US-Hafenarbeiter streiken wegen Irak-Krieg

Begonnen von Kater, 14:46:11 Sa. 03.Mai 2008

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Kater

ZitatAlle Häfen der Westküste betroffen
US-Hafenarbeiter streiken wegen Irak-Krieg

Aus Protest gegen den Irak-Krieg haben tausende Hafenarbeiter an der amerikanischen Westküste die Arbeit niedergelegt. Die Gewerkschaft der Hafenarbeiter hatte die Streikaktion für den 1. Mai angekündigt. ''Wir unterstützen unsere Soldaten und sagen den Politikern in Washington, dass es an der Zeit ist, den Krieg im Irak zu beenden'', hieß es in einer Mitteilung von Gewerkschaftschef Bob McEllrath. Die Gewerkschaft unterstellt den großen Reedereien, sie würden vom Irakkrieg profitieren.

Nach Gewerkschaftsangaben beteiligten sich rund 25.000 Arbeiter an dem Streik. 29 Häfen von San Diego in Südkalifornien bis Seattle im US-Staat Washington waren betroffen, darunter auch Los Angeles, der größte Hafen der amerikanischen Westküste. Ein Sprecher der Pazifischen Hafenvereinigung sagte, an allen 29 Häfen der Westküste sei das Ent- und Beladen der Schiffe völlig zum Erliegen gekommen. Wieviele Schiffe vom Streik betroffen waren, ist noch nicht klar. Nach Angaben des Sprechers werden an einem normalen Tag an der US-Pazifikküste rund 10.000 Container bewegt. Die Protestaktion soll acht Stunden dauern.

http://www.swr.de/nachrichten/-/id=396/nid=396/did=3466948/dq4lo1/


ManOfConstantSorrow

In Verbindung mit dem ganztägigen Streik von über 25.000 US-Hafenarbeitern gegen den verbrecherischen Krieg in Afghanistan und im Irak haben irakische Hafenarbeiter am 1. Mai ebenfalls gestreikt. Trotz des offiziellen Streikverbots legten sie in den Häfen Umn Kasr und Khor Alsubair für eine Stunde die Arbeit nieder und schickten der Hafenarbeitergewerkschaft ILWU in Kalifornien eine Mai-Botschaft.

Respekt!
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ManOfConstantSorrow

Zitat,,Dass wir in Genua die Waffenlieferung an Saudi-Arabien bestreikt haben, entspricht der Tradition: Das haben wir auch schon bei Lieferungen für den Krieg gegen Vietnam und gegen den Irak gemacht"

Der Streik der Hafenarbeiter von Genua gegen die Waffenlieferungen an die mörderische Saud-Bande und ihren Krieg gegen Jemen war eine Art Fanal, dass endlich etwas geschehen muss. Wie ihre Kollegen in Frankreich haben die Docker dies getan. Die Aktion der italienischen Docker steht in einer langen Tradition solcher Aktionen, mit denen bereits Waffenlieferungen nach Vietnam verhindert worden waren, aber auch Waffen an die Pinochet-Diktatur zu liefern wurde in Genua verhindert.
(...)
Repression gegen die Hafenarbeiter*innen in Genua: Hausdurchsuchungen und drohende Haftstrafen...
https://www.labournet.de/?p=150887
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Kuddel

Um ein Ende der wegen des Weltkriegs gekappten Löhne zu erreichen, streiken an diesem Tag 1919 35.000 Schiffbauer in Seattle. Ihnen folgen 30.000 weitere Arbeiter, der Generalstreik legt die Stadt für fünf Tage vollkommen lahm.


Kuddel

ZitatAutonomes Hafenarbeiterkollektiv CALP: ,,Wir sind Antimilitaristen, keine Pazifisten"

Interview ,,Die Revolution ist kein Galadinner": José Nivoi und sein autonomes Hafenarbeiterkollektiv CALP in Genua blockieren Schiffe mit militärischem Gerät auf dem Weg nach Saudi-Arabien oder in Richtung anderer Kriegsparteien
https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/jose-nivoi-hafenarbeiter-in-genua-wir-sind-antimilitaristen

Leider verschwindet das Interview hinter der Bezahlschranke.

Doch ich halte die Zeilen oben für zitierenswert, da mir der Gedanke des Antimilitarismus als sehr wichtig erscheint, der eben nicht pazifistisch sein muß, sondern auch militant sein kann.

Überhaupt halte ich alles für wichtig, was dieses "die da oben machen eh was sie wollen" durchbricht. Diesem resignativen Starren auf einen Staat, der nicht unsere Interessen vertritt, sollte man eigene Möglichkeiten und eine eigene Macht entgegenstellen.

In Deutschland gab es beeindruckende Sobotageakltionen an Führparks der Bundeswehr.

An die Macht und Möglichkeiten der Arbeiter denkt man hierzulande kaum. Italien macht es uns vor. Mit Kundgebungen, Demos, Blockaden und Streiks gehen Hafenarbeiter gegen Waffentransporte vor.

BGS

Autonome Hafenarbeiterkollektive sollte es eigentlich in jedem Hafen geben, vorbildlich. Denn Aktionen in Häfen treffen den Gegner tatsächlich.

MfG

BGS
"Ceterum censeo, Berolinensis esse delendam"

https://forum.chefduzen.de/index.php/topic,21713.1020.html#lastPost
(:DAS SINKENDE SCHIFF DEUTSCHLAND ENDGÜLTIG VERLASSEN!)

Kuddel

Absolut richtig. Doch für Menschen, die lange und hart arbeiten, ist es nicht einfach, auch noch eine unabhängige Organisation aus dem Boden zu stampfen. Zumindest in der Anfangsphase hat man auch gegen die Passivität und Ignoranz der Kollegen zu kämpfen.

Deshalb gilt mein Respekt denjenigen, die es gegen alle Widrigkeiten versuchen!

Kuddel

Daß es Widerstand von Arbeitern gegen Rüstungsproduktion und gegen Waffentransporte gibt, ist viel zu wenig bekannt.

Die belgischen Gewerkschaften ACV Puls, BTB, BBTK und ACV-Transcom haben in einer gemeinsamen Erklärung ihre Mitglieder dazu aufgerufen, keine Flugzeuge abzufertigen, die Waffen nach Israel transportieren.

ZitatIn Großbritannien blockierten rund 150 Gewerkschaftsmitglieder in Sandwich in der Grafschaft Kent die Zufahrten zu Instro Precision, einer Tochter des israelischen Waffenherstellers Elbit Systems, »um gegen den Einsatz britischer Waffenexporte beim aktuellen Völkermord am palästinensischen Volk zu protestieren«
https://www.jungewelt.de/artikel/462329.arbeiter-gegen-kriegsgesch%C3%A4fte.html

In Deutschland beginnt auch eine Diskussion.
https://www.sagtnein.de/

ManOfConstantSorrow

Ein weiteres schönes Beispiel aus den USA:

ZitatIch bin hier im Hafen von Oakland mit Mitgliedern der Bay Area, die gegen die Lieferung von Waffen an Israel protestieren. Mindestens ein Arbeiter auf dem Schiff hat die Arbeit niedergelegt. Wir brauchen die Aufmerksamkeit der Medien!



UPDATE: Das Schiff wurde vorläufig wieder angedockt!!!! Die Proteste sind immer noch stark! Die Demonstranten sind immer noch auf der Leiter!

UPDATE: Die Demonstranten auf der Leiter wurden heruntergebracht und verhaftet. Das Schiff verlässt das Dock. Es ist auf dem Weg nach Tacoma, um Waffen abzuholen. Es besteht die Möglichkeit, dass die Seeleute das Schiff in Tacoma aus Solidarität verlassen werden. Demonstranten in Tacoma, ihr seid als nächstes an der Reihe!

https://x.com/beccalew/status/1720487045737673065
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!


ManOfConstantSorrow

Aktivisten blockieren nun die Einfahrt zum Hafen von Tacoma, wo das US-Schiff liegt,  das Waffen nach Israel transportieren soll. Vor Tagen wurde es in Oakland blockiert.  Das Schiff kann im Moment nicht ablegen.

https://x.com/BTnewsroom/status/1721546391581843753
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Nikita

Sitenote:Die Website Payday Report berichtet von 3000 Arbeitskämpfen in den USA seit März  2020 und liefert eine Karte dazu. Dort kann jeder einen Streik melden.

https://paydayreport.com/payday-interactive-strike-tracker/

ManOfConstantSorrow

ZitatIn mehreren Städten Europas protestieren Arbeiter:innen gegen den Krieg gegen Gaza. Sie kündigen Arbeitsverweigerungen gegen Waffenlieferungen an.
https://perspektive-online.net/2023/11/hafenarbeiterinnen-kuendigen-streik-gegen-waffenlieferungen-an-israel-an/
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!


Kuddel

Wer hätte das gedacht, auch Indien...

ZitatHafenarbeitergewerkschaft weigert sich, Schiffe mit militärischem Gerät für Israel abzufertigen
Die Gewerkschaft rief ihre Mitglieder auf, keine Schiffe mehr abzufertigen, die militärische Ausrüstung nach Palästina oder Israel transportieren. Sie forderte außerdem eine "sofortige Einstellung" des Krieges in Gaza.
https://www.indiatoday.in/india/story/port-workers-union-refuses-to-handle-ships-carrying-military-equipment-to-israel-immediate-ceasefire-gaza-2503802-2024-02-18

Statt dessen schmückte sich Stefan Körzel DGB Vorstand bei twitter/"X" mit einer Israelflagge. Der DGB steht stehts stramm hin der der Politik der Bundesregierung.

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