Das Pharma Karussel

Begonnen von scalpell, 00:35:13 Di. 10.Juli 2007

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scalpell

Das Pharma-Karussel

Die Fernsehsendung 10vor10 deckt am Beispiel des Augenmedikaments Lucentis die Hintergründe zwischen Pharmafirmen und der Politik auf.

Eine Kurzfassung der Fernseh-Beitrages
Die Firma Roche hat zwei Medikamente im Angebot, die beide gegen das Erblinden von älteren Menschen wirken. Das eine ist billig, das andere 43 mal teurer. Das billige Präparat ist eigentlich ein Krebsmittel, das aber seit Jahren erfolgreich in der Augenmedizin angewandt wird. Das massiv teurere Medikament ist erst seit kurzem auf dem Markt. Es ist chemisch eng verwandt mit dem ursprünglichen Krebsmittel.
In der ganzen Schweiz rüsten Augenkliniken nun auf Lucentis um
Lucentis ist neu zugelassen und kassenpflichtig. Das billigere Avastin ist für das Auge nicht zugelassen und Hersteller Roche ist nicht interessiert, es zuzulassen. Avastin war ein wirtschaftlicher Betriebsunfall. Ein Augenarzt hat vor Jahren seine Wirkung entdeckt.
Peter Marbet von Santésuisse: ,,Wenn konsequent das neue teure Medikament bei allen potenziellen Patienten und Patientinnen eingesetzt wird, dann kommen wir auf eine Milliarde Franken Mehrkosten mit den dementsprechenden Auswirkungen auf die Krankenkassen-Prämien."
Die Pharmaindustrie widerspricht der Berechnung von Santésuisse und kommt nur auf Mehrkosten von Fr. 20 Mio. Die Berechnungsgrundlagen wollte aber niemand offen legen.

Warum segnet das Bundesamt für Gesundheit einen solchen hohen Preis ab?
Es bezieht sich auf eine Studie, welche von einem Zürcher Institut eingereicht wurde – Mitautor Felix Gutzwiller, FDP-Nationalrat und Präventivmediziner. Es sei üblich, dass Universitätsinstitute solche Studien erstellen. Eine Studie im Auftrag der Pharmaindustrie.

So dreht sich das Pharma-Karussel
Erfinder Roche lizenziert das Medikament in der Schweiz an Novartis. Novartis stellt den Zulassungsantrag beim Bund. Das Bundesamt für Gesundheit mit dem Vorsteher FDP-Bundesrat Pascal Couchepin hat die absolute Preishoheit. Es stützt sich unter anderem auf eine pharmaökonomische Studie von Nationalrat Felix Gutzwiller und dieser hat sie im Auftrag von Novartis erstellt.
Während die Börse die Milliarden-Gewinne von Roche und Novartis bejubelt, müssen die Prämienzahler die Kosten tragen, die im Falle von Lucentis nicht durch hohe Forschungsaufwendungen begründet werden können. Als Steigbügelhalter dient unter anderem Felix Gutzwiller, der sich als Volksvertreter in den Ständerat wählen lassen will.
Links
Die zwei Videos von 10vor10: "Medikamentenpreise: Der Fall Avastin" und "Preisberechnung Santésuisse: 1 Milliarde Franken Mehrkosten für teure Medikamente"

Quelle: http://blog.zeitenwende.ch/2007/02/17/das-pharma-karussel/



SCALPELL
Die Plutokraten haben das Ruder in die Hand genommen
Die "Politiker" sind ihre Stimme

Eivisskat

Danke für den wichtigen und lesenswerten Artikel :)
Wenn du diesen Beitrag veröffentlichst, möchtest du damit sicher bewirken, dass viele Menschen diesen lesen???

In dem Fall bitte ich dich dringend, diese lästigen und irritierenden Ameisen gif's  :rolleyes: zu entfernen, die ein konzentriertes Lesen unmöglich machen!!

Danke und lG

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