Besatzung des Irak: Kriegsverbrechen der USA

Begonnen von ManOfConstantSorrow, 21:15:35 Sa. 04.August 2007

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ManOfConstantSorrow

Ein am Montag veröffentlichter Bericht der internationalen Hilfsorganisation Oxfam belegt, dass die Besatzung des Irak durch die USA und ihre Verbündeten ein fortgesetztes Kriegsverbrechen und Verstoß gegen die "Genfer Konvention" darstellt. Der erste Absatz des Artikels 55 der IV. Genfer Konvention - die auch von den USA unterzeichnet worden ist - lautet: "Die Besetzungsmacht hat die Pflicht, die Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungs- und Arzneimitteln mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln sicherzustellen; insbesondere hat sie Lebensmittel, medizinische Ausrüstungen und alle anderen notwendigen Artikel einzuführen, falls die Hilfsquellen des besetzten Gebietes nicht ausreichen."

Acht Millionen von den im Land lebenden 26,5 Millionen Irakern benötigten Nahrungsmittel, Wasser, Medikamente und eine Unterkunft. Vier Millionen Iraker können sich nicht mehr ausreichend mit Lebensmitteln versorgen, 70 Prozent der Bevölkerung haben keine angemessene Wasserversorgung - vor Beginn des US-Angriffs im Jahr 2003 waren es aufgrund der wiederum auf Betreiben der USA verhängten und trotz  Verstosses gegen das Völkerrecht nie aufgehobenen Wirtschaftssanktionen gegen den Irak "nur" 50 Prozent.

28 Prozent der Kinder sind unterernährt - vor dem Angriffskrieg lag diese Zahl bei 19 Prozent. Und selbst das war eine Folge der UNO-Sanktionen vor dem Krieg.  Über zwei Millionen Menschen, überwiegend Frauen und Kinder, sind innerhalb des Iraks ständig auf der Flucht. Weitere vier Millionen sind in Nachbarländer geflohen, wobei die 100.000 irakischen Flüchtlinge im Iran in dem Oxfam-Bericht vollständig verschwiegen werden. Ohne die Tätigkeit von internationalen Hilfsorganisationen wäre die Unterversorgung mit Lebensmitteln noch katastrophaler.

92 Prozent der Kinder haben aufgrund der Kriegsfolgen im Irak Lernschwierigkeiten. In den 1980er Jahren war der Irak noch für die erfolgreiche Bekämpfung des Analphabetismus von der UNESCO ausgezeichnet worden. Jeder weitere Tag US-Besatzung steigert den Widerstand und Hass in der irakischen Bevölkerung, das Desaster für die stärkste imperialistische Macht wird immer größer. Nach Angaben von Abgeordneten des US-Kongresses gibt die Bush-Regierung für Krieg und Besatzung im Irak jede Minute 200.000 Dollar aus.

http://www.oxfam.org/en/news/2007/pr070730_iraq_humanitarian_crisis
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Krokos

Hey, ich dachte die Amerikaner besetzen dochgarnicht den Irak, sie haben ihn doch nur "befreit"...

Neenee ist nur Scherz, aber so werden sie es wahrscheinlich bei einer Konfentration mit der Genfer Konfesion begründen.
Sie haben ja schon längst ihre Marionettenregierung installiert und werden es damit begründen, das sie der neuen irakischen Regierung nur zur Stabilitätshilfe beitragen.
Ist das selbe wie mit Guantanamo und den "Terroristen", das sie nciht wie Kriegsgefangene behandelt werden, weil sie bei Gefangennahme keine Uniform trugen, aber solange Amerika die "Demokratie" in alle Welt trägt, ist doch super  ;)
(letzer  Satz = Ironie )

Troll

ZitatVon wegen 'Blowback'! Die USA trainierten ISIS auf geheimer jordanischer Basis

Aaron Klein 18. Juni 2014
Außerdem möchte ich hier auf einen hervorragenden Bericht einer syrischen Amerikanerin hinweisen, die lange Jahre vor dem Krieg gegen Syrien in Latakia wohnte mit ihrem syrischen Mann und auch viel in Syrien reiste, der in einer einfachen Sprache genau das bestätigt, was wir in all diesen Jahren berichtet haben.

Mitglieder der 'Islamic State of Iraq and the Levant' oder ISIS wurden 2012 von US-Instrukteuren auf einer geheimen Basis in Jordanien ausgebildet laut informierten jordanischen Beamten.
....

Quelle: einartysken

Seltsame Gemeinsamkeit von Al-Qaida, Taliban, Boko Haram, ISIS, ein Ausbilder.
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Jiddu Krishnamurti

Troll

ZitatIrak-Krise: Wer ist Schuld? Die ISIS? Maliki? Die US/ISIS?

Einar Schlereth 24. Juni 2014
Jetzt habe ich ein Dutzend Artikel zur ISIS-Invasion im Irak gelesen, aber viel schlauer bin ich davon nicht geworden. Die meisten unterschlagen, dass die USA die ISIS ausgebildet haben. Allgemeiner Konsens ist - da er wirklich nicht bestritten werden kann - dass die Invasion der ISIS stattgefunden hat. Trotzdem wird dann von einem Bürgerkrieg gesprochen, genau wie an diesem Begriff bis heute im Fall Syrien  hartnäckig festgehalten wird. Damit soll natürlich jede Verantwortung von uns von vornherein ausgeschlossen werden. 'Die da unten müssen sich ja immer schlagen, meist aus sektiererischen Gründen'. Natürlich findet jeder Aggressor immer und überall Leute, die bereit sind, mit ihm zu kollaborieren. Das war z. B. so, als die Deutschen in Frankreich einfielen, aber deswegen spricht man nicht von Bürgerkrieg.

Manche wollen beweisen, dass die USA nichts mit der ISIS zu tun hat. Dies hat ein Martin Chulow mit dem Artikel "Wie eine Verhaftung im Irak das 2 Mrd. Dschihadisten -Netzwerk der ISIS enthüllte" versucht. 160  PC-Flash-Sticks hätten die Story der ISIS enthüllt, die "von nirgendher kam". Ein offenbar hoher Boss der ISIS wurde in einem Versteck bei Mosul hochgenommen und auch gleich umgelegt, der im Besitz dieser Sticks war, die äußerst detaillierte Informationen über die ISIS enthielten.  Sämtliche Namen, ihre Noms de guerre, Tel.Nummern, Bankkonten etc., die Iraker UND die Amerikaner seien überrascht gewesen, wie beim Einmarsch der ISIS im Irak. Die ISIS hätte vor dem Einmarsch Gelder in Höhe von 875 Mill. $ gehabt - nun, das ist ja bekannt, da sie eine halbe Mrd. von den USA erhielten und den Rest mit Diebstählen wie Erdöl und Kunstschätze erzielten - und nach dem Bankraub in Mosul ist ihr Guthaben auf mehr als 2. Mrd. $ angeschwollen.
Damit sei bewiesen, so Chulov, dass "hinter ihnen kein staatlicher Sponsor steht, was wir seit langem wussten. Sie brauchten keinen," sagte ein CIA-Mann. Und ein Beamter im Irak sagte: "Jetzt wissen wir alles über sie. Und nun müssen wir sie nur noch fangen."

Und darin dürfte wohl das Hauptproblem liegen. Aber dieser "Beweis" ist natürlich Blech. USA mitsamt ihren 16 oder 20 Geheimdiensten wussten nichts vom Marsch tausender Truppen von der Türkei durch Syrien bis in den Irak und sie wussten auch nichts von den Geldern der ISIS. Sie wissen nur genau, wenn ein einzelner Dschihadist über die Grenze nach Jemen kommt oder wenn ein Mann in den USA ein paar Dollar an ein Kinderhilfswerk in Somalia schickt. Für wie blöd halten die uns?
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Quelle: einartysken
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ManOfConstantSorrow

ZitatProteste gegen Luftangriffe
US-Botschaft im Irak gestürmt



Botschaft der USA in Bagdad

In der irakischen Hauptstadt Bagdad haben hunderte Menschen die Botschaft der USA gestürmt. Korrespondenten berichteten von Schüssen und Sirenen. Die Menschen hatten zuvor die Kontrollen in der streng bewachten ,,Grünen Zone" überwunden.

Sie verbrannten US-Flaggen und zertrümmerten Fensterscheiben. Ihre Wut richtet sich gegen die amerikanischen Luftangriffe vom Wochenende mit 25 Toten. Die Demonstrierenden hatten zuvor an Beerdigungen für die Getöteten teilgenommen und waren dann gemeinsam zum Botschaftsgebäude gezogen. Der amerikanische Botschafter und weitere Mitarbeiter wurden in Sicherheit gebracht.

Luftangriffe der USA

Die USA hatten am Sonntag fünf Einrichtungen der schiitischen Miliz Kataib Hisbollah im Irak und in Syrien bombardiert. Die Regierung in Bagdad kritisierte die Bombardements als Verletzung der nationalen Souveränität.
https://www.deutschlandfunk.de/proteste-gegen-luftangriffe-us-botschaft-im-irak-gestuermt.1939.de.html?drn:news_id=1085895

Möge den Imperialistenschweinen ihr Projekt "Nationbuilding" um die Ohren fliegen.
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ManOfConstantSorrow


Inzwischen sieht es so aus, als ob die Protestierenden einen Wachturm der Botschaft angezündet haben.

Sehr gut.
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Kuddel

ZitatSicherheitskräfte zogen sich ins Innere der Botschaft zurück, als die Protestierenden Wasserflaschen warfen und Überwachungskameras zerstörten.

Aufnahmen der Demonstrationen legten nahe, dass es den Demonstranten gelungen war, einen Kontrollpunkt auf der Zufahrtsstraße zur Botschaft zu überwinden. Augenzeugen berichteten, dass irakische Sicherheitskräfte die Menge zunächst nicht daran gehindert hätten, zur Botschaft zu marschieren. Vor der Außenmauer setzten die Demonstranten dann kleinere Wachhäuser in Brand und versuchten, auf das Botschaftsgelände zu gelangen.

In der besonders gesicherten sogenannten Grünen Zone im Stadtzentrum von Bagdad, in der sich zahlreiche Ministerien und Botschaften befinden, versammelten sich weitere Demonstranten und versuchten, in Richtung US-Botschaft zu marschieren.

Größte Botschaft der USA weltweit

Hochgerüstete US-Sicherheitskräfte waren durch Fensterscheiben im Eingangsbereich der Botschaft zu sehen. Irakische Sicherheitskräfte versuchten, die Menge mit Tränengas auseinanderzutreiben. Die US-Botschaft in Bagdad ist nach US-Angaben die größte Botschaft der Vereinigten Staaten weltweit –  mit 42 Hektar ist der Botschaftskomplex in etwa so groß wie Vatikanstadt.
https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2019-12/irak-bagdad-us-botschaft-attacke-demonstranten

Kuddel

Ich habe mich ein wenig eingelesen in einen englischsprachigen Diskussionsstrang einer Online-Diskussussion der irakischen Protestbewegung.

Sie sagen in etwa: Der Angriff auf die amerikanische Botschaft kam nicht von der Protestbewegung.
"Es waren keine Demonstranten, es war eine Miliz. Diese Miliz hat bereits auf uns geschossen."

Das war mir nicht klar. Ich schließe daraus folgendes: Die Amis haben die Macht irgendwelchen lokalen Eliten und deren Schergen in die Hand gelegt. So etwas funktioniert nur, wenn man dieses Pack ausreichend schmiert, oder das Recht gibt, sich bei der Ausplünderung der Bevölkerung genug in die eigenen Taschen zu stecken. Wenn man seine Handlanger nicht vernünftig behandelt, wird schonmal die Hand gebissen, die nicht genug füttert.

Trump mag zwar ein absolutes Gespür für seine Wähler haben, vom Rest der Welt hat er jedenfalls nicht sonderlich viel Ahnung. Wenn er so weitermacht, wird ihm alles mögliche um die Ohren fliegen. Vielleicht brennen dann US Botschaften in weiteren Ländern.

dejavu

ZitatSie sagen in etwa: Der Angriff auf die amerikanische Botschaft kam nicht von der Protestbewegung.
"Es waren keine Demonstranten, es war eine Miliz. Diese Miliz hat bereits auf uns geschossen."
Den Fahnen nach könnte es sich um 2 Milizen gehandelt haben.
ZitatIch habe mich ein wenig eingelesen in einen englischsprachigen Diskussionsstrang einer Online-Diskussussion der irakischen Protestbewegung.
Toll, kannst du den mal verlinken?
ZitatDas war mir nicht klar. Ich schließe daraus folgendes: Die Amis haben die Macht irgendwelchen lokalen Eliten und deren Schergen in die Hand gelegt. So etwas funktioniert nur, wenn man dieses Pack ausreichend schmiert, oder das Recht gibt, sich bei der Ausplünderung der Bevölkerung genug in die eigenen Taschen zu stecken. Wenn man seine Handlanger nicht vernünftig behandelt, wird schonmal die Hand gebissen, die nicht genug füttert.

Die Vorgeschichte soll ja irgendeine Bombardierung gewesen sein, liest man so. Die USA behaupten Kata'ib Hezbollah, vom Iran gesteuert, sei bei der Botschaftssache dabei gewesen. Tatsächlich scheint eine der Fahnen von denen zu sehen zu sein, auf dem oben verlinkten Photo.

ZitatTrump mag zwar ein absolutes Gespür für seine Wähler haben, vom Rest der Welt hat er jedenfalls nicht sonderlich viel Ahnung. Wenn er so weitermacht, wird ihm alles mögliche um die Ohren fliegen. Vielleicht brennen dann US Botschaften in weiteren Ländern.

Das sehe ich allerdings auch so...
Leiharbeit und Werkvertragsmißbrauch verbieten! Weg mit dem Dreck!

Troll

ZitatSoleimani-Attentat – Trumps Fake News und das Schweigen der Medien

Die US-Regierung behauptet, den iranischen General Soleimani vor allem deshalb getötet zu haben, um ,,unmittelbar bevorstehende" Anschläge zu verhindern, zu deren Planung er sich im Irak aufhielt. Eine dreiste Lüge, wie es der irakische Premier gestern klarstellte. Soleimani sei vielmehr – mit Wissen und Billigung Trumps – auf dem Weg zu bilateralen Friedensgesprächen zwischen Iran und Saudi-Arabien unterwegs gewesen, die die irakische Regierung vermittelt habe. Der Mord war also ein Attentat auf einen diplomatischen Emissär und gleichzeitig auch eine Sabotage des regionalen Friedensprozesses. Geht es noch schlimmer? Über diese Meldung und die (fehlende) Berichterstattung dazu hat sich US-Journalist Max Blumenthal Gedanken gemacht. Die NachDenkSeiten haben seinen Artikel ins Deutsche übertragen.
..

Quelle: NDS

Amiland ist irre.
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RoterProlet

ZitatIrakisches Parlament fordert Abzug aller ausländischen Truppen – Bundeswehr nun offiziell Besatzungsmacht
Vor wenigen Tagen wurde der hohe iranische General Soleimani durch einen amerikanischen Raketenangriff nahe der irakischen Hauptstadt Bagdad gezielt getötet – gegen den Willen der irakischen Regierung. Das Parlament stimmte nun für den Abzug aller ausländischen Truppen auf irakischem Boden. Dies richtet sich nicht nur gegen die amerikanischen Soldaten – auch die deutsche Bundeswehr wird nun auch formell zur Besatzungsmacht.

Ob Trump diese Dynamik beabsichtigt hat? – Am Sonntag hat das irakische Parlament den Abzug der amerikanischen und weiterer ausländischer Truppen aus dem Land gefordert.

Wörtlich heißt es laut Jerusalem Post: ,,Die irakische Regierung ist aufgefordert darauf hinzuarbeiten, die Präsenz ausländischer Truppen auf irakischem Boden zu beenden und ihnen die Nutzung des Landes, des Luftraums oder der See, egal aus welchem Grund, zu untersagen."

Die Resolution wurde von überwiegend schiitischen Gesetzgebern verabschiedet, da die Sondersitzung von den meisten sunnitischen, muslimischen und kurdischen Gesetzgebern boykottiert wurde. Ob sie auch auf iranische Milizen angewendet werden soll, ist unklar.

Obwohl die Resolution nicht bindend ist, dürfte Ministerpräsident Adil Abdul-Mahdi sie unterstützen; er hatte seinerseits das Parlament erst kürzlich aufgefordert, eine entsprechende Resolution für den Abzug aller fremden Truppen zu verabschieden.

Die Regierung hatte bereits den Angriff auf Solemani in der Nacht auf Freitag als ,,terroristischen Akt" bezeichnet. Sie sei nur wenige Minuten vor der Attacke informiert worden und hätte sich strikt gegen den Angriff ausgesprochen

Trump reagiert mit Drohungen gegen den Irak

Derzeit halten sich rund 5.000 US-Truppen im Irak auf. US-Präsident Trump reagierte umgehend auf die Aufforderung des Parlaments: Für den Fall eines ,,Rauswurfs" der amerikanischen Besatzungstruppen aus dem Irak drohte er Sanktionen an ,,wie nie zuvor".

Zudem würden die USA den Irak nicht verlassen, solange das Land nicht für den US-Luftwaffenstützpunkt dort bezahle: ,,Wir haben dort einen außerordentlich teuren Luftwaffenstützpunkt. Der Bau hat Milliarden Dollar gekostet, lange vor meiner Zeit. Wir werden nicht gehen, bevor sie uns nicht dafür bezahlen."

Bundeswehr ist nun formell Besatzungsmacht

Mit der Forderung des Parlaments, alle ausländischen Truppen zurückzuziehen, wird die deutsche Bundeswehr nun auch formell zu einer Besatzungsarmee im Irak. Derzeit sind rund 415 BundeswehrsoldatInnen im Irak stationiert.

Am Sonntag hatte dazu ein Sprecher von Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) erklärt: ,,Deutsche Soldaten können nur dann im Irak bleiben, wenn die irakische Regierung sagt, dass sie das weiterhin will". Ob dies nun geschieht, bleibt abzuwarten.

Soziale Proteste geraten in den Hintergrund

Der Raketenangriff durch die USA hat derweil eine Vielzahl an Menschen hinter der irakischen Regierung und auch dem Iran versammelt. Hunderttausende gingen gegen den Angriff im Irak und in Teheran auf die Straße.

Damit treten die seit Monaten anhaltenden Proteste gegen die ökonomische Ungleichheit in den Hintergrund. Ein Demonstrant sagt gegenüber Tagesschau.de in einem Interview: ,,Hier gibt es Milizen und auch Parteien – die einen unterstützen Iran, die anderen Amerika, es ist ein Chaos. Schade, wir haben keine eigene irakische Politik."
https://perspektive-online.net/2020/01/irakisches-parlament-fordert-abzug-aller-auslaendischen-truppen-bundeswehr-nun-besatzungsmacht/
,,Einen Finger kann man brechen, aber fünf Finger sind eine Faust!"
Ernst Thälmann, Vorsitzender der KPD
Geboren am 16.04.1886 – Von den Nazis ermordet am 18.08.1944

Troll

Macht Trump/USA eigentlich noch etwas anderes als drohen, außer ihre Drohungen wahr zu machen?
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RoterProlet

Zitat von: Troll am 12:19:38 Di. 07.Januar 2020
Macht Trump/USA eigentlich noch etwas anderes als drohen, außer ihre Drohungen wahr zu machen?

demokratisch gewählte Regierungen weg putschen...... 
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Ernst Thälmann, Vorsitzender der KPD
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RoterProlet

ZitatDrohung mit Frieden
Soleimanis Auftrag im Irak

Ein »interessantes Detail« nannte ARD-Korrespondent Carsten Kühntopp, was der irakische Ministerpräsident Adel Abd Al-Mahdi am Sonntag vor dem Parlament in Bagdad geäußert hatte. Dieser erklärte sogar, etwas »für die Geschichte« festhalten zu wollen: Er habe für Freitag morgen einen Termin mit General Kassem Soleimani gehabt. Dieser habe eine Antwort der iranischen Führung auf eine Botschaft Saudi-Arabiens überbringen sollen, die der Irak vermittelt habe.

In den deutschen Großmedien fand das am Montag keine Erwähnung, obwohl auch Reuters Abd Al-Mahdis Bemerkung erwähnt hatte. Anderswo war das anders: So machte z. B. das konservative britische Boulevardblatt Daily Mail die Bemerkung des Premiers zur Schlagzeile und informierte über eine weitere: Donald Trump habe demnach Abd Al-Mahdi nach den Demonstrationen vor der US-Botschaft in Bagdad telefonisch um Vermittlung gebeten und für die entsprechenden Bemühungen gedankt. Die Zeitung zitierte am Montag den irakischen Regierungschef in indirekter Rede: »Er drückte seine Enttäuschung darüber aus, dass, während der amerikanische Präsident sich ihm gegenüber dankbar gezeigt habe, er gleichzeitig einen Angriff auf Soleimani plante.«

Das war höflich und etwas unklar ausgedrückt, legt aber nahe: Trump erteilte den Mordbefehl nicht wegen »unmittelbarer Gefahr«, wie die offizielle Begründung lautete, sondern wegen des Gegenteils – es drohte mindestens Entspannung, wenn nicht sogar Frieden im Nahen oder Mittleren Osten. Den kann aber keine US-Administration zulassen. Der seit Jahrzehnten von Washington betriebene enorme Aufwand, in der Region Staaten zu schwächen oder zu zertrümmern, andere maßlos aufzurüsten, Bevölkerungsgruppen aufeinanderzuhetzen, Millionen Menschen umzubringen, zu vertreiben und einzuschüchtern, wäre umsonst gewesen. Eine Art friedlicher Koexistenz angeblicher oder tatsächlicher regionaler Gegner wäre ein Schlag gegen elementare US-Interessen. Die manifestieren sich dort in der größten Zusammenballung militärischer Kräfte der USA auf dem Globus – zur Sicherung von Einfluss und Rohstoffen. Das 1983 aufgestellte zuständige Kampfkommando der US Army – eines von zehn – heißt deswegen immer noch »Central Command«. Sein Schlachtfeld erstreckt sich vom Nahen Osten bis nach Zentralasien und Ostafrika. Es wäre überflüssig, wenn die nach Trumps eigenen Worten »endlosen und lächerlichen Kriege« aufhörten.

Die Bundesrepublik war stets vorn mit dabei, um Krieg dort zu nähren und das Pulverfass zu stopfen. In das hat Trump nun eine »Dynamitstange« (sein Konkurrent Joseph Biden) geworfen, laut Abd Al-Mahdi als Notbremse. Wenn sich Berlin nun als »ehrlicher Makler« anbietet, ist das vor allem heuchlerisch. Wer beim Krieg mitverdienen will, erhält ihn. Der Ausgang ist meist nicht der geplante. 75 Jahre nach dem 8. Mai 1945 haben die in Berlin Regierenden das »vergessen«.
https://www.jungewelt.de/artikel/370063.drohung-mit-frieden.html
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Ernst Thälmann, Vorsitzender der KPD
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ManOfConstantSorrow

Der Feind unseres Feindes ist nicht unser Freund.
Es mögen sich nun Iran und Irak ein wenig auflehnen gegen die US Imperialisten, aber daraus folgt keine ernste Besserung der Situation in der Region. Wir dürfen nicht nur auf Militärschläge oder -Strategien starren, wir sollen uns nicht auf Trump und Mullahs konzentrieren. Die Menschen leiden unter den Amis und unter ihren eigenen Regimen.

Eine wirkliche Änderung der Verhältnisse wird nur durch die Erhebung der Bevölkerung möglich sein. Unsere Solidarität sollte den Menschen und nicht den lokalen Regierungen und Milizen gelten.
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ManOfConstantSorrow

Yankee go home!

ZitatDie irakische Regierung will der Entschließung des Parlaments Folge leisten und den Abzug der US-Truppen aus dem Land durchsetzen. Das Büro des irakischen Ministerpräsidenten Mahdi erklärte in Bagdad, der Regierungschef habe US-Außenminister Pompeo in einem Telefongespräch zur Ausarbeitung eines Plans für den Truppenabzug aufgefordert.
https://www.deutschlandfunk.de/militaerpraesenz-im-irak-regierung-fordert-abzugsplan-von.1939.de.html?drn:news_id=1089312
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Troll

ZitatÜber 4 Millionen Menschen marschierten gegen US-Anwesenheit

Der vom Shia-Kleriker Muqtada al-Sadr einberufene «Millionen-Marsch» übertraf alle Erwartungen.

In der Hauptstadt des Landes waren die Straßen voller endloser Menscen-Kolonnen, die gekommen waren, um ihren Abscheu vor der Anwesenheit des US-Militärs zu bekunden.

Auf Banderolen war zu lesen: «Nein, Nein zu den USA und JA für Iraks Souveränität», «Der Wille freier Nationen ist stärker als die US-Aggression» und «Der Globale Terrorismus wird in den USA gemacht».

Videos dazu/darüber:
https://twitter.com/timand2037/status/1220641129651003392

https://www.youtube.com/watch?v=f3plTR1Dcew

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ManOfConstantSorrow

Es ibt ein paar Meldungen zum Thema in unseren Medien zum Thema.
https://www.zdf.de/nachrichten/heute/zehntausende-fordern-abzug-proteste-gegen-us-truppen-im-irak-100.html
Es gibt wenig Hintergrundinformationen. Mich würde interessieren, wie die Protestbewegung vom Tahirplatz zu diesen Protesten steht und wie die Massenaufmärsche zu der Protestbewegung steht.
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ManOfConstantSorrow

ZitatTrotz Parlaments- und Regierungsforderung 
USA mauern beim Irak-Abzug – Verstoß gegen Völkerrecht?

Iraks Präsident Abdel Mahdi hat die USA aufgefordert, einen "sicheren Abzug" ihrer Truppen zu veranlassen. In Washington will man davon nichts wissen. Doch ein Verbleib wäre ein Verstoß gegen Völkerrecht.
https://www.t-online.de/nachrichten/id_87130332/iran-konflikt-usa-mauern-beim-irak-abzug-verstoss-gegen-voelkerrecht-.html

ZitatAngriff in Bagdad
Rakete trifft US-Botschaftsgelände im Irak

Nahe der US-Botschaft in der irakischen Hauptstadt Bagdad sind erneut Raketen eingeschlagen. Erstmals soll dabei mindestens eine Rakete das Gelände direkt getroffen haben. Verletzt wurde nach US-Angaben niemand.
https://www.tagesschau.de/ausland/raketen-us-botschaft-irak-101.html

ZitatUSA: Doch 50 Verletzte durch Raketenangriff des Iran im Irak

Bei 50 Soldaten wurden Schädel-Hirn-Traumata diagnostiziert, räumte das US-Militär ein. 18 wurden nach Deutschland in ein Militärkrankenhaus ausgeflogen
https://www.tagesschau.de/ausland/raketen-us-botschaft-irak-101.html

ZitatIrak: Regierung geht gewaltsam gegen Anti-US-Proteste vor

Am vergangenen Freitag, den 24. Januar, ordnete der amtierende irakische Ministerpräsident Adel Abdul Mahdi, die brutale Unterdrückung von Massendemonstrationen an. Die Demonstranten zogen friedlich durch die Stadtzentren und forderten den sofortigen Rückzug der US-Truppen aus dem Land. Sie skandierten ,,Raus, aus dem Land, ihr Besatzer!" und forderten den sofortigen Rückzug der US-Truppen aus dem Land.

In den letzten drei Tagen haben die Sicherheitskräfte Tränengas und scharfe Munition eingesetzt, um die Proteste zu zerstreuen. In der Hauptstadt Bagdad und in den Städten Basra, Nasariyah, Dhi Qar und Diwaniya im Süden wurden mindestens zwölf Menschen getötet und Dutzende verletzt.
(...)
Das gewaltsame Vorgehen gegen die Demonstrationen erfolgte nur wenige Stunden, nachdem Moktada al-Sadr seine Unterstützung für den ,,Marsch der Millionen" vom Freitag zurückgezogen hatte. Er hatte zu dem Marsch selbst zuerst unter dieser Parole aufgerufen, doch dann befiel ihn die Angst, die Demonstranten könnten den Präsidentenpalast oder die stark befestigte Grüne Zone, in der sich die US-Botschaft und andere ausländische Vertretungen befinden, angreifen. Er sagte, er ziehe seine Unterstützung zurück, obwohl die Demonstrationen gegen die Regierung berechtigt seien. Offenbar versucht er, die politische Kontrolle über die Regierung und über die Ernennung eines neuen Premierministers zu retten, um Neuwahlen zu vermeiden.

Al-Sadr hat in den ärmsten Vierteln Bagdads und im Süden Millionen von Anhängern. Er leitet den größten politischen Block im irakischen Parlament, der mehrere Ministerposten innehat. Al-Sadr, der sich seit langem um einen Ausgleich zwischen Washington und Teheran bemüht, fällt es immer schwerer, die Feindseligkeit seiner Anhänger gegen die korrupten Politiker einzudämmen, die das Land seit der amerikanischen Invasion des Irak im Jahr 2003 regieren. Seine anfängliche Unterstützung für die Demonstration vom Freitag zielte darauf ab, seinen eigenen Einfluss zu stärken und gleichzeitig die anti-amerikanische Stimmung unter Kontrolle zu halten.

Was die Wut besonders schürte, war das Treffen des irakischen Präsidenten Barham Salih mit US-Präsident Donald Trump letzte Woche in Davos. Es war ein klares Anzeichen dafür, dass Salih die US-Truppen im Land behalten möchte, obwohl das Parlament als Reaktion auf den Druck der Massen für die Ausweisung aller US-Truppen aus dem Irak gestimmt hatte.
(...)
https://www.wsws.org/de/articles/2020/01/29/irak-j29.html
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ManOfConstantSorrow

ZitatEin verdrängter Völkermord?

Was 13 Jahre Sanktionen im Irak anrichteten

(...)
Dass der darauf folgende "Krieg gegen den Terror" die Welt nicht sicherer gemacht hat, sondern im Gegenteil eine große Schar neuer Terroristen generierte, dürften heute selbst Washingtons Falken nicht mehr ernsthaft bestreiten: "Hatte Al Qaida 400 überzeugte Anhänger, fünfzehn Jahre später sind es Zehntausende", wie die FAZ im Mai 2017 berichtete.

Und trotzdem gibt es bis heute kaum Protest gegen das fortwährende Morden im vermeintlichen Antiterrorkampf. Dieses Ausmaß an Gleichgültigkeit ist nur zu erklären mit einem tief sitzenden Rassismus, denn jeder weiß: Die gleiche Gewalt gegenüber Menschen in westlichen Ländern würde bei uns niemals so bereitwillig hingenommen. Wer Terrorismus also wirklich bekämpfen will, sollte darüber nachdenken, ob nicht eine radikale Abkehr von der imperialen Arroganz der letzten hundert Jahre der beste Weg zu mehr Sicherheit wäre.

Zu diesem Zweck ist eine Aufarbeitung, ein Schuldanerkenntnis nötig. Deutschland hat gute Erfahrungen damit gemacht, sich zu den dunklen Seiten seiner Geschichte zu bekennen. Dass wir zu unseren Verbrechen der Vergangenheit stehen ist ganz sicher einer der Gründe dafür, warum unser Land in der Welt heute verhältnismäßig gut angesehen ist. Mit der Armenien-Resolution aus dem Jahr 2016 hat der Bundestag schließlich ein beeindruckendes Zeichen dafür gesetzt, diese Erinnerungskultur auszuweiten auf solche Verbrechen gegen die Menschlichkeit, die nicht unmittelbar in deutscher Verantwortung liegen.

Für die Versöhnung zwischen dem Westen und der islamischen Welt, aber auch im Interesse unserer Sicherheit brauchen wir weitere Schritte in diese Richtung. In diesem Sinne wäre eine Resolution des Bundestages zur Verurteilung der Sanktionen gegen den Irak und deren Folgen ein gutes Signal.
https://www.heise.de/tp/features/Ein-verdraengter-Voelkermord-4860839.html
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