GDL im Einzelkampf

Begonnen von flipper, 18:47:09 Mi. 01.August 2007

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flipper

http://www.gdl.de/

bin ja mal gespannt ob es sich in deutschland durchsetzen lässt, dass leute mehr geld bekommen als die almosen, die die "spd"-dominierten gewerkschaften fordern.

französische verhältnisse wären doch was neues ;)

nachteile hat das allerdings, dürft ihr ausführen...
"Voting did not bring us further, so we're done voting" (The "Caprica Six" Cylon Model, BSG)

Theo Retisch

Meinen Seegen hat die GDL, die soll das ruhig durchziehen und auf die 31% pochen. Wenn nicht, die Bahn lahm legen, kostet dem Staat dann schätzungsweise 500 Mio. pro Tag an wirtschaftlichem Ausfall. Sollte man sich also überlegen.  :P
Wir, der Schwanz der Welt, wissen nicht, was der Kopf vorhat, doch wer nichts ahnt, hat auch vom Nichts wenig Ahnung.

geschfreak

ZitatOriginal von Theo Retisch
Meinen Seegen hat die GDL, die soll das ruhig durchziehen und auf die 31% pochen. Wenn nicht, die Bahn lahm legen, kostet dem Staat dann schätzungsweise 500 Mio. pro Tag an wirtschaftlichem Ausfall. Sollte man sich also überlegen.  :P

Ich bin der Meinung, daß die GDL in Widerspruch gegen das Urteil gehen sollte, da ihr durchaus zusteht, um ihren Lohn zu kämpfen. Alternative wäre: Herr Mehdorn gibt den Forderungen der GDL nach.
MFG

geschfreak

Theo Retisch

Ja, da stimm ich zu. Das ist sicherlich erstrebenswert. Ist m. E. eh ziemlich grotesk, eine Urabstimmung per Einstweiliger Verfügung unterbinden zu wollen. Was kommt denn als nächstes? Streikverbot?
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geschfreak

Ich halte die Einstweilige Verfügung gegen die GDL für eine reine Drohgebährde von Herrn Mehdorn, die völlig überflüssig ist. Es wäre besser, die Verhandlungen mit der GDL wieder aufzunehmen und das Geld für die Rechtsanwälte und das Geld für die Gerichtskosten, den Lockführern als Lohn anzubieten...
MFG

geschfreak

Theo Retisch

Im Prinzip hast du ja recht, nur, die Bahn hat ihre eigene Rechtsabteilung, somit auch ihre eigenen Anwälte, die eh bezahlt werden müssen. Ob sie was tun oder nicht. Gerichtskosten sind ja insoweit noch nicht entstanden, da ja noch keine Verhandlung geführt wurde.

Du hast damit recht, dass Mehdorn lediglich einschüchtern will. Was mich aber ziemlich fuchst ist, dass die anderen Bahngewerkschaften, wie auch der DGB ebenfalls gegen die GDL krakeelen.

Daher kann ich wahrlich nur an die GDL appellieren - durchhalten und weiter machen.
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flipper

jaja, aber welche nachteile hat die einführung eines klassensystems innerhalb der organisierten werktätigen? denn was anderes isses ja nicht.

das werden die "SPD"ler bei der bahn (auch in führungspositionen), beim dgb, in den gerichten nicht zulassen.
es ist was anderes hier wie bei der pilotengewerkschaft, deren gegner kein "spd" beteilligter staatsbetrieb wie die bahn war. in fluggesellschaften hat es kaum "spd"ler
und deren knallhart neoliberalen vorstände begrüssen natürlich ein klassensystem unter ihren arbeitnehmern, teile und herrsche und sorge für akzeptanz von wenigerverdienern.

ich evaluiere das scheiterungsrisiko für die GDL daher auf 85%.

da muss die GDL nochn bissl warten, bis die bahn vollständig privatisiert ist.
die GDL strategen testen das natürlich schonmal vorab an...
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Theo Retisch

Zitatjaja, aber welche nachteile hat die einführung eines klassensystems innerhalb der organisierten werktätigen? denn was anderes isses ja nicht.

Na, du kannst es vergleichen mit dem Luftverkehr. Der Pilot/Lockführer hat eine viel größere Verantwortung.

Die Pilotenvereinigung Cockpit stellt auch andere Forderungen/Ansprüche, wie das Bodenpersonal oder die Saftschubsen (ich meinte damit die Flugbegleiter) oder aber auch das Catering, den Triebwerkstechniker usw.
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flipper

tut mir leid, aber das "verantwortungsgequatsche" bringen die kapitalisten seit 150 jahren und ist eine reine willkürliche und feudale wertung von mehrwert. das ziel ist die spaltung der belegschaft und appellierung an niedrige menschliche machtbedürfnisse (mehr verdienen, den unteren befehlen) um sich einen getreuen vorarbeiterstab zu sichern..

ohne "saft" würden kranke passagiere, die viel trinken müssen wohl schwer leiden und zur ganzheitlichen sicht des customer care gehört auch der service nicht nur der technische flugbetrieb.

wer hat jetzt mehr verantwortung? der sesselfurzer im cockpit der alle 10min mal nen finger zu tasten rührt und den leitrechner die kiste fliegen lässt oder die stewardess und das billiglohnpersonal, die sich die beine kaputtrennen damit die menschen sich freuen?
ich hoffe, die GDL scheitert, ihr erfolg wäre ein weiterer schritt in richtung neoliberalisierung deutschlands.

danke für dein outing :(
"Voting did not bring us further, so we're done voting" (The "Caprica Six" Cylon Model, BSG)

Theo Retisch

Also, die Verwaltungsgliederungen sind nicht nur in Unternehmen getrennt, was du als Verantwortungsgequatsche der kapitalisten abtust. Hierarchien gekoppelt mit zu tragender Verantwortung kommen selbst bei indianischen Ureinwohner am Amozonas, bei den Aborigines, den Massai uns sonstigen Institutionen, Gruppierungen und Völkern, ja - sogar beim Militär, sogar schon bei den alten Römern vor.



Zitatohne "saft" würden kranke passagiere, die viel trinken müssen wohl schwer leiden und zur ganzheitlichen sicht des customer care gehört auch der service nicht nur der technische flugbetrieb.

Ich finde es blind, qualitative Eignungen eines jeden gleich zu setzen. Sicherlich sagt eine Eignung nichts über die personelle Charaktereigenschaft aus aber ich vertraue doch eher dem mehr Verantwortung an, der in der Lage ist ein Flugzeug zu starten und zu landen (und das geht nur ohne Autopilot) als jemanden, der einem kranken Passagier mit freundlicher Mimik und Gestik Getränke reicht. Sicherlich sind heutzutage Servicekräfte notwenidig, auch im Flugzeug (wobei diese zu Beginn der Fliegerei auch nicht anwesend waren) und sie haben auch keinen leichten Job aber ob ich denen die gleiche Verantwortung übertragen würde, wie einem Pilot kann ich nun nicht wirklich in Erwägung ziehen. Dann könnte man wirklich allen einen Einheitslohn zahlen.

Würdest du mit einem Flugzeug fliegen, wenn du wüsstest, dass die Stewardess die Triebwerke gewartet hat?



Zitatdanke für dein outing


Womit habe ich mich geoutet?
Wir, der Schwanz der Welt, wissen nicht, was der Kopf vorhat, doch wer nichts ahnt, hat auch vom Nichts wenig Ahnung.

BakuRock

ZitatOriginal von flipper
tut mir leid, aber das "verantwortungsgequatsche" bringen die kapitalisten seit 150 jahren und ist eine reine willkürliche und feudale wertung von mehrwert. das ziel ist die spaltung der belegschaft und appellierung an niedrige menschliche machtbedürfnisse (mehr verdienen, den unteren befehlen) um sich einen getreuen vorarbeiterstab zu sichern..

ohne "saft" würden kranke passagiere, die viel trinken müssen wohl schwer leiden und zur ganzheitlichen sicht des customer care gehört auch der service nicht nur der technische flugbetrieb.

wer hat jetzt mehr verantwortung? der sesselfurzer im cockpit der alle 10min mal nen finger zu tasten rührt und den leitrechner die kiste fliegen lässt oder die stewardess, die sich die beine kaputtrennt damit die menschen sich freuen?

danke für dein outing :(

Beifall @Flipper!

Jede Arbeiterin ist das gleiche Wert - voellig egal welche Arbeit wer macht!

Die DGB-Gewerkschaften (hauptamtlicher Teil) zeigen mit dem Finger auf "Abweichler", weil sie gerne in der Oeffentlichkeit als Einheitsgewerkschaften mit flaechendeckenden Tarifen gesehen werden wollen - Dabei sind sie nicht mal EinheiZgewerkschaften. Sie sind einfach mal schon zu gross, um so flexibel wie ihr "Gegner" sein zu koennen.

Die anderen Bahngewerkschaften haben das uebliche Ritual abgezogen und die vorgeworfenen Kroeten geschluckt - statt sich mit der GDL zu solidarisieren und gemeinsam auf´s Trapez zu gehen. Dann haetten auch sie von der ungeheuren Kampfkraft, die Lokfuerer (Piloten) berufsbedingt nun mal haben, auch nutzniessen koennen.

Wenn kampfkraftschwache Bereiche bei den Bahngewerkschaften etwas durchsetzen wollen, sind sie auf die Solidaritaet von kampfkraftstarken Teilen angewiesen. So, wie Stewardessen und Cateringleute auf die Solidaritaet der Piloten angewiesen sind, wenn sie tatsaechlich mal was Positives aus einem Arbeitskampf fuer sich verbuchen wollen.

Doch leider funktioniert das mit der Solidaritaet offensichtlich nicht!

Scheis* Egoismen  :(

ZitatOriginal geschfreak:
Ich bin der Meinung, daß die GDL in Widerspruch gegen das Urteil gehen sollte, da ihr durchaus zusteht, um ihren Lohn zu kämpfen. Alternative wäre: Herr Mehdorn gibt den Forderungen der GDL nach.

Gegen eine Urabstimmung zu klagen, halte ich fuer den duemmsten juristischen Fehlschlag. Aber inzwischen hat sich ja das Blatt gewendet: Das Gericht (Duesseldorf?) hat Aufruf zum Streik und den Streik VERBOTEN........

Mehr an Unverfrorenheit gegenueber der Arbeiterschaft geht wohl kaum. Das einzig real existierende Kampfmittel zu verbieten ist ein Politikum. Wenn sich das bei der Sache mit der GDL oeffentlich akzeptiert durchziehen laesst, gibt es zukuenftig vermutlich nur noch solche Verbote.

Spaetestens jetzt muessen alle Arbeiterinnen hellhoerig werden.
Es geht hier um unsere einzige Waffe.

Das Kapital will, gedeckt hinter der Politik stehend, unserem Speer die Spitze brechen!

Sollten die KollegINNen der GDL dennoch gezwungen sein, diesem Urteil folgen zu muessen, sollten sich alle ArbeiterINNen mit ihnen solidarisieren.

Stellt euch mal vor - an jenem Tag an dem die GDL streiken will, es aber nicht kann, und also die Lokfuehrer puenktlich auf Arbeit erscheinen, aber nicht´s zu tun haben:
Es gibt keine Passagiere.....................
.......... weil alle an dem Tag solidarisch sind.................

 8o3
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Wenn eine Idee am Anfang nicht absurd klingt, gibt es für sie keine Hoffnung. .... A. Einstein

Eigentumsfragen stellen!

Wer sind FAUistas

flipper

@Theo Rhetisch

dein erster absatz ist purer sozialdarwinismus sonst nix.

dein zweiten absatz habe ich bereits durch erklärung der intention der unternehmer, die das eingeführt haben, widerlegt, da helfen auch keine noch trivialeren vergleiche..

@BakuRock

"Wenn kampfkraftschwache Bereiche bei den Bahngewerkschaften etwas durchsetzen wollen, sind sie auf die Solidaritaet von kampfkraftstarken Teilen angewiesen. So, wie Stewardessen und Cateringleute auf die Solidaritaet der Piloten angewiesen sind, wenn sie tatsaechlich mal was Positives aus einem Arbeitskampf fuer sich verbuchen wollen.
"

korrekt. genau das ist der punkt.
das paradoxon ist, dass es schwerfällt, solche "besserverdienendengewerkschaften wie GDL oder diesen piloten- oder ärzteverband" oder andere "CDU"-gewerkschaftem dann als feindlich zu klassifizieren, weil die "SPD"-gewerkschaften ja die vorstehende integration nicht auf die reihe kriegen (wollen).
"Voting did not bring us further, so we're done voting" (The "Caprica Six" Cylon Model, BSG)

Theo Retisch

ZitatAber inzwischen hat sich ja das Blatt gewendet: Das Gericht (Duesseldorf?) hat Aufruf zum Streik und den Streik VERBOTEN........

Du hast es bereits erwähnt. Wenn das nun die Runde macht, dann war´s das mit der Tarifautonomie.


ZitatStellt euch mal vor - an jenem Tag an dem die GDL streiken will, es aber nicht kann, und also die Lokfuehrer puenktlich auf Arbeit erscheinen, aber nicht´s zu tun haben:
Es gibt keine Passagiere.....................
.......... weil alle an dem Tag solidarisch sind.................

Wünschenswert wäre es aber wie schreibst du so schön treffend:

Scheiß Egoismen? Gerade Pendler, die sich an ihren Jobs klammern, als hänge ihr Leben davon ab oder auch der Güterverkehr wird sich nicht solidarisieren.

Jetzt bliebe dann erstmal noch das Landesarbeitesgericht. Wenn die aber auch so entscheiden, mit der Begründung, Tariffreiheit, wonach nur ein Tarfivertrag gelten soll, dann kann sich die GDL nämlich auch auflösen, weil sie keine Handlungen mehr durchführen kann.
Wir, der Schwanz der Welt, wissen nicht, was der Kopf vorhat, doch wer nichts ahnt, hat auch vom Nichts wenig Ahnung.

Theo Retisch

ZitatOriginal von flipper
dein erster absatz ist purer sozialdarwinismus sonst nix.

Sehe ich ganz und gar nicht.


Zitatdein zweiten absatz habe ich bereits durch erklärung der intention der unternehmer, die das eingeführt haben, widerlegt, da helfen auch keine noch trivialeren vergleiche..

Widerlegt hast du gar nichts, sondern lediglich eine Erklärung implementiert.
Wir, der Schwanz der Welt, wissen nicht, was der Kopf vorhat, doch wer nichts ahnt, hat auch vom Nichts wenig Ahnung.

Kater

ZitatManche Lokführer müssen zum Sozialamt gehen

Berlin (AP) Streiks bei der Saarbahn, Urabstimmung bei der Hohenzollerischen Landesbahn - die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer macht in den Regionen von sich reden. Ihr Chef Claus Weselsky legt aber Wert auf die Feststellung: «Die GDL streikt nicht deshalb, weil sie das am besten kann.» Sondern weil bei manchen regionalen Unternehmen Einstiegslöhne deutlich unter 2.000 Euro für Lokführer gezahlt würden. Sie will einen einheitlichen Tarifvertrag für das Fahrpersonal bundesweit durchsetzen.

Vor anderthalb Jahren war Weselsky täglich im Fernsehen. Er profilierte sich an der Seite seines Vorgängers Manfred Schell und gegen Bahnchef Hartmut Mehdorn als harter Knochen im Kampf um einen eigenständigen Tarifvertrag für Lokführer. Schell und Weselsky hatten Erfolg, obwohl die GDL ohne die beiden anderen, weitaus größeren Gewerkschaften Transnet und GDBA operierte.

Waffengleichheit gefragt

Nun kämpft die GDL ohne bundesweite Medienbegleitung an der Saar, in Brandenburg und anderswo darum, diesen Erfolg auch bei den Wettbewerbern der Deutschen Bahn zu verankern. Und wieder steht eine große Gewerkschaft daneben und beobachtet das Treiben mit Argwohn - diesmal ver.di.

Tatsächlich ist es nicht nur für die Arbeitnehmer wichtig, im Fall eines Rückzugs der DB AG von bestimmten Strecken bei den Wettbewerbern vergleichbare finanzielle Bedingungen vorzufinden. Es dient auch der Herstellung von Waffengleichheit bei Ausschreibungen, und deshalb hat auch die Transnet genau dies auf ihre Fahnen geschrieben - jedenfalls im Regionalverkehr.

«Heute gibt es Lokführer, die müssen Zuschüsse beim Sozialamt beantragen», sagt Weselsky. Zwar nicht beim «Marktführer», wie er die DB AG gerne nennt, aber bei dem einen oder anderen Wettbewerber, die der ehemalige DDR-Reichsbahner manchmal mit «draußen» zusammenfasst.

80 Prozent des Fahrpersonals seien bei der DB AG beschäftigt, zehn Prozent bei Unternehmen, die etwa gleiches oder gar besseres Tarifniveau haben. Zu letzteren zählt etwa die Schweizer Güterbahn SBB Cargo. Um die restlichen zehn Prozent aber geht es. Nach Weselskys Zahlen sind das etwa 4.000 Menschen. Die GDL prangert die Ostdeutsche Eisenbahngesellschaft an, die «Lokomotivführer mit einem Nettolohn unter 1.300 Euro abfertigt».

Drohung mit Solidaritätsstreiks

«Faire Löhne wie bei der DB» heißt daher das Motto einer Veranstaltung am Mittwoch, mit der die GDL bei Entscheidungsträgern in Politik und Wirtschaft für einen bundesweit einheitlichen Tarifvertrag für das Fahrpersonal werben will. Laut Weselsky glauben die DB-Konkurrenten das Problem «aussitzen zu können, weil regional die Wirkung von Arbeitskampfmaßnahmen nicht so groß ist».

Bei den Arbeitgebern im Regionalverkehr handelt es sich teils um kommunale oder landeseigene Unternehmen mit breitem Nahverkehrs-Angebot, deren Angestellte oft bei ver.di organisiert sind. Die Bahnen versuchten mit dem Anheuern von Teilzeitkräften oder Bus-Ersatzverkehr dagegenzuhalten. Weselsky droht: «Das zwingt die GDL, wenn es denn nicht anders geht, auch zum Mittel eines Solidaritätsstreiks zu greifen und die Lokomotivführer im Bereich der DB regional eventuell dazu aufzurufen, sich zu solidarisieren mit den Forderungen ihrer Kollegen.»

Streiks in der Krise? Das Gespenst der Arbeitslosigkeit sieht Weselsky für Lokführer zunächst nicht. «Was momentan im Güterverkehr passiert, kann ein Stück weit kompensiert werden.» Güterzuglokführer würden im Personenverkehr eingesetzt, und die bislang dort Beschäftigten bauten Mehrleistungsbestände ab. Darüber hinaus gebe es Kurzarbeit. «Der Markt insgesamt ist nicht so, dass Freistellungen drohen», sagt er. Im Personenverkehr habe sich durch die Krise nichts verändert.

Wegen des steigenden Wettbewerbsdrucks zielt die GDL auf den bundesweiten Tarifvertrag für das Fahrpersonal, unabhängig davon, ob es um Nah-, Fern- oder Güterverkehr geht. Das hält Weselsky auch der Transnet entgegen, die einen Branchentarifvertrag für den Regionalverkehr will, allerdings nicht nur auf das Fahrpersonal begrenzt. Der Unterschied ist, dass im Regionalverkehr, der von der öffentlichen Hand bestellt wird, mit Ausschreibungen Leistungen vergeben werden, im Fernverkehr bislang kein nennenswerter Wettbewerb stattfindet und im Güterverkehr pure Marktwirtschaft herrscht.

Hoher Organisationsgrad

Die GDL sieht sich für die bevorstehenden Auseinandersetzungen mit einem hohen Organisationsgrad gewappnet. Er liegt laut Weselsky bundesweit bei 75 Prozent, im DB-Konzern bei 80 Prozent - jedenfalls was die Lokführer angeht. «Wir sehen uns als Lokomotive unter den Gewerkschaften.» Der Mitgliederstand hat sich nominell seit den großen Arbeitskämpfen vor zwei Jahren kaum erhöht. Weselsky nennt weiter 34.000. «Wir haben allerdings intern einen Gesundungsprozess hinter uns», sagt er. Das Verhältnis aktiver zu inaktiven, meist pensionierten Mitgliedern betrage 70:30. Damit steht die GDL besser da als die Konkurrenz. Was sie erstreiken will, «sind nicht unsere Forderungen. Die Kolleginnen und Kollegen stehen voll dahinter. Das sind ihre eigenen Forderungen», sagt das CDU-Mitglied Weselsky voller Gewerkschafterstolz.

http://www.gdl.de
http://de.news.yahoo.com/1/20090803/tde-manche-lokfhrer-mssen-zum-sozialamt-e65a892.html

Nikita

Solidaritätserklärung zum Lokführer-Streik:

download:


ZitatErst Winterchaos, dann Schleichbahn und jetzt noch Streik?
Spinnen die Lokführer?

Nein, die Kolleginnen und Kollegen bei der Eisenbahn sind nicht übergeschnappt wie unsere Banker, die Milliardenverluste produzieren und Millionenboni einstecken. Die Lokführer sind realistische Menschen, die wie die meistens von uns einem harten Job für ein sehr bescheidenen Verdienst nachgehen.

Was wollen die Lokführer?

Einen einheitlichen Tarifvertrag für alle Eisenbahnunternehmen in Deutschland. Das würde die Jahresgehälter zwischen 30.000 und 45.000€ (gestaffelt nach Entgeltgruppe und Berufsjahren) für alle festschreiben, egal ob sie bei der Staatsbahn oder einem Privatunternehmen oder einer DB-Tochter bzw. der DB eigenen Zeitarbeitsfirma beschäftigt sind.

Darum geht es nämlich im Kern bei dem Streik. Eine dank ihrer Stellung im Arbeitsprozess starke und dazu noch gut organisierte Berufsgruppe will das Lohndumping durch Zeitarbeit und Outsourcing/Privatisierung stoppen.

Und weil die meisten von uns seit Jahren nur eine Richtung auf dem Lohnzettel kennen – es geht nach unten - und mit jedem Jobwechsel der Lohn sinkt, sagen wir laut:

Die Lokführer haben recht! Sie sollen streiken bis sie ihre Forderungen durchgesetzt haben!

Daneben stehen die unerträglichen Arbeitszeiten für die S-Bahn-Lokführer im Vordergrund. Durch die ständig unregelmäßig wechselnden Arbeitsschichten und auf die Minute exakt eingetakteten Schichten (z.B. Arbeitsbeginn 4.07 Uhr) wird jede Planung unmöglich gemacht. Wochenende ist, wenn man frei hat, aber auch dann kann jederzeit ein Anruf zur Arbeitsaufnahme kommen und schon ist die Freizeit dahin. Solche Arbeitszeiten hält keine Familie auf Dauer aus. Von der eigenen Gesundheit wollen wir erst gar nicht reden.

Ein Streik der nicht weh tut, ist sinnlos. Klar ist es Mist, wenn z.B. die S-Bahn nicht fährt, wir nicht zur Arbeit kommen oder noch eine Stunde mehr Freizeit dafür opfern müssen. Wenn das der Preis ist, den wir zahlen müssen, damit endlich das Lohndumping gestoppt wird, dann werden wir ihn gerne zahlen.

Wir sind solidarisch mit den Lokführern und ihrer Gewerkschaft!
Wir lassen uns nicht gegen die streikenden Kolleginnen und Kollegen aufhetzen! Wir unterstützen die streikenden Lokführer und helfen ihnen, damit sie ihren Kampf gegen Lohndumping gewinnen, denn das nützt auch uns!

Schwer schuftende, unterbezahlte Bahnnutzer aus Berlin

Aktuelle Infos zum Streik und Möglichkeiten die Lokführer zu unterstützen findet ihr bei Jim
Knopf unter http://www.netzwerkit.de/Members/JimKnopf


Ratrace

Ehrlich gesagt war meine erste Reaktion darauf auch: Wer soll denn merken, daß bei der Bahn gestreikt wird - nach dem Winterchaos? Aber rational betrachtet können die Lokführer ja nun wirklich nichts für das kaputte Management. Also: Alles Gute den Lokführeren, heizt ein!
Das einzig Freie im Westen sind die Märkte.

Eivisskat

Ganz schlimm finde ich, DASS die Ärmsten überhaupt erst streiken müssen, um diese unhaltbaren Mißstände zu beseitigen, die schon längst ganz ohne Streik hätten beseitigt sein können & sein sollen.

Die Schuld für Streik und Unbequemlichkeiten ist nicht bei den Lokführern zu suchen, bitte schön...


Herr der Fliegen

Meines Wissens gibt es bei der DB 3 Gewerkschaften, welche zudem unterschiedlich agieren. Aber einmal abgesehen davon, war einer dieser  Gewerkschaftsführer der GDL nicht derjenige, der höhere Löhne verhindert hat und nun im Aufsichtsrat der DB sitzt?

Ich jedenfalls habe in Erinnerung, dass dieser GDL-Gewerkschaftsführer, gleich nachdem er die Interessen der zahlenden Mitglieder eklatant vernachlässigte, und dies mit Vorsatz, sofort zur DB wechselte.

Wer wem seine Interessen vertritt, ist in Deutschland zu einer Art "russischen Roulette" geworden, wie es mir erscheint.

;D
Gerechtigkeit ist die feste Absicht, jedem zu geben, was ihm von Rechts wegen zukommt. Ungerechtigkeit hingegen ist es, jemandem im Namen des Rechts etwas wegzunehmen, was ihm bei richtiger Auslegung des Rechts zustünde.

-Baruch de Spinoza-

schwarzrot

Der war aber genau nicht bei der GDL, sondern bei transnet.  ::)

ZitatHansen holt sein Schmiergeld ab
http://www.redglobe.de/deutschland/wirtschaft-a-gewerkschaft/2331

ZitatHerr der Fliegen:
Wer wem seine Interessen vertritt, ist in Deutschland zu einer Art "russischen Roulette" geworden, wie es mir erscheint.
Nee, so scheint es nur für leute, die sich nicht richtig informiert haben:
Bei grossen (DGB-) gewerkschaften gibt es sehr viele fälle, in denen betriebsräte von grossen firmen mit dem management kungeln und gekungelt haben.
Das liegt einfach an der grösse der gewerkschaften welche solche machenschaften begünstigt.

Kleine gewerkschaften, vor allem die, die unabhängig, nicht im DGB organisiert sind, sind viel mehr auf ihre mitglieder angewiesen.
Und das verhindert dann auch recht schnell, dass die nicht die interessen ihrer mitglieder vertreten...
"In der bürgerlichen Gesellschaft kriegen manche Gruppen dick in die Fresse. Damit aber nicht genug, man wirft ihnen auch noch vor, dass ihr Gesicht hässlich sei." aus: Mizu no Oto

Wieder aktuell: Bertolt Brecht

Herr der Fliegen

Transnet eben... bei so vielen vermeintlich-wohlwollenden Interessenvertretern verwechselt man zuweilen die 3 Gewerkschaften.

Zitatschwarzrot: Nee, so scheint es nur für leute, die sich nicht richtig informiert haben:

Wirklich? Wenn Du meinst... Frage ist, ob Du überhaupt in der Lage bist, "mich" einzuschätzen. Wohl kaum, sonst hättest du das nicht geschrieben!

;)
Gerechtigkeit ist die feste Absicht, jedem zu geben, was ihm von Rechts wegen zukommt. Ungerechtigkeit hingegen ist es, jemandem im Namen des Rechts etwas wegzunehmen, was ihm bei richtiger Auslegung des Rechts zustünde.

-Baruch de Spinoza-

Siebdruck

Zitat... 91 Prozent votierten für Streik...

http://www.gdl.de/Aktuell-2014/Pressemitteilung-1412260934


Und bei ard/rtl/zdf/sat3/artie und Co. werden in den Nachrichtenfilmchen selbstredend nur erboste Zugfahrer gezeigt, die sehr ärgerlich über diese frechen Streiker sind. Unsere Fernsehlandschaft wird immer trauriger und einheitlicher. Niemand kann mehr nur Nachrichten senden, ist das schon mal jemandem aufgefallen?
Eine Nachricht ohne Hähme, unterschwelliger Rethorik oder süffisantem Geplapper rüberzubringen, dazu sind Öffentliche und andere Sendeanstalten nicht in der Lage. Von nachhaltiger Reschersche mal ganz zu schweigen... entsetzlich.
Sagt der Foerster zu einem Jungen, der Pilze sammelt:
"Die sind doch alle giftig!"
"Macht nichts", meint das Kind, "die verkaufe ich an der Autobahn."

Troll

Es wird derzeit massiv Stimmung gegen den Streik der GDL gemacht, TV und Zeitung diskreditieren wo es nur geht, die GDL wird als Nimmersatter, winziger, größenwahsinniger Haufen dargestellt und das zusätzlich Traurige sind die zustimmenden Kommentare zu den Berichten.
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

Troll

Zitat,,Ich verstehe die NachDenkSeiten nicht mehr, wenn ich die Hinweise und Kommentare zum Lokführerstreik lese."

....
,,Wer leidet denn ganz persönlich unter dem Lokführerstreik? Nicht so sehr die Herren Bahnvorstände, und auch die Wirtschaftsbosse werden den ,,wirtschaftlichen Schaden" verkraften können. Nein, leiden tut hier tatsächlich der kleine Mann. Der Arbeiter, der zu seinem Arbeitsplatz mit dem Zug fahren muss, der Fahrschüler, der seinen Schulort nur mit der Bahn erreicht, die Familie, die sich auf die Fahrt in den Urlaub gefreut hat. Aber das interessiert wohl die NachDenkSeiten nicht, wichtiger sind offenbar die Machtspielchen des Herrn Weselsky.
....

Quelle: NDS


Natürlich trifft der Streik hauptsächlich die normalen Bahnfahrer, damit soll schließlich ein Druck auf "die Herren Bahnvorstände" aufgebaut werden der sie zum verhandeln zwingt. Weselsky die Schuld am Nichtverhandeln des Bahnvorstandes die Schuld zu geben ist abenteuerlich, für deren Blockadehaltung kann er reichlich wenig. Warum pisst der Kommentarschreiber nicht dem verantwortlichen Bahnvorstand ans Bein?
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Dieter Hildebrandt
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Jiddu Krishnamurti

dr.gscheidle

Sehr geehrte Damen und Herren,

Streiks sind generell unredlich, und der derzeitige Streik der garstigen GDL ganz besonders! An jedem Streikmorgen muss ich in meinem Porsche auf dem Weg zu meinem Forschungsinstitut 2 Minuten länger im Stau stehen, weil die Bahnfahrer jetzt alle mit ihren stinkenden Autos fahren!

Der Streik ist zutiefst unsozial und wird zu mehreren gesellschaftlichen Nachteilen führen:
* Durch den stark zunehmenden Autoverkehr wird die Umwelt belastet. Die GDL ist also einer der größten Umweltverschmutzer, die wir derzeit haben (neben ihnen sind da nur noch die bahnverkehrverhindernden Stuttgart-21-Gegner und die diabolischen Handtelefonbenutzer zu nennen, die mit diesen Geräten eine gefährliche Strahlung aussenden, die unsere Atmosphäre vergiftet und außerdem den gefährlichen Gehirnbrand verursacht).
* Durch die erzwungenen höheren Löhne werden die Bahnfahrkarten teurer. Der Bahnfahrer und Konsument wird dadurch finanziell belastet. So viel zum Thema, Gewerkschaften seien angeblich sozial - auch ich armer Selbständiger, der jeden Zent zweimal umdrehen muss, werde künftig für meine 1.Klasse-Fahrkarten mehr hinlegen müssen!
* Durch die erzwungenen Lohnerhöhungen macht die redliche Deutsche Bahn AG ein größeres Defizit, das der Steuerzahler dann bezahlen darf. Auch dieser wird also benachteiligt - und das Defizit wird kommen, denn ich werde selbstverständlich durch die höheren Preise weniger mit der Deutschen Bahn und mehr mit meinem umweltfreundlichen Porsche fahren!
* Durch die erhöhten Löhne wird die Deutsche Bahn Personal einsparen, so dass noch mehr Leute auf der Straße landen - mein verkehrswissenschaftliches Forschungsinstitut hat schon einige Pläne zur Einsparung von Zugpersonal in der Schublade (u.a. Abschaffung der Zugbegleiter und Durchführung der Fahrkartenkontrollen durch redliche Menschen und mich - aber darüber habe ich mich an anderer Stelle schon ausgelassen).

Ich habe es schon immer gesagt, und niemand wollte auf mich hören: Die Gewerkschaften (und ganz besonders die GDL) sind der größte Feind von Unternehmen, Konsumenten, Steuerzahlern, Umwelt und Arbeitslosen - und damit der Allgemeinheit. Man sollte diese Monopol-Gemeinschaften von faulen Arbeitnehmern sofort aus wettbewerbsrechtlichen Gründen verbieten - ein armer und fleißiger Unternehmer wie der redliche Dr. Grube von der löblichen Deutschen Bahn ist ja ganz alleine und damit diesem Monopol schutzlos ausgeliefert!

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Diethelm Gscheidle
(Verkehrswissenschaftler & Dipl.-Musikexperte)
Ich bin ein löblicher Mensch - daher sind meine Beiträge redlich und anglizismenfrei.

Rudolf Rocker

ZitatNein, leiden tut hier tatsächlich der kleine Mann. Der Arbeiter, der zu seinem Arbeitsplatz mit dem Zug fahren muss, der Fahrschüler, der seinen Schulort nur mit der Bahn erreicht

Aha, große Männer und Frauen fahren also gar nicht mit der Bahn.
Und Fahrschüler dürften wohl eher mit dem Auto unterwegs sein, oder?
Und Arbeitsplatz erreichen?
Da kann man mal wieder sehen, wie dämlich die Deutschen sind!
"Hallo Chef! Ich kann heute leider nicht kommen, die Bahn streikt!" (Oder her Doktor ich habe da so einen Zug im Nacken!  ;))
Und dann ´nen schönen Tag im Park!

Tiefrot

Im Moment macht uns die GDL vor, wie Gewerkschaft funktioniert !
Sollte Schule machen.  ;)
Denke dran: Arbeiten gehen ist ein Deal !
Seht in den Lohnspiegel, und geht nicht drunter !

Wie bekommt man Milllionen von Deutschen zum Protest auf die Straße ?
Verbietet die BILD und schaltet Facebook ab !

Troll

ZitatGdL-Streik & Tarifeinheit

Die Stunde der Heuchler

Jährlich brechen Konzerne die Tarifeinheit und schließen hunderte Tarifverträge mit gelben Scheingewerkschaften ab. Kämpferische Organsiationen wie die GDL sollen zerstört werden..."
Den Heuchlern in Regierung, Unternehmensverbänden und Propagandamedien geht es gar nicht um Tarifeinheit. Sie praktizieren schon längst das Gegenteil. Es geht ihnen darum, christlich lackierte und andere Gefälligkeitsgewerkschaften zu fördern, die Niedriglohndiktaten zustimmen und niemals streiken. Und zugleich geht es den Heuchlern darum, die Arbeitskämpfe der Lokführer demagogisch zum Anlass zu nehmen, um die Möglichkeiten und die Legitimation von Streiks überhaupt einzuschränken und schließlich ganz abzuschaffen.
Quelle: Werner Rügemer bei Arbeitsunrecht


Quelle: NDS

So ist es!
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

Kuddel

Natürlich ist die öffentliche Diskussion über den Streik verlogen und die mediale Berichterstattung voller Hetze.
Jeglicher Versuch Arbeits- und Lebensbedingungen kollektiv zu verbessern, wird denunziert und man fordert ein Verbot kollektiver Kämpfe.

Ein Argument gegen die Streik lautet, es gehe nicht um einen Kampf um die Arbeitsbedingungen, sondern um einen Machtkampf zwischen 2 Gewerkschaften. Komisch, sonst sagt man in der Marktwirtschaft sei das eine gesunde Triebfeder für den Fortschritt, denn Konkurrenz belebe das Geschäft. Und so eine Konkurrenz schien die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG zu brauchen, die sich (wie alle DGB Gewerkschaften) wie ein Wurmfortsatz der Wirtschaftsverbände verhält.

Angesichts dieser "Konkurrenz" hält man die GDL für eine tolle kämpferische Gewerkschaft. Es gibt aber keinen Grund zur Euphorie. Die kämpferischen GDL Mitglieder sind stinksauer auf ihre Gewerkschaft. Es wird in Geheimverhandlungen mit der Bahn gekungelt und man erfährt darüber bestenfalls aus der Presse.  Ein Streik entfaltet seine Kraft aus den Aktivitäten der Beteiligten, doch die Gewerkschaft hat die Lokführer verdonnert zuhaus im Wohnzimmer zu streiken. Man findet also kaum Streikaktivisten auf den Bahnhöfen. Nicht die Streikativisten sollen sich mit der Öffentlichkeit auseinandersetzen, sondern nur auserwählte Gewerkschaftsfunktionäre. Klingt alles in allem nicht viel besser als beim DGB...

Troll

Es ist ein Trauerspiel, der Drang an die Futtertröge, die Verlockung bei den Großen mitspielen zu dürfen scheint sehr verlockend.
Wo befinden sich eigentlich die ganzen ungebrauchten, praktisch neuwertigen, Rückgrate?
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Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

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