Kritiker des Marxismus

Begonnen von Nestor, 22:34:15 Fr. 06.Juli 2007

⏪ vorheriges - nächstes ⏩

BakuRock

ZitatOriginal von Kater
ZitatSie sagten aber, dass sie weder Material noch Aufträge hätten um weiter zu machen.

sie könnten ja erst mal (wie bei dem legendären Streik in der Uhrenfabrik Lip in Frankreich) einzelne Teile wie beispielsweise Fahrradlampen, Klingeln oder Luftpumpen, etc. weiter fertigen, mit nem/ihrem Fabrikbesetzer-Logo versehen und zum Solidaritätspreis erst mal in der lokalen Unterstützerszene und dann bundesweit vertreiben und damit auf ihre Besetzungsaktion aufmerksam machen und gleichzeitig etwas Kohle zum Weitermachen einnehmen...

Das ist es auch, was ich meine. Falscher Stolz hilft auch hier nicht. Wir muessen nun mal damit leben von kapitalistisch gepraegter Gesellschaft umgeben zu sein. Eine Weile muessen das andere solidarisierende Betriebe durchhalten und, zunaechst mal voellig uneigennuetzig, helfen und versorgen - den Grundbedarf decken.

Danke fuer den Link @Kater...

ZitatAus dem Bericht:
"..................
Wir wollten ein Modell sein für die Veränderung der Gesellschaft und haben daher immer großen Wert darauf gelegt, nicht von Spenden oder Zuschüssen oder aus Fördertöpfen zu leben. Also mußten wir arbeiten für unser Essen, für Kleidung, für die Miete und die Kreditraten.
...................................."

Die Broschuere habe ich noch nicht gelesen, aber das Fettgedruckte laesst ahnen, dass sie sich nicht mit anderen sv-Produzenten vernetzt haben. Die von mir oben beschriebenen Netzwerke sind unabdingbar, wenn in dieser Umgebung etwas nachhaltig bestehendes entstehen soll. Die Grundversorgung darf nicht dem Kapitalismus abgekauft werden muessen. Das ist zu viel Abhaengigkeit (wurde ja auch beschrieben: Sachzwaenge, Geldnot).
---
Wenn eine Idee am Anfang nicht absurd klingt, gibt es für sie keine Hoffnung. .... A. Einstein

Eigentumsfragen stellen!

Wer sind FAUistas

Nestor

Ich frische diesen Faden hier nochmal auf, damit uns in Zukunft Sprüche wie "wissenschaftlicher Sozialismus" und ähnliche Dinge erspart bleiben, damit wir hier eine gewisse Radikalität bewahren.

Denkt an Bakunin's Satz: "Die Deutschen sind ein Volk, das in hohem Maße von der Staatsidee durchdrungen ist".

Werden wir also zur Abwechslung mal ein freiheitsliebendes Volk, wo Freiheit nicht bloß irgendeine Phrase ist. - Und bekämpfen wir die Ausbeuter so, dass diese "Anarchie" schreien.

BakuRock

ZitatOriginal von Nestor
..................................
Werden wir also zur Abwechslung mal ein freiheitsliebendes Volk, wo "Freiheit" nicht bloß irgendeine Phrase ist. Und bekämpfen wir die Ausbeuter so, dass diese "Anarchie" schreien.

Jau, fein @Nestor - gibst du ein paar ganz praktikable Beispiele vor, wie?
---
Wenn eine Idee am Anfang nicht absurd klingt, gibt es für sie keine Hoffnung. .... A. Einstein

Eigentumsfragen stellen!

Wer sind FAUistas

Wilddieb Stuelpner

Anarchie muß zu Gewalt und Chaos führen, denn irgendwann und -wer und -wo werden sich Gruppen von Menschen der Produktionsmittel bemächtigen. Es gibt kein politisches und ökonomisches Führungs- und Machtvakuum auf Dauer nach dem Ende des Kapitalismus wie uns die Anarchisten das als mögliche freiwilliger, friedliche Zusammenarbeit von Menschen weismachen wollen. Und friedlich geben Unternehmer ihr Privateigentum an Produktionsmittel auch nicht her. Das geht nur gewaltsam.

Anarchismus als eine Gesellschaftsform friedlichen Zusammenlebens bleibt eine rein hypothetische Utopie - eine Spinnerei, so wie der utopische Sozialismus an sich oder das erzählte Eiapopeia aus dem Alten und Neuen Testament. Was den Anarchisten so an freiwillige Macht- und Gewaltenteilung vorschwebt, funktionierte vielleicht mal in der Urgesellschaft. Und das können wir getrost abhaken.

Eiapopeia - Heinrich Heine im Deutschland. Ein Wintermärchen:

ZitatCaput I

Im traurigen Monat November war's,
Die Tage wurden trüber,
Der Wind riß von den Bäumen das Laub,
Da reist ich nach Deutschland hinüber.

Und als ich an die Grenze kam,
Da fühlt ich ein stärkeres Klopfen
In meiner Brust, ich glaube sogar
Die Augen begunnen zu tropfen.

Und als ich die deutsche Sprache vernahm,
Da ward mir seltsam zumute;
Ich meinte nicht anders, als ob das Herz
Recht angenehm verblute.

Ein kleines Harfenmädchen sang.
Sie sang mit wahrem Gefühle
Und falscher Stimme, doch ward ich sehr
Gerühret von ihrem Spiele.

Sie sang von Liebe und Liebesgram,
Aufopfrung und Wiederfinden
Dort oben, in jener besseren Welt,
Wo alle Leiden schwinden.

Sie sang vom irdischen Jammertal,
Von Freuden, die bald zerronnen,
Vom jenseits, wo die Seele schwelgt
Verklärt in ew'gen Wonnen.

Sie sang das alte Entsagungslied,
Das Eiapopeia vom Himmel,
Womit man einlullt, wenn es greint,
Das Volk, den großen Lümmel.

Ich kenne die Weise, ich kenne den Text,
Ich kenn auch die Herren Verfasser;
Ich weiß, sie tranken heimlich Wein
Und predigten öffentlich Wasser.

Ein neues Lied, ein besseres Lied,
O Freunde, will ich euch dichten!
Wir wollen hier auf Erden schon
Das Himmelreich errichten.

Wir wollen auf Erden glücklich sein,
Und wollen nicht mehr darben;
Verschlemmen soll nicht der faule Bauch,
Was fleißige Hände erwarben.

Es wächst hienieden Brot genug
Für alle Menschenkinder,
Auch Rosen und Myrten, Schönheit und Lust,
Und Zuckererbsen nicht minder.

Ja, Zuckererbsen für jedermann,
Sobald die Schoten platzen!
Den Himmel überlassen wir
Den Engeln und den Spatzen.

Und wachsen uns Flügel nach dem Tod,
So wollen wir euch besuchen
Dort oben, und wir, wir essen mit euch
Die seligsten Torten und Kuchen.

Ein neues Lied, ein besseres Lied!
Es klingt wie Flöten und Geigen!
Das Miserere ist vorbei,
Die Sterbeglocken schweigen.

http://gutenberg.spiegel.de/heine/wintmrch/wintmrch.htm
Menschen werden nach sozialer Sicherheit und Versorgung streben. Also müssen die Eigentumsverhältnisse, das öffentliche Leben, die Beziehungen der Menschen zueinander geklärt und geregelt werden. Und da das Eigentum an Produktionsmittel einen politischen wie ökonomischen Vorteil verspricht gegenüber der Gesamtbevölkerung, besteht immer wieder die Gefahr, daß sich wieder Wenige diesen Machtvorteil unter den Nagel reißen. Typisches Beispiel - die Zwangsvereinigung der DDR mit der Reprivatisierung des Volks- und Genossenschaftseigentums oder in anderen zerbrochenen sozialistischen Staaten die Reprivatisierung durch korrupte Politiker und Militärs mit Mafiamitteln.

Würden wir anarchistische Verhältnisse haben, so hätten wir einen ewigen Bürgerkrieg, weil jede Splittergruppe gegen jede andere um das Eigentum an Produktionsmittel, die politische und ökonomische Macht buhlt. So war es auch in Russland zeitweilig nach der Oktoberrevolution 1917, wo die Weißen gegen die Roten kämpften und das Land verwüstet wurde. Es wird ein ewiges Hin- und Hergezerre, wer denn an den Schalthebeln der Macht kommt. So verschwendet man unnötig Kräfte, Mittel und Zeit, hält die gesellschaftliche Entwicklung auf.

Will man schnell Ordnung und Sicherheit im Land haben, braucht man Parteien mit klarem Programm und ein Parlament, wo die befähigten Interessenvertreter des Volkes die Entscheidungsbefugnis ausüben, wohin sich die Gesellschaft politisch und ökonomisch entwickeln soll. Zum Ordnungsprinzip gehört ein Staatswesen mit Verwaltung.

Siehe

Friedrich Engels: "Der Ursprung der Familie, des Privateigentums und des Staats"
Lenin: "Staat und Revolution"

Ob sich eine Gesellschaftsordnung durchsetzt, regelt sich letztendlich über die Steigerung der Arbeitsproduktivität und ob sie in der Lage ist mit den verfügbaren Produktionsmitteln und -verfahren die Bevölkerung sozial gerecht zu versorgen. Und die Versorgung muß für jedermannn bezahlbar sein, sofern gesamtgesellschaftliches Eigentum an Produktionsmitteln vorliegt. Erst wenn die Arbeitsproduktivität ausreichend hoch ist, wird sich das Eigentum, das Geld und der Staat als Ordnungs- und Organisationsmittel schrittweise erledigen. Bis wir das in noch einigen bevorstehenden Generationen als klassenlose Gesellschaft erreicht haben, brauchts noch dieser drei Dinge.

Jetzt haben wir erstmal die Ausbeutergesellschaft Kapitalismus zu überwinden. Und daran haben wir noch eine ganze Weile zu tun. Machen wir nicht den zweiten Schritt vor dem ersten, denn dann fallen wir garantiert auf die Schnauze. Und das muß nicht sein.

Kater

@joachimkuehnel

ich verstehe nicht, was Heines Kritik am Christentum (deine fett hervorgehobenen Passagen) mit Anarchismus zu tun haben sollen  ?(

ZitatIch weiß, sie tranken heimlich Wein
Und predigten öffentlich Wasser.

paßt doch wie die Faust aufs Auge auf das Verhalten realsozialistischer Eliten...

Macht korrumpiert und absolute Macht korrumpiert absolut

Gruß, Kater

Hölderlin:

Zitat"Immerhin hat das den Staat zur Hölle gemacht, dass ihn der Mensch zu seinem Himmel machen wollte."

ABrucki82

von joachimkuehnel:
Anarchie muß zu Gewalt und Chaos führen, denn irgendwann und -wer und -wo werden sich Gruppen von Menschen der Produktionsmittel bemächtigen. Es gibt kein politisches und ökonomisches Führungs- und Machtvakuum auf Dauer nach dem Ende des Kapitalismus wie uns die Anarchisten das als mögliche freiwilliger, friedliche Zusammenarbeit von Menschen weismachen wollen.
---
Wenn das so ist, freue ich mich schon auf die nächsten sich selbst benennen Sozialisten, die dann doch wieder die schlimmsten Unterdrücker sind.


von joachimkuehnel:
Anarchismus als eine Gesellschaftsform friedlichen Zusammenlebens bleibt eine rein hypothetische Utopie - eine Spinnerei, so wie der utopische Sozialismus an sich oder das erzählte Eiapopeia aus dem Alten und Neuen Testament. Was den Anarchisten so an freiwillige Macht- und Gewaltenteilung vorschwebt, funktionierte vielleicht mal in der Urgesellschaft. Und das können wir getrost abhaken.
---
So ähnlich redeten damals Päpste, Kaiser und Könige über die parlamentarische Demokratie, die damals auch als Utopie abgestempelt wurde. Und im welchem System leben wir jetzt?


Und die DDR war ja auch ganz toll. Nur komisch, dass ausgerechnet in einem Arbeiter und Bauernstaat sich am 17. Juni 1953 die Arbeiter gegen die Normerhöhung streikten und die Antwort der SED waren dann Panzer gegen die Bevölkerung. Die DDR ist nicht durch korrupte Politiker zusammengebrochen, sondern dadurch das Sozialismus ohne Freiheit nicht funktioniert, sondern Staatskapitalismus ist.

Das Beispiel Oktoberrevolution ist auch ein tolles Beispiel. Weil Lenin das Wahlergebnis nicht gefiel (die Bolschewiki hatten keine Mehrheit, sondern die Sozialrevolutionäre, also unteranderem die Anarchisten) lies Lenin 1918 das Parlament gewaltsam  auflösen, ohne die Bevölkerung hinter sich zu wissen.

Wieso braucht man unbedingt ein Parlament? Es gibt genügend Beispiele, die zeigen, dass es auch anders geht: Ruhrgebiet im März/April 1920; Kronstadt 1921; einzelne Gebiete in Katalonien 1936-39; Ungarn 1954 u.s.w.

P.S.: Schönes Gedicht von Heine. Nur er bezieht sich nicht auf die Anarchie.
YA BASTA  --  ES REICHT!!!

Nestor

"Will man schnell Ordnung und Sicherheit im Land haben, braucht man Parteien mit klarem Programm und ein Parlament, wo die befähigten Interessenvertreter des Volkes die Entscheidungsbefugnis ausüben, wohin sich die Gesellschaft politisch und ökonomisch entwickeln soll. Zum Ordnungsprinzip gehört ein Staatswesen mit Verwaltung."

Du tust ja immer so, als ob das Volk die Regierung steuern würde: "Interessenvertreter des Volkes" - klar doch. Tun wir weiter so als ob wir alle zu blöd seien eine Tauschwirtschaft in Gang zu bringen. Meiner Meinung nach, muss man nur produzieren und tauschen, und dafür braucht es sicher keiner Regierung/Partei.


"Anarchismus als eine Gesellschaftsform friedlichen Zusammenlebens bleibt eine rein hypothetische Utopie - eine Spinnerei."

Probieren wir das erstmal aus, hinterher kann man ja immer noch eine gemäßigte Regierung, bishinn zum schlimmsten Stalinismus installieren. Machen wir doch erstmal Anarchie, dann sehen wir weiter; Parteien werden dann auch weiterhinn bestehen, man muss dort nur beitreten, aber wie gesagt, das ist ein Fehler.


"Würden wir anarchistische Verhältnisse haben, so hätten wir einen ewigen Bürgerkrieg, weil jede Splittergruppe gegen jede andere um das Eigentum an Produktionsmittel, die politische und ökonomische Macht buhlt. So war es auch in Russland zeitweilig nach der Oktoberrevolution 1917, wo die Weißen gegen die Roten kämpften und das Land verwüstet wurde."

Schlechtes Beispiel.

Pittiplatsch

Na Marktanarchie hast du ja schon. Und da willst du noch mehr? Mein Bedarf an sowas ist gedeckt. Gruß Pitti
black hole sun
won't you come
and wash away the rain

(Soundgarden)

Nestor

"Erst wenn die Arbeitsproduktivität ausreichend hoch ist, wird sich das Eigentum, das Geld und der Staat als Ordnungs- und Organisationsmittel schrittweise erledigen."
 LOL

Lenin: "Der Staat - ein Werkzeug zur Ausbeutung der unterdrückten Klasse"

Genau das wird Dein Staat dann machen!

"In Rußland jedoch, wo die sog. Diktatur des Proletariats herrscht, hat das politische Machtstreben einer einzigen Partei jegliche echte Reorganisation des ökonomischen Lebens verhindert und das Land in die Sklaverei des Staatskapitalismus gezwungen. Die Diktatur des Proletariats, von der Naive glauben, daß sie eine notwendige Übergangsstufe zum wirklichen Sozialismus darstellt, hat sich zu einem schrecklichen Despotismus und zu einem neuen Imperialismus gewandelt, der in nichts hinter der Tyrannei des Faschismus zurückbleibt. Die Behauptung, daß der Staat solange bestehen bleiben muß, bis die Gesellschaft nicht in feindliche Klassen gespalten ist, erscheint, im Lichte aller historischen Erfahrungen, wie ein schlechter Scherz." (Rudolf Rocker)
http://www.anarchismus.at/txt2/rocker4.htm

Danke für Engels, hier eine Lektüre für Dich:
http://www.cafe-libertad.de/mat2/assets/s2dmain.html?http://www.cafe-libertad.de/mat2/

BakuRock

ZitatWill man schnell Ordnung und Sicherheit im Land haben, braucht man Parteien mit klarem Programm und ein Parlament, wo die befähigten Interessenvertreter des Volkes die Entscheidungsbefugnis ausüben, wohin sich die Gesellschaft politisch und ökonomisch entwickeln soll. Zum Ordnungsprinzip gehört ein Staatswesen mit Verwaltung.

Jawoll - dear JK -

und in solcherlei oft gefuehrten Diskussionen in der vergangen gewordenen DDR muendete solcherlei Einschaetzungen der "Obrigkeit" (selbsternannten Intelligenz) in dem Ausspruch: "Man muss die Menschen (Buerger des Landes), wenn es sein muss, zu ihrem Glueck zwingen........."

Oh ja.

(Wir sind im Theoriebereich - Klasse - da koennen wir uns den Satz auf der Zunge zergehen lassen, oder ihn richtig analysieren)

Zunaechst mal: WER kann sagen, dass etwas getan werden MUSS?

Als Naechstes: WER legt fest, ob etwas sein MUSS?

Und nicht zuletzt: WER meint zu wissen, was der Menschen Glueck ist.
WER meint ein Recht zu haben, jemenschen zu etwas zwingen zu duerfen?

Bleiben dennoch viele Fragen offen. So zum Bleistift: Woher nimmt WER die Anmassung, all dies tun zu duerfen?

Will MAN? jemenschen zu seinem Glueck zwingen, muessen diese zunaechst mal geknechtet werden, sonst besteht keine Chance, jemenschen zwingen zu koennen (oder Zucht und Ordnung herzustellen oder wie immer jeMANd das ausdruecken moechte).

"Befaehigte Interessenvertreter" ist allerdings der Gipfel - Im Angesicht der (fast) totalen "Politiker-Verdrossenheit" sollte doch nun jedermensch klar werden, dass nach so vielen "Legislaturperioden", egal welcher Coleur, die Menschen kapiert haben duerften, dass es befaehigte Interessenvertreter sehr wohl gibt, aber sie vertreten immer und immer wieder die Interessen derer, die nicht die Mehrheit sind......

Wir koennten uns deshalb hier im Theoriebereich mal den Begriffen von mandatierten Menschen mit Mandaten von den Mehrheiten widmen. Dann klappts auch mit dem Anarch|osyndikal|ismus  :rolleyes:
---
Wenn eine Idee am Anfang nicht absurd klingt, gibt es für sie keine Hoffnung. .... A. Einstein

Eigentumsfragen stellen!

Wer sind FAUistas

Wilddieb Stuelpner

Das Heinezitat mit dem Eiapopeia bezieht sich auf die verbogene Scheinfrömmigkeit, die Moralpredigten und Beichten der Kirchenfürsten.

Die Päbste und Kardinäle rafften, schacherten, hurten, ... genauso wie der weltliche Feudaladel.

Sie saufen heimlich Wein und predigem dem Volk Wasser.

Übrigens, zur Zeit läuft in 3sat oder Phoenix wieder so eine Dokumentarreihe aus dem Lebenswandel der Päbste und Kardinäle und des Feudaladels des Mittelalters.

Und jetzt vergleiche einmal das angestrebte Menschenbild der Anarchisten, der utopischen Sozialisten und der Kirche - irrwitzig und völlig unreal - funktioniert nur auf einer einsamen Insel aber nicht in der menschlichen Gesellschaft, so wie wir sie kennen - eben eine Utopie. Kann nur am Biertisch als Schnapsidee entstanden sein. Ich kann Anarchismus nicht nachvollziehen. Da gehts mir wie Marx.

ZitatWikipedia:Anarchismus

Anarchismus (griech. ,,Herrschaftslosigkeit"; Derivation aus ± privativum und ,,Herrschaft") ist eine politische Ideenlehre und Philosophie, die Herrschaft von Menschen über Menschen und jede Art von Hierarchie als Form der Unterdrückung von individueller und kollektiver Freiheit ablehnt. Daher wird von seinen Anhängern eine anarchistische Gesellschaft als freiwilliger Zusammenschluss von selbstbestimmten Individuen und Kollektiven propagiert. Unter der Anarchie in diesem Verständnis wird damit die Aufhebung hierarchischer Strukturen in einem umfassenden Sinn – bis hin zur Auflösung der staatlichen Organisiertheit der menschlichen Gesellschaft – verstanden. Im Mittelpunkt stehen Freiheit, Selbstbestimmung, Gleichberechtigung, Selbstverwirklichung der Individuen und Kollektive Selbstverwaltung. Insofern wird der Anarchismus von seinen Vertretern in einem sozialrevolutionären Sinn auch verstanden als Synthese zwischen individueller Freiheit und sozialer Verantwortung für die Gemeinschaft.

Ein Mensch, der nach diesen Prinzipien lebt oder eine herrschaftsfreie Gesellschaft anstrebt, wird als Anarchist bezeichnet. Bisweilen wird das Adjektiv libertär (dt. freiheitlich) als Synonym für ,,anarchistisch" benutzt.
Utopischer Sozialismus und das soziale Utopia des Thomas Morus.

Spätestens, wenn der eine Anarchist gegen den anderem Anarchisten auf seiner Meinung und Recht beharrt, fühlt sich sein gegenübersitzender Bruder Anarchist sofort in seiner Meinung, Verständnis und Individualität angegriffen, beschnitten und es wird wie bei den kleinen Kindern zugehen. Sie kloppen sich, weil sich jeder Einzelne als Individium und damit als alleiniger Nabel der Welt ansieht. Kollektive Zusammenarbeit, Einsicht in Ordnungsprinzipien, in Ein- und Unterordnungen auch bei nötigen Arbeitsteilungen wird es nicht geben.Einen eingeschränkten, kollektiven Anarchismus oder utopischen Sozialismus religöser Verbrämung sehe ich bei den Hutterern oder Amish.
Grundsätzlich:

Eine Gesellschaft ohne politische Führung, ohne Eigentum gibt es nicht. Nach der Logik der Anarchisten hätte es nach der Urgesellschaft keine Klassengesellschaften geben dürfen, die Ausbeutung und Unterdrückung durch Privateigentum an Produktionsmitteln verursachen.

Die Kirche gibt die Klassenunterschiede zumindest zu und vertröstet den einfältigen Michel wenigsten auf seine Himmelfahrt nach dem Ableben.

Was lehrt uns die Praxis. Es gab Klassengesellschaften, die sich nicht durch anarchistische Verbrüderungen, Umarmungen und Menschen- und Nächstenliebe überwinden lassen, sondern nur durch die organisierte Arbeiterbewegung. Wer organisiert sie? Die eigene Partei und gibt ihr die Entwicklungsrichtung und das Ziel mit einem Parteiprogramm vor. Eine kämpferische Arbeiterbewegung ohne Kopf, Führung, Programm und Ziel ist doch ein schlechter Witz. Kommt mir vor wie ein hüpfender Hahn, dem der Bauer den Kopf mit der Axt abgehalt hat. Tolle Idee des Anarchisten Bakunin.

So wie es Naturwissenschaften gibt, gibt es auch Gesellschaftswissenschaften. Ich kann in dem Alten und Neuen Testament nur Märchen erkennen und in den anarchistischen Ideen nichts, was den Gesellschaftswissenschaften zuzurechnen wäre. Diese Idealvorstellungen vom menschlichen Zusammenleben ohne Eigentum gibt es nicht. Die reale Welt sieht anders aus.

Wilddieb Stuelpner

ZitatOriginal von ABrucki82
von joachimkuehnel:
... Und die DDR war ja auch ganz toll. Nur komisch, dass ausgerechnet in einem Arbeiter und Bauernstaat sich am 17. Juni 1953 die Arbeiter gegen die Normerhöhung streikten und die Antwort der SED waren dann Panzer gegen die Bevölkerung. Die DDR ist nicht durch korrupte Politiker zusammengebrochen, sondern dadurch das Sozialismus ohne Freiheit nicht funktioniert, sondern Staatskapitalismus ist.

Wozu brauchte Ulbricht die Normerhöhung?

Ums Volk zu schinden und auszuplündern wohl kaum?

Eine funktionierende Baustoff-, Grundstoff- und Schwerindustrie waren nach dem II, Weltkriege eine der Schlüsselbereiche für eine funktionierende Volkswirtschaft. Wenn die Grundlagen einer Volkswirtschaft funktionieren, kann man zur Verbesserung der Bevölkerungsversorgung schrittweise übergehen. Man kann eben nur das ausgeben, was vorher produziert wurde. Oder sollte es ewig noch den Schwarzhandel und Schieber geben. Hinzu kam der Klassenkampf mit dem Kapitalismus. Man mußte in der Wirtschaft Errungenschaften und Leistungen vorweisen. Und das geht nur mit Arbeitsnormen.

Was Ulbricht vergessen hatte - dem Volk diese Zusammenhänge und Notwendigkeiten anschaulich begreiflich zu machen. Auf endlose Diskussionen konnte er sich nicht einlassen. Das Gesetz von der Ökonomie der Zeit dürfte auch einem Anarchisten bekannt sein. Das war sein Fehler.

Es ging aufwärts mit Ulbrichts Wirtschaftspolitik. Die hektische Umsetzung zu strenger Arbeitsnormen wurde zurückgenommen. Es gab die Angebote im Konsum und die der HO und 1958 war das Ende der rationierten Versorgung der Bevölkerung in der DDR. Seit dem gab es keine Lebensmittelmarken mehr. Was sich im Lohnsystem bis zur Einführung der Grundlöhne 1971 hielt, war der Lebensmittelkartenzuschlag auf den Bruttolohn. Erst danach wurde der LMK-Zuschlag in die leistungsorientierten Grundlöhne, Meistergehälter, Hoch- und Fachschultarife eingearbeitet.

Was die DDR kaputt gemacht hatte - die offene Grenze bis 1961 (flüchtige Großbauern, die Hof und Vieh im Osten im Stich ließen, abgeworbene Fachkräfte in den Westen, Arbeiter in Grenznähe arbeiteten unter Westlohnbedingungen im Westen und lebten sozial billig im Osten dank der Wechselstuben - sie machten das ostdeutsche Währungssystem und die Wirtschaft als Sozialschmarotzer kaputt und drehten den im Osten arbeiteten Arbeitern und Bauern eine lange Nase, die Kriegsreparationen, das Wirtschaftsembargo des Westens, die internationale Solidarität für die jungen Nationalstaaten in der ganzen Welt, die Billigexporte zur Versorgung der westlichen Bevölkerung, um nur ein paar Ursachen zu nennen.

Oh Wunder, als die Ossis für ihre Produkte nach der Wende auf einmal die realen Preise von den Wessikunden über Quelle, Otto, Bauer und Co. haben wollten, war das den reichen Brüdern und Schwestern im Westen auf einmal zu teuer.

Von gleichem Lohn für gleiche Arbeit wollten die nischt wissen, aber vom nutzbarem Lastenausgleich der BRD für verlassene Grundstücke im Osten vor dem Kriege und nach der DDR-Flucht und von steuerlich absetzbaren Westpaketen bis zur Wende sehr viel. So mal am Rande, was ich an persönlicher Erfahrung mit meiner buckligen Westverwandtschaft noch in Erinnerung habe.

Wilddieb Stuelpner

Jetzt stell Dir mal vor, eine Arbeiterpartei in einem sozialistischem Staat macht ewig bitte, bitte-Diskussionen vor anarchistischen Zauderern und Widersachern und hat gleichzeitig die kapitalistische Welt geballt gegen sich.

Wie lange geht das gut und wie lange lebt dann noch der sozialistische Staat, nur weil die Anarchisten nicht zu potte kommen.

BakuRock

Moin,

ein Zitat aus dem Zitat:

Zitat........................
Daher wird von seinen Anhängern eine anarchistische Gesellschaft als freiwilliger Zusammenschluss von selbstbestimmten Individuen und Kollektiven propagiert. Unter der Anarchie in diesem Verständnis wird damit die Aufhebung hierarchischer Strukturen in einem umfassenden Sinn – bis hin zur Auflösung der staatlichen Organisiertheit der menschlichen Gesellschaft – verstanden. ......................................................................

Stell dir mal eine Gesellschaft vor, die sich nicht in Nationalstaaten einsperren laesst, sondern sich bestenfalls als Kulturkreis eingraenzen/bezeichnen/markieren/charakterisieren/unterscheiden laesst.

Und dann stell dir mal vor - diese Gesellschaft hat sich ("von unten") ein umspannendes Netzwerk geschaffen, in dem Informationen (Bedarf und Angebot usw) vermittelt werden, in dem die Gueter verteilt werden, in dem gelacht, gesungen, gelebt und gearbeitet wird. Von Betrieb zu Betrieb, von Ort zu Ort, von Kontinent zu Kontinent und vollkommen selbstverwaltet.

Und dann stell dir mal da hinein einen Parteisekretaer vor, der den Auftrag erhalten hat diese Menschen "zu ihrem Glueck zu zwingen". ....... Wow
---
Wenn eine Idee am Anfang nicht absurd klingt, gibt es für sie keine Hoffnung. .... A. Einstein

Eigentumsfragen stellen!

Wer sind FAUistas

Volkseigentum

ZitatOriginal von Nestor
Lenin: "Der Staat - ein Werkzeug zur Ausbeutung der unterdrückten Klasse"

Genau das wird Dein Staat dann machen!

Was soll dieser Kindergartenquatsch mit den zusammenhanglosen Lenin-Zitaten???????????????????????????????????????????????
Die zweite Welle des Sozialismus ist im Anrollen.

ManOfConstantSorrow

Es lohnt beim besten Willen nicht, sich mit Nestors wirren Ausführungen auseinanderzusetzen:

ZitatNestor:
dass du noch nicht erkannt hast, dass der Marxismus eine bürgerliche Richtung ist
ZitatNestor:
ein Revolutionär ist Karl Marx nun wirklich nicht
ZitatNestor:
Es gibt kein "links" oder "rechts"
ZitatNestor:
Wer allerdings unbedingt wählen will, dann wählt lieber die Grünen - ich misstraue der Linken.
ZitatNestor:
Ich stell mir manchmal die Frage; wenn es keine Ausländer hier gäbe, wären wir dann nicht stärker? - und die Nazis schwächer?
:rolleyes:
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

BakuRock

"Die reale Welt sieht anders aus" - Zitat von joachimkuehnel

Ein, meiner Meinung nach, sehr lesenswerter und zum Nachdenken anregender Beitrag:

Zitat21. Januar 2008
Antwort auf Euren Text "Prioritäten. Nachbetrachtungen zur Liebknecht-Luxemburg-Ehrung 2008"

An die GenossInnen des SprecherInnenrates der KPF Sahra Wagenknecht, Ellen Brombacher, Thomas Hecker, Jürgen Herold und Friedrich Rabe

Liebe Sahra, liebe Ellen, lieber Thomas, lieber Jürgen, lieber Friedrich, Eure Erklärung "Nachbetrachtungen zur Liebknecht-Luxemburg-Ehrung" nimmt für sich in Anspruch, "die Prioritäten" richtig zu setzen. Sie setzt sich dabei unter anderem auseinander mit Mitgliedern der Landesorganisation Berlin der Partei DIE LINKE. Kurz zusammengefasst kommt diese Auseinandersetzung zu folgendem Ergebnis:

Statt sich, wie Ihr unterstellt, mit antikommunistischen Thesen hervorzutun und bei "dem herrschenden Mainstream" von Bertelsmann bis Walter Momper anzubiedern, sollte DIE LINKE in Berlin sich lieber mit den Nazis auseinandersetzen. Das tue sie zwar so ein bisschen, aber viel zu zögerlich, während den "Opfern des Stalinismus" sämtliche Mühe und sämtliches Engagement gehöre. Die "Belege" hierfür zeige die Zusammenstellung von Veröffentlichungsdaten und Reaktionen im Landesverband, bei Aufrufen und Briefen. Man wolle das zwar alles nicht kommentieren, aber da möge sich jede und jeder selbst ihren oder seinen Reim darauf machen.
........................

Bitte lest weiter - alle die sich mit dem Thema DDR-Vergangenheit und linker Vergangenheitsbewaeltigung befassen - und auch die, welche den Marxismus kritisieren und auch jene, die noch in der Lage sind, eigenen Traeumen nachhaengen zu koennen und die, die konkret an einer neuen Gesellschaft formen:

Quelle und Lesen: http://die-linke.de/partei/zusammenschluesse/kommunistische_plattform_der_partei_die_linke/dokumente/antwort_auf_euren_text_prioritaeten_nachbetrachtungen_zur_liebknechtluxemburgehrung_2008/
---
Wenn eine Idee am Anfang nicht absurd klingt, gibt es für sie keine Hoffnung. .... A. Einstein

Eigentumsfragen stellen!

Wer sind FAUistas

Wilddieb Stuelpner

ZitatOriginal von ManOfConstantSorrow
Es lohnt beim besten Willen nicht, sich mit Nestors wirren Ausführungen auseinanderzusetzen:
:rolleyes:

Den Eindruck gewinne ich immer mehr von den Anarchisten insgesamt. Es sind arme Phantasten, die die realen Verhältnisse ignorieren und sich wie die Kirchenfürsten das irdische Jammertal schönreden: "Es könnte besser sein, wenn man nur wöllte."

Es gibt nun mal Regierungen, Parlamente, Parteien, Staaten, Grenzen und keine Netzwerke friedliebender, freiwilliger Genossenschafter. Das sind Fakten und davon ausgend muß man die Gesellschaft verändern.

Wer hat die ganze Zeit Vergangenheitsbewältigung der DDR betrieben? Die PDS!

Und auf die Vergangenheitsbewältigung der Nazizeit und der BRD warten wir bei CDU/CSU/FDP und SPD bis heute vergebens. Die schweigen ihre Geschichte, ihre Kungeleien und Schweinereien tot.

Wilddieb Stuelpner

Es ist immer schön die Staatsrolle und Eigentumsfrage im Kapitalismus und im Sozialismus auseinanderzuhalten, nicht alles in einen Topf zu hauen und umzurühren.

kapitalistischer Staat und sozialistischer Staat und Privateigentum an Produktionsmitteln bzw. Volkseigentum sind verschiedene paar Schuhe.

ManOfConstantSorrow

Dummheit gibt es in allen sozialen Schichten und in allen politischen Strömungen.

Der Antikommunismus ist auch nach Ende des Kalten Krieges kaum totzukriegen.

Ich versuche mich grundsätzlich dem Antikommunismus entgegenzustellen, doch halte ich auch die Angriffe auf die Libertären für politisch falsch. Jeglicher Dogmatismus ist wenig hilfreich. Das herrschende System ist voller innerer Widersprüche und ist sich nur Einig im Willen um den Machterhalt.

Wir sollten jedem überlassen ob man sich lieber in hierarchischen Parteien oder in eher lockeren Gruppen organisiert. Beides hat offensichtliche Vor-und Nachteile. Das kann und sollte man diskutieren.

Solange wir uns aber gegenseitig bekämpfen, können sich die Herrschenden nur ins Fäustchen lachen. Man sollte mindestens in der Lage sein unabhängig die Verhältnisse zu bekämpfen, statt einander, grundsätzlich sollten aber Bündnisse zwischen den verschiedenen Antikapitalistischen und Antifaschistischen Strömungen angestrebt werden.
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Wilddieb Stuelpner

ZitatOriginal von ManOfConstantSorrow
... Wir sollten jedem überlassen ob man sich lieber in hierarchischen Parteien oder in eher lockeren Gruppen organisiert. Beides hat offensichtliche Vor-und Nachteile. Das kann und sollte man diskutieren.

Solange wir uns aber gegenseitig bekämpfen, können sich die Herrschenden nur ins Fäustchen lachen. Man sollte mindestens in der Lage sein unabhängig die Verhältnisse zu bekämpfen, statt einander, grundsätzlich sollten aber Bündnisse zwischen den verschiedenen Antikapitalistischen und Antifaschistischen Strömungen angestrebt werden.

Passt wunderbar zum Fäustchenlachen des Herrn Schäuble: Sein aktueller Verfassungsschutzbericht:

RP-Online: Verfassungsschutzbericht - Schäuble warnt vor rechtsextremer Gewalt

"... "Wir müssen die Partei die Linke weiterhin beobachten", sagte der Innenminister. Dabei sei man sich des "ambivalenten Erscheinungsbildes der Partei" durchaus bewusst. Es bestünden aber innerhalb der Linken "offen extremistische Zusammenschlüsse". Verfassungsschutzpräsident Heinz Fromm betonte, bei der Beobachtung der PDS gebe es seit den 90er Jahren die Entscheidung, "nur die Dinge zu bewerten, die offen verfügbar sind", also keine V-Leute einzusetzen. Daher werde für die Beobachtung nur sehr wenig Personal benötigt. ..."

Schäuble spielt damit auf die Kommunistische Plattform, die Marxistische Plattform und Sozialistische Linke an, die eindeutig sich zur Überwindung des Kapitalismus und zur Abschaffung des Privateigentums an Produktionsmitteln bekennt.

Deutschlandradio Kultur: Ramelow kritisiert Beobachtung seiner Partei

Nestor

JK: "Was lehrt uns die Praxis. Es gab Klassengesellschaften, die sich nicht durch anarchistische Verbrüderungen, Umarmungen und Menschen- und Nächstenliebe überwinden lassen, sondern nur durch die organisierte Arbeiterbewegung."

Die "organisierte Arbeiterbewegung" - in Deinem Sinne - hat noch keine Klassengesellschaft überwunden. Und die Staatsgläubigkeit der Massen brauchst du nicht den Anarchisten anlassten.


JK: "Die Kirche gibt die Klassenunterschiede zumindest zu und vertröstet den einfältigen Michel wenigsten auf seine Himmelfahrt nach dem Ableben."

Meiner Meinung nach, machen die Herrschenden der kommunistischen Parteien etwas ähnliches wie die Kirche: Sie geben zu, dass der Kommunismus/Sozialismus noch nicht erreicht sei und vertrösten die Menschen auf eine bessere Zukunft.

Nestor

JK: "Kann nur am Biertisch als Schnapsidee entstanden sein. Ich kann Anarchismus nicht nachvollziehen. Da gehts mir wie Marx."

Ich kann den Anarchismus sehr gut nachvollziehen:
Es gibt Monopole - Eigentum und Staat - , welche zur Ausbeutung der Menschen benutzt werden. Wir wollen die Ausbeutung beenden und kämpfen daher gegen diese Monopole.
Nachdem wir eigene Wohnungen, Land, Betriebe und Freiheit haben, wirst du kaum behaupten können, dass dies keine Verbesserung mitbringen würde.


Volkseigentum:
"Original von Nestor
Lenin: "Der Staat - ein Werkzeug zur Ausbeutung der unterdrückten Klasse"
Genau das wird Dein Staat dann machen!

Was soll dieser Kindergartenquatsch mit den zusammenhanglosen Lenin-Zitaten?????????????????????????????????????????????
"

Es gab mal vor langer Zeit ein Volk, welches gegen die Ausbeutung durch Staat und Kapital kämpfte. Dort kam es dann zur Bildung von Räten. Lenin meinte: "Die herausbildung der Räte bedeutet das Absterben eines jeden Staates".
Lenin entmachtet später diese Räte, übergibt dann das "Werkzeug zur Ausbeutung der unterdrückten Klasse" an seine Nachfolger, und, dieses Werkzeug macht dann doch tatsächlich das, wofür es bestimmt ist!

1956 kam es - bei einem Volksaufstand gegen die kommunistische Diktatur in Ungarn - erneut zur herausbildung der Räte; und der Genosse Lenin weiß warum.

-----------------------------------------------------------------------------------------
Korrektur Lenin-Zitat: "Vorboten des Absterbens jeden Staates"

ABrucki82

wie sollen aber dann die bündnisse aussehen?
bei der ersten internationale wurde mal der versuch unternommen zusammenzuarbeiten. ergebis war ein verbitteter streit zwischen den anhängern von marx und bakunin. seitdem gab es nie wieder eine zusammenarbeit zwischen kommunisten und anarchisten. kropotkin, ein in seinen lebzeiten anerkannter biologe und anarchist, musste bspw. während der lenin-herrschaft aus russland fliehen.
für mein dafürhalten wären solche büdnisse auch nicht möglich, weil man sich höchstwahrscheinlich über den weg nur wieder streitet, und doch ist man sich beim ziel eigentlich einig.
viel wichtiger halte ich überlegungen, wie man die eingeschüchterten angestellte/arbeiter zum kämpfen bringt um evtl. einen generalstreik zu machen.
YA BASTA  --  ES REICHT!!!

BakuRock

Moin,

es ist aber auch eine Frage der Kommunikation. Hier z.B.:

Zitatviel wichtiger halte ich überlegungen, wie man die eingeschüchterten angestellte/arbeiter zum kämpfen bringt um evtl. einen generalstreik zu machen.

..... ja, aber was gedenkst du danach zu tun? Was soll dieser Generalstreik bewirken?

Nach diesen Fragen ist also ein Generalstreik der zweite Schritt vor dem ersten. Denn, erst muessen die Fragen beantwortet sein (also muss eine Perspektive kommuniziert werden) bevor angestellte/arbeiter ueberhaupt bereit sein werden, zu streiken!!!

Alle Beteiligten muessen vorher wissen, fuer was sie ihr Fell riskieren.
---
Wenn eine Idee am Anfang nicht absurd klingt, gibt es für sie keine Hoffnung. .... A. Einstein

Eigentumsfragen stellen!

Wer sind FAUistas

Nestor

BR: "Jau, fein @Nestor - gibst du ein paar ganz praktikable Beispiele vor, wie?"

ja, aber was gedenkst du danach zu tun? Was soll dieser Generalstreik bewirken?

Nach diesen Fragen ist also ein Generalstreik der zweite Schritt vor dem ersten. Denn, erst muessen die Fragen beantwortet sein (also muss eine Perspektive kommuniziert werden) bevor angestellte/arbeiter ueberhaupt bereit sein werden, zu streiken!!!




Nun, mit dem (Anarcho)Syndikalismus lässt sich auch für bessere Arbeitsbedingungen streiken; es meckern doch sehr Viele über schlechte Gewerkschaften.
Außerdem führt ein erfolgreicher Streik zur Solidarisierung der Bevölkerung - schafft Klassenbewußtsein.

Wir müssen überall Aufklärung und Propaganda betreiben und hoffen dass die Leute Interesse am Anarchismus/Syndikalismus bekommen; was bleibt uns anderes übrig?

Natürlich müssen wir auch (immer und überall) den autoritären, linksbürgerlichen Marxismus kritisieren (der revolutionäre Marxismus ist da, was anderes)

Auch schlimm: Ich war auf der 1. Mai Demo, dort haben wir allerdings nicht die Anarchie, sondern das Chaos repräsentiert. Das muss aufhören! Wir müssen solche Demos besser nutzen; dieses Antifa-Zeug bringt uns doch wenig. Da müssen Paraden her, welche die Arbeiterklasse repräsentieren. Und eine eindeutig anarchistische Gesinnung muss gezeigt werden (nicht immer nur bei den Punks).

ManOfConstantSorrow

Aus der von Kater empfohlenen Sendung des Deutschlandfunks:

ZitatSPD und KPD riefen damals gemeinsam nach der "Erringung der politischen Macht durch die Diktatur des Proletariats".

Eine "Bergische Rote Armee" eroberte schließlich in Remscheid die letzte westdeutsche Bastion der Reichswehr-Soldaten, die zuvor als uneinnehmbar galt. Was damals reichsweit Entsetzen oder Begeisterung hervorrief, ist heute fast vergessen.
http://www.dradio.de/dlf/programmtipp/dossier/780190/

Wäre die Überwindung ideologischer Streitigkeiten (in diesem Fall Sozialdemokraten und Kommunisten) nicht nur regional, sondern landesweit umgesetzt worden, wären uns Faschismus und Weltkrieg erspart geblieben.
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Wilddieb Stuelpner

ZitatOriginal von ManOfConstantSorrow
Aus der von Kater empfohlenen Sendung des Deutschlandfunks:

ZitatSPD und KPD riefen damals gemeinsam nach der "Erringung der politischen Macht durch die Diktatur des Proletariats".

Eine "Bergische Rote Armee" eroberte schließlich in Remscheid die letzte westdeutsche Bastion der Reichswehr-Soldaten, die zuvor als uneinnehmbar galt. Was damals reichsweit Entsetzen oder Begeisterung hervorrief, ist heute fast vergessen.
http://www.dradio.de/dlf/programmtipp/dossier/780190/

Wäre die Überwindung ideologischer Streitigkeiten (in diesem Fall Sozialdemokraten und Kommunisten) nicht nur regional, sondern landesweit umgesetzt worden, wären uns Faschismus und Weltkrieg erspart geblieben.

Wer torpetierte die Einheitsfront vor der Machtergreifung der Nazis?

"... Bedeutung erlangte der Begriff erst in den 1920er Jahren, wo er auch als erstes offiziell verwendet wurde. Der Begriff "Einheitsfront" gilt dabei als eine Losung und eine Strategie der Kommunistischen Internationale (Komintern), die diese seit ihrem III. Weltkongress von 1921 verfolgte, um die seit dem 19. Jahrhundert und besonders seit 1914/1918 bestehende ideologische und organisatorische Aufspaltung der Arbeiterbewegung zu überwinden. Die mit der Umsetzung der Einheitsfrontlinie verbundene Losung war "Heran an die Massen!" Als Konsequenz fanden 1922 in Berlin Verhandlungen der Komintern mit Vertretern anderer Linksparteien statt. Auf dem IV. Weltkongress wurde diese Linie 1922 offiziell bestätigt. ...

... Das Scheitern einer antifaschistischen Einheitsfront

In der politischen Praxis war das Verhältnis der KPen zu den Sozialdemokraten in den 1920er und frühen 1930er-Jahren weniger durch Einheit als vielmehr durch Gegensätze gekennzeichnet. Die tiefen Gegensätze zwischen den revolutionären Kommunisten und den staatstragenden Sozialdemokraten führten dazu, dass man sich als Feinde ansah.

Die Sozialdemokratie sah in Kommunisten und der extremen Rechten (Deutschnationale und Nationalsozialisten) gemeinsame Feinde der Demokratie und der Republik. Die Sozialdemokratische Führung lehnte daher die Zusammenarbeit ihrer Mitglieder mit den Kommunisten ab.

Die Sozialfaschismusthese der KPen wiederum - die 1925 erstmals formuliert wurde - und in der 2. Häfte der 20er Jahre (seit dem VI. Weltkongress) zur offiziellen Linie der Komintern wurde, stellte die Sozialdemokratie als den ,,linken Flügel des Faschismus" dar, der darum vorrangig zu bekämpfen war.

Ereignisse wie der ,,Blutmai" von 1929, wo ein sozialdemokratischer Polizeipräsident Karl Friedrich Zörgiebel in Berlin auf eine (illegale) kommunistische Demonstration schießen ließ, verschärften die Spaltung. Die Bildung einer effektiven antifaschistischen Einheitsfront aus Kommunisten, Sozialdemokraten, freien Gewerkschaften und christlischen Arbeiterverbänden kam deshalb nicht zustande. In Deutschland wurde damit ein effektives Zusammengehen der Arbeiterorganisationen gegen die erstarkenden und mittels ihrer Sturmabteilungen (SA) gewaltsam und terroristisch gegen die Arbeiterbewegung vorgehenden Nationalsozialisten verhindert.

Oppositionelle Kommunisten wie vor allem Leo Trotzki und die mit ihm verbundene Linke Opposition der KPD, der Leninbund, die Versöhnler sowie die ,,Rechtsopposition" (in Deutschland die KPO) und auch andere sozialistische Gruppen wie die SAPD und der ISK bekämpften diese Politik vergeblich.

Zwar hielt sich die von Ernst Thälmann geführte, stalinistisch gewordene KPD nicht mit Aufrufen an die SPD-Basis zurück, eine Einheitsfront zu bilden. Doch sollte dieses "Rote Einheitsfront" genannte Bündnis als "Einheitsfront von unten" (gegen die sozialdemokratischen Führer) angelegt sein. Die KPD machte den politischen Bruch der sozialdemokratischen Basisaktivisten praktisch zur Vorbedingung einer Aktionseinheit und führte damit das Prinzip der Einheitsfrontmethode ad absurdum.

Die SPD wiederum schloss sich mit den Gewerkschaften zur scharf antikommunistisch und antinationalsozialistisch ausgerichteten "Eisernen Front" zusammen.

"Reih dich ein in die Arbeitereinheitsfront ..." forderten 1934 Bertolt Brecht (Text) und Hanns Eisler (Musik) im Einheitsfrontlied. Zu diesem Zeitpunkt, nach dem Aufstieg des Faschismus in Europa, galt die "Einheitsfrontpolitik" der Komintern jedoch längst als gescheitert. Doch gelang es 1934 in Frankreich, ein Aktionsbündnis von SFIO, PCF und CGT gegen die extreme Rechte zu schmieden. Dies kündigte einen Kurswechsel in der Komintern an. ...

Heutige Bedeutung der Einheitsfront

Die "klassische" Einheitsfront ist aufs Engste mit einer spezifischen historischen Situation verbunden: nämlich mit einer Phase des Nebeneinanderexistierens von ideologisch verschiedenen linken/sozialistischen Massenorganisatonen und Parteien mit Orientierung auf die Arbeiterklasse und einer entsprechenden Basis. Mit der Marginalisierung der Kommunistischen Parteien in einigen Ländern und ihrer Entstalinisierung in anderen (bis hin zum faktischen Zusammenbruch dieser Parteien) nach dem Fall der Berliner Mauer und dem Kollaps des "real existierenden Sozialismus" 1989-1991 und der Verbürgerlichung der sozialdemokratischen Parteien kann man nicht mehr von einer "klassischen" Einheitsfront sprechen. Jedoch stellt sich die Frage von Zielsetzung und Charakters von politischen Bündnissen und der Strategie zur Gewinnung von Massenverankerung - also die Anwendung der Einheitsfrontmethode - bei revolutionär-sozialistischen Gruppen auch in der heutigen politischen Praxis.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Einheitsfront

Georgi Dimitroff: Die Offensive des Faschismus und die Aufgaben der Kommunistischen Internationale

Die Einheitsfront

Text: Bertolt Brecht
Musik: Hanns Eisler

Und weil der Mensch ein Mensch ist, drum braucht er was zum Essen, bitte sehr!
Es macht ihn ein Geschwätz nicht satt, das schafft kein Essen her.

Drum links, zwei, drei! Drum links, zwei, drei!
Wo dein Platz, Genosse ist!
Reih dich ein, in die Arbeitereinheitsfront,
weil du auch ein Arbeiter bist.

Und weil der Mensch ein Mensch ist, drum braucht er auch Kleider und Schuh!
Es macht ihn ein Geschwätz nicht warm und auch kein Trommeln dazu!

Drum links, zwei, drei! ...

Und weil der Mensch ein Mensch ist, drum hat er Stiefel im Gesicht nicht gern!
Er will unter sich keinen Sklaven sehn und über sich keinen Herrn.

Drum links, zwei, drei! ...

Und weil der Prolet ein Prolet ist, drum wird ihn kein anderer befrein. Es kann die Befreiung der Arbeiter nur das Werk der Arbeiter sein.

Drum links, zwei, drei! ...


http://viadrina.euv-frankfurt-o.de/~juso-hsg/lieder/mp3/einheit.mp3

Volkseigentum

ZitatOriginal von Nestor
Da müssen Paraden her, welche die Arbeiterklasse repräsentieren.

:rolleyes::rolleyes::rolleyes:
Die zweite Welle des Sozialismus ist im Anrollen.

Wilddieb Stuelpner

Volkseigentum,

du zweifelst an der Vorstellung von demonstrierenden Arbeiterkampflieder singenden und Arbeiterlosungen rufenden Anarchisten und Punks mit Mainelke im Knopfloch und schwenkenden Arbeiterfahnen?

Dann sind wir mindestens schon zwei!

Nestor scheint die Veranstaltungen zu verwechseln:

Love-Parade, wilde Schlägereien und Krawallorgien von Hooligans und radikalen, vermummten Autonomen mit 1.-Mai-Demo bzw. Betriebsstreiks.

  • Chefduzen Spendenbutton