Militanter Streik in Kambodscha

Begonnen von ManOfConstantSorrow, 12:25:32 Sa. 21.Oktober 2006

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ManOfConstantSorrow

20.10.06
Arbeiter und Arbeiterinnen der Bright Sky Textilfabrik in Kambodscha protestierten am Montag gegen ihre kurzfristigen Arbeitsverträge. Die herbeigerufene Polizei schoss einer 24 Jahre alten Mutter in den Rücken, als sie in dem Tumult zu fliehen versuchte. Die Internationale Föderation der Textil-, Bekleidungs- und Lederarbeiter (ITGLWF) ruft zum Protest dagegen auf. In der ITGLWF sind 220 Gewerkschaften aus 110 Ländern mit 10 Millionen Mitgliedern zusammen geschlossen. (//www.itglwf.org)
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

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Phnom Penh: Die mehr als 1000 ArbeiterInnen der Tonga Garment haben nach zwei Monat Streik das Verwaltungsgebäude der Fabrik zerstört. Sie waren im November in Streik getreten, als die Lohnberechnung geändert worden war. Von den Schlichtern der Regierung hatten sie Recht bekommen. Der Besitzer weigerte sich aber, dem Schlichterspruch nach zu kommen und drohte, die Fabrik zu schließen. Auch rückständige Löhne sind nicht bezahlt worden. Die Arbeiter schlugen jetzt alle Fenster und Büros kaputt; die Nähmaschinen wurden aber nicht angerührt. Sie wollen verhindern, daß sie abtransportiert werden. Möglicherweise sind sie aber nur geleast und nicht im Besitz des Fabrikbesitzers.
 

Quelle: Koh Santepheap via KI Media, 12.2.08
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ZitatPhnom Penh: Mehr als 80 Arbeiter der Textilfabrik Tack Fat demonstrierten vorm Arbeitsministerium. Sie beschwerten sich über das Management, das sie nicht mehr arbeiten läßt (natürlich ohne Lohn), seitdem sie sich geweigert haben, neue Posten in der Fabrik anzunehmen (man hatte von ihnen verlangt, nähen zu lernen). Der Gewerkschaftchef sagt, die Versetzungen seien Herabstufungen gewesen, deshalb hätten sich die Leute geweigert.
Quelle: Phnom Penh Post, 6.5.10

ZitatMehr als 1000 Familien aus dem Bezirk Baray (Provinz Kampong Thom) haben eine Protestpetition unterzeichnet. Sie richtet sich gegen eine Serie von Preiserhöhungen durch die Phsar Rumlong Electricity Company, die dazu geführt hat, dass auf den Dörfern mehr für Strom bezahlt werden muss, als in der Provinzhauptstadt. Die Dorfbewohner wollen ihre Petition nächste Woche beim Ministerium für Industrie, Bergbau und Energie einreichen.
Quelle: Phnom Penh Post, 12.5.10

ZitatProvinz Kampong Chhnang: Ca. 100 Dorfbewohner aus dem Bezirk Kampong Tralach demonstrierten beim Provinzgouverneur, und forderten, dass ihnen erlaubt wird, 145 Hektar umstrittenes Land zu bebauen. Sie forderten auch die Freilassung von sieben Personen, die zwischen 2002 und 2009 bei Auseinandersetzungen um dieses Land verhaftet worden waren. Von den 108 Familien, die ursprünglich in den Konflikt mit dem Unternehmen KDC Intenational Company (im Besitz der Ehefrau des Ministers für Industrie, Bergbau und Energie) verwickelt waren, halten noch 64 aus.
Quelle: Phnom Penh Post, 18.5.10

ZitatPhnom Penh: 60 000 haben eine Petition unterzeichnet, die den Staatspräsidenten auffordert, in die zahllosen Auseinandersetzungen um Grund und Boden einzugreifen. 300 versuchten, ihm persönlich die Petition zu überbringen. Sie wurden von Riot-Polizei gestoppt. Angehörige der Regierung nahmen die Petition entgegen.

Die Polizei von Phnom Penh hat am 14.6. 100 Menschen aus einem Park entfernt, die dort mit einem Zeltlager gegen die Verhaftung zweier Leute protestierten. Sie sind aus dem Bezirk Memot, Kampong Cham, wo sie von Land vertrieben worden sind, auf dem sie 1979 lebten. Angeblich ist das Gelände auf einen Vertreter der Armee registriert.
Quelle: The Phnom Penh Post, ABC Radio Australia, 15.6.10

ZitatPhnom Penh: Die 3000 ArbeiterInnen der Ocean Garment sind aus Protest gegen die Entlassung von sieben KollegInnen im Streik. Die Sieben hatten gegen Überstunden protestiert. Die Firma sagt jetzt, die meisten seien zur Arbeit zurückgekehrt; die Gewerkschaft spricht von 100, die wieder arbeiten.
Quelle: The Phnom Penh Post, 16.6.10

ZitatPhnom Penh: 2000 ArbeiterInnen der Ocean Garment protestierten erneut gegen die Entlassung von 7 GewerkschafterInnen. Sie hatten gegen die Einführung von Überstunden protestiert. Die Kundgebung vor der Fabrik wurde von Polizei und Militärpolizei "aufgelöst".
Quelle: The Phnom Penh Post, 22.6.10
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Nikita

Ein Radiobeitrag dazu von Radio Dreyeckland, Freiburg unter:
http://www.freie-radios.net/portal/content.php?id=36052

http://www.epo.de/index.php?option=com_content&view=article&id=6477:kambodscha-textilarbeiter-streiken-fuer-menschenwuerdigen-lohn&catid=99:topnews


Kambodscha: Textilarbeiter streiken für menschenwürdigen Lohn

Dienstag, den 14. September 2010 um 0:03 Uhr



kfsk_150Berlin (epo.de). - In Kambodscha sind 68.000 Arbeiterinnen und Arbeiter der Textilindustrie in einen Streik für einen menschenwürdigen Lohn getreten. Zwei führende Gewerkschaften fordern 93 US-Dollar im Monat, rund ein Drittel mehr als der von der Regierung neu festgesetzte Mindestlohn von 61 US-Dollar. Die "Kampagne für Saubere Kleidung" ist besorgt über die Sicherheit der Gewerkschafter.

"Die kambodschanische Regierung und die Arbeitgebervereinigung sollen sofort aufhören, die Gewerkschafter zu bedrohen", fordert Julia Thimm von INKOTA. Der neu festgelegte Mindestlohn von 61 US-Dollar stelle weder eine menschwürdige Entlohnung dar, noch decke er die Lebenshaltungskosten der Arbeiter und ihrer Familien. "Vom Mindestlohn kann in Kambodscha niemand leben. Die Arbeiter können sich nicht mal eine gesunde und nahrhafte Mahlzeit leisten", sagte Thimm. Im August waren hunderte Arbeiter der kambodschanischen Textilindustrie aufgrund von Mangelerscheinungen in Ohnmacht gefallen.

Im Vorfeld des Streiks hätten Regierungsbehörden und Arbeitgeber den Gewerkschaften öffentliche Versammlungen versagt und den Gewerkschaftsführern mit Strafanzeigen und Inhaftierung gedroht, berichtete die Kampagne für Saubere Kleidung (Clean Clothes Campaign, CCC). "Nach kambodschanischen Gesetzen und internationalen Menschenrechten haben wir das Recht, Tarifverhandlungen zu führen und zu streiken. Wir fordern dieses Recht nun ein. Die Regierung, die Produzenten und internationalen Marken sollen den Arbeitern endlich einen existenzsichernden Lohn bezahlen", sagte Ath Thorn, der Präsident des kambodschanischen Gewerkschaftsbundes.

Die Kampagne für Saubere Kleidung forderte deshalb auch die Sportartikelfirmen Adidas und Puma als Haupteinkäufer in Kambodscha auf, eine existenzsichernde Bezahlung der Arbeiter sicherzustellen. "Adidas und Puma müssen endlich ihren eigenen ethischen Ansprüchen gerecht werden. Sie müssen ihren Einfluss nutzen, damit die Produzenten mit den Gewerkschaften verhandeln", erklärte Thimm.

Durch den einwöchigen Streik wollen die 45.000 Mitglieder zählende Coalition of Cambodian Apparel Workers Democratic Union (C.CAWDU) und die National Independent Federation Textile Union of Cambodia (NIFTUC) mit 30.000 Mitgliedern, die Arbeitergebervereinigung an den Verhandlungstisch zwingen. Die Textilindustrie in Kambodscha bestreite rund 80 Prozent der gesamten Exporte des Landes, so die Kampagne für Saubere Kleidung. Mehr als ein Viertel aller Industriebeschäftigten arbeiteten in der Bekleidungsindustrie, insgesamt rund 330.000.

Foto: Aktion mit Näherinnen vor dem Kanzleramt in Berlin © Kampagne für saubere Kleidung

ManOfConstantSorrow

ZitatTextilarbeiterdemo     

Phnom Penh: Einige hundert bis 1000 TextilarbeiterInnen (lt. Veranstaltern -Gewerkschaft-: 3500 bis 4500) demonstrierten vorm Nationalversammlungsgebäude (Kammer des Parlaments) gegen eine Anhebung des Mindestlohns, die ihrer Meinung nach unzureichend ist. Die Mindestlöhne in der Textilindustrie werden um lediglich US$5/Monat auf $61 erhöht.
Quelle: Phnom Penh Post, 26.7.10

ZitatPolizei gegen Arbeiterinnen     


[Polizei greift Arbeiterinnen an. Der Kreis zeigt, dass ein US-amerikanischer Helm getragen wird.] Phnom Penh: Mindestens neun Arbeiterinnen einer malaysischen Bekleidungsfabrik (produziert für Gap, Benetton, Adidas, Puma) sind bei einem Angriff von Riotpolizei auf einen Streik verletzt worden. Der Streik dauert schon ein paar Tage und wendet sich gegen die Entlassung eineR GewerkschafterIn. Die Polizei hatte einen Gerichtsbescheid, um die Demonstration auf der Straße zu beenden. Mit Knüppeln und Elektroschockern drängte sie die 3000 Arbeiterinnen in die Fabrik zurück.
Quelle: Yahoo! News Singapore, 27.7.10

ZitatSolistreik     

Phnom Penh: 3000 ArbeiterInnen des Bekleidungsunternehmens PCCS Garments Ltd. sind weiterhin im Streik für die Wiedereinstellung einer entlassenen Gewerkschaftsvertreterin. Dieser war gekündigt worden, nachdem sie sich wegen einer verweigerten Freistellung beschwert hatte. Obwohl ein Firmenvertreter den Streikenden mit Lohnkürzung und Entlassung gedroht hat, wollen diese solange weiterstreiken, bis die Gewerkschafterin ihren Job zurückbekommt.
Quelle: Phnom Penh Post, 30.7.10

ZitatLandprotest    


Phnom Penh: 50 Leute aus dem Dorf Kors Kralor, Provinz Battambang, waren in die Hauptstadt gezogen, um in einer Kundgebung vor dem Haus des Premierministers gegen ihre Enteignung zu protestieren. Es geht um 1600 Hektar, die ebenfalls von Long Sidare, einem Offizier der Militärpolizei beansprucht werden. Er hat schon begonnen, 400 Familien zu verteiben, um eine Gummiplantage zu errichten. Polizei warf die Demonstranten mit einiger Gewalt in Busse, die sie wieder zurückbringen sollten. Dabei gab es Leichtverletzte.
Quelle: The Phnom Penh Post, 9.8.10

ZitatVertreibung     

Stung Trang, Kampong Cham: 100 Menschen waren dabei, Reis auf Land zu pflanzen, das sie für ihres halten. Aber Polizisten kamen und vertrieben sie. Dabei wurden Elektroschocker eingesetzt und in die Luft geschossen. 3 Menschen wurden leicht verletzt. Der stellvertretende Polizeichef sagte: "Die Polizisten wurden von der Firma angeheuert". Er meint die Long Sreng Co., die seit April eine Gummiplantage anlegen will. Die Bauern sagen, sie bewirtschaften das Land seit 1970; ein Angebot der Long Sreng, das Land für 500 US$ / Hektar zu kaufen, hätten sie abgelehnt.
Quelle: The Phnom Penh Post, 10.8.10

Zitat Bauarbeiterprotest     


[Protest gegen Entlassungen] Provinz Kandal: Mehr als 100 Arbeiter der Baufirma KC Gecin Enterprises demonstrierten gegen die Entlassung von 27 Kollegen, die wegen des Versuchs, eine Gewerkschaft aufzubauen, entlassen worden sind. Polizei nahm ihnen ihre Plakate ab, "weil die Demonstration nicht genehmigt" sei. Der Ortsvorsteher des Stadtteils meinte: "Die dürfen hier nicht rebellieren".
Quelle: The Phnom Penh Post, 17.8.10
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Kuddel

ZitatPnom Penh: Polizei attackiert Textilarbeiterinnen

In der kambodschanischen Hauptstadt Pnom Penh demonstrierten am Montag 1.000 Arbeiterinnen des Textilkonzerns Tack Fat für Abfindungen und ausstehende Löhne. Die Polizei ging unter anderem mit Elektroschockwaffen gegen die Frauen vor, mehrere wurden verletzt, andere festgenommen. die Bekleidungsfabrik Tack Fat hat vor drei Wochen ihren Bankrott erklärt. Deswegen könne sie die gesetzlichen Abfindungen nicht zahlen.
http://www.rf-news.de/2011/kw13/29.03.11-polizei-greift-demonstrierende-textilarbeiterinnen-an

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ZitatPolizei gegen Landprotest    

Phnom Penh: Polizei hat mit Gewalt eine erneute Demonstration von Leuten (meist Frauen) aufgelöst. Es sind Menschen, die dem Entwicklungsprojekt am Boeng Kak See (6795) weichen sollen. Neuen Frauen und zwei Kinder wurden festgenommen.
Quelle:NTD-TV, KI-Media, 21.4.11


ZitatAbgehauen    

Der Besitzer der Sinfa Kid Bekleidungsfabrik ist am 8. April abgehauen. Seit dem hält ein großer Teil der Belegschaft die Fabrik besetzt. Jetzt haben sie begonnen, Reifen zu verbrennen, damit der Protest sichtbar wird. Sie wollen wenigstens die Maschinen haben, um einen geringen Ersatz für Lohnausfälle und Jobverlust zu haben.
Quelle: The Phnom Penh Post, 21.4.11
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ManOfConstantSorrow

ZitatKeo Seima, Provinz Mondulkiri: Um gegen die Beschlagnahmung ihres Landes durch die - von der Militärpolizei unterstützte - Riththy Kiri Seima Co. zu protestieren, haben 500 Bauern zwei Häuser auf die Nationalstraße gestellt. Es geht um 5000 ha, auf denen schon schwere Erdbewegungen durchgeführt werden. Der Gouverneur verhandelte mit den Leuten, woraufhin sie die Häuser wieder von der Straße zogen. Er versprach, der Firma zu befehlen, das Land zu verlassen.
The Phnom Penh Post, 2.5.11


ZitatPolizei gegen Arbeiterinnen    

Phnom Penh: Etwa 2000 Arbeiterinnen der June Textile (7146) blockierten die Straße, um die Aufmerksamkeit der Behörden auf ihren Fall zu lenken. Die Fabrik ist Ende März abgebrannt, seit dem sind sie arbeitslos. Sie fordern Abfindungen in Höhe von etwa 150 US$, die Firma will nur 20 zahlen. Die erreichte Aufmerksamkeit der Behörden bestand darin, daß Polizei kam und ohne zu fragen, auf die Arbeiterinnen einschlug. Mindestens 8 Frauen wurden verletzt.
Quelle: The Phnom Penh Post. Google News, 9.5.11

ZitatLandkonflikt    

Banteay Meanchey: Mehr als 100 wütende Dorfbewohner blockierten drei Stunden lang die Strasse vor der Provinzverwaltung und forderten vom Gouverneur die Intervention in einem Streit um Land. Ein Sprecher der Gemeinde O'Beichoan (Bezirk O'Chrou) sagt, dass ein hoher Beamter 246 Familien mehr als 100 Hektar Land, auf dem sie seit dem Jahr 1999 siedeln, weggenommen und es an ein Privatunternehmen verkauft hat.
Quelle: Phnom Penh Post, 13.5.11


ZitatArbeiterdemo verhindert    

Phnom Penh, s.a. 7230: Ca. 100 Arbeiter der Textilfabrik June und sie unterstützende Aktivisten wollten für Abfindungen für die vom Abbrennen der Fabrik betroffenen Arbeiter demonstrieren. 200 Polizisten verhinderten dies, indem sie die Demonstranten vor Marschbeginn umzingelten. Dem Gewerkschaftschef wurde das Megaphon entrissen.
Quelle: Phnom Penh Post, 26.5.11


ZitatSolimarsch    

Kampong Thom (Hauptstadt d. Provinz Kampong Thom): Mehr als 100 demonstrierten 30 Kilometer von ihren vier Heimatdörfern zum Provinzgericht und zum Gouverneurssitz. Sie verlangen die Freilassung eines Gemeindevertreters, der wegen eines Landkonflikts verhaftet worden war. Er soll am 28.Mai Mitarbeiter des Privatunternehmens Doung Heng Sengsuna verflucht und Privateignetum zerstört haben. Das Unternehmen will das Bauernland in Besitz nehmen, 225 Familien sind davon betroffen. Der Konflikt dauert seit dem Jahr 2004.
Quelle: Phnom Penh Post, 7.6.2011


ZitatGewalt im Reisfeld    

Stock Slat, Bezirk Oudong (Provinz Kampong Speu), s.a.6752: 250 mit Stöcken bewaffnete Bewohner der Dörfer Damnak Raing und Phnom Touch kämpften gegen 300 Polizisten und Miltärpolizisten, die versuchen, 65 Hektar Land zugunsten eines taiwanesischen Geschäftsmanns zwangszuräumen. Sieben Dorfbewohner und vier Polizisten wurden verletzt.
Quelle: Phnom Penh Post, 10.6.11
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Kuddel

ZitatMassenkollaps bei Puma-Zulieferer in Kambodscha

Mehr als hundert Arbeiter einer Turnschuh-Fabrik in Phnom Penh erkrankten letzte Woche, nachdem sie bereits Wochen zuvor über "Benommenheit" geklagt hatten. Immer wieder erleiden Beschäftigte der kambodschanischen Bekleidungsindustrie, in der vorwiegend Frauen arbeiten, solche Schwächeanfälle. Ein Hauptgrund sind die krankmachenden Arbeitsbedingungen wie die mangelnde Belüftung der Fabriken oder überlange Arbeitszeiten. Der Puma-Konzern, der davon jahrelang profitiert hat, macht nun Verstöße gegen die Konzern-Richtlinien in dem Zulieferbetrieb dafür verantwortlich.
http://www.rf-news.de/2011/kw25/20.06.11-2013-massenkollaps-bei-arbeitern-eines-puma-zulieferers

ManOfConstantSorrow

ZitatAK47 und Menschenrecht    

Bezrik Sandan, Kampong Thom: Mit Maschinengewehren bewaffnete Polizei hat eine Veranstaltung des Kambodschanischen Zentrums für Menschenrechte aufgelöst, bei der Einwohner über ihre Rechte gegen illegales Holzfällen aufgeklärt werden sollten. Es wird von den Bauern beobachtet, daß immer mehr Holz gestohlen wird. Deshalb hatten einige die Aktivisten eingeladen, um zu diskutieren, was dagegen getan werden könnte. Das Gebiet gehört zum Prey Lang- Wald.

Krasaing, Syay Rieng: 150 Bauern haben Bulldozer blockiert, die Gemeindewald platt machen wollten. Sie arbeiten für die Mittapheap Co., die eine Konzession für eine 1200 Hektar große Gummibaumplantage hält. (9.9.11)   
Quelle: The Phnom Penh Post

ZitatSupertex-ArbeiterInnen kriegen Geld    

Phnom Penh: Die fast 2000 (ehemaligen) ArbeiterInnen der Supertex  demonstrieren seit 3 Monaten für ihre Abfindungen, nachdem die Fabrik geschlossen wurde. Jetzt haben sie weitgehend gewonnen, ihre Forderungen werden erfüllt. Einige demonstrieren allerdings weiter, weil sie mit der Berechnung nicht einverstanden sind.
Quelle: The Phnom Penh Post, 9.9.11

ZitatSchlicht geschlichtet    

Phnom Penh: Das Schiedsgericht hat angeordnet, dass 700 Arbeiter der Wei Xin Textilfabrik ihren einwöchigen Streik beenden sollen, ansonsten droht die sofortige Entlassung. Der Arbeitskampf geht um neun Streitpunkte, u.a.: das Unternehmen bezahlt regelmäßig die Überstunden nicht, gibt keine Lohnzettel aus und die Arbeitsverträge dauern niemals länger als 6 Monate. Ein Gewerkschaftsvertreter kündigte die Rückkehr der Streikenden an die Arbeit an, aus Respekt vor dem Gesetz.
Quelle: Phnom Penh Post, 12.9.2011

ZitatArbeiterproteste    

7390
Phnom Penh: Beinahe 400 Arbeiter der Textilfabrik Zhen Yun traten in den Streik u.a. für die Bezahlung von Jahreprämie und Überstunden. Sie beschweren sich außerdem über die Behandlung durch das Management. Insgesamt haben sie 12 Forderungen. Bei den Verhandlungen am ersten Streiktag zwischen Management, Arbeitsministerium und Gewerkschaft kam nichts heraus. Heute soll weitergestreikt und weiterverhandelt werden.
Siem Reap, s.a. 7339: Das Angkor Village Hotel and Resort hat seit Juli mehr als 60 Angestellte unter fadenscheinigen Anschuldigungen (sollen u.a. versucht haben, das Management zu vergiften) gefeuert, nachdem diese begonnen hatten, sich gewerkschaftlich zu organisieren.. Das Schiedsgericht hat Ende August die Wiedereinstellung angeordnet. Das Hotel tat dies nicht, sondern zeigte drei Gewerkschafter wegen Verleumdung, illegaler Demonstrationen und Anstiftung zu kriminellen Handlungen an. Einer soll außerdem Todesdrohungen gegen die Hoteleigentümer geäußert haben. Anläßlich der diesbezüglichen Gerichtsverhandlung demonstrierten 70 Personen vor dem Gerichtgebäude, danach zogen die Demonstranten zum Hotel. Beim Gerichtsverfahren gab es gestern kein Urteil.
Quelle: Phnom Penh Post, 16.9.2011


ZitatGewaltsame Vertreibung    

Am Boeung Kak- See  sind weitere Anwohner gewaltsam vertrieben worden. Es gab einige Schwerverletzte. Die Vertreibung erfolgte zugunsten der Baufirma Shukaku, die einem Senator der regierenden Partei gehört.

http://www.youtube.com/watch?v=sBnuFyeeu7c

http://vimeo.com/29161169
http://ki-media.blogspot.com/2011/09/curse-on-lao-meng-khin-and-yeay-phu.html

ZitatStreik gegen Vorgesetzte    

Phnom Penh: Mehr als 100 ArbeiterInnen der Textilfabrik Hung Wah Garment, traten in den Streik. Sie forderten die Entlassung einer chinesischen Vorgesetzten, der sie vorwerfen, die Freistellung bei Krankheit und Urlaub massiv zu erschweren. Sie soll außerdem die Löhne bei Krankheit gekürzt haben. Die Streikenden blockierten die Räumlichkeiten der Fabrikverwaltung bis die Fabrikleitung die Vorgesetzte ihres Postens enthob und ihr eine andere Stelle zuwies. Danach kehrten die Streikenden an die Arbeit zurück.
Quelle: Phnom Penh Post, 22.9.2011


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Kuddel

Der Gouverneur der kambodschanischen Region Bavet, Choukk Bandith, ist wegen Schüssen auf 6.000 streikende Textilarbeiterinnen am 20. Februar angeklagt. Drei von ihnen wurden verletzt. Die Schuhfabrik KaoWay Sports Ltd. produziert hauptsächlich für Puma. (www.icem.org)

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ZitatDemonstranten bedroht    

Kampong Speu (Hauptstadt der Provinz Kampong Speu): Ca. 300 Dorfbewohner versammelten sich vor dem Provinzgericht, um drei Dorfbewohner zu unterstützen, die bei zwei verschiedenen Landkonflikten verhaftet worden waren. Die Demonstranten forderten deren Freilassung, bzw. daß die Befragung nicht weiter verschoben wird. Polizei, Militärpolizei und Soldaten bedrohten die Protestierenden mit Gewehren.
Quelle: Phnom Penh Post, 10.2.2012

ZitatErfolgreicher Streik    

Dangkor, Phnom Penh: Etwa 200 ArbeiterInnen der Kleiderfabrik New Pex Co haben mit einem kurzen Streik die Wiedereinstellung von zwei GewerkschafterInnen erreicht. Daneben setzten sie eine 15-minütige Arbeitszeitverkürzung am Tag für Schwangere und die Übernahme der medizinischen Kosten nach Arbeitsunfall durch.
Quelle: The Phnom Penh Post, 14.2.12

ZitatStreik    

Bavet, Svay Rieng: Mehr als 1000 ArbeiterInnen von zwei Fabriken des Fahrradherstellers Atlantic Best Way wollen heute ihren seit Sonntag andauernden Streik beenden. Sie haben einen Teil ihrer Forderungen durchgesetzt: Zulagen für Transport, Essen, Gesundheit - im letzten Punkt aber nur zum Teil. Ausserdem wird die Firma keinen Lohnabzug bei offiziellen Feiertagen mehr machen und einen Bonus zahlen. Darüber hinaus wollten sie nicht mehr zum Tragen von Arbeitsuniformen gezwungen werden.
Quelle: The Phnom Penh Post, 15.2.12

ZitatStreik    

Phnom Penh: Mehr als 500 Arbeiter der Sun Well Schuhfabrik traten in den Streik, nachdem dreistündige Verhandlungen zwischen Gewerkschaft und Management über 21 Forderungen nicht den gewünschten Erfolg erzielten. Eine der Forderungen ist die Entlassung einen Managers aus der Verwaltung, der den Arbeitern keine freien Tage gibt und auch keine Essens- und Fahrkostenzuschüsse.
Quelle: Phnom Penh Post, 16.2.2012

Zitat   Streikwelle - Schüsse auf Arbeiterinnen    

[Nach dem Protest der Puma-Arbeiterinnen] Bavet City, Svay Rieng (an der Grenze zu Vietnam): Bei einer Demo von 3000 bis 6000 Arbeiterinnen der Schuh- und Bekleidungsfabriken Kaoway Sportswear, Kingmaker, Sheico Group und Ankor Supreme sind drei junge Frauen (zwischen 18 und 23 Jahre alt) angeschossen worden. Eine wurde in die Brust getroffen und lebensgefährlich verletzt. Die Demo fand vor der Kaoway statt, die für PUMA produziert und in der auch die Schwerverletzte arbeitet. Nach Augenzeugenberichten trug der Schütze Polizeiuniform; gefasst werden konnte er bisher nicht. Die Polizei selbst gibt zu, Warnschüsse abgegeben zu haben, nachdem Arbeiterinnen Reifen verbrannten und Steine auf die Fabriken warfen. Puma selbst behauptet in einer Stellungnahme, der Protest sei nicht von Kaoway- Beschäftigten ausgegangen, da dort die Forderungen, die im Umfeld erhoben worden sind, schon erfüllt wurden. Dennoch sei die Fabrik angegriffen und zum Teil in Brand gesteckt worden. Andere Berichte deuten aber an, daß die Auseinandersetzungen erst begannen, als Kaoway nur zwei von drei Forderungen erfüllte. Jetzt wurden alle erfüllt (u.a. Zulagen für Transport und Essen).
Kampong Siem, Kampong Cham: 2000 Arbeiterinnen der Kleiderfabrik Manhattan Cambodia demonstrierten ausserhalb der Fabrik, weil die Firma einen Schlichterspruch des Arbitration Councils nicht annehmen will. Es geht vor allem um die Dauereinstellung für Befristete und Arbeitssicherheit.
Phnom Penh: Etwa 300 ArbeiterInnen der Magnate Footwear Co. demonstrierten vor der Fabrik, weitere 7500 sind in der Fabrik, aber im Streik, weil drei Gewerkschafter entlassen worden sind und für bessere Arbeitsbedingungen.
Quelle: BBC News, The Phnom Penh Post. Xinhua, ki-media, PUMA. 20., 21.2.12
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ZitatFabrik attackiert    

Kampong Siem (Provinz Kampong Cham): Am vierten Tag ihres Streiks bewarfen Arbeiter der Medtecs-Fabrik (produziert Bekleidung für den Medizinsektor, gehört dem chinesischen Unternehmen Manhattan Textile and Garment Corp.) die Fabrik mit Steinen. Die Streikenden waren verärgert, weil die Firmenleitung ihre Forderungen ignoriert, obwohl das Schlichtungsgericht bereits im Okt. 2011 fünf der 12 Forderungen (bei denen es u.a. um Festeinstellung von Befristeten nach 2 Jahren, Abfindungen und das Recht auf das Tragen von Sicherheitsschuhen geht) zu ihren Gunsten entschieden hatte. Außerdem hatten chinesische Angestellte die Streikenden von der Fabrik aus beschimpft. Nach dem Angriff schickte das Management eine SMS an die Gewerkschaft, in der sie die Erfüllung einiger Forderungen zusagte.
Quelle: Radio Free Asia, 23.2.2012, Phnom Penh Post, 24.2.2012

ZitatErfolgreicher Wasserpreisprotest    

Baray (Provinz Prey Veng): Im letzten Monat wurde die staatliche Wasserversorgung an das Privatunternehmen Touch Kim Water Supply Company übertragen. Aus Protest gegen die hohen Wasserpreise blockierten nehr als 1000 Bürger tagelang die Nationalstraße 11. Am vierten Tag waren sie erfolgreich: Weil das Privatunternehmen eine Preissenkung verweigerte, übernahmen staatliche Behörden wieder die Wasserversorgung und reduzierten den Preis für einen Kubikmeter von 1800 Riel auf 1200 Riel. Die meisten Demonstranten beendeten daraufhin ihren Protest, aber andere machen weiter, um auch eine Senkung der Strompreise durchzusetzen.
Quelle: Phnom Penh Post, 9.3.2012
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ZitatStreiks    


[Streik bei der LimLine] In Phnom Penh setzten die Arbeiterinnen der SH Bekleidungsfabrik ihren Streik fort, mindestens 700 folgten der Anweisung des Vermittlungsausschusses zur Wiederaufnahme der Arbeit nicht.
In Russey Keo streikten 700 der Lim Line mit mehreren Forderungen, darunter die Entlassung eines Vorgesetzten.
In der Provinz Kandal streiken 2000 ArbeiterInnen der New Orchid, sie verlangen 10 US$ Transportzulage und Maßnahmen gegen den Gestank einer benachbarten Fischfabrik.
Quelle: The Phnom Penh Post, 3.5.12

ZitatStreik    

Ang Snuol, Kandal: Nachdem sie entdeckt hatten, daß ihre Fabrik schon vor fast zwei Jahren ihren Namen geändert hat, sind 5000 ArbeiterInnen der Tai Nan in Streik getreten. Die Firma hieß früher Tai Yeng und benutzt diesen Namen noch als Marke; der Geschäftsname allerdings wurde geändert. Die ArbeiterInnen befürchten, daß die Firma zwischendurch bankrott war und daß damit ihre Ansprüche aus Betriebszugehörigkeit verloren sind. Ausserdem fordern sie Transport und Wohnungszulagen.
Quelle: The Phnom Penh Post, 9.5.12

ZitatStreik zuende    

Phnom Penh: Mehr als 800 ArbeiterInnen der Su Tong Fang Fabrik haben einen zweiwöchigen Streik beendet. Einige ihrer Forderungen wurden erfüllt, allerdings nicht alle.
Quelle: The Phnom Penh Post, 14.5.12

ZitatLandstreit: Mädchen erschossen    

Kampong Damrei, Provinz Kratie: Um 1000 Bauern zu räumen, griffen 200 schwer bewaffnete Militärpolizisten, unterstützt durch einen Hubschrauber, das Dorf Prama an. Sie eröffneten das Feuer, wohl weil die Bauern nicht sofort verschwanden. Ein 14-jähriges Mädchen wurde erschossen, zwei andere wurden verletzt. Konzession für das Land hat die Casotim, Kapital aus Russland.
Quelle: Asia One, The Phnom Penh Post, Voice of America, 16.5.12

ZitatStreik    

Phnom Penh: 4000 ArbeiterInnen zweier Fabriken der SL Garment Processing (Cambodia) streiken für eine Reihe von Forderungen, vor allem einige Zulagen. Die Firmenleitung jammert: "Die Arbeiter in meiner Fabrik arbeiten nur siebeneinhalb Stunden am Tag und wir erlauben ihnen eine halbe Stunde Pause für das kostenlose Essen". Ein 5 US$ Angebot für die sofortige Rückkehr zur Arbeit hat niemand angenommen. Die Firma verhandelt schon länger mit beiden Gewerkschaften; die bestreiten aber, die Arbeiter zum Streik aufgerufen zu tun zu haben.
Quelle: The Phnom Penh Post, 18.5.12

ZitatVerletzte Streikende    

Phnom Penh: Weil die Haiyun Garment Gewerkschafter entlassen hat, sind 500 ArbeiterInnen in Streik getreten. Beim Angriff von Schlägern wurden einige ArbeiterInnen verletzt. Die Fabrik bestreitet, die Schläger angeheuert zu haben.
Quelle: The Phnom Penh Post, 22.5.12

ZitatAngriff auf Streik    

Phnom Penh: Sicherheitsleute der SL Garment haben die streikenden Frauen angegriffen, um zu verhindern, daß sie sich ausserhalb der Fabrik versammeln. Das geschah unter den Augen von 300 Polizisten und Militärpolizisten; es gab einige Verletzte. Dem Streik haben sich inzwischen 5500 Arbeiterinnen angeschlossen, d.h. mehr als 90 %.
Quelle: The Phnom Penh Post, 24.5.12

ZitatBitteres Ende eines Streiks    

Phnom Penh: Der Streik bei SL Garment ist (vorläufig) zu Ende. Allerdings hatten die ArbeiterInnen schon vorgestern die Arbeit wieder aufgenommen, dann aber wieder verlassen. Es hatte eine Vereinbarung zwischen der Gewerkschaft, Regierungsvertretern und dem Unternehmerverband gegeben, die von den ArbeiterInnen als bindendes Dokument angesehen worden war. Es beinhaltete unter anderem die Bezahlung der Streiktage und die Zurückziehung aller Anzeigen gegen die Gewerkschaftsoffiziellen. Als die ArbeiterInnen hörten, daß SL Garment sich nicht daran halten werde, gingen sie wieder auf die Straße und bewarfen die Fabrik mit Steinen. Jetzt sind sie aber doch, ohne weitere Verhandlungsergebnisse, zur Arbeit zurückgekehrt.
Quelle: The Phnom Penh Post, 29., 30.5, KI-Media, 30.5.12

ZitatHonda-Streik erfolgreich    

Phnom Penh: Der Streik der 500 Arbeiter von Honda NCX war im Kern erfolgreich. Die vier entlassenen Gewerkschafter werden nicht nur wieder eingestellt, sie bekommen auch den entgangenen Lohn nachgezahlt. Der Direktor der Fabrik hat erklärt, er habe nicht gewußt, was vor sich gegangen war. Andere Forderungen wurden zwar noch nicht erfüllt, darüber soll verhandelt werden.
Quelle: The Phnom Penh Post, 31.5.12

ZitatGegen keine Schuhe    


[Streik bei Horus. Arbeiterinnen guter Laune] Meanchey, Phnom Phenh: Mehr als 300 Arbeiterinnen der Sportklamottenfabrik Horus Industrial Co. streikten zwei Tage, unter anderem deshalb, weil ihnen die Firma das Tragen von Schuhen in der Fabrikhalle untersagt und bei Zuwiderhandlung Lohn abgezogen hat. Lohn wurde auch abgezogen bei Essen, Benutzung des Handys. Die meisten Forderungen wurden wohl nach mehrstündigen Verhandlungen erfüllt, weswegen der Streik beendet wurde.
Quelle: The Phnom Penh Post, 8.5.12

ZitatStreiks    

Takhmao, Provinz Kandal: Mehr als 1600 ArbeiterInnen der Bekleidungsfabrik Yung Wah Industrial Co. (7576) sind erneut in Streik getreten. Sie sind zwar in der Fabrik, arbeiten aber nicht. Sie fordern höheren Lohn und ein paar Zulagen. Die Firma sagt, der Streik wäre illegal, weil die Forderungen nicht alle durch ein Gesetz gedeckt wären.
Phnom Penh: 300 ArbeiterInnen der Zongtex Garment (7328) haben einen 4-tägigen Streik beendet. Auch sie fordern mehr Geld und drohen mit der Wiederaufnahme des Streiks, sollten ihre Forderungen nicht erfüllt werden.
Quelle: The Phnom Penh Post, 26.6.12

ZitatGegen Entlassung    

Provinz Kandal: 500 ArbeiterInnen der Wai Full Garments streikten gegen die Entlassung eines Arbeiters, der für den Aufbau einer Gewerkschaft im Betrieb eintritt. Ausserdem fordern sie höhere Zulagen, die Beschäftigung einer Pflegekraft für verletzte oder kranke Arbeiter und Lohnfortzahlung bei Krankheit.
Quelle: The Phnom Penh

ZitatStreik geht weiter    


[Tai Nan-Arbeiter blockieren eine wichtige Provinzstraße] Bezirk Ang Snuol, Kandal: Seit dem 25. Juni streiken die ArbeiterInnen der Tai Nan I, Tai Nan II und Camwell, die alle zu Tai Yang Enterprises gehören. Ein Gericht hat den Streik verboten und die ArbeiterInnen zur Arbeit zurückgeschickt; das wurde aber zurückgewiesen.
Quelle: The Phnom Penh Post, 4.7.12

ZitatStrassenblockade    

Bezirk Ang Snuol, Provinz Kandal, s.a. 7786: Ca. 4000 streikende ArbeiterInnen aus Fabriken des Textilunternehmens Tai Yang Enterprise blockierten mehr als sieben Stunden lang die Nationalstrasse 4. Die Arbeiter hatten sich für die Blockade entschieden, nachdem das Unternehmen über Lautsprecher durchsagen ließ, dass laut Gerichtsbeschluss alle Streikenden in 48 Stunden an die Arbeit zurückkehren müssen. Die Streikenden fordern Transport- und Mietzuschüsse, einen Leistungsbonus, Kinderzulage und alle betrieblichen Sozialleistungen, auf die sie gesetzlichen Anspruch haben. Außerdem verlangen sie, dass zukünftig keine Lohnabzüge und Strafversetzungen mehr vorgenommen werden, wenn ein Arbeiter mehr als drei Tage lang krank ist.
Quelle: Phnom Penh Post, 5.7.2012

ZitatSolistreik    


[Die Arbeiterinnen der Horus Industrial halten Bilder vom Staatspräsidenten und seiner Frau] Phnom Penh: Mehr als 300 Arbeiterinnen der Horus Industrial Co. (produziert für Puma und Nike) sind in Streik getreten, weil die Firma 15 Gewerkschafter entlassen hat. Die Gewerkschaft war erst vor kurzem aufgebaut worden. Die Gewerkschafter wurden sofort entlassen, als sie der Firma offiziell ihre Namen mitteilten.
Quelle: The Phnom Penh Post, 11.7.12
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ManOfConstantSorrow

Ich weiß, daß viele es befremdlich finden, daß ich gern von Kämpfen in "Timbuktu" berichte (so jedenfalls eine Beschwerde).

Ich will versuchen das zu erklären.

Ich halte die Region Südostasien für entscheidend für diverse globale Entwicklungen. Es geht nicht allein um wirtschaftliches Wachstum. Die Menschen fordern neue Freiheiten. Auch autoritäre Regimes werden von der Bevölkerung zu zugeständnissen gezwungen.

Gerade in Land wie Kambodscha ist da interessant.
Das Land hatte französische Kolonialherrschaft über sich ergehen lassen und dann griff der Vietnamkrieg auch auf dieses Land über. Anschließend wurde es vom Terror der Roten Kmehr heimgesucht.

Für mich ist es faszierend, daß sich die Bervölkerung nach all den Demütigungen, der Armut und kaum einem funktionierenden Bildungsystem einfach aufrappelt und ein pessere Leben einfordert. In diesem Kampf für die eigene Würde zeigt sich der Mensch von seiner besten Seite. Die menschliche Seele kann sich wieder aufrichten und sich in eigener Schönheit aus der Erbärmlichkeit der äußeren Umstände erheben.

Ich wünschte, ich könnte auch hierzulande mehr davon erleben.
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

counselor

21.08.12 - Kambodscha: Streik von Textilarbeiterinnen

Seit einer Woche streiken 2.500 Arbeiterinnen der Ocean-Garment-Fabrik in Kambodscha und fordern die Entlassung eines Managers. Diesem werfen die Frauen sexuelle Belästigung von vier Frauen vor. Am Montag demonstrierten 2.500 Frauen zum Sozialministerium in Phnom Penh. 100 Meter davor wurden sie von Spezialtruppen der Polizei gestoppt. Ocean Garment produziert Kleidung und Schuhe unter anderem für die US-Modekette Gap.

Quelle: RF News
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

ManOfConstantSorrow

ZitatTextilarbeiterinnen    

Phnom Penh: Die 1000 Arbeiterinnen der Xing Chang Xing Garment sind in Streik getreten. Sie haben 16 Forderungen, darunter Lohnerhöhung, Essenszulage, Krankenversicherung, bezahlte Arbeitsunfähigkeit und bessere Bedingungen für die Frauen. Die Firma sagt, sie wäre mit den meisten Forderungen einverstanden - höhere Löhne könne sie aber nicht zahlen. Die Arbeiterinnen wollen weiter streiken.
Quelle: The Phnom Penh Post, 25.12.12

ZitatTextilstreiks    

Ang Snuol (Provinz Kandal): 300 streikende Arbeiter der Master und Frank Textilfabrik gerieten mit Polizei aneinander, dabei wurden zwei Arbeiter verletzt. Es geht beim Streik um die Wiedereinstellung entlassener Gewerkschafter und ausstehende Löhne. Am Folgetag wurde weitergestreikt, obwohl es inzwischen eine gerichtliche Zurück-zur Arbeit Anweisung gibt. (Phnom Penh Post, 27.12/28.12.2012)
Phnom Penh: Bei Auseinandersetzungen zwischen 200 streikenden Arbeitern der Conpress Holding und der Polizei wurden ebenfalls zwei Streikende verletzt. Hier geht es um die Wiedereinstellung von sechs entlassenen Gewerkschaftern. (Phnom Penh Post, 27.12.2012)
Bavet: Seit 25.12. sind 2000 Arbeiter der bankrotten Krankenhaustextilienfabrik Svay Rieng Garment (US-amerikanisches Unternehmen) im Streik für fünf Forderungen (Cambodia Herald, 27.12.2012)

ZitatAbfindung her    

Bavet: Die 1000 Beschäftigten der Svay Rieng Garment demonstrierten erneut vor der Fabrik und vor der Provinzregierung. Sie fordern Abfindungen in Höhe von 100 US$, nachdem die Fabrik geschlossen werden soll. Sie wollen die Fabrik bewachen, damit nichts Wertvolles abtransportiert werden kann.
Quelle: The Phnom Penh Post, 1.1.13

ZitatStreik geht weiter    

Ang Snuol (Provinz Kandal) : Seit zwei Wochen streiken Arbeiter der Master and Frank Textilfabrik für die Wiedereinstellung von 10 entlassenen Gewerkschaftern. Der Streik wird fortgesetzt trotz gerichtlicher Anordnung zur Wiederaufnahme der Arbeit. 200 Streikende fuhren am 2.1. nach Phnom Penh zum Sozialministerium und forderten dieses auf, in ihrem Sinne zu intervenieren. Das Ministerium versprach, ein Vermittlungstreffen für alle Seiten einzuberufen.
Quelle: Phnom Penh Post, 3.1.2013

ZitatStreik für mehr Geld    


[Streik bei H&M- und Puma-Zulieferer]
Phnom Penh: 2000 ArbeiterInnen der Gladpeer Garment (produziert für H&M, Puma, Hollister) streiken. Sie verlangen die Erhöhung des Grundlohns von 61 auf 93 US$ im Monat, längere Arbeitsverträge und die Wiedereinstellung zweier Gewerkschaftsmitglieder.
Quelle: The Phnom Penh Post, 15.1.13

ZitatMindestlohn    

Nach der Gladpeer Garment sind weitere Fabriken im Streik für einen Mindestlohn. In Kampong Speu demonstrierten 700 ArbeiterInnen der Winson International Garment, in der Provinz Takeo streiken sie in der Blossom Century und in Phnom Penh bei der International Fashion Royal.
Quelle: The Phnom Penh Post, 16.1.13

ZitatBlockade    

Phnom Penh: Mehr als 700 streikende Arbeiter der International Royal Fashion Textilfabrik blockierten vier Stunden lang eine Strasse, weil der Arbeitgeber nicht auf ihre Forderungen eingeht.
Quelle: Phnom Penh Post, 25.1.2013

ZitatStreik in Tempel    

Siem Reap: Etwa 140 Arbeiter, d.h. die gesamte Belegschaft, die derzeit bei der Restauration des Ta Prohm beschäftigt ist, sind in Streik getreten. Anlaß ist die Entlassung von 30 Kollegen. Das Projekt wird geleitet von einem indischen Institut; das sagt aber, die APSARA (kambodschanische Tempelverwaltung) sei zuständig. [Ta Prohm ist bekannt als Kulisse in Lara Croft: Tomb Raider, Red.]
Quelle: The Phnom Penh Post, 6.2.13

ZitatAngriff auf Streik    

Kandal: Der Streik bei der E-Garment ist von 30 Soldaten angegriffen worden. Sieben Arbeiterinnen wurden verletzt. Die Arbeiterinnen sind seit dem 24. Januar in Streik um die Wiedereinstellung von 33 Gewerkschaftern zu erreichen.
Quelle: Community Legal Education Center, 7.2.13

ZitatStreiks    

Phnom Penh / Takmao: 7000 Arbeiterinnen der YungWah Industrial (Kapital aus Singapur) blockierten eine Nationalstraße. Sie fordern die Auszahlung der Januarlöhne.
Bavet: 5000 ArbeiterInnen aus der Manhattan Special Economic Zone streikten den zweiten Tag für höhere Löhne. Sie fodern zwischen 120 und 150 US$ im Monat, bisher kriegen sie um die 64 $. Ausserdem fordern sie Transportzulagen.
Quelle: The Cambodia Herald, 12.2.13

ZitatStreiks ausgeweitet    


[Die streikenden Arbeiterinnen der Yung Wah]
Bavet: ArbeiterInnen aus mindestens 6 weiteren Fabriken der Manhattan Special Economic Zone und der Tay Seng Special Economic Zone haben sich dem Streik der Long Bright und anderen angeschlossen. 20 000 ArbeiterInnen sind in Streik und fordern die Verdoppelung ihrer Löhne. In beiden Industrieparks haben daraufhin alle Fabriken geschlossen; die Verhandlungen sollen nächste Woche weitergehen.
Die Arbeiterinnen der Yung Wah blockieren nach wie vor eine wichtige Straße, um ihre rückständigen Löhne zu kriegen. Möglicherweise hat die Fabrik ganz geschlossen und die Besitzer sind verschwunden. Jedenfalls hat ein Provinzkomittee schon mal die Fabrik besichtigt, um zu sehen, ob es noch Verwertbares gibt.
Quelle: The Phnom Penh Post, The Cambodia Herald, 14.2.13
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Kuddel

ZitatProtest gegen Hungerlöhne:
Kambodschas Militärpolizei schießt auf Textilarbeiter

Bei Protesten von Textilarbeitern in Kambodscha hat es Tote gegeben. Militärpolizisten feuerten laut Augenzeugen auf die Demonstranten, mindestens drei Menschen starben. Die Arbeiter fordern einen Mindestlohn von 116 Euro im Monat.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/kambodscha-mehrere-tote-bei-demo-von-textilarbeitern-a-941609.html

Kuddel

Zitat

Streik in Kambodscha beendet
Näherinnen kehren zur Arbeit zurück


"Alle Fabriken sind nun wieder auf", sagte Ken Loo, Generalsekretär des Textilherstellerverbandes (GMAC). "90 Prozent der Textilarbeiterinnen sind zurück." Damit bleiben ihre Streiks für höhere Löhne erfolglos. Vor drei Wochen waren Kambodschas Textilarbeiterinnen dafür auf die Straße gegangen.

"Wenn wir nichts erreichen, streiken wir weiter"


Ein Gewerkschaftssprecher bestätigte, dass der Arbeitskampf aufgrund der Zusammenstöße mit der Polizei und fünf Toten zunächst beendet wurde. "Doch unsere Forderung besteht weiterhin. Wir verhandeln weiter mit den Fabriken und der Regierung", sagte der Präsident der Textilarbeitergewerkschaft, Ath Thon. "Wenn wir nichts erreichen, streiken wir wieder."



Zehntausende Beschäftigte hatten die Arbeit seit Heiligabend niedergelegt. Sie forderten eine Verdopplung ihres Mindestlohnes von zurzeit 60 auf 120 Euro pro Monat. Doch die Regierung bot lediglich eine Erhöhung auf 72 Euro an. Um weitere Streiks zu verhindern, schlossen daraufhin viele Fabrikbesitzer ihre Produktionsstätten. Nach Gewerkschaftsangaben lagen so circa 80 Prozent der Produktion brach.

Sorge um Einkäufereinbußen

Die Arbeitgeber verloren laut eigenen Angaben durch die Streiks bis zu 150 Millionen Euro. Sie fürchten, dass bei erneuten Streiks Einkäufer abspringen, weil Textilien durch höhere Löhne teurer werden. Die Regierung hingegen sorgt sich, dass Fabrikbesitzer abwandern, die Textilarbeiterinnen höhere Löhne zahlen müssten.

ZitatDie Textilbranche Kambodschas

In Kambodscha arbeiten laut Textilherstellerverband in mehr als 400 Fabriken 600.000 überwiegend weibliche Beschäftigte. Die Textilindustrie ist mit 3,7 Milliarden Euro Exporterlösen im Jahr mit Abstand die größte Exportindustrie im Land. Unter anderem lassen europäische und amerikanischen Marken wie H&M, Puma und Adidas in Kambodscha produzieren.
http://www.tagesschau.de/ausland/kambodscha-textilarbeiterinnen100.html

ManOfConstantSorrow

ZitatNicht genug    
Das Arbeitsministerium hat auf den andauernden Streik der TextilarbeiterInnen (8452) reagiert und seine Mindestlohnentscheidung aufgestockt. Allerdings nur ein bisschen, von 95 auf 100 US$.Die Gewerkschaften fordern 160 US$.
Quelle: The Phnom Penh Post, The Cambodia Daily, 1.1.14

ZitatGegen Electroautos    
Siem Reap: Etwa 1000 Motorradtaxifahrer und Tuk-Tuk-fahrer demonstrierten gegen die Elektroautos, die von einer Firma seit kurzem eingesetzt sind. Die dürfen - im Gegensatz zu den Tuk-Tuks - überall fahren, auch auf dem Gelände der Apsara-Verwaltung, also u.a. in Angkor. Damit nehmen sie den traditionellen Transportfahrern die Geschäfte weg.
Quelle: The Cambodia Daily, 2.1.14

ZitatArbeiter erschossen    

[Soldaten mit AK47 gegen streikende Arbeiter] Phnom Penh: Mindestens 3, möglicherweise 5 Arbeiter oder mehr sind von Soldaten erschossen worden. Vor zwei Fabriken waren Soldaten, zum Teil Spezialeinheiten, eingesetzt, "um die Fabriken zu schützen". Vor dem Canadia Industriekomplex kam es zu Straßenschlachten, in dessen Verlauf die Soldaten ihre Maschinengewehre einsetzten. Es gab viele Verwundete; es sollen viele Salven abgegeben worden sein; Einschüsse waren auch in den Unterkünften der ArbeiterInnen zu sehen. Vor der Yakjin - Fabrik kam es ebenfalls zu Straßenschlachten, wobei Soldaten offenbar neben Arbeitern auch Mönche festnahmen und anschließend zusammengeschlagen haben. Die Mönche wurden später freigelassen, die Arbeiter werden noch in den Barracken festgehalten.
Quelle: The Phnom Penh Post, The Cambodia Daily, The Cambodia Herald, Yahoo! News Singapore, 3.1.14

ZitatPlatz geräumt    [/b]
Phnom Penh: Polizei und Schlägertrupps haben den Freedom Park geräumt, wo die Oppositionspartei seit Wochen ein Protestcamp aufrecht erhalten hat. Dabei gingen sie mit großer Brutalität zu Werk; viele Demonstranten wurden beim Weglaufen verprügelt. Gleichzeitig sind alle Demos verboten worden und Haftbefehle für führende Mitglieder der Oppositionspartei ausgestellt worden. Einige Teile der Industrievororte werden von MilitärLKWs kontrolliert, die mit leichten Maschinengewehren bestückt sind. Es wird berichtet, daß viele ArbeiterInnen die Hauptstadt verlassen und in ihre Heimatprovinzen zurückkehren.
Quelle: The Cambodia Daily, 4.1.14

ZitatLehrer streiken    
Für eine Erhöhung der Gehälter auf 250 US$ sind in verschiedenen Schulen im Land Lehrer in Streik getreten. Oft sind sie zwar in den Schulen erschienen, unterrichten aber nicht. Zum Teil verdienen sie weniger als 100 US$ im Monat. Wieviele Schulen betroffen sind und wieviele Leute sich am Streik beteiligen ist unklar. Die Lehrergewerkschaft wurde vor Aktionen vom Ministerium gewarnt.
Quelle: The Cambodia Daily, 7.1.14

Zitat   Die Rolle Südkoreas
   
[Ein an der Niederschlagung beteiligter Soldat trägt am Arm ein Enblem mit südkoreanischer Flagge] Südkorea bestreitet jegliche direkte Beeinflussung des kambodschanischen Militärs bei der Niederschlagung des Streiks. Allerdings gibt es starke Hinweise darauf, daß hinter verschlossenen Türen die südkoreanische Botschaft Druck gemacht und erreicht hat, daß südkoreanische Fabriken vom Militär geschützt wurden. Das legt ein eigener Bericht nahe, der von der Botschaft auf ihrer Facebook-Seite veröffentlicht worden - und inzwischen wieder entfernt worden ist. In dem Bericht heißt es u.a.: "(...) Wir kontaktierten den Chef des Nationalen Komitees gegen Terror und erklärten ihm die tiefe Besorgnis für unsere Firmen. Wir glauben, daß mit diesen Aktionen die kambodschanische Regierung dazu gebracht wurde, unsere Appelle anzuerkennen und unseren Firmen Aufmerksamkeit zu schenken (...) Wir schickten einen Brief auch an das Innenministerium, das Justizministerium und die Nationale Polizei.(...) Zum Schutz unserer Beschäftigten haben wir konkrete Aktionen zusammen mit der Polizei und der Armee vorbereitet. Zusammen mit unseren Firmen waren wir beim Armeekommando in der Stadt und haben die reale Situation erklärt. Daraufhin schickten sie Truppen nur für unsere Firmen im Canadia Industriekomplex. (...)" Vor dem Canadia-Komplex wurden 5 Arbeiter erschossen. Südkorea ist der größte Investor in der kambodschanischen Textilbranche.
Quelle: Global Post, The Cambodia Daily, ABC Radio Australia, The Phnom Penh Post, 8.1.14

ZitatErneut Streiks    
Erneut sind Tausende TextilarbeiterInnen in Streik getreten. Sie fordern die Bezahlung der Streiktage während des nationalen Streiks im Dezember und Januar. Insgesamt zwischen 8500 und 12 500 ArbeiterInnen in zwei Fabriken in Phnom Penh (darunter die Quality Textile), eine in Kandal und eine in Kompong Cham (Quint Major Industrial) streiken. Der Arbeitgeberverband hat die Firmen aufgefordert, nicht zu zahlen, während die Regierung wenigstens eine teilweise Bezahlung fordert.
Quelle: The Cambodia Daily, 15.1.14

ZitatStreiks    
Die 3000 ArbeiterInnen der Quint Major Industrial (8474) in der Provinz Kandal haben ihren Streik beendet, nachdem sich die Firma bereit erklärt hat, 30 % vom Lohn für die Streiktage zu zahlen. Die 600 ArbeiterInnen der Manhattan Textile in Kompong Cham streiken weiter und verlangen die Aufhebung der Entlassung von 4 Gewerkschaftern. In Phnom Penh sind die 1800 ArbeiterInnen der Canteran Apparel erneut in Streik getreten, um die Bezahlung der Streiktage zu erreichen.
Quelle: The Cambodia Daily, 17.1.14

ZitatStreik    
Provinz Takeo: Etwa 2000 ArbeiterInnen der I-Cheng streiken seit dem 21.1. und verlangen die Bezahlung der Streiktage im Dezember.
Quelle: The Phnom Penh Post, 24.1.14

ZitatProtestdemo    
Phnom Penh: Etwa 200 Leute demonstrierten für die Freilassung der 23, die während des Streiks der TextilarbeiterInnen (8460) verhaftet worden sind und für höhere Löhne. Sicherheitskräfte lösten die Demo auf, wobeei es zahlreiche Verletzte auf beiden Seiten gegeben hat.
Quelle: Yahoo! News Singapore, The Phnom Penh Post, 26.1.14

Zitat    seit 25.1.14    Streik    
Phnom Penh: Mehr als 2000 ArbeiterInnen der Dongdu Textile streiken seit Samstag gegen die Entlassung von zuerst zwei, dann 11 Gewerkschaftern.
Quelle: The Phnom Penh Post, The Cambodia Daily, 29.1.14





Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ManOfConstantSorrow

Kambodscha scheint auf der Landkarte der deutschen Medien nicht vorhanden zu sein.

Ein Grund mehr hier die Nachrichten zu aktualisieren:

ZitatSchuhstreik    

Angsokun (Provinz Kampong Speu): Ca. 5000 Beschäftigte des Schuhherstellers Wing Star Shoes traten in den Tarifstreik für 10 Forderungen (darunter die Erhöhung der Essens- und Transportzulage um $10/Monat).   
Quelle: The Phnom Penh Post, 18.3.2014

ZitatStrassenblockade    

Angsokun (Provinz Kampong Speu): Ca. 5000 streikende ArbeiterInnen der Schuhfabrik Wing Star Shoes (Zulieferer für Asics) blockierten die Nationalstrasse vor der Fabrik. Die Streikenden haben 10 Haustarifforderungen, zwei Verhandlungsrunden sind bisher gescheitert.
Quelle: The Phnom Penh Post, 20.3.2014

ZitatAktivisten beschossen    

Ein Bus, in dem 40 bis 50 Gegner von Zwangräumungen und Landvertreibungen saßen, wurde von einem Motorradfahrer mit einer Handfeuerwaffe beschossen. Der Bus war auf dem Weg von Siem Reap zurück nach Phnom Penh. In Siem Reap hatten die Aktivisten an einer Zeremonie aus Anlass des fünften Jahrestagen einer gewalttätigen Zwangräumung teilgenommen. Die Polizei ermittelt, leugnet aber den von den Aktivsten vermuteten politischen Hintergrund des Attentats.
Quelle: The Cambodia Daily,The Phnom Penh Post, 24.3.2014

ZitatGegen Damm    

Ca. 400 demonstrierten am Fluß Mekong nahe der Granze zu Laos gegen den in Laos geplanten Don Sahong Damm. Dieser soll mal 260 Megawatt Strom liefern. Die Dammgegner befürchten, dass der Damm das Ökosystem stört. Besonders werden die seltenen Flußdelfine erwähnt, die ein Quelle des Einkommens für die Einheimischen sind (Tourismus). Laut WWF soll es nur noch 85 freilebende Mekongdelfine geben
Quelle: The Phnom Penh Post, 31.3.2014

ZitatDemonstranten verletzt    

Phnom Penh: Bei einem Protest im Freiheitspark, bei dem eine TV-Lizenz für den Radiosender Beehive gefordert wurde, kam es zu Zusammenstößen mit der Polizei, dabei wurden mindestens fünf Personen verletzt und einer verhaftet.
Quelle: The Cambodia Herald, 31.3.2014

ZitatBusfahrerstreik    

Phnom Penh: Mehr als 60 bei der Phnom Penh Sorya Transportation Company angestellte Busfahrer traten in den Streik. Sie haben eine Reihe von Forderungen, darunter eine monatliche Lohnerhöhung um $60, Überstundenzuschlag, die Abschaffung von Strafzahlungen/Kautionen und Trinkgelder von $6 für jede Schicht. In dreistündigen Verhandlungen stimmte der Geschäftsführer der Abschaffung einer Strafe von $750 zu, die fällig wird, wenn ein Fahrer dabei erwischt wird, dass er Passagiere oder Gepäck ohne Ticket befördert. Daraufhin kehrten 20 Streikende an die Arbeit zurück, die anderen streikten weiter
Quelle: Phnom Penh Post, 4.4.2014

ZitatZwei    

Phnom Penh: Fast alle streikenden Busfahrer der Phnom Penh Sorya Transportation sind an die Arbeit zurückgekehrt, nachdem das Unternehmen eine Strafzahlung von $750 abgeschafft hat, die fällig ist, wenn ein Fahrer dabei erwischt wird, dass er Passagiere oder Gepäck ohne Fahrschein befördert.Außerdem soll der Grundlohn jährlich überprüft werden. Die beiden, die noch streiken, sind dabei, Dokumente für eine Gewerkschaftsgründung vorzubereiten, danach werden sie auch wieder arbeiten.
Quelle: Phnom Penh Post, 8.4.2014

ZitatZementstreik    

Provinz Kampot: 200 Beschäftigte der Firma Banjamag, die als Leiharbeiter bei Kampot Cement Company arbeiten, traten in den Streik für Lohnerhöhung, Jahresurlaub, Freistellung an nationalen Feiertagen, langfristige Arbeitsverträge und bessere Arbeitsbedingungen. Außerdem forderten sie die Wiedereinstellung eines entlassenen Gewerkschaftsvertreters. Nachdem Banjamag am selben Tag zwei Forderungen (darunter die Wiedereinstellung des Gewerkschafters) zustimmte, kehrte die Mehrzahl der Streikenden an die Arbeit zurück.
Quelle: Phnom Penh Post, 9.4.2014, Cambodia Daily, 10.4.2014

ZitatTextilstreik    

Seit langem bereiteten acht Gewerkschaften einen einwöchigen Streik direkt im Anschluss an das Khmerneujahrsfest (gesetzlicher Feiertag) vor. Und tatsächlich wird in den meisten Textilfabriken bisher nicht gearbeitet. Laut Textilunternehmerverband liegt das allerdings daran, dass die Fabriken den Fabrikurlaub ausgedehnt haben und Absentismus nach Feiertagen ganz normal ist, da viele der ArbeiterInnen nach Hause aufs Land fahren. Bei dem Streik geht es um Lohnerhöhungen und um die Freilassung von Textilarbeitern und Gewerkschaftern, die bei der letzten großen Streikwelle verhaftet wurden.
Quelle: Phnom Penh Post, Cambodia Daily, 19.4.2014

Zitat   Streiks    

Bavet (Provinz Svay Rieng): Ca. 500 ArbeiterInnen der Fabrik für Babykleidung You Li traten in den Streik, weil sich das Management weigert, den Lohn für den 18.4. zu zahlen (Tag nach dem gesetzlichen Feiertag Khmerneujahr). Den hatten sich die Arbeiter ohne Erlaubnis frei genommen.
Ebenfalls in der Sonderwirtschaftszone Bavet traten 2000 Arbeiter zweier Fahrradfabriken (Bestway Industrial, Smart Tech) in den Streik, weil sie im Gegensatz zu der Belegschaft einer nahegelagenen Fabrik keine $50 erhalten, als Prämie, weil in den letzten Monaten nicht gestreikt wurde. Bei Smart Tech fordern die Streikenden außerdem die Wiedereinstellung von 45 Kollegen, die als Rädelsführer eines vorangegangenen Streiks entlassen worden waren.
Quelle: The Cambodia Daily, 21.4.2014

ZitatStreiks    

Einen Tag, nachdem Gewerkschaftsführer zugegeben hatten, dass ihr lange geplanter Textilstreik nach dem Neujahrsfest gescheitert ist, wird an einige Orten gestreikt. In der Sonderwirtschaftszone Bavet werden weiterhin drei Fabriken (Best Way, Smart Tech, You Li) bestreikt, da geht es v.a. um die Zahlung einer Nicht-Streik-Prämie. Streiks, bei denen es um die Zahlung des Lohns für den 17.4. geht (da gingen viele nicht zur Arbeit) gibt es in anderen Fabriken der Sonderwirtschaftzone Bavet, mit insg. 10 000 Teilnehmern. Um den Lohn für den nichtgearbeiteten 17.4., bzw 18.4., ging es auch den streikenden 700 ArbeiterInnen der Unity Fashion Textilfabrik im Bezirk Ponhea Leu (Provinz Kandal) und den Streikenden der Victco Handtaschen Fabrik im Bezirk Samroang Tong (Provinz Kompong Speu). Bei Victco stimmte die Firmenleitung am Abend des Streiktags der Forderung zu. Daraufhin streikten 500 der 1300 Beschäftigten für Verpflegungs- und Transportzulagen weiter.
Quelle: Phnom Penh Post, Cambodia Daily, 23.4.2014

ZitatBusstreik, Teil 2    

Phnom Penh: Streikende Arbeiter des Phnom Penh Sorya Busunternehmens demonstrierten gemeinsam mit gefeuerten Kollegen vor einem Busdepot der Firma. Am 3. April waren 60 Beschäftigte in den Streik getreten, v.a. gegen eine Strafgebühr, die die Fahrer bezahlen mußten, wenn Passagiere oder Waren ohne Fahrschein befördert wurden. Nachdem die Firma der Streichung dieser Strafe zugestimmt hatte, gingen fast alle an die Arbeit zurück, aber nach dem Khmerneujahrsfest belebten diejenigen, die durchgehalten hatten, die Entlassenen und Beschäftigten, die ihre Meinung geändert hatten, den Streik neu. Über die Zahl der Entlassenen herrscht Uneinigkeit: die neugegründete Busgewerkschaft sagt, es seien 20, das Unternehmen behauptet, es seien lediglich fünf, die anderen hätten selbst gekündigt, indem sie nicht mehr zur Arbeit erschienen seien.
Quelle: Phnom Penh Post, 24.4.2014

ZitatStreiks    

Bavet (Provinz Svay Rieng): In zwei Sonderwirtschaftszonen werden inzwischen fast alle Fabriken bestreikt, außer vier. Schätzungsweise sind 20 000 Arbeiter im Streik, sowohl Gewerkschaftsmitglieder als auch Nichtorganisierte. Die Streikenden hatten gehört, dass den Arbeitern der Firma A&J fürs Nichtstreiken ein Sonderbonus von $50 bezahlt worden war, den verlangen sie auch.
Quelle: The Phnom Penh Post, 29.4.2014

ZitatSEZ zu    

Bavet: Die drei Sonderwirtschaftzonen Shandong Sunshell, Manhattan und Tai Seng wurden komplett geschlossen, nachdem streikende ArbeiterInnen mindestens bei einer Fabrik und einem Auto Fensterscheiben zerbrochen hatten. Sicherheitskräfte und Polizei blockierten die Zugänge zu den Fabriken, die Streikenden wurden gehindert, sich beim Arbeitgeber zu versammeln.
Quelle: Phnom Penh Post, 30.4.2014

ZitatStreik teilweise zu Ende    

Bavet, Svay Rieng: Von den 37 bestreikten Textil- und Schuhfabriken sollen 35 wieder arbeiten. Erreicht hat der Streik nicht viel. Die Verwaltung schlägt vor, daß für die beiden Aussperrungstage die Hälfte des Lohns bezahlt wird. Zusagen gibt es aber nicht.
In Phnom Penh ist ein Streik bei der Pemir Garment von Soldaten unterdrückt worden. Die Arbeiterinnen hatten eine Essenszulage und ein Ende von Zwangsüberstunden gefordert. Aufgrund des Großaufgebots von Soldaten vor der Fabrik beendeten sie den Streik.
Quelle: The Phnom Penh Post, The Cambodia Daily, 5.5.14

ZitatStraße blockiert    

Kampong Speu: Die ArbeiterInnen der Schuhfabrik Wing Star (8544) (produziert u.a. für Asics) sind erneut in Streik getreten und blockierten die Nationalstraße 3. Die Fabrik hat immer noch nicht die Vereinbarungen erfüllt, die einen Streik im März beendet haben.
Quelle: The Phnom Penh Post, 6.5.14

ZitatTankstellen / Repression    

Phnom Penh: Beschäftigte der Tankstellen von Caltex streiken für höhere Löhne.(The Cambodia Herald)
Der Streik bei der Cambrew- Brauerei ist mit einem Erfolg der Arbeiter zu Ende gegangen; sie kriegen jetzt 30 US$ mehr (The Phnom Penh Post)
Derweil setzt die Regierung auf Verlangen der Unternehmen immer mehr auf Repression. Nachdem letzte Woche 6 Gewerkschafter bei der Wing Star verhaftet worden sind, sind jetzt 3 Gewerkschafter bei einem Streik der Quint Major Industrial in der Provinz Kandal verhaftet worden. Die ArbeiterInnen dort streiken seit dem 23.4. für die Wiedereinstellung von 25 entlassenen KollegInnen. (The Cambodia Daily)
Derweil geht der Prozeß gegen 23 Arbeiter weiter, die am 2. Januar bei der Niederschlagung von Streiks verhaftet worden sind. Sie sitzen seitdem in Haft. Einige berichten, daß bei der damaligen Festnahme Geständnisse aus ihnen heraus geprügelt worden sind. (The Phnom Penh Post, 7.5.14)
Quelle: div., 12.5.14

ZitatUnruhiges Land    

Nach Zählungen der Polizei hat es in diesem Jahr schon fast 850 Proteste gegeben. Darin sind allerdings ganz unterschiedliche Aktionen enthalten: Streiks, Landstreitigkeiten, Widerstand gegen Entwohnung usw. Der Bericht notiert zwar, daß öffentliches und privates Eigentum zerstört worden ist und Sicherheitskräfte angegriffen worden sind. Er erwähnt allerdings nicht, daß Anfang Januar mindestens 4 Arbeiter erschossen worden sind.
Quelle: The Phnom Penh Post, 15.4.13

ZitatCaltexstreik zuende    

Phnom Penh: 300 Beschäftigte von 17 Caltex-Tankstellen (gehört US-Multi Chevron) traten am 12.5. für eine Lohnerhöhung auf $160/Monat in den Streik. Nach zehn Tagen und der Einigung zwischen Gewerkschaft und Chevron auf eine Erhöhung um $20 im Monat endet der Streik. Nach der Erhöhung werden Kassierer $150 und Tankwarte $130 im Monat bekommen. Die Forderungen nach einem Jahresbonus und einer jährlichen Betriebsfeier wurden nicht durchgesetzt.
Quelle: The Cambodia Daily, 23.5.2014
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ManOfConstantSorrow

Gern wird über China berichtet. Seit den Einsturz einer Textilfabrik in Sabhar wird auch über Bangladesch gelegentlich berichtet. Doch der gesamte ostasiatische Raum ist Spannungsgeladen und die dort ausgetragenen Konflikte sind von großer Bedeutung weltweit. Deshalb stelle ich wieder ein paar Berichte über die Region zusammen.

ZitatMenschenhandel in Kambodscha
"Wie ein Stück Vieh nach China verschachert"

Eine Frau treibt mit einer Lügenstory über ihre angeblich brutale Jugend in Kambodscha Millionenspenden ein. Sie wird entlarvt. Doch Menschenhandel ist dort ein echtes Problem.


Wie ein Stück Vieh ist die Kambodschanerin Khai Sochoeun in China als Braut verschachert worden: der Meistbietende bekam die zierliche Frau, und es begann eine monatelange Tortur mit Misshandlung, Sklaverei und Vergewaltigung, wie sie erzählt. Kambodscha ist bitterarm. Verzweifelte Eltern verkaufen ihre Kinder, skrupellose Onkel ihre Nichten, und manchmal junge Erwachsene sich selbst - in der Hoffnung auf einen lukrativen Job im Ausland, um die Familie mit dem Verdienst aus dem Armutssumpf zu ziehen.
http://www.n24.de/n24/Nachrichten/Panorama/d/4988962/-wie-ein-stueck-vieh-nach-china-verschachert-.html

ZitatFestnahme in Kambodscha:
Schulleiter soll Mädchen an Freier verkauft haben

Der Leiter einer Schule für unterprivilegierte Kinder in Kambodscha soll einen Prostitutionsring betrieben haben. Ermittler werfen ihm vor, ausländischen Freiern Schülerinnen für Sexdienste zugeführt zu haben.
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/schueler-an-freier-verkauft-schulleiter-in-kambodscha-festgenommen-a-979857.html

ZitatThailand/Kambodscha
Organhandel im Visier


BANGKOK/PHNOM PENH. Nieren armer Leute soll eine Frau in Kambodscha gekauft und an wohlhabende kambodschanische Patienten in Thailand weiterverkauft haben. Die Frau wurde verhaftet, wie Polizeisprecher Kirth Chantharith bestätigte.

Thailands Behörden ermittelten, berichtete das Gesundheitsministerium in Bangkok auf seiner Webseite. Es würden alle 26 Krankenhäuser überprüft, die Transplantationen vornähmen. Eigentlich dürfen dort nur Blutsverwandte oder Gatten nach mindestens drei Jahren Ehe Organe spenden.

Die in Kambodscha festgenommene Frau habe den Handel gestanden, sagte der Polizeisprecher. Sie habe mindestens fünf Organspendern für eine Niere umgerechnet 4500 Euro gezahlt.
http://www.aerztezeitung.de/politik_gesellschaft/organspende/article/864962/thailandkambodscha-organhandel-visier.html

ZitatDie Sklaven der Globalisierung


Näherinnen in Kambodscha bekommen gerade einmal 60 Euro im Monat.

Als Heit Ladi ihr Heimatdorf in der Provinz Kandal verließ und als Haushaltshilfe für 40 Euro anheuerte, erschien der jungen Frau eine Anstellung in der boomenden Textilindustrie Kambodschas wie eine Verheißung. Denn inklusive Überstunden brachte sie nach einer Sechstagewoche mit durchschnittlich zehn Arbeitsstunden 60 bis 65 Euro nach Hause. Es dauerte nicht lange, bis die Fabrik im Canada Industrial Estate am Stadtrand von Phnom Penh, wo sie anheuerte, sich eher als schlechter Traum entpuppte. Stromkosten von knapp zehn Euro im Monat, ihr Anteil an der Miete für die armselige Hütte, die als Unterkunft diente und Lebenshaltungskosten fraßen angesichts steigender Preise schnell die Substanz des Einkommens auf. ,,Wir arbeiten ja nicht nur für uns", sagt Heit Ladi, ,,wir schicken Geld nach Hause für unsere Familien."

Ladis linker Oberarm wurde von zwei Kugeln zerschmettert, als die berüchtigte Sondereinheit 911 der kambodschanischen Armee am 2. Januar mit brutaler Gewalt gegen ihre streikenden Textilarbeiterkollegen in der Vreng-Sreng-Straße vorging. Der jungen Frau kullert eine Träne über die Wange, denn die Kugeln der Armee, die auf Befehl von Premierminister Hun Sen schossen, haben nicht nur ihren Knochen getroffen. Sie haben alle Zukunftshoffnungen der 20-Jährigen zertrümmert.

Kein Recht auf Streik

Als Streitkräfte und Polizei am 2. Januar gegen streikende Textilarbeiter vorgingen, war sie mit ihrer 17-jährigen Schwester in eine Hütte geflüchtet. Zitternd vor Furcht hatten die beiden Frauen unter ihren Schlafpritschen das chaotische Geschrei und das Bellen von Schüssen verfolgt. So lange, bis plötzlich zwei Kugeln durch die Bretterwand schlugen und Ladi trafen.

Sie hat ihre Arbeit verloren. Nun liegt die ganze Last auf den Schultern ihrer 17-jährigen Schwester. Die arbeitet wieder für die kärglichen 60 Euro Monatslohn, die seit 2013 in Kambodscha gelten, denn der Streik, mit dem rund 450 000 Textilarbeiter – 90 Prozent von ihnen Frauen – eine Verdoppelung ihres Monatslohns auf 120 Euro im Monat erzwingen wollten, wurde nach der Militäraktion Anfang Januar abgebrochen. Mindestens fünf Menschen starben, 38 wurden verletzt.
Die Bedingungen in den Fabriken haben sich verbessert. Foto: /laif

Kambodschas Premierminister Hun Sen trieb nicht nur die Sorge um seinen Machterhalt zum brutalen Vorgehen. Mittlerweile wurde ruchbar, dass die Regierung von Südkoreas Präsidentin Park Geun-hye mit deutlichen Worten bei Hun Sen vorstellig geworden war. Er möge endlich dafür Sorge tragen, verlangten die Abgesandten der Tochter des früheren Diktators Park Geun-hye, diesen leidigen Arbeitskampf abzustellen. Südkorea gehört neben der Volksrepublik China zu den wichtigsten Wachstumsmotoren der kambodschanischen Textilindustrie.

Scheinheiligkeit seitens großer Unternehmen

Angesichts der Reaktion aus Seoul wirken die Worte in einem Schreiben von sieben in Kambodscha produzierenden Modelabels, darunter Adidas und Puma, an Kambodschas Premier wie Krokodilstränen. Man sei besorgt, hieß es da, ,,über die weit verbreitete Unruhe im Land und die tödliche Gewalt, mit der die Regierung reagiert" habe. Der Brief wirkt so scheinheilig, weil die Unternehmen – neben Adidas und Puma lassen auch H&M und Nike sowie Levi Strauss Modeware in Kambodscha herstellen – schließlich einen guten Teil der Schuld an den Verhältnissen tragen.

,,Die Marken wollen nicht über Löhne reden", sagt Kong Athit, der stellvertretende Vorsitzende des Textilarbeitergewerkschaftsbunds Coalition of Cambodian Apparel Workers Democratic Union (CCAWDU). ,,Sie verweisen uns an ihre Lieferanten und sagen: Redet mit denen." Um welche Sorte von Gesprächspartnern es sich dabei handelt, wurde nach der Zerschlagung des Streiks durch die Regierung deutlich. ,,Die Intervention der Polizei zur Wahrung von Recht und Ordnung war absolut gerechtfertigt. Wir müssen akzeptieren, dass es dann Kollateralschäden gibt", erklärte Van Sou Ieng, der Vorsitzende der Garment Manufacturer Association of Cambodia (GMAC). ,,Warum werden nicht die Leute zur Verantwortung gezogen, die illegal demonstrieren?"

Es ist nicht gut Kirschen essen mit diesem Vorsitzenden der Textilindustriellen. Das wissen Gewerkschafter wie Kong Athit schon lange. Der Textilboss macht auch auf der Begrüßungswebseite seiner Organisation deutlich, worum es in Kambodscha geht. ,,Während in vielen Ländern die Textilindustrie nur einer von vielen Bereichen ist, ist die Textilwirtschaft in Kambodscha der wichtigste Industriezweig", stellt Ieng klar. Fünf Milliarden US-Dollar spült die Textilwirtschaft jährlich an Ausfuhrerlösen in die Kassen des Landes – oder besser gesagt, in die Hände von Unternehmern und Vertretern der Regierungspartei. Textilien stellen nicht nur 80 Prozent aller Exporte Kambodschas dar. Die Industrie explodiert förmlich. Durchschnittlich öffnen monatlich fünf neue Fabriken.
http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.textilindustrie-in-asien-die-sklaven-der-globalisierung.90750ab0-4c60-4542-8b67-f6a7a81ab59b.html

ZitatPhnom Penh: Etwa 400 TextilarbeiterInnen der Hongkong Yufeng blockierten die Zufahrtsstraße zum Canadia Park. Sie verlangen die Nachzahlung von Löhnen, die ihnen die Fabrik noch schuldet. Die Fabrik hat am 9.6. geschlossen, der Besitzer ist geflohen; die Verwaltung des Industrieparks hat schon einen Teil der Löhne gezahlt. In der Fabrik wurden Jeans und Jacken produziert, u.a. für Gap und Adidas. (The Cambodia Daily)

Im selben Industriepark haben mehr als 200 ehemalige Arbeiter der Harta Packaging die Nachzahlung von Zulagen für Betriebszugehörigkeit erreicht. Die Fabrik hat im Jahr 2012 den Besitzer gewechselt; der Neue hat frühere Betriebszugehörigkeit nicht anerkannt. (The Phnom Penh Post)

ZitatStreiks    

Sihanoukville: 200 ArbeiterInnen der Pollysa Home Textile (Kapital aus China) streiken gegen Überstunden und gegen die Entlassung von 20 KollegInnen, weil diese Überstunden verweigert hatten.

Siem Reap: 60 Arbeiter, die an der Restauration des Ta Prohm Tempels arbeiten und 30 weitere, die den Job vor kurzem verloren haben, demonstrierten vor dem Tempel. Das Projekt wird von der Archeological Survey of India (eine staatliche Institution Indiens) durchgeführt. Die beschäftigt und bezahlt die Leute auf Tageslöhnerbasis. Die Arbeiter fordern die Festeinstellung, um bei der absehbaren Beendigung der Arbeiten in den Genuß von Abfindungen zu kommen.
The Cambodia Daily, 3.,4.7.14

ZitatLandstreit [/size]   

Ta Ches, Kampong Tralach, Kampong Chhnang Provinz: Seit 2007 streiten sich die ansässigen Bauern und die Firma KDC um mehrere hundert Hektar Land. Jetzt wollte die Firma eine Baustelle einrichten; die Bauern versuchten das zu verhindern. Es kam zu Auseinandersetzungen mit den Bauarbeitern, bei der Zwillen und Pfeil/Bogen benutzt wurden. Es gab mehrere Verletzte. Die KDC gehört der Frau des Ministers für Energie und Bergbau.
The Cambodia Daily, 5.7.14

ZitatMüllabfuhr streikt    

Phnom Penh: Die Festnahme eines Arbeiters hat einen Streik bei der Müllabfuhr ausgelöst. Die Firma Cintri, die für ganz Phnom Penh die Müllabfuhr macht, hatte einen Arbeiter angezeigt, weil der übrig gebliebenes Diesel abzwackte. Die Arbeiter fordern jetzt nicht nur die Rehabilitierung des Kollegen (das private Einbehalten übrig gebliebenen Sprits sei als Gewohnheitsrecht erlaubt), sondern stellen auch die beim Streik im Februar noch nicht durchgesetzten Forderungen (vor allem Zulagen) erneut.
The Phnom Penh Post, The Cambodia Daily, 8.7.14

ZitatFabrik zahlt nicht    


[Protest bei der Ocean Garment]
Phnom Penh: Mehr als 1000 ArbeiterInnen der Ocean Garment demonstrierten vor der Fabrik und verbrannten Altreifen. Ein Gericht hat ihnen vollen Lohn für die Zeit zugesprochen, in der die Fabrik geschlossen ist. Die will aber nur einen kleinen Teil zahlen.
The Phnom Penh Post, 11.7.14

ZitatStreik    

Phnom Penh: Etwa 1000 ArbeiterInnen der Sun Well Shoes (7612) streikten den zweiten Tag für höhere Zulagen und bessere Sicherheitseinrichtungen.
The Cambodia Daily, 17.7.14


Zitat30 Verletzte bei Zusammenstößen in Phnom Penh
Polizei in Kambodscha löst Proteste der Opposition auf

Phnom Penh (AFP) - In Kambodscha ist es bei einer Demonstration von Regierungsgegnern erneut zu gewaltsamen Auseinandersetzungen gekommen. Die Teilnehmer der Kundgebung und Sicherheitskräfte attackierten sich in der Hauptstadt Phnom Penh gegenseitig mit Stöcken und Steinen, wie die Menschenrechtsorganisation Adhoc mitteilte. 30 Menschen seien verletzt worden, darunter Wachen eines Parks, der seit der blutigen Niederschlagung von Protesten streikender Textilarbeiter im Januar abgesperrt ist.


   
Zusammenstöße in Phnom Penh

Die etwa 300 Aktivisten verlangten freien Zugang zu dem Gelände, das als zentraler Versammlungsort für Demonstrationen dient. Nach Angaben von Adhoc feuerte die Polizei schließlich Tränengas in die Menge, um die Kundgebung aufzulösen. Der Militärpolizei zufolge wurden 17 Sicherheitskräfte verletzt. Drei Oppositionspolitiker seien festgenommen worden. Ein AFP-Fotograf beobachtete zwei verletzte Wachen mit blutenden Wunden am Kopf. Rund um den "Freiheitspark" in Phnom Penh kommt es regelmäßig zu Protesten. Menschenrechtler werfen den Sicherheitskräften vor, Demonstranten dabei mehrfach geschlagen zu haben.

Die Behörden in Kambodscha gehen seit Monaten mit aller Härte gegen Proteste von Regierungsgegnern vor. Im Januar wurden vier streikende Textilarbeiter von der Polizei erschossen. Ein Demonstrationsverbot wurde inzwischen aufgehoben, Kundgebungen müssen aber immer noch beantragt werden.

Für den seit bald drei Jahrzehnten regierenden Ministerpräsidenten Hun Sen sind die Proteste eine ernste Herausforderung. Hinzu kommen Vorwürfe der Opposition, die ihm eine Fälschung der Wahlen im Juli vorwirft und seinen Rücktritt fordert.
http://www.dtoday.de/startseite/politik_artikel,-Polizei-in-Kambodscha-loest-Proteste-der-Opposition-auf-_arid,359878.html

ZitatOppositionelle haben sich bei einer Demonstration in der Hauptstadt Phnom Penh Straßenschlachten mit den Sicherheitskräfen geliefert. Sie entwaffneten die Beamten und schlugen mit Knüppeln und Stöcken auf sie ein. Mindestens 40 Menschen wurden verletzt. Die Demonstranten verlangten, dass der Freedom Park in Phnom Penh wieder geöffnet wird. Sie wollten dort zu einer Kundgebung zusammenkommen und ihr Recht auf Meinungsfreiheit ausüben.
+ Video: http://de.euronews.com/nocomment/2014/07/16/proteste-in-kambodscha-enden-in-gewalt/
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Kuddel

ZitatGefeuert wegen Arztbesuchs
Menschenrechtler prangern Arbeitsbedingungen in Kambodschas Textilsektor an. Appell an Staat und ausländische Handelsketten

Von Thomas Berger


Nachdem der Boden einer Textilfabrik in der kambodschanischen Provinz Takeo am 21. Oktober eingebrochen ist, mussten die Beschäftigten im Krankenhaus behandelt werden


Die US-Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) hat Kambodschas Textilbranche ein vernichtendes Urteil in Sachen Beschäftigtenrechte ausgestellt. Zwar gibt es in dem südostasiatischen Land gesetzliche Schutzbestimmungen. Diese werden von den Fabrikeigentümern aber unterlaufen oder negiert. Staatliche Kontrollen gibt es immer weniger. Und die Auftraggeber – internationale Modehandelsfirmen – achten kaum auf deren Umsetzung. Zu diesem Ergebnis gelangt der vergangene Woche vorgestellte Report.

Die Studie erfasst nicht nur einige wenige Skandalfälle. Für die Erhebung wurden 340 Interviews geführt, die meisten davon (270) mit Beschäftigten in 73 Bekleidungs- und Schuhfabriken der Hauptstadt Phnom Penh und der benachbarten Provinzen. Befragt wurden zudem Gewerkschaftsführer, Arbeitsrechtsanwälte, Aktivisten und Vertreter des Branchenverbandes sowie Repräsentanten der ausländischen Konzerne.

Der Industriezweig bildet seit Jahren das Rückgrat der kambodschanischen Wirtschaft. Von den rund 700.000 Beschäftigten ist die übergroße Mehrheit (90 bis 92 Prozent) weiblich. Die Bedeutung der Branche unterstreichen Zahlen wie der Gesamtwert der ausgeführten Textilien, der sich 2014 auf umgerechnet 5,7 Milliarden US-Dollar belief. Das sind gut drei Viertel aller Exporte des Landes, die 350 bis 400 Millionen Dollar für die Ausfuhr von Schuhen nicht eingerechnet.

Die jüngste Anhebung des Mindestlohnes für die Textilarbeiterinnen auf umgerechnet 128 Dollar monatlich hatte positive Schlagzeilen geliefert – obwohl die Gewerkschaften 160 Dollar gefordert hatten. Was am Ende in der Lohntüte steckt, ist nur ein Puzzleteil der Realität. Denn viele Beschäftigte leben in ständiger Angst, bereits bei kleinsten Verfehlungen mit drakonischen Strafen bis hin zu sofortiger Kündigung belegt zu werden, so die HRW-Studie. Beispiel: eine junge Frau, die entgegen der Anordnung, an ihrem Arbeitsplatz zu bleiben, mit schwerem Nasenbluten einen Arzt aufsuchte. Als sie am nächsten Tag das Attest brachte, wurde ihr beschieden, dass sie nicht wiederzukommen brauche.

Eine Näherin, kurz zuvor wegen hoher Leistungen zur Vorarbeiterin befördert, wurde zurückgestuft und wieder geringer bezahlt, als ihre Schwangerschaft bekannt wurde. Nachdem sie mit Unterstützung von Kolleginnen und Gewerkschaftern dagegen protestiert hatte, wurden alle entlassen. Mutiger Einsatz für die eigenen Rechte und gewerkschaftliches Engagement sind für die Fabrikbesitzer willkommener Anlass für willkürliche Kündigungen oder Strafmaßnahmen.

Der Staat tut wenig dagegen. Dabei lobt HRW das 1997 eingeführte Arbeitsgesetz mit seinen Rahmenbedingungen als gut und fortschrittlich. Schon in Sachen Überstunden gebe es aber so gut wie keine Kontrollen – und in der Praxis werden eingehende Beschwerden ignoriert. Von den 73 untersuchten Fabriken fielen den Interviewern 48 auf, in denen Überstunden nicht freiwillig geleistet werden, wie es das Gesetz vorschreibt, sondern unter Zwang. Gerade die hohe Anzahl von Frauen führt zu geschlechtsspezifischer Ausbeutung: Schwangere werden entweder nicht eingestellt, oder ihre ausgelaufenen Verträge werden nicht erneuert, wie in rund der Hälfte der Betriebe nachweisbar war. Auch Krankheitsausfälle können schnell mit dem Rauswurf enden.

2014, so HRW, habe das zuständige Ministerium zwar gewisse Kontrollmechanismen auf den Weg gebracht. So stieg die Zahl der verhängten Geldstrafen gegen Betriebe von Januar bis November auf 25 – eine Verdopplung gegenüber dem Vergleichszeitraum. Bei landesweit rund 1.200 Betrieben der Branche und der Regelmäßigkeit von Verstößen in den überprüften Firmen ist die Zahl dennoch lächerlich. Der Staat müsse sein Monitoring dringend ausweiten, forderte HRW. Auch die Auftraggeber müssten auf die Einhaltung der Gesetze bei ihren Zulieferern achten. Von den sechs untersuchten Marken kam Adidas noch am besten weg – dort gebe es inzwischen auch expliziten Schutz für sogenannte Whistleblower, die Verstöße anzeigen und sonst oft von sofortiger Entlassung bedroht sind. Bei Adidas wie H&M würde auch die Liste der Zulieferunternehmen regelmäßig überprüft und publik gemacht. Marks and Spencer will erstmals 2016 seine Lieferanten offenlegen. Allen dreien sowie dem Label Gap gesteht HRW ein gewisses Bemühen zu, Problemfällen auf den Grund zu gehen. Schlechter sehe es bei den beiden übrigen untersuchten Firmen, Joe Spencer und Armani, aus.
https://www.jungewelt.de/2015/03-23/008.php

ManOfConstantSorrow

ZitatSolistreik
Chbar Mon City, Kampong Speu: 300 ArbeiterInnen der Bekleidungsfabrik Shui Yat streikten den zweiten Tag, weil die Firma zwei Gewerkschafter entlassen hat.
Quelle: The Cambodia Daily, 24.11.15

ZitatKeine Massage
Siem Reap: 70 Beschäftigte des Alaska Massage-Centers (Kapital aus Südkorea) streiken. Sie verlangen einen höheren Lohn, nämlich 177 US$ im Monat. Das ist der Betrag, den die Gewerkschaften als Mindestlohn für die Textil- und Schuhindustrie fordern. Dort ist er für 2016 auf 140 US$ erhöht worden. In der Service-Industrie gibt es keinen Mindestlohn; die Masseure kriegen derzeit zwischen 50 und 70 US$ im Monat.
Quelle: The Phnom Penh Post, 30.11.15

ZitatStreiks
Phnom Penh: 150 ArbeiterInnen der Conpress Holdings Garment streiken für unbefristete Arbeitsverträge und Essenszulage.
Provinz Kandal: 100 ArbeiterInnen der Winnie Fashion streiken gegen schlechte Arbeitsbedingungen und die feindliche Einstellung des Managements gegenüber Gewerkschaften.
Quelle: The Phnom Penh Post, 9.12.15

ZitatLandstreit
Provinz Kampong Speu: 200 Bauern haben erneut für Entschädigung demonstriert. Ihnen wurde von der Phnom Penh Sugar Co. Land weggenommen - die Firma gehört Ly Yong Phat, einem Senator der regierenden Partei. Die Menschenrechtskommission des Parlaments hat die Rückgabe des Landes empfohlen; die Provinzregierung sagt aber, die betroffenen Familien hätten keine Besitztitel, weil sie Staatsland besetzt hatten.
Quelle: The Cambodia Daily, 15.11.15

ZitatSpontaner Riot von Textilarbeiterinnen


[Streik im Tai Seng Industriepark]

Bavet, Svay Rieng: Nachdem sie von neuen Mindestlohn erfahren haben, haben Arbeiterinnen der Kingmaker spontan die Fabrik verlassen, sind zu anderen Fabriken in der Manhattan Industriezone gezogen und haben dort die Arbeiterinnen ermuntert, sich anzuschließen. Wo es Widerstand gab, wurden Steine geworfen, Fester entglast. Schließlich weitete sich der Streik auch in die Industriesonderzone Tai Seng aus. Insgesamt 30 000 waren entweder aktiv beteiligt, gingen nach Hause oder wurden ausgesperrt. Alle Gewerkschaften (deren Einfluß in Bavet ohnehin gering ist) verneinten eine Beteiligung. Die Rädelsführerinnen herauszufinden sei schwierig, angesichts der großen Zahl und des Chaos, sagt die Polizei. Die Arbeitgebervereinigung fordert in einem Brief an den Premierminister "die Wiederherstellung der Ordnung" und betont, dass man in der Vergangenheit zu viel hat durchgehen lassen.
Quelle: The Phnom Penh Post, The Cambodia Daily, The Irrawaddy, 18.12.15

ZitatMassenverhaftungen    
Bavet:  Ein großes Aufgebot von Polizei und Militär hat am Samstag dazu geführt, dass ein Teil der ArbeiterInnen die Arbeit wieder aufgenommen haben. Allerdings nicht alle; ein Manager schätzt, dass 20 bis 30 % der Posten besetzt sind. Die Polizei hat jetzt begonnen, massenhaft ArbeiterInnen festzunehmen, die genaue Zahl ist noch nicht bekannt. Ein Aktivist schätzt die Zahl auf bisher 30.
Quelle: The Cambodia Daily, The Phnom Penh Post, 21.12.15

ZitatArbeiterInnen


[Die festgenommenen Arbeiter wurden bald wieder freigelassen]

Bavet: Der Protest der TextilarbeiterInnen ging weiter. Beim Versuch der Polizei, die ArbeiterInnen davon abzuhalten, aus der Manhattan SEZ auszuziehen, setzte die Polizei Wasserwerfer der Feuerwehr ein. Die ArbeiterInnen wehrten sich, unter anderem mit dem Werfen von Steinen. Ein Wasserwerfer wurde beschädigt, einer ganz zerstört. Auch vor der Tai Seng SEZ wurden Wasserwerfer gegen 8000 Demonstranten eingesetzt. 36 Frauen und 22 Männer wurden festgenommen, aber - aus Angst davor, dass die ArbeiterInnen das Polizeiquartier angreifen - gleich wieder freigelassen. Auf beiden Seiten gab es einige Verletzte.
Quelle: The Phnom Penh Post, The Cambodia Daily, 22.12.15

ZitatStraßenschlacht
Bavet: In der Manhattan SEZ ist es erneut zu Straßenschlachten zwischen ArbeiterInnen und der Polizei gekommen mit einigen Verletzten. In diesem Industriepark arbeiten an die 30 000. Bis zu 5000 ArbeiterInnen waren in die Auseinandersetzungen verwickelt. Die hatten mit wenigen Hundert angefangen, als aber andere Arbeiter sahen, wie die Polizei mit Elektroschlagstöcken und Wasserwerfern hantierte, mischten sich viele weitere ein. Alle Fabriken wurden geschlossen, die ArbeiterInnen nach Hause geschickt. Die Polizei - von den Fabriken mit Verpflegung versorgt - ist weiterhin in der SEZ stationiert.
Quelle: The Phnom Penh Post, The Cambodia Daily, 23.12.15

ZitatAusgesperrt
Bawet: In den beiden SEZ - Manhattan und Tai Seng - war es ruhig. Grund ist eine faktische Aussperrung aller ArbeiterInnen. Veranlasst hat das die Provinzregierung, was die allerdings bestreitet. Tatsächlich haben aber Polizisten und Soldaten in den Dörfern und Wohngebieten verbreitet, dass nicht gearbeitet wird.
Quelle: The Phnom Penh Post, The Cambodia Daily, 24.12.15

ZitatStreik
Phnom Penh: 500 ArbeiterInnen der Mastex Incam sind in Streik getreten. Sie wehren sich gegen erzwungene und unbezahlte Überstunden, Arbeit an Feiertagen und verlangen Essenszulage und Bezahlung der Schwangerschaftsuntersuchungen.
Quelle: The Phnom Penh Post, 25.12.15

ZitatStreik vorbei?
Bavet: Nach zwei Tagen Aussperrung sind wohl die meisten ArbeiterInnen zur Arbeit zurückgekehrt. Die Informationen sind unklar: Es gibt Quellen, die sagen "fast alle" seien zur Arbeit gekommen; andere berichten, dass die Anwesenheitsrate 80 % betrage. In mindestens einer Fabrik sind die ArbeiterInnen zu Mittag wieder rausgegangen, nachdem betriebliche Verhandlungen gescheitert sind. Neben den früher festgenommenen - die entgegen ersten Meldungen und Versprechungen nicht freigelassen worden sind - sind 6 Fahrer von LKWs, die die ArbeiterInnen aus den Dörfern in die SEZs bringen, verhaftet worden. Sie wurden der Gewalt und Sachbeschädigung beschuldigt. Der Gouverneur will sich für ihre Freilassung einsetzen, weil er nach eigener Aussage davon ausgeht, dass sonst keine Ruhe einkehrt. Die Gewerkschaften waren zwar zu Verhandlungen eingeladen, bestreiten aber nach wie vor jede Beteiligung. Tatsächlich sind sie in den beiden SEZs kaum vertreten. "Seit 2013 haben sie unsere Leute systematisch entlassen, jetzt wollen sie unsere Hilfe", beklagt sich ein Gewerkschaftsvertreter. Die Arbeitgeber wollen mehr Verhaftungen und intensive Suche nach den Rädelsführern. "Ich glaube nicht, dass Arbeiter von 40 verschiedenen Fabriken spontan zu den gleichen Aktionen greifen". Die Fabriken wollen die zwei Tage Aussperrung nicht bezahlen.
Quelle: The Phnom Penh Post, The Cambodia Daily, 25., 26.12.15

ZitatGedenken nicht erlaubt
Phnom Penh: Etwa 300 Menschen wollten an die Streiks und ihre blutige Niederlage Anfang Januar 2014 (8460) erinnern. Damals waren 5 Männer erschossen worden. Polizei und Militär waren mit 500 Mann aufmarschiert und verhinderten mit Gewalt, dass die Demo den Platz der Auseinandersetzungen von 2014 erreichte.
Quelle: The Phnom Penh Post, The Cambodia Daily, 4.1.16

ZitatHotelstreik
Siem Reap: Seit 9 Tagen demonstrieren die 90 Angestellte des Hotels Victoria Angkor Resort. Sie fordern die Wiedereinstellung von 17 KollegInnen, die nach einer Gewerkschaftswahl im September und Oktober 2015 entlassen worden sind. Außerdem fordern sie die Entlassung des Generalmanagers, der dafür verantwortlich ist. Ein Vermittlungsausschuss hat schon im Dezember die Wiedereinstellung von 11 und Abfindungen für die anderen empfohlen.
Quelle: The Phnom Penh Post, 7.1.15


Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ManOfConstantSorrow

Und weiter geht's mit Nachrichten aus einer Ecke der Welt, für die sich keine Sau interessiert:

ZitatGegen Entlassung    
Kampot: 400 ArbeiterInnen der Textilfabrik Cambo TDG (Kapital aus Südkorea) demonstrierten vor dem Fabriktor. Sie verlangen die Wiedereinstellung von 19 Kolleginnen und 2 Kollegen, deren Vertrag nicht verlängert worden ist. Sie hatten einen 3-Monats-Vertrag, arbeiten aber schon länger als 2 Jahre in der Fabrik. Sie hatten anderen ArbeiterInnen geholfen, ihre Ansprüche an die Firma zu stellen. Die Firma erklärt, sie wolle wegen Auftragsmangel die Zahl der Beschäftigten verringern. Das glauben die Streikenden nicht, da die Fabrik gleichzeitig neue Arbeiter sucht.
Quelle: The Phnom Penh Post, 28.6.16

ZitatFabrik bewacht    


[Fabrik bewacht]

Phnom Penh: Etwa 200 ArbeiterInnen der Chung Fai Knitwear (Strickwaren, Kapital aus Hong Kong) haben festgestellt, dass Büroeinrichtung aus der Fabrik weggefahren wurde. Die Fabrik produziert schon einen Monat nicht mehr und hat auch den Lohn für Juni nicht gezahlt. Der Besitzer ist verschwunden. Deshalb bewachen sie jetzt die Zufahrt, damit nichts mehr weggebracht werden kann. In der Hoffnung, dass spätestens mit dem Verkauf der Einrichtungen Löhne und Abfindungen gezahlt werden können. Einige ArbeiterInnen arbeiten seit 18 Jahren im Betrieb.
Quelle: The Phnom Penh Post, 4.7.16

ZitatFestnahmen    
Kampot: Im Zusammenhang mit dem Streik von 400 ArbeiterInnen der Cambo TDG sind abends in einer Kneipe drei Gewerkschafter festgenommen worden. Sie werden am Freitag vor Gericht gestellt. Sie sollen die ArbeiterInnen aufgehetzt haben. Deren Streik dauert an, obwohl die Firma 19 von 21 entlassenen KollegInnen 19 wieder eingestellt hat. Die ArbeiterInnen verlangen auch die Wiedereinstellung der beiden anderen.
Quelle: The Phnom Penh Post, The Cambodia Daily, 7.7.16

ZitatStreik    
Battambang: Schon 11 Tage streiken 300 ArbeiterInnen der Aerosoft Summit Footwear. Sie fordern ihre Anerkennung als Festeingestellte nach 3 Monaten Probezeit. Das würde ihnen Zulagen und Krankenversicherung bringen. Noch nicht einmal eine staatliche Zulage von 7 US$ an alle Fabrikarbeiter wurde ihnen weitergegeben.
Quelle: The Phnom Penh Post, 12.7.16

ZitatBauarbeiterprotest    
Phnom Penh: An die 100 Bauarbeiter protestierten vor der Verwaltung der Theng Sreng, die "Gated communities", also bewachte Wohnsiedlungen baut, bzw von Subfirmen bauen lässt. Sie hat den Führer einer neuen Gewerkschaft entlassen, einen Tag nach seiner Wahl. Die Firma behauptet, er hätte Firmeneigentum gestohlen (was er bestreitet), gibt aber zu, dass seine Gewerkschaftaktivitäten den Ausschlag gegeben hätten.
Quelle: The Phnom Penh Post, 14.7.16


ZitatSolistreik    
Phnom Penh: Mehr als 300 ArbeiterInnen der Elektronikfabrik I Sound Cable Cambo aus der Provinz Kampong Speu (östlich der Hauptstadt) demonstrierten vor dem Arbeitsministerium. Sie fordern die Wiedereinstellung des stellvertretenden Gewerkschaftsvorsitzenden im Betrieb, der letzten Monat entlassen worden ist. Außerdem fordern sie Entschädigungen für Arbeitsunfälle, leichteres Verfahren beim Anmelden von Urlaub und die Bezahlung von 3 Monaten Schwangerschaftsurlaub im Voraus.
Quelle: The Phnom Penh Post, 20.7.16


ZitatBeerdigung
Kem Ley war mit seinen Radiosendungen sehr beliebt im Land. Er war ein Politischer Analyst, Landrechtsaktivist und Menschenrechtler. Er war sowohl von der Regierung, als auch von der Opposition unabhängig. Am 10.6. wurde er erschossen, als er in einer Tankstelle einen Kaffee trank. Der angebliche Schütze war ein Soldat, der angab, Ley schuldete ihm noch Geld. Das glaubt noch nicht einmal die Familie des Mörders. Die Trauerfeier wurde zu einer riesigen Demonstration. Hunderttausende nahmen teil - es war die größte öffentliche Versammlung seit der Beerdigung von Norodom Sihanouk 2013.
Quelle: The Cambodia Daily, The Phnom Penh Post, The China Post, 25.7.16

ZitatErfolgreicher Streik    
Kien Svay, Kandal: Weil ein Manager und eine Gewerkschafts-Repräsentantin die ArbeiterInnen schlecht behandelt und 10 von ihnen wegen kleinen Problemen entlassen haben, sind 700 ArbeiterInnen der H.R. Grand Garment (Kapital aus China) in Streik getreten. Sie waren schnell erfolgreich. Der Manager wurde entlassen und die Frau suspendiert.
Quelle: The Cambodia Daily, 29.7.16


ZitatBrauer    
Sihanoukville: 200 Beschäftigte der Cambrew Brauerei (Angkor Beer) sind in Streik getreten. Sie fordern die Wiedereinstellung des Lagerchefs, der wegen angeblicher Annahme von Schmiergeldern entlassen worden ist. Er bestreitet die Vorwürfe.
Quelle: The Cambodia Daily, 22.8.16 


ZitatKein Bier    
Sihanoukville: Erst waren es 200, die bei der Brauerei Cambrew (Angkor Beer und Carlsberg) (9438) streikten, dann 600. Jetzt hat die Brauerei ganz dicht gemacht und alle ihre 1150 Beschäftigten nach Hause geschickt. "Wenn eine Abteilung unterbrochen ist, steht die ganze Produktionslinie", so ein Firmensprecher. Die Arbeiter fordern die Wiedereinstellung des Lagerchefs und die Entlassung des (aus Malaysia stammenden) Generalmanagers.
Quelle: The Cambodia Daily, 24.8.16


ZitatStreik
Donkeo, Provinz Takeo: Etwa 1000 ArbeiterInnen der Gabo Tech Garment demonstrierten vor der Provinzregierung. Sie verlangen die Entlassung eines Managers, der sie schlecht behandelt und 20 Leute ohne Grund entlassen hat. Nach einem Streik im Juli haben sie zwar bessere Arbeitsbedingungen durchgesetzt; der Manager ist aber immer noch an der Macht.
Quelle: The Cambodia Daily, 25.8.16

Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ManOfConstantSorrow

ZitatArbeiterproteste    
Phnom Penh: An die 100 Bauarbeiter, Ingenieure und Reinigungskräfte vom Entwicklungsprojekt am ehemaligen Boeung Kak See demonstrierten vor der Baustelle. Sie sind seit längerem nicht bezahlt worden, einige haben seit einem Jahr keinen Lohn gekriegt. Der Generalunternehmer ist die dem chinesischen Staat gehörende China State Construction Engineering Co. Die sagt, sie hätte die Löhne an einen Subunternehmer gezahlt, der sei aber auf und davon. Nicht nur kambodschanische Arbeiter klagen; auch Chinesen sind wohl betrogen worden; zum Teil wurde ihnen weit höhere Gehälter versprochen. Diese Entwicklungsprojekt war jahrelang umstritten (und ist es bis heute), weil ehemalige Bewohner gewaltsam entwohnt wurden, siehe 7391, 7152, 7002. (The Phnom Penh Post)
Steung Meanchey: Mehr als 100 ArbeiterInnen der Nantai Garment protestieren die niedrigen Abfindungen, die sie nach einem Eigentümerwechsel erhalten sollen, weit niedriger, als es das Gesetz vorschreibt.
Laut Innenministerium gab es im ersten Halbjahr 2017 432 Arbeiterproteste in 376 Fabriken. (Khmer Times)
Quelle: div., 31.8.17

ZitatRepression als Wahlkampf    
Nächstes Jahr sind Parlamentswahlen; die Partei CPP von Präsident Hun Sen regiert zwar seit Jahrzehnten, hat aber zuletzt Verluste hinnehmen müssen. Alle Beobachter sind sich einig, dass die Regierung den Wahlkampf vorbereitet: Der Oppositionsführer Kem Sokha ist festgenommen und wegen "Hochverrat" angeklagt worden - dringender Tatverdacht auf der Grundlage eines vier Jahre alten Videoclips. Mehrere Radio- und TV-Stationen (darunter die amerikanischen Radio Free Asia und Voice of America, aber auch einige unabhängige) wurden geschlossen; wegen Unklarheiten mit ihren Lizenzen. Jetzt hat die englischsprachige The Cambodia Daily ihr Erscheinen einstellen müssen, weil sie angeblich 6 Mio. US$ Steuerschulden hat. Die Steuerbehörde hat dies festgelegt, ohne jemals die Bücher der Zeitung geprüft zu haben. Einspruch ist nicht möglich.
Quelle: The New York Times, 3.9., The Phnom Penh Post, Radio Free Asia, 5.9.17

Zitat Streik    
Samrong Tong, Kampong Speu: 150 ArbeiterInnen der Teng Xun sind in Streik getreten, um für bessere Arbeitsbedingungen zu kämpfen. Sie fordern freie Tage für Schwangere (um zur Untersuchung gehen zu können), kein Lohnabzug bei Kranheit oder Verletzung, keine willkürlichen Entlassungen.
Quelle: Khmer Times, 5.9.17

ZitatProtest    
Sihanoukville: An die Hundert Beschäftigte der Crown Beberage Cans protestierten außerhalb der Fabrik gegen die Entlasssung eines Kollegen. Der wollte eine Gewerkschaft im Betrieb aufbauen und die Leute wollten ihn als Präsidenten der Gewerkschaft wählen.
Quelle: Khmer Times, 14.9.17

ZitatGeld her !    
Takhmoa, Kandal: 300 bis 400 ArbeiterInnen der First Gawon Apparel haben erneut gegen die späte Zahlung von Löhnen protestiert. Der Septemberlohn sollte am 10.10. gezahlt werden; es gab für die 1000 Beschäftigten nur etwa ein Drittel.
Quelle: The Phnom Penh Post, The Khmer Times, 12.10.17

ZitatZementarbeiter    
Provinz Battambang: Etwa 100 Arbeiter der Battambang Conch Cement Co. protestierten außerhalb der Fabrik, weil sie ihre Septemberlöhne noch nicht gekriegt haben. Die Arbeiter kommen aus China, die Fabrik ebenfalls. Es kam zu Schlägereien mit Vorarbeitern, von denen drei verletzt wurden. Die Firma hat die Arbeiter wegen "versuchten Mordes" angezeigt, das wird aber von der Immigrationsbehörde zurück gewiesen - es handele sich um eine Arbeitsauseinandersetzung.
Quelle: The Phnom Penh Post, 17.10.17

ZitatStreik    
Sen Sok: 2000 ArbeiterInnen der Sportschuhfabrik Pou Yuen (Cambodia) sind in Streik getreten. Grund: Ihnen werden nur noch 3-monatige Verträge angeboten. Bisher hatten sie Jahresverträge. Es gibt Gerüchte, dass die Fabrik verlegt werden soll; die ArbeiterInnen denken, dass mit den kurzen Verträgen Abfindungen vermieden werden sollen. Gewerkschafter schätzen, dass mehr als 90 % aller ArbeiterInnen nur kurzfristige Verträge haben.
Quelle: Khmer Times, The Phnom Penh Post, 20.10.17

ZitatEntwaldung    


[Satellitenbilder einer Gummiplantage]

Aufgrund von Satellitenaufnahmen der NASA hat die University of Maryland errechnet, dass Kambodscha jedes Jahr 14,4 % seines Waldes verliert. Die Regierung bestreitet das und verweist auf verschiedene Initiativen, wie die Bildung einer speziellen Polizeieinheit. Es gibt allerdings wenig wirklich zuverlässige Daten. Erstens rechnet die Regierung anders, sie zählt Gummibaum- und Ölpalmenanpflanzungen als Wald. Daneben geht sie massiv gegen NGOs und Kritiker vor, sodass es unabhängige Berichte von vor Ort kaum gibt.
Quelle: The Diplomat, 30.10.17

ZitatStreik beendet    
Takhmao, Kandal: Die 900 ArbeiterInnen der Gawon Apparel haben ihren Septemberlohn gekriegt, nach wochenlangem Streik (9861). Deshalb wurde der Streik beendet.
Quelle: Khmer Times, 3.11.17

ZitatImmerhin Seife    
Bavet, Syay Rieng: Mehr als 100 ArbeiterInnen der You Li International demonstrierten vor der Fabrik für bessere Arbeitsbedingungen. Sie haben 14 Forderungen, darunter die Abschaffung des Strafenkatalogs, einigermaßen würdige Toiletten, Erste Hilfe- Einrichtungen und vor allem längere Arbeitsverträge - bisher arbeiten sie auf der Grundlage von 1 Monatsverträgen. Die Firma hat sich bisher damit einverstanden erklärt, Seife für die Toiletten auszugeben und 6-Monatsverträge zu vergeben.
Quelle: Khmer Times, 13.11.17

ZitatOpositionspartei verboten    
Der Oberste Gerichtshof hat die stärkste Oppositionspartei verboten, wegen "Hochverrat". Sie soll mit der Hilfe der USA einen Putsch vorbereitet haben. Die Cambodia National Rescue Party CNRP (9586) hatte bei den Wahlen im letzten Jahr nur knapp verloren und hatte bei Kommunalwahlen stark zugelegt. Sie war 2013 als Vereinigung der Sam Rainsy Party (4027) und der Human Rights Party gebildet worden. Sam Rainsy (6981, 377) selbst lebt seit Jahren im Exil; der Führer der Human Rights Party, Kem Sokha, ist im September verhaftet worden, ebenfalls wegen "Hochverrat". Der Gerichtshof selbst ist ausschließlich mit Leuten aus dem Umfeld vom Präsidenten Hun Sen (8405, 7051, 5531, 407) besetzt. In Phmom Penh wurden alle strategischen Punkte von Polizei und Militär besetzt; Proteste gab es aber keine. Die CNRP hatte auch auf juristischen Widerstand verzichtet. Ihre Sitze im Parlament sollen nun auf andere "Oppositionsparteien" verteilt werden. Ihre Mitglieder und Mandatsträger in den Kommunen sind eingeladen, zur Regierungspartei überzulaufen "oder juristische Verfolgung" zu erwarten. 118 führende Mitglieder der CNRP sind mit 5-jährigem Politikverbot belegt; allerdings ist die Hälfte von ihnen schon ins Exil geflüchtet. Das Verbot der CNRP ist ein weiterer Schritt in Richtung Diktatur - in der letzten Vergangenheit wurden Medien aufgelöst (darunter die Cambodia Daily (9830)), NGOs aufgelöst oder verfolgt.
Quelle: The Phnom Penh Post. The Khmer Times, The Sydney Morning Herald, 17.11.17

ZitatErneut zu spät    
Takhmao: Mehr als 500 ArbeiterInnen der Gawon Apparel (9882) sind erneut in Streik getreten, weil die Fabrik schon wieder den Lohn nicht rechtzeitig bezahlt hat. Diesmal verspricht die Fabrik, am 22.11. zu zahlen. "Ja, wir haben Schwierigkeiten, aber das Management wird die Summe irgendwie zusammenkriegen".
Quelle: The Phnom Penh Post, The Khmer Times, 20.11.17

Zitat  Geld her !    
Phnom Penh: 500 ArbeiterInnen der Meng Da Footwear demonstrierten und blockierten eine Straße. Sie verlangen, dass ihre Jahresprämien von 2010 bis 2017 ausgezahlt werden. Der Anlass für den Protest waren Nachrichten, dass die Fabrik den Besitzer wechseln könnte. In der Fabrik arbeiten 5000.
Quelle: Khmer Times, 4.12.17

ZitatSchon wieder keinen Lohn    
Takhmao: Schon wieder ist die Gawon Apparel die Löhne schuldig geblieben. Deshalb haben mehr als 200 ArbeiterInnen erneut gestreikt und eine Straße blockiert. Neben der Verspätung der Auszahlung mußten die ArbeiterInnen auch feststellen, dass auf den Abrechnungen auch noch Zulagen gekürzt worden sind.
Quelle: The Khmer Times, 14.12.17
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

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