DHL schließt vielleicht sogar viel mehr?

Begonnen von Gloria Victoria, 22:33:16 Mi. 09.Januar 2008

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Gloria Victoria

New Calls for DHL Withdrawal

"A second major investment house is calling for Deutsche Post to pull DHL out of North America.

Morgan Stanley, following on the heels of Bear Stearns, said in a Jan. 7 research report that the company needs a "quick, radical solution" to the estimated $900 million in losses DHL faces in the United States."

http://www.aircargoworld.com/break_news/01082008d.htm

Als ob das völlig unerwartet käme...



Für die Deutschsprachigen aus der Meldung das MS die Aktie der Post zum Kauf empfiehlt:
"Die Deutsche Post habe erkannt, dass die Probleme in der US-Sparte struktureller Natur seien und erwäge zur Lösung alle Alternativen. Ein Aktienkurs, der sich in der Nähe des Emissionskurses von 21 EUR bewege, löse beim Management eine neue Dringlichkeit aus. Es gebe gewisse Parallelen zu Daimler. Dort sei die Reaktion der Investoren nach der Trennung von der US-Tochter Chrysler äußerst positiv ausgefallen."

Gehts deutlicher?
Gloria Victoria

Gloria Victoria

Ein amerikanischer Blick in die Zukunft:

"March 6, 2008

Paladin Press

DHL announced a contract with UPS to take over the German's United States operations effective immediately.

At the same time UPS announced the purchase of the remaining 30% of DP's stock previously owned by German Bank KfW."

http://exdhl.com/forums//index.php?showtopic=2228
Gloria Victoria

Kuddel

Die Post-Tochter DHL hat bestätigt, dass alle 230 Beschäftigten in Bochum in den nächsten 14 Tagen ihre Kündigung erhalten sollen. Die Niederlassung soll zum 30. Juni geschlossen werden. Sie befindet sich auf dem Nokia-Gelände und verschickt die Handys.

Kuddel

Der internationale Gewerkschaftsdachverband UNI global union (UNI) startet eine DHL-Kampagne. Sie veröffentlichten dieser Tage ein Video, das Respekt von DHL fordert gegenüber seinen Beschäftigten bei der geplanten Standortverlegung des Unternehmens aus Gründen der "Bequemlichkeit".
http://de.indymedia.org/2010/02/274228.shtml


Unions demand DHL respect its workers' rights

ZitatRespekt für DHL-Beschäftigte
DHL-Beschäftigten droht der Verlust von Tausenden von Arbeitsplätzen, eine ungesicherte Zukunft und Ungewissheit darüber, wie das Management die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise handhabt. Nun verlangen wir Respekt! Die Beschäftigten bei DHL fordern Unternehmensmitbestimmung an allen DHL-Standorten, ob als Direktbeschäftigte oder als Vertragsarbeitnehmer/innen. Wir fordern, dass DHL: seine Arbeitnehmer/innen respektiert – sie machen das Unternehmen erfolgreich! unsere Gewerkschaften respektiert – sie sind die Kollektivstimme aller Beschäftigten weltweit! den Nutzen eines global gültigen Vertrags respektiert – die einzige Vertragsart für ein globales Unternehmen!...
Kampagnenseite bei der ITF - Internationale Transportarbeiter-Föderation. Dort weitere Informationen und Materialien http://www.itfglobal.org/campaigns/dhlworkers.cfm/languageID/2

Kuddel

Bei DHL geht's weiter rund. Hier wird geschlossen und dort wird investiert. Profitmaximierung um jeden Preis.
ZitatDeutsche Post übernimmt Logistik in VW-Werk
Bonn (BoerseGo.de) - Die Deutsche Post DHL und Volkswagen vertiefen ihre Zusammenarbeit. DHL wird unter anderem einen bedeutenden Teil der internen Logistik für das VW-Werk in Bratislava in der Slowakei übernehmen, teilte die Deutsche Post am Mittwoch mit. Die Post-Logistiksparte setzte sich in einer Ausschreibung gegen eine Reihe von Mitbewerbern durch. Die Erweiterung der Zusammenarbeit ist Teil eines neuen Fünf-Jahres-Vertrages, der seit dem 1. April 2010 gilt.

DHL wird mit rund 800 Mitarbeitern die interne Werkslogistik für 50 Prozent der Fertigungsmaterialien der in Bratislava produzierten Modelle des Volkswagen-Konzerns managen. Dabei handelt es sich unter anderem um Fahrzeugteile wie Motoren, Getriebe und Frontscheiben für den Audi Q7, Porsche Cayenne und Volkswagen Touareg. Finanzielle Details wurden nicht mitgeteilt.
http://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2010-04/16565544-deutsche-post-uebernimmt-logistik-in-vw-werk-009.htm

Sir Vival

Hauptsache, die Formel1 Flitzer sind immer rechtzeitig an den Rennstrecken  >:D >:(
Als Schmankerl werden noch die Autos saubergeleckt.
Es tofft viel Spass in Steckifee.........

Kuddel

DHL-Mitarbeiter kündigt wegen Kriegslogistik

Wie uns erst jetzt zugespielt wurde, hat bereits Ende letzten Jahres ein Mitarbeiter der DHL-Niederlassung in Mainz mit Verweis auf die Kriegsunterstützung des Konzerns gekündigt. Wir dokumentieren hier das Kündigungsschreiben.
Die Deutsche Post DHL ist weiterhin und in wachsendem Umfang für die NATO in Afghanistan und im Irak im Einsatz. Zu diesem Zweck schreitet der Ausbau des Kriegslogistik-Drehkreuzes am Flughafen Leipzig/Halle ungebremst voran.

Das gilt auch noch, nachdem die Deutsche Post DHL Ende 2009 ihre Bewerbung um den milliardenschweren Zehn-Jahres-Vertrag mit der Bundeswehr zurückgezogen hat, "weil die mit dem Auftrag verbundenen Risiken als zu groß" galten.Seit 2002 besteht ein Vertrag mit der Bundeswehr über den weltweiten Transport leichter militärischer Ausrüstung bis 50 Kilogramm und die Feldpost.

Mehr Information zur Kriegsunterstützung durch DHL, im Volksmund als Deutsche Heeres-Logistik bekannt geworden:  http://dhl.blogsport.de/

Hier das Kündigungsschreiben als Abschrift und im Anhang als pdf-Datei

An die
Deutsche Post AG
NL Brief Mainz
- Personalstelle, Herr Schölzel -
Carl-Zeiss-Straße 42
55129 Mainz

Per Einschreiben

Guten Tag,

hiermit kündige ich das mit Ihnen durch Arbeitsvertrag vom 1.3.
2006 eingegangene Arbeitsverhältnis zum 31.12.2009.

Der Grund:
Die zunehmende (?) Zusammenarbeit der Deutschen Post/DHL mit der
deutschen Armee, vor allem bei der Unterstützung der deutschen
Armee als Besatzungsarmee in Afghanistan bzw. als dort einen (An-
griffs-)Krieg führende Armee.
Die deutsche Armee hat in Afghanistan nichts zu suchen, also auch
nicht deutsche DienstleisterInnen für dieselbe.

Davon überzeugt, kann und will ich aus Gewissensgründen nicht län-
ger für die deutsche Post/DHL arbeiten und durch mei-
ne bzw. in meiner Arbeit den Krieg in und gegen Afghanistan unterstützen bzw.
davon profitieren.

Ich gehe ungern und mit großem Bedauern.

http://de.indymedia.org/2010/08/287125.shtml

Kuddel

Zitat450 Logistik-Jobs in Waldau gesichert:  Huppertz übernimmt Beschäftigte von DHL

Kassel/Baunatal. Gute Nachrichten für 450 Beschäftigte am Güterverkehrszentrum (GVZ) im Kasseler Stadtteil Waldau. Nachdem ihr Arbeitgeber, die Post-Tochter DHL, das Rennen um einen Auftrag für das Volkswagen Original-Teile Center (OTC) verloren hatte, sind ihre Jobs dennoch gesichert.

Die Kölner Logistik-Firma Huppertz ist neuer Auftragnehmer bei VW und übernimmt alle Beschäftigten. Das teilte das Unternehmen auf Anfrage mit.

Der Betriebsübergang soll bereits ab 1. Februar wirksam werden. Huppertz wird damit einer der größten Logistik-Arbeitnehmer in Nordhessen. Bei der Beschäftigtenzahl von 450 soll es nicht bleiben, 18 neue mittlere und untere Führungskräfte seien bereits eingestellt worden, sagte Huppertz-Sprecher Markus Stühlen. Mindestens neun weitere würden noch gesucht.

Auch der Bertriebsrat und die Gewerkschaft Verdi begrüßen den Betriebsübergang, sagte Gewerkschaftssekretär Manuel Sauer. Es sei gut, dass mit Huppertz ein bekanntes Familien-Unternehmen aus der Branche zum Zug gekommen sei. Die Firma sei seit langem Auftragnehmer für die Ford-Werke in Köln.

Sauer kündigte an, Gespräche mit Huppertz führen zu wollen. Ein Großteil der Beschäftigten habe 400-Euro-Jobs, viele seien von DHL mit 5,38 Euro pro Stunde weit unter Tarif bezahlt worden. ,,Dieses Geschäftsmodell werden wir so nicht mehr akzeptieren", sagte Sauer.

Spannend dürften die Verhandlungen werden, weil Huppertz bisher keine Mitarbeiter-Vertretung hat. Durch den Übergang wechselt nun auch der Betriebsrat von DHL.

Im Sommer hatte bereits die Baunataler Rudolph Logistik einen VW-Auftrag gewonnen, den bisher DHL bearbeitete. Beide Unternehmen hatten sich auf einen Betriebsübergang geeinigt und so 174 Arbeitsplätze gesichert. DHL ist in der Region nun gar nicht mehr für VW tätig.
http://www.hna.de/nachrichten/stadt-kassel/kassel/logistik-jobs-waldau-gesichert-1096136.html

Kuddel

ZitatDHL missachtet Arbeitnehmerrechte: Zu Hause hui, im Ausland pfui

Protest gegen die Deutsche Post DHL: Während sie in Deutschland eng mit ihnen kooperiert, würden in vielen Ländern unliebsame Mitarbeiter schikaniert, so die Gewerkschaften.
http://www.taz.de/1/zukunft/wirtschaft/artikel/1/zu-hause-hui-im-ausland-pfui/

ZitatDHL Nachhaltigkeitsbericht ist ein ,,Märchen": DHL missachtet Rechte der Beschäftigten weltweit
Vor Beginn der Jahreshauptversammlung von Deutsche Post DHL in Frankfurt am Main haben am Morgen Beschäftigte und Gewerkschafter aus aller Welt gegen die Missachtung fundamentaler Arbeitnehmerrechte, insbesondere gegen die Unterdrückung von Gewerkschaften an vielen der internationalen DHL-Standorte, protestiert. Schauspieler stellten den Einsatz von Lügendetektortests und die Einschüchterung durch das DHL-Management dar...
http://www.itfglobal.org/dhlblog/?p=735

Kuddel

ZitatPakete landen in der Altpapier-Tonne - Gewerkschaft kritisiert Zustände in der Zustellerbranche

Osnabrück. Zwei Pakete hat Katrin Lampe dieser Tage bekommen. Weihnachtsgeschenke. Der DHL-Bote lieferte auch pünktlich. Allerdings traf er niemanden an – und packte die Pakete kurzerhand in die Tonne. Ein Einzelfall, sagt DHL. Ein Branchenproblem, heißt es vonseiten der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi.



,,2x Paket in der blauen Tonne" – diesen Zettel fand Katrin Lampe in ihrem Briefkasten.

Als Lampe von einer Geschäftsreise nach Hause kam, lag im Briefkasten ein Zettel mit dem Hinweis: ,,2x Paket in der blauen Tonne." Der Paketbote hatte niemanden angetroffen – und die Sendung ausgerechnet in einer an der Straße stehenden blauen Tonne deponiert. Ob der Zusteller den Kalender der Müllabfuhr ebenso im Blick hatte wie den Urlaubskalender der Empfängerin, lässt sich nicht prüfen. Wohl aber der Ärger der Postkundin: ,,Wir waren sprachlos", sagt Lampe.

Verständlich, heißt es bei DHL. Aber derartige Probleme träten nur in Einzelfällen auf. Vor Weihnachten seien es sicherlich einige Fälle mehr. Das liege an der gewachsenen Belastung. Nach DHL-Angaben verdopple sich die Anzahl der auszuliefernden Pakete während der Adventszeit auf bis zu sechs Millionen. Pro Tag. ,,Dass da der eine oder andere menschliche Fehler passiert, ist möglich", sagt ein DHL-Sprecher.

Für die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hingegen liegt der Fehler im System. ,,In der Branche herrscht definitiv eine Drucksituation", berichtet Verdi-Sprecher Jan Jurczyk. Um zu verdeutlichen, wie er das meint, gibt der Gewerkschafter ein Beispiel: Demnach zahlt ein Versandhändler je nach Vertragsmodalitäten etwa 1,20 bis 1,40 Euro pro zugestelltes Paket. Wobei der Betrag in Fällen wie Spezialgütern und Expresszustellungen steige, sagt Jurczyk. Mit diesem Geld würden auch die Löhne der Zusteller gezahlt. Vergibt nun ein Unternehmen einen Auftrag wiederum an ein Subunternehmen, verringert sich die Summe weiter. Daraus ergibt sich laut Jurczyk in den meisten Fällen die einfache Regel: Je länger die Kette der Subunternehmen, desto geringer der Lohn und desto stärker der Druck, der auf jedem einzelnen Fahrer lastet. Schließlich seien diese gezwungen, bei geringem Lohn möglichst viele Pakete auszuliefern, damit sich das Geschäft für das Unternehmen lohnt.

Unlängst hatte ein TV-Journalist mehrere Wochen verdeckt bei einem DHL-Servicepartner gearbeitet. Fünf Euro pro Stunde habe er brutto verdient, erzählte er später in dem ARD-Beitrag, in dem er seine Erfahrungen aufbereitet hat. Zwölf-Stunden-Arbeitstage waren keine Seltenheit. ,,Mindestens 40 Stunden" müsse der Zusteller arbeiten, hieß es im Vertrag und: ,,Überstunden werden nicht vergütet." Als er den Geschäftsführer damit konfrontierte und einen Betriebsrat forderte, erhielt er die Kündigung.

Diese Zustände gebe es bundesweit, sagt Jurczyk und führt Zahlen an, wonach Dienstleister wie GLS und DPD ausschließlich Subunternehmer beschäftigten. Bei Hermes seien es 96 Prozent. UPS übertrage immerhin 40 Prozent der Aufträge an Fremdfirmen. DHL dagegen gibt an, lediglich 990 der mehr als 50000 Zustellbezirke an sogenannte Servicepartner vergeben zu haben.

Inzwischen sei mitunter eine gegenläufige Tendenz zu verzeichnen, sagt Jurczyk. Demnach gebe es Kunden, die teure Ware kauften und diese nur zu bestimmten Bedingungen zugestellt bekommen wollten. ,,Das gibt uns Anlass zur Hoffnung", sagt der Verdi-Sprecher. Dann muss Katrin Lampe im kommenden Jahr vor Weihnachten auch nicht mehr in der Tonne nach Paketen suchen – und hoffen, dass in der Zwischenzeit nicht schon die Müllabfuhr da war.
http://www.noz.de/lokales/59571696/pakete-landen-in-der-altpapier-tonne-gewerkschaft-kritisiert-zustaende-in-der-zustellerbranche

Kuddel

Türkei
Seit 200 Tagen Protest gegen DHL


Die 305 entlassenen Kollegen von DHL protestieren nunmehr seit 200 Tagen gegen die antigewerkschaftliche Haltung der DHL-Herren. Die nun schon im zweiten Fall einen Gerichtsbeschluss gegen ihren Entlassungsterror hinnehmen mussten – wie beim ersten Mal, so erwartet die Gewerkschaft Hava-Is auch im zweiten Fall einen Einspruch gegen dieses Urteil. DHL ist auf dem besten Wege, das Gewerkschaftsfeindliche Aushängeschild teutonischer Unternehmen zu werden. Landesweite und internationale Solidarität hilft uns weiter, sagt der Vorsitzenden von Hava-Is in dem Kurzbericht  "Two hundred days on the picket line in Turkey"

http://www.itfglobal.org/news-online/index.cfm/newsdetail/8275/region/1/section/0/order/1

Kuddel

Man sollte nicht die gewerkschaftliche Argumentation wiederholen, es würden "Jobs vernichtet". Die Arbeit soll weiterhin getan werden, nur zu schlechteren Konditionen:

ZitatSubunternehmen DHL-Delivery
Weniger Lohn: Deutsche Post lagert Paketzusteller aus



Volle Trucks, viele Pakete: Die Arbeit von Paketzustellern ist hart. Jetzt will die Post ihre befristet Beschäftigten in Subunternehmen auslagern.


Die Deutsche Post DHL will ihre befristet beschäftigen Paketzusteller künftig in ein Subunternehmen auslagern. Dort bekommen sie einen Festvertrag - aber unterm Strich weniger Lohn.

München - Es gab Zeiten, da war Michael N. motiviert. Da schob der befristet angestellte Paketzusteller in Aschheim Überstunden, arbeitete hart. Manchmal, wenn besonders viel los war, stapelten sich die Umschläge und Päckchen sogar bis auf den Beifahrersitz. ,,Ich hab' gedacht: Das bringt mir was – eine Festanstellung." Inzwischen ist er bitter enttäuscht. Denn ab 1. April wird er den lang ersehnten Festvertrag zwar bekommen, leider aber ganz anders als gedacht.

Die Deutsche Post DHL hat ein Subunternehmen gegründet, in das die befristet angestellten Paketzusteller übernommen werden sollen. Das Problem: Unterm Strich verdienen sie dort weniger. Die Gewerkschaft nennt das ,,Lohndumping im eigenen Haus."

DHL Delivery GmbH heißen die neu gegründeten Regionalgesellschaften, in der die bislang befristet beschäftigten Zusteller künftig arbeiten sollen. Schaut man ins Handelsregister, sind die neuen Gesellschaften bereits in 46 Städten präsent, in Bayern unter anderem in Augsburg, Nürnberg, Straubing – und eben auch in München und Freising.

Befristete Angestellte werden "bevorzugt eingestellt"

Zusteller, die bislang einen befristeten Vertrag bei der Post AG haben, werden in den Regionalgesellschaften ,,bevorzugt eingestellt", heißt es in Mitteilungen des Bonner Konzerns. Dort lockt ein unbefristeter Vollzeitvertrag. Auf den ersten Blick wirkt das sehr positiv. Die Post verkauft es auch entsprechend: ,,Die neuen Arbeitsplätze werden sichere, unbefristete Jobs in einer Wachstumsbranche sein", sagt Post-Sprecher Dieter Nawrath. Bundesweit wolle man bis zu 10 000 Stellen schaffen.

Auch Paketzusteller Michael N., der eigentlich anders heißt, hat den Vertrag mit der DHL Delivery vor kurzem unterschrieben. Eigentlich dürfte er sich öffentlich gar nicht äußern, aber sein Frust ist groß. Seit gut zwei Jahren arbeitet der Mitte 30-Jährige in Aschheim bei der Post. Sein befristeter Vertrag läuft Ende März aus. Danach wird er einer der über 240 unbefristeten Neuangestellten der GmbH sein, die das Subunternehmen in München und Freising bereits angeworben hat. Für N. ist das kein Grund, glücklich zu sein.

Für die Beschäftigten der DHL Delivery liegt der Haken im Detail. Bislang galt für die Befristeten bundesweit der Haustarifvertrag: 1970 brutto hieß das im Monat, plus zahlreiche Zulagen. In den neuen Gesellschaften gilt das nicht mehr. Dort werden die Beschäftigten nach den Bestimmungen der Speditions- und Logistikbranche bezahlt. Die Gewerkschaft Verdi hat diese für unterschiedliche Regionen ausgehandelt. Jeweils in verschiedener Höhe. ,,In Bayern gehen wir von einem Lohnverlust von etwa zehn Prozent aus, in anderen Bundesländern kann es sogar noch mehr sein", sagt Edwin Then von der Gewerkschaft DPVKomm. ,,Unterm Strich gehen den bayerischen Beschäftigten rund 1000 Euro netto pro Jahr verloren."

Und das, obwohl sich weder an ihrer Tätigkeit, noch an ihrer Arbeitsbelastung etwas ändert. Am Grundlohn liegt die Kürzung ebenfalls nicht: Der steigt in Bayern von 1970 Euro brutto auf die von Verdi ausgehandelten 2067 Euro. Das Urlaubsgeld steigt ebenfalls von pauschal 332,34 Euro auf pauschal 17 Euro pro Urlaubstag. Auch hier klingt auf den ersten Blick alles positiv.

Gekürzt wird beim Weihnachtsgeld

Gekürzt wird an anderer Stelle. ,,In der Post AG gab es Leistungsprämien bis zu 2500 Euro brutto im Jahr. In der GmbH sind nur noch maximal 650 Euro möglich", kritisiert Then. Ein weiterer Punkt ist das Weihnachtsgeld: In den Regionalgesellschaften gibt es nicht wie bei der Post AG ein 13. Monatsgehalt. Das Weihnachtsgeld ist gestaffelt: Einsteiger bekommen 204 Euro, maximal gibt es 807 Euro – aber erst ab dem 10. Arbeitsjahr.

Michael N. hat sich schon ausgerechnet, dass für ihn künftig ein Minus beim Gehalt rauskommen wird. Für den Zusteller ist der neue Vertrag ,,ein Schlag ins Gesicht." Doch er weiß: Hätte er nicht unterschrieben, wäre er Ende des Monats ohne Arbeit dagestanden. Zähneknirschend hat er deshalb doch unterzeichnet.

,,Für andere ist es noch schlimmer", erzählt er. Viele seiner älteren, befristet beschäftigten Kollegen, die seit Jahren dieselben Routen fahren, würden in den Regionalgesellschaften zu so genannten ,,Springern", Mitarbeiter, die immer wieder andere Gebiete beliefern. Der gute Kontakt zu den Kunden, den die Zusteller jahrelang aufgebaut hätten: plötzlich wertlos.

Bei der Post hält man die DHL Delivery-Lösung trotz der Kritik für eine gute Sache. Den Vorwurf der Gewerkschaft, Tarifflucht im eigenen Haus zu begehen, weist Post-Sprecher Nawrath weit von sich: In den neuen Gesellschaften werde nach Verdi-Tarif gezahlt. ,,Wo sollte hier ,Tarifflucht' vorliegen?", fragt Nawrath.

Post: Wir haben einen Wettbewerbsnachteil

Andererseits: Dass die Post die Löhne ,,anpassen" will, gibt sie offen zu. ,,Wir haben seit Jahren einen signifikanten Wettbewerbsnachteil, weil die Löhne bei uns doppelt so hoch sind wie beim Wettbewerb", sagt der Post-Sprecher. Der Haustarifvertrag der Post stamme in seinen Strukturen noch aus Zeiten, in denen die Post eine Behörde war.

Gewerkschafter Then geht bei diesem Argument nicht mit: ,,Die Post macht Milliardengewinne." Für 2015 peilt der Konzern an, den operativen Gewinn auf bis zu 3,2 Milliarden Euro zu steigern. Gerade hat das Unternehmen angekündigt, die Dividende von 0,80 auf 0,85 Euro zu erhöhen.

Michael N. ärgert auch das. Die Aktionäre verdienten dazu, während die Beschäftigten zurück stecken müssten: ,,Dabei erwirtschaften wir ja den Gewinn." Doch sein Ärger weicht der Resignation. Er weiß nicht, was man gegen die Post-Pläne tun könnte. ,,Wir sind eben nur das kleine Rad am Wagen."

So sieht es bei anderen Zustellen aus


GLS: Im Vergleich zur Konkurrenz steht die Post DHL sogar noch gut dar. Bekanntes Beispiel für besonders harte Bedingungen ist GLS. Das zur ,,Royal Mail" gehörende Unternehmen hat den Branchentarifvertrag nicht unterzeichnet. Es beschäftigt keinen einzigen eigenen Zusteller, Pakete werden nur von Subunternehmern ausgeliefert. Die zahlen offiziell den Mindestlohn von 8,50 Euro, Insider berichten jedoch von Stundenlöhnen unter 5 Euro. Dazu kommen harte und lange Arbeitstage, die teilweise bis zu 14 Stunden dauern können.

DPD: Auch die ,,Dynamic Parcel Distribution" arbeitet nur mit Subunternehmern. Diese werden pro Paketlieferung bezahlt. Der Stückpreis wird nach Faktoren wie Gebietsgröße und Zeitaufwand berechnet. Den Zusteller, die bei den Subunternehmern beschäftigt sind, müsste der Mindestlohn gezahlt werden. Ob das in der Praxis so ist, wird von Gewerkschaften bezweifelt. Allerdings hat DPD nach kritischen Medienberichten angekündigt, Subunternehmer künftig besser zu prüfen.

Hermes: Das zur Otto Group gehörende Unternehmen lässt rund 90 Prozent seiner Pakete von Subunternehmern ausliefern, die Hermes prüfen lässt. Die Prüfer würden aber teilweise ausgetrickst, heißt es in der Dezember-Ausgabe von Stiftung Warentest. ,,Wir streben Löhne von mindersten 1300 brutto an", heißt es bei Hermes. In einer vom Konzern selbst durchgeführten Umfrage bewerteten die Zusteller ihre Zufriedenheit 2013 trotzdem nur mit der Schulnote 3,7.

UPS: Das amerikanische Unternehmen lässt bis zu 70 Prozent der Pakete von eigenen Zustellern ausliefern, die ab 11,91 Euro pro Stunde verdienen. Der Rest sind Subunternehmer, für die der Tarif nicht gilt.
http://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.subunternehmen-dhl-delivery-weniger-lohn-deutsche-post-lagert-paketzusteller-aus.0fcaa6f7-e0cc-4810-af95-725cbb9dc63e.html

Strombolli

https://www.verdi.de/themen/nachrichten/++co++6dc94da8-0f6e-11e5-8281-5254008a33df Regionaler DHL Chef verkündet: "Für jeden weiteren Streiktag werden weitere 10 Leute gekündigt."

Die in oben verlinkter Meldung sind schon "völlig frei". - Leute, wann schlagt ihr endlich los.

Musiktipp vom DJ: Kraftklub - Schüsse in die Luft
Das Systemmotto: "Gib mir Dein Geld! - Jetzt, Du dreckiges Opfer !!!! - Und habe immer ANGST VOR DEM MORGEN !!!"

"Hört auf, Profite über Menschen zu stellen!" Occupy
Permanent angelogen & VERARSCHT IN DEUTSCHLAND! - Ich habe mit Dir fertig

Rappelkistenrebell

Gegen System und Kapital!


www.jungewelt.de

Kuddel

ZitatFAU Bremen unterstützt Arbeitskampf bei DHL in Barcelona

Die FAU Bremen beteiligt sich an einer bundesweiten Solidaritätskampagne mit Beschäftigten der spanischen Gewerkschaft CNT. Die Kampagne soll über einen Arbeitskampf der spanischen DHL-Beschäftigten informieren und auch für den Standort Bremen die Möglichkeiten zur Selbstorganisation aufzeigen. Die FAU Bremen bietet für alle Interessierten darüber hinaus ihre Unterstützung an.

Der Hintergrund
In Barcelona haben sich Beschäftigte von DHL Freight in der CNT organisiert, um bessere Arbeitsbedingungen zu erreichen. Sie gründeten eine Betriebsgruppe und fanden heraus, dass die Verlagerung ihrer Arbeitsplätze in das Subunternehmen c+j Grupo Handling illegal war. Deshalb forderten sie ihre Übernahme in den Mutterkonzern zu den Bedingungen des Haustarifs. Stattdessen wurde ihnen gekündigt.

Zunächst wurde die lokale FAU-Gewerkschaft in Bonn um Hilfe gebeten, denn in Bonn ist die Konzernzentrale von DHL beheimatet. Die FAU Bonn versuchte mehrmals mit der Geschäftsleitung von DHL Freight ins Gespräch zu kommen, um eine gütliche Einigung zu erzielen und die Wiedereinstellung der unrechtmäßig Entlassenen einzufordern. Die Geschäftsleitung wiegelte das Gespräch ab mit dem Verweis auf die Zuständigkeit des lokalen DHL Freight-Ablegers in Barcelona, eine übliche Vorgehensweise global operierender Konzerne, in denen die Verantwortung immer von einem Konzernteil zum anderen verschoben wird. Für die FAU ist die Sache jedoch klar: Verantwortlich bleibt immer der DHL-Konzern.

DHL möchte Gewinn maximieren
Der DHL-Vorstand möchte im Rahmen seiner ,,Strategie 2020" in fünf Jahren den Gewinn auf fünf Milliarden Euro steigern – das wäre bei der jetzigen Prognose eine Verdoppelung. Um dies zu erreichen, soll bei den Beschäftigten gespart werden. In Deutschland ist eine Folge dieser Strategie die Ausgliederung der DHL Delivery GmbHs, wo den Zustellern bis zu 20% schlechtere Löhne gezahlt werden.

Die Arbeitsbedingungen bei DHL sind miserabel: Hoher Zeitdruck, Unfallgefahr, kein pünktlicher Feierabend u.v.m. Die Ursachen hierfür liegen nicht zuletzt in den Subunternehmerketten, die DHL einsetzt, damit es den Arbeiter_innen erschwert wird, sich für bessere Arbeitsbedingungen einzusetzen. Zusätzlich verlieren sie Ansprüche, die ihnen bei einer Festanstellung über den Mutterkonzern zustehen würden.

Genau diese Festanstellung beim Mutterkonzern fordern die CNT-Kollegen in Barcelona. Und sie haben Aussicht auf Erfolg! Sie klagen nun vorm Arbeitsgericht und rechnen damit, dass dieses ihnen im Februar eine Festanstellung bei DHL zusprechen wird. Der Konzern versuchte zunächst ein Urteil abzuwenden und bot hohe Abfindungszahlungen an. Doch die Kollegen mochten sich darauf nicht einlassen. Sie wollen wieder bei DHL arbeiten und für bessere Arbeitsbedingungen im Betrieb kämpfen.

Erster Erfolg: Klage vor Gericht abgewiesen
Im Dezember verklagte DHL die CNT vor dem Nationalen Staatsgerichtshof Spaniens. Der Konzern beklagte sich darüber, dass die CNT seine Ehre beschmutzt habe, indem sie ihm im Rahmen des Arbeitskampfes "terrorismo patronal" ("Boss Terrorismus") vorwirft. Deshalb, so DHL, solle die CNT 70.000,- Euro Entschädigung zahlen. Das Gericht wies die Klage am 18. Dezember u.a. mit der Begründung ab, es sei im Rahmen von Arbeitskonflikten nun einmal üblich, dass harte Ausdrücke benutzt werden.

Die Kampagne
Unter dem Motto ,,Schluss mit unsicheren Arbeitsbedingungen bei DHL!" wendet sich die FAU seit einigen Wochen bundesweit an die Beschäftigten. Ziel ist es, die Kolleg_innen auf den Arbeitskampf in Barcelona hinzuweisen und ihnen zusätzlich unsere Unterstützung anzubieten, wenn sie ihre eigenen Arbeitsbedingungen verbessern möchten. In Gesprächen berichten DHL-Fahrer_innen immer wieder von einem hohen Stresslevel, dem sie insbesondere in der (Vor-) Weihnachtszeit ausgesetzt sind. Eine zusätzliche Belastung ensteht regelmässig, wenn Kund_innen ihren Ärger über verspätete oder gar nicht angekommene Pakete agressiv an ihnen auslassen. So leiden sie gleich doppelt unter den desolaten Strukturen des Konzerns. Wir versuchen, Mittel dagegen zu finden.

Schluss mit unsicheren Arbeitsbedingungen bei DHL, ob in Barcelona, Bremen oder anderswo!
http://bremen.fau.org/2016/01/fau-bremen-unterstuetzt-arbeitskampf-bei-dhl-in-barcelona/

Kuddel

DHL Home Delivery ist der Billigheimer von DHL.

Dagegen ging es hauptsächlich in dem letzten großen Poststreik. Doch bevor die Ausgliederung von Home Delivery vom Tisch gestreikt worden ist, wurde der Streik von verdi abgebrochen. Man glaubte, man könne die Belegschaften mit einer Lohnerhöhung abspeisen. So einfach war es nicht. Der Verrat am Streik hängt an Verdi und wurde nicht vergessen.

Home Delivery ist scheinbar ein Spielball der Unternehmensführung. Das Logistikcenter im Güterverkehrszentrum (GVZ) Bremen arbeitet in klassischer Scheinselbstständigkeit für Amazon. Amazon ist der einzige Auftraggeber für das LC Bremen. Amazon hat seine Verträge mit DHL für das LC Bremen gekündigt. Zum 31.1. 2017 sind alle rund 350 Mitarbeiter gekündigt. Man rechnet wohl damit, daß die Belegschaft nicht mehr sonderlich motiviert sein wird und entsprechend arbeitet, bzw. sich krank melden wird. Das Amazon Weihnachtsgeschäft will man aber noch mitnehmen. Vorsichtshalber hat man kurz vorher das Personal nahezu verdoppelt durch etwas 300 Leiharbeiter, einen Großteil erst eine Woche vor Bekanntgabe der Schließung.

Verdi hat vor wenigen Tagen zu einer Informationsveranstaltung für die Gewerkschaftmitglieder der LC Beschäftigten im Gewerkschaftshaus Bremen geladen. Die Veranstaltung war sehr gut besucht. Es fehlte an Stühlen, da verdi nicht mit so vielen gerechnet hat. Die Belegeschaft schwankte zwischen Wut und Verunsicherung. Das, was Verdi zu bieten hatte, war unterirdisch. Es wurde nicht einmal versucht über einen Protest oder wohlmöglich Streik zu sprechen. Es wurde eine reine Beratungsveranstaltung und selbst die war schlecht. Der Verdi Sekretär Thomas Warner konnte nicht einmal genau sagen, wie hoch das ALG I für die Beschäftigen sein werde. DHL stellt wohl in anderen Bereichen vereinzelt ein, eine Übernahme der Entlassenen ist aber nicht geplant. Deshalb schlug die Gewerkschaft vor, sich einfach selbst zu bewerben und verteilte Musterschreiben für eine Bewerbung. Es wurde nicht erwähnt, daß man bei einer Folgeanstellung beim gleichen Konzern seine Abfindung verliert.

Die 300 Leiharbeiter waren Thomas Warner keiner Erwähnung wert. Die wird man so einfach los, da braucht man nicht einmal eine Gewerkschaft als Schmiermittel. Die sind völlig uninteressant für Verdi.

Es gibt nun ein halbes Jahr, das dazu genutzt werden könnte, die reibungslose Abwicklung der Niederlassung zu be/verhindern... jenseits von Verdi.

Rudolf Rocker

Das Verhalten von ver.di ist absolut unterirdisch!

counselor

Die DGB-Gewerkschaften sind das Letzte, wenn es um den Kampf für den Erhalt von Arbeitsplätzen geht.
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Kuddel

Es ist schlichtweg unglaublich.

Die Gewerkschaft hat nichteinmal versucht den Hauch eines Protests zu organisieren.
Stattdessen hat man sich hinter verschlossenen Türen zu irgendwelchen Absprachen mit dem Management getroffen.
Das Ergebnis dieser Absprachen wurde der Belegschaft während einer Betriebsversammlung einfach mitgeteilt.
Und dann wurde der Belegschaft strengstens untersagt, das Ergebnis öffentlich zu machen. Es wurde mit juristischen Konsequenzen gedroht, wenn es jemand ins Internet stellen würde.

Zum Glück hat sich jemand nicht abschrecken lassen und man kann einiges auf der schweizer Chefduzenseite nachlesen:
http://www.chefduzen.ch/viewtopic.php?f=26&p=3222&sid=edca5213cf55ecdd93308bfd2c71e86d#p3222

Kuddel

Die Abwicklung des DHL Logistikcenters Bremen – Ein Lehrstück

Die Belegschaft hatte keinerlei Erfahrung im selbstständigen Kämpfen und wartete darauf, daß man sie in einen Kampf führt. Verdi hielt es nicht für nötig, auch nur ein Feigenblatt eines gewerkschaftlichen Protests zu organisieren.

Wir wollen diese Erfahrung weiterverbreiten, denn sonst wird sich dieses Drama bei der nächsten und übernächsten Abwicklung eines Betriebs wiederholen.

aus:
http://bremerfeierabend.blogsport.eu/2017/02/11/die-abwicklung-des-dhl-logistikcenters-bremen-ein-lehrstueck/

Fritz Linow

In Yorkshire/England behandelt DHL die Beschäftigten wie den letzten Dreck, wenn der Rahm abgeschöpft ist. Deshalb wird es da demnächst zu Streiks kommen.
Hauptsächlich geht es darum, dass ein Kunde abgesprungen ist, der Laden nun wohl geschlossen werden soll und den Beschäftigten unzumutbare Alternativen angeboten werden:
http://www.unitetheunion.org/news/dhl-faces-15-days-of-strike-action-in-yorkshire/

Aktualisierung 8.5.17:
Gegen eine Lohnerhöhung wurde der Streik abgesagt.
http://www.unitetheunion.org/news/dhl-yorkshire-pay-dispute-resolved-says-unite/

Kuddel

Zitat von: Kuddel am 16:39:44 Sa. 11.Februar 2017
Die Abwicklung des DHL Logistikcenters Bremen – Ein Lehrstück

ZitatAbsolut skrupellos: Stand 1. März 2017

Bremen: Wie jetzt bekannt wurde, ist das Paketzentrum der DHL im GVZ in Bremen etwas in Schieflage geraten. Nach dem Weggang der ehemaligen Beschäftigten der DHL Home Delivery – betriebsbedingt gekündigt / 31.1.2017 -, sollte das Paketzentrum in Bremen Hemelingen das besagte Paketzentrum mit abwickeln. Doch schnell wurde festgestellt, dass Hemelingen nicht über genügen Personal verfügt. Also dachten sich die Verantwortlichen, dann müssen es Leiharbeitnehmer richten. Doch das ist nun gründlich schief gegangen. Die Vorgesetzten im PZ im GVZ sind dermaßen schroff mit den Leiharbeitnehmern umgegangen, sodass diese sich schlichtweg geweigert hatten unter diesen brutalen Bedingungen weiterzuarbeiten. So haben die Leiharbeitnehmer ihren Arbeitsplatz verlassen, sind am nächsten Tag nicht wieder erschienen oder haben sich geweigert da wieder hinzugehen. Den Personaldienstleistern hat dies überhaupt nicht gefallen, sodass diese noch versucht hatten ihr Leihpersonal zu erpressen, indem sie mit dem Rauswurf aus der Leihfirma bedroht wurden. Doch auch das half nichts. Die Leiharbeitnehmer kündigten im Gegenzug an, zu einer anderen Leihfirma zu wechseln, da Bremen die Hochburg für Leihfirmen ist. Die DHL entgegen versuchte unterdessen mit der Firma Kieserling einen Vertrag zu schließen, damit diese die Abwicklung des PZs im GVZ übernehmen kann. Doch siehe da, Kieserling lehnte dankend ab. Und weil die DHL nun ein erhebliches Problem hat, kam irgendjemand im Konzern auf die geniale Idee, einfach ehemalige Beschäftigte der DHL Home Delivery anzurufen und anzufragen, ob diese nicht wieder bei der DHL arbeiten möchten. Das ist absolut absurd und skrupellos noch dazu. Der Arbeitgeber, der seine Beschäftigten nicht schnell genug loswerden konnte, einen gerade erst gefeuert hatte und sich weigerte  seine MitarbeiterInnen intern zu versetzten, der ruft nun bei diesen an und glaubt ernsthaft das die ehemaligen Beschäftigten freudestrahlend zurückkehren. Das ist absolut grotesk!



Neuer Ärger bei der DHL: Stand 22. März 2017

Wie jetzt aus internen Kreisen bekannt wurde, hat die Deutsche Post DHL in Bremen nicht nur erhebliche Schwierigkeiten im Paketzentrum im GVZ sondern nun ist auch noch das Paketzentrum in Bremen Hemelingen davon betroffen. Leiharbeitnehmer hatten sich schlichtweg geweigert weiterhin für die DHL zu arbeiten. Nach Angaben von Leiharbeitnehmern, wurden diese im Paketzentrum im GVZ aufs übelste behandelt, sodass sie sich schließlich für einen Widerstand entschieden – Wir hatten darüber berichtet -.

Während der Postkonzern versuchte die Schwierigkeiten im Paketzentrum im GVZ in den Griff zu bekommen, sollte das PZ in Hemelingen derweil die weitere Abwicklung mitübernehmen. Doch durch die enorme Mehrbelastung und durch erheblichen Personalmangel geriet nun auch das PZ in Hemelingen in Bedrängnis. Hinzu kommt dann auch noch: Befristete Arbeitsverträge laufen diesen Freitag aus, sodass die Krankenmeldungen Anfang der Woche erheblich angestiegen sind. Eine weitere Verlängerung ist vom Konzern nicht vorgesehen, teilten Betroffene mit. So hat die DHL also derzeit ein echtes Problem. Erst gab es einen Widerstand im GVZ wegen der schlechten Arbeitsbedingungen und nun bricht langsam das PZ in Hemelingen auseinander, weil u. a. der Postkonzern die auslaufenden Arbeitsverträge nicht verlängern will – Na dann!



Erste Bilanz: Stand 4. April 2017

Bremen: Wir müssen uns da noch mal drüber unterhalten: Der erste Eindruck ist meistens der richtige, doch der zweite Blick fördert es erst zu Tage. So jedenfalls muss man das wohl derzeit bei der Transfergesellschaft sehen. Während ein Paar Teilnehmer zufrieden sind, ist der Großteil sich inzwischen einig: ,,Irgendetwas stimmt mit der Transfergesellschaft nicht"! Wie den Teilnehmern gleich bei Eintritt gesagt wurde, arbeiten bei der Transfergesellschaft überwiegend nur Pädagogen und Psychologen? Und dieser Eindruck hat von vornherein bei den Teilnehmern Misstrauen gegenüber den Beschäftigten der Transfergesellschaft hervorgerufen. Wurde den Teilnehmern Anfangs noch Honig um den Bart geschmiert, hat sich dies nun verändert. Zunächst hieß es: ,,Niemand drängt Sie zu irgendetwas. Sie können selbst entscheiden was Sie in der Transfergesellschaft machen und erreichen wollen"!

Nun sieht die Lage mittlerweile etwas anders aus. Nun heißt es: ,,Es liegt auch an Ihnen, ob Sie guten Willen zeigen". Oder ,,Die Transfergesellschaft ist nicht dafür da, damit Sie hier nur zwischen geparkt werden". Auch sonst versucht die Transfergesellschaft die Teilnehmer krampfhaft irgendwo in den Firmen unterzubringen ohne dies allerdings mit diesen vorab abzusprechen. Plötzlich bekommen Teilnehmer der Transfergesellschaft Anrufe von Arbeitgebern die anfragen wo man den bleibt, schließlich habe die Transfergesellschaft dies so mit ihnen vereinbart. Ja, aber die Transfergesellschaft hat das an die Teilnehmer dann nicht weitergegeben, also woher sollen diese wissen, dass solche Absprachen überhaupt getroffen wurden?! Wenn man genau auf den Unterton achtet, merkt man ganz schnell das die Transfergesellschaft indirekten und negativen Druck auf die Teilnehmer ausübt, so die Teilnehmer. Die Teilnehmer selbst sind sich derweil einig: ,,Die Transfergesellschaft weiß gar nicht was sie mit uns anfangen soll. Eher erweckt diese den Eindruck, dass man uns bloß mit wenig Aufwand irgendwie schnell beschäftigen will. Egal womit, Hauptsache beschäftigen". So stellen die Teilnehmer an dieser Stell fest: Die Transfergesellschaft ist nichts anderes als ein fauler Kompromiss zwischen ihrem ehemaligen Arbeitgeber, der Agentur für Arbeit und der Transfergesellschaft selbst!




40 Teilnehmer > Stand 12. Mai 2017

Schauen wir zu diesem Zeitpunkt rückwirkend auf die Transfergesellschaft, hat diese bisher so gut wie keinerlei positive Ergebnisse hervorgebracht. Zwar werden die Teilnehmer irgendwie mit sinnlosen Kursen beschäftigt, doch nennenswerte Ergebnisse in Sachen Arbeitsvermittlung für die ehemaligen Beschäftigten der DHL Home Delivery kann die Transfergesellschaft nicht vorweisen. Lediglich Besichtigungsveranstaltungen in den Firmen oder Probearbeiten für einen Tag bietet die Transfergesellschaft an, ansonsten passiert da nicht besonders viel. Und die Arbeitgeber, die bieten den Teilnehmern auch keine Arbeitsplätze an, stattdessen sollen die Teilnehmer auf Geheiß der Transfergesellschaft zunächst von sich aus Praktikumsarbeit anbieten oder die Arbeitgeber fordern ein solches Praktikum von vornherein ein. So ist also die Erfolgsquote bei der Transfergesellschaft gleich Null. Bisher haben zwar 40 Teilnehmer einen Job gefunden, doch dies geschah nicht über die Transfergesellschaft, sondern durch Freunde, Bekannte oder über die Familie. Für die Teilnehmer an der Transfergesellschaft wird es langsam eng, da die ersten Verträge bei der Transfergesellschaft auslaufen. Danach bleibt dann nur noch der Gang zur Agentur für Arbeit übrig und was das bedeutet brauchen wir an dieser Stelle nicht extra zu erwähnen. Hatten viele Teilnehmer anfangs noch große Hoffnung in die Transfergesellschaft gesteckt dort weiterzukommen, bleibt am Ende nichts weiter übrig als bittere Enttäuschung. Und die Agentur für Arbeit, die finanziert die Transfergesellschaft zwar mit, zeigt aber ansonsten keinerlei Interesse die Teilnehmer über die Transfergesellschaft in Arbeit zu bekommen. Teilnehmer die sich an die Agentur für Arbeit gewannt hatten, weil diese finanzielle Unterstützung für diverse Lehrgänge haben wollten die sie wirklich voranbringen würden, lehnte die Agentur für Arbeit unter der Begründung die Teilnehmer seien ja nicht arbeitslos ab. So müssen also die Teilnehmer erst die Transfergesellschaft beendet haben, bevor die Agentur für Arbeit die derzeitigen Teilnehmer eventuell sinnvoll unterstützt!
https://gdabetriebsgruppe.netzwerkit.de/news-blogger/

Kuddel

Ausschnitte aus einem Bericht, wie es mit der Transfergesellschaft lief:

ZitatDas Ende und der Anfang

    Zunächst einmal betrachten wir die Transfergesellschaft an sich:

    Am Anfang gab es stumpfe Kurse wie man Bewerbungen schreibt, dann folgte der Vermittlungsversuch die TeilnehmerInnen nur als Praktikanten in den Betrieben einzusetzen.

    Die Agentur für Arbeit:
    Von der Agentur hatte niemand wirklich ernstgemeinte Hilfe erwartet. Keine großen Beratungsgespräche. Weiterbildungskurse oder Umschulungen wurden generell abgelehnt und stattdessen gab es haufenweise schriftliche Angebote und Aufforderungen über eine Leihfirma wieder in Arbeit zukommen. Auch direkte Jobangebote der Agentur für Arbeit verliefen ausschließlich über Zeitarbeitsfirmen.

    Die ehemaligen DHL Home Delivery MitarbeiterInnen:
    Während also kaum Verlass auf die Transfergesellschaft und der Agentur für Arbeit gegeben waren, bemühten sich die ehemaligen DHL Home Delivery MitarbeiterInnen selbst darum wieder in Arbeit zukommen. Das gute daran, gut 76 % sind tatsächlich wieder in Arbeit, die übrigen haben alters- oder krankheitsbedingt mit der Agentur für Arbeit Sonderkonditionen vereinbart. Das negative ist allerdings: ,,Alle Jobs sind nahezu auf maximal zwei (2) Jahre befristet. Einige der ehemaligen DHL Home Delivery MitarbeiterInnen sind tatsächlich wieder zur DHL ins Paketzentrum im GVZ Bremen zurückgekehrt, nachdem die Geschäftsführung diese angerufen hatte und nachfragte ob sie nicht ihren ,,alten" Job wiederhaben möchten. Das diese natürlich zu wesentlich schlechteren Konditionen wieder eingestellt wurden sollte jedem klar sein. Ja, und ein Paar ehemalige Kolleginnen und Kollegen haben den Weg leider über eine Zeitarbeitsfirma wählen müssen, nachdem sämtliche Bewerbungsversuche fehlgeschlagen waren. Nahezu alle Jobs haben jedoch eines Gemeinsam: ,,Schlechte Bezahlung und Ausbeutung der Arbeitskraft"!

    Gewerkschaft Ver.di:
    Nun ja, von der Gewerkschaft Ver.di war eben sowenig zu erwarten wie von der Agentur für Arbeit. Kaum hatte die Ver.di die Verhandlungen mit der Geschäftsführung der DHL Home Delivery abgeschlossen, zog sie sich völlig zurück und beschäftigte sich mit anderen Aufgaben. Aus Sicht der Ver.di hatte diese ihre ,,Schuldigkeit" gegenüber den MitarbeiterInnen der DHL Home Delivery genüge getan. Inzwischen sind viele der ehemaligen DHL Home Delivery – Ver.di Mitglieder aus der Gewerkschaft ausgetreten.
https://gdabetriebsgruppe.netzwerkit.de/2017/10/22/das-ende-und-der-anfang/

counselor

Transfergesellschaften sind ein Betrug. Den Beschäftigten sollen damit ihre Arbeitsplätze abgekauft werden und der notwendige Kampf um jeden Arbeitsplatz verhindert werden.
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Kuddel

ZitatSo abhängig ist die Post von Amazon

Eine Vorstandsvorlage der Post zeigt, wie erpressbar Amazon den Gelben Riesen gemacht hat. Der Onlinehändler ist Großkunde und Rivale zugleich.


Anleger wie Mitarbeiter erreichte die Warnung wie ein nicht bestelltes Eilpaket. Der Gewinn werde dieses Jahr um eine Milliarde Euro geringer ausfallen als geplant, offenbarte Post-Chef Frank Appel am 8. Juni. Schuld seien Versäumnisse in der 18 Milliarden Euro Umsatz schweren Brief- und Paketsparte. Um sie vor Schlimmerem zu bewahren, habe man nun ein 500 Millionen Euro teures Sanierungsprogramm angeschoben.

Kaum hatte der 56-Jährige die Rettungsmaßnahmen verkündet, sackte der Aktienwert um mehr als acht Prozent nach unten – ein Einbruch, der sich inzwischen weiter verstärkt. Jürgen Gerdes, der für die Misere verantwortliche Vorstand, musste inzwischen das Haus verlassen.

So überraschend aber, wie der Vorstandsvorsitzende die Ertragsschwäche der Pakettochter DHL durch den plötzlichen Rauswurf darstellte, ist der Niedergang der größten Konzernsparte keineswegs. Jedenfalls nicht für die Führungsriege. Das geht aus einer internen Präsentation hervor, die dem Handelsblatt vorliegt. In ihr hatte Gerdes sein Haus schon am 11. Mai 2017 vor drohenden Ertragseinbrüchen gewarnt.

Verursacher der Misere, die das Paketgeschäft der Deutschen Post betrifft, ist Amazon. Anders als es Konzernchef Appel bislang darstellte, nagt das US-Internetkaufhaus mit angeschlossenem Logistikbetrieb gleich von zwei Seiten am Gewinn der Bonner. Das belegen die internen Papiere.

So verliert DHL zum einen durch Amazon-eigene Zustelldienste weit mehr an Umsatz, als es die Post bislang eingestehen wollte. 154 Millionen Pakete werde Amazon 2022 in Deutschland wohl selbst verteilen, erwartet man laut geheimer Vorstandsvorlage. DHL verblieben danach nur noch 360 Millionen.

Bisher wiegelte die Post ihre Abhängigkeit von Amazon immer ab. ,,Kein Kunde hat bei uns mehr als zwei Prozent unseres Gesamtumsatzes" sagte Appel noch am Wochenende der ,,Wirtschaftswoche". Aus dem Vorstandspapier geht aber hervor, dass Amazon für 17,6 Prozent DHL-Paketmenge steht.

Amazon kassiert Gewinne

Schon bis zum Jahr 2020, prognostizierten Manager im Führungskreis der Post, könnte Amazon deutschlandweit mit eigener Zustelllogistik vertreten sein – zumindest in den 13 bis 14 wichtigsten Metropolregionen. Damit aber verhindere der US-Konzern bei DHL geplante Gewinne. 2022 fehlten, so ließ es das Gerdes-Ressort errechnen, voraussichtlich 115 Millionen Euro vor Zinsen und Steuern.

Zum anderen setzt Amazon die Bonner schon jetzt preislich massiv unter Druck, indem der US-Riese auf Billigkonkurrenten wie die Otto-Tochter Hermes umschwenkt. ,,Die Preise von DHL liegen 15 Prozent über denen von Hermes", zitiert die Vorstandsvorlage eine Beschwerde von Amazons Europa-Transportchef Hauke Hansen, der die Preislücke durch Qualitätsunterschiede, so der Bericht, als ,,nicht gerechtfertigt" ansieht.

Ein Problem, das dem Bonner Dax-Konzern schon Mitte 2017 bewusst war. ,,Der wahrgenommene Preisunterschied zwischen DHL und Hermes", heißt es in der internen Vorlage, ,,ist wahrscheinlich realistisch." Ein Sparprogramm, mit dem man jährlich um die 13 Millionen Euro günstiger werden wolle, sei eingeleitet. Nun aber würden weitere Produktionsverbesserungen notwendig. So unter Druck gesetzt, empfahl der Vorstand schon vor gut einem Jahr, auf eine mit Amazon verhandelte Preiserhöhung zu verzichten.

Bei all den diskutierten Maßnahmen hatte der Vorstand peinlich darauf geachtet, dass nichts an die Öffentlichkeit drang. Stattdessen übte sich der Gelbe Riese in Selbstgewissheit. Die Deutsche Post biete ,,hervorragende Qualität", beteuerte Appel, vom Handelsblatt nach der Wettbewerbsrolle des mächtigen US-Auftraggebers befragt.

Auch Paketvorstand Gerdes wiegelte ab, spielte die Konkurrenzgefahr herunter. ,,Würden wir Angst vor Amazon haben", betonte er wenige Wochen vor der Krisensitzung im Mai 2017, ,,hätten wir etwas falsch gemacht."

Die Gefahr, Amazon könnte durch die eigenhändige Paketzustellung die Preise drücken, wischte Gerdes auf Nachfrage beiseite. Das Geschäft müsse für den Kunden wie für DHL sinnvoll sein, erklärte er kategorisch, ,,sonst kommt es nicht zustande". Schließlich sei man ,,nicht erpressbar".

Das aber ist die Post offenbar doch.
(...)
https://www.handelsblatt.com/unternehmen/dienstleister/paketgeschaeft-so-abhaengig-ist-die-post-von-amazon/22724300.html

Kuddel

DHL, ein wirklich schlimmes Unternehmen.


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