72-Stunden-LKW-Touren

Begonnen von ManOfConstantSorrow, 15:22:21 Do. 22.Juli 2004

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Kuddel

ZitatTransportarbeiter streiken in Kolumbien

Bogotá. In Kolumbien haben nach Informationen des lateinamerikanischen Nachrichtensenders Telesur im Rahmen eines landesweiten Streiks über 100.000 Transportarbeiter ihre Arbeit für unbestimmte Zeit niedergelegt. Sie fordern die Rücknahme eines Regierungsdekrets, das die Frachtgebühren für den Binnentransport liberalisiert. Die Maßnahme der Regierung von Präsident Manuel Santos betrifft rund eine halbe Million Waren, die innerhalb des südamerikanischen Landes bewegt werden. Die zentrale gewerkschaftliche Vereinigung der Transportarbeiter, ACC, fordert von der Regierung, die seit 2007 bestehende Beibehaltung eines festen Gebührensatzes für eine bestimmte Zahl von Waren auf dem Binnenmarkt beizubehalten. Auf diese Weise soll gewährleistet werden, dass alle Transportunternehmen abhängig von Last und Entfernung die gleichen Gebühren verlangen können.

Es ist der erste Streik im Transportsektor seit der Wahl des konservativen Politikers Juan Manuel Santos im August des vergangenen Jahres. Die Transportarbeiter werfen der Regierung vor, mit der neoliberalen Deregulierung große Fuhrunternehmen zu begünstigen. Wie in anderen südamerikanischen Staaten besitzen die Transportarbeiter auch in Kolumbien meist einen eigenen Lastkraftwagen, mit dem sie arbeiten.

(hneu/telesur)
http://amerika21.de/meldung/2011/02/22670/transport-streik-kolumbien

Kuddel

ZitatStreikende Transportarbeiter in Kolumbien festgenommen

Bogotá. Während einer Informationsversammlung im kolumbianischen Bundesland Santander wurden am vergangenen Freitag acht Mitglieder des Lastwagenfahrerverbands ACC festgenommen. Das polizeiliche Aufstandsbekämpfungsschwadron ESMAD sei in den Versammlungsort eingedrungen und habe bei der Festnahme mehrere Fahrer geschlagen, so der Vorsitzende des Verbands, Enrique Viviescas. Drei der verhafteten Transportarbeiter gehören zum Vorstand des nationalen und regionalen ACC.

Die Verhaftungen geschahen einen Tag nachdem das ACC die Verlängerung ihrer Arbeitsniederlegung erklärt hatte. An dem Streik nehmen seit letzen Donnerstag über 180.000 Lastwagenfahrer teil. Sie fordern die Rücknahme eines Dekrets der Regierung Santos, das die Frachtkosten liberalisieren will. "Ohne eine festgesetzte Frachtkostentabelle werden uns die Industriellen bezahlen, was sie wollen", versicherte das Vorstandsmitglied vom ACC-Santander, Pablo Mogollón, gegenüber der Zeitung La Opinión.

Laut dem Kommandanten der Straßenpolizei von Santander, John Fredy Suárez, hätten die acht Festgenommenen an geparkten Lastwagen "Aktionen des Vandalismus" durchgeführt.
http://amerika21.de/meldung/2011/02/23149/streik-transport-kolumbien

Kuddel


Von der Polizei auseinandergerissen

Shanghai, China. Polizisten tragen einen Demonstrant fort. Seine Frau versucht sich an ihn zu klammern. Doch es hilft nichts, sie bleibt mit dem Kind zurück während ihr Mann in Gewahrsam genommen wird. Chinesische Lastwagenfahrer protestieren in Shanghai gegen steigende Kraftstoffpreise. Nach Rangeleien mit der Polizei wurden zahlreiche Fahrer festgenommen

http://www.stern.de/bdt/bilder-des-tages-von-der-polizei-auseinandergerissen-1501450-07753214ba46c296.html

Kuddel

ZitatStreiks im größten Containerhafen in Shanghai

PEKING (dpa-AFX) - Streiks hunderter Lastwagenfahrer erschweren die Abläufe im größten Containerhafen der Welt in Shanghai. Seit drei Tagen blockieren die Brummifahrer immer wieder Zufahrten zu Hafenanlagen in der ostchinesischen Metropole. Die Streiks richten sich gegen gestiegene Hafengebühren und hohe Benzinpreise. Nach offiziell unbestätigten Berichten gab es Auseinandersetzungen und Festnahmen, als die Polizei versuchte, die Proteste gewaltsam zu beenden.

Auf Gerüchte über Tote sagte die Polizei im Shanghaier Bezirk Baoshan der Zeitung "Global Times": "Viele Lastwagenfahrer sind auf die Straße gegangen, um ihrem Ärger Luft zu machen, aber es wurden keine Opfer berichtet." Die Stadtregierung sagte auf dpa-Nachfrage: "Wir haben keine Informationen darüber." Internationale Transportunternehmen warnten nach Hongkonger Medienberichten vor möglichen Verzögerungen im Frachtverkehr.

Die Proteste sind ein weiteres Zeichen für den wachsenden Unmut in China über die hohe Inflation, insbesondere bei Nahrungsmitteln. Die chinesischen Staatsmedien haben den Streik bisher verschwiegen, um eine mögliche Ausweitung der Proteste zu verhindern. "Es ging ziemlich tumultartig zu", zitierte der US-amerikanische Rundfunksender "Radio Free Asia" (RFA) einen Vertreter der Lastwagenvereinigung. "Dieser Streik musste früher oder später passieren." Mehrere hundert Fahrer hätten teilgenommen.

Viele hätten die Gebühren schon nicht mehr bezahlen können. "Die steigenden Benzinpreise haben noch Öl ins Feuer gegossen." Ein Angestellter einer Transportfirma berichtete dem Sender, die Lagerkosten und Benzinpreise seien erhöht worden, während die Einnahmen aus dem Transportgeschäft nicht gestiegen seien. "Sie können keinen Gewinn machen, und jetzt fahren sie ihre Lastwagen für nichts."

Ein Vertreter der Streikenden sagte, die Proteste seien von Verzweiflung getrieben: "Es ist für uns sehr schwer geworden. Einige von uns können es sich nicht einmal mehr leisten, etwas zu essen." "Wir haben einige hunderttausend Yuan ausgegeben, um unsere Lastwagen zu kaufen, und jetzt sind sowohl die Benzinpreise wie auch die Gebühren in den Häfen zu stark gestiegen."
http://www.financial-informer.de/infos/streiks_im_grosten_containerhafen_in_shanghai_964274

ManOfConstantSorrow

Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Kuddel

ZitatEinigung
LKW-Fahrer beenden Streik im Shanghaier Hafen

Am Wochenende war die Stadtregierung den Streikenden entgegengekommen - Sie kürzte die Gebühren für die Lieferanten


Shanghai - Die Lastwagenfahrer im Hafen von Shanghai haben am Montag nach einem mehrtägigen Ausstand ihre Arbeit wieder aufgenommen. Chinas umschlagsstärkster Containerhafen kehrte zum Normalbetrieb zurück. Am Wochenende war die Stadtregierung den Streikenden entgegengekommen. Sie kürzte die Gebühren für die Lieferanten.

Die Lastwagenfahrer hatten am Mittwoch ihre Arbeit niedergelegt. Die unabhängigen Lieferanten, die Güter zum, beziehungsweise vom Hafen transportieren, kämpfen mit den gestiegenen Kraftstoffpreisen, die ihre Einkommen belasten. Zugleich kritisierten sie niedrige Gehälter und willkürliche Gebühren, die von den Behörden erhoben werden.

Trotz der Reduzierung der Gebühren zeigten sich nicht alle Streikenden zufrieden. Einigen ging die Einigung nicht weit genug. Die Lastwagenfahrer gehören zu den vielen Chinesen, die die steigenden Kosten beklagen. Medienberichten zufolge hat sich die Jahresteuerung im März auf bis zu 5,4 Prozent erhöht.
http://derstandard.at/1303291362108/Einigung-LKW-Fahrer-beenden-Streik-im-Shanghaier-Hafen

Kuddel

ZitatDer indische Bundesstaat Kerala stand am Freitag den ganzen Tag weitgehend still, denn die öffentlichen und privaten Fahrer von Bussen, Taxis, Autorikschas und LKWs waren in den Streik getreten. Aufgerufen hatten verschiedene Gewerkschaften wegen der stark steigenden Treibstoffpreise. Viele Geschäfte und Betriebe blieben ebenfalls geschlossen, weil keine Transportmöglichkeiten existierten.
http://www.rf-news.de/2011/kw20/21.05.11-kerala-streik-gegen-erhoehung-der-treibstoffpreise

Kuddel

Zitat«Dank Urlaubsschein kam ich nicht selten zu 24-Stunden-Schichten»
Von Romeo Regenass.

Ständig unter Zeitdruck, ständig übermüdet, ständig am Limit: Ein deutscher Lastwagenfahrer über den Wahnsinn auf Europas Strassen und Speditionschefs, die ihr Personal in die Illegalität zwingen.
«In einem Jahr hatte ich neben den drei Wochen Urlaub ganze drei Nächte im eigenen Bett geschlafen»: Jochen Dieckmann fragt sich heute, warum er den Job als Fernfahrer nicht schon früher quittierte.



«In einem Jahr hatte ich neben den drei Wochen Urlaub ganze drei Nächte im eigenen Bett geschlafen»: Jochen Dieckmann fragt sich heute, warum er den Job als Fernfahrer nicht schon früher quittierte.

ZitatJochen Dieckmann

Fernfahrer auf Europas Strassen

Gut 15 Jahre hat der Deutsche als Fernfahrer Lastwagen aller Art quer durch Europa und bis nach Nordafrika gefahren. Dazwischen hat er als Sprecher einer Bürgerinitiative gearbeitet, nach einer Umschulung war er für den Hessischen Rundfunk tätig. (meo)

Geschlafen wird am Monatsende
Jochen Dieckmann, Westend-Verlag, Frankfurt 2011, 268 Seiten.


Herr Dieckmann, Sie arbeiteten für eine holländische Spedition, die die Vorschriften zu Arbeits- und Ruhezeit bewusst missachtete und gar Urkunden fälschte. Wie lief das ab?
Unter anderem mit dem Urlaubsschein. Das ist ein hochoffizielles Dokument, das überall gleich gelayoutet ist. Das kann noch auf Kyrillisch sein, und jeder Polizist erkennt sofort: Der war die letzten 28 Tage im Urlaub. Wenn das den Tatsachen entspricht, ist dagegen nichts einzuwenden. Doch da jede Spedition das Papier selber ausstellen kann, gibt es Missbrauch, und das war bei meiner Spedition die Regel. Mein Chef hatte dadurch drei Vorteile: Er konnte die zulässige Wochenarbeitszeit weit überschreiten. Gemäss Urlaubsschein hatte ich ja eine neue Woche begonnen, auch wenn das nicht der Fall war. Zudem musste er mir das Wochenende nicht geben; so kam ich sechs Wochen lang zu einer Siebentagewoche. Und das Gefährlichste: Dank Urlaubsschein konnte er mich nach einer vollen Schicht ein zweites Mal auf die Piste schicken. Nicht selten kam ich so zu 24-Stunden-Schichten – ohne dazwischen zu schlafen.

Dass so was nicht auffliegt . . .

Das müsste bei Betriebskontrollen auffallen. Aber ich hege den Verdacht, dass die Behörden in einigen Ländern beide Augen zudrücken, um so ihre Wirtschaft zu stärken. In Deutschland fahren deshalb kaum französische Lastwagen rum, dafür sehr viele aus Holland, Portugal, Spanien, Polen. In Frankreich werden die Betriebe strenger kontrolliert, die Fahrer sind besser organisiert. Weil die sich an die Regeln halten, sind sie international aber nicht konkurrenzfähig.

Den Franzosen scheint Sicherheit etwas wert zu sein. Beim Brand im Gotthardtunnel starben vor zehn Jahren elf Menschen, weil ein alkoholisierter und übermüdeter Fahrer aus Belgien die Kontrolle über seinen Lastwagen verloren hatte. Sind LKW rollende Zeitbomben?

Sehen Sie, das Mikrofon, in das ich spreche, hat ein Dutzend LKW-Fahrten hinter sich. Viele sind nur schon deswegen böse auf uns Fernfahrer, weil es uns gibt. Man will Erdbeeren zu Weihnachten, aber keine Lastwagen. Das geht nicht.

Einverstanden. Aber es geht um Sicherheit. In Europa und auch in der Schweiz darf eine Schicht zweimal pro Woche bis zu 15 Stunden dauern, pro Woche sind 60 Stunden zulässig. Selbst diese hohe Zahl wird oft übertreten, schreiben Sie selbst.

In den letzten Jahren hat sich viel getan. Die Zahl der weissen Schafe hat enorm zugenommen, die Zahl der schwarzen Schafe ist aber nach wie vor viel zu hoch. Die Transporte sind zu billig, und sie werden so lange billig bleiben, wie es schwarze Schafe gibt, die Dumpingpreise ermöglichen. Die Schweiz ist jedoch in der glücklichen Lage, etwas repressivere Gesetze zu haben; Österreich etwa hat viel schlechtere Karten.

Was tun gegen zu billige Lastwagen?
Die Politik drückt sich davor, Farbe zu bekennen. Man will einerseits die Verkehrssicherheit erhöhen, andererseits die Wirtschaft nicht beschränken. Raten Sie, welches Interesse überwiegt! Die Schweiz kannte die 28-Tonnen-Limite; heute gibt es die nicht mehr. Immerhin gilt das Nachtfahrverbot noch. Aber ich fürchte, auch das wird bald gelockert.

Zurück zu den Gesetzen: Wieso halten sich viele nicht dran?

Die Trickserei fängt im Kleinen an: Lädt ein Fahrer zwei Stunden lang in der Fabrik, stellen fast alle den Fahrtenschreiber auf Pause und nicht auf Arbeitszeit. Die Kontrolldichte müsste erhöht und ein Bewusstsein dafür geschaffen werden, wie hoch der Preis des Schlendrians ist. Solange man sich zum Transport von Waren nicht grundlegende Fragen stellt, bleibt das Flickschusterei.

Wieso arbeiteten Sie als Deutscher für eine holländische Spedition?
Weil die besser zahlen. Der niederländischen Wirtschaft ging es relativ gut, und die Gesetze sind arbeitnehmerfreundlicher. Doch das löst sich langsam auf. Auch Holländer expandieren jetzt nach Osteuropa, wo alles billiger ist.

Die Löhne sind aber nirgends toll.
Sie sinken und sinken und sinken. Das hat mit dem zu tun, was uns als Globalisierung verkauft wird. Ostdeutsche arbeiten für weniger Geld als Westdeutsche. Jenen wiederum wird mit noch günstigeren Polen gedroht, diesen mit Weissrussen. In Westdeutschland sind Einstiegslöhne von 1600 bis 1800 Euro gang und gäbe, in Ostdeutschland 1200 Euro, man hört schon von dreistelligen Gehältern. In Osteuropa sind es 600 bis 800 Euro, in Moldau 400 Euro. Übrigens kriegen die Moldauer, die nicht in der EU sind, in Rumänien ein Europa-Visum und fahren für rumänische Spediteure auch innerdeutsche Strecken zu Dumpingpreisen.

Gewerkschaften, die sich dagegen wehren könnten, gibt es nicht.
Nein, das liegt auch daran, dass sich die Fahrer ja nie treffen. Vor Ort ist man untereinander sehr solidarisch, aber die Trucker sind nicht gut organisiert. Vielen fehlt auch das nötige Bewusstsein.

Immer mehr versuchen es dafür als Selbstständige . . .
In diese Richtung geht der Trend seit bald zwanzig Jahren, europaweit hat es immer mehr Subunternehmer. Sie tragen Risiko und Kapitalkosten, und die grosse Spedition wäscht ihre Hände in Unschuld. Dafür gibt sie Vorgaben, die legal gar nicht zu schaffen sind. Ein Transportauftrag geht oft durch fünf oder mehr Hände.

Beides erhöht den Preisdruck.

Natürlich. Ich habe in fast jeder Firma vom Chef das Angebot bekommen, meinen LKW zu kaufen. Er helfe mir auch bei der Finanzierung. Ich wär schön blöd gewesen, hätte ich das gemacht. Wer das versucht, muss jeden Auftrag annehmen, um zu überleben. Viele sind völlig überschuldet und nie zu Hause.

Sie schlafen auch selten zu Hause.

Stimmt. In einem Jahr hatte ich neben den drei Wochen Urlaub ganze drei Nächte im eigenen Bett geschlafen.

Wahnsinn. Und für ihre Chefs waren Sie erst noch 24 Stunden am Tag erreichbar, selbst im Schlaf.

Sonst drohten 250 Euro Lohnabzug, im Wiederholungsfall gar die Kündigung. Der ganze Druck wirkt sich auf Dauer wie eine Art Gehirnwäsche aus. Anders zu handeln, konnte ich mir damals aber gar nicht vorstellen.

Die Disponenten planen in ihren Zeitplänen weder Staus noch andere Eventualitäten ein. Weshalb sind die so realitätsfremd?
Ich weiss es nicht. Ich habe mich immer gefragt, ob die noch einen zweiten, realistischeren Plan haben. Ich fahre ja nicht aus dem Fabriktor raus und drehe gleich auf Tempo 80 rauf und fahre so 640 Kilometer bis zum nächsten Fabriktor, wo ich abbremse. Vielleicht ist das eine Masche. Der Fahrer soll ein schlechtes Gewissen kriegen, wenn Stau ist.

Sie schreiben, als Trucker denke man besser nicht über die Sinnfrage nach. Trotzdem: Was für sinnlose Transporte sind Sie gefahren?
Als erste Auslandstour fuhr ich 24 Tonnen Altpapier von Hamburg nach Bordeaux – nur weil Altpapier dort ein paar Cents mehr wert war. Sinnlos sind Leerfahrten, oft als Folge der Just-in-time-Produktion der Industrie. Mein absoluter Hit ist Rouen–Istanbul, 2900 Kilometer, leer. Oder ich fuhr deutsches Joghurt zum Abfüllen nach Verona und wieder zurück. Kaffee zum Rösten von Bremen nach Montpellier und zurück. Sinnlos.

Wie haben Sie die Gelassenheit entwickelt, mit der Bürokratie umzugehen? Ein Grenzübertritt zwischen Polen und der Ukraine kann ja 10 Stunden dauern.
Es geht nicht anders, sonst bekommen Sie auf Dauer ein Magengeschwür. Ich entwickelte eine Haltung: Ich bin jetzt im Zustand des Wartens. Oder: Ich bin jetzt im Zustand des Fahrens. Leute, die mal mitfuhren, waren im Kopf oft schon dort, wo wir hinwollten. Ich sagte immer: Lehn dich zurück, wir fahren jetzt. Später ist später.

Sie sind ein Mensch mit Kopf und Herz. Sehen Sie sich als Exoten?

Ich hatte an meiner Windschutzscheibe ein Schild mit der Aufschrift: «Ich denke, also bin ich – hier falsch.» Das hatte ich mir gekauft, als mein Chef über einen Kollegen gesagt hatte: «Er sagt, er denke. Es gibt nichts Schlimmeres, als Fahrer, die denken.» Ich empfinde es als Privileg, dass ich im Buch erzählen kann, wie Alltag, Druck, Sorgen und Freuden vieler Fernfahrer aussehen.

Weshalb sind Sie schliesslich aus dem Beruf ausgestiegen?
Der Auslöser war, dass ich 36 Stunden am Stück arbeiten sollte, ohne Schlaf. Da sagte ich mir: «Jetzt reichts. Ich geh zum Arzt und lass mich krankschreiben. Das kann ich nicht mehr verantworten.» Als Fernfahrer habe ich zwei Götter: den Chef und den Gesetzgeber. Wenn jeder was anderes von mir will, ist klar, wem ich folgen muss. Heute frage ich mich, warum ich diese Kurve nicht schon früher gekriegt habe
http://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/konjunktur/Dank-Urlaubsschein-kam-ich-nicht-selten-zu-24StundenSchichten-/story/30985029

cindy-bkf

Geschlafen wird am Ende des Monat !! Wann ist ein Monat in diesen Beruf eigentlich am Ende ? 8o
1000 Freunde im Glück schlagen keinen Feind zurück,ein Freund in der Not schlägt 1000 Feinde tot.

Kuddel

Es ist schon irre. Viele Fahrer wollen die Realität nicht wahrhaben und schimpfen über das Buch.
Die einen sagen, es sind Lügengeschichten, weil der Autor mit einem Skandalbuch schnelles Geld machen will.
Die anderen sagen, er hätten keinen Arsch in der Hose, ein "richtiger Fahrer" würde sich diese Bedingungen nicht bieten lassen.

So lügt man sich die Welt schön. Es ist ein riesiger Anteil an Fahrern, die zu unhaltbaren Bedingungnen arbeiten. Alles Luschen, die selbst schuld sind? Auch all die Verkäuferinnen und Altenpflegerinnen, die sich zu Hungerlöhnen verdingen, sind das auch alles Feiglinge, die es nicht besser verdient haben?

Wir müssen erstmal zugeben wie krass der Druck auf die die Menschen ist, die nur die Wahl zwischen Hartz IV und Dumpinglohn haben. Dann wird man auch einsehen, daß es nicht genügt, als Einzelner mutig zu sein, sondern daß man gemeinsam gegen diese Bedingungen vorgehen muß.

BGS

"Wir müssen erstmal zugeben wie krass der Druck auf die die Menschen ist, die nur die Wahl zwischen Hartz IV und Dumpinglohn haben. Dann wird man auch einsehen, daß es nicht genügt, als Einzelner mutig zu sein, sondern daß man gemeinsam gegen diese Bedingungen vorgehen muß"

Das ist die Sache.

MfG

BGS
"Ceterum censeo, Berolinensis esse delendam"

https://forum.chefduzen.de/index.php/topic,21713.1020.html#lastPost
(:DAS SINKENDE SCHIFF DEUTSCHLAND ENDGÜLTIG VERLASSEN!)

Kuddel

Geschlafen wird am Monatsende - Erfahrungen ›on the road‹ – aus dem Logbuch von Jochen Dieckmann

Alljährlich im Herbst begeht die internationale Gewerkschaft der Transportarbeiter (ITF), der auch ver.di angehört, ihre globale Aktionswoche, in der sie mit oft grenzüberschreitenden Aktionen u.a. auf die Probleme der Fernfahrer aufmerksam macht. Nach jahrelangen Protesten und der ITF-Kam-pagne »Übermüdung tötet« hat sich deren Situation zumindest innerhalb Europas und zumindest auf dem Papier verbessert: Seit 2006 gilt die europaweite Verordnung zu Lenk- und Ruhezeiten. An der Realität hat sich allerdings wenig geändert, wie unser ehemaliger Redaktionskollege Jochen Dieckmann in seinem letzten Job als Trucker erfahren, in Logbüchern festgehalten und nun als Buch veröffentlicht hat. Seine Touren führen die LeserInnen von Rotterdam durch Südosteuropa nach Istanbul, von Marokko über Wales nach Kiew – oder von den Niederlanden ins Niemandsland... »On passant« wird berichtet über Umbrüche in der Speditionsbranche, die Auswirkungen der Just in Time-Produktion auf die Arbeitsbedingungen der Fernfahrer, ›heimliche‹ Leiharbeit für Einzelhandelskonzerne, Rechtsstaatlichkeit und Rechtsbewusstsein in Osteuropa vor und nach 1989, Harakas – illegale Flüchtlinge in Nordafrika, das Geschäft mit den Schrott- und Mülltransporten – und immer wieder über Manipulation und Korruption in Speditionen und den zuständigen Behörden. Pünktlich zu Ferienbeginn dokumentieren wir Auszüge aus Jochen Dieckmanns Buch und laden ein, den Autor lesend und damit zumindest ideell auf weiteren Etappen seiner Reisen zu begleiten.

Aus: LabourNet.de

Leseprobe: http://www.labournet.de/branchen/dienstleistung/tw/sonstige/dieckmann1.html

Kuddel

ZitatNiederlande: Boykottaufruf an selbstfahrende Unternehmer gegen Lohndumping

Zum Boykott gegen große Transportunternehmen, die Fahrer aus mittel- und osteuropäischen Billiglohnländern einsetzen, hat der niederländische Fachverband der selbstfahrenden Unternehmer (Vern) seine Mitglieder aufgerufen.

Dadurch könnten die Selbstfahrer dafür sorgen, dass sie nicht ausgebootet werden. Schon heute seien rund 60 Prozent der Verbandsmitglieder nicht mehr für die großen Transportunternehmen tätig, betont der Verband. Mit den ausländischen Fahrern würden die Preise massiv unter Druck geraten.

Darüber hinaus weist der Verband darauf hin, dass Fahrer aus den Billiglohnländern häufig deutlich schlechter ausgebildet sind als es die EU für Berufskraftfahrer vorschreibt. Eine Dokumentation über die Qualifikationen sei gerade in Arbeit.
http://www.shortnews.de/id/913661/Niederlande-Boykottaufruf-an-selbstfahrende-Unternehmer-gegen-Lohndumping
ZitatDer Bummelstreik ("'langzaam-aan-actie") ist wohl nicht ganz unumstritten. Am 12.12. zwischen 11 und 12 Uhr sollen laut dem Aufruf alle LKWs in NL nur mit 60 km/h über die Autobahn fahren. Der Berufsverband TLN (Transport en Logistiek Nederland) lehnt die Aktion ab und nennt sie unprofessionell. Der Verband befürchtet, dass durch den einstündigen Bummelstreik ein zu großes Verkehrs-chaos entsteht. (Möglicherweise ist vom Veranstalter ja genau das auch gewollt.)
Hier ein Artikel aus einem niederländischen Blog von TimoCom.
http://www.vrachtuitwisseling24.nl/160/

Beide Artikel aus: http://www.truckerfreunde.de/board141-l%C3%A4nderecke/board146-westeuropa/35643-zur-nachahmung-empfohlen-bummelstreik-in-nl/

Kuddel

In Italien nimmt ein Streik im Transportgewerbe erstaunliche Ausmaße und Formen an.
Ein landesweiter Streik wurde abgeblasen. Proteste von (meist kleinen) Spediteuren und Taxifahrern begannen auf Sizilien. Er sprang auf das Italienische Festland über und begann sich auch gegen die italiensche Krisenpolitik zu wenden. Trucks versperren querstehend die Mautstationen der Autobahnen. Die Regierung kündigte polizeiliche Maßnahmen an...

ZitatLkw-Streik weitet sich jetzt auf ganz Italien aus

Inzwischen liegt der Verkehr auf den Autobahnen in Italien komplett lahm. Was zunächst als Transsportstreik auf Sizilien begonnen hatte, ist nun zu einem nationalen Problem geworden.


Am Montag hatte es laut verschiedener Online-Meldungen noch so ausgesehen, als würde der Streik kurzfristig beendet. Nun hat der Protest einen neuen Höhepunkt erreicht. Gewerkschaften und andere Gruppen heizten die Stimmung immer weiter an, sodass sich mehr Fahrer solidarisch erklären und die Situation eskaliert.
Wie bereits berichtet machen sich vor allem im Obst und Gemüsebereich Exporteure und Produzenten große Sorgen, da keine Ware mehr Richtung Norden durchkommt. Auch italienische Supermärkte beklagen erste leere Regale und Läger. Für die Fruchtbranche kommt dies zu einem schlechten Zeitpunkt, zumal sie mit niedrigen Preisen auf den Hauptabsatzmärkten zu kämpfen hat. Wie die italienische Tageszeitung Corriere della Sera berichtet, sei ein Ende des Streiks vorerst nicht in Sicht.
http://www.fruchthandel.de/newsnet/aktuelle-news/einzelmeldung-newsnet/lkw-streik-weitet-sich-jetzt-auf-ganz-italien-aus/bc591cb3fbe7d47204efed96f9d3c15d/

ZitatTäglich verderben Lebensmittel für 50 Millionen Euro
Italien-Streik weitet sich aus: Kein Obst und Gemüse für Deutschland

Auch Deutschland wird schon bald die Folgen der Blockade der italienischen Fernfahrer zu spüren bekommen: Obst und Gemüse kommen nicht mehr nach Norden durch. In Italien sind die Obstpreise explodiert. Inzwischen haben sich immer mehr Trucker dem Streik angeschlossen.


Die Autobahn-Blockaden der italienischen Fernfahrer haben sich von Montag auf Dienst ausgeweitet. Auf den meisten Nord-Süd-Verbindungen ist der Verkehr zum Erliegen gekommen. Die Gewerkschaften vermelden, dass sich landesweit immer mehr Gruppen dem Protest angeschlossen hätten. Sie protestieren gegen Steuererhöhungen, die Benzin- und Dieselpreise in die Höhe treiben werden (mehr hier).

Der Verband der Exporteure ist besorgt darüber, dass Obst und Gemüse praktisch nicht mehr nach Norden durchkommt. Auch Deutschland dürfte schon bald von italienischen Früchten abgeschnitten werden.

Obst- und Gemüsepreise sind in Italien durch den Streik explosionsartig in die Höhe geschossen. Die Fruchtbranche kann davon aber nicht profitieren – denn ihre Ware verdirbt auf dem italienischen Autobahnen.

Nach Angaben der italienischen Nahrungsmittelindustrie verderben durch den Streik täglich Obst und Gemüse im Wert von 50 Millionen Euro, meldet der Corriere della Sera.

Auch Fiat ist von den Blockaden betroffen, weil die Zulieferer nicht mehr durchkommen. Die Werke in Melfi, Cassino, Pomigliano, Mirafiori und Sevel wurden geschlossen, den Arbeitern wurden drei Tage Zwangsurlaub verordnet.

Im Zuge der Blockade kam es bei Asti zu einem tragischen Unfall, als eine deutsche Fernfahrerin eine italienischen Streikposten überfuhr (mehr hier).

Italienische Politiker haben die Regierung aufgefordert, die Blockade umgehend mit Polizeigewalt zu beenden. So verständlich der Unmut der Fernfahrer sei, die Dimension der Blockade und der volkswirtschaftliche Schaden stünden in keinem Verhältnis mehr zum Ausmaß der Proteste.
http://www.deutsche-mittelstands-nachrichten.de/2012/01/36823/


Es kam zu einem schrecklichen Zwischenfall...

ZitatItalien-Blockade: Streikposten von deutscher Fernfahrerin getötet

Bei Asti in Norditalien ist es zu einem schweren Zwischenfall gekommen. Ein Streikposten wollte eine deutsche Fernfahrerin stoppen. Dabei geriet er unter die Räder und war auf der Stelle tot.
http://www.deutsche-mittelstands-nachrichten.de/2012/01/36815/

Kuddel

ZitatGegen Monti: ,,Halb Italien erklärt der Regierung den Krieg"

Premier Mario Monti bekommt sein Land nicht in den Griff: In Sizilien blockieren Fernfahrer und Bauern die Benzinversorgung, die Taxifahrer legten den Verkehr auf vielen Straßen in den Städten lahm. Große Streiks sind angekündigt – und die wirklich harten Sparmaßnahmen sollen erst noch kommen.
http://www.deutsche-mittelstands-nachrichten.de/2012/01/36637/

Kuddel

ZitatTiroler Lkw-Lenkerin bei Streik-Blockade in Italien attackiert

Zwei Lkw- Chauffeure aus Tirol haben am Montag den Zorn streikender Berufskollegen in Italien am eigenen Leib zu spüren bekommen. Denn als sich die Frächterin Tamara S. mit ihrem Freund von Sizilien aus mit ihrem Laster in die Heimat durchschlagen wollte, wurde sie brutal attackiert. S. erlitt eine Verletzung an der Hand, dann zerstachen die Streikenden auch noch drei Reifen. Erst am Dienstag gelang es den beiden, der "Streik- Hölle" in Richtung Heimat zu entkommen.
http://www.krone.at/Nachrichten/Tiroler_Lkw-Lenkerin_bei_Streik-Blockade_in_Italien_attackiert-Reifen_aufgeschlitzt-Story-309306

Kuddel

ZitatItalien: Sprit wird knapp

Der Streik in Italien zeigt Auswirkungen auf Industrie, Handel und öffentliches Leben wie etwa den Personennahverkehr.


Mittlerweile schrumpfen die Kraftstoffreserve in Rom, berichtet die Online-Ausgabe der überregionalen italienischen Zeitung ,,Corriere della Serra". Zum Teil blieben Tankstellen geschlossen. Das wirke sich auch auf den öffentlichen Personennahverkehr aus. Der Bürgermeister von Casoria, einer Kommune von Neapel, habe außerdem die Bürger darum gebeten, ihren Müll zumindest bis Donnerstag zu lagern, da die Müllabfuhr nicht zum Einsatz komme. Von Donnerstag an, sollen Schulbusse wegen Spritmangels im Depot bleiben.

In Rom gibt es keinen frischen Fisch

Auch die Lebensmittelversorgung ist von der Protestwelle italienischer Lkw-Fahrer betroffen. Da die Preise für Obst und Gemüse ansteigen, habe der größte italienische Landwirtschaftsverein beschlossen, kostenlos Obst und Gemüse für Rentner und Familien zu verteilen. Der Verband rechne mit einem Schaden von 50 Millionen Euro pro Tag, die durch verderbliche Lebensmittel entstehen. In Rom gebe es heute keinen frischen Fisch.  Auf den Straßen blockieren Lkw etwa die Anbindungen an Autobahnen. Auf der A 14 und A16 gebe es zudem Engpässe bei der Spritversorgung.

Der Präfekt von Neapel ordnet Spritversorgung an

Der Präfekt von Neapel habe wegen der kritischen Spritversorgung angeordnet, dass die Tankstellen in Neapel wieder mit Kraftstoff versorgt werden. Diese Anordnung richte sich an die Gesellschaften Esso und Q8. Sie seien in die Pflicht genommen worden, die Spritversorgung wieder in Gang zu setzen.

In Sizilien nimmt Polizei gewalttätig Personen fest

In Sizilien kam es in der Provinz Ragusa zu drei Festnahmen. Die Polizei nahm Personen fest, die einen Lkw-Fahrer und zwei Lkw-Fahrerinnen mit Gewalt dazu bringen wollten, am Protest teilzunehmen.

Lkw-Fahrer streiken seit Montag. Sie demonstrieren gegen hohe Spritpreise, hohe Versicherungskosten und angezogene Mautgebühren.
http://www.eurotransport.de/news/italien-sprit-wird-knapp-498411.html

Kuddel

ZitatIn der vergangenen Woche hatten die Frächter das Transportsystem in Sizilien zum Erliegen gebracht. Dabei war es auch zu Handgreiflichkeiten mit Lkw-Fahrern gekommen, die sich nicht der Sperre angeschlossen hatten. Teilweise wurden Arbeitswillige auch mit Waffengewalt an der Arbeit gehindert, berichteten Beobachter.
http://www.wirtschaftsblatt.at/archiv/italien-streikt-ministerin-warnt-baconschi-geht-505047/index.do


Kuddel

Am Donnerstag kam es im Laufe des Vormittags zu Verkehrsbehinderungen im Bereich vom Hafen La Luz bis nach Jinámar. Der Grund dafür liegt bei einer Protestaktion von Bus und LKW Fahrern, die mit dieser Aktion auf die schlechten Konditionen im Transportsektor aufmerksam machen wollten. Etwa 250 Fahrzeuge wurden im oben genannten Bereich auf den Straßen abgestellt und blockierten auf diese Weise den Verkehr.

Die Berufskraftfahrer beschweren sich über den hohen Anstieg der Benzinpreise, die Auflage zur Installation eines Fahrtenschreibers, Amtsanmaßungen, die schlechte ökonomische Situation des Sektors und die bevorstehenden Änderungen im Bereich des Schulbusverkehrs.

Lediglich der Transport der Schulkinder und Touristen blieb von dieser Aktion verschont und lief mit Normalität ab. Die letzte Straßenblockade fand im Jahr 2008 statt.

http://www.comprendes-grancanaria.de/news/newsdetails/datum/2012/04/12/dachverband-der-berufskraftfahrer-ruft-zu-strassenblockaden-auf/


Bowie

Belgische Lastwagenfahrer demonstrieren gegen Lohndumping

Trucker-Proteste in Belgien. Rund 500 Lastwagenfahrer haben sich an einem Bummelstreik auf fünf verschiedenen Routen Richtung Brüssel beteiligt. Die LkW-Fahrer demonstrierten gegen den verstärkten Einsatz osteuropäischer Kollegen. Diese würden durch Lohndumping das Geschäft der belgischen Kraftfahrer ruinieren.

Dieser belgische Trucker sagt, die osteuropäischen Lastwagenfahrer würden für gerade mal 50 Eurocent pro gefahrenen Kilometer unterwegs sein. Diese Löhne seien für belgische Arbeitnehmer allerdings zu niedrig. Er selbst sieht das Limit bei mindestens zwei Euro pro Kilometer.

Nach Angaben verschiedener Fernfahrergewerkschaften habe man die Protestfahrten außerhalb der Hauptverkehrszeiten gelegt, um ein Chaos auf belgischen Straßen zu verhindern. Zu Verkehrsbehinderungen soll es kaum gekommen sein.

"Durch das Lohndumping mussten in Belgien seit Januar zirka einhundert Transportunternehmen Konkurs anmelden. Das muss aufhören! Es findet ein belgischer Ausverkauf statt und das ist schlimm", sagt ein belgischer LkW-Fahrer, der um seinen Arbeitsplatz bangt.

Fünf Gewerkschaften unterstützen den Protest ebenso wie zahlreiche Lastwagenfahrer aus den Niederlanden. Die flämischen Christdemokraten und Sozialisten kündigten an, sich für die angeschlagene belgische Transportwirtschaft politisch einsetzen zu wollen.

http://de.euronews.com/2012/09/24/belgische-lastwagenfahrer-demonstrieren-gegen-lohndumping/

jobnomade

Zitat von: Bowie am 22:07:58 Di. 25.September 2012
Die LkW-Fahrer demonstrierten gegen den verstärkten Einsatz osteuropäischer Kollegen. Diese würden durch Lohndumping das Geschäft der belgischen Kraftfahrer ruinieren.

"Gorbi super!" ... und erst die "Prerestroika"... aber was solls, der Krempel gehört eh auf die Bahn, sollen die Trucker auf Lokführer umschulen.

Aber den Lärmschutz an den deutschen Rheintalstrecken wieder vorschreiben.

Da wir Dank der Grünen ja bald den Strom für umme bekommen, schweben mir da konkret Magnetschwebe- Güterzüge vor  ;)
Searching each day for the answers  Watching our hopes disappear.
Set on a course for disaster  Living our lives in fear.
Our leaders leave us in confusion.  For them there's only one solution.

Kuddel

Zwang zum Bruch der Lenk- und Ruhezeiten. Die elektronische Fahrerkarte macht es schwerer, aber nicht unmöglich.

Nun wird sogar eine Selbstanzeige bestraft. An Aufklärung besteht scheinbar kein Interesse.

ZitatMissbrauch von Fahrerkarten und seine Folgen.....

Ich war heute mit Teilnehmern aus meinem Kurs bei einer öffentlichen Gerichtsverhandlung. Zur Verhandlung kam Missbrauch der Fahrerkarte, Überschreitung von Fahrtzeit und diverse damit zusamenhängende Anklagepunkte.
Angeklagt war ein Berufskraftfahrer gut über 30 Jahre, 40t, angestellt in Franken, in mehreren Fällen Fahrerkarten anderer Personen genutzt zu haben.
Der Missbrauch war nicht strittig, den hat er zugegeben in der 1. Sitzung, er hat Einspruch gegen die Höhe der Strafe eingelegt.

Er wollte eine geringere Strafe bekommen. Sein Argument:
Er ist selbst zur Polizei gefahren und hat sich dort vor Ort selbst angezeigt. Er konnte die "Empfehlung" seines ehemaligen Chef's nicht mehr ertragen, weder gesundheitlich noch moralisch.
Es ist vor Ort ein entsprechendes Verfahren eingeleitet worden, auch gegen das Unternehmen.

Fazit - an der ursprünglichen Strafe gegen ihn wurde nichts geändert, sie sei schon DEUTLICH!!!!! unter dem eigentlichen Rahmen geblieben und hätte die Tatsache der Selbstanzeige berücksichtigt.
Strafe: 70, in Worten siebzig !!!!, Tagessätze a' 30,-€, zzgl Verfahrenskosten.

Ich möchte nicht das Urteil an sich werten. Ich habe den Richter schon einige Male erlebt und schätze seine Urteilsfindung.

Ich wollte euch nur nochmal, wenn ihr in solch eine Situation kommt, oder ihr jemanden kennt, den das betreffen könnte, die Menge an Geld verdeutlichen, die es kostet. Denkt immer daran....ihr verdient euer Geld zu hart! - lg eure Kati

https://www.facebook.com/kati.kalesse/posts/1699722466930813

Kuddel

ZitatSpediteur muss Lkw stehen lassen
Wegen zahlreicher Verstöße gegen die Lenk- und Ruhzeiten darf ein Spediteur aus der Region Hannover seine 73 Lkw nicht mehr fahren lassen.


Hannover. Wegen zahlreicher Verstöße gegen gesetzliche Vorgaben darf ein Spediteur aus der Region Hannover seine mehr als 70 Lastwagen nicht mehr fahren lassen. Das Transportunternehmen und der Verkehrsleiter könnten nicht mehr als zuverlässig angesehen werden, entschied das Verwaltungsgericht Hannover nach Angaben vom Freitag. Die Richter bestätigten damit Entscheidungen der Region Hannover von Anfang dieses Jahres.

Anlass waren zahlreiche Verstöße gegen die vorgegebenen Lenk- und Ruhezeiten. Gegen den Verkehrsleiter, der für die Abwicklung des täglichen Geschäftsbetriebs zuständig ist, seien demnach 22 Bußgeldentscheidungen rechtskräftig geworden.

Zur Sicherung des Straßenverkehrs und der Einhaltung der gesetzlichen Regelungen zur Ausübung des Güterkraftverkehrs sei die sofortige Einstellung des Unternehmens erforderlich und angemessen, entschied das Verwaltungsgericht am Donnerstag. Das seit 2015 nordöstlich von Hannover angesiedelte Unternehmen verfügt nach Angaben des Gerichts über 73 Lastwagen und hat 129 Mitarbeiter. Es kann nun Beschwerde beim Oberverwaltungsgericht einlegen.
http://www.verkehrsrundschau.de/spediteur-muss-lkw-stehen-lassen-1789714.html

Sunlight

Kein Erbarmen damit, weg damit! Jede Spedition, die so verfährt dicht machen und dürfte
nie wieder eine Firma aufmachen. Angeordnete Lenk u Ruhezeitenverstöße sind nur die
eine Sache. Über andere Unsäglichkeiten spricht selten einer ... angeordnete Überladung,
Manipulation mit Magnet, Fahren mit fremder Fahrerkarte. Leider wird zu wenig kontrolliert
und das nutzen solche Unternehmer aus. Verschaffen sich einen Wettbewerbsvorteil auf Kosten
der Branche ohne Rücksicht auf irgendwas. Jobvermittler, Zeitarbeitsfirmen und andere
Sklaventreiber haben die Branche jetzt auch für sich entdeckt.



Kuddel

Yep. Es ist schon fast verwunderlich, daß sich überhaupt jemand dieser Geschichte angenommen hat.
Die A.i.d.T. Germany hatte ja eine Demo gemacht zur Zentrale der BAG, damit endlich die Einhaltung der rechtlichen Bestimmungen auf den Autobahnen durch ausreichende Kontrollen durchgesetzt werden. Es hatte niemand von der BAG für nötig befunden, zu den Protestierenden zu einer Stellungnahme herunterzukommen. Auch die EU zeigt deutlich, daß sie kein Interesse an Kontrollen hat. Illegales Lohndumping, kriminelles Vorgehen von Spediteuren und lebensgefähliche Arbeitsbedingungen sind kein Problem für den Verwaltungsmoloch in Brüssel.

BGS

Es wird mit dem Willen der Regierung/en  und mit voller Absicht viel zu wenig kontrolliert. Ob bei in- oder ausländischen Spediteueren.

Das BAG (Bundesamt fuer Güterkraftverkehr) ist m. E. nur ein Feigenblatt.

Warum wird der Name der Hannoveraner Spedition nicht genannt? "Seit 2015 östlich von Hannover... " ist schliesslich bekannt in der Öffentlichkeit.

MfG

BGs
"Ceterum censeo, Berolinensis esse delendam"

https://forum.chefduzen.de/index.php/topic,21713.1020.html#lastPost
(:DAS SINKENDE SCHIFF DEUTSCHLAND ENDGÜLTIG VERLASSEN!)

Sunlight

In den sozialen Medien geht ein Name um, denn die Region kennen Viele. Die BAG ist ein zahnloser Tiger.
Ab und an kommt mal was und das war es. Illusionen habe ich schon lange nicht mehr, aber den Willen
mich gegen diese unsäglichen Verhältnisse aufzulehnen.

Rudolf Rocker

Ich hab ja jahrelang die Resultate dieses Drucks und der Ausbeutung der Lkw- Fahrer auf den Straßen, in Form von schweren Verkehrsunfällen erlebt.
Leider sind sich viele Lkw- Fahrer nicht bewusst, was auf sie zukommt, wenn sie einen Verkehrsunfall mit Todesfolge verursachen und ihnen nachgewiesen wird, das sie z.B. die Lenkzeiten nicht eingehalten haben.
Ein Kumpel von mir ist jahrelang Lkw gefahren und meinte dazu: "Als Lkw- Fahrer stehst du sowieso ständig mit einem Bein im Knast!"

Dazu noch eine Sache am Rand: Das JC hier fördert den Lkw- Führerschein (bzw. bezahlt ihn sogar komplett) wenn man eine Firma gefunden hat, die einem eine Einstellungszusage gibt.
Das sind dann aber genau die Firmen, bei denen kein erfahrener Fahrer freiwillig anfangen würde, weil die für ihre Ausbeutung seid Jahren bekannt sind.
Dann hast du nicht nur deinen Arbeitgeber im Nacken, sondern auch noch das JC und der Druck ist entsprechend groß!

Einer von diesen Leuten ist dann in seiner ersten Woche mit einem 40- Tonner in eine Tankstelle gebügelt und hat eine Zapfsäule mitgenommen. Ist nichts schlimmeres passiert, außer das der Lkw ziemlich Schrott war und die Tankstelle etwas mittgenommen aussah! (Nein, Tankstellen explodieren bei sowas nur im Film! In Echt gibt es Sicherheitseinrichtungen, die das verhindern [sollen]!)

Sunlight

Zitat von: Rudolf Rocker am 11:42:28 So. 01.Mai 2016
Ich hab ja jahrelang die Resultate dieses Drucks und der Ausbeutung der Lkw- Fahrer auf den Straßen, in Form von schweren Verkehrsunfällen erlebt.
Leider sind sich viele Lkw- Fahrer nicht bewusst, was auf sie zukommt, wenn sie einen Verkehrsunfall mit Todesfolge verursachen und ihnen nachgewiesen wird, das sie z.B. die Lenkzeiten nicht eingehalten haben.

Traurige Resultate Woche für Woche! Das wäre alles überflüssig, wenn denn endlich streng kontrolliert würde.
Nein, sind sich die Kollegen anscheinend nicht bewusst, oder wissen es und es wird unter dem Druck
unverantwortlicher Weise einfach ausgeblendet.


ZitatRudolf Rocker
Ein Kumpel von mir ist jahrelang Lkw gefahren und meinte dazu: "Als Lkw- Fahrer stehst du sowieso ständig mit einem Bein im Knast!"

::) Oh ja, das Berufsleben begleitet am Besten ein guter Rechtsanwalt für Strafrecht und Arbeitsrecht.
Was bei Letzterem Alles kommt, man glaubt es nicht. Unrechtmäßig einbehaltener Lohn, rechtswidrige
Klauseln in Arbeitsverträgen, nicht gezahlte Überstunden und Zuschläge.

ZitatRudolf Rocker
Dazu noch eine Sache am Rand: Das JC hier fördert den Lkw- Führerschein (bzw. bezahlt ihn sogar komplett) wenn man eine Firma gefunden hat, die einem eine Einstellungszusage gibt.
Das sind dann aber genau die Firmen, bei denen kein erfahrener Fahrer freiwillig anfangen würde, weil die für ihre Ausbeutung seid Jahren bekannt sind.
Dann hast du nicht nur deinen Arbeitgeber im Nacken, sondern auch noch das JC und der Druck ist entsprechend groß!

Genauso sieht das aus! Gerade Berufsanfänger/Umsteiger sind dem ausgeliefert. Firmen, wo sonst keiner anfangen
würde. Was noch schlimmer ist, ... im JC sitzen zum Teil "Pappnasen" ohne einen Schimmer vom Berufskraftfahrer, von
dem, was in dieser Branche abgeht. Da wird der CE gefördert und dann erwartet, dass aber bitte alles sofort einwandfrei
funzt. Stellen vermittelt, wo eigentlich Berufserfahrung und Spezialkenntnisse sein müssen.

ZitatEiner von diesen Leuten ist dann in seiner ersten Woche mit einem 40- Tonner in eine Tankstelle gebügelt und hat eine Zapfsäule mitgenommen. Ist nichts schlimmeres passiert, außer das der Lkw ziemlich Schrott war und die Tankstelle etwas mittgenommen aussah! (Nein, Tankstellen explodieren bei sowas nur im Film! In Echt gibt es Sicherheitseinrichtungen, die das verhindern [sollen]!)

Nicht nur Tankstellen sind gefährlich. Gestern auf der A2, Autobahnkreuz A 2, Oberhausen Dortmund-Nordwest
Verkehrsunfall mit Gefahrguttransporter, erhebliche Verkehrsbeeinträchtigungen auf der A 2. Tanklaster hatte
25.000 Litern Isopropanol, eine Alkohollösung, die leicht entzündbar ist, geladen, aus ungeklärter Ursache
Mittelleitplanke durchbrochen. Autobahn wurde heute erst wieder freigegebn, Schaden in 6stelliger Höhe.
Was alles auf unseren Strassen transportiert wird, ..... dann solche Firmen, die gegen gesetzliche
Bestimmungen bewusst verstossen, unverantwortlich. Deshalb jede Firma, die auffliegt, dichtmachen, sofort!

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