!Hafenarbeiter protestieren gegen den geplanten Naziaufmarsch am 1. Mai!

Begonnen von Regenwurm, 10:46:55 Mo. 04.Februar 2008

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Regenwurm

ZitatDie NPD ruft am 1. Mai 2008 ihre Mitglieder und Sympathisanten zur Teilnahme an  einer Kundgebung in Hamburg-Barmbek auf.

Auf direkte Weise stellt sie sich im  Aufruf dazu in die Folge der NSDAP, indem sie die Entstehung des 1. Mai und die  Geschichte der Arbeiterbewegung umdeutet und bemüht ist, sich diese  einzuverleiben. Wenn man sich anschaut, wo die Arbeiterbewegung und ihre  Organisationen nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten standen,  so erfährt man, dass die engagiertesten Köpfe inhaftiert oder ermordet wurden.  Als Hafenarbeiter wissen wir, wohin dieser Irrsinn geführt hat. Die größte  und  entscheidende Niederlage nach 1914 und 1918 und zugleich eine Niederlage mit  vielen selbstverschuldeten Bestandteilen, aus denen wir heute zu lernen haben.  Wir werden nicht zulassen, dass die Nazis sich unserer Geschichte und unserer  Zukunft annehmen. Offensichtlich müssen wir dabei auf die eigenen Kräfte  vertrauen. Aus der Gesellschaft erfahren wir eher Gleichgültigkeit und manchmal  auch Unterstützung der Nazis. Wir finden es skandalös, wenn die Hamburger  Polizei wie im Januar 2004 eine antifaschistische Demonstration mit  Wasserwerfern zerschlägt und dabei die Auschwitz-Überlebende Esther Bejarano  an  freier Rede hindert.

!Ursachen bekämpfen!  

Wir wenden uns aber nicht nur gegen die Hetze der Nazis, sondern auch gegen eine  Politik der sozialen Kälte in unser Stadt, die einen Nährboden für  Deutschtümelei, Rassismus und Antisemitismus nährt. Der rechtsradikale Sumpf  wird zur CDU-Mehrheitsbeschaffung integriert wie neulich bei Schill und gestern  in Hessen bei der Koch-Kampagne. Wer politisch verantwortet, dass in einer so  reichen Stadt wie Hamburg immer mehr Menschen arm werden, der trägt auch die  Verantwortung dafür, wenn die Faschisten wieder durch unsere Strassen  marschieren. Wer öffentliches Eigentum verscherbelt, verkauft gleichzeitig die  Mitbestimmungsmöglichkeiten der Bürger. Wer sich einen Dreck um die Ergebnisse  von Volksbefragungen schert, legt Hand an das demokratische Selbstverständnis  der Mehrheit. Wer permanent vorhandene soziale Einrichtungen abbaut trägt die  Verantwortung dafür, dass Menschen entwurzeln und verzweifelt der  Nazipropaganda auf den Leim gehen. Wir wollen eine Politik in Hamburg, die die  Menschen an der Entwicklung beteiligt und die der sozialen Ausgrenzung  entgegenwirkt. Wir brauchen keine neue Oper und kein Militaria-Museum sondern  gut bezahlte Arbeitsplätze, gut ausgestattete Schulen, Kinder- und  Jugendhilfeeinrichtungen, soziale Beratungsstellen und Frauenhäuser.  

!Solidarität statt Deutschtümelei!  

 Wenn wir als HafenarbeiterInnen vergleichsweise gute Arbeitsbedingungen  erkämpft  haben und in Europa politisch durchsetzungsfähig sind, dann deshalb, weil wir  seit über 100 Jahren international zusammenarbeiten. Wir sind deshalb stark,  weil wir es nie zugelassen haben, dass irgendjemand einen Keil zwischen uns,  die wir aus über 50 Ländern in unserem Hafen arbeiten, treibt. Der Hafen und  die Stadt Hamburg leben vom internationalen Handel. Wenn die Nazis am 1. Mai  dazu aufrufen Arbeit und soziale Gerechtigkeit ?nur? für Deutsche zu  fordern,  dann greifen sie direkt unsere Interessen auch im Hamburger Hafen an. Wer kann  denn ernsthaft glauben, dass Welthandel verzichtbar sei? ?Ausländer? sind  Kolleginnen und Kollegen. Sie gehören zu uns. Sie kämpfen ihre Kämpfe um  Emanzipation überall ? wo auch immer in der Welt mit ihren Mitteln und  unserer  Solidarität.

 Wir verstehen uns als Teil eines breiten antifaschistischen Bündnisses und  rufen  auf zu einer Demonstration am 16.2.    Auftaktkundgebung 11 Uhr Landungsbrücken  Route: Johannisbollwerk - Vorsetzen - Am Sandtorkai - Bei St. Annen - Dovenfleet  - Ost-West-Str. - Johanniswall - Lange Mühren - Mönckebergstr. - Rathausmarkt  

 Anmelder ist der Gesamthafen-Betriebsratsvorsitzende Bernt Kamin-Seggewies  (040-36128272 - betriebsrat.ghb@ghb.de)
Das System macht keine Fehler, es ist der Fehler.

Regenwurm

ZitatDer Aufruf "Hafenarbeiter beziehen Position" wird mittlerweile durch den  Vertrauensleutekörper des GesamthafenBetriebs unterstützt. Bei der HHLA und bei  EUROGATE wird in den nächsten Tagen dazu entschieden.  

Die Demonstration findet am 16. 2., 11.00 Uhr ab St.Pauli Landungsbrücken (Hansestadt Hamburg) statt.  

  Am 17. 2. plant die DVU eine große Wahlkampfveranstaltung in der Hamburger  Innenstadt. Die HafenarbeiterInnen sind zur Zeit in der Planung, ihren  Aktionstag aus diesem Anlaß auf den Sonntag auszuweiten und zu ergänzen.
Das System macht keine Fehler, es ist der Fehler.

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