Die Lügen der Content-Mafia

Begonnen von Ratrace, 12:47:26 Sa. 26.Januar 2008

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Troll

ZitatAuswirkungen von Raubkopien: EU-Kommission unterdrückt Piraterie-Studie

Der Konsum von illegal kopierten Inhalten hat kaum Wirkung auf den Erwerb der Inhalte, stellt eine Studie im Auftrag der EU-Kommission fest. In der aktuellen Copyright-Debatte hält die Europäische Kommission ihre Studie aber noch immer unter Verschluss.

Die EU-Kommission plant das Urheberrecht zu verschärfen. Doch eine 2015 in ihrem Auftrag erstellte wissenschaftliche Studie gibt dazu keinen Anlass. Bei der Untersuchung von Verdrängungseffekten durch illegale Downloads bei Filmen, Musik, Büchern und Computerspielen seien "keine tragfähigen statistischen Beweise für die Verdrängung von Verkäufen durch Urheberrechtsverletzung" gefunden worden, heißt es in der Zusammenfassung der Studie – mit einer Ausnahme: Blockbuster-Filme.
...

Quelle: heise.de

Warum die Studie zurückgehalten wurde und wird steht ja dabei "Die EU-Kommission plant das Urheberrecht zu verschärfen." die EU-Kommission ist ein reines Sprachrohr der Industrie, nicht weniger.
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

Kuddel

Der Krieg ums "geistige Eigentum" (haha!) im Netz tobt. Es geht erst richtig los.
Es ist lächerlich, wie sich die Argumente wiederholen. Immer heißt es, man wolle die Rechte der armen Künstler schützen. Ein Zusatzargument lautet, man müsse sich mit gesetzlichen Regeln gegen die Macht der Tech-Konzerne schützen.

Fürn Arsch! Nen Scheißdreck interessiert ihr euch für arme Künstler und deren Lebenssituation!
Es geht allein um Profitinteressen der Konzerne und nicht um die Interessen von Kulturinteressierten (bzw. schlichtweg Musikhörern) oder die Rechte von Kulturschaffenden.

Es gab in Anfangszeiten des Internets einen Hauch von Anarchie im Netz, heute werden dort Eigentumsrechte abgesteckt. Der Kapitalismus erklärt alles zum Eigentum. Boden, Land, Rechte an lebenswichtigen Medikamenten, selbst an Saatgut und Genen gibt es Eigentumsrechte. Jetzt werden Herrschafts- und Eigentumsrechte im Netz klargemacht.

ZitatBob Dylan: Sich das Familiensilber vergolden lassen
Berühmte Musiker verkaufen ihre Songrechte um Unsummen an große Musikverlage.


Universal Music soll für 600 Songs 300 Millionen Dollar bezahlt haben.
Bestätigt ist diese Zahl nicht, möglicherweise liegt sie weit höher. Sony Music hat 2016 aus dem Nachlass des Michael Jackson die von ihm gehaltenen 50 Prozent des Beatles-Katalogs um 750 Millionen Dollar gekauft, wobei der Deal noch die Rechte von Marvin Gaye und ein paar anderen Größen mehr umfasste. Andererseits wurden eben die Rechte von Taylor Swift für kolportierte 300 Millionen Dollar verkauft – sehr zu ihrem Missvergnügen. Auch sie hätte zuerst lesen und dann signieren sollen. Derlei Shoppingtouren zählen zum gängigen Geschäftsgebaren der Musikverlage. Je größer deren Katalog ist, desto lukrativer ist dessen Vermarktung. Aufwendig gestaltete Wiederveröffentlichungen verkaufen sich oft besser als Werke neuer Acts.

ZitatDie Pandemie steigert den Wert von Popmusik
Der Handel mit Songrechten boomt. Musik wird dank Spotify billiger, aber die Verlage zahlen immer mehr.
https://www.tagesspiegel.de/kultur/neil-young-verkauft-songrechte-die-pandemie-steigert-den-wert-von-popmusik/26781446.html

ZitatLiebling, sie kaufen unser Lied
Investmentgesellschaften erwerben die Rechte an Hits von Neil Young, "Blondie" oder "Fleetwood Mac". Sind Popsongs die Geldanlage der Zukunft?
https://www.sueddeutsche.de/kultur/pop-geldanlage-neil-young-1.5168654?reduced=true

ZitatEU-Netzpolitik
Ein Recht für Urheber

Die Regeln sind ein Geschenk an Google, Facebook, Twitter und Co. Sie sind ein Attentat auf deutsche Rechteinhaber.


Die EU-Urheberrechtsreform soll den Internetgiganten Paroli bieten. Berlin aber macht daraus ein Geschenk für Google – ein Attentat auf deutsche Rechteinhaber.
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/eu-urheberrechtsreform-deutschland-mach-google-ein-geschenk-17144734.html

admin

Das Ende des freien Zugangs zu Informationen
Das internet wird durchökonomisiert, der Zugang zu Journalismus, Wissenschaft, Kunst und Kultur wird zunehmend eine Frage des Geldbeutels.

ZitatDer Bundestag hat mit den Stimmen der großen Koalition die umstrittene Reform des Urheberrechts beschlossen, mit der die Rechte von Autoren und Verlagen im Internet besser geschützt werden sollen.

Deutschland muss eine entsprechende EU-Richtlinie zum Urheberrecht bis Juni in nationales Recht umgesetzt haben. Künftig sollen Plattformbetreiber in Haftung genommen werden können, wenn Nutzer urheberrechtlich geschützte Werke wie Bilder, Texte oder Videos unerlaubt und ohne Lizenzvereinbarungen hochladen.

Der Digitalverband Bitkom kritisierte, die Reform bringe Unsicherheiten für Internetnutzer. Denn diese könnten in vielen Fällen kaum selbst einschätzen, wann eine Bild- oder Filmdatei legal sei. Zeitungs- und Zeitschriftenverleger dagegen begrüßten den Parlamentsbeschluss.
https://www.deutschlandfunk.de/neue-haftungsregeln-bundestag-beschliesst-urheberrechts.2932.de.html?drn:news_id=1261116

Es geht nicht darum, die ökonomische Situation von Journalisten oder Kulturschaffenden zu verbessern. Sie wird sich aller Voraussicht nach auf niedrigen Niveau halten oder sich weiter verschlechtern. Es geht um Rechte und Besitz an allem, was interessant ist und gesellschaftlicher Information, Bildung oder Kultur zuträglich ist. Die Medienkonzerne erklären das zu ihrem "Eigentum".

Mit dieser Entwicklung kann auch dieses Forum auf Sicht dichtmachen. Hier werden massenhaft Ausschnitte aus Presseberichten, auch Fullquotes und Bilder eingestellt, an denen Medienunternehmen ihre "Rechte" anmelden können. Diesen Zugang zu Informationen über gesellschaftlicher Zustände und Entwicklungen wollen wir auch weiterhin bereitstellen.

Die Frage des "Eigentums" ist eine elementare Frage. Es geht um mehr als etwas Copy & Paste im Forum, es geht um das Eigentum an Informationen, Kultur, genauso wie Wohnraum, Bau- und Ackerland oder Produktionsmitteln. Wir müssen diese Eigentumsverhältnisse in Frage stellen.

Kuddel

ZitatMonopole einer Größenordnung, die selbst in den Vereinigten Staaten vor 1914 nicht vorstellbar waren, schützen das geistige Eigentum der Firmen, halten die Preise hoch, unterdrücken die Marktkräfte im IT-Sektor.

Im Zeitraum von bloß 15 Jahren entstanden so Apple, Google, Samsung, Amazon, Microsoft, Facebook, What'sApp – Monopolunternehmen, deren Bewertung jede mögliche Vorhersage zukünftiger Erträge übersteigt.
https://www.deutschlandfunk.de/re-das-kapital-4-6-der-niedergang-des-kapitalismus.1184.de.html?dram:article_id=370390

Kuddel

ZitatUnd sie kommen doch
EU-Urheberrecht. Entgegen aller Versprechen hat die Bundesregierung nun doch eine Reform verabschiedet, die Uploadfilter vorsieht.
https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/und-sie-kommen-doch

Tiefrot

Die Welt wird wieder analoger. Muss nicht schlecht sein.
Außerdem hat dieses "Eigentum" an Wort und Bild einen Haken.
In den allermeisten Fällen kann man nicht ewig daraus Geld schlagen.
Das betrifft auch und grade Zeitungen und Zeitschriften.

Erschwerend kommt hinzu, das grade für die Musikmafia die Möglichkeit wegfällt,
bei YT für ihre Kacke Werbung zu machen, der Uploadfilter würde die Muckevideos sofort sperren.
Schön selbst in den Arsch getreten.  ;D

Beobachten wir das mal weiter.
Denke dran: Arbeiten gehen ist ein Deal !
Seht in den Lohnspiegel, und geht nicht drunter !

Wie bekommt man Milllionen von Deutschen zum Protest auf die Straße ?
Verbietet die BILD und schaltet Facebook ab !

Kuddel

ZitatUnter anderem billigte die Länderkammer die umstrittene Reform des Urheberrechts. Künftig sollen Plattformbetreiber in die Haftung genommen werden können, wenn Internetnutzer geschützte Werke wie Bilder, Texte oder Videos unerlaubt hochladen. Kritiker warnen vor einer Einschränkung der Meinungsfreiheit.
https://www.deutschlandfunk.de/bundesrat-zustimmung-fuer-urheberrechtsreform.2932.de.html?drn:news_id=1263887

Prost Mahlzeit!

Troll

Den Plattformbetreiber für alles verantwortlich machen für das die EU-Gremien keine Verantwortung übernehmen wollen ist mal wieder Klasse, für die legendäre Bananenkrümmung hat die EU-Verantwortung gereicht, ein paar Bananenpflanzer sind leichter zu drangsalieren als sich mit hunderten Lobbyisten der einflußreichen Content-Industrie zu prügeln.
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

Kuddel

ZitatYoutube und andere Internetplattformen haften nicht automatisch für dort illegal hochgeladene Inhalte. Sie müssen diese aber löschen, wenn sie vom Rechteinhaber darauf hingewiesen werden, wie der Europäische Gerichtshof entschied. Solange die Betreiber keine Kenntnis von den hochgeladenen Inhalten hätten, seien sie von der Haftung befreit, teilten die Richter mit.
https://www.deutschlandfunk.de/eugh-youtube-nicht-fuer-urheberrechtsverstoesse.2932.de.html?drn:news_id=1272663

Rechteinhaber? Medien, Medienkonzerne. Ich krieg das Kotzen!

Die Schlinge zieht sich langsam zu.
Die Justiz als Büttel der Contentmafia.

ManOfConstantSorrow

Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Troll

ZitatHach das ist ja bedauerlich. Wir hätten ja gerne die Bevölkerung ordentlich vor Katastrophen gewarnt, aber das Urheberrecht stand dem im Weg.

Da muss man halt eine Abwägung treffen. Auf der einen Seite die Pfründe von der Contentmafia und ihrer Lobby. Auf der anderen Seite Menschenleben.

Tja. Tut uns echt leid um die Menschenleben. Aber gegen die Contentmafia und die von ihrer Lobby geschriebenen Gesetze haben die keine Chance.

Quelle: Fefes Blog
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

Kuddel

ZitatDer grösste europäische Börsengang in diesem Jahr ist für Aktionäre des französischen Medienkonzerns Vivendi ein lukratives Geschäft: Die Papiere der abgespaltenen Musiksparte Universal Music Group (UMG) starteten am Dienstag an der Euronext-Börse mit einem Kurs von 25,25 Euro. Den Referenzwert der Papiere hatte der Konzern tags zuvor auf 18,50 Euro beziffert.
(...)
«Der erfolgreiche Börsengang ist ein grosses Kompliment für unser Unternehmen und ein Meilenstein in unserer Firmengeschichte», sagte Universal-Europachef Frank Briegmann. Das Unternehmen habe gezeigt, dass die musikalischen Inhalte wertvoll und wertstabil seien.

Universal geht davon aus, dass der von Anbietern wie Spotify angestossene Streaming-Boom anhält und bei Universal für anhaltende Lizenzeinnahmen und entsprechend für Gewinnwachstum sorgt. Universal ist das grösste Plattenlabel neben Sony Music und der Warner Music Group. Das Unternehmen verfügt beispielsweise über die Rechte an den Beatles, an Abba, Justin Bieber, Lady Gaga oder Stevie Wonder.
https://www.nzz.ch/wirtschaft/universal-music-wird-an-die-boerse-gebracht-shell-verkauft-schiefergasvorkommen-in-texas-und-weitere-wirtschaftsthemen-ld.1646525

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