Tafel oder sozial gerecht ?

Begonnen von Hacker Olaf, 21:15:25 So. 25.Mai 2008

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Hacker Olaf

:aggressiv> HALT, KEINER darf mehr viel sozial arbeiten.
                  Weil , wenn Du dich richtih ins Zeug legst, Du bestraft
                  wirst. Du wirst automatisch ein Krimineller, auch wenn
                  Du etwas Gutes tust!
                  Wie ist dies zu verstehen ?
                  Ich leiste seit 1995 TAFEL - ARBEIT ehrenhalber !
                  Ich bekomme weder Lohn, noch  
                  Aufwandsentschädigungen und fahre die Lebensmittel
                  von den Großmärkten zur TAFEl im Wechsel mit anderen
                  5 Fahrern. Ich fahre aber am Meisten !
                  Seit 13 Jahren !
                  Ein Richter Oliver Berg aus Mainz im Nebenberuf auch  
                  katholischer Lehrer auf der FH, MAINZ , im Vorstand der
                  FH ist die CARITAS vertreten , ist der Meinung :
                  " Weil Sie am Meisten arbeiten, sind Sie der    
                  "Chef" und wer der " Chef " ist , wird bestraft !
                  Ich soll jetzt 960 Stunden gemeinnützige Arbeit leisten !
                  Rechne einmal aus, was 13 Jahre x 4 Stunden täglich
                  von Mo - Samstag ohne Urlaub ( ohne Krankheit, weil
                  ich gute Vollwertkost von der Tafel esse )
                  für eine gemeinnützige Stundensumme ergibt ?
                  240 Tage x 13 x 4 = bisher ehrenhalber geleistete  
                  Stunden = 12 480 Stunden ehrenhalber und jetzt
                                       960 Stunden zur Buße !!!!!
                                       Da lachen meine Hühner, Herr Richter !
                   :cheer: Dies ist ein Stundenwitz !
                   Aber wie kaputt ist unser Rechtstaat, wenn ein
                   "neutraler " Richter aufgrund solcher Erklärungen
                   Urteile fällt ! Ziemlich kaputt ! Ich sage mir, wer mir
                   aber Unrecht tut, den wird eines Tages seine dauernde
                   Ungerechtigkeit einholen, denn mit Anderen summiert
                   sich die Ungerechtigkeit und die Summe holt Sie ein Herr  
                   Oliver Berg .
                   Bei mir war es nur ein Stundenwitz !
                   Dazu kommt natürlich noch, daß eine ganz andere Person
                   verantwortlich war, die aber aufgrund Ihres
                   Gesundheitszustandes nicht greifbar ist und war !
                   Deswegen musste eine fadenscheinige Erklärung
                   herhalten. Zusätzlich hat der sogenannte
                   Belastungszeuge, wie sich jetzt herausstellte eine  
                   Falschaussage gemacht, die hoch angerechnet  
                   wurde, denn meine Entlastungszeugen, die anderen  
                   Fahrer der Tafel wurden deshalb nicht geladen, aber von  
                   mir genannt. Eine Prozessführung, die nach Befangenheit  
                   riecht. Der Caritas - Mitarbeiter aus Worms war der
                   Hintergrund - Urheber, der über eine zweite Person die
                   Wormser Zeitung verständigte, welche
                   mit Freuden üble Nachreden verbreiteten und eine
                   Rufmord - Vernichtungskampanie startete. Eines dieser
                   Zeitungslügen wurden als Verbraucherbeschwerde am
                   Gericht bewertet, sodaß ein Zwang entstand.
                   Ich schütze auf jeden Fall eine kranke Frau mit meinen
                   960 Stunden, die ich vorteilhaft anlegen werde.
                   Die Zeitungslügen waren, jetzt kommt der Hammer !
                   Vorteilhaft, denn mein Freundeskreis verdoppelte sich
                   nach dem Urteil incl. Zeitung. Ich habe statt vorher
                   500 Freunde jetzt etwas über 1000.
                   Es werden immer mehr, denn die Wahrheit ist doch nicht
                   zu vernichten. Auch nicht durch eine straff organisierte
                   Minderheit. Gruß Bürgermeister der Armen
Olaf Hacker - Umweltprojekt Worms

antonov

bestrafung wofür ?

was ist passiert ?

Woki

Kannst du eigentlich auch mal mit Fakten kommen und nicht nur so wirres Zeug schreiben?

PS:
Ist nicht nötig, dass du mich jetzt wieder per PN anschreibst, wenn ich Fragen hätte, solle ich sie stellen.
Die Frage steht bereits ein Post über meinem.  :O
Fullquote ist ganz schlechter Stil...  :P

Agent0815

also ich versteh auch nur bahnhof..

Bitte Hacker Olaf,erleuchte uns mit mehr Wissen,damit wir nachvollziehen können Dich offensichtlich so wütend macht
Gruss Agent

antonov

verstehen kann ich das schon

er meint sicher das die kirche die hand auf hält aber selbst nichts dagegen tut oder nicht genügend

das das alles schon zu einem riesen geschäft verkommen ist

da wird mit der not der menschen richtig kohle gemacht

ich frag mich nur wofür er bestraft werden soll

hat er gegen die kirche geschimpft und wurde verurteilt ?

oder gegen caritas ?

960 Stunden gemeinnützige Arbeit zur Buße

Der Caritas - Mitarbeiter aus Worms war der
Hintergrund - Urheber, der über eine zweite Person die
Wormser Zeitung verständigte, welche
mit Freuden üble Nachreden verbreiteten und eine
Rufmord - Vernichtungskampanie startete.

hmmm

Woki

Was er sich meinen könnte, will ich aber gar nicht wissen.
Ist ja kein Quizz hier.
Und was ich noch weniger verstehe: Fragt man nach und bittet um Darstellung anhand von konkreten Beispielen aus seinem großen Erfahrungsschatz, dann kommt nichts.
Außer wieder mal so belanglose PNs, man solle doch Fragen, wenn man etwas wissen will.
Nur damit du mal verstehst, warum ich nichts verstehe und mir das Getippsel auf die Nüsse geht. ;)
Fullquote ist ganz schlechter Stil...  :P

Kuddel

Hacker Olaf hat wohl jahre lang unbezahlt soziale Arbeit geleistet und in dem Zusammenhang jetzt Ärger an den Hacken.

Nicht jedem liegt das Schreiben oder das Internet.
Wir sollten da etwas mehr Geduld zeigen.

widerspruch

Olaf Hacker spricht von diesem Bericht:

ZitatRegionalnachrichten Wormser Zeitung
Vom 15.11.2007
Von Silvia Dott

 
Faules Fleisch und Vogelkot auf Salat
Geldstrafe für Chef der "Humanen Tafel"
Verdorbene Lebensmittel in Verkehr gebracht
 
 

"Für die Bedürftigen seien auch verdorbene Lebensmittel noch gut genug."  

Aus dieser Einstellung machte der Verantwortliche des Projektes "Wormser Humane Tafel", Olaf Hacker, vor dem Mainzer Amtsgericht keinen Hehl. Dort wurde er gestern verurteilt.

 
Der 64-Jährige wurde wegen "gewerbsmäßigen in Verkehrbringens verdorbener Lebensmittel" zu einer Geldstrafe von 2400 Euro verurteilt. Das entspricht etwa fünf Monaten Haft.  

[...]
Der Angeklagte, der sich als "Märtyrer der Armen" bezeichnete, wehrte sich nach Kräften. Für nur zehn Euro dürften sich arme Leute doch den Einkaufswagen übervoll packen.
[...]

Bitte hier den vollständigen Artikel lesen

URL http://www.wormser-zeitung.de/region/objekt.php3?artikel_id=3048742

Demolier

Danke für den Beitrag Widy ;-))


Ja der Olaf ist ein ganz sozialer ....


Und in Anbetracht der Tatsache, was da geschehen ist, ist Olaf doch noch gut davon gekommen. Die unzähligen Durchfälle und sonstigen Erkrankungen der Hilfebedürftigen hat ja leider keiner registriert.


Also Olaf, hier ist der falsche Platz zum rumheulen!!!   :aggressiv>

widerspruch

Hallo Demolier

Interessant ist auch die HP http://www.umweltprojekt-worms.de.tl/

Geworben wird dort unter anderem mit dem Slogan:
Rette Lebensmittel vor der Vernichtung und verteile diese fair..

Olaf Hacker ist dort als Geschäftsführer "h.c." (lat.: »ehrenhalber«) aufgeführt. Heutzutage versteht man unter "h.c." die Ehrendoktorwürde, welche ehrenhalber von einer Universität oder Fakultät für besondere Verdienste verliehen wird  :denk>

Olaf Hacker ist auch hier als Ansprechparter zu finden
http://klimaschutz.biz-worms.de/hintergrund/?kw=068

Beachtenswert die vielen Querverbindungen!

Die Website //www.humane-tafel-worms.de kann (im Moment?) alle]dings nicht gefunden werden.


Weitere Artikel über Olaf Hacker in der Wormser Zeitung
http://www.genios.de/?START=A50&DBN=WORZ&SUCHE=olaf+hacker&

O. Hacker kandidierte am 16. März 2003 zur OB-Wahl in Worm



Viele Grüße
widerspruch

Natascha29

Hallo erstmalk bin neu hier:-) eins vorab ich bin aus USA..also bitte net wundern als mit der rechtschreibung...fällt mir noch bisschen schwer...zumindest das mit den groß und klein schreiben..gerade dann wenn ich mich aufrege...also net köpfen na:-)

Zu den tafeln...nunja..da sind wir auch..einer seits ja auch ist was was ok ist..auf der andere seite sag ich nee..ist nix gutes...gerade dann wenn man mal mit kriegt wer da alles mit dabei ist..die ganze groß konzerne...so in der art..gebe denn ein stück fleisch und ich habe meine wohltat für diese woche getan und kann ruhig schlafen...finde ich doof...

Die tafel gibt des öfterem sachen raus die sehr sehr alt sind...manchmal 2 monate.....fleisch ja ok normal ein tag alt oder zwei..wo ich als sage....ja...kommt ganz drauf an...was ich halt gut finde ist das ganze obst..obwohl es als wirklich zuviel ist.....

Was meistens net so gut ist...sind die jogurts....normal ab eine woche bis zwei wochen abgelaufen....da sage ich nee danke..muss net sein..

Nunja wenn der thread eröffner meint was gutes zutun was natürlich schon sein kann, aber gleich drüber zu merken das es umsonst ist seine arbeit..kommt die frage hast du mal eigenen betrieb gehabt oder hastt noch ein?? Dann könnte man davon ausgehen das du von der mittelschicht kommst..die bekannter weise nicht mehr gibt:-) aber damit weiche ich ja vom thema ab:-)

Ich wollte auch schon sowas in der art aufmachen...aber nicht sowas wie die tafel..aber..............ohne geld und ohne essen.......zb in Gießen gibts ein laden der macht das mit punkt system..das heisst zb ich rufe an sag ich brauch wen der mit hilft beim glüh birrnen auswechseln..dann hilft mir ein und damit kriegt der typ/mädel ein punkt..genauso wie ich..dann wenn jemand was braucht kann ich dieser person helfen...finde ich persönlich sehr gut....nicht immer das mit dme scheiß geld.....geld reagiert net die welt..nunja zur zeit schon noch..aber mal abwarten bis die nächste bak in usa kaputt geht:-)

LG
Natascha
Natascha, 29 jahre alt, 2  kleine kinder, verheiratet.

wer sich nicht wehrt lebt verkehrt!

Lefat

ZitatIch soll jetzt 960 Stunden gemeinnützige Arbeit leisten !

Ne Olaf ,das kann ich jetzt aber auch nicht verstehen !

Da tust du GENAU das was die Tafeln von dir verlangen  (nämlich Scheisse und Abfall an die Untermenschen zu verteilen und somit Beseitigungskosten zu sparen)
und wirst dann auch noch von einem ,ausnahmsweise nicht korrupten ,Richter  verdonnert 960 Stunden zu malochen !

starkes Stück ,echt !

wenn er wenigstens das Strafmass auf z.B. "960 Tage von der Müllkippe leben" oder "vom gesunden Essen der Tafeln leben" ,aber nö ,der verdonnert dich zum "gemeinnützigen arbeiten "  das kannst du doch bestimmt bei der Tafel abarbeiten !!

bei den von mir vorgeschlagenen Strafen , wäre so ein verwirtes Post wie deins gar nicht erst zustande gekommenn !!

(mit Dünnschiss aufm Pott schreibt es sich schlecht !)

P.s.  Frage doch mal bei McKinsey nach ,wegen nem Job oder einem Orden ,
die Verurteilung beweist ja quasi das du Ihre in Doofmans Gehilfen gesetzte Hoffnung voll erfüllt hast !!

ZitatBei einer Lebensmittelkontrolle am 25. Juli 2006 waren in der Halle des Vereins erschreckende Zustände festgestellt und in erheblichem Maße falsch gelagertes und daher verdorbenes Fleisch gefunden worden. Hackfleisch, Schweinemett und Nierchen hatten ihr Verbrauchsdatum um viele Tage überschritten und wurden bei molligen 14,3 Grad gelagert. "Das Fleisch war grau-grün und roch ranzig bis faul", zitierte Richter Oliver Berg aus dem Gutachten der Lebensmittelchemiker. "Holzfällerscheiben" wiesen schleimig-klebrige Beläge auf und rochen käsig und faul. Ähnlich verhielt es sich mit Suppenfleisch, frischer Bratwurst, Putenbrust, Stielkoteletts, Kasseler Lachsfleisch und Forellenfilets.

Bei mir wärst du gar nicht erst bis zu einem Richter gekommen glaube ich .
Es ist immer wieder erstaunlich, dass ein Jahr der Arbeitslosigkeit einen ehemaligen Leistungsträger zu einem bildungsfernen Asozialen verkommen läßt..so zumindest die landläufige Meinung.

Troll

ZitatEs muß sowieso raus!

Ebenezer Scrooge, jener geläuterte Charakter aus Charles Dickens "Weihnachtsgeschichte", öffnete am Christtag das Fenster seiner Schlafstätte. Eben hatte er seine Läuterung erfahren, eben erkannte er voller Demut, dass sein vorheriges, sein gieriges und geschäftiges Leben, ein Irrtum war. Nun also öffnete er das Fenster und rief zu einem Knaben hinab, er möge sich schnellstens ins Kontor begeben, um aus der dortigen Speisekammer den alten, nie aufgetischten Schinken hervorholen, den er noch von seinen früheren, seit Jahren verstorbenen Geschäftspartner Marley erhalten hatte. Der Schinken, so rechtfertigte sich Scrooge vor sich selbst, sei zwar bereits streng im Geschmack, zudem trocken und hart, aber mit einer Beilage, die im Geschmack dominiert, würde diese Strenge sicherlich kaschiert werden können. Überhaupt sei das nicht so wichtig, wichtiger sei, dass sich Bob Crachit, sein langjähriger Angestellter, und dessen Familie darüber freuen. Der Gedanke zählt mehr als die Umsetzung. Jedem sei damit geholfen: Crachit, weil er damit den Seinen einen schönen Weihnachtschmaus bereiten könne und ihm selbst auch, weil er diesen störenden Schweinehaxen nun endlich los wäre - selbst verspeisen wolle er ihn sowieso nicht mehr und wer kaufe ihm ein solches Stück vertrockneten Leders noch ab?

So war es natürlich nicht, aber die Geschichte hätte so ein Ende nehmen können, hätte Charles Dickens in heutiger Zeit gelebt und geschrieben. In Wahrheit ließ Dickens den Knaben, auf Scrooges Anweisung hin, zu einem Geflügelhändler laufen, um den großen Preistruthahn zu bringen, der in der Auslage ausgestellt war. Diesen wollte er Crachit und seiner Familie zum Geschenk machen. Er ließ es sich sein Geld kosten, ließ ein hochwertiges Lebensmittel einkaufen, welches ihm selbst schmackhaft gewesen wäre - und später auch war, denn Scrooge blieb zum Essen, erhöhte dort Crachits Gehalt und übernahm alle Kosten für die Behandlung von Crachits kranken Sohn Tiny Tim -, ließ also Qualität zum Geschenk werden. Es ging nicht nur um die gute Absicht des Schenkens, um das "der-Gedanke-allein-zählt", sondern darum, den Beschenkten etwas Gutes zu tun, das Richtige zu tun, nicht weil es als Befriedigung einer Eitelkeit anzusehen wäre, die einen dazu nötigt, die Absicht des Schenkens erfüllt zu haben, sondern weil es ihm eine Herzensangelegenheit war, dass die Beschenkten sich am Geschenk auch laben können.

Wie schon bemerkt: Wäre Dickens heute dazu verdammt, eine solche Geschichte zu schreiben, er würde womöglich eine andere Auffassung von Teilhabe und Mitmenschlichkeit haben, würde den finalen Akt der Geschichte in andere, zeitgemäßere, unserer Zeit gemäßeren Formen gießen, würde das Teilen zweckdienlicher begreifen, weniger selbstlos als in der Geschichte von 1843. Es wäre eine Form des Teilens und der Teilhabe, die sich in den heutigen Auffassungen wiederfinden würde, die sich beispielsweise im Wirken der Tafeln niederschlagen. Würdenträger aus Wirtschaft und Politik loben das Projekt der Tafeln und vorallem auch jene Discounter, die ihre an Haltbarkeitsdatum verfallenen Lebensmittel und Restposten, dort zweckdienlich unterbringen können. Man führe solche minderwertigen Produkte den Armen zu, bevor sie auf der Müllhalde landen - der Konsument mit Geld wäre sich zu schade, solche Lebensmittel zu kaufen, aber derjenige, der auf solche Geschenke angewiesen ist, der giert danach, der wird sich daran erfreuen. Ähnlich verhält es sich mit Läden, die benutzte Schultaschen und Schultüten gegen geringes Aufgeld verschenken. Oder wie war es einst, als uns der Rinderwahn überfiel und wir in dieser Gesellschaft meinten, wir könnten die befallenen Rinder zu den Hungerleidern nach Nordkorea schicken? Diese würden sich, trotz BSE-Verdacht, doch sicherlich über einen vollen Magen freuen...

Es ist ein funktionalisiertes, rationalisiertes Abgeben. Wir geben nicht ab, weil es uns ein Bedürfnis ist und weil wir wollen, dass der Beschenkte sich an der Qualität des Geschenkes erfreut, sondern weil es zweckdienlich sein soll. Bevor es im Müll landet, soll es doch den Notleidenden erfreuen - immerhin steht der Arme noch kurz vor der Müllverbrennungsanlage. Selbstlosigkeit findet sich im Teilen kaum noch, es ist immer ein Kosten-Nutzen-Denken, ein Abgeben mit Hintergedanken. Ginge es den Discountern, die sich an dem Tafel-Projekt beteiligen, wirklich um die Tat, um das Schenken und Teilhabenlassen, dann müßte man denen, die nichts haben, das schenken, was sich solche, die etwas haben, durch Bezahlung leisten können. So aber verschenken sie nur den Abfall, das Minderwertige, das Nutzlosgewordene, das Aussortierte. Es ist ein Teilen auf untersten Niveau, ein Teilen des "Es-muß-sowieso-raus". In diesem Sinne fördern wir ein suppenküchenstaatliches Teilen und glauben, damit sei jedem geholfen. Während die Armen den Dreck fressen sollen, denn die Reichen niemals speisen würden, feiert sich diese Gesellschaft im Glauben, etwas zweckdienliches gegen Armut getan zu haben. Ob man beim Teilen aber das Minderwertige weiterreicht, oder "auf einer Augenhöhe teilt", wird gar nicht mehr formuliert: Die Hungerleider sollen froh sein, wenn sie unsere Abfälle abbekommen!

Eine Gesellschaft des "Iß-oder-ich-muß-es-wegschmeißen" braucht keine Suppeküchen, damit die Notleidenden das aufbrauchen, was die Bessergestellten von ihren Tellern fallen lassen - eine solche Gesellschaft braucht staatliche Garantien, muß den Bedürftigen Gewissheit geben, dass sie an Qualität nicht zurückzustecken haben, nicht zweifelhaft gewordene Produkte verdrücken müssen, um nicht Hunger zu leiden. Die Tafeln können ein Umdenken der Teilhabe nicht bewirken, sie mehren nur den Irrglauben einer falschen, weil vollkommen durchrationalisierten Form des Teilens; eine Form, die besagt: Du kommst noch kurz vor dem Mülleimer; Du bist nützlich, weil Du die Müllhalden fressend verkleinerst; Du bekommst, was uns nicht mehr gut genug ist! Die Tafeln helfen zweifelsohne vielen Menschen, dennoch sind sie das Angesicht des "schlecht Gegebenen", sind sie Träger eines irrigen Denkens und Handelns - sie postulieren nicht Mildtätigkeit die vom Herzen kommt, sondern vernünfteln sich eine Mitmenschlichkeit zusammen, indem sie erzählen, dass es ethisch wäre, schlecht gewordene Lebensmittel an Arme weiterzuverteilen. Die Reste wurde auch schon im Mittelalter an die Bevölkerung weitergeleitet. Man möchte doch hoffen, dass diese Mittelalterlichkeit in einer Zeit, da jeder Mensch mit frischen Lebensmitteln satt zu bekommen wäre, kein Modell für die Zukunft ist.


Geschrieben von Roberto J. De Lapuente


Quelle: ad sinistram - ein oppositioneller Blog
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

Hamburgerin

@Troll, ich denke dieser Beitrag passt wundervoll zu deiner schönen Weihnachtsgeschichte mit bitterem Ende.


Warum die Tafeln Hartz IV stützen

Suppenküche statt Sozialstaat: Die Tafeln expandieren – und ihr Bundesverband kungelt mit den Hartz-IV-Parteien

Besucherrekord bei den Bundesweiten Tafeln
Bis zum Ende des Jahres 2008 rechnen die Einrichtungen der Tafeln mit rund einer Million Besuchern. Falls dies so sein sollte, wäre es eine Verdopplung innerhalb der letzten drei Jahren. In der Bundesrepublik existieren derzeit 795 Tafeleinrichtungen. Ein trauriger Rekord, der "System" hat, wie Jan Eisner aufzeigt.

"Geh' doch tafeln" von Jan Eisner
So oder so ähnlich geht das nun seit Jahren, von ARD bis ZDF, von Nachrichtensendungen über Anne Will bis hin zum Frühstücksfernsehen: »Die Idee ist bestechend einfach«, läßt die Tagesschausprecherin gleich in ihrer Anmoderation verlauten, »Lebensmittel, die nicht mehr verkauft werden können, werden nicht weggeschmissen, sondern an Bedürftige verschenkt«. Dann folgen die üblichen Schwenks durch einen der bundesweit mittlerweile über 800 Tafelläden, die zahlreichen Ehrenamtlichen werden erwähnt, welche die Waren für die Bedürftigen heranschaffen würden, schließlich ist von der wachsenden Armut vor allem unter Kindern und Jugendlichen die Rede. Die Tafeln, die seit 15 Jahren Nahrungsmittel in Deutschland an Bedürftige verteilen, haben ein positives Image. Sie gelten als zuverlässige Mahner gegen Armut – und brauchen kritische Nachfragen nicht zu fürchten.

Professionalisierung
Vielleicht reagiert der Bundesverband der Tafeln daher auch mangels Routine etwas dünnhäutig auf das Buch »Fast ganz unten« von Stefan Selke, das dieser Tage erschienen ist. Der Furtwangener Soziologieprofessor berichtet von Versuchen, ihn von einem Podium auf der bundesweiten Versammlung der Tafeln in Magdeburg wieder auszuladen (siehe unten). Dabei ist Selke ein eher moderater Kritiker der Tafeln, lobt das Engagement an der Basis, stellt aber die zunehmenden Professionalisierungsbemühungen der Führung in Frage. Das Buch kommt jedenfalls zu einem heiklen Zeitpunkt für den Bundesverband in die Öffentlichkeit. Von der offiziell verkündeten Kultur des Ehrenamts hat man sich teilweise verabschiedet; zu den nach Tafel-Angaben rund 35000 unbezahlten Kräften kommen inzwischen 3000 bezahlte hinzu, die meisten davon Ein-Euro-Jobber. Seit 2006 arbeitet in Berlin zudem eine Bundesgeschäftsstelle mit fünf Hauptamtlichen, deren Stellen noch durch ein privates Unternehmen finanziert werden, zukünftig aber, geht es nach dem Bundesvorstand der Tafeln, teilweise vom Staat getragen werden sollen. Als Schirmherrin fungiert mittlerweile Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen.

Der Verband kündigt zwar eine verstärkte Einmischung in sozialpolitische Fragen an, ein präziser Beschluß, auf wieviel Euro der Hartz-IV-Regelsatz erhöht werden soll, fehlt aber bis heute. Innerhalb des Vorstandes unterstütze man die Forderung des Paritätischen Wohlfahrtsverbands nach einer Erhöhung auf 440 Euro, so der Tafel-Vorstandsvorsitzende Gerd Häuser gegenüber junge Welt. Offensiv nach außen, etwa in den Pressemitteilungen, kommuniziert die Tafel diese Forderung jedoch nicht.

Die fehlende Beschlußlage mag zwar, wie Häuser erklärt, der bisherigen Struktur der Tafeln, die sich noch vor allem um die Organisation der karitativen Arbeit kümmern, geschuldet sein, hilfreich für eine auch zukünftig bedeutende Rolle ist sie aber auch. Denn anders als Arbeiterwohlfahrt oder Caritas, die sich um zahlreiche Felder der Sozialarbeit kümmern, sind die Tafeln geradezu an die Existenz von Hartz-IV-Betroffenen gekoppelt. Von 2004 bis 2008 hat sich deren Zahl verdoppelt. Mit einer entsprechenden Erhöhung des Regelsatzes könnten viele wieder verschwinden und die politische Bedeutung des Verbandes zurückgehen.

Grundversorgung
Dazu dürfte es vorerst allerdings nicht kommen. Radikalere Kritiker glauben an eine nahezu perfekte Symbiose zwischen Tafelarbeit und Sozialkürzungen: Während Rechtsansprüche auf Teilhabe gestrichen würden, propagiere die Politik bürgerschaftliches Engagement und private Mildtätigkeit, die von den Tafeln umgesetzt würden. So verweist die Hamburger AG »Arbeit und Armut« der Partei Die Linke darauf, daß die US-amerikanischen food banks als Vorbild der deutschen Tafeln fungieren: Von den USA lernen, bedeute auch zu lernen, »wie durch den systematischen Rückzug des Staates aus der sozio-ökonomischen Grundversorgung eine ständig wachsende Bevölkerungsschicht ökonomisch verelendet. Bei den food banks erhalten sie ihr Gnadenbrot.«

Die derzeitige Expansionspolitik der Tafeln arbeitet einem solchen Rückzug des Staates jedenfalls in die Hände. Was ursprünglich als lokales Zusatzangebot für Bedürftige im Bereich Nahrung geplant war, wird zu einer flächendeckenden Rundumversorgung, die inzwischen auch Kleidung und Möbel anbietet. Man darf gespannt sein, ob angesichts dieser Infrastruktur Vorschläge aus Politik und wirtschaftsnahen Instituten ausbleiben werden, die Regelsätze der Hartz-IV-Empfänger um den Anteil für Ernährung, Kleidung und Hausrat zu kürzen – einfach auf das Angebot der Tafeln zu verweisen. Mehr über die Tafeln erfahren Sie in dem Buch von Stefan Selke "Fast ganz unten" (Verlag Westfälisches Dampfboot, 231 Seiten). (17.11.2008)

ProgressiveProletarian

Peter Grottian hat in  Graswurzelrevolution einen Interessanten Artikel über die Verknüpfung der Tafeln mit dem Abbau des Sozialstaates geschrieben und er schlägt einige Gegenstrategien vor die Mut machen:

Zitat

Die stille Legitimationskrise nutzen

Es spricht einiges dafür, dass die herrschende Politik 2010/2011 in erhebliche Schwierigkeiten geraten wird. Erstmals wird die Finanzmarktkrise in doppelter Weise durchschlagen: Die Finanzmarktin­dustrie wird für die Krise nicht zur Kasse gebeten, sondern allenfalls in einen lächerlichen Fonds für künftige Krisen einzahlen. Gleichzeitig werden massive Einsparungen auf die Bürgerinnen und Bürger zukommen - sie selbst werden die Folgen der Krise direkt und indirekt schultern müssen. Dass für die Bedürftigsten nichts da ist, wird sich im Herbst 2010 an den Neuregelungen für Hartz IV erweisen, die nur Kindern einige symbolische Verbesserungen einbringen. Die kommunalen Haushalte werden zudem die Bürgerin­nen und Bürger belasten (Gebühren) und Leistungen einstellen. Alles das ist für die Bür­gerinnen und Bürger nicht verstehbar und einsehbar, der folgsame deutsche Michel wird nach Ausdrucksmöglichkeiten seines Zorns su­chen. Und die genau müssen wir ihm anbieten und gemeinsam gestalten: Besetzungen von Deutsche Bank-Filialen, um die Zahlungen für die Krise öffentlichkeitswirksam einzuklagen. Besetzung von Arbeitsagenturen, um eine 500 Euro-Regelsatz-Forderung zu bekräftigen; die Schließung von Tafeln, um eine wirkliche Grundsicherung zu erreichen; ein Streik für Mindestlöhne gemeinsam mit Gewerkschaften entwickeln u. v. m. Wenn hier die Erwerbslosen-Initiativen, der Bildungsstreik, attac, die Tafeln und die Gewerkschaften sich mehr annähern, wäre ein ziviles Ungehorsamspotential möglich. Die stille Legitimationskrise muss ein zorniges Gesicht bekommen. Aktivitäten des zivilen Ungehorsams sind der Schlüssel für die Entzündung von gesellschaftlichen Konflikten. Die Abschaffung der Arbeitslosigkeit oder zumindest eine deutliche Absenkung verbunden mit weniger Tafeln, ist ein mehrheitsfähiges Ziel, das nur deshalb utopisch ist, weil wir selbst uns zu schwach fühlen, obwohl die Politik mitnichten ein erfolgreiches Krisenmana­gement betreibt.


Der komplette lesenswerte Artikel unter http://www.graswurzel.net/350/tafeln.shtml

IOPS ist eine klassenlose, globale Graswurzelbewegung auf Basis selbstverwalteter, lokaler Gruppen.

http://www.iopsociety.org/de

counselor

Salzgitter-Tafel fordert ein Ende für die Unsicherheit unter den Bäckern

1. September 2012

Müssen Bäcker für ihre gespendeten Waren Umsatzsteuer zahlen oder nicht? Diese Frage beschäftigt derzeit die Finanzminister der Bundesländer und vor allem den Bundesverband Deutsche Tafeln. Vor Ort ist die Salzgitter-Tafel von den Diskussionen betroffen.

Hintergrund ist der Fall eines Bäckers aus Sachsen, der nach Recherchen eines spitzfindigen Finanzbeamten zu einer Steuernachzahlung von rund 5.000 Euro aufgefordert wurde. Sachspenden an gemeinnützige Organisationen unterliegen nämlich nach Gesetz der Umsatzsteuer. Die meisten Finanzämter hatten den entsprechenden Paragrafen bei Lebensmittelspenden nicht angewandt ...

Quelle: Sonntagsblätter
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

counselor

ZitatHelfer üben harsche Kritik am Nürnberger Tafel-Vorstand

NÜRNBERG - Die Arbeit sei nicht zu schaffen, die Ehrenamtlichen überlastet: Mit 10-Stunden-Tagen und der Überalterung des Teams begründete Vereinsvorsitzender Hermann Rupprecht den Rücktritt des Vorstands der Nürnberger Tafel. Völliger Quatsch, sagen Mitglieder...
Im Sozialausschuss des Stadtrats wies Maly Darstellungen als "überzogen" und als "Zerrbild" zurück, wonach nun 6000 Tafelkunden "hungern" müssten. Die Grundsicherung sei zumindest für die Ernährung ausreichend.

Quelle: http://www.nordbayern.de/region/nuernberg/helfer-uben-harsche-kritik-am-nurnberger-tafel-vorstand-1.5551561

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