Dieser Aufkleber ist wohl eine Reaktion des IWW auf die Leihkeule.
Die Leihkeule löste mit der Forderung "Leiharbeit verbieten" bei den Wobblies eine heftige Diskussion aus. Man empfand sie als an den Staat gerichtete Forderung. Er solle die Leiharbeit abschaffen. Als Gegenparole stellten sie daraufhin die Forderung "Leiharbeit gemeinsam abschaffen" auf, damit man nicht passiv auf eine Lösung durch den Staat wartet, sondern die Arbeiter aktiv gemeinsam gegen die Leiharbeitspest vorgehen.
Ich verstehe den Gedanken zwar, doch sehe ich beide Forderungen nicht als Gegensatz oder in Konkurrenz zueinander stehend.
Natürlich ist es Unsinn, auf eine positive Änderung der Regelung der Arbeitnehmerüberlassung durch den Staat zu hoffen. Er würde erst auf massiven Druck der Arbeiter reagieren. Trotzdem ist die Forderung nach einem Verbot nicht falsch. Wenn Leiharbeit durch zu starken Gegendruck nicht mehr durchsetzbar ist, muß das auch festgezurrt werden. Es muß gesichert werden, daß man nicht in Betrieben und Regionen, in denen die Kräfteverhältnisse anders sind, jeden Tag den Sklavenhandel aufs Neue zurückschlagen muß. Wir sollten ein Verbot des Sklavenhandels ebenso als gesetzliche Absicherung sehen, wie das Verbot der Kinderarbeit.