Gegen Privatisierung!

Begonnen von backup, 13:29:07 So. 05.Dezember 2004

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Wilddieb Stuelpner

reie Presse, Ausgabe Limbach-Oberfrohna, vom 12. September 2005

"Verwunderung und ernste Fragen" -Limbacher PDS-Stadtrat: Was hat Stadtmission mit Hartmannsdorfer Krankenhaus vor?

Limbach-Oberfrohna/Mittweida/Hartmannsdorf. "Große Verwunderung und ernste Fragen" hat der Beitrag "Gemeinde Hartmannsdorf zieht sich zurück" vom 5. September bei dem PDS-Limbach-Oberfrohnaer Stadtrat Jürgen Blume ausgelöst.

Darin ging es auch darum, dass Hartmannsdorf seine Gesellschafteranteile an der Diakomed gGmbH Hartmannsdorf, die das Diakoniekrankenhaus betreibt, abgibt.

Dazu Blume, der auch PDS-Fraktionsvorsitzenden im Kreistag ist: "Da wäre zunächst die Frage: ,Betreibt' eine Gemeinde mit fünf Prozent Gesellschafteranteil tatsächlich ein Krankenhaus?" Und er fügt hinzu:

"Richtig ist doch wohl, dass eine Kommune Verantwortung für die Daseinsfürsorge ihrer Bürger trägt." Dazu gehört nach Ansicht von Blume die Gesundheitsfürsorge. "Wenn man ein Krankenhaus direkt am Rande der Stadt hat, sollte man als Kommune schon daran interessiert sein, wie sich das Krankenhaus weiter entwickelt und wie auf Anforderungen reagiert wird. Zumal man als Gruppe der kommunalen Gesellschafter über die Sperrminorität doch Einfluss auf die Gesellschaft hat." Gerade die anvisierte Entwicklung eines Medizinischen Versorgungszentrums ist Blumes Auffassung nach ein Grund, sich als Gesellschafter einzubringen und nicht die Anteile zu verkaufen. "Hier entsteht etwas Neues für die Bürger im Einzugsbereich des Krankenhauses", so der PDS-Stadtrat. "Das kann positive Wirkungen oder vielleicht Probleme bringen." Da sei es doch wichtig, wenn man sich als Gesellschafter aus erster Hand Informationen beschaffen und seine Vorstellungen einbringen kann.

In den Kreisen Mittweida und Chemnitzer Land stehen ebenfalls Diskussionen darüber an, ob die Gesellschafteranteile an der Diakomed gGmbH verkauft werden. Die Mittweidaer Kreisräte beraten morgen über das Thema. Hans-Rudolf Merkel, Direktor der Stadtmission Chemnitz, hatte betont: "Es war Ergebnis einer Gesellschafterversammlung, dass die Kreise und Kommunen jetzt über einen Verkauf ihrer Anteile beraten. Man muss ja fragen: Macht es noch Sinn?". Merkel verwies auf die anstehende Kreisreform, aus der größere Kreise hervorgehen werden. Anderer Auffassung ist man da im Landratsamt Chemnitzer Land: Die Stadtmission als Gesellschafter habe die Anfrage an den Kreis Chemnitzer Land herangetragen, "ob er bereit wäre, seine Beteiligung in Höhe von fünf Prozent an der Diakomed gGmbH Hartmannsdorf zu veräußern", teilte das Landratsamt mit. Eine Veräußerung der Geschäftsanteile durch den Kreis sei derzeit nicht abzusehen.

Dazu noch einmal Blume: "Sehr betroffen macht mich, dass gerade die Stadtmission Chemnitz als Hauptgesellschafter versucht, die kommunalen Gesellschafter herauszudrängen", so der PDS-Stadtrat. "Noch ist das Diakomed Krankenhaus eine gemeinnützige GmbH. Es müsste eigentlich wegen dieser Gemeinnützigkeit ein großes Interesse an der Stärkung der kommunalen Beteiligungen geben", findet Blume und fragt: "Was also hat die Stadtmission mit dem Krankenhaus in Hartmannsdorf vor? Was ist der wirkliche Hintergrund?"

(HH)

Staat bescheissen

und sobald die Privatisierung abgeschlossen ist,
findet man denn das hier an den Strassen:



Der Staat ist der größte Abzocker: Steuern rauf und große Arbeitslosigkeit, und die Politiker zocken groß ab!
WIR WEHREN UNS und schlagen zurück!
http://www.mfbb.net/tricksundtipps
 http://www.staat-bescheissen.info.ms

ManOfConstantSorrow

Am Samstag, dem 18.11.2006, findet in Lübeck eine Demo und Kundgebung gegen die Privatisierung des Uniklinikums Schleswig-Holstein statt.
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Wilddieb Stuelpner

Die Zukunft in diesem Gaunerladen BRD wird sein, daß privatisierte Krankenhäuser sich Mafiabanden halten werden, die eine Behandlung des Patienten nicht zulassen werden, wenn diese nicht vorher in der Wohnung oder dem Haus des Patienten alle Konten beschlagnahmen und auf den Banken diese Konten nicht abräumen konnten. Gibt es dort nichts zu holen, wird der Patient erschossen.

Das wird die Zukunft einer schönen neuen Gauner-BRD sein, wenn alle Sozialsysteme abgeschafft sind.

Sieg Heil, schwarzbraune CDU-Sippschaft, die alles zur Handelsware erklärt!!!

ManOfConstantSorrow

,,Mit der Benennung der Käufer von acht psychiatrischen Landeskrankenhäusern (LKH) hat die niedersächsische Landesregierung in dieser Woche eines ihrer am stärksten umstrittenen Vorhaben praktisch zu Ende gebracht. Je zwei Kliniken gehen demnach an die privaten Konzerne »Ameos« und »Asklepios«, drei an kommunale oder regionale Träger, eine an die Arbeiterwohlfahrt. Vier weitere Standorte, in denen im so genannten Maßregelvollzug ausschließlich psychisch kranke Straftäter behandelt werden, bleiben in der Trägerschaft des Landes. ..."

http://www.nd-online.de/artikel.asp?AID=103724&IDC=2
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ManOfConstantSorrow

22.01.07
Die Gesundheitsexpertin der Gewerkschaft Verdi in NRW, Sylvia Bühler, wirft der CDU/FDP-Landesregierung vor, ein Gutachten von Roland Berger zur Zukunft der sechs Universitätskliniken geheim zu halten. Das Gutachten soll eine Privatisierung aller sechs Kliniken empfehlen. Verdi lehnt weitere Privatisierungen ab, da nur noch rund 16 Prozent der Krankenhäuser in NRW in öffentlicher Hand sind.
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Wilddieb Stuelpner

Damit dürfte der Beweis erbracht sein, daß CDU/CSU, gestützt durch krumme Gutachten windiger und krimineller Unternehmensberatungen wie Roland Berger und ihrer Propagandaabt. Bertelsmann die Ausschaltung demokratischer Kontrollen des Volkes, die Profitmaximierung und die Ausplünderung des Volkes im Blickfeld haben.

Die CDU/CSU handeln damit volksfeindlich, sind undemokratisch und gehören vom Verfassungsschutz beschnüffelt und verboten. Von ihnen geht der Terrorismus des Kapitals aus. Sämtliche CDU-/CSU-Funktionäre sind nur auf den privaten Vorteil zum Schaden des eigenen Volkes aus und gehören vor ein Standgericht gestellt, welches das Urteil sofort zu vollstrecken hat.

Diese Unternehmerparteien sind für die repressive Behandlung von Arbeitslosen und sozial Schwachen, für die Zerschlagung der Sozialsysteme und die Ausplünderung öffentlicher Haushalte wie Fördermitteltöpfe durch Unternehmer verantwortlich, haben ihre katholische Soziallehre auf den nächsten bayerischen Misthaufen entsorgt.

Die CDU/CSU-Funktionäre sind verlogene, hinterhältige, zynische und machtgeile Gestalten. Ihnen sollte man nicht über den Weg trauen.

Ihre Losung:

Heute gehört uns Bayern und morgen die ganze Welt! Wie das erreicht werden soll, läßt Merkel schon in Afghanistan, Libanon und andernorts wieder proben. Ihr Vorbild ist ein brauner Führer aus Braunau am Inn, den man zeitweise ins Zuchthaus in Landsberg gesteckt hatte.

Wer CDU/CSU wählt, wählt wieder die Steigbügelhalter von Faschisten, der wählt die Diktatur des Kapitals.

ManOfConstantSorrow

ZitatOriginal von joachimkuehnel
Wer CDU/CSU wählt, wählt wieder die Steigbügelhalter von Faschisten, der wählt die Diktatur des Kapitals.

Nunja, sie mögen sich rechten Vokabulars bedienen und sich geben, wie die Aussenstelle des BDI, aber die Drecksarbeit hat jedoch die rot/grüne Regierung gemacht: Die Möglichkeit Deutsche Truppen in alle Welt zu schicken, die größte Umverteilung in der Geschichte der BRD von Arm zu Reich, alles Verdienste der Schröder/Fischer Regierung.
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ManOfConstantSorrow

ZitatOriginal von ManOfConstantSorrow
Ja, "wirtschaftlich" kalkulieren heißt die Devise.

Dazu gehören so vielversprechende Strategien, wie Leiharbeiter im OP!

http://www.info-zeitarbeit.de/news_2006/News_2006_91.htm

Und weiter geht's:

Leiharbeiter am Uniklinikum Essen

,,Monika Häne hat im Uniklinikum Essen eine wichtige Aufgabe: Als Pflegeassistentin entlastet sie die Schwestern und macht die Betten für die Patienten. Diese Arbeit erledigt die 46jährige Frau seit Oktober zu einem Dumpinglohn. Nicht mal acht Euro bekommt sie pro Stunde gut 15 Prozent weniger als die Kolleginnen, die das Gleiche tun und nach Kliniktarif bezahlt werden. Beschweren will sich Monika Häne darüber nicht: Arbeit haben oder nicht haben, nich? Gleiche Arbeit für weniger Geld das gilt nicht nur Monika Häne sondern für alle Mitarbeiter, die seit Oktober neu beim Uni-klinikum angefangen haben: Der Trick: Offiziell ist die Pflege-assistentin an das Krankenhaus nur vermietet. Angestellt ist sie bei einer Zeitarbeitsfirma. Die wiederum gehört dem Klinikum. Die neuen Mitarbeiter scheuen offene Kritik. Die Personalrätin ist deutlicher:..."

http://www.wdr.de/tv/westpol/beitrag/2007/02/20070218_essen.jhtml;jsessionid=FQ3L0OFA2A4GCCQKYRTETIQ
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ManOfConstantSorrow

Was passiert, wenn man das Gesundheitswesen den ökonomischen Interessen unterwirft. Beispiel China:

Früher waren Behandlungen in Krankenhäusern fast kostenlos, heute muß bezahlt werden. Laut WHO liegt China auf Platz 188 von 191, was die Gleichheit vor der Gesundheitsversorgung betrifft. Weil sich jetzt alles ums Geld dreht, werden auch mal Scheinoperationen gemacht oder Kinder auch dann mit Kaiserschnitt geholt, wo das nicht nötig wäre. Pflegekräfte sind unterbezahlt und verlassen die Krankenhäuser: In einer Untersuchung des Gesundheitsministeriums in 400 Häusern stellte sich heraus, daß 95 % der Patienten von Familienangehörigen oder bezahlten Profibetreuern gepflegt werden. Aber auch die Patienten verlangen mehr und äussern auch ihren Unmut. Im letzten Jahr wurden 5500 medizinische Angestellte bei Angriffen unzufriedener Kunden verletzt, dabei entstand Schaden von 200 Millionen Yuan. Viele Krankenhäuser beschäftigen jetzt Sicherheitskräfte; das Ministerium hat die Polizei aufgefordert, mehr zum Schutz der Kliniken zu tun. In der Shanxia- Klinik in Shenzhen tragen die Beschäftigten jetzt Helme - zum Schutz vor wütenden Patienten oder Angehörigen.    

Quelle: Yahoo! News, Guardian Unlimited, 11.5.07
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Eivisskat

ZitatAber auch die Patienten verlangen mehr und äussern auch ihren Unmut. Im letzten Jahr wurden 5500 medizinische Angestellte bei Angriffen unzufriedener Kunden verletzt

Vielleicht sollten wir das bei unserer "ärztlichen Versorgung" hier auch einführen...

Eivisskat

Wohin Privatisierung von Kliniken führt
Donnerstag, 24. Mai 2007

http://www.elo-forum.net/soziales/soziales/241-20070524514.html

Profitsteigerung und Bereicherung zu Lasten des Lebens und der Gesundheit von Patienten

Helios-Klinikum Erfurt:
Seit August dieses Jahres sind die so genannten Medizinischen Assistenten für Anästhesie (MAfA) im Helios Klinikum Erfurt im Einsatz und sollen "einfache Narkosen" bei ,,absehbar risikolosen Patienten" betreuen." Das meldet die Berliner Zeitung.
Am Klinikum Erfurt und an den anderen Kliniken der Helios-Gruppe wird auf Teufel-komm-raus rationalisiert, da werden auch schonmal Patienten vom OP-Bereich aus blutend nach Hause geschickt – der Fallpauschale entsprechend Kosten-bewusst und Gewinn-steigernd.

Diese Fresenius gehörende Helios Gruppe startete am Klinikum in Erfurt ein Personalkosten sparendes Pilotprojekt. Anstelle der Anästhesieärzte werden da nur noch Pfleger mit 200-Stunden Crashkurs in Anästhesie eingesetzt, wenn ,,absehbar risikolose Patienten" auf dem OP-Tisch liegen.

Das soll übrigens eine Vorreiterfunktion haben, das Gesundheitsministerium soll solche ,,Medizinischen Assistenten für Anästhesie" (MAfA) als Regel vorsehen, Narkoseärzte sollen nicht bei jeder OP dabei sein, sondern einer für mehrere OPs, am OP-Tisch dann nur noch die MAfAs.

Ein ,,absehbar risikoloser Patient" im Erfurter Helios-Klinikum war der 19-jährige Abiturient Patrick Hoffmann, der sich 2006 im Klinikum Erfurt einer OP an Ohren unterzog. Während der OP kam es zum Herzstillstand, der junge Mann wurde erst nach 15 Minuten reanimiert und ist nun ein Pflegefall auf Lebenszeit.

Hugo van Aken, Chefarzt für Anästhesie an der Uniklinik Münster, sagt dazu: ,,Wenn ein Anästhestist für drei Operationen zuständig ist und eine Operation von Pflegekräften überwacht wird, dann hat man Qualitätsstandard deutlich gesenkt."

Recht hat er – aber genau das ist es, was die Bundesregierung plant: billige MAfAs anstelle teurer Ärzte. Hinzu kommt: Von den Narkose-Protokollen und den Aufklärungsbögen gibt es unterschiedliche Versionen. Der Verdacht der Fälschung und Vertuschung liegt also nahe. Das ist ein Beispiel wohin die Gesundheitsreformen der letzten paar Jahre führten und weitere führen werden.

2. Klinikum Fulda:
Die Salmonellen- Epidemie am Klinikum Fulda ist ein weiteres Beispiel. Kostensparen um jeden Preis ist die Devise – wenn es um Leben und Gesundheit der Patienten geht. Diese Kostenverursacher sind lästig, da drückt man auch schon mal ein Auge zu, wenn es um die Hygiene geht, denn Hygiene ist teuer.

Inzwischen hat die Klinikleitung auch die Ursache der Infektionen ermittelt. Sie fand nämlich heraus, dass es an einer Infektion durch – Lebensmittel handelt. Das hätte doch wahrlich keiner vermutet.
Oder werden Salmonellen nicht immer durch Lebensmittel übertragen?

Normalerweise werden Salmonellen durch unsaubere Stellen in den Großküchen auf Lebens-mittel übertragen und kommen so zu den Patienten.

Das Klinikum Fulda wurde durch die Firma Dorfner gereinigt. Zumindest besteht also die Möglichkeit, dass da ein Zusammenhang besteht. Die Klinikleitung aber schloss am 15. Mai die Essensversorgung, das übernahm – die Firma Dorfner.

Geschäftsführer von Dorfner Clinic Care ist der Kliniksprecher Stefan Burkhard und der Vorstandsvorsitzende des Klinikums Fulda, Claus Dieter Schad. In Berlin sagt man bei so was: ,,Nachtigall ick hör dir trapsen."


3. Uniklinikum Essen: Erpressung von Todkranken und Organhandel durch Chefarzt?
Gegen den Chefarzt des Uni-Klinikums Essen, Prof. Dr. Broelsch, ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen Erpressung.

Dieser famose Diener des Aesculap, behängt mit dem Großen Bundesverdienstkreuz, soll Transplantationspatienten genötigt haben, tausende von Euro vor dem Eingriff zu ,,spenden". Die Staatsanwaltschaft Essen erklärt, dass zehn Fälle als gesichert gelten könnten, es gäbe aber noch mehr.

So soll der Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes einem Patienten eine ,,fünfstellige Summe" abgepresst haben (also mindestens 10.000 €), bevor er die lebenserhaltende Transplantation durchführte. Also lebenserhaltende Organ-Transplantation - sowie Recht auf Leben und gute ärtztliche Behandlung nur für die, die es sich leisten können - die anderen gehen leer aus.

Hatte da nicht kürzlich ein Unions-Politiker die Freigabe des kommerziellen Organhandels gefordert - dann könnten die Hartz IV-Empfänger als lebende Organbanken dienen. International gibt es den Organhandel – z:B. in der 3. Welt, aber auch in Osteuropa – ja schon schon lange, da wird es doch Zeit, damit ,,das Ansehen der deutschen Medizin auch international ungemein" zu stärken und dies hier nachzuholen und auch hier einführen.

Armin Kligge

ManOfConstantSorrow

ZitatIm niederrheinischen Wegberg sind innerhalb eines Jahres über zwei Dutzend Menschen gestorben, weil Ärzte falsch, unnötig oder stümperhaft behandelt haben sollen. Der Verdacht: Der neue Chef der privatisierten Klinik habe auf Kosten der Gesundheit seiner Patienten Kasse machen wollen.
http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,490960,00.html
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ManOfConstantSorrow

dpa/regioline vom 03.07.2007 11:49
Immer mehr Asklepios-Beschäftigte wollen in den Staatsdienst zurück

Hamburg (dpa/lno) - Immer mehr Beschäftigte der privatisierten Hamburger Krankenhäuser wollen von ihrem Rückkehrrecht Gebrauch machen und in den Staatsdienst zurückkehren. Nach Angaben der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di vom Dienstag sind es inzwischen mehr als 1800 Mitarbeiter des Klinik-Konzerns Asklepios, darunter rund 400 Ärzte, Schwestern und Pfleger. Die Frist läuft Ende der Woche aus. Wie und zu welchem Zeitpunkt die Stadt die Rückkehrer beschäftigen werde, sei weiter völlig unklar. "Das Personalamt muss die Suppe auslöffeln, die ihr der CDU-Senat durch die Privatisierung eingebrockt hat", sagte ver.di-Chef Wolfang Rose der dpa.
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ManOfConstantSorrow

Rund 2000 Beschäftigte der privatisierten Hamburger Krankenhäuser wollen zur Stadt zurückkehren. Was sie dort tun sollen, ist unklar.

http://www.nd-online.de/artikel.asp?AID=113017&IDC=3
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ManOfConstantSorrow

Der Aufruf zu oben erwähnter Initiative wurde von den Stationen entfernt. Da dieser auch im Personalwohnheim hing und dies ein Verstoss gegen die Hausordnung ist, wurde die Jugend- und Auszubildenden Vertretung (JAV) zur Geschäftsführung zitiert und unter Druck gesetzt Namen zu nennen. Ferner wurden Infos von //www.ungesundleben.org über die Struktur der Rhön AG dem Wirtschaftsauschuß und Betriebsrat vorgelegt, rechtliche Schritte und die Weitergabe an den Verfassungsschutz angekündigt...

http://www.ungesundleben.org/privatisierung/index.php/Betriebsgruppe_AmperKliniken#Initiative_zur_Vernetzung_von_Betriebsgruppen_im_Gesundheitswesen_st.C3.B6.C3.9Ft_in_den_Amper_Kliniken_auf_Repression_seitens_der_Klinikleitung.21
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Eivisskat

Mitarbeiter warnen vor ,,Versorgungs-Katastrophe"

Nachdem rund 2000 Klinikbeschäftigte von ihrem Rückkehrrecht in den Dienst der Stadt Gebrauch machen und die Zahl der Patientenbeschwerden und Überlastungsanzeigen des Pflegepersonal so hoch ist wie nie, kritisiert nun der Ärztekammer-Chef, Asklepios fehle es an einem Grundkonzept . ...

http://www.welt.de/hamburg/article1057294/Mitarbeiter_warnen_vor__Versorgungs-Katastrophe.html

Aus meinem Bekanntenkreis hat JEDER der in Asklepius KH war haarsträubende Dinge über medizinische und pflegerische Katastrophen zu erzählen.
LG


@admin. bitte in den Thread "Privatisierung ohne Ende" verschieben.

ManOfConstantSorrow




Duisburg (Korrespondenz), 27.07.07: Gegen die drohende vollständige Privatisierung des Duisburger Klinikums unterschrieben 18.200 Duisburger ein Bürgerbegehren, welches gestern Mittag von Vertretern der Aktionseinheit aus Verdi, DGB, Duisburger Montagsdemo, Linkspartei, MLPD und Teilen der SPD auf dem Duisburger Rathaus der Stadtverwaltung übergeben wurde. Nachdem bereits 49 Prozent des Klinikums an den privaten Krankenhauskonzern SANA verkauft wurden, verlangt das Bürgerbegehren den Verbleib der 51-Prozent-Mehrheit in öffentlicher Hand. Verbunden damit ist ein allgemeiner Protest gegen die Privatisierung öffentlicher Daseinsfürsorge, gegen den Abbau von Arbeitsplätzen und die zunehmenden gefährlichen Zustände in Behandlung und Pflege.

Das Klinikum Duisburg hatte in den vergangenen Monaten bereits viel von sich reden gemacht durch die Kündigung von sechs Verdi-Vertrauensleuten wegen einer Streikaktion im Rahmen des Verdi-Streiks im Gesundheitswesen im März 2006. Aufgrund einer breiten Solidaritätsbewegung, auch wenn teilweise erst nach einem Jahr, konnten die sechs Kolleginnen und Kollegen zurück an ihren Arbeitsplatz. Der bisherige Alleinbesitzer, die Stadt Duisburg, hatte die Städtischen Kliniken in eine GmbH umgewandelt und ließ den berüchtigten Krankenhausdirektor Isenberg in diesem Rahmen bereits über 200 Arbeitsplätze vernichten, davon fast 100 in der Krankenpflege, während in dieser Zeit die Patientenzahlen von 14.000 im Jahr auf über 22.000 heute gestiegen sind.

SANA gehört den 33 Privatversicherern in Deutschland, darunter sind internationale Finanzmonopole wie z.B. die Allianz. Zurecht wird von einer Komplettübernahme durch SANA ein noch weitergehender Arbeitsplatzabbau befürchtet und eine Auslese der Kranken in "lukrative" und "abzuweisende" Fälle.

In Tausenden von Gesprächen auf der Straße, die notwendig waren, um die Unterschriften zu sammeln, wurde ein breiter Unmut in der Bevölkerung gegen diese staatliche Politik deutlich, die Sozialversicherungen abzubauen und das Gesundheitswesen den großen Konzernen als Ausbeutungsobjekt zu übereignen. Dabei wurden oft sehr grundsätzliche Kritiken an der ganzen Regierungspolitik und an der Grundlogik dieses Systems geäußert, welches den Profit in den Mittelpunkt stellt und der Mensch und seine Gesundheit dem rigoros untergeordnet wird.

Herzliche Grüße aus Duisburg
Dr. med. Günther Bittel
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Eivisskat

KH Büroleute und Pflegepersonal demnächst als SB's in der ARGE :rolleyes:

..."Das Rückkehrrecht besteht, und es wird auch eingelöst." Leichter gesagt als getan. Denn weil die Stadt keine Krankenhäuser und Pflegeheime mehr betreibt, sind Ärzte und Krankenschwestern kaum unterzubringen. Chancen gibt es bestenfalls im Gesundheitsdienst der Bezirke.

Viele Betroffene werden also beruflich umsatteln müssen. Grubert: "Personalbedarf haben wir zum Beispiel bei der Betreuung von Hartz-IV-Empfängern." Bei der ARGE sind derzeit 80 Stellen frei. Ver.di-Chef Wolfgang Rose fordert vom Senat daher eine "Qualifizierungsoffensive", warnt aber ....

http://www.mopo.de/2007/20070810/hamburg/politik/warten_auf_jobangebote.html

Kuddel

ZitatAm Freitag, den 17. August 2007 führte die FAU eine angemeldete Kundgebung von 12 bis 16 Uhr vor dem Klinikgelände der Amper Klinik Dachau durch.

Den bis zu 20 Leuten am Infostand bzw. der kleinen Bühne wurden die mitgebrachten Flugblätter, die über die seit der Privatisierung enorm verschechterten Arbeitsbedingungen aufklärten und Möglichkeiten der Gegenwehr ansprachen, gerne abgenommen. Dabei zeigte sich sehr schnell, dass das Klima unter den Klinikbeschäftigten von Angst um den Arbeitsplatz und Einschüchterung geprägt ist.

http://www.fau.org/artikel/art_070819-175134

ManOfConstantSorrow

ZitatOriginal von ManOfConstantSorrow
Jetzt wird der zweite Schritt eingeleitet: Teilprivatisierung des Uni-Klinikums Schleswig-Holstein in Kiel und Lübeck
,,Die Landesregierung Schleswig-Holsteins will den Druck auf die Beschäftigten des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein in Kiel und Lübeck verstärken.
(...)

LinX - Sozialistische Zeitung für Kiel 3.9.2005

Das ARD-Magazin Monitor will am Universitätsklinikum illegale Lebertransplantationen aufgedeckt haben, die Klinikleitung wäscht die Hände in Unschuld!

http://www.kn-online.de/artikel/2207571/Klinik%3A_Kein_illegaler_Organhandel.htm
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ManOfConstantSorrow

ZitatIn Folge des Berichtes prüft die Staatsanwaltschaft Kiel nun, ob wegen des Verdachts der Verletzung des Organtransplantationsgesetzes und der Bestechlichkeit ein Ermittlungsverfahren eingeleitet wird, sagte ihr Sprecher Uwe Wick. Es sei nicht auszuschließen, dass in den nächsten Tagen weitere Hinweise zu den Vorwürfen bei der Staatsanwaltschaft eingingen.
http://www.stern.de/politik/deutschland/:Lebertransplantation-Schwere-Vorw%FCrfe-Kieler-Arzt/596096.html

Die Arbeitskraft aus Menschen herauspressen für den Profit, den Körper nach Organen ausschlachten für die Reichen, das ist die Freiheit der Marktwirtschaft.
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ManOfConstantSorrow

Umfrage

Angst vor der Zwei-Klassen-Medizin


Ein halbes Jahr nach der Gesundheitsreform sehen die Deutschen die Zukunft des Gesundheitssystems pessimistisch. Jeder Zweite klagt jetzt schon über schlechtere Versorgung. Und 84 Prozent nehmen an, dass die Kassenbeiträge weiter steigen werden.

weiter
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ManOfConstantSorrow

ZitatAm UKSH wiederholt sich ein Muster, das aus anderen Bundesländern schon bekannt ist: Als erstes werden die staatlichen Mittel, die in Krankenhäuser gesteckt werden zurückgefahren. Diese Sparmaßnahmen sind der erste Schritt in einer Abwärtsspirale: Als erstes wird an Stellen gespart, wo es nicht sofort auffällt: Reinigungsfirma, Essen oder ähnliches. Aber bald geht es auch an die Arbeitsbedingungen der Pflegekräfte: massive Einschnitte in den Arbeitsbedingungen, dem Lohn und nicht zuletzt in der Versorgung von Patientinnen und Patienten. Mit ,,Sachzwängen" und ,,Kostenexplosion" begründen Regierung und Vorstand, was in Wirklichkeit Folge politischer Entscheidungen ist, nämlich der allmähliche Rückzug des Staates aus der Gesundheitsversorgung...


Flugblatt
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Krokos

hier mal ein Filmtip zur Privatisierung

"The Navigators" von Ken Loach

Es geht um die Privatisierung der Bahn in Grossbritanien,

ein wirklich sehr realistischer schockierender Film.
Der Film bringt einen wirklich zum Nachdenken (was manchmal auch hinderlich sein kann...).
Der Film bringt die Gründe und Konsequenzen der Privatisierung auf den Punkt...ich würde den Film schon als Kunstwerk - trotz seiner Realität -bezeichnen.

Eine Szene aus dem Film:
Der letzte Arbeiter bei der Bahn (die anderen wurden alle mit Zuckerbrot und Peitsche aus der Bahn herausgeeckelt), ein verbissener Gewerkschaftler spielt im Aufeenthaltsraum indem er imer seine Zeit absitzen muss mit sich selber Blitzschach.
Er drückt den Knopf fürs Schach und wechselt die Seiten dannn verzieht er sein Gesicht.
Eine Kollegin aus dem Sekretariat kommt herein und fragt ihm wie das Spiel aussieht...
Seine Antwort: Schachmatt. Egal welchen Zug man macht, man hat verloren !

Dieser Satz bringt den Zustand der Arbeiter der Bahn in dem Film auf den Punkt, aber ich will nicht zuviel verraten...

Wilddieb Stuelpner

Neues Deutschland, vom 28. November 2007

Operationen wie im Autohaus - Krankenhäuser in Dresden: Vorbeugender Protest gegen einen möglichen Verkauf

Von Hendrik Lasch

Dresden hat seine Krankenhäuser begutachten lassen. Schon gibt es Widerstand gegen einen möglichen Verkauf. Schwer wird es für die Häuser auch, wenn sie städtisch bleiben.

Schon der Name der Gutachterfirma lässt Jens Matthis nichts Gutes ahnen. Mit einer Expertise zur Zukunft der beiden Dresdner Krankenhäuser wurden im März 2007 ausgerechnet die Wirtschaftsprüfer von Ernst & Young beauftragt. Die hätten, merkt der Stadtrat der LINKEN an, schon 2005 eine Welle von Privatisierungen bei Krankenhäusern vorausgesagt. Als Quintessenz liest Matthis auch aus dem 60-seitigen Dresdner Dossier die Empfehlung heraus, die Eigenbetriebe in eine GmbH umzuwandeln. »Wenn aber erst einmal die Rechtsform geändert ist«, fürchtet er, »dauert es bis zum Verkauf nicht mehr lange.« Wieder einmal wird in Dresden also über die Privatisierung kommunalen Eigentums gestritten. Anders als 2006 beim Verkauf der Wohnungsgesellschaft WOBA, soll diesmal frühzeitig der Widerstand organisiert werden. Vorbeugend wurde ein Bürgerbegehren gestartet. Nach sechs Monaten Laufzeit lägen 15 000 Unterschriften vor, sagt Mitinitiator Matthis; weitere 5000 werden gebraucht. Am 6. Dezember soll es zudem eine Protestkundgebung vor dem Rathaus geben, zu der nicht zuletzt Beschäftigte erwartet werden. Diese fürchten Stellenabbau, eine schlechtere Bezahlung und eine noch höhere Arbeitsbelastung, sagt Dorit Wallenburger von der Betriebsgruppe der Gewerkschaft ver.di: »Viele Krankenschwestern sind jetzt schon an der Grenze.« Den hohen Kostendruck, der dazu führe, dass »Krankenhäuser wie Autohäuser geführt werden«, kritisiert auch Frank Spieth, gesundheitspolitischer Sprecher der LINKEN im Bundestag. Bei einer Veranstaltung in Dresden unterstützte er den Widerstand gegen einen denkbaren Klinikverkauf. Speith merkte allerdings an, dass »knallhartes Kostenmanagement« nicht nur bei privaten Klinikkonzernen betrieben werde: Die öffentlichen Häuser »hecheln inzwischen mit hängender Zunge hinterher.« Der Kostendruck habe dazu geführt, dass von 1995 bis 2005 das Pflegepersonal um 16 Prozent abgebaut und Dienstleistungen in großer Menge ausgelagert worden seien. Darunter habe die Betreuungsqualität gelitten.

Nicht nur Spieth befürchtet, dass der Druck weiter wachsen wird und zwar unabhängig von der Rechtsform. Noch führen die beiden kommunalen Krankenhäuser in Dresden zwar Gewinne von jährlich rund einer Million Euro an den Stadthaushalt ab. Das könnte sich aber ändern:
Durch die Einführung von Fallpauschalen seien die Einnahmen der Häuser ab 2009 gedeckelt, so Angelika Zerbst von der Linksfraktion. Zugleich stehen die Ost-West-Gehaltsangleichung und eine Tarifrunde an. Komme es dann zu Defiziten, müsse die Stadt einspringen.

Die als Folge des WOBA-Streits seit Sommer gespaltene LINKE im Stadtrat ist auch in der Krankenhausfrage uneins. Die Fraktion DIE LINKE setzt auf präventiven Protest, was Privatisierungsbemühungen schon gebremst habe, glaubt Matthis. Für die Linksfraktion dagegen mahnt Zerbst, das »sensible Thema sensibel zu behandeln«. Sie will zunächst mit Personalvertretern und Führungspersonal der Krankenhäuser in Dresden, aber auch in Leipzig und Chemnitz sprechen, die schon seit den 90er Jahren als GmbH geführt werden. In Sachen Privatisierung sieht sie keine Gefahr im Verzug: Eine Vorlage im Stadtrat gibt es noch nicht; das Gutachten hält sie, anders als Matthis, hinsichtlich der künftigen Rechtsform für offen. Sie warnt aber, die Angelegenheit »nur auf betriebswirtschaftliche Fragen zu reduzieren«: Ärztliches Ethos sei »genauso wichtig.« Darin dürften sich beide Fraktionen einig sein.

Eivisskat

http://www.mopo.de/2007/20071213/hamburg/politik/politiker_empoert_ueber_privaten_psycho_knast.html

..."Haus 18 im Klinikum Nord - der berüchtigte "Psycho-Knast".
 Seit dem Verkauf der städtischen LBK-Krankenhäuser hat auch hier der private Klinikbetreiber Asklepios das Sagen. Doch darf das in solchen Einrichtungen des Maßregelvollzugs überhaupt sein? Nachdem Insasse Andreas H. am 30. November einem Freigang (MOPO berichtete) zur Flucht genutzt hatte, kocht jetzt eine politische Debatte hoch!"...

>>...

ManOfConstantSorrow

Privatisierung im Gesundheitswesen betrifft nich nur das Personal, sondern alle. Deshalb ist es nötig, daß nicht allein die Mitarbeiter sich wehren. Hier ein Beispiel, daß dies auch möglich ist:

ZitatUngarn: Streikwelle gegen Gesundheitsreform
17.12.07  
In Ungarn sind die Eisenbahner heute in einen unbefristeten Streik getreten. Ihnen wollen sich das Flughafenpersonal, Beschäftigte von Energiebetrieben, Ärzte, Lehrer und Polizisten anschließen. Der Protest richtet sich gegen die von der Regierung geplante Gesundheitsreform und die Zulassung von privaten Krankenkassen.
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ManOfConstantSorrow

Zitat"Sztrájk!": Der heuer 17. Ausstand legt Ungarn lahm
Ein Schlagwort hat dieser Tage Hochkonjunktur in Ungarn: "Sztrájk!" Gestern, Montag, wurde bereits zum siebzehnten Mal in diesem Jahr ein Streik ausgerufen, um gegen die missliebigen Reformen der linksliberalen Regierung von Premier Ferenc Gyurcsány zu Felde zu ziehen. (...) Der Arbeitsniederlegung schlossen sich zahlreiche Gewerkschaften und Fachorganisationen an, darunter Bahnbedienstete, Ärzte, Gesundheits- und Sozialberufe, Bauern sowie zwei regionale Organisationen des staatlichen Busunternehmens Volán. Zudem legten am Montag 40.000 ungarische Pädagogen ihre Arbeit nieder. Am Morgen streikten aber auch zwei Stunden lang die Bediensteten des Budapester Flughafens Ferihegy. (...) Die Streiks richteten sich vor allem gegen das vom Parlament am Montagabend verabschiedete Gesetz zur Umgestaltung des desolaten Gesundheitsversicherungssystems. Die linksliberale Regierungskoalition will die zentrale Landesgesundheitskasse (OEP) zerschlagen und die Krankenversicherung stattdessen in 19 regionale Versicherungen aufgliedern. Diese sollen teils in staatlicher, teils in privater Hand sein, wobei kommerzielle Versicherungsgesellschaften maximal 49 Prozent der Anteile besitzen dürfen...
http://diepresse.com/home/wirtschaft/eastconomist/349543/index.do
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Kollege1968

Einige Gedanken zur derzeitigen Tarifauseinandersetzung am UK-SH

Das Angebot der "Arbeitgeberseite" (wer gibt hier eigentlich seine Arbeit und wer nimmt sie?) ist ein Hohn: alles wird teurer und zuerst sollten wir auf bis zu 30 % Gehalt verzichten. Ver.di nannte das eine "Provokation", wir halten es für Berechnung. Derzeit hören sich die jetzt angebotenen 2,9 % Gehaltserhöhung (bei Verzicht auf das Urlaubs- und Weihnachtsgeld) schon "besser" an (nach jedem "Horrorszenario" klingt das kleinere "Horrorszenario" angehemr, halt die Logik des "kleineren Übels"). Daß zwar über die finanzielle Seite viel geredet wird, aber wenig über die Arbeitszeiten, den Urlaubsanspruch oder die Arbeitsbedingungen läßt einiges erahnen (auch bei den "Aktiven Mittagspausen" wurde zwar davon geredet, daß ver.di gegen Ausgründungen und Privatisierung, für Beschäftigungssicherung und einen einheitlichen Tarifvertrag sei, aber davon, daß ver.di z.B. für die Beibehaltung der bisherigen Arbeitszeit sei, davon war nie die Rede - so enthielt der Stimmzettel zur Urabstimmung nur die Punkte: gegen Privatisierung, Beschäftigungssicherung und einheitlicher Tarifvertrag).

,,Wir können alles Mögliche gebrauchen ..." ... nur keinen Streik!
Der Vorstand hat sicherlich Angst vor einem Streik. Chef-Sanierer Schleifer (der Name ist Programm!) ließ verlauten: "Ein Streik erschwert nur die an sich wirtschaftlich schwierige Situation des Universitätsklinikums und gefährdet die Sanierung." Ziel der Politik des Vorstandes dürfte sein, das UK S-H auch zukünftig auf Kosten der Belegschaft und der Patientinnen und Patienten zu "sanieren". Am Ende wird die Privatisierung stehen: bis dahin müssen die Personalkosten (also der Preis unserer Arbeitskraft) gesenkt werden und dazu sind die derzeitigen Tarifverhandlungen ein Mittel. Der Stellenabbau und die damit verbundene Arbeitsverdichtung sind uns allen bekannt und Grund zu alltäglichem Frust und Überstunden. Dabei ist klar: nicht unsere Forderungen oder die von ver.di nach mehr Gehalt gefährden das Klinikum, sondern die Politik (Situation der Ungewißheit, mangelnde Informationen, Stellensperre, stets neue "Horrorszenarien", etc.) des Landes und des Vorstandes gefährdet die Patientenversorgung und das reibungslose Funktionieren des Betriebes. Diese Politik geht seit Jahren (u.a. Gehaltsverzicht seit 2004) auf unsere Kosten und gefährdet nicht nur die Gesundheit der Patientinnen, sondern auch die der Kolleginnen und Kollegen (vom "Klima" und den Arbeitsbedingungen ganz zu schweigen). Die Kolleginnen und Kollegen in den Bereichen IT, Beschaffung oder FM wissen ein Lied zu singen von den immer neuen Plänen zu Ausgründung oder Privatisierung.

Vorsicht vor allzuviel Enthusiasmus!
Von Ver.di sind aus dem Mund von ver.di-Verhandlungsführer Stefan Kühhirt markige Worte zu hören (nicht nur auf der Personalversammlung in der MUK). Wir fragen uns aber, ob diese Worte nicht der allgemeinen Stimmung geschuldet sind. Ver.di weiß genau, daß die Stimmung unter den Kolleginnen und Kollegen schlecht ist: an uns allen sind die Preiserhöhungen, seien es die Lebensmittelpreise, die Erhöhungen der Tarife beim Stadtverkehr und bei Energie Wasser (so soll der 1. Preiserhöhung vom August 2007 nun die 2. am 1. April 2008 folgen), die steigenden Heizkosten, ... nicht vorbeigegangen. Die derzeitige Streikforderung, das sich-stark-für-die-Belegschaft-machen ist die beste Werbung für ver.di. So nutzt ver.di die allgemeine Stimmung aus: die Zahl der zahlenden Mitglieder am UK S-H ist sprunghaft angestiegen und hat sich fast verdoppelt (?). Die Stimmung brodelt, aber es könnte beim Dampfablassen bleiben. Kühhirt hatte bereits im Interview mit den Lübecker Nachrichten vom 6. Februar 2008 "Verhandlungsbereitschaft" und Bereitschaft zu Zugeständnissen signalisiert: ,,Beim Tarifthema ist, glaube ich, eine Lösung möglich. Doch ein Abschluß ist für und nur machbar, wenn wir bei den anderen beiden Themen [gemeint sind hier die Arbeitsplatzsicherung bis 2015 und die Verhinderung der Privatisierung!] Klarheit haben."

Ver.di war es, die eine Umwandlung in eine GmbH vorgeschlagen hat und hat damit beweisen, daß es enormen Spielraum für Verhandlungen geben kann, wenn ver.di nur mit am Verhandlungstisch sitzt und einen Tarifvertrag mit abschließen darf. Wir halten die Privatisierung auch nicht für eine Alternative zum jetzigen staatlichen Betrieb. Derzeit ist es nicht gut, durch eine Privatisierung wird es für uns nicht besser! Die Alternative liegt jenseits von jetzigem Status Quo und Privatisierung. Wir müssen sehen, daß die Gesundheit längst eine Ware wie die Arbeitskraft oder Zitronen ist. Die Frage ist nur, ob wir dies so wollen und was wir dagegen tun können!

Ver.di will, so Kühhirt, "einen Basistarifvertrag für alle Mitarbeiter aushandeln - und für verschiedene Bereiche gibt es dann unterschiedliche Entgelte" (LN, 6. Februar 2008). Gewerkschaftlich patentiertes Lohndumping und gewerkschaftlich abgesegnete Ungleichbehandlung bedeutet das (wie heißt es da so schön von ver.di "Gleicher Lohn für gleiche Arbeit!"?)! Warum sollten wir dem zustimmen und ein Lohndumping nur deshalb akzeptieren, weil es von ver.di abgesegnet wäre?

Sie haben ihre Sachzwänge, wir haben die unseren!
Wer sich auf die Logik des Vorstandes einläßt, hat schon verloren. Sicher hat das Klinikum Schulden und schreibt rote Zahlen. Diese Schulden haben ihre Ursachen und die roten Zahlen sind - wie wir alle wissen - von der Politik mitverursacht und mitzuverantworten (niedrige schleswig-holsteinische Base-Rate, sinkende Landeszuschüsse, etc.). Unsere Kosten (= unsere "Sachzwänge") steigen nicht erst seit 2007 und der Euroeinführung 2002! Der Gehaltsverzicht und die "Nullrunden" seit 2004 aufgrund des "Beschäftigungspaktes" haben unsere (persönliche!) Haushaltslage nicht verbessert. Saniert haben sich bisher etliche Beratungsfirmen wie Roland Berger, Deloitte & Touche oder KPMG. Die Ärztinnen und Ärzte am UK-SH haben ab 1. Januar 2008 mittels des Tarifvertrag Land und Ärzte (TV-L und TV-Ä) bis zu 10 % mehr Gehalt bekommen (dies war für den Vorstand kein "Thema"). Hierfür war stets Geld da, wie auch für die "Rettung" der landeseigenen HSH Bank (750 Millionen Euro), den Afghanistan-Krieg oder die Senkung der Spitzensteuersätze ... Die Kassen des Bundes sowie der Krankenkassen sind erstmals seit Jahren wieder voll und es werden Überschüsse erwirtschaftet. Wir sind nicht länger bereit zu verzichten! Die falsche Bescheidenheit muß ein Ende haben! Unsere Vermieterinnen, Bäckerinnen oder Kindergärtnerinnen werden uns die Kosten auch nicht erlassen oder vermindern, nur weil wir weniger verdienen oder beim UK-SH beschäftigt sind!

Lassen wir uns nichts vormachen!
Ver.di wird alles dran setzen, Gesprächspartner des Vorstandes zu bleiben. Verbalem "Radikalismus" (nichts anders ist die Drohung mit dem Streik!) wird schon bald gewerkschaftliche Realpolitik und gewerkschaftspolitischer Realismus folgen: So wie wir den "Beschäftigungspakt" mit seinen finanziellen Einbußen für alle Teile der Belegschaft (welchen "Beitrag" und Verzicht hat eigentlich der Vorstand geleistet?) dem "Verhandlungsgeschick" zu verdanken haben, so haben wir es auch dem "Widerstand" von ver.di zu verdanken, daß es längst erste Ausgründungen gibt: Service GmbH, BIZ, ZIP.

Im 2007 mit dem Vorstand verhandelten Tarifvertrag Uniklinken Nord (TV UK-N) war z.B. die Erhöhung der Arbeitszeit auf 39 Stunden vorgesehen, gebilligt von ver.di. Ansonsten war der TV UK-N am TV-L orientiert, der uns erhebliche Verschlechterungen (nicht nur die Arbeitszeit und Öffnungsklauseln betreffend) bringen würde.

Ver.di zeigt Verhandlungsbereitschaft und Bereitschaft zu Zugeständnissen (siehe oben und auch die möglichen Schlichtungsverhandlungen), wo es unserer Meinung nach keine geben kann und darf! Seien wir auf der Hut: Nicht, daß am Ende ver.dis größte Sorge ist, eine eventuelle (und vom Land sicher geplante und von den Klinikkonzernen Rhön, Asklepios, Sana, etc. sehnlichst erwartete) Privatisierung möglichst "sozial" zu gestalten! Eine Neuauflage des "Beschäftigungspaktes" (egal unter welchem Namen dieser firmieren würde: abgesenkter TV-L, Zugeständnisse, etc.) bereitet diesem Vorhaben auf jeden Fall den Weg! Auch ein von ver.di abgeschlossener und ausgehandelter bescheidener Tarifvertrag bleibt ein bescheidener Tarifvertrag!

Überhaupt, machen wir uns nichts vor: Jedes Prozent, usw., das uns der Vorstand und das Land zugestehen werden, werden sie uns in anderer Variante wieder wegnehmen (sei es mittels Arbeitsverdichtung, evtl. Verlängerung der Arbeitszeiten, Verringerung des Urlaubsanspruches, usw.).

Aber seien wir ehrlich: Nur meckern bringt nichts. Es liegt auch an uns, wenn der Vorstand mit ver.di einen faulen Kompromiß aushandeln kann (aber seien wir mal ehrlich, welcher dieser Kompromisse ist nicht faul?)! Es liegt auch an uns, wenn es nur beim Dampfablassen bleibt! Es liegt auch an uns, wenn wir nur meckern und noch nicht einmal an einer "Aktiven Mittagspause" an einer Protestdemonstration oder an einem Warnstreik teilnehmen. Wenn wir all das zulassen, dürfen wir uns später nicht wundern! Stellen wir Kühhirt unsere, wenn auch unbequemen Fragen, lassen wir ver.di und den Vorstand wissen, daß wir klare Vorstellungen und Forderungen haben und seien wir so selbstbewußt sie auch zu äußern – auch wenn es beiden nicht passen sollte! Lassen wir beide wissen, daß wir zu keinen Zugeständnissen bereit sind und keinen faulen Kompromiß akzeptieren werden!

Vielleicht sollten wir uns auch von dem Konkurrenzdenken (Kiel-Lübeck) verabschieden: die "Sanierung" wird auf unser aller Kosten erfolgen, egal ob Kieler Kollegin oder Lübecker Kollege. Wenn wir uns gegenseitig den "schwarzen Peter" zuschieben, gehen die Energien verloren, die wir gemeinsam für unsere Zukunft besser nutzen könnten!

Verzicht hat stets zu noch mehr Verzicht geführt! Schluß mit der falschen Bescheidenheit! Schenken wird man uns nichts! Je weniger wir fordern, um so weniger werden wir erhalten! Wir kriegen nur, wofür wir kämpfen! Vertrauen wir weder dem vorstand noch ver.di! Vertrauen wir unsrer eigenen Stärke - ohne uns ist das UK-SH, ist auch ver.di nichts!

Staubsaugervertreter verkaufen Staubsauger, Versicherungsvertreter verkaufen Versicherungen, warum sollten ausgerechnet Volks- oder Arbeitervertreter aus der Art schlagen?

Einige kritische Kolleginnen und Kollegen am UK-SH, in- und außerhalb von ver.di
13. März 2008
Kollege1968

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