministerin Carola Reimann (SPD) nannte die Aufarbeitung der Vergangenheit wichtig. «Der Blick auf diese noch gar nicht so lang vergangenen Vorfälle gibt Anlass, auch heutige Schutzsysteme für Menschen in Obhut von öffentlicher Verwaltung und die Dynamik von Arzneimittelforschung kritisch zu hinterfragen», sagte sie. Auch für die Betroffenen sei es wichtig, die damaligen Vorgänge transparent und vollständig aufzuklären.

Die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Landtag, Anja Piel, sagte, die Ergebnisse zeigten ein erschreckendes Bild des jahrzehntelangen Unrechts an Kindern und Jugendlichen. «Die erlittenen Qualen und das anhaltende Leid der Betroffenen sind durch nichts wieder gut zu machen. Umso wichtiger ist es, dass Täter, Mitwisser und beteiligte Pharmaunternehmen identifiziert und nach Möglichkeit zur Verantwortung gezogen werden.» Opfer müssten unbürokratisch und zügig die ihnen zustehenden Entschädigungen erhalten.

Das Ministerium verwies darauf, dass das Feld der Arzneimittelforschung in der Bundesrepublik bis Ende der 1970er-Jahre weitgehend der Selbstkontrolle der Ärzteschaft und Pharmaindustrie überlassen war. Demnach wurde der Schutz der Probanden erst durch die Neufassung des Arzneimittelgesetzes explizit geregelt, die im Jahr 1978 in Kraft trat. Um die Medikamenten- und Impfversuche in Niedersachsen vertiefend zu untersuchen, hat das Sozialministerium ein weiteres Forschungsprojekt beauftragt. Dieses soll die Auswirkungen auf die betroffenen Kinder und Jugendlichen sowie die Rolle der öffentlichen Verwaltung in den Fokus nehmen.

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Not only must justice be done; it must also be seen to be done.
Recht muss nicht nur gesprochen werden, es muss auch wahrnehmbar sein, dass Recht gesprochen wird.
IN DER BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND GESCHIEHT VIELFACH BEIDES NICHT.

Martin Mitchell

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● Bundesrepublik in den 1960er Jahren zahlt freiwillig Entschädigung an Opfer von Humanexperimenten.

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Dieses Original-Material lege ich vor als Beweis dafür, dass Humanexperimente stattgefunden haben und dass die davon betroffenen Opfer angemessen entschädigt wurden:

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re Aufgezwungene Menschenversuche / Humanexperimente ohne Einwilligung der Probanden / Verbrechen am Menschen / Menschenverbrechen

Präzedenzfall / Präzedenzfälle wo die Bundesrepublik Deutschland in Fällen von Medikamentenversuchen / Menschenversuchen / Menschenverbrechen vollwertige und angemessene Entschädigung an Betroffene zahlte, in den frühen 1960er Jahren; und das ging damals ohne dass von den Betroffenen irgendwelche diesbezüglichen Gerichtsverfahren gegen die Bundesrepublik angestrengt werden mußten:

DISSERTATION

QUELLE: https://publikationen.uni-tuebingen.de/xmlui/bitstream/handle/10900/54418/Dissertation%20Forschung%20am%20Menschen%20Timo%20Ziegler%20Endfassung.pdf?sequence=1 ( DIGITALE LÄNGE INSGESAMT: 156 SEITEN ) :

AUF DEN ANFÄNGLICHEN IN DER DRUCKVERSION DIESER DISSERTATION NICHT NUMERIERTEN SEITEN WIRD DIESE WIE FOLGT VORGESTELLT:

Zitat.
Aus dem Institut für Ethik und Geschichte der Medizin der Universität Tübingen
Direktor: Professor Dr. Dr. U. Wiesing


Das Humanexperiment in der medizinischen Forschung in der Diskussion der verfassten Ärzteschaft der Bundesrepublik Deutschland im Spiegel des Deutschen Ärzteblatts von 1949-1978

Inaugural-Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades der Medizin der Medizinischen Fakultät der Eberhard Karls Universität zu Tübingen

vorgelegt von Timo Michael Ziegler aus Stuttgart - 2014

Dekan: Professor Dr. I. B. Autenrieth
1. Berichterstatter: Professor Dr. Dr. U. Wiesing
2. Berichterstatter: Professor Dr. D. Luft

[
DES WEITEREN HEIßT ES AUF DEN FOLGENDEN SEITEN:
SEITE I, SEITE II: INHALTSVERZEICHNIS;
und
SEITE 65, SEITE 66, SEITE 67, SEITE 68 und SEITE 69: DISSERTATION-TEXT ] :


[ SEITE 65: ]
3.4.2 Entschädigung für die Opfer nationalsozialistischer Humanexperimente

Die verdrängende Haltung der deutschen Ärzteschaft im Hinblick auf ihre NS-Vergangenheit hatte auch gravierende Folgen für die Anerkennung und Entschädigung der Opfer nationalsozialistischer Menschenversuche.222 Zum einen trug das Schweigen deutscher Ärzte entscheidend dazu bei, dass ihre Aufarbeitung lange Zeit behindert wurde. Andererseits verwehrten deutsche Ärzte in ihrer Rolle als medizinische Gutachter aus Loyalität gegenüber ärztlichen Kollegen, die an nationalsozialistischen Medizinverbrechen beteiligt waren, Betroffenen die Anerkennung als Opfer nationalsozialistischer Menschenversuche mit entsprechenden Konsequenzen für deren Entschädigungsansprüche. Wie im Fall von Otto Bickenbach, der im KZ Natzweiler-Struthof Giftgasversuche an Häftlingen durchgeführt hatte, sahen sich die Opfer schlimmstenfalls ehemaligen Tätern gegenüber gestellt.223 Bickenbach hatte Versuche mit Phosgengas durchgeführt, denen mindestens vier Häftlinge zum Opfer fielen. 1947 war er verhaftet und 1952 zu einer 20-jährigen Freiheitsstrafe verurteilt worden. Bereits 1955 wurde er jedoch freigesprochen und arbeitete anschließend als niedergelassener Internist in einer Praxis in Siegburg. In dieser Funktion wurde Bickenbach mit der Begutachtung von Opfern von Menschenversuchen beauftragt.224 Während den Betroffenen vielfach die Anerkennung als Opfer verwehrt blieb, wurden die ehemaligen Täter rasch rehabilitiert. Die Universität Bonn bescheinigte Bickenbach, dass er durch sein gewissenhaftes Mitwirken an der Versuchsreihe im Konzentrationslager Natzweiler verhindert habe, dass noch mehr Häftlinge zu Tode kamen. Honoriert wurde sein Verhalten durch eine Förderung der Deutschen Forschungsgemeinschaft.225

In diesem Zusammenhang soll untersucht werden, ob, in welcher Form und mit welchen Argumenten sich die Diskussion um die Anerkennung und Entschädi-

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gung von Opfern nationalsozialistischer Menschenversuche im Deutschen Ärzteblatt wiederfindet. Dabei stellen sich folgende Fragen: Wurden die Betroffenen nationalsozialistischer Menschenversuche als ,,Opfer" anerkannt? Wie wurden die geleisteten Entschädigungen bewertet? Welche Bedeutung wurde den Humanexperimenten des ,,Dritten Reichs" hinsichtlich ihres wissenschaftlichen Erkenntnisgewinns für die medizinische Forschung beigemessen?

Im Untersuchungszeitraum der vorliegenden Arbeit von 1949-1978 erschienen lediglich drei Kurzmitteilungen über die Entschädigungspraxis nationalsozialistischer Menschenversuche. Bei allen Artikeln handelte es sich um kommentarlose Kurzmitteilungen, die über die jeweiligen Entschädigungssummen informierten. Eine genauere Erläuterung der Hintergründe der durchgeführten Versuche oder Begutachtungsverfahren erfolgte nicht. Beim ersten Bericht aus dem Jahr 1959 unter der Überschrift ,,35 000 Dollar für Opfer von KZ-Experimenten" handelte es sich um den Abdruck einer Meldung der deutschen Presseagentur. Darin hieß es:

Die Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in den USA hat dem privaten amerikanischen ,Ravensbrück-Lapins-Ausschuß' einen Betrag von 35 000 Dollar (147 000 DM) übergeben, der für die ärztliche Behandlung von 35 Polinnen bestimmt ist, die Opfer von Experimenten in deutschen Konzentrationslagern geworden sind.
226

Darüber hinaus habe die deutsche Botschaft in den USA angekündigt, ,,daß die Bundesregierung weitergehende Hilfsmaßnahmen prüft".227 Den Hintergrund dieser Pressemeldung bildete die Reise von 35 polnischen Frauen im Dezember 1958 in die USA, die als Häftlinge des Konzentrationslagers Ravensbrück Opfer von Phlegmone- und Knochentransplantationsversuchen geworden waren und bislang vergeblich auf Entschädigungsleistungen durch die Bundesrepublik gepocht hatten. Die medial wirksame Zurschaustellung des erfahrenen Leids der "Ravensbrück Lapins" und ihres Kampfes um Anerkennung als Opfer nationalsozialistischer Humanexperimente mobilisierte die amerikanische Öffentlichkeit in ungeahnter Weise und führte zu Verstimmungen im deutsch-

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amerikanischen Verhältnis. Um weiteren außenpolitischen Schaden von der Bundesrepublik abzuwenden, wies die Bundesregierung die deutsche Botschaft in Washington an, den 35 polnischen Frauen jeweils einen Betrag von 1000 Dollar als Einmalzahlung zukommen zu lassen. Die Frauen lehnten jedoch ab, mit dem Argument, dass die Bundesrepublik mit der Leistung einer Einmalzahlung ihre Pflicht zur Wiedergutmachung als erfüllt betrachten könnte. Den Organisatoren der Unterstützerkampagne der "Ravensbrück Lapins" gelang es, die leidvollen Erfahrungen der polnischen Frauen über einen Zeitraum von rund zwei Jahren – von 1958 bis 1960 – in der amerikanischen und internationalen Öffentlichkeit zu halten, was nicht zuletzt zu einer ernsthaften Belastung der deutsch-amerikanischen Beziehungen führte, die für die Bundesrepublik vor dem Hintergrund des ,,Kalten Krieges" von essentieller Bedeutung waren. Angesichts des zunehmenden internationalen politischen Drucks lenkte die Bundesregierung 1960 schließlich ein. In seiner Sitzung vom 5. Mai 1960 stimmte der Bundestag einem Entschließungsantrag der SPD-Bundestagsfraktion zu, wonach die polnischen Opfer nationalsozialistischer Menschenversuche dem ihnen zugefügten Leid entsprechend entschädigt werden sollten. Diese Entscheidung wurde durch einen Beschluss des Bundeskabinetts vom 22. Juni 1960 ergänzt, der vorsah, allen osteuropäischen Opfern von Menschenversuchen unter Vermittlung des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) angemessene Entschädigungsleistungen zu gewähren.228 Über die Umsetzung dieses Kabinettsbeschlusses berichtete die Redaktion des Deutschen Ärzteblatts in einer Kurzmitteilung vom 2. Dezember 1961 unter der Überschrift ,,Wiedergutmachung an Versuchsopfer".229 Demnach habe die Bundesregierung 4,5 Millionen DM an das Internationale Rote Kreuz in Genf überwiesen, ,,die als Wiedergutmachungsleistung an überlebende Opfer von Menschenversuchen in nationalsozialistischen Konzentrationslagern an das Polnische und das Ungarische Rote Kreuz weitergeleitet werden sollen".230
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Zum letzten Mal im Untersuchungszeitraum der vorliegenden Arbeit [von 1949-1978] beschäftigte sich die Standeszeitschrift 1967 – erneut in Form einer Kurzmitteilung – mit der Leistung von Entschädigungszahlungen der Bundesrepublik an ehemalige Versuchsopfer. Es wurde darüber informiert, dass die Bundesregierung 17,5 Millionen DM für die ,,Opfer pseudomedizinischer Versuche" bereitgestellt habe.231 Auffällig ist die Verwendung der Begrifflichkeit ,,pseudomedizinisch". Sie steht exemplarisch für die opportunistische Haltung der deutschen Ärzteschaft, aus Standesinteressen über die Vergangenheit zu schweigen und die Aufklärung von Medizinverbrechen zu behindern. Mit der Einführung des Begriffs der ,,Pseudowissenschaft" sollte eine klare Trennlinie zur ,,wahren", seriösen medi-zinischen Forschungspraxis gezogen werden. Es sollte deutlich gemacht werden, dass es sich bei den in den nationalsozialistischen Konzentrationslagern durchgeführten Humanexperimenten um unwissenschaftliche oder zumindest wissenschaftlich überholte Versuche handelte. Dabei sind die Versuche, laut Volker Roelcke, nicht pauschal als unwissenschaftlich einzustufen, auch wenn ihr Erkenntnisgewinn in Teilen als nur gering anzusehen ist. So konnte der Medizinhistoriker für die Versuche zum Nachweis der Wirksamkeit von Sulfonamiden in der Versorgung großflächiger Wunden anhand historischer Dokumente zeigen, dass die den Versuchen zugrunde liegende Fragestellung und die vorgesehene Versuchsanordnung zum Zeitpunkt ihrer Durchführung sehr wohl dem damaligen Stand der Wissenschaft entsprachen.232

Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass sich eine eingehendere Auseinandersetzung mit der Wiedergutmachung von Versuchsopfern im Deutschen Ärzteblatt nicht finden lässt. Lediglich drei redaktionelle Kurzberichte informierten über die Leistung von Entschädigungszahlungen seitens der Bundesrepublik an Betroffene. Interessant ist jedoch die Verwendung des Begriffs der ,,Pseudowissenschaft" für die Humanexperimente in den Konzentrationslagern. Mit dieser semantischen Grenzziehung gegenüber der ,,wahren" Wissenschaft und der Gegenüberstellung von sogenannten ,,Pseudowissenschaftlern" und verantwortlich handelnden Ärzten und Forschern sollte eine klare Trennlinie

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zu den Medizinverbrechen gezogen werden. Es sollte das Signal ausgesandt werden, dass der Patient der medizinischen Forschung und ihren Akteuren nach dem Krieg wieder vertrauen könne.

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222 Ausführliche Darstellungen zum Themenkomplex ,,Nationalsozialistische Verbrechen und ihre Wiedergutmachung" finden sich u.a. bei Hockerts/Moisel/Winstel (2006), Goschler (2005) und Brunner/Goschler/Frei (2011). Zur Anerkennung und Entschädigung der Opfer nationalsozialistischer Menschenversuche vgl. insbesondere Baumann (2009).
223 Vgl. Baumann (2009), S. 46.
224 Vgl. ebd., S. 23.
225 Vgl. ebd., S. 85 f.
226 dpa (1959), ÄM, H. 23, S. 757.
227 Ebd.
228 Vgl. Baumann (2009), S. 112 ff.
229 ÄM (1961), ÄM, H. 44, S. 2491.
230 Ebd.
231 Ohne Verfasserangabe (1967), DÄ, H. 5, S. 218.
232 Vgl. Roelcke (2009), S. 42-60.

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Ärzte denken oftmals / Ärzte dachten oftmals: ,,An Untermenschen darf man experiementieren." und ,,Sie sind ja keine vollwertigen Menschen." – Und ,,Heimkinder" / ,,Anstaltsinsassen" / ,,Behinderte" / ,,Psychiatriepatienten" / ,,Alte" und ,,Demente" wurden / werden ja von vielen als ,,Untermenschen" und ,,nicht" als ,,vollwertig" angesehen, sondern als ,,Menschenmaterial" ,,mit dem man machen konnte was man wollte" / ,,mit dem man machen kann was man will".

Zitat.
[ inoffizielle Übersetzung des Titels ins Deutsche:
Im Namen der Menschlichkeit
Nazi-Doktoren und Menschenversuche
in deutschen Konzentrationslagern, 1939-1945


Diese, bzw. die folgende Master-These in Historie existiert aber leider nur Englisch: ]

In the Name of Humanity
Nazi Doctors and
Human Experiments
in German Concentration Camps, 1939-1945


Daan de Leeuw
University of Amsterdam, Department of History
Master's Thesis in History


[ QUELLE @
https://www.niod.nl/sites/niod.nl/files/Scriptie%20Daan%20de%20Leeuw%20-%20In%20the%20Name%20of%20Humanity.pdf ( TOTAL DIGITAL LENGTH: 160 PAGES ----- TOTAL LENGTH ON PAPER: 158 PAGES ) ( DIGITALE LÄNGE INSGESAMT: 160 SEITEN ----- LÄNGE INSGESAMT WENN AUF PAPIER GEDRUCKT: 158 SEITEN )

[
DIGITAL PAGE 128: ----- PRINTED ON PAPER, PAGE 126: ]
[
DIGITALE SEITE 128: ----- AUF PAPIER GEDRUCKT, SEITE 126: ]
The downfall of the Third Reich made the Nazi doctors realise that they would be held accountable for their crimes, because all of them tried to avoid prosecution. This also indicates that they knew they had committed crimes by conventional medical ethics and morality. They could commit their crimes because of the historical context. National Socialism removed barriers that existed in previous years.
653 The Nazi doctors knew they crossed an ethical and legal boundary by using prisoners as guinea pigs. However, they did not oppose this because in their eyes the experiments were legitimate. Just as De Mildt has argued for the perpetrators of the T4 program, the Nazi doctors did not guide themselves by inner convictions, but by 'pursuit and protection of their own petty career interests', 'job-related considerations', and 'career prospects'.654 They benefitted from their participation in the National Socialist medical crimes as long as the Third Reich lasted.

[
DIGITAL PAGE 134: ----- PRINTED ON PAPER, PAGE 132: ]
[
DIGITALE SEITE 134: ----- AUF PAPIER GEDRUCKT, SEITE 132: ]
The post-war exoneration of the Befehlsnotstand does not stand. Obviously, it never did because doctors could detach themselves from the experiments. Never was a physician severely punished for refusal to execute an experiment. Furthermore, it seems unlikely that the regime would have asked people who might have objected in the first place. Even the physicians who were ordered or assigned to execute the experiments, realised the unique opportunity offered to them that could contribute to their scientific career.

Whether they were assigned, ordered, recruited, or executed the experiments from their own initiative, they were aware of the latitude offered to them. Once on the site, they commanded the power over life and death, and they demanded more prisoners and came up with new research proposals. The younger doctors used the experiments to receive a Habilitation or to establish themselves in the academic world. The older doctors, such as Clauberg, Kremer, Schilling, and Værnet hoped for a scientific breakthrough. 

After the war, the Nazi doctors defended their actions by exonerating arguments. However, as the prosecutors and judges argued, none of these arguments legitimised the involuntary use of prisoners. Except for Fischer, none of the Nazi doctors felt guilty for their crimes. They believed that they had done what was right. Their normative reference frame based on National Socialism explains their mind-set and this perspective. The Nazi doctors had no ethical and moral constraints to executing the human experiments because they deemed the lives of the research subjects as inferior and useless. In their eyes, pre-war or even pre-1933 ethics were abrogated at the time when the survival of the nation was at stake. It is hard to determine the application and support for the Hippocratic Oath within German medicine before the war. Nevertheless, it is clear that Nazism overruled the oath. Consequently, the Nazi doctors cannot be characterised as "ordinary men" because their [
DIGITAL PAGE 135: ----- PRINTED ON PAPER, PAGE 133: ] [ DIGITALE SEITE 135: ----- AUF PAPIER GEDRUCKT, SEITE 133: ] normative reference frame was based on National Socialism. Therefore, they had no ethical and moral constraints to deliberately harming and killing people. However, they were ordinary men in the sense that their opportunistic motives guided them.

[
DIGITAL PAGE 136: ----- PRINTED ON PAPER, PAGE 134: ]
[
DIGITALE SEITE 136: ----- AUF PAPIER GEDRUCKT, SEITE 134: ]
Thus, the state only had to allow human experimentation to attract the attention of doctors. The state provided the necessary resources and the doctors willingly seized the opportunity. In seizing this opportunity, they did not have any ethical and moral constraints whatsoever. My first finding exculpates the Nazi doctors because overall the experiments had a top-down structure. My second finding inculpates them because they did not have any ethical and moral constraints regarding the execution of the human experiments and the research subjects.

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Recht muss nicht nur gesprochen werden, es muss auch wahrnehmbar sein, dass Recht gesprochen wird.
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● Humanexperimente in der BRD nicht nur an Heimkindern, aber der gesamten Bevölkerung!

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Alle noch lebenden OPFER VON MENSCHENVERSUCHEN IN WESTDEUTSCHLAND müssen, meines Erachtens, angemessen entschädigt werden.

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Klare Anzeichen der Ideologie und Denkweise westdeutscher Doktoren und der westdeutschen Pharma-Industrie zu Medikamententests und Menschenversuchen über den Zeitraum von ungefähr 1949 bis ungefähr 1978.

Und das macht, meines Erachtens, auch deutlich warum solche Medikamententests und Menschenversuche auch vielfach in Heimen und Anstalten an nicht einwilligungsfähigen Schutzbefohlenen durchgeführt wurden.

Man war also erst garnicht daran interessiert eine Einwilligung einzuholen.

All solche Medikamententests und Menschenversuche an der Bevölkerung,
im »,,Rechtsstaat" Bundesrepublik Deutschland«, ob an Kindern, Jugendlichen oder Erwachsenen, sollten weitgehend heimlich durchgeführt werden.

Sehr, sehr, sehr langer und aufschlußreicher Artikel zu diesem Thema im


SPIEGEL-ONLINE

DER SPIEGEL 37/1978

11.09.1978


( Am besten wäre es natürlich wenn man eines gedruckten Exemplars habhaft werden könnte und daraus Photokopien des Artikels machen könnte. )

QUELLE: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-40605566.html :

Zitat.
DER SPIEGEL

11.09.1978

Menschenversuche in deutschen Krankenhäusern

Experiment gelungen, Patienten tot

Mit Millionenaufwand läßt die westdeutsche Pharma-Industrie, exportstärkste der Welt, an Patienten neue Medikamente ausprobieren -- zuweilen mit tödlichem Ausgang und oft ohne Nutzen für die Arzneimittel-Sicherheit. Die Versuchspersonen sind über die Risiken der Tests, die Kranke noch kranker machen können, nur selten vollständig informiert; Forschungsberichte lesen sich oft, als hätten Frankensteins Schüler sie verfaßt. Jetzt beschuldigt ein Rechtsprofessor die Experimentatoren krimineller Handlungen. Sein Urteil: ,,Vorsätzliche Tötung".

Drei Jahre lang entschied in 31 bundesdeutschen Krankenhäusern der Kalender mit über Leben und Tod Tausender von Patienten.

Norddeutsche, die an einem ungeraden Tag mit einem Verletzungsschock in die Klinik gebracht wurden, waren doppelt vom Pech verfolgt: Ihnen -- insgesamt 1909 Patienten -- wurde ein erfolgversprechendes, vielfach lebensrettendes neues Medikament bewußt vorenthalten.

Wer dagegen an einem geraden Tag eingeliefert wurde, hatte Glück im Unglück: Diesen Schock-Patienten insgesamt 1962 Personen -- wurde nicht nur Sauerstoff und Blutersatz gegeben, sondern obendrein "Trasylol", eine Arznei mit dem Wirkstoff Aprotinin, der die Eiweißzersetzung unterdrückt.

Die "Feldstudie über den therapeutischen Wert von Aprotinin beim traumatischen Schock" betrieben Professor Berthold Schneider vom Institut für Biometrie und Dokumentation sowie Professor Harald Tscherne von der Unfallchirurgischen Klinik der Medizinischen Hochschule Hannover -- obgleich zu jenem Zeitpunkt über den Wert dieses Arzneimittels kaum mehr Zweifel bestehen konnten. Wie Schneider einräumt, war das Medikament bereits in Vorversuchen erprobt, bei denen die Sterblichkeitsquote um mehr als die Hälfte gesenkt werden konnte.

Der norddeutsche Großversuch, der von 1971 bis 1973 währte, hatte vor allem einen Nutzen: Das Experiment verschaffte dem mitveranstaltenden Wuppertaler "Pharma-Forschungszentrum" des Leverkusener Arzneimittelgiganten Bayer eine "Übersicht über den therapeutischen Wert" des Bayer-Produktes Trasylol, diesmal unter den, wie Professor Schneider den Versuchszweck formulierte, "vielseitigen Bedingungen der Praxis in verschiedenen Krankenhäusern".

Dieser Nachweis lieferte Medizin-Wissenschaftlern kaum neue Erkenntnisse, wohl aber dem Leverkusener Konzern zusätzliche Werbeargumente.

Denn am norddeutschen "Krankenout" (Schneider) erwies sich, was zu erwarten war: daß "auch bei breiter klinischer Anwendung" von Trasylol eine deutliche "Reduktion der Letalität" erzielt werden kann -- und daß Vorenthalten dieser Arznei mithin das Todesrisiko mit ebensolcher Deutlichkeit erhöht.

In der Gruppe jener Patienten, die binnen 30 Minuten nach dem Unfall behandelt wurden, mußten an ungeraden Tagen, an denen den Verletzten Trasylol verweigert wurde, 14,5 Prozent der Versuchspersonen sterben,. An geraden Tagen, an denen es Trasylol gab, kamen nur 10,6 Prozent dieser Verletzten ums Leben.

In dieser Teilstichprobe (ohne Trasylol: 91 Verstorbene bei 627 Verletzten; mit Trasylol: 72 Verstorbene bei 682 Verletzten) ist der Unterschied zwischen den beiden Todesraten mehr als zufallsbedingt: Er ist, wie Experten urteilen, "statistisch signifikant".

Menschenopfer und Menschenversuche sind alltägliche Praxis in Universitätskliniken und Krankenhäusern der Bundesrepublik. Verursacht wird die Test-Wut durch den Karrieredrang und die wissenschaftliche Neugierde von Medizin-Technokraten, die alles Menschliche, Erkrankung wie Gesundung. für meßbar und für machbar hatten. Forciert wird der Versuchsbetrieb von Bürokraten in den Krankenkassen und im Bundesgesundheitsamt, die durch immer neue Medikamenten-Tests die Arzneimittelsicherheit fördern zu können glauben.

Obendrein aber sind die Versuche für Ärzte und Arzneimittelproduzenten ein einträgliches Geschäft. Mediziner, denen in den letzten Jahren ein Gutteil ihrer Nebeneinkünfte aus Privatstationen gestrichen worden ist, mögen der finanziellen Versuchung nicht widerstehen, die von den Testhonoraren der Pharma-Firmen ausgeht. Manches Unternehmen läßt sich einen Medikamentenversuch bis zu einer Million Mark kosten und zeigt sich seinen Geschäftsfreunden im weißen Kittel gelegentlich auch mit Präsenten, bis hin zu "Kongreßfahrten" in Form von Weltreisen. erkenntlich.

Denn Westdeutschlands Pharma-Industrie, die exportstärkste der Welt, sieht sich darauf angewiesen, dem sogenannten Arzneimittelschatz der Nation (derzeit mehr als 50 000 Spezialitäten) stets neue Präparate hinzuzufügen und alte Anwendungsgebiete zu erweitern, um Angebotslücken besetzen und Konkurrenten bedrängen zu können. Die "Marktgängigkeit" (Branchenjargon) von Arzneien aber läßt sich am eindrucksvollsten erhöhen, die Zulassung eines Medikaments im In- oder Ausland am leichtesten erwirken, wenn für die Ware möglichst breit angelegte klinische Tests nachgewiesen werden können.

Versuchsperson zu werden, kann jedem Patienten, insbesondere jedem der elf Millionen Menschen widerfahren, die jährlich in bundesdeutsche Krankenhäuser kommen. Gefährdet sind häufig, aber keineswegs ausschließlich Kassenpatienten in Großkliniken. Besonders "bei den bislang schwer heilbaren Krankheiten wie Krebs und Rheuma", warnte bereits vor Jahren der Münchner Professor Walter Trummert, toben sich die Narren aus.

Über das Ausmaß der Menschenversuche liegt nur unvollständiges Zahlenmaterial vor. Vieles spricht dafür, daß die Ärzteschaft auch anderswo ähnlich testfreudig ist wie im Land Bremen. wo bei einer Umfrage des mißtrauisch gewordenen Gesundheitssenators Herbert Brückner jüngst 19 von 49 Chefs kommunaler Krankenhäuser angaben, während der letzten drei Jahre dieses Geschäft betrieben zu haben. Acht der Prüfärzte gestanden ein, ihre Patienten -- in insgesamt 590 Fällen -- nur unzureichend oder gar nicht informiert zu haben.

Den freiwillig-unfreiwilligen Probanden droht regelmäßig zweierlei Pein. Wer in einen "kontrollierten klinischen Versuch" aufgenommen wird, muß damit rechnen, mit lästigen apparativen Untersuchungen traktiert zu werden. die außerhalb des Tests nicht vorgenommen werden. Und er kann nicht erwarten, daß sich der Arzt im üblichen Maße um ihn bemüht: denn der Versuchsplan erschwert häufig individuell gebotenes Eingreifen.

Wer bei einem kontrollierten klinischen Versuch einer Gruppe zugeteilt wird, die mit einem Scheinpräparat abgespeist wird oder eine andere nicht optimale Behandlung erfährt, ist einem erhöhten Risiko -- im Extremfall, wie bei der Trasylol-Studie, erhöhter Lebensgefahr -- ausgesetzt.

Testberichte in medizinischen Fachblättern lesen sich oft, als hätten Urankensteins Schüler sie verfaßt: Da werden ohne offensichtliche therapeutische Notwendigkeit radioaktive Substanzen injiziert, Venenentzündungen provoziert, Leberschädigungen mißachtet, Lungenentzündungen bewußt nicht bekämpft, Herzkranke tagelang katheterisiert, ja sogar Schwangere und selbst Kinder im Mutterleib mit Antibiotika "vollgepumpt".

In der medizinischen Literatur finden sich Berichte über Diabetiker, deren Blutzuckerspiegel zu Versuchszwecken künstlich erhöht wurde. Herzkranken verpaßten Ärzte bis zur Vergiftung Überdosen von Digitalis, um die unterschiedliche Verträglichkeit zu testen. In die Armvenen von Kindern wurden Hohlnadeln eingeführt, deren Spitzen bis in die Herzkammern vorgetrieben wurden: dann mußten die Patienten auf einem Ergometer 15 Kilometer radeln.

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Dies ist bei Weitem noch nicht einmal ein Sechstel des genauen Wortlauts dieses überaus wichtigen aufschlußreichen SPIEGEL-Artikels aus dem Jahr 1978.

ALSO, BITTE, WEITERLESEN IM ORIGINAL @ http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-40605566.html .



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Ein Beispiel wirklich angemessener Entschädigung:

Aus gutem Grund wurde dieser Beitrag von mir am 23., 24. und 25. März 2019 in vielen verschiedenen deutschsprachigen Foren getätigt:

Höhere Mathematik mag vielleicht nicht aller Leute Stärke sein. Wir können aber alle noch abzählen und einfache Rechenaufgaben bewältigen oder bewerkstelligen, denke ich, oder nicht?

Kurz und bündig und sicherlich für alle durchaus verständlich:

In den frühen 1960er Jahren – wie ich Euch alle ja schon darauf aufmerksam gemacht habe in den letzten paar Tagen – hat die deutsche Bundesregierung / das Bundesparlament / der Bundestag / die Bundesrepublik Deutschland / das deutsche Volk die
tatsächliche Entschädigung von mindestens 35 Missbrauchopfern genemehmigt und ausgezahlt.

Zuvor hatte man in der Bundesrepublik Deutschland (in den späten 1950er Jahren) – wie man gerade jetzt (2011 bis 2019) in der Bundesrepublik Deutschland auch die Ehemaligen Heimkinder, Behinderten-Opfer und Psychiatrie-Opfer abspeist – versucht diese 35 Missbrauchsopfer mit je 1.000 Dollar (US) abzuspeisen.

Diese 35 Personen waren Missbrauchsopfer von Menschenversuchen ( d.h. Opfer von Menschenverbrechen ! ) in deutschen Konzentrationslagern unter dem Handwerk deutscher Ärzte; ohne ihre Zustimmung medizinischen Experimenten ausgeliefert.

Jede dieser 35 Personen erhielt mindestens
500.000 Mark (in Worten: fünfhundert-tausend Mark) Entschädigung in Bargeld, ohne Bestimmungen oder Anweisungen an die Betroffenen wie dieses Geld von ihnen auszugeben oder anzuwenden wäre.

Die erhaltene Deutsche Mark wurde dann von den Betroffenen selbst in ihre eigenen Wärungen (hinter dem eisernen Vorhang) umgetauscht.

Nicht eine einzige dieser 35 Personen hatte dafür vor einem Gericht klagen müssen.

Es wurde öffentlich von ihnen gefordert und ihrerseits öffentlich verhandelt und nach einer Weile hat die Bundesregierung eingelenkt und gezahlt. So einfach war das.


Die Gesamtsumme, die an diese 35 geschädigten Personen ausgezahlt wurde, betrug 17.5 Millionen Mark.

Und, wie sich jeder vorstellen kann, das war sehr viel Geld in den 1960er Jahren.

BEDIENT EUCH EURES EIGENEN VERSTANDES.



#endlichEntschaedigung (MM - Heimopfer-WEST)
#compensationnow (MM - Heimopfer-WEST)
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Not only must justice be done; it must also be seen to be done.
Recht muss nicht nur gesprochen werden, es muss auch wahrnehmbar sein, dass Recht gesprochen wird.
IN DER BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND GESCHIEHT VIELFACH BEIDES NICHT.

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