Der Krieg ums "geistige Eigentum" (haha!) im Netz tobt. Es geht erst richtig los.
Es ist lächerlich, wie sich die Argumente wiederholen. Immer heißt es, man wolle die Rechte der armen Künstler schützen. Ein Zusatzargument lautet, man müsse sich mit gesetzlichen Regeln gegen die Macht der Tech-Konzerne schützen.
Fürn Arsch! Nen Scheißdreck interessiert ihr euch für arme Künstler und deren Lebenssituation!
Es geht allein um Profitinteressen der Konzerne und nicht um die Interessen von Kulturinteressierten (bzw. schlichtweg Musikhörern) oder die Rechte von Kulturschaffenden.
Es gab in Anfangszeiten des Internets einen Hauch von Anarchie im Netz, heute werden dort Eigentumsrechte abgesteckt. Der Kapitalismus erklärt alles zum Eigentum. Boden, Land, Rechte an lebenswichtigen Medikamenten, selbst an Saatgut und Genen gibt es Eigentumsrechte. Jetzt werden Herrschafts- und Eigentumsrechte im Netz klargemacht.
Bob Dylan: Sich das Familiensilber vergolden lassen
Berühmte Musiker verkaufen ihre Songrechte um Unsummen an große Musikverlage.
Universal Music soll für 600 Songs 300 Millionen Dollar bezahlt haben.
Bestätigt ist diese Zahl nicht, möglicherweise liegt sie weit höher. Sony Music hat 2016 aus dem Nachlass des Michael Jackson die von ihm gehaltenen 50 Prozent des Beatles-Katalogs um 750 Millionen Dollar gekauft, wobei der Deal noch die Rechte von Marvin Gaye und ein paar anderen Größen mehr umfasste. Andererseits wurden eben die Rechte von Taylor Swift für kolportierte 300 Millionen Dollar verkauft – sehr zu ihrem Missvergnügen. Auch sie hätte zuerst lesen und dann signieren sollen. Derlei Shoppingtouren zählen zum gängigen Geschäftsgebaren der Musikverlage. Je größer deren Katalog ist, desto lukrativer ist dessen Vermarktung. Aufwendig gestaltete Wiederveröffentlichungen verkaufen sich oft besser als Werke neuer Acts.
Die Pandemie steigert den Wert von Popmusik
Der Handel mit Songrechten boomt. Musik wird dank Spotify billiger, aber die Verlage zahlen immer mehr.
https://www.tagesspiegel.de/kultur/neil-young-verkauft-songrechte-die-pandemie-steigert-den-wert-von-popmusik/26781446.htmlLiebling, sie kaufen unser Lied
Investmentgesellschaften erwerben die Rechte an Hits von Neil Young, "Blondie" oder "Fleetwood Mac". Sind Popsongs die Geldanlage der Zukunft?
https://www.sueddeutsche.de/kultur/pop-geldanlage-neil-young-1.5168654?reduced=trueEU-Netzpolitik
Ein Recht für Urheber
Die Regeln sind ein Geschenk an Google, Facebook, Twitter und Co. Sie sind ein Attentat auf deutsche Rechteinhaber.
Die EU-Urheberrechtsreform soll den Internetgiganten Paroli bieten. Berlin aber macht daraus ein Geschenk für Google – ein Attentat auf deutsche Rechteinhaber.
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/eu-urheberrechtsreform-deutschland-mach-google-ein-geschenk-17144734.html