Die Hartz-IV-Republik - Unternehmer kassieren, Arbeitnehmer verlieren

Begonnen von Frogsta, 09:18:15 Fr. 07.September 2007

⏪ vorheriges - nächstes ⏩

Frogsta

Panorama Sendung  vom 06.09.2007 21:45 Uhr:

"Vier Jahre lang hat Frau A. als Reinigungskraft gearbeitet. Drei Stunden putzen täglich für 349 Euro im Monat. Urlaub habe es keinen gegeben und Lohnfortzahlung bei Krankheit auch nicht. Bei einer westdeutschen Druckerei stehen solche Knebel-Konditionen sogar Schwarz auf Weiß im Vertrag für Aushilfskräfte. Bei einer Fischverarbeitung in Mecklenburg-Vorpommern bekommen die Arbeiter zwar noch ihr Urlaubsgeld, aber die Löhne sind so niedrig, dass viele zusätzlich Hartz IV beantragen müssen.
So sieht sie aus, die Realität im Niedriglohnsektor Deutschlands: Illegale Verträge und Löhne, die nicht zum Leben reichen. Doch niemand wehrt sich. Die Angst vor der Arbeitslosigkeit ist zu groß. Die Unternehmer machen dagegen satte Gewinne und haben das politische Ziel vom "Fordern und Fördern" für sich umgedeutet: In der Welt von Hartz IV ist alles zumutbar, auch der Gesetzesbruch.
Panorama über die Macht von Unternehmern und die Not von Arbeitnehmern in Zeiten von Hartz IV."

ZITAT ENDE

PS.
In den neue Ländern wird seitens öffentlicher Vertreter damit geworben das die Gewerkschaften unter 8% der Arbeitnehmer vertreten.
Dadurch sind niedrigere Löhne und höhere Arbeitszeiten umzusetzen.....
Und das ganze ist langfristig geplant und politisch gewollt.



CU
Frogsta
MAGNUM 500 ist kein Eis !

Offizieller Sponsor der Bundesrepublik Deutschland

manfred 44

das habe ich mir gestern auch angesehen, resultat? schnell den Eimer geholt.


lg manfred 46
Deutschland geht den Bach runter, und wir gehen mit

Strombolli

Manfred, soviel    :kotze> kann ich gar nicht, wie ich möchte.

"Deutschland geht den Bach runter, und wir gehen mit"

Damit kann und will ich mich nicht abfinden !!!
In meinem Umfeld ist jetzt jemand der "LINKEN" beigetreten. Allein die
organisatorischen "Brimborien", die da so stattfinden, verschrecken mich schon...

Ich bin eher der Typ der mit Transparent und Megaphon in einer Grossstadt mit auf die Strasse geht!

Lasst es uns doch wieder tun! Mensch, gestern wird vermeldet, dass sich die ganzen Befürchtungen der Montagsdemonstranten bewahrheitet haben.
Und wir sitzen immer noch an der Tastatur und warten, bis uns Herr Schäuble verwurmt?

Das kann es nicht sein, Leute!
Das Systemmotto: "Gib mir Dein Geld! - Jetzt, Du dreckiges Opfer !!!! - Und habe immer ANGST VOR DEM MORGEN !!!"

"Hört auf, Profite über Menschen zu stellen!" Occupy
Permanent angelogen & VERARSCHT IN DEUTSCHLAND! - Ich habe mit Dir fertig

Ruby

ZitatOriginal von Frogsta

PS.
In den neue Ländern wird seitens öffentlicher Vertreter damit geworben das die Gewerkschaften unter 8% der Arbeitnehmer vertreten.
Dadurch sind niedrigere Löhne und höhere Arbeitszeiten umzusetzen.....
Und das ganze ist langfristig geplant und politisch gewollt.

CU
Frogsta

Das habe ich auch gesehen. Kann man nur sagen da sind dann einige wenigstens ein bissl ehrlich. Merkt man doch das der Beschiss geplant und gewollt ist. Wenn Löhne in einem Land derart drastisch sinken wie in Deutschland in den letzten Jahren, dann müsste den meisten auffallen das daran gedreht wird. Zum wohle des Kaptialismus!

Nur der arbeitende Teil des Volkes kann so bald nimmer leben!

unkraut

Habe es leider nicht gesehen ...
 Mit der Linken habe ich auch schon mal geliebäugelt aber
Monasbeitrag bei 1100 netto = 25 € .
Kann ich mir nicht leisten da die 1100 nicht mal reichen die Familie über die Runden zu bringen .

Grüße
Noch Fragen Hauser ? Ja Kienzle , wer ist eigentlich Unkraut ?

Wir wagen es nicht weil es schwierig ist sondern es ist schwierig weil wir es nicht wagen .

Mein Buchtip als Gastautor :  Fleißig , billig , schutzlos - Leiharbeiter in Deutschland  > ISBN-10: 3771643945

Ziggy

Jeder schätzt sein Einkommen selbst ein ... niemand überprüft das.
Gibt in jeder Partei Spitzenverdiener, die zahlen Mindestbeitrag  :D
Um seine Liebe zu beweisen, erklomm er die höchsten Berge, durchschwamm die tiefsten Meere und zog durch die weitesten Wüsten. Doch sie verließ ihn – weil er nie zu Hause war.

Wilddieb Stuelpner

Die Linke ist auch für Sympathisanten offen und nicht nur für zahlende Mitglieder. Allerdings sind Sympathisanten nicht berechtigt in Mitgliederangelegenheiten und in parteiinternen Arbeitsbereichen tätig zu werden.

Bundessatzung der Partei DIE LINKE Beschluss der Parteitage der WASG und der Linkspartei.PDS am 24. und 25. März 2007 in Dortmund

§ 2 Erwerb der Mitgliedschaft

(1) Mitglied der Partei kann sein, wer das 14. Lebensjahr vollendet hat, sich zu den programmatischen Grundsätzen bekennt, die Bundessatzung anerkennt und keiner anderen Partei im Sinne des Parteiengesetzes angehört.

§ 4 Rechte und Pflichten der Mitglieder

(2) Jedes Mitglied hat die Pflicht, ...

c) regelmäßig seinen satzungsgemäßen Mitgliedsbeitrag zu bezahlen, ...

Wilddieb Stuelpner

Das nennt man wohl die flächendeckende Verwahrlosung der Arbeits- und Sozialverhältnisse, die durch AG-Verbände und einzelne Unternehmer unter neolineralem, ideologischem Einfluß der Betelsmann-Stiftung, der INSM betrieben wird. Gesetzesbrüche sind mit Vorsatz in voller Kenntnis der finanziellen Unmöglichkeit der AN und Arbeitslosen gewollt, da diese sich den erforderlichen Rechtsweg, - mittel, die aufwendige, verschleppbare Verfahrensdauer und die zunächst verhängten Verweigungen von Alg-Leistungen nicht leisten können.

Hartz IV wurde von den genannten ideologischen Brandstifter aus dem AG-Bereich,der Politik und der Arbeitslosenverwaltung wissentlich so vorbereitet, um das Volk zu entmündigen, ihm die Menschenwürde und die rechtlichen Möglichkeiten zu rauben. Hartz IV zielt nicht nur auf die Arbeitslosen, sondern auf das gesamte Volk, da man Hartz IV als Einfallstor benutzt, jeglichen Sozialklimbim - vom Krankenschein, Urlaub, Sach- und Geldleistungen, Renten, Anerkennung von Krankenscheinen, Pendelwegen, dort eintretenden Arbeitswegeunfällen etc. schrittweise bis zu deren völliger Beseitigung zu drücken.

Und die Große Verbrecherkoalition duldet mit voller Kenntnis und aktiver, inoffizieller Unterstützung durch die CDU/CSU diese kriminelle Machenschaften. Sie wirbt noch mitdiesen Mißständen statt sie zu beseitigen.

Also lieber Leser, führe Dir diesen Artikel zu Gemüte und entscheide selbst wer Dein Feind und wie er Deine Existenzgrundlage verschlechtert und vernichtet und wähle in Zukunft mit wachem Verstand gescheiter, aber handele auf jedem Fall gegen die Regierenden, gegen die AG-Verbände und Arberitslosenverwaltungen. Es sind Deine politischen Feinde.

ARD/NDR, Sendung "Panorama" vom 06.09.2007 21:45 Uhr: Die Hartz-IV-Republik - Unternehmer kassieren, Arbeitnehmer verlieren

Videopodcast der Sendung]Die Hartz-IV-Republik - Unternehmer kassieren, Arbeitnehmer verlieren

Das Sendemanuskript:
Die Hartz-IV-Republik - Unternehmer kassieren, Arbeitnehmer verlieren als pdf-Datei

PANORAMA Nr. 687 vom 06.09.2007: Die Hartz IV-Republik – Unternehmer kassieren, Arbeitnehmer verlieren

Anmoderation Anja Reschke:

,,Wer heutzutage nicht arbeitet, der will auch nicht. Diese Meinung ist in den letzten Jahren eigentlich die, die man so zu haben hat. Wer heute noch Gewerkschaften gut findet und Arbeitnehmerrechte fordert, gilt als ewig gestriger. Heute gilt es als Zeichen für Erfolg, lange zu arbeiten, nicht krank zu sein und im Fall der Fälle, auch jeden Job anzunehmen.

Das ist Zeitgeist. Den auch die Politik längst atmet. Schließlich lautet die Devise von Hartz IV: Fördern und Fordern. Und: hat ja geklappt, das Fordern. Die Arbeitslosenzahlen gehen stetig nach unten. Wir von PANORAMA wollten heute mal gegen den Zeitgeist gehen. Denn diese tolle neue Arbeitswelt ist eigentlich nur für Arbeitgeber toll. Weil Rechte von Arbeitnehmern nichts mehr gelten. Tamara Anthony, Ben Bolz und Maike Rudolph über Ausbeutung und unfaire Bedingungen und eine Politik, die das noch bestärkt."

Sie haben endlich den Mut zu reden, auch wenn sie unerkannt bleiben wollen. Vor Monaten waren diese beiden Frauen noch Aushilfskräfte in einer Bäckerei. Nicht in dieser, sondern bei einer großen Kette. Dort wurden sie ausgenutzt. Erst mal keine Lohnfortzahlung bei Krankheit und Urlaub gab es auch nicht, erzählt die eine.

O-Ton Arbeitnehmerin: ,,Deswegen haben wir unseren Urlaub vorgearbeitet beziehungsweise hinterher nachgearbeitet, so dass wir eigentlich keinen Urlaub hatten. Und bezahlt wurde der ja sowieso nicht."

Hier war sie beschäftigt: in einer von über 150 Filialen der Bäckerei Sondermann. Aushilfen haben Anrecht auf bezahlten Urlaub. Doch der wird bei Sondermann nicht immer gewährt. Ein Verstoß gegen das Arbeitsrecht, den die Geschäftsführerin noch nicht einmal leugnet.

O-Ton Nicole Sondermann, Sondermann Brot GmbH: ,,Das ist möglich, dass das im Einzelfall passiert ist. Leider."

PANORAMA: ,,Das ist aber gegen das Gesetz."

O-Ton Nicole Sondermann, Sondermann Brot GmbH: ,,Ja."

PANORAMA: ,,Also, Sie haben wissentlich gegen das Gesetz verstoßen?"

O-Ton Nicole Sondermann, Sondermann Brot GmbH: ,,Wissentlich möchte ich jetzt auch abwehren zu sagen. Sondern wir haben betriebswirtschaftlich gehandelt."

Betriebswirtschaftlich - das heißt: Profit auf Kosten der Arbeitnehmer. Und die wenigstens setzten sich zu Wehr.

O-Ton Prof. Rudolf Nickel, Wirtschaftswissenschaftler: ,,Es gilt nämlich so das Motto: egal welcher Job, Hauptsache du hast einen Job. Und es hat wirklich zu einer Verwahrlosung der Arbeitswelt geführt, so nach dem Motto: bevor du arbeitslos wirst, musst du jeden Job annehmen. Und Hartz IV hat genau diese Ängste unglaublich ausgeweitet."

Jede Arbeit ist zumutbar, Billigjobs boomen, die Politiker feierten den Wandel.

O-Ton Gerhard Schröder, ehem. Bundeskanzler, 16.08.2002:

,,Ich verspreche mir einen neuen Geist in der gesellschaftlichen Debatte dieses Problems. Einen neuen Geist, der zusammenführt, der anstiftet zu mehr Gemeinsinn."

Die Druckerei Bode in Herford. Auch hier werden Aushilfs- und Teilzeitkräfte zum Teil schamlos ausgebeutet. Weder Krankheitsgeld noch Urlaubsgeld bezahlt der Chef. Gearbeitet wird auf Abruf. Wir treffen jemanden, der diese Zustände miterlebt hat. Aus Angst will die Person unerkannt bleiben.

O-Ton Arbeitnehmer: ,,Die Aushilfskräfte haben nichts besseres. Sie sind wirklich auf diese Arbeit angewiesen.

Sie haben keine andere Chance überhaupt arbeiten zu können. Und dann besser einen schlechten Job als gar keinen. Sie sind noch dankbar, dass sie überhaupt Arbeit haben." Dankbarkeit für einen derartigen Vertrag: schwarz auf weiß steht hier zum Thema Krankheit ,,Lohnfortzahlung besteht nicht." Und auch bei Urlaub: ,,kein Aspruch".

O-Ton Frank Riedel, Arbeitslosenzentrum Herford:

"Ich habe gedacht, eine riesengroße Sauerei. Das ist die Situation eines Menschen derartig auszunutzen und die Verzweiflung einer Person irgendwie in Arbeit zu kommen, irgendwie in Arbeit kommen zu müssen, diese einfach hemmungslos auszunutzen, indem man solche gesetzlichen Mindestvorgaben wie das Recht auf Urlaub oder das Recht auf Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, ein Recht auf Beschäftigung einfach aus dem Arbeitsvertrag rausstreicht."

Ein Interview vor der Kamera lehnt Firmenchef Bode gegenüber PANORAMA ab. Nur so viel:

Die Vorwürfe stimmen, er habe eben betriebswirtschaftlich gehandelt. Wie war das gleich noch mit den viel gepriesenen Arbeitsmarktreformen?

O-Ton Angela Merkel, Bundeskanzlerin, 01.06.2006:

"Wir müssen sehen, dass jetzt die Anreizsysteme richtig funktionieren und dass der Slogan Fordern und Fördern wirklich wahr wird."

Sie wurde nur gefordert , vier Jahre lang.

Drei Stunden hat sie täglich geputzt für 349 Euro im Monat. Auch sie bekam weder Urlaub noch Lohnfortzahlung bei Krankheit, erzählt sie.

O-Ton Arbeitnehmerin: ,,Das ein Minijob auch Anspruch hat auf drei oder vier Wochen Urlaub wusste ich nicht.

Woher, wer soll das alles wissen? Aber er hätte das alles wissen müssen als Chef. Er hat aber nie was gesagt."

Ihr ehemaliger Chef bestreitet die Vorwürfe mit einer dreisten Behauptung.

PANORAMA: ,,Warum gewähren Sie kein Urlaubsgeld?"

O-Ton Arbeitsgeber: ,,Das ist Unsinn. Es gibt in unserer Branche gar kein Urlaubsgeld. Lesen Sie doch mal den Tarifvertrag."

Das stimmt natürlich nicht, aber mit billigen Arbeitskräften kann man es ja machen.

O-Ton Prof. Karl-Jürgen Bieback, Arbeitsrechtler: ,,Wenn wir wissen, dass es ein Bereich gibt, wo Leute systematisch ihre Rechte nicht wahrnehmen können und auch aus Nichtwissen oder aus mangelnden Gelegenheiten ihre Rechte nicht einklagen, dann ist es schon Aufgabe der Politik einzugreifen."

O-Ton Prof. Rudolf Hickel, Wirtschaftswissenschaftler: ,,Wir müssen feststellen, dass offensichtlich auch mit der Art der Anerkennung: ,Lieber jeden Job als keinen' gegenüber den Arbeitslosen, im Grunde genommen dieses am Rande der Legalität oder in der Illegalität Leute einzustellen, dass das irgendwie fast wie hoffähig geworden ist."

Doch statt dagegen vorzugehen, hat die Bundesregierung das Ganze sogar befördert. Die schwache Position ostdeutscher Arbeitnehmer wurde noch im Mai von einer Agentur als Standortfaktor angepriesen. Finanziert vom Bundeswirtschaftsministerium.

Zitat aus der Broschüre: ,,Nur 8 Prozent der ostdeutschen Arbeitnehmer sind Mitglied einer
Gewerkschaft."

Und weiter heißt es in den Papieren: ,,Dadurch eröffnet sich die Möglichkeit einer Reduzierung der Löhne bei einer gleichzeitigen Steigerung der Arbeitsstunden."

O-Ton Ulrike Handtke, Invest in Germany, Juni 2007: ,,Wir versuchen dem Investor seine Angst zu nehmen."

PANORAMA: ,,Indem Sie sagen: fürchtet Euch nicht, die Gewerkschaft ist schwach?"

Ulrike Handtke, Invest in Germany, Juni 2007: ,,Indem wir ihm sagen, die Gewerkschaft ist nicht so stark, wie du vielleicht befürchtest."

O-Ton Prof. Karl-Jürgen Bieback, Arbeitsrechtler: ,,Ich finde es schon makaber, wenn die Bundesregierung damit wirbt, dass in Ostdeutschland die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sich gegen schlechte Arbeitsbedingungen nicht wehren und dass man deshalb dort alles durchsetzen kann. Ich denke nicht, dass es Aufgabe des Staates ist, das auch noch herauszustreichen und sozusagen Arbeitgeber dazu noch zu animieren, das zu tun."

Die Friedrichs Fischverarbeitung hat sich nicht lange bitten lassen und ihre Produktion von Hamburg nach Mecklenburg-Vorpommern verlegt. Sie nutzt den Standortvorteil: 42 Stundenwoche, Fließbandarbeit und willige Arbeiterinnen, die teilweise einen Hungerlohn bekommen.

PANORAMA: ,,5,41 Euro ungefähr. Kann man davon leben?"

O-Ton Arbeitnehmerin: ,,Kann man nicht. Aber was soll man machen?"

O-Ton Arbeitnehmerin: ,,Besser wie Hartz IV."

O-Ton Arbeitnehmerin: ,,Ich sag immer, zum Leben zu wenig, zum sterben zuviel."

Nur rund 700 Euro netto im Monat. Dass einige der Frauen zusätzlich Hartz IV beantragen müssen, um über die Runden zu kommen, ist ein offenes Geheimnis. Die Firma spart am Lohn, der Staat springt ein.

PANORAMA: ,,Finden Sie 5,41 Euro als Lohn angemessen?"

O-Ton Axel Rohde Betriebsleiter Friedrichs Mecklenburg GmbH: ,,Kommt drauf an. Weiß ich nicht. Ich weiß nicht, würden Sie für 5,41 Euro oder 5,51 Euro arbeiten?"

O-Ton Gunther Kenk, Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten: ,,Für mich als Gewerkschafter kann ich nur sagen, dass ist das Schlimmste was ich in letzter Zeit auch feststelle, wie Menschen darum ringen, tatsächlich mit ihrer Arbeit ihren Lebensunterhalt zu verdienen und es reicht einfach nicht."

Diese Wirklichkeit verdrängt die Politik. Was zählt: ein paar Arbeitslose weniger.

O-Ton Franz Müntefering, Bundesarbeitsminister, 16.10.2006: ,,Natürlich findet das alles statt unter der Überschrift ,,Fordern und Fördern".

Wir müssen denen, die da arbeitslos sind oder die Schwierigkeiten haben, auch sagen, ihr müsst euch anstrengen, ihr müsst auch die Jobs übernehmen, die wir zur Verfügung stellen können."

So hat sich das Klima mit Hartz IV in Deutschland verändert. Entrechtete Arbeitnehmer, Arbeitgeber, die sich alles erlauben können. Arbeitsbedingungen, wie vor 10 Jahren noch undenkbar.

O-Ton Prof. Rudolf Hickel, Wirtschaftwissenschaftler: ,,Fördern und Fordern, wenn man sieht was da zugemutet wird an Arbeitsplätzen, dann ist das auch ein Stück weit organisierter Abstieg."

O-Ton Prof. Karl-Jürgen Bieback, Arbeitsrechtler: ,,Das ist ein Prozess, der politisch begleitet worden ist und gewollt ist."

Abmoderation Anja Reschke:

,,Falls Sie sich fragen, was eigentlich unsere Politiker zu diesem Misstand meinen: Wir haben alle angefragt: den Bundeswirtschaftsminister, den Bundesarbeitsminister und den Ostbeauftragten der Bundesregierung. Und was glauben Sie: keiner wollte sich vor der Kamera mal mit uns darüber unterhalten."

Bericht: Tamara Anthony, Ben Bolz, Maike Rudolph
Schnitt: Bernd Rosenthal

Strombolli

ZitatOriginal von joachimkuehnel
... aber handele auf jedem Fall gegen die Regierenden, gegen die AG-Verbände und Arbeiitslosenverwaltungen. Es sind Deine politischen Feinde.

Damit ist meine Grundeinstellung beschrieben!
Es geht einfach nicht mehr so weiter.

Dieses Forum habe ich vor etlichen Monaten entdeckt. Die Situation in Deutschland hat sich seither verschlechtert. Die öffentliche Meinung wird in einer Weise manipukiert, dass es nicht mehr auszuhalten ist.

Manchmal frage ich mich, inwieweit das Vorleben der Obersten notgedrungen "Gewählten" (DDR Biografie) nicht hinsichtlich ihres Funktionierens, den Strippenziehern genau in den Kram gepasst hat. Der Ehrgeiz des Vorgängers "Hier will ich rein (rüttel, rüttel)" dicke Zigarren zu rauchen und teure Anzüge zu tragen, war schon ein Indiz, dass es ihm nicht um sozialdemokratische Werte ging. "Niemand soll am Gebiss eines Menschen, die soziale Herkunft ableiten können." (oder so ähnlich)

Trotz allem Frust über den ich eine Familiensaga von 1881 - 2007 schreiben könnte, der die deutschen Irrwege beschreibt, will ich eine gerechtere Republik. Ohne selbst heraufbeschworenen Terror und restriktive Maßnahmen diesen angeblich zu bekämpfen, mit dem eigentlichen Ziel die unliebsamen Bevölkerungsanteile zu bekämpfen.

Wir werden eines Tages gewinnen! Und die ANDEREN zum Teufel jagen!
Das Systemmotto: "Gib mir Dein Geld! - Jetzt, Du dreckiges Opfer !!!! - Und habe immer ANGST VOR DEM MORGEN !!!"

"Hört auf, Profite über Menschen zu stellen!" Occupy
Permanent angelogen & VERARSCHT IN DEUTSCHLAND! - Ich habe mit Dir fertig

Lefat

ZitatUnd was glauben Sie: keiner wollte sich vor der Kamera mal mit uns darüber unterhalten."

Warum wohl ??    !!!!!!
Es ist immer wieder erstaunlich, dass ein Jahr der Arbeitslosigkeit einen ehemaligen Leistungsträger zu einem bildungsfernen Asozialen verkommen läßt..so zumindest die landläufige Meinung.

Wilddieb Stuelpner

Weil das, was die Unternehmermafia so dreistfrech durch Rechtsbruch praktiziert, von diesen kriminellen Parteifunktionären, unterschiedlslos aus welcher Dreckecke die kommen, von langer Hand vorbereitet wurde und mit Hilfe ihrer Medien die entsprechende Atmosphäre einer arbeitsrechtlichen Klimakatastrophe durch schrittweise neoliberale Umweltverschmutzung vorbereitet wurde.

Wenn die Stellung zu den Mißständen beziehen würden, müßten sie offen, für jedermann sichtbar, ihre erhaltenen Schmiergelder von Wirtschaft und Banken offenlegen, in dessen Diensten sie tatsächlich stehen und sie wären dann die Nächsten, die sich vor Gerichten wie Ackermann, Esser, Hartz, Volkert etc. freikaufen werden.

Es würde dann dem Letzten klar, daß in teutschen Landen die Wirtschaftsmafia, der Politiker- und Beamtenfilz triumphiert, ums goldene Kalb tanzt.

felixed

ZitatOriginal von Frogsta
Dadurch sind niedrigere Löhne und höhere Arbeitszeiten umzusetzen...

Die Kapitalisten versuchen IMMER, den Grad der Ausbeutung zu erhöhen. Und da derzeit keine wirksame Arbeiterbewegung existiert, tun sie das über ihre politischen Handlanger auch nahezu schrankenlos.

Mit klaren Begriffen wie Kapitalist oder Bourgeois und Proletarier oder Lohnarbeiter läßt sich das besser verstehen als wenn man beschönigend von "Unternehmern", "Arbeitgebern" und vor Dank zerfließend "Arbeitnehmern" (die also wohl dem Kapitalisten etwas nehmen?) spricht. Kapitalisten und Proletarier stehen wie schon immer in unversöhnlich feindlichen Lagern. Und langsam scheint das ja wieder Einigen klarzuwerden. Jetzt müssen sie nur noch verstehen, wie die einzige Lösung aussieht.

flipper

nein, kommunisten müssen heute getarnt agieren und ausserhalb eigener und bürgerlicher intellektuellenkreise leider das neusprech sprechen.

wörter wie "Bourgeois und Proletarier oder Lohnarbeiter" verwenden heute nur noch die trottel von der MLPD öffentlich, die hier sogar gegen Die Linke bei wahlen antreten, damit kannste doch ottonormalverbrauchern ned kommen.
die haben die genossen früher schon noch nichteinmal als gäste in der demokratischen republik einreisen lassen. die wurden doch früher vom VS gegen die DKP unterstützt ;)
"Voting did not bring us further, so we're done voting" (The "Caprica Six" Cylon Model, BSG)

counselor

ZitatHartz IV: CDU warnt vor zu viel ,,Sozialklimbim"

Altersarmut, Energiearmut – Begriffe deren Tragweite erst jetzt so richtig deutlich wird. Immer mehr Menschen, nicht nur Hartz IV Empfänger, leben am oder sogar unter dem Existenzminimum. Trotzdem spricht der Wirtschaftsflügel der Union von ,,Sozialklimbim" und warnt vor stetig wachsenden Sozialausgaben. Sie sind seit 2013 von 145 auf 180 Milliarden Euro gestiegen.

Quelle: https://www.hartziv.org/news/20190517-hartz-iv-cdu-warnt-vor-zu-viel-sozialklimbim.html
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

BGS

Zitat von: counselor am 16:04:07 Fr. 17.Mai 2019
ZitatHartz IV: CDU warnt vor zu viel ,,Sozialklimbim"

Altersarmut, Energiearmut – Begriffe deren Tragweite erst jetzt so richtig deutlich wird. Immer mehr Menschen, nicht nur Hartz IV Empfänger, leben am oder sogar unter dem Existenzminimum. Trotzdem spricht der Wirtschaftsflügel der Union von ,,Sozialklimbim" und warnt vor stetig wachsenden Sozialausgaben. Sie sind seit 2013 von 145 auf 180 Milliarden Euro gestiegen.

Quelle: https://www.hartziv.org/news/20190517-hartz-iv-cdu-warnt-vor-zu-viel-sozialklimbim.html

Richtige Christen eben.

MfG

BGS
"Ceterum censeo, Berolinensis esse delendam"

https://forum.chefduzen.de/index.php/topic,21713.1020.html#lastPost
(:DAS SINKENDE SCHIFF DEUTSCHLAND ENDGÜLTIG VERLASSEN!)

dagobert

"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

  • Chefduzen Spendenbutton