Nukleare Katastrophen / Atommüll-"Entsorgung"

Begonnen von Efeu, 17:17:37 Mo. 26.Mai 2008

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Efeu

Hallo allerseits.

Vor kurzem habe ich herausgefunden, dass es scheinbar nicht nur Holocaust-Leugner, sondern auch Tschernobyl-Leugner gibt, die mit Absicht verharmlosen und herunterspielen.

ZitatThis site was produced for the 20th anniversary of the world's biggest nuclear accident and aims to draw lessons from "Chernobyl".
   * A myth which is damaging the future of nuclear power
   * A horror story the media and others "lied" about
   * A nuclear facility which produced electricity until 2000
   * A beautiful place populated by bright and brave people
   * The world's most famous accident, April 1986
   * A place where nuclear waste will be handled for centuries
http://www.chernobyllegacy.com/

Ich kann mich dem Eindruck nicht erwehren, dass die Katastrophe von 1986 allgemein in Vergessenheit geraten ist. Ganz zu schweigen von Majak 1957.

Sehr sehenswerte Doku über Tschernobyl/Prypjat, das wahre Ausmaß der Bedrohung (das Uran drohte sich durch den Boden zu brennen und wäre dadurch ins Grundwasser und dann ins schwarze Meer gelangt), die Lügen der Regierung und den Bau des (inzwischen undichten und baufälligen) "Sarkophags" durch unzählige "Liquidatoren":
Tschernobyl_Doku_German.avi

http://www.26-04-1986.com/
http://pripyat.com/

Majak:
http://www.physik.uni-oldenburg.de/epol/public_html/risiko/mayak.html
http://www.tagesspiegel.de/zeitung/Die-Dritte-Seite;art705,2411260
http://archive.greenpeace.org/mayak/index.html

Ich hoffe, dass diese von Menschen verursachten Desaster niemals vergessen werden.

besorgter bürger

Viele Menschen würden eher sterben als denken. Und in der Tat: Sie tun es.

Efeu

ZitatOriginal von besorgter bürger
http://www.kiddofspeed.com/chapter1.html
Die Galerie kenne ich auch. Wenn ihr gute Dokus oder weitere Bilder und Artikel findet, immer her damit.

Hier sind noch die alten Tagesschau-Sendungen zu Tschernobyl:
http://de.youtube.com/watch?v=Hv9L53DiQTs&hl=de

UnchainedRage

danke, für den youtubelink! da war ich noch bissl zu klein um mich an die sendung zu erinnern. vergessen werden es die menschen sicher, verdrängung liegt in der natur des menschen. majak muss ja nichtmal vergessen werden, kennt gleich garkeiner.

Efeu

ZitatOriginal von UnchainedRage
majak muss ja nichtmal vergessen werden, kennt gleich garkeiner.
Den Eindruck habe ich allerdings auch. Die Opfer dort werden nichteinmal anerkannt, erst wurden sie krank gemacht und dann totgeschwiegen, bravo! :evil:

Auch sehr nett: Der Karatschai-See. Habe mehrfach gelesen dass das der dreckigste Ort der Welt sein soll. Und dies war keineswegs ein Unfall, sondern hier wurde jahrelang Atommüll in diesen See gekippt und das Ganze dann sauber vertuscht.



ZitatDie Strahlungsintensität am Ufer des Sees liegt bei 600 Röntgen pro Stunde, was 71,5 Sievert/h entspricht. Die für einen Menschen tödliche Dosis ist somit nach fünf bis 15 Minuten Aufenthalts am Ufer des Sees erreicht. Nach einer vollen Stunde Aufenthalts am See tritt der Tod nach wenigen Stunden ein, mitunter sogar bereits am Ende der Stunde.
http://www.evoseven.net/2007/05/11/der-karatschai-see/

Wen es interessiert:

http://de.wikipedia.org/wiki/Karatschai-See
http://images.google.ch/images?hl=de&q=%D0%9A%D0%B0%D1%80%D0%B0%D1%87%D0%B0%D0%B9+%D0%BE%D0%B7%D0%B5%D1%80%D0%BE&btnG=Bilder-Suche&gbv=2
http://www.contranetz.de/atom/index.php?/atom/atom/standorte/standorte/russland/majak/index.php?id=562

http://blog.erdwesen.de/2007/05/07/schon-mal-was-vom-karatschai-see-gehort/
http://www.sebbi.de/archives/2007/04/08/der-dreckigste-ort-der-welt/
http://www.aktuell.ru/rupol0010/morenews.php?iditem=1450
http://www.kugelerde.de/thread.php?threadid=15151

http://unserestrahlendezukunft.de/majak.php

In diesem Sinne: Gegen das Vergessen!

Efeu

Sewersk/Tomsk-7
http://www.greenpeace.de/themen/atomkraft/atomunfaelle/artikel/infos_zur_ausstellung_sewersktomsk_7/ansicht/bild/

"Die Kontamination der Region geht schleichend weiter. Immer noch wird flüssiger Atommüll einfach in den Boden gepumpt, auf dem Gelände sammelt sich mehr und mehr Atommüll an.
Deutschland und andere westeuropäische Länder verseuchen mit: Die französische Atomfirma Cogema und das deutsch-britisch-niederländische Unternehmen Urenco - zu einem Drittel im Besitz von RWE und E.ON - entsorgen strahlenden Müll aus ihren Urananreicherungsanlagen im Sibirischen Chemiekombinat Sewersk/Tomsk-7."

8o  >:(  :-[


Semipalatinsk
http://www.greenpeace.de/themen/atomkraft/atomunfaelle/artikel/infos_zur_ausstellung_semipalatinsk/

Harrisburg/Three Mile Island
http://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraftwerk_Three_Mile_Island


Simi Valley (Reaktorunfall 26.07.1959, lange Zeit geheim gehalten), u.a.:
http://www.timewaster.de/liste-aller-bekannten-nuklearen-unfalle-und-katastrophen-seit-1945/
http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Unf%C3%A4lle_in_kerntechnischen_Anlagen
http://www.omega.it/l/li/liste_der_nuklearen_unfalle.html
(--> Tschernobyl und so auch die Arbeiterstadt Pripyat waren 1981 schon mal dran, wenn auch ein anderer Block des Kraftwerks. Und wieder mussten lebende Aufräum-Roboter -auch als "Liquidatoren" bezeichnet- sich opfern um die Schäden einzugrenzen...)

Die Geschichte lehrt uns, dass die Geschichte die Menschen nichts lehrt...


"Es hat sich gezeigt, dass es unmöglich ist, jede denkbare Gefahrenquelle von vornherein auszuschließen. Jeder Kabelbrand, jedes geplatzte Rohr kann aus einem Atomkraftwerk innerhalb von Minuten eine Bombe machen. Je komplexer das System, desto anfälliger ist es für Störungen. Überdies steigt mit zunehmender Betriebsdauer das Unfallrisiko. Das Restrisiko existiert weltweit in jeder einzelnen Atomanlage. Trotz des angeblich so hohen Sicherheitsstandards ist es in allen Ländern, die auf die Atomenergie zur Stromerzeugung setzen, wiederholt zu Störfällen gekommen."
http://www.greenpeace.de/themen/atomkraft/atomunfaelle/



Windscale: Britain's Biggest Nuclear Disaster: http://de.wikipedia.org/wiki/Windscale-Brand

Der Komplex wurde durch häufige nukleare Störfälle bekannt und unter anderem deshalb auch von Windscale in Sellafield umbenannt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Sellafield

"Vor allem die Wiederaufarbeitungsanlagen in Sellafield sind wegen ihrer Einleitungen von radioaktiven Stoffen in die irische See umstritten. Die Kontamination der unmittelbaren Umgebung wird in manchen Quellen mit der gesperrten Zone um Tschernobyl verglichen, was sich in staatlichen Protesten u. a. aus Irland und Norwegen widerspiegelt.

In den letzten 15 Jahren wurde jedoch auf behördlichen Druck eine deutliche Reduktion
(REDUKTION!!! Das Zeug wird also immernoch einfach ins Meer geleitet!!!) dieser Einleitungen durchgesetzt. Unter anderem wurde durch ein neues Abtrennverfahren die Einleitung des Isotops Technetium-99 fast vollständig beendet."

http://www.greenpeace.de/themen/atomkraft/atommuell_wiederaufarbeitung/artikel/sellafield_ein_schleichendes_tschernobyl/
http://www.greenpeace.de/themen/atomkraft/atommuell_wiederaufarbeitung/artikel/sellafield_traurige_bilanz/

"Die Irische See ist auch heute noch das am stärksten radioaktiv kontaminierte Gewässer der Welt."

http://www.news.at/articles/0147/10/24771/verstrahlung-see
http://www.omega.it/s/se/sellafield.html



Animierte Grafik zur Ausbreitung radioaktiver Abwässer der Wiederaufbereitungsanlagen La Hague und Sellafield (Greenpeace 2000)
http://www.jahrdesdelfins.net/mach_mit/atomfrei.html


"Die Luft und das Meer bei der französischen Wiederaufarbeitungsanlage La Hague sind verstrahlt. Die Fabrik, in der auch deutsche AKW-Betreiber ihre abgebrannten Brennstäbe behandeln ließen, spült durch ein viereinhalb Kilometer langes Rohr jeden Tag 400 Kubikmeter radioaktives Abwasser in den Ärmelkanal. Ganz legal. Denn der Vertrag von 1993 verbietet nur, dass Fässer mit Atommüll im Meer versenkt werden. Die direkte Einleitung von strahlenden Abfällen verbietet er nicht."
http://www.taz.de/1/leben/medien/artikel/1/und-staendig-waechst-der-abfallberg/


SOWAS wie die Praktiken in La Hague gehört auf Titelseiten! Aber die Hochzeit von irgendeinem B-Promi ist interessanter... so etwas elementar Wichtiges ist nur im kollektiven Bewusstsein, solange es durch die Medien geht. Danach: Aus den Augen, aus dem Sinn. Ich hasse die stinkende Ignoranz, die Selbstgefälligkeit, dieses schmarotzende und raffgierige Bewerten von allem auf finanzielle Verwertbarkeit, Bequemlichkeit und "Nutzen". Zukunft? Egal. Kinder machen? Super! Wie die dann leben sollen? Egal, ich WILL Kinder. Haben-wollen. Immer mehr, immer mehr, nie genug. Was wird morgen? Wird verdrängt. Das ist doch nicht unterhaltsam. Ich will MEINEN Spaß. :-X


Albtraum Atommüll [HD] (1/10)


http://de.wikipedia.org/wiki/Wiederaufarbeitungsanlage_Karlsruhe
--> Lest mal unter "Plutonium-Affäre 2001"
Allein die Dekontamination und Entsorgung, die durch diese kleine Menge plutoniumhaltigen Materials verursacht wurde, hat ca. zwei Millionen Euro gekostet!

Mehr über Majak und den Karatschai-See:

http://www.scienceblogs.de/frischer-wind/2008/02/der-geheime-gau.php
http://www.sueddeutsche.de/wissen/744/317618/text/
http://www.sueddeutsche.de/wissen/131/419894/text/
http://www.ask1.org/redaktion-67.html

http://www.logtv.com/films/chelyabinsk/index.htm
http://www.greenpeace.de/themen/atomkraft/atomunfaelle/artikel/infos_zur_ausstellung_majak/

"Offiziell informierte die Sowjetunion erst 32 Jahre später - im Juli 1989 - durch das nach der Tschernobyl-Katastrophe entstandene Ministerium für Atomenergie, die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO) über die Vorgänge in Majak. Man kann wohl davon ausgehen, dass dies nur ein Teil der Wahrheit ist."

http://de.wikipedia.org/wiki/Kerntechnische_Anlage_Majak
http://de.wikipedia.org/wiki/Osjorsk_%28Tscheljabinsk%29

"Laut russischen Wissenschaftlern riskiert jeder, der sich in der Nähe des Sees aufhält, eine akute Strahlenkrankheit.
Es kann für die Zukunft nicht ausgeschlossen werden, dass das Wasser des Sees über Grundwasserströme in Kontakt mit dem Fluss Tetscha und damit dem Ob  kommt. Auf diese Weise könnte die Radioaktivität auch den Arktischen Ozean erreichen. ,,Wenn sich die Radioaktivität des Karatschai-Sees in den Arktischen Ozean, eine der letzten großen Wildnisse, ergießen sollte, könnte sie die halbe Erde erreichen."
http://de.wikipedia.org/wiki/Karatschai-See


http://www.kugelerde.de/thread.php?threadid=15151
http://www.kugelerde.de/thread.php?postid=65396#post65396


Es ist so ein himmelschreiendes Unrecht was den Leuten dort (und letztendlich uns allen!) passiert ist und weiterhin passiert! Bitte schaut nicht weg, informiert euch, erzählt es weiter!
Tschernobyl ist vielen noch irgendwo ein Begriff, aber bei Majak hört es schon auf... Tschernobyl ist kein Einzelfall und leider wissen das zu wenige. Die Welt muss endlich davon erfahren! Sonst tragen wir alle zur Vertuschung bei... das muss endlich ein Ende haben! :(

Efeu

Billiger Atomstrom? Denkste!

Atomkraft: Steuerfrei und nicht versichert

"Die Nutzung von Energieträgern wie Öl und Gas muss laut Gesetzgeber besteuert werden, während die Nutzung nuklearer Brennstoffe unbesteuert bleibt. [...] Durch das hohe Risiko im Schadensfall sind die Gefahren eines Atomkraftwerks auf dem freien Markt nicht versicherbar. Kosten in Milliardenhöhe für den Rückbau von Atomanlagen und die Entlagerung von Atommüll werden nach wie vor vom Steuerzahler und Staat getragen."

Wer trägt das Risiko eines Atomunfalls? - Sie!

"Es widerspricht den Prinzipien der Ethik und der Gerechtigkeit, Risiken und mögliche Schäden mit solch ungeheurem Ausmaß aus privatwirtschaftlicher Tätigkeit der Allgemeinheit aufzubürden und von den Energiekonzernen, die Atomkraftwerke betreiben, keine betriebliche Risikovorsorge in der Größenordnung des real möglichen Schadens zu verlangen. In allen anderen Wirtschaftsbereichen ist dies Standard. "


Ausgezeichnet...

http://blog.campact.de/2010/08/energiereise-merkel-ignoriert-burger-und-kungelt-lieber-mit-atombossen/

Auf ihrer Energiereise klüngelt Merkel somit ausführlich mit den Chefs der Atomkonzerne, während sie der Diskussion mit besorgten Bürgern keine Priorität einräumt. Was die PR-Reise der Kanzlerin eigentlich überdecken sollte, wird jetzt umso deutlicher: Schwarz-Gelb betreibt Klientelpolitik für die Stromkonzerne. Bereits in den letzten Tagen haben die Konzerne versucht, die Regierung mit einer Anzeigenkampagne vor sich her zu treiben. Ihr Ziel: Die Brennelementesteuer zu kippen und möglichst lange AKW-Laufzeiten zu verankern.

Das ist keine Demokratie, das ist Wirtschaftsdiktatur!



SCHLUSS DAMIT! http://www.campact.de/atom2/sn3/signer

ZitatAtomkraftwerke abschalten - Nein zum Ausstieg aus dem Ausstieg!

Endlich soll der Atomausstieg greifen: Vier Reaktoren stehen vor der Abschaltung. Doch jetzt versucht die Atomlobby, den Ausstieg auf den Sankt Nimmerleinstag zu verschieben. Für längere Laufzeiten verspricht sie mehr Klimaschutz und niedrigere Strompreise. Den Lügen der Energiekonzerne gehen wir nicht auf den Leim. Wir Bürgerinnen und Bürger sagen Nein zum Ausstieg aus dem Ausstieg! Atomkraftwerke müssen abgeschaltet werden, denn:

    * Das Risiko von Unfällen steigt kontinuierlich. Die deutschen Reaktoren werden immer maroder. Die Gefahr eines SuperGAUs nimmt mit jedem Betriebsjahr zu. Vor Terrorangriffen sind Atomreaktoren nicht effektiv zu schützen.

    * Atomkraft macht Strom nicht billig, sondern Konzerne reich. Strom aus abgeschriebenen Reaktoren ist billig – und wird teuer verkauft. Mit jedem Jahr Laufzeitverlängerung spülen die Atomkraftwerke den Unternehmen rund 10 Milliarden Euro Gewinn in die Kasse.

    * Der Atommüll strahlt unbegrenzt. 450 Tonnen hochradioaktiver Müll entstehen jährlich in deutschen Atomreaktoren – ohne dass es eine sichere Entsorgung über Millionen Jahre gibt.

    * Atomkraft schützt nicht das Klima. Würden keine Atomreaktoren ausgeschaltet, gäbe es zu viel Strom auf dem Markt. Die Atomkonzerne würden dann noch stärker die Einspeisung von Strom aus Erneuerbaren Energien und Kraft-Wärme-Kopplung behindern. Die Energiewende wäre gestoppt, noch ehe sie richtig begonnen hat.

    * Strom ist genug da. Das Umweltbundesamt hat es vorgerechnet: Wir können aus der Atomkraft aussteigen und auf neue Kohlekraftwerke verzichten, ohne dass der Strom knapp wird.

Efeu

Frieden kann niemals durch den Abwurf von Bomben zustande kommen, genausowenig wie ein Ausstieg aus der Atomenergie nicht erreicht werden kann, indem der Weiterbetrieb von AKWs abgesichert wird.

- Risse im AKW Isar I nun auch vom TÜV bestätigt
- Die "Zwischenlager", in denen mittlerweile immer mehr radioaktiver Müll in höchstens für zwei bis drei Jahrzehnte stabilen CASTOR-Behältern abgeladen wird, nehmen immer deutlicher den Charakter illegaler Endlager an.
- Erneut Leiharbeiter im AKW Fessenheim verstrahlt
- Menschenversuche der britischen Atom-Mafia aufgedeckt
- Die stille Katastrophe

Ich wohne keine 10 km von einem AKW (plus "Zwischenlager") entfernt und ja, ich habe Angst. Seit ich mich erinnern kann muss ich versuchen, mit dieser Angst zu leben, muss versuchen, die Gefahr zu verdrängen. Es funktioniert nicht, doch auch das interessiert nicht...
In meiner Nachbarschaft läuft Technologie aus den 60er-Jahren (zur Erinnerung: Da gabs noch nicht mal CDs!), von der im schlimmsten Fall das Überleben von Millionen Menschen (incl. mir und meinen Lieben) abhängt! Sich auf soetwas zu verlassen, ist der reinste Irrsinn.

Sehr erschreckend finde ich die Resignation, die einige Mitmenschen (vor allem in der unmittelbaren "Nachbarschaft" eines AKW) an den Tag legen, die hört man sagen "Naja, wir hier wären dann ja eh gleich "weg"..."  8o Ich würd irgendwie doch ganz gern weiterleben (ist das jetzt besonders "öko"? Muss man überhaupt besonders "öko" sein, um sich um sein weiteres Überleben und das der Erde (=dadurch auch wieder sein eigenes, denn nicht ohne Geld sondern ohne Erde kein Leben!) Gedanken zu machen? Ich finde nicht).
Und nur mal am Rande, das wäre kein schöner Tod. Von der Massenpanik und dauerhaft unbewohnten Gebieten, verlorenen Kulturschätzen usw. ganz zu schweigen.
Und wer würde sich um die Folgen "kümmern"? Wir könnten hierzulande wahrscheinlich nicht einfach irgendwelche "Liquidatoren" einberufen, die sich so selbst dem "Allgemeinwohl" opfern - und die Verantwortlichen, die uns jahrelang beschwichtigten, auswichen, abwiegelten und sich an der Sch... bereicherten hätten damit selbstverständlich ebenfalls nichts zu tun.

Vom -> Uranabbau bis zur "Endlösung der -> Atommüllfrage" (die immer noch nicht gefunden ist, siehe "einfach ins Meer leiten", korrodierende Fässer in instabilen Bergwerken, über mehrere Ecken ins Ausland karren und dort unter freiem Himmel "lagern" usw.) - die Kosten, Risiken und Schäden tragen generell andere.




45min - Die Atomlüge - Von wegen billiger und sicherer Strom.

Die komplette Sendung gibt es hier:
http://www3.ndr.de/sendungen/45_min/v...

Zitat- Die zuständigen Behörden wissen nicht wer für das löschen eines Reaktorbrandes zuständig wäre. Menschen dürfte man in dem Fall dort eigentlich nicht rein schicken.

- Jedes Atomkraftwerk bringt dem Betreiber täglich mindestens 500.000 € GEWINN (nicht Umsatz)! Da kann man sich ausmalen, über welches Kapital die Atom-Lobby verfügt.

- Über dem AKW Krümmel dürfen Flugzeuge fliegen. Sicherheit??? Ja. Wer die Mindesthöhe von 800m unterschreitet bekommt ein paar Tage später eine Anzeige. Nur 3 der 17 deutschen Atomkraftwerke würden einem Flugzeug standhalten.

- Sichere Lagerung? Asse sollte sicher sein, aber jetzt muss Asse geräumt werden. Kosten geschätzt 2-4 Milliarden - bezahlt vom Steuerzahler. So viel (mal wieder) zum Thema billig.

Wunderbar auch die sinnfreien Worthülsen dieses Herrn des "Deutschen Kinderkrebsregisters", auf die Frage nach angeblichen Leukämiehäufungen auch ohne Atomkraftwerke, die leider stark vermuten lassen, dass dieses Institut ebenfalls -ich nenns mal "nicht ganz neutral" ist...
Wirklich nett, wie er versucht, so eine typische ablenkende (nicht-)Antwort im Politiker-Stil (ich sag nur "ergebnisoffen", "Geschlossenheit zeigen", "in dieser Frage nicht auseinanderdividieren lassen") zu geben, dann aber beleidigt rausrennt, als er merkt dass sich die Reporter nicht damit zufrieden geben und gerne eine richtige Angabe haben würden.
Für wie dumm halten die einen?!

So langsam seh ich es ein: So lange nur die richtigen mit den Scheinchen winken, ist UNSER ALLER LEBEN nur eine Variable, die absolut NICHTS zählt.
Fast das Schlimmste ist ja, dass "die" echt davon ausgehen, dass man ihre Salami-Taktik ("hier 10 Jährchen länger, da 15 Jährchen", schön alles aufschieben - warum nicht gleich "nie"?!) nicht durschaut. Und dann noch wegen der Sicherheit mit dem "internationalen Vergleich" ankommen... solange es irgendwo etwas noch Schlimmeres gibt, muss man hier nichts tun oder wie?! Ja, im "internationalen Vergleich" gehts uns hier auch allen SUPER!
Demokratie (= Herrschaft des Volkes)? Dieser Ausdruck ist hierzulande nur noch blanker Hohn.

Antimilitarist

Hab mich letztens mit ein paar geißtig verwirrten von der BüSo unterhalten  ::)
Zunächst wollten sie mir ihr Parteiprogramm nicht verraten, aber bei deren Infomaterial hab ich`s dann trotzdem entdeckt.
Außer die Begrünung Afrikas und ein Transrapidnetz durch ganz Europa hatten sie auch "Für Atomkraft - gegen die ineffiziente Windenergie!"

Als ich sie dann fragte, wie sie darauf kommen, hieß es "Die Windenergielobby, das sind die gleichen, die die Finanzkriese erzeugt haben"

Die scheinen auch ein ganz eigenartiges geldsekten system zu haben, denn alles- auch Konferenzen kosten Geld. Und zwar nocht wenig. Ein Freund hat mir von solchen Konferenzen erzählt. Da steht wohl jemand mit englischem Akzent auf der Bühne, und predigt vor ein paar Hundert leichtgläubigen....

sind die jemandem hier bekannt?
"Terrorismus ist die Zerstörung von Versorgungseinrichtungen, also Deichen, Wasserwerken, Krankenhäusern, Kraftwerken, eben alles das worauf die amerikanischen Bombenangriffe [...] systematisch abzielten"

Efeu

Zitat von: Antimilitarist am 13:50:58 Do. 07.Oktober 2010
Als ich sie dann fragte, wie sie darauf kommen, hieß es "Die Windenergielobby, das sind die gleichen, die die Finanzkriese erzeugt haben"
Nich im Ernst, oder? Das is so grotesk, dass es fast schon wieder lustig ist...

Zitat von: Antimilitarist am 13:50:58 Do. 07.Oktober 2010
sind die jemandem hier bekannt?

Sind das zufällig die hier? ;D


Kalkofes Mattscheibe BüSo

Efeu

Lüge Wiederaufbereitung
ZitatSellafield - Wiederaufarbeitung als Alibi
Die Wiederaufarbeitungsanlagen Sellafield (England) und La Hague (Frankreich) sind berüchtigt als die atomaren Dreckschleudern Europas. War die Wiederaufarbeitung ursprunglich zur Plutonium-Gewinnung da, also zur Atomwaffen-Produktion, so wird sie heute dazu missbraucht, davon abzulenken, dass das Endlager-Problem akut wird. Also schiebt man die hochradioaktiven Brennstäbe via Bahn oder Lastwagen durch Städte und Dörfer und riskiert einmal mehr die Gesundheit der Bevölkerung.

In der Wiederaufarbeitungsanlage kann man dann lumpige 2 - 3 Prozent der spaltbaren Isotope Uran 235 und Plutonium 239 herauslösen. Während die Radioaktivität des Abfallhaufens nur geringfügig und vorübergehend verkleinert wird, erhöht sich das Abfall-Volumen um ein Vielfaches.
Für diese Alibi-Übung leitet Sellafield täglich 6 Millionen Liter schwachradioaktive Abwässer ins Meer. So haben sich inzwischen etwa 500 - 1000 kg Plutonium in der Irischen See angesammelt. Zum Vergleich: 1 Millionstel Gramm Plutonium eingeatmet reicht, um Lungenkrebs zu verursachen.

Wenn nun die BNFL-Vertreter behaupten, eine erhöhte Kinder-Leukämie-Rate in der Umgebung von Sellafield sei statistisch nicht nachweisbar, so sind dies wohl eher Wunschträume. In Wirklichkeit ist die Kinder-Leukämie-Rate rund um Sellafield mindestens 10 mal höher als im britischen Durchschnitt, wie die von der britischen Regierung eingesetzte ,,Black-Kommission" bereits 1983 festhielt.

Schon im Jahr 1989 sagte der BNFL-Direktor A. Johnson: ,,Wiederaufarbeitung ist nicht nötig. Tatsächlich würden einer oder zwei unserer wichtigsten Kunden ihre Verträge mit uns auf der Stelle kündigen, wenn sie könnten".
Dass die Schweiz einen Teil ihres Atommülls immer noch nach Sellafield karrt, obwohl Sellafield seit seiner Entstehung etwa tausend Störfälle hatte und die Umwelt verseucht wie kaum eine andere Anlage, ist unverantwortlich.
http://atomendlager.rainbownet.ch/wiederaufarbeitung_sellafield.php
Sellafield --> formerly known as "Windscale"...

ZitatNukleare Stromrechnung: Was uns die Atomkraft kostet

Ein Super-Gau würde den Bankrott Deutschlands bedeuten. Müssten die Atomkonzerne dafür haften, wäre die Atomkraft so teuer, dass sie sich von selbst abschaffen würde. 5,5 Billionen Euro. 5.500 Milliarden Euro. Es ist eine Zahl die fast unvorstellbar ist. Und doch gibt es sie: Sie ist der geschätzte wirtschaftliche Schaden den eine Kernschmelze in Deutschland anrichten würde.

Zum Vergleich: Der gesamte Haushalt der Bundesregierung liegt bei gut 350 Milliarden Euro; das deutsche Bruttoinlandsprodukt bei etwa 2.500 Milliarden Euro. Das Land wäre bankrott. Die Opfer eines solchen Unglücks lassen sich zudem kaum in Zahlen bemessen.

Man könnte solche Rechnungen als Propaganda-Material der Atomkraftgegner abtun, die mit fragwürdigen Methoden auf eine völlig astronomische Zahl kamen. Aber sie ist die Berechnung einer schwarz-gelben Regierung: Im Auftrag des FDP-geführten Wirtschaftsministeriums schätzte die Prognos AG bereits 1992 die möglichen Kosten einer Kernschmelze in Deutschland auf über 10 Billionen Deutsche Mark.

Selbst wenn man berücksichtige, so die Autoren, dass ein Super-Gau rein rechnerisch nur alle 30.000 Jahre stattfinden würde, müsste jede Kilowattstunde Atomstrom mit 3,60 DM versichert werden.

Inflationsbereinigt wären das heute 270 Eurocent pro Kilowattstunde, die mehr gezahlt werden müssten, fast das 77-Fache des Preises, den die Atomkonzerne angeben. Auch ohne diese gewaltigen Kosten wäre Atomkraft doppelt so teuer als offiziell verkündet - wegen verdeckter Subventionen etwa für Forschung oder Steuervergünstigungen auf Kosten der Allgemeinheit...

http://www.contratom.de/2.0/index.php?mod=blog&baum2=1&baum3=1&artikel=1397



http://www.mediacellar.de/soundeye/html/alben_prypjat.html

Zitat"Seit Jahren verzögert sich der Bau einer Stahlhülle über den Unglücksreaktor Tschernobyl. Die Kosten für das größte bewegliche Gebäude der Welt sind enorm gestiegen."

http://tschernobyl.de/?p=89
http://www.zeit.de/wirtschaft/2010-04/tschernobyl-schutzhuelle
Zitat"[...]alle Löcher und Risse im Sarkophag eine Gesamtfläche von 100 Quadratmetern ausmachen."

http://www.stern.de/politik/ausland/20-jahre-gau-von-tschernobyl-sergeij-das-auge-des-sarkophags-559531.html
Zitat"Erst 2006 bekommt die Strahlenruine den neuen Schutzpanzer."

http://www.weltbildung.com/tschernobyl-sarkophag.htm

Wo denn? Wer kümmert sich eigentlich darum? Aus den Augen, aus dem Sinn oder was? Dieser "Sarkophag" war von Anfang an nur als Provisorium gedacht... aber das liebe Geld ist ja mal wieder wichtiger als alles andere.

So lange unser Leben nichts wert ist und nicht geachtet wird, ist solche "Politik" und ihre "Gesetze" auch nichts wert und muss nicht geachtet werden.

Wenn Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht.


Der Millionensarg 1

ZitatAtommüll weltweit: Ab nach Sibirien!

Ab in den Fluss

Eigentlich ist die Endlagerung ausländischen Atommülls auf russischem Boden verboten. Und dennoch entwickelte sich das Land seit dem Ende der Sowjetunion zur bevorzugten Endlagerstätte der europäischen Atomindustrie.

Der Trick: Offiziell gelangt angereichertes Uran nur zur Wiederaufbereitung nach Russland, wird aber nicht wieder zurücktransportiert.
Berechnungen von Umweltorganisationen zufolge verbleiben 90 bis 98 Prozent des Atommülls im Land. Mehr als 700.000 Tonnen radioaktiver Müll unterschiedlicher Strahlung machen Russland zur größten atomaren Müllkippe der Welt.

140.000 Tonnen davon stammen aus europäischen Meilern. Einer der größten Entsorger war bislang das Konsortium Urenco, an dem Großbritannien, die Niederlande sowie die deutschen Atomkonzerne Eon und RWE beteiligt sind. Im Laufe dieses Jahres hat Urenco allerdings die Liefervereinbarung mit dem russischen Staatsunternehmen Rosatom aufgekündigt. Zurzeit läuft nur noch ein Vertrag mit dem französischen AKW-Betreiber Areva.

Der große Teil des Atommülls - dazu zählt auch der Abfall aus den derzeit 32 in Betrieb befindlichen russischen AKWs - lagert bislang im Freien. Umweltschützer warnen seit Jahren vor Korrosionsschäden und Feuergefahr.

http://taz.de/1/zukunft/schwerpunkt-anti-akw/artikel/1/ab-nach-sibirien/

ZitatWohin nur mit dem Zeug?
Als in den 1960ern die Zeit der Atomkraftwerke begann, machte sich niemand Sorgen.
Doch Atommüll muss für eine Million Jahre sicher gelagert werden. Wie, weiß niemand.

http://www.taz.de/1/zukunft/schwerpunkt-anti-akw/artikel/1/wohin-nur-mit-dem-zeug/

Stellt euch vor, wir müssten heute den Müll der Neandertaler überwachen...


Update:
Atommüll jetzt plötzlich doch wieder nach Russland. Und ausgerechnet nach Majak... ihr erinnert euch?
Falls nicht: Siehe dieser Thread hier, weiter oben. In Majak ist ja schon alles verseucht und verstrahlt. Ist dann auch egal, oder was?

http://www.tagesschau.de/inland/atommuell122.html
http://www.sueddeutsche.de/politik/atomtransport-nach-russland-strahlende-exporte-1.1021245
http://www.gmx.net/themen/nachrichten/deutschland/266vbvm-atommuell-soll-nach-russland

In welchem anderen "Wirtschaftszweig" ist es eigentlich noch so, dass die Bevölkerung und all ihr Eigentum einem unversicherten und potenziell tödlichen Risiko ausgesetzt ist und sich andere um die Entsorgung (die es nirgends auf dieser Welt gibt!) der Abfälle und die dabei anfallenden Kosten zu kümmern haben, während die Betreiber nie den Hals voll kriegen können, sämtliche Risiken leugnen, seit Jahren nichts in die Sicherheit investiert haben (ich kenne jemanden, der in einem dieser Meiler gearbeitet hat, bei der Beschreibung der herrschenden Verhältnisse wurde mir schlecht), künstlich die Preise nach oben treiben und einem das Ganze dann noch als Fortschritt anpreisen wollen?

Würden SIE diesen Leuten Ihr Leben (und das Ihrer Familie + Ihren gesamten Besitz) anvertrauen? Gezwungenermaßen tun wir das alle. Und dagegen soll man sich nicht wehren. Das ist ganz toll demokratisch, vom "Volk" so gewollt und völlig in Ordnung. Nicht.

Efeu

Atomenergie ist lebensverachtend. Hier geht es nur um Profite. Selbst bei "normalem" Betrieb steigen noch in 50 km Umkreis des AKW die Leukämieraten bei Kindern signifikant an (siehe Video "Die Atomlüge" im Beitrag weiter oben vom 29.08.2010).
"Wiederaufbereitungsanlagen" (allein dieses Wort ist blanker Hohn!) steigern die ewig strahlende Atommüllmenge noch um das 10- bis 15-fache und leiten hochradioaktive Abwässer einfach ins Meer! Es gibt weltweit KEIN Endlager für die unvorstellbare Menge an Atommüll, den wir einfach kommenden Generationen aufbürden! Atomenergie wird um ein Vielfaches höher subventioniert als erneuerbare Energien (obwohl in der Branche der Erneuerbaren inzwischen mehr als 10x so viele Mitarbeiter beschäftigt sind)!
Erneuerbare Energien brauchen keinen "Brennstoff" und hinterlassen keine "Todeszonen", man müsste nur den Mut haben und ein Mal diese größere, aber sinnvolle Investition tätigen - es würde sich in kürzester Zeit bezahlt machen. Noch dazu wären wir unabhängig in unserer Stromerzeugung und viele (die leider Gottes recht gut über die Atomindustrie/-technik/-müllprobleme/-wiederaufbereitungslüge etc. Bescheid wissen) könnten endlich wieder ruhiger schlafen.
Uran ist der einzige Brennstoff, der nicht besteuert wird! Uranabbau hinterlässt Todeszonen und tötet die Arbeiter in den Minen! Windscale/Sellafield, Majak, Tschernobyl, der Karatschai-See, nun Fukushima... die Liste ist endlos. NICHTS, aber auch GAR NICHTS rechtfertigt diesen Wahnsinn!
An Atomenergie (oder wie das Merkel sagt "Kernenergie", damit man nicht an Atombomben denkt - woraus diese "Energiegewinnung" nunmal entstanden und womit sie untrennbar verbunden ist) ist NICHTS sauber, sie ist von Anfang bis Ende ein einziges Verbrechen für Seelenlose, die sich vollends dem Profit verschrieben haben! Wir, unser Leben, unser Hab und Gut sind vor diesen Profiten NICHTS wert. Jeder Tag, in dem dieser Wahnsinn weitergeht, ist ein unkalkulierbares Risiko. Deshalb: Alle Atomanlagen abschalten, sofort und endgültig!

Art. 2 GG: Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit.

http://www.campact.de/atom2/sn11/signer
http://www.openpetition.de/petition/zeichnen/super-gau-in-japan-akws-abschalten

Es darf nicht wieder ein derartiges Vergessen einsetzen! Wehren wir uns! Die Proteste dürfen nicht abreißen! Bis alle AKW komplett - ohne "Hintertürchen" - und ein für allemal stillgelegt werden! Es geht um unser Leben, um ALLES, was wir (noch) haben!

Zitat1967 ereignete sich eine weitere Katastrophe, deren Auswirkungen uns vermutlich noch bevorstehen: Die Austrocknung des Sees Karatschai.
[...]
So hat sich unter dem heute noch 13 Hektar großen Karatschai-See im Laufe der Jahrzehnte eine "Linse" mit radioaktiven Salzen gebildet. Diese bewegt sich nun mit ca. 80 Metern jährlich in Richtung regionaler Grundwasserströme. Durch die Flüsse Ob und Tetscha könnten die Reste der strahlenden Abfälle dann bis ins Eismeer gelangen. Die Folgen wären nicht absehbar.

Offiziell informierte die Sowjetunion erst 32 Jahre später - im Juli 1989 - durch das nach der Tschernobyl-Katastrophe entstandene Ministerium für Atomenergie, die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO) über die Vorgänge in Majak. Man kann wohl davon ausgehen, dass dies nur ein Teil der Wahrheit ist.

Der offizielle Bericht des Ministeriums für Atomenergie beziffert zwei Millionen Curie ausgetretener radioaktiver Substanzen. Unabhängige Wissenschaftler dagegen halten 120 Millionen Curie an radioaktiven Substanzen allein in Hinblick auf den Inhalt des explodierten Tanks für angemessener. In Tschernobyl z.B. gelangten dagegen "nur" ca. 20 Millionen Curie in die Umwelt.
Ebenso wird im Bericht erwähnt, dass auch 30 Jahre nach der Kyschtym Katastrophe keinerlei erhöhte Raten an Krebs, Leukämie, genetischen Veränderungen oder anderen Krankheiten unter den Betroffenen aufgetreten seien, was in Anbetracht dessen, dass viele dieser Menschen erst anderthalb Jahre nach der Katastrophe umgesiedelt wurden, höchst unwahrscheinlich klingt.

So hat sich unter dem heute noch 13 Hektar großen Karatschai-See im Laufe der Jahrzehnte eine "Linse" mit radioaktiven Salzen gebildet. Diese bewegt sich nun mit ca. 80 Metern jährlich in Richtung regionaler Grundwasserströme. Durch die Flüsse Ob und Tetscha könnten die Reste der strahlenden Abfälle dann bis ins Eismeer gelangen. Die Folgen wären nicht absehbar.

Offiziell informierte die Sowjetunion erst 32 Jahre später - im Juli 1989 - durch das nach der Tschernobyl-Katastrophe entstandene Ministerium für Atomenergie, die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO) über die Vorgänge in Majak. Man kann wohl davon ausgehen, dass dies nur ein Teil der Wahrheit ist.

Der offizielle Bericht des Ministeriums für Atomenergie beziffert zwei Millionen Curie ausgetretener radioaktiver Substanzen. Unabhängige Wissenschaftler dagegen halten 120 Millionen Curie an radioaktiven Substanzen allein in Hinblick auf den Inhalt des explodierten Tanks für angemessener. In Tschernobyl z.B. gelangten dagegen "nur" ca. 20 Millionen Curie in die Umwelt.
Ebenso wird im Bericht erwähnt, dass auch 30 Jahre nach der Kyschtym Katastrophe keinerlei erhöhte Raten an Krebs, Leukämie, genetischen Veränderungen oder anderen Krankheiten unter den Betroffenen aufgetreten seien, was in Anbetracht dessen, dass viele dieser Menschen erst anderthalb Jahre nach der Katastrophe umgesiedelt wurden, höchst unwahrscheinlich klingt.

Weiterlesen: http://www.ask1.org/modules.php?name=dieredaktion&file=artikel&id=67

ZitatWindscale/Sellafield (Großbritannien):
Anstelle von Sicherheit investiert man lieber in die Manipulation. Seit den Neunzigern wurde eine Art "Atomwunderland" , Visitors Centre genannt, in der Umgebung ausgebaut. Dort können sich Besucher, Schulklassen oder Jugendgruppen über die Notwendigkeit und Harmlosigkeit der Atomkraft informieren, die Schäden in der Umwelt klein rechnen und die Zwischenfälle in der Anlage von Sellafield vorenthalten lassen. Sehr günstig werden dort auch organisierte Feiern für Kindergeburtstage angeboten. Strahlende Kindergesichter liegen der BNFL scheinbar am Herzen.

Eine Untersuchung stellt bereits 1984 fest, dass in Sellafield zehnmal mehr Leukämiefälle auftreten als im Landesdurchschnitt.

"Wir haben alles im Griff, es bestand zu keiner Zeit Gefahr...."

http://www.ask1.org/gate.html?name=dieredaktion&file=artikel&id=68

ZitatHarrisburg / Churchrock (USA) - "Das China-Syndrom":
...am 16. Juli 1979, ereignete sich ein Unglück, welches bis heute als der schwerste nukleare Unfall in der Geschichte der USA überhaupt gilt:
Beim Unfall von Chruchrock, einem kleinen Ort im Bundesstaat New Mexiko, brach "nur" ein Damm auf einer Breite von "nur" sechs Metern von neun Metern insgesamt. Der Damm ist Teil eines Absetz- und Verdunsterbeckens einer dort ansässigen Uranmühle.
Als sich die Rund 460 Millionen Liter Wasser und etwa 1000 Tonnen Schlamm und Geröll über das Land ergossen, kam zunächst niemand ums Leben, doch das Wasser des Rio Puerco war verseucht,
denn der Schlamm bestand aus Abraum einer Uranmine, versickerte im Boden und drang so in den diesen Nebenarm des Colorado River.

Hochradioaktive Substanzen wie Uran, Thorium, Radium, Polonium und eine Reihe anderer hochgiftiger Metalle, wie Kadmium, Aluminium, Magnesium, Mangan, Molybdän, Nickel, Selen, Natrium, Vanadium, Zink, Eisen, Blei und hohe Konzentrationen von Sulfaten verpesteten das Land und brachten Menschen und Tieren Krankheit und Tod. Noch Jahre später wurden Spuren der Verseuchung im Umkreis von etwa 120 Kilometer nachgewiesen.
Die entwichenen Materialien waren derart umfangreich, dass sogar Trinkwasserreservoirs in Arizona gefährdet wurden und mit ihnen das Trinkwasser von Las Vegas, Los Angeles und weiten Teilen Arizonas.

350 Familien - die meisten indianische Schafzüchter und Menschen vom Stamm der Navajo - lebten zu diesem Zeitpunkt in dem Reservat und waren mit ihren Herden auf das Wasser des Flusses angewiesen. Arglos führten sie weiterhin ihre Schafe zur Tränke, nicht ahnend, dass das Wasser des Flusses bereits hoch verstrahlt ist.1700 Menschen waren von diesem Unfall betroffen. Ihnen wurde die einzige Trinkwasserquellein der Region genommen. Mehr als 1000 Schafe und andere dort lebende Tiere verendeten an den Folgen des radioaktiv verseuchten Wassers.

Doch der Unfall hätte vermieden werden können. Die Firma United Nuclear wusste bereits zwei Monate...
--> weiter: http://www.ask1.org/gate.html?name=dieredaktion&file=artikel&id=69

ZitatTschernobyl:
...Inoffizielle Quellen schätzen die Anzahl der Opfer erheblich höher ein, zudem existieren keine einheitlichen Erhebungsmethoden, nach denen der Grad der Körperschädigung durch Radioaktivität definiert ist.

Weit entfernt von der Region ist eine ansteigende Zahl von Fehlbildungen beobachtet worden. Neun Monate nach dem Unfall hatte sich die Anzahl der Trisomie-21-Fälle (Down-Syndrom) in Deutschland mindestens verdoppelt. Stärker betroffen war der südliche Raum Deutschlands, in dem entsprechend eine höhere Anzahl von Fehlbildungen festgestellt wurde. In einer zweiten Analyse wurden die Befunde aus Januar 1987 bestätigt: Das Ansteigen der Fehlbildungen konnte eindeutig auf den Unfall zurückgeführt werden. Eine Korrelation von Fehlbildungshäufigkeit und der Bodenkontamination durch Cäsium konnte ebenfalls in Bayern nachgewiesen werden.

Die "Internationale Vereinigung von Ärzten zur Verhütung eines Atomkrieges" hält in ihrer Studie fest, dass der Unfall circa 10.000 ernsthafte Fehlbildungen und 5.000 Todesfälle von Säuglingen in Europa zur Folge haben würde. Untersuchungen des Umweltministeriums in München haben ebenfalls gezeigt, dass die Säuglingssterblichkeit zum Zeitpunkt des Unfalls stark angestiegen ist. In Polen wirkte sich der Unfall auf die Säuglingssterblichkeit dreimal höher aus als im Gebiet der damaligen BRD.

http://www.ask1.org/gate.html?name=dieredaktion&file=artikel&id=70

Warum? Was muss noch passieren? Tschernobyl ist kein Einzelfall. Wie viele Katastrophen braucht es noch? Wie lange soll der Irrsinn weitergehen? 800 Jahre? Bis wir alle verstrahlt sind und unter grässlichen Verbrennungen unsere Eingeweide herauskotzen?

ZitatWas von den Atomlobbyisten bewußt verschwiegen wird, ist der gesamte atomare Kreislauf: Uranabbau und Uranaufbereitung, Brennstabproduktion für die AKWs, riesiger Apparat zum rund um die Uhr betreiben der AKWs, schwach- mittel und hochradioaktiver Abfall wird jährlich in tausenden von Transporten durch die Gegend gekarrt, einige Jahrzehnte Betrieb der AKWs – dann jahrzehntelanger gefährlicher Abriß. So kommen unabhängige Gutachter zu der Erkenntniss, dass für eine Kilowattstunde Atomstrom bis zu 150 Gramm CO² veranschlagt werden muß.

Welcher Industriebetrieb darf hochgiftige Abfälle produzieren, die für zehntausende von Jahren eine tödliche Gefahr darstellen? Keiner außer den Atomkraftwerken. Seit über 25 Jahren wird jeden Tag Atommüll produziert, ohne dass geklärt ist, wohin damit. Die bisherige ,,Entsorgung" bestand aus Transporten in die Plutoniumfabriken Sellafield/England und La Hague/Frankreich. So hat es allein in La Hague 5200 Tonnen hochradioaktiven Abfalls, der aus deutschen Atomkraftwerken angeliefert wurde. In einem komplizierten Verfahren wird dort das Plutonium vom Uran getrennt. Dieses Verfahren wurde zu keinem anderen Zweck entwickelt, als Material für Atombomben zu erzeugen. Dabei werden radioaktive Gase in die Umwelt freigesetzt und radioaktive Partikel ins Meer weitergeleitet. Die Atommüllmenge wird in den Plutoniumfabriken um das 12 – 15 fache erhöht. Die Frage ,,Wohin mit dem Atommüll?" bleibt weiter ungelöst.
http://www.aku-wiesbaden.de/artikel_92.htm

So viel zur "Wiederaufbereitung" und "ziviler Atomenergienutzung" (die ja "rein gar nichts" mit Atomwaffen zu tun hat) - das sind nichts anderes als dreckige Bombenfabriken, die die unentsorgbare tödliche Strahlen-Müllmenge nochmal um ein Vielfaches vermehren! Wie kann man soetwas als "WIEDERAUFBEREITUNG" bezeichnen??? Das ist doch blanker Hohn!

Und das alles steuerfrei. Und unversichert. Auch hier wieder mal Sonderstatus für die AKWs, jedes Windrädchen muss teuer versichert und versteuert werden, staatlich subventioniert wird nach wie vor ebenfalls hauptsächlich die Atomkraft und NICHT die "bösen, teuren erneuerbaren"!

Zum Totschlagargument "Arbeitsplätze": Man hat doch auch nicht krampfhaft an der "Technologie" der Magnetbandkassetten festgehalten und damit die Einführung der CD zu verhindern oder zu blockieren versucht. Schon jetzt werden im Bereich der erneuerbaren Energien mehr als 10x so viele (!) Mitarbeiter beschäftigt als in der Atomindustrie. Zudem würden diese Arbeiter auch bei einem Atomausstieg nicht arbeitslos, denn die AKWs müssen über Jahre aufwändig rückgebaut werden, auch der Atommüll und sonstige "saubere" Hinterlassenschaften würden sich nicht einfach in Luft auflösen. Da bliebe noch jede Menge zu tun.
Diese gefährliche "Technologie" (aus der Mitte des letzten Jahrhunderts) ist vom Uranabbau bis zur nichtexistenten Endlagerung ein einziges, gigantisches Verbrechen mit katastrophalen Ausmaßen.
Verdrängen löst nicht das Problem und vergrößert eher noch die Risiken (das wirtschaftliche/gierige Prinzip gebietet es auch der Atomindustrie mit minimalstem Aufwand den größtmöglichen Gewinn zu erzielen. Denkt immer daran, bevor ihr Politikern oder Werbeversprechen Glauben schenkt). Die Auswirkungen all der vorangegangenen Katastrophen und der noch laufenden Anlagen (auch diese strahlen selbst bei "Normalbetrieb" permanent) sind nicht absehbar, die Folgen betreffen uns alle.

--> http://100-gute-gruende.de/lesen.xhtml <--

Troll

ZitatDie Wolke - Tschernobyl und die Folgen

Am 26. April 1986 explodierte der Reaktorblock Nr. 4 des Kernkraftwerks Tschernobyl in der Ukraine. Das dabei freigesetzte radioaktive Material wurde in die Atmosphäre geschleudert und in alle Richtungen über den Globus verteilt. Die ausgestrahlten Nachrichten aus jener Zeit belegen, dass die Informationen über das Unglück sich sehr viel langsamer verbreiteten. Erst zwei Tage später, am 28. April erfuhr der Westen davon.
Aber es waren nicht die offiziellen Regierungsstellen, die die Öffentlichkeit von dem Unfall in Kenntnis setzten. Es waren die extrem erhöhten Werte an Radioaktivität, die die Menschen in Schweden, Frankreich, Deutschland und ganz Europa alarmierten und die beängstigende Fragen aufwarfen: Wie kann ich mich vor einer Gefahr schützen, die unsichtbar ist? Was kann ich noch essen? Wohin mit den Kindern? Nicht nur Eltern waren verunsichert. Politiker, Ingenieure, Mitglieder von Expertenkommissionen und Kernkraftbetreiber selbst wussten nicht, wie sie auf diesen Unfall reagieren sollten, der statistisch betrachtet frühestens in 100.000 Jahren zu erwarten gewesen wäre. In Frankreich, in der BRD und in der DDR waren die offiziellen Stellen gleichermaßen überfordert.
Bundesgesundheitsministerin Rita Süßmuth sah sich mit wütenden Müttern konfrontiert und der Grünen-Politiker Joschka Fischer, damals Umweltminister in Hessen, erinnert sich an eine wichtige Lektion: "... wenn Mütter besorgt sind, werden sie zu einer politischen Macht." Cornelia Stadler war eine dieser "Mütter gegen Atomkraft". Ihre Lektion bis heute lautet, dass auf die Politik kein Verlaß ist. Die Protagonisten von damals beschreiben die Gefühle zwischen Sorge und Hysterie, rufen vergessene und auch nie bekannt gewordene Fakten in Erinnerung.

Quelle: ARTE+7
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

Rudolf Rocker


Efeu

Die Atomschei*e ist schon von Anfang an "ganz besonders sauber": Uranabbau.
Darüber wird kaum geredet. Ziemlich scheinheilig, 1x im Jahr an Weihnachten für Afrika zu spenden und ansonsten für "sauberen" Atomstrom die arglosen Arbeiter in den Minen dort verrecken zu lassen (Lebenserwartung: 40 Jahre). Das Uran für die deutschen AKWs wird zu 100% importiert. "Unabhängig" oder "sauber" ist daran gar nichts. Und jeder, der Atomstrom bezieht macht sich daran mitschuldig.
Atomstrom ist nichtmal billig, denn neben der "Entsorgung", und den Risiken, die wir tragen wurde jede installierte Kilowattstunde Atomstrom bereits mit 2000 € gefördert. Bei den Erneuerbaren sind es nur 590 €. Forschungs- und Fördergelder werden in absaufenden "Endlagerstätten" verschwendet, Uran ist der einzige Brennstoff der nicht versteuert wird. Logik? Fehlanzeige.
Weltweit beträgt der Anteil von Atomstrom an der Energieversorgung gerade mal 2% (ZWEI Prozent!) - das ist Energie und Profit für einige wenige, aber Gift für ALLE und für immer.
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,686633,00.html
http://marktcheck.greenpeace.at/2932.html
http://marktcheck.greenpeace.at/2934.html
http://www.greenpeace-magazin.de/index.php?id=2561


Uranabbau Niger - für AKW's in Deutschland

Englischer Film "Buddha weeps in Jadugoda" über den Uranabbau:
ZitatRagi Kana Ko Bonga Buru ( Buddha weeps in Jadugoda ) documents the devastating effects of uranium mining by Uranium Corporation of India Limited in Jadugoda. For the last thirty years, the radioactive wastes have been just dumped into the rice fields of the Adivasis according to the film. The complete neglect of the authorities to radioactive waste management rules wreaks havoc in the daily lives of the villagers and children with genetic deformities become quite common.
One of the best documentaries by Sri Prakash.

Buddha weeps in Jadugoda Part 1of 4

Buddha weeps in Jadugoda Part 2 of 4

Buddha weeps in Jadugoda Part 3 of 4

Buddha weeps in Jadugoda Part 4 of 4


http://www.taz.de/1/debatte/kommentar/artikel/1/atomstrom-ist-nicht-billig/
Zitat
#109 Leichen im Keller
In der Asse entsorgte die Atomindustrie selbst Leichenteile verstrahlter Arbeiter.

In die als ,,Versuchsendlager" getarnte einsturzgefährdete Atommüllkippe Asse II wanderte so ziemlich alles, was die Atomindustrie dringend loswerden wollte. So auch kontaminierte Körperteile der beiden Arbeiter, die bei einem Unfall im AKW Gundremmingen A am 19. November 1975 ums Leben kamen – eingeäschert und in Fässer verpackt in der Atommüllverbrennungsanlage des Kernforschungszentrums Karlsruhe.

[...]

#111 Lizenz zum Töten
Atommüll-Endlager müssen nicht dicht sein, hat das Umweltministerium beschlossen.

Ein Atommüll-Endlager gilt selbst dann noch als ,,sicher", wenn es die Radioaktivität nicht sicher von der Biosphäre fern hält. So steht es in den Sicherheitsanforderungen für Endlager, die Bundesumweltminister Gabriel (SPD) 2009 veröffentlicht hat. Vielmehr darf jeder tausendste Anwohner durch die austretende Radioaktivität an Krebs erkranken oder sonst einen einen schwerwiegenden Gesundheitsschaden erleiden. Weil die strahlenden Stoffe sich mit dem Grundwasser über große Flächen ausbreiten, sind ziemlich viele Menschen ,,Anwohner" – zumal innerhalb der nächsten 1.000.000 Jahre.

http://100-gute-gruende.de/lesen.xhtml
:o Ohne Worte.

http://100-gute-gruende.de/lesen.xhtml --> UNBEDINGT KOMPLETT LESEN.

Efeu

Zitat von: Lefat am 12:47:38 Sa. 09.April 2011
Der nachfolgende gute Artikel sollte niemanden vorenthalten werden !
Ist lang , aber lohnt zu lesen .

ZitatFukushima, der Krebs und anderes Teufelszeug in Deutschland
Von Eifelphilosoph ⋅ 9. April 2011 ⋅ Schreibe einen Kommentar
Tags:  Atom, Deutsche Bank, Fukushima, Krebs, Volkswirtschaft

Will man die Katastrophen der Gegenwart verstehen, so hat man ein Problem: man findet keine Schuldigen. Früher war das einfacher: da hatte jeder seine Uniform und man wusste, auf wen man zu schießen hatte, um seine eigenen Interessen zu wahren. Heute sehen alle gleich aus, keiner trägt Verantwortung ... und trotzdem verschlimmert sich die gesellschaftliche Lage von Tag zu Tag. Der menschliche Körper hat ähnliche Probleme, wenn er Krebs hat. Krebs ist ja eine moderne Krankheit. Soll früher komplett unbekannt gewesen sein. Sie ist auch unheimlich und stellt Ärzte vor unlösbare Probleme: man kann kaum etwas abschneiden, weil der Krebs quasi überall ist ... oder nirgends.

Krebs und Zivilisation sind untrennbar miteinander verbunden – auch gesellschaftlich, siehe Ippnw:

Von der Tschernobylkatastrophe vor 25 Jahren sind über 600 Millionen Menschen in ganz Europa gesundheitlich betroffen. Das geht aus einer aktualisierten Studie der IPPNW Deutschland und der Gesellschaft für Strahlenschutz zu den gesundheitlichen Folgen von Tschernobyl hervor. Die Autoren werteten wissenschaftliche Untersuchungen aus der ganzen Welt aus.

Die Studie belegt eine um 15,8 Prozent erhöhte Säuglingssterblichkeit in Skandinavien. In Deutschland stieg die Zahl der Trisomie 21-Fälle signifikant an. In Süddeutschland häufte sich ein bei Kindern sehr seltener Tumor, das Neuroblastom. Untersuchungen stellen einen Zusammenhang zwischen Tschernobyl und einer starken Zunahme von Diabetes Typ I bei Kindern und Jugendlichen her. Das Tschernobylministerium der Ukraine publizierte, dass 1996 nur noch 18 Prozent der evakuierten Bevölkerung gesund war. Besonders erschreckend: Von den Kindern, die nicht selbst vom Tschernobyl-Fallout betroffen waren, deren Eltern aber erhöhter Radioaktivität ausgesetzt wurden, sank in der Ukraine der Anteil der Gesunden von 81 Prozent im Jahr 1987 auf 30 Prozent im Jahr 1996.

Ein einziger Gau mit 600 Millionen Opfern. Das dürfte Regierung, Wissenschaft und Industrie schon lange bekannt gewesen sein. Dabei ist "Tschernobyl" noch lange nicht vorbei, wie die Welt heute erwähnt:

Der Sarkophag in Tschernobyl schützt die Welt vor Strahlen aus dem 1986 explodierten Reaktor. Doch die Radioaktivität zersetzt den Beton, warnt der Ex-Direktor des AKW.

Wir hätten also auch ohne Fukushima eine strahlende Zukunft vor uns. Das ist so das Problem mit den atomaren Spielzeugen: Metallklumpen von 2700 Grad lassen sich schlecht beherrschen – auch nicht durch gezielte Pressearbeit. So erfahren wir durch Monitor von der größten nuklearen Katastrophe der Neuzeit, gegen die namhafte Unternehmensberater und PR-Agenturen seit Wochen erfolgreich ankämpfen:

Aber von der eigentlichen Bedrohung redet TEPCO nicht. Und die liegt besonders in Block 4. Nicht der Reaktorkern ist hier das Problem, der war nämlich zur Zeit der Katastrophe ausgelagert im Abklingbecken. Davon geht die Hauptgefahr aus: Denn das Becken ist voll noch mit anderen, abgebrannten Brennelementen, zusammen 1.331 Stück. Abgebrannt, das klingt harmlos, bedeutet aber, dass sich im Brennelement besonders viel hochradioaktives Plutonium und Cäsium befindet. Und das Abklingbecken wurde bei einer Explosion massiv beschädigt. Ohne Kühlung schmelzen die Brennstäbe und die radioaktiven Spaltprodukte werden freigesetzt. So sieht normalerweise ein Abklingbecken aus. Die heißen Brennstäbe lagern zum Abkühlen dicht an dicht, mindestens 5 Meter tief unter Wasser. Mit einem großen Kran werden die Brennstäbe hin und her transportiert. Und so sieht das Abklingbecken von Block 4 jetzt aus. Der grüne Kran ist ins Becken gefallen, überall Trümmer, es qualmt. Die Kernschmelze unter freiem Himmel hat längst begonnen, erklärt Arnold Gundersen. Der Atomingenieur hat über Jahrzehnte in leitender Position in der Nuklearindustrie gearbeitet.

Wir können davon ausgehen, das sich die Fukushimastrahlung  schon längst zur Tschernobylstrahlung dazugesellt hat. Für eine Reise nach Deutschland braucht sie nur zwei Wochen wie Luise Wagner in Suite101 schreibt:

Die radioaktiven Substanzen, die aus der Reaktorruine Fukushima in Japan nach dem Erdbeben am 11. März 2011 entwichen waren, haben sich in der nördlichen Hemisphäre innerhalb eines Zeitraumes von zwei Wochen verteilt. Das veröffentlichte die Vorbereitungskommission zum Vertrag über ein umfassendes Verbot von Nuklearversuchen (Comprehensive Nuclear-Test-Ban Treaty Organization CTBTO) in einer entsprechendenPressemitteilung gestern in Wien .

Wir haben also in Fukushima eine Kernschmelze unter freiem Himmel, deren Strahlung uns seit drei Wochen auf den Kopf fällt. Hätten Sie´s gewußt? Will man so etwas wissen? Eigentlich doch nur, wenn man auch was dagegen tun kann. Können wir aber nicht, weil die Gesellschaft genauso vom Krebs zerfressen worden ist wie die Körper der nuklear verseuchten Rettungskräfte. Auch hier haben wir degenerierte Zellen, die sich wild vermehren, dem Körper in Massen Lebensenergie entziehen und ihn letztlich umbringen. Wir nennen sie "Reiche", "Manager", "Leistungselite" und beten sie an, dabei sind sie es, die uns die Katastrophen eingebrockt haben – aus Kostengründen. Deshalb lagern (siehe Monitorbericht) auch in Deutschland die Brennstäbe kostengünstig in Abklingbecken anstatt relativ  sicher verwahrt zu werden (wobei "Sicherheit" und "Kernspaltung" zwei Begriffe sind, die oft zusammen genannt werden aber eigentlich nichts miteinander zu tun haben).

"Kostengünstig" führt flächendeckend dazu, das die Krebszellen sich mit Lebenskraft vollsaugen, die dem Rest des Körpers entzogen wird. Das ist schädlich, selbst wenn diese Elemente Solarzellen auf dem Dach und Kraftwärmeanlagen im Keller haben.

Man kann über diese gesellschaftlichen Geschwüre und ihre Machenschaften auch ganz offen reden, siehe Spiegel:

Fleiß hin, Talent her – wichtige Entscheidungen der Wirtschaft werden in Geheimzirkeln getroffen. Ausländische Elitehochschulen sehen ihre Seilschaften als Aushängeschilder. Dagegen scheuen Deutschlands Topmanager die Öffentlichkeit und kungeln meist im Dunkeln, sagt der Elitenforscher Michael Hartmann.

Dort werden die Entscheidungen getroffen, die als "Hartz IV", als "Leiharbeit" oder "Rente mit 67″ dem gesunden Volkskörper die Lebenskraft aussaugen um sie in aller Öffentlichkeit sinn- und nutzlos auf den Kayman-Inseln zu verstecken. Auch das geschieht ganz öffentlich, wie Attac herausfand:

Attac hat eine Liste von Tochtergesellschaften, Zweckgesellschaften und assoziierten Unternehmen deutscher Banken in Steueroasen veröffentlicht. Die Ergebnisse der Attac-Recherche sind frappierend: So unterhält die Deutsche Bank in Georgetown auf den Cayman-Inseln, wo fast 10.000 Hedgefonds ihre Adresse haben, mehr Niederlassungen und Zweckgesellschaften als am Konzernsitz Frankfurt am Main. Im Steuerparadies Delaware in den USA ist die Deutsche Bank an mehr Unternehmen beteiligt, als in allen deutschen Städten zusammen. Insgesamt hat die Deutsche Bank mehr als die Hälfte (51,35 Prozent) ihrer Tochter- und Zweckgesellschaften sowie assoziierten Unternehmen in Steueroasen angesiedelt. Damit belegt sie den Spitzenplatz – gefolgt von der mittlerweile ebenfalls zur Deutschen Bank gehörenden Postbank (28,27 Prozent) und der Commerzbank (23,43 Prozent).

Da landet dann das ganze Geld, das man aus der Volkswirtschaft mit allen möglichen Methoden herausgesaugt hat – gerne auch unter dem Deckmäntelchen der Gesundheitsvorsorge. Und wenn man dann mal erwischt wird ... kein Problem. An Geld herrscht ja kein Mangel, siehe Handelsblatt:

Um Korruptionsvorwürfe zu entkräften zahlt Johnson & Johnson rund 78 Millionen Dollar.

Mitarbeiter des US-Konsumgüter- und Pharmakonzerns sollen Ärzte oder Krankenhaus-Manager in Griechenland, Polen und Rumänien bestochen haben, damit diese Produkte von Johnson & Johnson verwenden. Überdies soll Geld an irakische Regierungsmitglieder geflossen sein, um an Aufträge aus dem Öl-für-Lebensmittel-Programm der Vereinten Nationen zu kommen.

Bei einem Gewinn von 15760 Millionen Dollar in 2009 (siehe Aktienanalyse), erzielt durch Korruption und überhöhte Preise auf Kosten auch des deutschen Beitragszahlers lassen sich solche Strafzahlungen aus der Portokasse bewältigen, zumal die Wachstumsaussichten (wie bei Krebs) phantastisch sind, siehe Krankenkassenratgeber:

Im Jahr 2009 sind die Gesundheitsausgaben in Deutschland wieder kräftig angestiegen. Gegenüber dem Jahr 2008 erhöhten sich die Ausgaben im Gesundheitssektor um 5,2 Prozent auf 278,3 Milliarden Euro. Das teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mit.

Besorgniserregend ist, dass sich der Anstieg im Vergleich zum Durchschnittswert vergangener Jahre fast verdoppelte. Jeder Bundesbürger hatte statistisch geehen 3400 Euro an Gesundheitsausgaben zu leisten. Der Anteil der Gesundheitskosten am Bruttoinlandsprodukt stieg von 10,7 Prozent im Jahr 2008 auf 11,6 Prozent in 2009.

Das können wir uns nicht mehr lange leisten ... erst recht nicht, wenn die Deutsche Bank den Abkassierern im Gesundheitswesen hilft, ihr Geld im Ausland in Sicherheit zu bringen. Doch nicht nur das Gesundheitswesen ist Teil des Krebsnetzwerkes, das die Volkswirtschaft zerfrisst. Auch die EU hat sich inzwischen zu einem profitablen Umverteilungsmotor entwickelt, der Geld in großen Mengen vom Volk hin zu den Netzwerkprofiteuren schafft, was selbst den oft unsinnigen Vordenkern des Neoliberalismus Sorgen bereitet, siehe DiePresse:

Hans-Werner Sinn, der nicht gerade öffentlichkeitsscheue Chef des Münchner Ifo-Instituts, schlägt in einem Interview Alarm: ,,Es reicht jetzt. Damit übernehmen wir uns. Das schaffen selbst wir nicht. Italien hat so viele Schulden wie Deutschland." Sein schlichtes Kalkül: ,,Je mehr Geld fließt, desto länger leben die überschuldeten Länder über ihre Verhältnisse, desto mehr ist verloren." Bald gebe es beim Aufkauf von Schulden ,,kein Halten mehr", die Summen ,,werden laufend erhöht". Die Politiker setzten ,,mit dieser Politik unsere Rente aufs Spiel". Und: ,,Am Ende sind auch wir pleite."

Am Ende werden wir sowieso Pleite sein. Machen wir uns doch nichts vor: vor der Altersarmut schützt uns doch eigentlich nur noch ... der frühe Krebstod. 3400 Euro pro Kopf geben wir aus für ein Gesundheitssystem, das beständig mehr Kranke produziert. 2580 Euro geben wir aus für kleine Kinder von Langzeitarbeitslosen. Brauchen die eine Sonderernährung, bekommen sie sie nicht, weil sie nicht arbeitsfähig sind, werden daraufhin durch Mangelernährung krank und blähen den Kostenapparat des Gesundheitswesens erst recht auf.

Wir verstehen aber nun, wie ein Wolfgang Clement so vehement von "Parasiten" schwadronieren konnte. Das es solche Parasiten in diesem Lande gibt, ist klar. Sie sind aber wohl nicht im Bereich jener zu suchen, die nur einen Bruchteil von dem verbrauchen, was das Krankheitssystem in Deutschland verschlingt. Insofern ist Fukushima Sinnbild auch für den Krebs in Deutschland. Es macht uns mal wieder darauf aufmerksam, das eine der Haupttodesursachen künstlich produziert wird, siehe Medizinauskunft:

Die Frage hat ihre Bedeutung: Hat es Krebs schon immer gegeben oder stellt diese Krankheit eine moderene Zivilisationskrankheit dar? Forscher behaupten nun, dass Krebs eine moderne Krankheit ist, die vor allem auf Umwelteinflüsse wie Verschmutzung, Ernährung und Lebensstil zurück zu führen sei. Sie suchten bis zurück in die Antike nach Hinweisen auf Krebs. Dabei stellten die Wissenschaftler fest, dass die Krankheit früher extrem selten war und erst seit 300 Jahren zur heute zweithäufigsten Todesursache in Industrieländern aufstieg.

Es macht uns aber auch darauf aufmerksam, das es auch politisch eine Wurzel dieser Krankheit gibt: Netzwerke von asozialen Egomanen, die sich die Lebenskraft der Gemeinschaft mit aller Gewalt aneignen wollen – ohne Rücksicht auf Verluste. Ihre Werkzeuge? Konzerne wie Tepco, die uns jetzt aus Kostengründen den größten Nuklearunfall der Menschheit geschenkt haben. Ihre politische Ideologie? "Alles für mich, nichts für andere!". So sammeln diese Nutzwerke den menschlichen Abschaum, tarnen sich mit Anzug und Krawatte und zerstören nachhaltig weltweit alle funktionierenden Volkswirtschaften.

In den USA standen sie gerade dicht davor, den Wirtskörper völlig vernichtet zu haben. Der hat jetzt noch eine Gnadenfrist bekommen. In Portugal, Irland, Griechenland war man ebenfalls fast erfolgreich.

Gäbe es nun eine Therapie?

Kaum. Krebs ist nicht heilbar – wenn er zu spät erkannt wurde. Irgendwann ist der Volkskörper voller Metastasen, die ganz schnell jede Aktion der Immunabwehr unterlaufen. Ist im Prinzip wie 33-45 in Deutschland. Allerdings trugen dort die Parasiten Uniform.

Gerne hätte ich nun auch einen Artikel der FTD zitiert, der von Indiens Aufstand gegen die Superreichen berichtet – damit man sieht, das wir in Deutschland nicht allein mit dem Problem sind. Leider ist dieser Artikel nicht mehr auffindbar, nur noch Reste liegen im Netz herum:

Das Parlament und das Volk haben ernste Fragen an die Superreichen des Landes. Wie kann es sein, dass ihre Unternehmen Indien um Milliarden geprellt haben?

Unser Parlament hat dazu keine Fragen. Sie verdienen mit an der kostengünstigen Verstrahlung des Volkes. Ob sie deshalb aus der Sicht der Kirche eher satanischen Bereichen zugeordnet werden müssen, wird die Kirche selbst entscheiden müssen. Zur radioaktiven Verseuchung gibt es laut Stern schon mal eine klare Meinung:

Der Erzbischof von München und Freising, Reinhard Kardinal Marx, hat die Atomenergie als "Teufelszeug" bezeichnet.

geklaut hier :

http://www.nachrichtenspiegel-online.de/2011/04/09/fukushima-der-krebs-und-anderes-teufelszeug-in-deutschland/?utm_source=feedburner&utm_medium=feed&utm_campaign=Feed%3A+NachrichtenspiegelOnline+%28Nachrichtenspiegel+online%29

Efeu

Zitat[...]Krebs ist damit nach den Herz-Kreislauf-Erkrankungen die zweithäufigste Todesursache.[...]

Weltweite Krebs-Sterberaten

Im Jahr 2000 starben weltweit über 6 Millionen Menschen an Krebs.
Rund 12 Prozent aller Todesfälle in der Welt sind durch Krebs verursacht. Damit sterben im Durchschnitt weltweit mehr Menschen an Krebs als durch HIV/AIDS, Tuberkulose und Malaria zusammen.
Krebs ist in den Industrienationen die zweithäufigste Todesursache und in den Entwicklungsländern eine der drei häufigsten Todesursachen bei Erwachsenen.
(Quelle: WHO 2003)

[...]

Weltweite Krebsneuerkrankungen im Jahr 2020 (Prognose)

Im Jahr 2020 werden schätzungsweise weltweit 15 Millionen Menschen neu davon betroffen sein. Damit würde die Neuerkrankungsrate gegenüber 2000 um 50 Prozent steigen.
Hauptgrund für diesen Anstieg: Es gibt immer mehr alte Menschen. Krebs ist zu einem großen Teil auf eine defekte Fehlerkorrektur der Erbsubstanz zurückzuführen: Je älter der Mensch wird, desto unzuverlässiger arbeitet dieses Reparatursystem und umso wahrscheinlicher wird es, an Krebs zu erkranken.
Wenn die derzeitigen Raucherquoten und die oft ungesunde Lebensweise unverändert bleiben, wird die Zahl der Krebsneuerkrankungen in Zukunft sogar noch höher sein.
(Quelle: WHO 2003)
http://www.medfuehrer.de/Krebs-Onkologen-Haematologen/Haeufigkeit-von-Krebserkrankungen/Statistiken.html
Ich finde das nicht "normal" und halte es für möglich, dass es vielleicht auch teilweise damit zu tun haben könnte:


A Time-Lapse Map of Every Nuclear Explosion Since 1945 - by Isao Hashimoto

Zeitraffer aller nuklearer Explosionen von 1945-1998. Unbedingt bis zum Ende anschauen!

ZitatJapanese artist Isao Hashimoto has created a beautiful, undeniably scary time-lapse map of the 2053 nuclear explosions which have taken place between 1945 and 1998, beginning with the Manhattan Project's "Trinity" test near Los Alamos and concluding with Pakistan's nuclear tests in May of 1998. This leaves out North Korea's two alleged nuclear tests in this past decade (the legitimacy of both of which is not 100% clear).

Each nation gets a blip and a flashing dot on the map whenever they detonate a nuclear weapon, with a running tally kept on the top and bottom bars of the screen. Hashimoto, who began the project in 2003, says that he created it with the goal of showing "the fear and folly of nuclear weapons." It starts really slow — if you want to see real action, skip ahead to 1962 or so — but the buildup becomes overwhelming.

http://www.ctbto.org/specials/1945-1998-by-isao-hashimoto/

About "1945-1998" ©2003
"This piece of work is a bird's eye view of the history by scaling down a month length of time into one second.  No letter is used for equal messaging to all viewers without language barrier.  The blinking light, sound and the numbers on the world map show when, where and how many experiments each country have conducted.  I created this work for the means of an interface to the people who are yet to know of the extremely grave, but present problem of the world."

Efeu

Auffällige Geburtenrate bei Gorleben: http://www.chefduzen.de/index.php?topic=23334.0

ZitatAtomkatastrophe würde Deutschland überfordern

Heute jährt sich die Tschernobyl-Katastrophe zum 26. Mal. Ein Leben in der Sperrzone im Umkreis von 30 Kilometern um den Atomkomplex ist nach wie vor nicht erlaubt, die Strahlung ist noch viel zu hoch. Wenn in Deutschland oder in grenznahen Gebieten unserer Nachbarländer ein Unfall wie Tschernobyl oder Fukushima geschieht, käme wohl jede Hilfe zu spät.

Laut Informationen des SPIEGEL belegt dies eine unveröffentlichte Studie des Bundesamt für Strahlenschutz (BfS), die vom Bundesumweltministerium nach Fukushima in Auftrag gegeben wurde. Die Radioaktivität würde sich demnach deutlich weiter ausbreiten, als bisher angenommen, ganze Städte müssten evakuiert werden. Dies sei in der bisherigen Notfallplanung aber nicht vorgesehen.

Das Umweltinstitut München fordert, dass die neue Studie des BfS, die vom Bundesumweltministerium unter Verschluss gehalten wird, unverzüglich offengelegt wird. Die Bürgerinnen und Bürger haben ein Recht darauf zu erfahren, dass bei einer Atomkatastrophe im Ernstfall keine Hilfe möglich ist.

Weiter hier: http://umweltinstitut.org/pressemitteilungen/2012/pressemitteilung-atomkatastrophe-wurde-deutschland-uberfordern-993.html


ZitatEndlich neue Hülle für Reaktor 4

Als Reaktor 4 des Tschernobyl-Komplexes explodierte, wurden Unmengen an Radioaktivität in die Umwelt geschleudert - mit den bekannten Auswirkungen, die auch uns in Südbayern heute noch begleiten. Der damals eilig erbaute Sarkophag (siehe Bild) ist inzwischen brüchig und über Risse kann sowohl Wasser eindringen als auch radioaktiver Staub nach außen gelangen.

Die geschätzten Kosten für einen seit Jahren geplanten Neubau in Höhe von einer Milliarde Euro werden zu zwei Dritteln von den G7-Staaten getragen. Jetzt im April sind die Baumaßnahmen für die neue Hülle angelaufen. Bis Herbst 2015 soll sie fertig sein und Schutz für die nächsten 100 Jahre bieten. Danach soll dann mit dem Rückbau des havarierten Blocks begonnen werden.

Die "Aufräumarbeiten" von Tschernobyl zeigen, in welchen Dimensionen Kostenrahmen und Zeitspannen sich bewegen. In Fukushima sind sogar vier Reaktoren havariert und einsturzgefährdet und noch weit von einem sicheren Einschluss entfernt. Die Folgen für Japan sind heute noch gar nicht absehbar.


ZitatKinderbuch: Die Ratten von Ohu

Ein kleines Volk von Ratten, das am kalten Aichbach lebt, beschließt zum Atomkraftwerk Ohu umzusiedeln. Dort, so hat Vater-Ratte Rattompolix gehört, soll es herrlich warmes Wasser, riesige Rettiche und meterhohen Löwenzahn geben.
Doch bei Ohu angekommen, entpuppt sich das vermeintliche Schlaraffenland als ungesunder Lebensraum. Die Ratten beginnen nach und nach krank zu werden, Halsweh und Haarausfall plagen die ganze Sippe. Doch Rattompolix beschwichtigt die besorgten Ratten-Mütter, es bestehe keine Gefahr.

Als eines Tages eine durchsichtige Wolke dem Kamin des AKW entweicht und die Kinder sich nach einem Regenschauer schwere Verbrennungen in den Pfützen zuziehen, sieht auch der Ratten-Vater ein, dass die Gegend um Ohu kein gutes Zuhause ist. Das Völkchen flüchtet und sucht sein Glück schließlich am weit entfernten Schliersee, wo das Wasser zwar eisig, dafür aber ungefährlich ist.


Die Fabel, die bereits 1986/87 von Lutz Castell, Katja Schwalb und Karin Wurzbacher, Physikerin im Umweltinstitut München, geschrieben und von Petra Jakob illustriert wurde, ist seit Juni 2011 erhältlich.

Bestellung direkt an: Herausgeber Prof. Dr. Lutz Castell
Institut für Umweltuntersuchungen Starnberg e.V., Monatshausener Str. 7, 82396 Pähl
Tel: 08808 / 92 35 96, E-Mail: susanne.mundorf@freenet.de


Update:
ZitatAmtlich: Kein Schutz im atomaren Ernstfall möglich

In unserer Pressemitteilung "Atomausstieg in ganz Europa!" hatten wir auf eine unveröffentlichte Studie des Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) verwiesen, die aufzeigt, dass bei einem atomaren Unfall wie im AKW Fukushima die bislang in Deutschland vorgesehenen Katastrophenpläne und Hilfsmaßnahmen scheitern würden.

http://umweltinstitut.org/pressemitteilungen/2012/pressemitteilung-atomkatastrophe-wurde-deutschland-uberfordern-993.html

Erfreulich: Inzwischen ist die Studie veröffentlicht und kann auf den Internetseiten des BfS eingesehen werden.

http://www.bfs.de/de/kerntechnik/unfaelle/fukushima/notfallschutzstudie

Unerfreulich: Die Studie bestätigt, dass im Ernstfall die Bevölkerung nicht geschützt werden kann. Es zeigt sich vor allem, dass "für viele der betrachteten Unfallszenarien eine Ausweitung der Notfallschutz-Maßnahmen auf größere Gebiete als in der Planung vorgesehen nötig werden kann. Je nach Szenario müsste die Maßnahme "Aufenthalt in Gebäuden" auf eine Fläche von bis zu 2900 Quadratkilometer ausgeweitet werden, die Maßnahme "Einnahme von Jodtabletten für Kinder und Schwangere" auf eine Fläche von bis zu 12.100 Quadratkilometer. Und die Maßnahme "Evakuierung" müsste auf eine Fläche von bis zu 160 Quadratkilometer erweitert werden. Dies heißt, dass unter Umständen auch mehrere größere Städte gleichzeitig betroffen wären. Im Ernstfall also: Ohne Hilfe!

ZitatNehmen Sie einen Zirkel und ziehen Sie einen Kreis von ca. 300 Kilometer um das AKW [...]. Wenn Sie in diesem Kreis wohnen und es zu einem schweren Unfall oder Terroranschlag kommt, zu einer Katastrophe die unwahrscheinlich ist und die dennoch morgen schon eintreten kann, wenn ein Teil des radioaktiven "Inventars" des AKW austritt und der Wind in Richtung Ihres Wohnortes weht, dann werden Sie diese Ihre Heimat, mit allem was Sie in Jahrzehnten mühevoll aufgebaut haben, schnell und endgültig verlassen müssen und froh sein, einfach nur zu überleben.
http://vorort.bund.net/suedlicher-oberrhein/akw-philippsburg.html


Efeu

ZitatÜbrigens, vollkommen OT, aber einfach unglaublich. Das AKW Vermont in den USA hat zwei Kühltürme aus HOLZ! Wasserdampf und Holz. Kann das gutgehen? Nein. Wikipedia lapidar: "Am 21. August 2007 stürzte einer der beiden Kühltürme wegen verrotteter Holzstrukturen teilweise ein".
Einfach so. Ohne Jahrhundertbeben. Oder Tsunami. Plopp. Hätten sie sich beim Bau des Atomkraftwerkes bloß mal vom örtlichen Schreiner beraten lassen.
Ich fasse es einfach nicht.

http://www.chefduzen.de/index.php?topic=23439.msg226909#msg226909
ZitatDie erteilte Betriebslizenz läuft 2012 ab, deshalb beantragte der Betreiber im Jahr 2006 eine Verlängerung um 20 Jahre. Dieser Antrag wurde vom Senat von Vermont abgelehnt, so dass das Kernkraftwerk eigentlich 2012 abgeschaltet werden sollte.

Im März 2011, noch während der Unfallserie in den baugleichen Reaktoren von Fukushima, erteilte jedoch die US-Atombehörde trotz des schlechten Gesamtzustandes der Anlage eine Lizenz für weitere 20 Jahre.

Grund für den Senatsentscheid war ein Tritium-Leck in den Untergrund des Werks, wobei die Aufsichtsbehörde NRC beteuert hatte, es bestehe keine unmittelbare Bedrohung des Grundwassers und man überwache die Entwicklung mit Messsonden. Allerdings steht die Anlage Vermont Yankee in der Region bereits länger und aus anderen Gründen im politischen Kreuzfeuer.
Die 2006 genehmigte Leistungserhöhung war insofern problematisch, als errechnet worden war, dass bei einem größeren Kühlwasserverlust aus dem Reaktorsystem (und dies nicht nur bei einem Leck, sondern auch bei einem Druckentlastungsvorgang infolge einer Transiente, was wesentlich häufiger vorkommt als ein Leck) die Pumpen, welche den Wasserverlust ergänzen müssen, bei der vorgesehenen Leistungserhöhung auf den im Containment durch den Störfall aufgebauten Überdruck angewiesen sind, um Wasser ansaugen zu können (sog. NPSH-Problem).
Das ist in den Fällen sehr problematisch, bei denen das Containment (etwa durch eine fehlerhaft offengebliebene Armatur) undicht bleibt und somit gar keinen Überdruck aufweist. Dennoch genehmigte die NRC diese Leistungserhöhung, ohne etwa als Kompensation die Nachrüstung stärkerer Pumpen zu verlangen. Dies stieß auf heftige Opposition in der Region, und zwar auch von offizieller Seite.

Ende Februar 2010 wurden Spuren von Cäsium-137 auf dem Gelände des Kernkraftwerks festgestellt, deren Konzentration nach Angaben der Regierung von Vermont drei- bis zwölfmal höher lagen, als durch den Eintrag von Atomwaffentests und der Tschernobylkatastrophe zu erwarten wäre. Der Betreiber Entergy kündigte daraufhin an, den Boden abtragen und als Atommüll entsorgen zu wollen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraftwerk_Vermont_Yankee
Warum bekommt man sowas nicht über die Nachrichten mit? Ist ja "nichts" passiert?! Jaja, ich weiß schon "Es bestand zu keiner Zeit Gefahr..."

Efeu

ZitatHistorisches Reaktorunglück: Beinahe-Katastrophe in Kanadas Einöde

Ein lautes Donnern ertönte, Brennstäbe schmolzen, Millionen Liter Wasser wurden verseucht: Der NRX-Reaktor in Ontario galt als weltweiter Vorreiter in Sachen Kernforschung. Bis es 1952 zu einem verhängnisvollen Missverständnis unter den Mitarbeitern kam - das fast eine ganze Gemeinde auslöschte.

Um 15.45 Uhr kam der Befehl: Alle müssen raus. Sirenen heulten über die Chalk River Laboratories hinweg, und mit Taschentüchern vor Mund und Nase reihten sich die Wissenschaftler des kanadischen Kernforschungszentrums ein und flohen zu den Toren.

Irgendetwas war an diesem 12. Dezember 1952 im NRX-Reaktor passiert. Aber was genau, das war den wenigsten Männern auf dem Gelände klar. Die Evakuierung lief wohlgeordnet ab - vielleicht wäre es anders gewesen, wenn sie gewusst hätten, dass eine Explosion den vier Tonnen schweren Deckel eines Druckgefäßes im Reaktor in die Luft geschleudert hatte. Vielleicht wären einige in blinde Panik verfallen, wenn sie geahnt hätten, dass sich im Untergeschoss des Reaktorgebäudes vier Millionen Liter Wasser gesammelt hatten - die, so der SPIEGEL 1977, zehnmal so viel Radioaktivität enthielten, wie es noch 1940 in der ganzen Welt gegeben hatte.

So viel Aufregung wie an diesem Tag hatte das kleine Nest Deep River noch nicht erlebt: Außer Wald, endlosen Seenketten und den nahen Wildwassern des Ottawa Rivers hatte das Dorf nichts zu bieten. Die nächste Großstadt, Ottawa, lag rund 200 Kilometer entfernt. Das Einzige, was man an diesem verlorenen Ort suchen konnte, war Erholung. Doch er war auch eine Pilgerstätte für Kernforscher - und wurde durch eine folgenschwere Verkettung technischer Defekte und menschlichen Versagens zum Schauplatz eines geschichtsträchtigen Ereignisses: des ersten schweren Unfalls in einem zivilen Kernreaktor.


Die Jagd nach dem "X-metal"

Dabei war der NRX-Reaktor - eine Abkürzung für National Research X-metal - bis zu diesem Tag ein Vorzeigeprojekt der kanadischen Forschung gewesen: 1947 war er nach aufwendiger Planung und dreijährigem Bau als mit 25 Megawatt leistungsstärkster Kernreaktor der Welt in Betrieb genommen worden. Mit diesem Projekt war Kanada vielen anderen Ländern im Bereich der Nuklearforschung weit voraus - so ging etwa in Deutschland erst ein Jahrzehnt später mit dem Kernkraftwerk Kahl der erste zivile Stromreaktor ans Netz

Binnen kürzester Zeit galt der NRX als einer der wichtigsten Forschungsreaktoren der Welt. Strom wurde dort zwar noch nicht erzeugt - dafür jedoch radioaktive Isotope für den medizinischen Gebrauch. Vor allem aber stellte man im NRX das namensgebende X-metal her - eine mysteriöse Bezeichnung, hinter der sich nichts anderes als Plutonium verbarg. Kanada selbst hatte zwar kein besonderes Interesse an dem radioaktiven Schwermetall, doch die USA benötigten es als Rohstoff für ihr Kernwaffenprogramm - und zahlten gut.

Nicht ohne Grund war das Forschungszentrum in einem besonders entlegenen Winkel von Ontario angesiedelt worden. Die Chalk River Laboratories sollten möglichst isoliert liegen - damit bei einem Reaktorunfall möglichst wenig Menschen zu Schaden kämen, sollte radioaktives Material in die Umwelt gelangen.


Eine Explosion erschüttert den Reaktor

Ein Schreckensszenario, das am 12. Dezember 1952 wahr zu werden drohte: Gegen 15 Uhr, so rekonstruiert es der SPIEGEL am 17. Januar 1977, will ein Forscherstab im Kontrollraum einen Versuch einleiten. Das Risiko scheint gering, denn der Reaktor soll nur mit niedriger Leistung laufen. Doch unmittelbar vor Beginn öffnet ein Assistent versehentlich vier Druckluftventile. Sie waren dafür zuständig, die Regelstäbe daran zu hindern, sich zu weit aus dem Reaktor zu heben und damit die Geschwindigkeit der Kernspaltung ansteigen zu lassen. Gerieten die Stäbe außer Kontrolle, würde die Kernspaltungsreaktion vollkommen entfesselt. Durch ein Alarmsignal wird ein Aufseher auf die irrtümlich geöffneten Ventile aufmerksam und schließt sie sofort. Der Alarm verstummt - doch die Sicherheit ist trügerisch: Tatsächlich haben die Regelstäbe sich verklemmt und sind nicht in ihre normale Position zurückgefahren. Die Radioaktivität steigt unbemerkt weiter an.

Als im Untergeschoss die Warnleuchten aufblinken, ruft der zuständige Aufseher seinen Assistenten an und schreit Anweisungen in den Hörer: "Drücken sie die Schalter Nummer vier und eins." Doch in der Aufregung hat er sich verhaspelt - eigentlich wollte er ihn anweisen, die Tasten vier und drei zu betätigen, mit denen die zerstörerische Kettenreaktion aufgehalten werden soll. Hektisch ruft er hinterher, dass er sich geirrt habe. Doch sein Assistent hat den Hörer bereits aus der Hand gelegt - um die Tasten zu drücken.

Spätestens an diesem Punkt gerät die Anlage völlig außer Kontrolle - die Leistung des Reaktors verdoppelt sich im Zwei-Sekunden-Takt. Das Uran im Reaktorkern beginnt zu schmelzen. In letzter Sekunde haben die Physiker im Kontrollraum eine rettende Idee: Sie tauschen das Kühlwasser im Reaktor aus. Das sogenannte Schwere Wasser im Reaktorkern wird durch normales Wasser ersetzt, das die Reaktivität verringert. Der Spaltungsprozess wird gebremst.

Doch dann macht ein Mitarbeiter eine erschreckende Entdeckung: Das Untergeschoss ist von hoch radioaktivem Wasser überflutet worden. Ein donnerndes Geräusch geht durch das Gebäude - und eine Explosion reißt den tonnenschweren Deckel eines Druckgefäßes voll Helium in die Höhe. Eine Wasserfontäne schießt oben aus dem Reaktor heraus und der Alarm ertönt. Ein Strahlungssensor im Innern des Reaktors hat eine tödliche Strahlendosis gemessen. Wenig später geht ein Anruf aus einem Nebengebäude ein: Auch außerhalb des Reaktors sind die Strahlungswerte weit über den zulässigen Bereich gestiegen. An diesem Punkt beschließt die Reaktorleitung, alle Mitarbeiter in die Gebäude zu rufen. Wenig später wird die Evakuierung eingeleitet.


Endlager Sandkuhle

Trotz der unglücklichen Verkettung von Bedienfehlern an jenem Dezembertag wurde niemand während des Unfalls verletzt oder getötet. Schon kurze Zeit nach dem Alarm gingen zumindest die Instrumente im Kontrollzentrum wieder auf Normalwerte zurück. Jeremy Whitlock, gegenwärtiger Abteilungsleiter für Sicherheitsmaßnahmen an den Chalk River Laboratories, macht für den glimpflichen Ausgang rückblickend vor allem "eine Kombination überreichlicher Sicherheitsvorkehrungen, Notfallprozeduren und robuster Technologie" in dem Forschungszentrum verantwortlich. Das Unglück, lobt Whitlock, sei ein Beispiel dafür, "dass ein großer Unfall in einem Reaktor passieren kann, ohne dass es zu signifikanten Folgen für Umwelt und Bevölkerung kommt."

Ob die Notfallprozeduren damals, als noch jegliche Erfahrung mit solch schweren Unfällen fehlte, wirklich so vorbildlich waren, darf bezweifelt werden. Bei der eilig gestarteten Reinigungsoperation wurde buchstäblich jede Hilfe angenommen - selbst Bauarbeiter, die zufällig vor Ort waren, packten mit an. Soldaten der Navy, unter ihnen der zukünftige US-Präsident Jimmy Carter, kamen zur Unterstützung. Experten mit einschlägigen Spezialkenntnissen beteiligten sich jedoch nach SPIEGEL-Angaben zunächst gar nicht an den Reinigungsarbeiten. Hinzu kam ein Kommunikationsproblem: Die Helfer im verseuchten Reaktor konnten sich vor Ort überhaupt nicht miteinander verständigen, weil sie sich durch die Gasmasken nicht verstehen konnten.

Besonders heikel war die Entsorgung des radioaktiven Materials: Die zahllosen Lappen, Schwämme und anderen Putzmittel, mit denen jeder Millimeter des verstrahlten Gebäudes abgewischt wurden, vergrub man anschließend einfach im Erdreich. Und die rund vier Millionen Liter radioaktives Wasser im Keller des Baus wurden kurzerhand über eine improvisierte Rohrleitung abgeleitet - und in ein eineinhalb Kilometer entferntes sandiges Tal gekippt.


Haarscharf an der Katastrophe vorbei

Dennoch: Eine weitreichende Kontaminierung der Umwelt, wie die Welt sie fünf Jahre später beim Kyschtym-Unfall nahe dem russischen Osjorsk, dem ersten Super-GAU der Welt, erleben sollte, blieb in Deep River aus. Heute befindet sich hier keine verwaiste Todeszone, sondern ein von Nadelwäldern umsäumtes Landidyll, das nur im Osten von industriellen Gebäudekomplexen unterbrochen wird - den weiter gewachsenen Chalk River Laboratories. Denn der Unfall 1952 läutete nicht das Ende der Einrichtung ein, sondern erst den Beginn ihres Aufstiegs. Hier wurde der kanadische Candu-Reaktortyp entwickelt, dessen Design heute in alle Welt exportiert wird. Hier forschten herausragende Physiker wie der Nobelpreisträger Bertram Brockhouse. Und hier wird heute ein Drittel der weltweit medizinisch verwendeten radioaktiven Isotope hergestellt.

Für Kanada entpuppte sich der Katastrophenreaktor als Anfang einer Erfolgsgeschichte. Dabei hätte nicht viel gefehlt, und alles wäre ganz anders ausgegangen. Der Unfallbericht, der nach Abschluss der Reinigungsarbeiten 1952 erstellt wurde, kam zu einem erschütternden Fazit: Hätte sich in der Reihe der Missgeschicke am 12. Dezember 1952 nur ein einziger weiterer Regelstab verklemmt, wäre ganz Deep River ausgelöscht worden.

http://einestages.spiegel.de/s/tb/26204/unfall-im-nrx-reaktor-1952-beinahe-nuklearkatastrophe-in-kanada.html

Efeu

15.02.2013: http://de.wikipedia.org/wiki/Meteoriteneinschlag_von_Tscheljabinsk

ZitatNach Meteoritenfall: Atomobjekte weiter intakt

MOSKAU, 15. Februar (RIA Novosti).

Die Objekte des Staatsunternehmens Rosatom in der Uralregion sind vom Meteoritenfall am Freitag nicht betroffen, teilte ein Rosatom-Sprecher RIA Novosti mit. Alle Betriebe des Atomunternehmens arbeiten wie üblich, (also schlimm genug! -Efeu) hieß es.

In der Ural-Region befindet sich das größte Atommüllverwertungskombinat Majak.

http://de.rian.ru/society/20130215/265531097.html
"Wie üblich" ist bei der Anlage in Majak kein Grund zur Beruhigung...  :-X
"Atomobjekte weiter (?!) intakt". Pffffft. Intakt am Arsch. >:( Da ist schon lange nix mehr "intakt." Das ist eine Todeszone und die Leute die da (noch) leben siechen vor sich hin, krepieren elendig und wissen nichtmal genau, warum.

ZitatDer bestverschwiegene GAU der Geschichte

Es spielten sich apokalyptische Szenen ab: Im September 1957 explodierte an der Südostseite des Urals ein riesiger Betontank mit hochradioaktiver Flüssigkeit. Dabei wurde erheblich mehr Radioaktivität freigesetzt, als beim GAU in Tschernobyl. Viele Menschen starben, aber lange Zeit drang nichts davon an die Öffentlichkeit.

Das Bild der Katastrophe hat Wadim Guschtschin noch immer vor Augen. Auch fünfzig Jahre danach lässt es ihn nicht los. "Die radioaktive Wolke erhob sich etwa einen Kilometer hoch über der Explosionsstelle, sie leuchtete in klarer roter Farbe. Die Blätter der Birken wurden sofort gelb und fielen zu Boden. Der Wald bot innerhalb kurzer Zeit einen fürchterlichen Anblick."

Guschtschin war an jenem 29. September 1957 als Mechaniker in einem der geheimsten Waffenlabore der Sowjetunion beschäftigt, in der Plutoniumfabrik "Majak". Er hat die schwerste atomare Katastrophe des vergangenen Jahrhunderts, die in Russland auch heute noch immer mit einer verblüffenden Hartnäckigkeit "Havarie" genannt wird, überlebt, wenn auch mit schweren gesundheitlichen Schäden.


Stalin wollte die Bombe – und zwar schnell

"Majak" war Stalins Antwort auf die beiden Atombomben, die die Amerikaner im Sommer 1945 auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki abgeworfen hatten. Das hatte die Sowjets, deren Atomprogramm nur zögerlich angelaufen war, tief geschockt. Die USA hatten die wirkungsvollste Waffe der Weltgeschichte in ihren Händen, von der die Sowjetunion noch weit entfernt war. Der Diktator Stalin drückte aufs Tempo.

Am 1. Dezember 1945 beschloss die Führung in Moskau, ein Gebiet von 980 Quadratkilometern zwischen Tscheljabinsk und Jekaterinburg, das damals zwischenzeitlich Swerdlowsk hieß, zur Sperrzone zu erklären. Dort, abgeschottet von der Außenwelt, entstanden unter Leitung des Atomphysikers Igor Kurtschatow die Produktionsstätten für die erste sowjetische Atombombe, darunter die Fabrik "Majak" (Leuchtturm) zur Herstellung von waffenfähigem Plutonium. Wissenschaftler und Spezialisten wurden teils mit besseren Löhnen angelockt, teils zwangsverpflichtet. Viele hielten es allerdings auch für ihre patriotische Pflicht, am Bau der Bombe mitzuwirken.


Gulag-Sklaven erbauen Atomanlage

Die etwa 20.000 Majak-Arbeiter lebten in einem Städtchen, einem "Briefkasten", der auf keiner Landkarte zu finden war. Er hieß zunächst Tscheljabinsk-40, dann Tscheljabinsk-65, seit den 90er-Jahren Osjorsk. Für die Knochenarbeit wurden Häftlinge aus den Gulags eingesetzt. Die Zahl derer, die den mörderischen Aufbau von "Majak", ausgelaugt von der sommerlichen Hitze und der klirrenden Kälte des kontinentalen Winters, nicht überlebt haben, ist unbekannt.

Die Arbeiten kamen gut voran, schon im Juni 1948 konnte der erste Reaktor eingeschaltet werden, in dem Uran in das dringend benötigte Plutonium umgewandelt wurde. Im Dezember des gleichen Jahres begann das radiochemische Werk zu arbeiten. Dort wurde in einem komplizierten chemischen Prozess das waffenfähige Plutonium aus dem Uran-Plutonium-Gemisch getrennt. Die Abfälle, die dabei anfallen und später zur Katastrophe führen sollten, sind hoch radioaktiv.


Atomarer Genozid an den Tataren

Im Frühjahr 1949 rapportierte Kurtschatow nach Moskau, dass eine für die erste Bombe ausreichende Menge Plutonium hergestellt sei. Am 29. August 1949 wurde die erste sowjetische Atombombe in der kasachischen Steppe bei Semipalatinsk gezündet. Kurtschatow war die Erleichterung anzusehen, berichteten Augenzeugen. Er hatte damit gerechnet, dass man ihn im Falle eines Fehlschlags erschießen würde. Aber nun hatte Stalin die Bombe und kostete den Triumph aus, mit den Vereinigten Staaten gleichgezogen zu haben.

Nach dem ersten erfolgreichen Atombombentest wurden die Produktionsstätten zügig erweitert, neue Reaktoren gingen in Betrieb. Es herrschten Zeitdruck und eine permanente Atmosphäre der Angst. Ständig gab es Havarien. "Alleine in der radiochemischen Fabrik gab es 235 radioaktive Zwischenfälle mit schwerwiegenden Folgen", zitiert die tatarische Schriftstellerin Fausija Bairamowa einen Veteranen aus jener Zeit. Nach jeder Havarie wurden Diversionsakte vermutet, Unschuldige ins Gefängnis geworfen, schreibt Bairamowa in ihrem Buch "Der nukleare Archipel oder der atomare Genozid an den Tataren". Im Katastrophengebiet gab es zahlreiche tatarische Dörfer, die besonders von der bedenkenlosen Verseuchung der Umwelt betroffen waren.


Der Fluss, der krank wurde

Jahrelang wurden flüssige radioaktive Abfälle in das Flüsschen Tetscha geleitet. "Meine ersten Kindheitserinnerungen, die mit dem Flüsschen Tetscha verbunden sind – das ist Stacheldraht", berichtet Gulfira Chajatowa aus dem Dorf Musljumowo. "Wir sahen den Fluss nur durch den Stacheldraht oder von der kleinen Holzbrücke aus." Warum das so war, wusste niemand so genau, ihre Eltern hätten nur gesagt, der Fluss sei "atomar". Auch über die Strahlenkrankheit wusste die örtliche Bevölkerung nichts, sie sprachen von der "Flusskrankheit", wenn wieder mal jemand in der Blüte seiner Jahre gestorben war.

Die gefährlichsten Abfälle wurden in unterirdischen Betontanks gelagert. Da die chemisch sehr aktiven Flüssigkeiten viel Energie abgaben, mussten die Tanks ständig gekühlt werden. Es kam, wie es kommen musste. In einem der Tanks fiel das Kühlsystem aus, die Lösung trocknete teilweise ein, hochexplosive Nitratsalze lagerten sich ab. Die wurden dann vom Funken eines schadhaften Kontrollsystems entzündet.


Die Explosion: Niemand wusste, "was da herunterrieselte"

Unmittelbar nach der gewaltigen Explosion an jenem sonnigen 29. September 1957 herrschte in der Atom-Anlage totale Verwirrung. Niemand wusste, was los war, niemand wusste, wie mit derlei Atomunfällen umgegangen werden musste. "Wir wussten nicht, dass man das, was auf uns herunterrieselte, auf keinen Fall mit heißem Wasser abspielen durfte. Wir taten es dennoch, und die Strahlung drang noch tiefer in unsere Körper ein", erinnert sich der pensionierte Mechaniker Guschtschin.

Er ist der Überzeugung, dass die Zahl der Strahlenopfer deutlich geringer gewesen wäre, hätten die Verantwortlichen unmittelbar nach der Katastrophe selbstständig und zügig gehandelt. Eine umständliche Befehlskette verhinderte das.

Um beispielsweise die militärischen Wachmannschaften aus der Gefahrenzone zu schaffen, "war eine Erlaubnis aus Moskau erforderlich, alles wurde mit sehr großer Verspätung getan", erzählt der ehemalige Mechaniker. Tatsächlich wurde erst zehn Stunden nach der Eruption mit der Beseitigung der Unglücksschäden begonnen. Die örtliche "Nataschalstwo", die Verwaltung, hatte auf ein Signal aus der Hauptstadt gewartet. Die Folgen waren katastrophal.

"Mein Vater war 17 Jahre alt. Zusammen mit seinen Mitstudenten vom Technikum in Swerdlowsk wurde er am 30. September 1957 direkt nach dem Unterricht auf einen Lastwagen verladen und zu Majak transportiert", erzählt Nadeschda Kutepowa in einem Bericht von Augenzeugen, den die russische Umweltschutzorganisation Ecodefens gesammelt hat. "Über die ernsten Gefahren der Radioaktivität sagte man ihnen nichts. Sie arbeiteten tagelang rund um die Uhr. Man gab ihnen individuelle Dosimeter, aber wenn die erhöhte Werte anzeigten, wurden ihre Träger bestraft. Also ließen viele die Geräte im Kleiderschrank, um nicht durch eine erhöhte Strahlendosis aufzufallen."


"Fürchterliche Panik" in der Stadt

Ihr Vater erkrankte 1983 an Krebs und starb drei Jahre später. Ihre Großmutter, die ebenfalls an den Aufräumungsarbeiten bei "Majak" beteiligt war, starb schon acht Jahre nach der Havarie, ebenfalls an Krebs.

Auch in der Stadt "herrschte eine fürchterliche Panik", erinnert sich Natalja Smirnowa aus Osjorsk. "Autos fuhren durch die Straßen und wuschen die Wege. Im Radio sagten sie uns, wir sollten alles wegwerfen, was sich an dem Tag im Hause befunden hat. Viele Arbeiter von Majak bekamen die Strahlenkrankheit, aber alle hatten Angst, darüber zu sprechen oder um etwas zu bitte. Sie fürchteten Entlassung oder sogar Verhaftung."

Gulschara Ismagilowa aus dem Dorf Tatarisches Karabolka wurde, damals neunjährig, mit den anderen Kindern aufs Feld geschickt, angeblich, um bei der Ernte zu helfen. "Aber es kam uns sehr sonderbar vor, dass wir die Ernte vergraben sollten, statt sie einzubringen. Milizionäre bewachten uns, damit niemand weglaufen konnte. Die meisten Schüler meiner Klasse starben an Krebs. Die Übriggebliebenen, sind sehr krank, die Frauen leiden an Unfruchtbarkeit."


Der sonderbare Nebel auf den Feldern

Riswan Chabibullin aus Karabolka war an jenem Tag auch auf dem Feld. "Gegen 16 Uhr hörten wir im Westen einen heftigen Knall und fühlten einen Windstoß. Gegen Abend erhob sich über den Feldern ein sonderbarer Nebel. Wir argwöhnten natürlich nichts, auch an den folgenden Tagen setzten wir die Arbeit fort. Nach ein paar Tagen wiesen sie uns aus irgendeinem Grund an, das Getreide zu vernichten. Im Winter bekam ich schreckliche Kopfschmerzen, die Nase fing an zubluten, ich wurde praktisch blind."

"Etwa 20 Millionen Curie, halb soviel wie bei der Katastrophe von Tschernobyl, wurden in Osjorsk freigesetzt", glaubt der russische Atomexperte Wladimir Kusnezow. Andere Quellen sprechen indes davon, dass erheblich mehr Strahlung frei wurde, als es in Tschernobyl der Fall war, wo ein Reaktor nach einer Kernschmelze explodiert war. 1957 jedenfalls zog eine radioaktive Wolke mehrere Hundert Kilometer in den Ural und hinterließ eine Schneise der Verseuchung. Auf einer Fläche so groß wie Mecklenburg-Vorpommern rieselte radioaktives Material zu Boden. Dabei handelte es sich vor allem um Strontium-90 und Cäsium-137.


Und der Rest war: Schweigen

Doch das alles wurde verschwiegen. Niemand, vor allem das Ausland nicht, sollte wissen, was vorgefallen war im Südural. Diese Taktik ging so lange Zeit auf, bis der Wissenschaftler Schores Medwedjew, der Bruder des bekannten Historikers Roy Medwedjew, auf erste Hinweise auf die Atomkatastrophe stieß. Doch wegen eines sowjetkritischen Buchs steckten ihn die Machthaber 1970 in eine psychiatrische Klinik. Mit Hilfe seines Bruders kam er frei, reiste 1973 zu einem Forschungsaufenthalt nach Großbritannien. Nach seiner Ankunft wurde ihm in Moskau umgehend die sowjetische Staatsbürgerschaft aberkannt.

Medwedjew ging von London aus allen Spuren und Indizien nach, derer er habhaft werden konnte. Seine Erkenntnisse veröffentlichte er 1979 in seinem Buch "Nuclear Disaster in the Ural". Darin wies er nach, dass es im Jahr 1957 in der Gegend von Tscheljabinsk eine Atomkatastrophe gegeben haben musste.

Er ging allerdings von einer absichtlich oder unfreiwillig in Gang gesetzten nuklearen Kettenreaktion aus, von einer Atomexplosion also, was ihn in den Augen der Experten im Westen als unglaubwürdig erscheinen ließ. Auch wollte dort zu der Zeit niemand etwas von nuklearen Gefahren hören. Unfälle in Großbritannien und den USA hatten ohnehin schon am Image dieser Technologie gekratzt.


Noch heute wird in Majak Atommüll gelagert – mit hohem Risiko

Deshalb wurde erst 1989 bekannt, was sich über dreißig Jahre früher im Südural abgespielt hat. Die Sowjetunion, in der Gorbatschows Perestroika zu mehr Offenheit auch in solchen Dingen geführt hatte, informierte die Internationale Atomenergieagentur über die verschwiegene Katastrophe und ihr ganzes Ausmaß, an deren Folgen die Menschen noch heute leiden.

Es bleibt die bange Frage, ob sich dergleichen heute wiederholen könnte. Wladimir Sliwak, Leiter der Ökologie-Organisation Ekodefens, ist wenig optimistisch. In den Zwischenlagern von "Majak" wurde seiner Erkenntnis zufolge radioaktiver Müll angesammelt, dessen Strahlungskraft der in Tschernobyl freigesetzten Dosis um das Zwanzigfache übertrifft. Eingedenk der Tatsache, dass man bei "Majak" seiner Meinung nach recht lax mit der Sicherheit umgeht, hält Sliwak eine Wiederholung der Katastrophe von 1957 durchaus für möglich. 60 Prozent der Ausrüstungen haben ihre vorgeschriebene Lebensdauer längst überschritten. "Die Anlage muss geschlossen werden", fordert er.

http://www.welt.de/kultur/history/article1213772/Der-bestverschwiegene-GAU-der-Geschichte.html
ZitatReportage von 2011:

20 Jahre nach dem Ende der UDSSR leben noch immer zwei Millionen Russen im Geheimen, in 42 streng abgeschirmten Städten aus Sowjetzeiten, sie alle sind verbunden mit dem Militärisch-Industriellen Komplex und manche produzieren bis heute Atomenergie. In einer von ihnen, in Osjorsk, kam es am 29. September 1957 zum ersten Unfall in der Geschichte der Kerntechnologie - 30 Jahre hielten sie diesen GAU geheim.

Stalin beschloss Ende 1945 auf dem Gebiet des heutigen Osjorsk eine Plutoniumfabrik errichten zu lassen, er wollte die Atombombe für die Sowjetunion, nachdem die USA mit ihren Bomben auf Hiroshima und Nagasaki ihre militärische Überlegenheit demonstriert hatten. Der erste Unfall in der Geschichte der Kerntechnologie war eine Explosion in dieser Plutoniumfabrik, genannt Majak, in einem Behälter für radioaktive Abfälle, nach einer Panne im Kühlkreislauf. Die radioaktive Wolke verstrahlte 300 000 Menschen auf 23 000 km² - 22 Städte und Dörfer wurden evakuiert.

50 Jahre danach warten die Opfer von damals und die "Liquidatoren", die zur Reinigung abkommandierten Helfer, noch immer auf eine Entschädigung. Auch die Arbeiter in der Plutoniumfabrik, Tag für Tag den Strahlen in der laufenden Produktion ausgesetzt, haben bis heute keine Anerkennung des Staates für ihre Gesundheitsschäden erhalten.

In der Region wurde das gesamte Plutonium im Kalten Krieg produziert - heute ist diese Zone ein gewaltiges radioaktives Endlager, noch immer geschützt durch den Sonderstatus der Geheimen Militärstädte. Den Menschen ins Osjorsk bleibt bis heute, als Erbe der Sowjetunion, eine Art privilegierter Status, ein Leben hinter Gittern, jede Bewegung außerhalb der Stadt erfordert Anmeldung und Genehmigung. Nadjescha hat die Organisation "Planet Hoffnung" gegründet. Sie und ihre Mitstreiter kämpfen gegen die Geheimhaltung der Folgen der Radioaktivität für die Menschen und die Natur.

Zum Video:

http://www.youtube.com/watch?v=eFTbearvO8s
(ca. 25 Min.)
Zitat29. September 1957: Der Kyschtym-Unfall
25. Oktober 2007: erneute Wasserkontamination
http://www.akw-unfaelle.de/1957/09/29/geheimakte-majak-russland-1948-heute/
Überleben am verseuchtesten Ort der Welt:

Verseuchtes Land - Die Atomfabrik Majak
2010: Die Bundesregierung plant einen Atommülltransport ins russische Majak:

Atommülllager im russischen Majak | Journal Reporter
>:( Unbedingt anschauen:

Majak - Info 1

Efeu

Erzählt davon. Teilt die Infos! Viele halten Tschernobyl und Fukushima leider noch immer für "Einzelfälle". Doch das sind sie nicht!
Es gibt leider viele menschengemachte "Todeszonen", die mit Nuklearunfällen, Atommüll in jeglicher Form oder Uranabbau zusammenhängen und schön vertuscht werden. Ist ja auch praktisch, dass man Strahlung nicht sieht. Ihre Folgen aber schon. Wenn man nicht ständig wegschaut. Was muss noch passieren?

Ich habe auch mal wieder was gefunden, von dem ich bisher noch nicht wusste:
ZitatHanford Site (USA)

1948 trat aus der Anlage eine radioaktive Wolke aus. Allein der Anteil 131I betrug 5500 Curie, das entspricht ungefähr der 250fachen Menge, die gemäß offiziellen Angaben 1979 beim Unfall im Kernkraftwerk Three Mile Island bei Harrisburg in die Umgebung gelangte. Die Gefährlichkeit von 131I für die Schilddrüse war in den 1940er Jahren noch nicht erkannt, es konnte auch im bestimmungsgemäßen Betrieb ungefiltert aus den Anlagen entweichen.

In den 25 Jahren des Betriebs wurden viele technische Probleme gelöst und zahlreiche neue Maschinen und Methoden entwickelt, um die Effizienz der Anlage zu steigern. Das Abfallproblem konnte aber nicht gelöst werden, weswegen der Abfall über die gesamte Nutzungsdauer in den Columbia River eingeleitet wurde.

Die meisten Reaktoren in Hanford wurden in den 1960er Jahren abgeschaltet, aber keine Entsorgung und Dekontamination durchgeführt. Etwa 11.000 Arbeiter waren noch 2006 damit beschäftigt, kontaminierte Gebäude und Böden zu sanieren, um die Strahlungsintensität auf dem Gelände auf ein tragbares Niveau zu reduzieren. Diese Maßnahmen werden nach Schätzungen bis zum Jahr 2052 dauern.[2] Der derzeitige Plan sieht vor, dass schwach radioaktive Abfälle in großen Gruben vergraben und anschließend viele Jahre sorgfältig beobachtet werden.
(Super Plan! Diese Art von "Sorgfalt" kenne ich schon. "Aus den Augen, aus dem Sinn" heißt die. -Efeu)

Der hoch radioaktive Abfall, einschließlich der Tanks mit flüssigen Abfällen aus der chemischen Plutoniumextraktion, sind ein größeres Problem. So hat zum Beispiel Plutonium eine Halbwertszeit von 24.100 Jahren, so dass der Zerfall von 99,9 % des vorhandenen Plutoniums etwa 241.000 Jahre (24.100 Jahre × log21000) dauert. Da es jedoch für Plutonium keine zulässige, ungefährliche Dosis gibt (das heißt vom toxikologischen Standpunkt muss jede Belastung des Körpers mit Plutonium vermieden werden, egal wie klein sie ist), ist eine sichere Lagerung über einen annähernd unendlich langen Zeitraum erforderlich. Die Beherrschung dieses Problems ist Teil einer andauernden Debatte. Zurzeit untersucht das Department of Energy Verglasung als mögliche Lösung, aber eine endgültige Entscheidung steht noch aus.
(Dann labert mal schön. Habt ja wie immer alles im Griff, ihr aufgeblasenen "Intelligenzbestien". kotz -Efeu)

http://de.wikipedia.org/wiki/Hanford_Site
"Worte wollen nichts bewegen, Worte tun niemandem weh. Darum lass uns drüber reden. Diskussionen sind ok." (Spontaner Ohrwurm beim Lesen dieses Artikels >:()

http://100-gute-gruende.de/

Eivisskat

Zitat
Teile des Tschernobyl-Sarkophags zusammengefallen

"Der zusammengefallene Teil ist kein essentieller Bestandteil des Sarkophags und es konnte keine Strahlenbelastung festgestellt werden." – Kommen Ihnen solche Sätze bekannt vor?

Dann haben Sie jetzt zumindest keine Veranlassung zur Beruhigung! Am Dienstag ist ein 600 Quadratmeter grosses Stück des Überbaus über dem Reaktorblock Nummer 4 zusammengefallen, der am 26. April 1986 die bisher schwerste Nuklear-Katastrophe auslöste.

Nach Angaben der Presse-Agentur Ria Novosti hatte die Belastung durch akkumuliertem Schnee den Einbruch ausgelöst. Angeblich besteht "keine Veranlassung zur Beunruhigung" – genau wie 1986 ... und in Fukushima.

Es soll sich um eine Wand und einen Teil des Daches einer Maschinenhalle handeln, etwa 70 Meter weg von der eigentlichen Betonhülle, die den zerstörten Reaktor ummantelt. Im vergangenen Jahr wurde mit dem Bau eines 1,54 Milliarden Euro teuren neuen Schutzmantels begonnen, der den rissigen alten Sarkophag ab 2015 ersetzen soll.


http://uhupardo.wordpress.com/2013/02/13/teile-des-tschernobyl-sarkophags-zusammengefallen/

Efeu

@Eivis: Danke für das Update, der Sarkophag hätte schon vor Jahren erneuert werden müssen...
Zitat von: Eivisskat am 10:07:52 Sa. 16.Februar 2013
Zitat
Teile des Tschernobyl-Sarkophags zusammengefallen

"Der zusammengefallene Teil ist kein essentieller Bestandteil des Sarkophags und es konnte keine Strahlenbelastung festgestellt werden." – Kommen Ihnen solche Sätze bekannt vor?

Angeblich besteht "keine Veranlassung zur Beunruhigung" – genau wie 1986 ... und in Fukushima.
Wie immer "alles uner Kontrolle". Diese ganze Atomscheisse ist ein Fass ohne Boden. Und sogar mit einstürzenden Wänden. Das fängt beim Uranabbau an, zieht sich durch die "sinnvolle und friedliche (wahrscheinlich soll und dieses Wort auch "ungefährlich" suggerieren)" Nutzung und hört beim "Müllproblem" nicht auf. Aber das können dann die künftigen Generationen lösen. Vernünftig sein, Ruhe bewahren. Bloß nicht emotional werden. So. Danke ihr Penner, dass Personen, die euch nix getan haben und in keinster Weise davon profitieren oder damit zu tun haben, immer wieder mit Angst im Bauch einschlafen müssen. Oder Strahlung abkriegen. Ihr ganzes Hab und Gut, ihre Gesundheit und ihre Heimat verlieren. Wofür?
Das steht (außer für die Konzerne, denn der Steuerzahler blecht ja für alles, wird aber an den Gewinnen nicht beteiligt etc.) in gar keinem Verhältnis.
In der Nähe meiner Heimat steht auch ein AKW und ich weiß, dass ich nicht alleine bin mit dem Problem. Ich meine es gibt in ganz Deutschland keinen Ort, an den man ziehen kann, um weit genug von irgendeinem AKW, "Zwischenlager" etc. zu sein, um nicht im Ernstfall betroffen zu sein. Meist lässt es sich verdrängen. Aber es ist eben nur ein Verdrängen und manchmal kommt das ungute Gefühl. Was wäre wenn? Wie schnell könnte alles vorbei sein (außer gesundheitlich. Hier reden sich viele ein, sie wären dann ja "gleich weg" im Sinne von "wenigstens kurz und schmerzlos", aber der Strahlentod ist qualvoll. Siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Strahlenkrankheit)? Es sind nicht wenige, die bei jedem Sirenentest einen gewaltigen Schreck bekommen. Weil sie wohl auch wissen, dass es am Ende doch kaum jemanden interessiert und alles heruntergespielt und schnell wieder vergessen wird. Todeszonen, Flüchtlinge, Strahlentote, Krebs... Weil Profit über alles geht. Der Rubel muss rollen, das ist die Hauptsache.
"Rational" kann man nur sein, wenn man genau weiß, dass es einen selbst nicht treffen kann oder wenn man mit dieser Scheisse genug Geld gescheffelt hat, um zu wissen, dass man sich selbst und die eigene Sippschaft schnell außer Gefahr bringen und genausogut jederzeit irgendwo anders neu anfangen kann. Zu wissen, dass alles weg und vorbei sein kann, was man bis dahin kannte, sobald irgendein "Homer Simpson" einen Fehler macht (oder ein technischer Defekt, ein Unwetter etc.), grenzt doch schon an Folter. Wie kann man andere (Arbeiter und Anwohner in und an sämtlichen "Stadien" dieses Wahnsinns) solch einer Gefahr aussetzen und dann auch noch behaupten, das wäre "normal" und "hinzunehmen"?! Übertrieben? - Es geht um ALLES. Übertrieben ist nur diese blanke, gewissenlose, irrationale Profitgier.

Efeu

Alt, aber leider noch immer aktuell:
ZitatTodesurteil auf Raten

Die Akw-Betreiber behaupten, bei einem Reaktorunfall gäbe es Rettung. Doch im Ernstfall bliebe die Bevölkerung fast ohne Hilfe.

Alles scheint gut vorbereitet. Tag und Nacht ist die Leitstelle der Kreisverwaltung Herzogtum Lauenburg besetzt. Wenn eines Tages eine Störfall-Nachricht aus dem benachbarten Atommeiler Krümmel eintrifft, wird das telefonische Schneeballsystem automatisch ausgelöst. Innerhalb von Minuten beginnt die Katastrophenschutzmaschinerie zu laufen. Landrat Günther Kröpelin, der Amtsleiter für Katastrophenschutz Jann Uwe Petersen und weitere Funktionsträger des Schleswig-Holsteiner Kreises werden informiert.

Die Nachricht aus Krümmel könnte lauten: Die Kühlung der Brennelemente ist ausgefallen. Das Schmelzen des Reaktorkerns, und damit die Freisetzung radioaktiver Stoffe, ist nicht mehr auszuschließen.

Keine halbe Stunde später füllt sich der große Sitzungsaal des Ratzeburger Verwaltungsgebäudes. Unter Leitung von Landrat Kröpelin versuchen sich die Katastrophenschützer ein Bild der Lage zu machen. Der Verbindungsmann des außer Kontrolle geratenen Meilers wagt eine Prognose über den weiteren Störfallverlauf. Ein herbeigerufener Meteorologe schätzt ab, über welche Teile des Landkreises eine strahlende Wolke hinwegziehen würde und ob radioaktiver Regen droht.

Nach hektischen Telefonaten mit Mitarbeitern der Landesregierung in Kiel löst Kröpelin schließlich Katastrophenalarm aus. Sekunden später heulen 190 Sirenen im Landkreis. Radio- und Fernsehsender unterbrechen ihr Programm für eine vorbereitete ,,amtliche Gefahrendurchsage".

Bleibt Zeit bis zur befürchteten Freisetzung der todbringenden Strahlung, werden die gefährdeten Personen aufgefordert, sich an bereits vorbereiteten Depots mit schützenden Jodtabletten einzudecken und anschließend das Gebiet über bestimmte Straßen zu verlassen. Wer über kein eigenes Auto verfügt, soll zu einem Sammelpunkt kommen, von dem aus eine Evakuierung mit Bussen geplant ist.

Was nun passieren wird, wurde so niemals geübt. Niemand kann sicher vorhersagen, wie die Bevölkerung sich bei einer atomaren Katastrophe verhalten wird. ,,Ein Ernstfall läßt sich nicht proben, dann müssen wir improvisieren", räumt Katastrophenschützer Petersen ein. Dabei geht der Beamte davon aus, daß ,,wir ein Verkehrschaos im Zweifel nicht verhindern können". Die Straßen des Landkreises werden den Blechlawinen kaum gewachsen sein, wenn – wie in den Katastrophenplänen prognostiziert – 80 Prozent der gefährdeten Bevölkerung auf eigene Faust im Auto die Flucht ergreift. Gleichzeitig müssen die Evakuierungsbusse, aber auch viele Helfer, erst einmal auf den verstopften Straßen in das Gebiet hineinkommen. ,,Außerdem ist damit zu rechnen, daß Personen, die sich außerhalb des Kreises aufhalten, versuchen zu ihren Familien zu kommen", gibt der Katastrophenschutzexperte des Öko-Instituts Darmstadt, Christian Küppers, zu bedenken. Sperrgitter und schwerbewaffnete Ordnungskräfte sollen das verhindern.

Ob die Katastrophenhelfer, aber auch die dringend benötigten Ärzte, überhaupt in ausreichender Zahl zur Verfügung ständen, steht ebenfalls in den Sternen. So weiß der Marburger Nuklearmediziner Professor Horst Kuni von Kollegen zu berichten, ,,die in Katastrophenstäben nur mitarbeiten würden, um so rechtzeitig von einem drohenden Unfall zu erfahren, daß sie sich noch mit ihren Familien absetzen könnten, statt Hilfe zu leisten".

Auch der Lauenburger Katastrophenschützer Petersen gibt zu, nicht zu wissen, ,,wie groß die Ausfallquote unter den Ärzten und Hilfskräften sein wird, wenn es hart auf hart kommt". Bei einer radioaktiven Verseuchung müßten die betroffenen Bewohner ohnehin ohne Hilfe von außen auskommen. Klar definierte Grenzwerte verbieten dann jedes Eintreten in die Gefahrenzone. ,,Da gibt es Grenzen der Hilfsmöglichkeiten", betont Petersen.

Solche Grenzen gibt es auch bei der medizinischen Erstversorgung, die nach einer erfolgreichen Evakuierung außerhalb der Gefahrenzone durchgeführt werden soll. ,,Wir Strahlenmediziner werden so gut wie überhaupt nicht auf einen solchen Einsatz vorbereitet", klagt Professor Kuni.

Auch in Lauenburg hat es bisher keine Notfallübungen mit den sechs dort lebenden Nuklearärzten gegeben. Im Katastrophenfall würde sich die medizinische Erstversorgung auf das Sortieren leichter und schwerer Strahlenfälle und die sogenannte Dekontamination beschränken. Das heißt im Klartext: duschen und umziehen.

Doch die Katastrophenpläne haben nicht nur Lücken, sie fußen laut Öko-Institut auch auf fragwürdigen Voraussetzungen. Christian Küppers: ,,Alle Planungen gehen davon aus, daß zwischen Störfallbeginn und Kernschmelze mehrere Tage vergehen." Doch nach neueren Erkenntnissen, so der Fachmann, blieben in der Mehrzahl der Fälle möglicherweise nur zwei bis vier Stunden, bis die Kernschmelze in vollem Gange ist. Küppers: ,,Dann kann man jeden Katastrophenplan einfach vergessen."

Ein solcher Zeitrahmen läßt eine Evakuierung der Bevölkerung überhaupt nicht mehr zu. Auch eine Ausgabe von Jodtabletten wäre dann nicht mehr denkbar. Dem Krisenstab bliebe nur die Möglichkeit, die Bevölkerung aufzufordern, geschlossene Räume aufzusuchen. Zusammen mit seinem Institutskollegen Roland Bähr hat Küppers in einer Studie erstmals ein umfassendes Bild der Auswirkungen eines solchen Reaktorunfalls für die Millionenstadt Hamburg gezeichnet. Im Auftrag der dortigen Umweltbehörde. Die aber hielt das Papier offenbar für so brisant, daß sie es für drei Jahre in der Schublade verschwinden ließ.

In ihrem Szenario gehen die beiden Wissenschaftler davon aus, daß die radioaktiven Stoffe aus dem nur sieben Kilometer von der Stadtgrenze entfernten Krümmeler Reaktor in Richtung City treiben. Nach den Katastrophenschutz-Richtlinien müßten rund 1,2 der 1,7 Millionen Hamburger aufgefordert werden, ihre Häuser während des Durchzugs der radioaktiven Wolke nicht zu verlassen. Anschließend aber müßten all diese Personen evakuiert werden.

Für viele der Betroffenen käme die Aufforderung, sich zu Hause zu verschanzen, einem Todesurteil auf Raten gleich: Die Radioaktivität, die über der Stadt hinwegzieht, würde reichen, bei 40.000 bis 110.000 Hanseaten unheilbaren Krebs auszulösen. Für alle diese Menschen gäbe es zwar eine Gnadenfrist, aber keine Rettung.

Hamburg bliebe nach der Massen-Evakuierung auf unabsehbare Zeit eine Geisterstadt. Auch nach 50 Jahren, so die Verfasser der Studie, wären knapp zwei Drittel der Stadt noch immer unbewohnbar.

Johannes Altmeppen, Sprecher der Krümmel-Betreiberin Hamburgische Electricitätswerke (HEW), glaubt, ein solches Katastrophenszenario ,,nach den Maßstäben praktischer Vernunft ausschließen zu können". Für den Hamburger Umweltsenator Alexander Porschke gibt es hingegen nur einen sicheren Weg, ,,die Bevölkerung vor solchen Schäden unermeßlichen Ausmaßes zu schützen: den Ausstieg aus dieser gefährlichen Technik".


Störfall-Chronik bis 1999:

12. April 1972: Im Akw Würgassen öffnet sich beim Anfahren ein Ventil. Radioaktiver Dampf strömt in die Kondensationskammer.

18. Juni 1978: Durch ein Leck gelangt im Akw Brunsbüttel radioaktiver Dampf ins Freie. Der Reaktor läuft noch zwei Stunden und 41 Minuten weiter, obwohl das System ihn nach fünf Minuten hätte automatisch abschalten müssen.

1. Juli 1983: Durch Lecks in etwa 20 Brennelementen kommt es im Akw Philippsburg 1 zu erhöhter Radioaktivität im Kühlwasser. Außerdem tritt radioaktives Jod-131 aus.

6. März 1985: Bei Tests im Akw Grohnde stellt sich heraus, daß alle Notkühlpumpen nicht funktionieren. Wäre es in diesem Zeitraum zu einem Leck im Kühlkreislauf gekommen, hätte der GAU eintreten können.

16./17. Dezember 1987: Beim Anfahren von Biblis A wird ein offenstehendes Ventil übersehen. Trotz Warnlampe wird dieser Fehler erst 15 Stunden später bemerkt.

18. September 1988: Aufgrund eines elektronischen Fehlers schließen im Akw Stade die Ventile aller vier Hauptdampfleitungen — um ein Abschalten zu verhindern, werden sie per Hand geöffnet. Sie schließen erneut. In den Leitungen steigt der Druck — wären sie geplatzt, hätte der GAU passieren können.

4. März 1994: In den Motor einer Hauptkühlmittelpumpe im Akw Biblis A gerät ein Fremdkörper, der erst einen Kurzschluß und dann einen Brand auslöst. Der Reaktor ist zum Glück abgeschaltet.

18. August 1997: Weil in einer Pumpe im Akw Biblis B ein Arbeitshelm vergessen wurde, fällt sie aus. Der Pumpenraum wird überflutet. Der Reaktor ist nicht am Netz.

4.-6. Juni 1998: Bei einer Schnellabschaltung im Akw Unterweser wird festgestellt, daß an einer Hauptleitung alle Sicherheitsventile seit zwei Tagen gesperrt sind. Das Personal bemerkte diesen Fehler nicht, weil die Ventilschlüssel am falschen Haken hingen.

26. März 1999: Schweißarbeiten lösen im Akw Biblis A einen Schwelbrand aus. Der Reaktor ist abgeschaltet.

http://www.greenpeace-magazin.de/index.php?id=4286

BGS

"Ceterum censeo, Berolinensis esse delendam"

https://forum.chefduzen.de/index.php/topic,21713.1020.html#lastPost
(:DAS SINKENDE SCHIFF DEUTSCHLAND ENDGÜLTIG VERLASSEN!)

Kuddel


BGS

Gerade angesehen, empfehlenswert:

[Doku] Die Atomruinen von Tschernobyl und Fukushima


[Doku] Die Atomruinen von Tschernobyl und Fukushima

Die traurigen Fakten sprechen für sich.

MfG

BGS
"Ceterum censeo, Berolinensis esse delendam"

https://forum.chefduzen.de/index.php/topic,21713.1020.html#lastPost
(:DAS SINKENDE SCHIFF DEUTSCHLAND ENDGÜLTIG VERLASSEN!)

Efeu

ZitatDie Gorleben-Story



1979 begann die Untersuchung des Salzstocks, die Aufschluss über die Eignung als Endlager geben sollte. Der Verdacht, dass Niedersachsen den Standort im Wendland nicht primär aus fachlichen, sondern aus politischen Gründen ausgesucht hatte, wurde jüngst bestätigt.

Als damaliges Mitglied der Auswahl-Kommission sagte der heute emeritierte Geologie-Professor Gerd Lüttig, Albrecht habe Kommissionsempfehlungen nicht abgewartet, sondern sei festgelegt gewesen.
Zitat: "Er wollte einen Standort in der Nähe der damaligen Zonengrenze haben, weil die Ostzonalen, wie er immer sagte, uns die Geschichte mit ihrem Endlager Morsleben eingebrockt hatten" (Lüttig).
Im sachsen-anhaltinischen Morsleben hatte Ost-Berlin ein Atom-Endlager nahe der Grenze eröffnet. Nach Aussagen von Experten waren andere norddeutsche Salzstöcke nach Aktenlage mindestens ebenso oder besser geeignet als Gorleben.
Sowohl Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Grüne) als auch sein Nachfolger Sigmar Gabriel (SPD) versuchten, eine neue Endlagersuche zu starten. Dabei sollten nicht nur Salzstöcke, sondern auch Granit-Standorte einbezogen werden, die sich in Baden-Württemberg und Bayern befinden. Das scheiterte aber am Widerstand von Union und FDP sowie der Atomwirtschaft, die die Erkundungsarbeiten in Gorleben möglichst schnell wieder aufnehmen lassen wollen.
Neue Zweifel an der Eignung Gorlebens bringt ein Gutachten des Ex-PTB-Mitarbeiters Ulrich Schneider, das die niedersächsischen Linken in Auftrag gegeben haben. "Es stellt sich die Frage, wann Gorleben absaufen wird", sagte der Geologe. Er verglich den Salzstock mit einem hohlen Zahn, in den Wasser wie Karies eindringe. Frühere Untersuchungen über Wasserläufe in dem Gestein kritisierte er als zu undifferenziert. Wasser dringe in das Steinsalz des geplanten Endlagers umgebenden Kalisalzschichten ein und weiche diese auf.

http://www.fr-online.de/fotostrecken-wirtschaft,1473648,2676668.html

Zitat#109 Leichen im Keller
In der Asse entsorgte die Atomindustrie selbst Leichenteile verstrahlter Arbeiter.
In die als ,,Versuchsendlager" getarnte einsturzgefährdete Atommüllkippe Asse II wanderte so ziemlich alles, was die Atomindustrie dringend loswerden wollte. So auch kontaminierte Körperteile der beiden Arbeiter, die bei einem Unfall im AKW Gundremmingen A am 19. November 1975 ums Leben kamen – eingeäschert und in Fässer verpackt in der Atommüllverbrennungsanlage des Kernforschungszentrums Karlsruhe.



http://100-gute-gruende.de/

Ein Plädoyer für das Überleben.

Friedlich in die Katastrophe - Trailer - im Kino ab Oktober 2012
http://friedlich-in-die-katastrophe.de/

Efeu

Zitat2011: "Vieles über Tschernobyl ist bis heute nicht bekannt geworden."
Die geheimsten Daten und Unterlagen betreffen das gesundheitliche Schicksal der evakuierten Bevölkerung und der Helfer, die in der heißen Zone von Tschernobyl eingesetzt wurden. Unter ihnen waren Hubschrauberpiloten und Heerscharen von Wehrpflichtigen, waren Polizisten und Feuerwehrleute, Busfahrer, Ärzte, Sanitäter und Krankenschwestern, nicht zu vergessen die eigentlichen "Liquidatoren": Bergleute, Kletterer, Betonarbeiter und jene zahllosen Helfer, die auf das Dach steigen mussten, um im Laufschritt ein paar verstrahlte Brocken in den Schlund des Reaktors zu werfen.

Weiter hier: http://www.zeit.de/2011/12/Tschernobyl/seite-4


2010: Seit Jahren verzögert sich der Bau einer Stahlhülle über den Unglücksreaktor Tschernobyl. Die Kosten für das größte bewegliche Gebäude der Welt sind enorm gestiegen:
http://www.zeit.de/wirtschaft/2010-04/tschernobyl-schutzhuelle


2013: Europas wichtigstes Dach ist gerade teilweise eingestürzt: Etwa 600 Quadratmeter der Deckenkonstruktion des Atomkraftwerkes Tschernobyl sind am Dienstag zusammengebrochen. Die Schäden seien über der Maschinenhalle vier "auf Ebene 28,00 Meter in den Achsen 50-52 vom Bereich A bis B" aufgetreten, gab Chernobyl Nuclear Power Plant bekannt. So heißt das Atomkraftwerk "W. I. Lenina" heute.

Verletzt worden sei niemand, die Strahlenbelastung sei unverändert, der Sarkophag, also jener Teil, der den geschmolzenen Reaktorkern umgibt, sei nicht betroffen. Es handele sich um keinen "kritischen Teil" der Dachkonstruktion. Kein Grund also zur Sorge.

Wirklich nicht? Der Dacheinsturz immerhin ist genau das, was alle Experten wieder und wieder befürchtet haben.

Dämonisch ragt "Ukruitije" in den Himmel, so hoch wie ein zwanzigstöckiges Haus.
Ein Panzer aus Stahl-Trägern, meterdickem Beton und Platten aus Stahl. "Ukruitije" heißt übersetzt "Einschluss" und bezeichnet eine der umstrittensten Konstruktionen der internationalen Atomenergiewirtschaft – die Ummantelung des havarierten Reaktors vier. Seit Mitte der neunziger Jahre warnen Experten, dass sie marode ist. Ursprünglich sollte sie nur maximal 25 Jahre halten. Die waren 2011 vorbei. Schon 2006 hatte Kraftwerkssprecher Semen Michailowitsch Stein gewarnt: "Als Betreiber können wir die Stabilität des Sarkophag nicht mehr garantieren".

Zitat2006: "Sergeijs Videoaufzeichnungen haben ergeben, dass alle Löcher und Risse im Sarkophag eine Gesamtfläche von 100 Quadratmetern ausmachen."
http://www.stern.de/politik/ausland/20-jahre-gau-von-tschernobyl-sergeij-das-auge-des-sarkophags-559531.html

Der ganze Bau war ein Provisorium. Informationen über den Untergrund der schweren Konstruktion seien 1986 ausschließlich über Fotos gewonnen worden, und diese wurden vom Hubschrauber aus gemacht.

Wegen der extremen Strahlung wurden auch viele Bauteile per Roboter montiert [...] Auch deutsche Roboter kamen damals zum Einsatz – und versagten. Manche, auch wesentliche Bauteile, konnten weder verschraubt noch verschweißt werden. Sie sind einfach nur aufeinander gestapelt.

http://www.zeit.de/wissen/umwelt/2013-02/tschernobyl-dach-einsturz


Zitat2011: Hundert Jahre sauber machen

Drei Monate nach dem Super-GAU ist das öffentliche Interesse gesunken. Experten schätzen, dass Fukushima für Jahrzehnte Katastrophengebiet bleiben wird.

Sie mutmaßen, rätseln, basteln sich Hilfsmittel und arbeiten nach dem Prinzip "Versuch und Irrtum". Dennoch will Tepco den Abriss und die Entsorgung aller sechs Reaktoren "in zehn Jahren" geschafft haben.
"Dieser Zeitplan ist sehr ehrgeizig", meint der bereits zitierte deutsche Reaktorexperte. Und für die US-Fachzeitschrift Science ist das große Aufräumen in Fukushima schon wegen der schieren Mengen des nuklearen Materials "eine einzigartige Herausforderung". Und für die brauche man Zeit. "Viele Jahrzehnte, vielleicht sogar ein Jahrhundert".

http://www.taz.de/!72425/


2014: Fukushima, die andauernde Katastrophe

Drei Jahre nach der Havarie stellen die Atomruinen in Fukushima noch immer eine große Gefahr für Mensch und Umwelt dar. Täglich fließt tonnenweise radioaktiv verseuchtes Wasser in den Pazifik. Der Betreiber TEPCO ist unfähig, die Probleme in den Griff zu bekommen. Schwere Zwischenfälle, Schlampereien und Vertuschungen sind an der Tagesordnung. Messwerte wurden und werden geschönt und Pannen verschwiegen – ganz legal, denn die japanische Regierung hat eine Zensur für ,,schlechte" Nachrichten erlassen. Ein Ende der Katastrophe ist nicht in Sicht.

Vor dem Hintergrund ist es aberwitzig, dass die Regierung nun die Sperrzone um Fukushima zum Teil aufhebt und den Menschen erlaubt, in die verstrahlten Regionen zurückzukehren. Dort herrscht noch immer eine Strahlung, die 20 Mal höher ist als jene, die unserer Bevölkerung zugemutet wird. Vor allem für strahlensensible Personen wie beispielsweise Kinder ist dieser Wert nicht akzeptabel.

Lesen Sie hier unsere Pressemitteilung zum 3. Jahrestag der Katastrophe:

http://www.umweltinstitut.org/images/newsletter/2014_03_07/Pressemitteilung_Fukushima_2014.pdf

ZitatWas Japan noch vor sich hat

Die Probleme in Tschernobyl lassen ahnen, was Japan noch bevorsteht - technisch wie menschlich. Das dicht bevölkerte, technisch hochentwickelte Land befindet sich mitten in einer atomaren Katastrophe. Nach dem Erdbeben und dem Tsunami gerieten vier Reaktoren außer Kontrolle, noch immer gelangt Radioaktivität in die Umwelt.

Derzeit wagt niemand, den Ausgang der Katastrophe in Fukushima zu prognostizieren. Fest steht, dass die Menge von hochradioaktivem Kernbrennstoff in den zerstörten Reaktoren noch wesentlich größer ist als die Menge im Unglücksreaktor von Tschernobyl. Eine Bergung dürfte nicht einfacher sein.


Noch zehn Jahre Atomausstieg in Deutschland

Japan zeigt - wie damals Tschernobyl, wie auch Majak und Windscale (--> heute "Sellafield") und die vielen anderen Unfälle in Atomanlagen - dass Atomenergie eine nicht beherrschbare, eine menschenverachtende Energieform ist. Selbst der Atomausstieg Deutschlands wird sich noch rund zehn Jahre hinziehen. Dass er bis 2015 technisch möglich und sinnvoll ist, zeigt das Greenpeace-Energiekonzept Der Plan.

Die Energiewende ist überfällig, Konzepte liegen seit Jahren vor. Was fehlt, ist der Wille und Mut von Politik und Industrie, zügig und konsequent den Weg in eine Zukunft mit Erneuerbaren Energien zu gehen.

http://www.greenpeace.de/themen/atomkraft/neuer-sarkophag-fuer-atomruine

Zitat2014: "Bitte bekommt keine Kinder"
Ein Fotojournalist aus dem Wendland ist nach Fukushima gereist. Herausgekommen sind 17.000 Bilder und 44 Reportagen, aus denen er ein eindrucksvolles Buch gemacht hat. Es zeigt, was in den meisten Fällen ausgeblendet wird: das Elend nach der Katastrophe.

http://www.klimaretter.info/umwelt/hintergrund/15913-fukushima-360-grad

"Die Opfer von Tschernobyl und Fukushima sind heute noch nicht einmal geboren." – Der Hiroshima-Überlebende und Strahlenforscher Shuntaro Hida

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