Finanzkrise auch hier

Begonnen von Natascha29, 19:15:06 So. 05.Oktober 2008

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Natascha29

Wir haben ja alle gehört das die USA wenn man so will pleite ist...die schieben das nur bisschen raus mit den 700 milliarden dollar mehr aber net.....wie ich hier gelesen habe  //www.crisiscatcher.blogspot.com/2008/10/ausnahmezustand-in-den-usa.html    sollen die banken zwei wochen lang zu bleiben...das heisst keine kredt karte usw.....dazu kommt noch das die US army im Inneren eingesetzt wird um das eigene volk "ruhig" zuhalten..

Hier in Deutschland ist wohl gerade beschlossen geworden das auch hier die Bundeswehr im Inneren eingesetzt wird wegen "terroristen" und plünderen´wednn es so weit kommt.....na dann gute nacht..
Natascha, 29 jahre alt, 2  kleine kinder, verheiratet.

wer sich nicht wehrt lebt verkehrt!

matten

denke auch die Krise ist kein Spaß

die ist verdammt ernst.

mfg
matten

scholzhugo

:aggressiv>

Die konkludente Haltung in Bezug auf die Sicherungssysteme der deutschen Banken schrammt wohl gerade direkt auf Grundeis. Hier geht es nichtmehr nur um kurzfristige Liquiditätssicherungen am Finanzmarkt, sondern um das Überleben mittelfristiger Verbindlichkeiten des Neoliberalismus.

Ein Schelm wer diese Doppeldeutigkeit nicht erkennt.

Natascha29

Es geht ja darum das wenn es soweit kommt das geld nix mehr wert ist....bzw wenn hier banken pleite gehen und die kontoinhaber geld auf dem konto,sparbuch usw...alles weg ist......das ist ja unter anderem die große sorge....im prinzip tun die ganze konzerne banken usw mit dem geld scheiße bauen und der kleine mann/frau darf es ausbügeln......vor allem die gering verdiener und H4´ler werden sehr drunter leiden....obwohl wir eher mit wenig auskommen als die bonzen:-)
Natascha, 29 jahre alt, 2  kleine kinder, verheiratet.

wer sich nicht wehrt lebt verkehrt!

mike1973

ZitatOriginal von Natascha29
dazu kommt noch das die US army im Inneren eingesetzt wird um das eigene volk "ruhig" zuhalten..

Hier in Deutschland ist wohl gerade beschlossen geworden das auch hier die Bundeswehr im Inneren eingesetzt wird wegen "terroristen" und plünderen´wednn es so weit kommt.....na dann gute nacht..

Merkel und Co. haben ganz einfach Angst vor einem Bürgerkrieg in Deutschland, da sie wissen, daß es mit der Wirtschaft... steil bergab geht, auch wenn sie uns jetzt zur Zeit noch das Blaue vom Himmel runterlügen!

Natascha29

es geht erstmal darum dazu kommt noch mal ganz ehrlich so kurz vor der finanzkrise soll es terroristen geben die dieses land angreifen wollen?? aha..klaro......es geht eher darum uns ruig zuhalt denn wenns hart auf hart kommt suchen die bürger eine lösung.....und die lösung sind wir:-)
Der Merkel gehts um ihr kohle genau so wie um die bonzen die sie richtig unterstützen....und sonst gar nix.....
Natascha, 29 jahre alt, 2  kleine kinder, verheiratet.

wer sich nicht wehrt lebt verkehrt!

Irrlichtprojektor

http://kanalb.org/topic.php?clipId=164


ZitatWien, 12.05.06, Robert Kurz ist Vertreter eines wertkritischen Ansatzes, Autor mehrerer Bücher (u.a. der Kollaps der Modernisierung, Schwarzbuch Kapitalismus, Weltordnungskriege, die antideutsche Ideologie) und Mitherausgeber der neuen Theoriezeitschrift EXIT!. In seinem letzten Werk, "Das Weltkapital", beschreibt Kurz nun die neuesten krisenhaften Entwicklungen des globalen Kapitalismus.

DAS LETZTE STADIUM DES STAATSKAPITALISMUS

ZitatDiese weltweite Öffnung der Geldschleusen und vor allem die Dollarschwemme durch die US-Notenbank war jedoch bereits der Sündenfall des sogenannten Monetarismus, der als Kern der neoliberalen Doktrin postuliert hatte, die Geldmenge knapp zu halten. In Wirklichkeit wurde mit der aus dem Nichts geschöpften staatlichen Geldflut eine Inflation von fiktiven Vermögenswerten subventioniert. Dieser paradoxe ,,Sozialismus des substanzlosen Geldes" erlebt jetzt sein Waterloo wie zuvor schon der östliche Staatskapitalismus und die keynesianische Version staatlich subventionierten Wachstums im Westen. Die faktische Verstaatlichung des US-Bankensystems und der Plan des US-Finanzministers, die Krise mit rund tausend Milliarden Dollar an staatlichen Geldern aufzufangen, sind nur als Akt der Verzweiflung zu werten. Über Nacht hat sich der staatskapitalistische Charakter der vermeintlichen Freiheit der Märkte offenbart. Ironiker sprechen bereits von der ,,Volksrepublik Wallstreet". Gelöst ist damit nichts. Es handelt sich gewissermaßen um das letzte Stadium des Staatskapitalismus, der bestenfalls den Zusammenbruch der Bilanzen durch weitere inflationäre Geldschöpfung hinausschieben kann. Für neue Konjunkturprogramme, die aus derselben Quelle schöpfen müssten, existiert im Unterschied zu früheren Epochen kein Spielraum.

Das bringt uns den Ursachen etwas näher denke ich.

rodion

"Die Bundesregierung hat eine Garantie für private Spareinlagen abgegeben. "Die Bundesregierung gibt eine Staatsgarantie für alle privaten Einlagen", sagte der Sprecher von Bundesfinanzminister Peer Steinbrück, Torsten Albig, am Sonntag auf Nachfrage von Dow Jones Newswires. Er präzisierte damit eine Aussage Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), die zuvor gesagt hatte, alle Einlagen von Sparern seien sicher."

http://www.boerse-express.com/pages/705850

ein hoch auf unsere regierung.
tolle idee durch unsere steuern unser erspartes 100%ig abzusichern. stellt sich unter anderem die frage, wer zahlt die steuern und wer hat soviel verdienst, daß er noch großartig sparen kann?
daß ist eine riesengroße staatliche finanzielle unterstützung der banken durch die hintertür. klingt auch viel besser, als zu sagen: wir geben euch mal eben zu eurer rettung 35 milliarden euro.
mich würde mal interessieren, wieviel milliarden euro der steuerzahler mit dieser aktion absichert, bzw wie hoch die liquiditätsgarantien damit für die banken ausfallen.

leibeigner

Falls wer das noch nicht gelesen hat,dann bitte nachholen:


Finanzwirtschaft und Realwirtschaft

verfasst von Peter Decker (Doku), 29.09.2008, 08:53

Ehrenwerte Geschäfte
Was der Kollaps des Finanzsystems über den Reichtum der kapitalistischen Nation lehrt

Jetzt, wo die weltgrößten Banken zusammenbrechen und sich über Nacht Vermögenswerte von vielen Milliarden in Luft auflösen, machen sich Politiker, Wirtschaftsfachleute und Journalisten Sorgen um die Wirkungen dieser Zusammenbrüche auf so etwas wie die »Realwirtschaft«. Das ist bemerkenswert, denn bis vor kurzem war ein Unterschied zwischen Börsenkursen und Bankrenditen einerseits und dem Reichtum, der aus Produktion und Verkauf von nützlichen Dingen hervorgeht, andererseits völlig unbekannt. Sogar dem einfachen Volk, das keine Aktien besitzt, wird in den Abendnachrichten der Stand der Börsenkurse bekanntgemacht, die unmittelbar als Auskunft darüber verstanden werden sollen, wie es um »die Wirtschaft« steht. Wenn die Laune der Börsianer gut gewesen und die Börsenkapitalisierung der DAX-Unternehmen wieder einmal gewachsen ist, dann ist – wie auch immer – der Reichtum größer geworden, von dem »wir alle« leben. Weil Banken nun aber krachen und die Finanzakkumulation nicht mehr funktioniert – und vermutlich so lange, wie sie nicht wieder in Gang kommt –, kennt die Fachwelt den Unterschied zwischen spekulativen Vermögenstiteln und wirklichem Reichtum, der in der »Realwirtschaft« durch Arbeit erzeugt wird.

Gleichwohl plädiert keiner der Experten dafür, sich auf die Produktion wirklichen Reichtums zu konzentrieren und die Finanzhäuser mit ihrer spekulativen Geldvermehrung getrost vor die Hunde gehen zu lassen. Das ist in einer kapitalistischen Nation jenseits aller Vorstellung. Gerade in dem Augenblick, in dem der Finanzzauber auffliegt, machen sich die Zuständigen größte Sorgen um den Dienst, den das Kreditwesen der Realwirtschaft leisten soll. Im Namen dieses Dienstes beschuldigen sie die Akteure an den Finanzmärkten, alles verkehrt gemacht zu haben. Lächerlich, wie die Liebhaber eines potenten Finanzsektors auf einmal Gier bei den jahrelang hochgejubelten Bankern entdecken, wie sie, die sonst Risiko und Risikobereitschaft als Vorzug des kapitalistischen Wirtschaftssystems loben, nun maßlose Risiken kritisieren, die die für gigantische Renditen bewunderten Investmentbanken eingegangen seien und wohl selbst nicht mehr durchschaut hätten.

Dabei haben die Investoren und Verwalter der großen Geldvermögen überhaupt nichts falsch und auch nichts entscheidend anders gemacht als immer schon. Sie haben das Wachstum ihrer Branche und damit ihre Bereicherung mit einer Sorte Geschäft auf immer neue Höhen getrieben, das von seinem grundsoliden Ausgangspunkt an spekulativ ist.
Geschäft mit dem Geld-Verleihen
Banken machen dasselbe wie alle kapitalistischen Unternehmer: Sie machen aus Geld mehr Geld – das allerdings ohne den Umweg über Produktion und Verkauf von Gütern, den andere für dasselbe Ziel nehmen müssen. Zur Schaffung des materiellen Reichtums tragen die Geldhäuser nichts bei. Sie verleihen Geld – und vermehren es durch eine Vereinbarung mit ihrem Kreditnehmer: Der muß es ihnen nach einer vereinbarten Frist mit Zinsen zurückzahlen. Dabei ist es ihnen sogar gleichgültig, ob ihr Kunde das geliehene Geld als Kapital investiert und Rückflüsse erwirtschaftet oder ob er es für Konsum ausgibt. Seine vertragliche Rückzahlungspflicht gilt unbedingt; seine tatsächliche Fähigkeit dazu hängt jedoch davon ab, ob er sich das erforderliche Geld bis zur Fälligkeit beschaffen kann. Diesen Umstand ignoriert das Kreditverhältnis: Es tut so – und wenn es klappt, ist es für die Bank ja auch so –, als ob sich das Geld im Maß der verstreichenden Zeit automatisch vermehrte: In ihrer Hand ist Geld unmittelbar Kapital – aber nur dadurch, daß sie auf eine Geldvermehrung spekuliert, die andere betreiben und die sie nicht in der Hand hat.

Allgemeinheit und Verbreitung des Kredits beruhen also schon darauf, daß er für kapitalistische Geldvermehrung eingesetzt wird. Im Zins eignet sich die Bank einen Teil des in Produktion und Handel erwirtschafteten Überschusses an. Ihre Macht, vom Kreditnehmer mehr Geld zurückzufordern, als sie ihm gibt, gründet darauf, daß sie ihn instand setzt, Profit mit Kapital zu machen, das ihm gar nicht gehört. Er zahlt den Tribut, weil er mit geliehenem Kapital mehr Gewinn machen kann als nur mit eigenem.

Die verfügbare Kapitalgröße erscheint als die entscheidende Bedingung des Gewinnemachens in einer Welt, in der die wirkliche Quelle des materiellen Reichtums nichts gilt, weil sie so zuverlässig funktioniert. Von Willen und Bereitschaft der Arbeiter, die die nützlichen Dinge schaffen, die dann mit Gewinn verkauft werden, hängt in einem geordneten Kapitalismus nichts mehr ab: Arbeitskräfte gibt es in den Berufen aller Bildungsniveaus reichlich bis überreichlich und billig, und sie stehen so selbstverständlich zur Verfügung, daß sich kein Kapitalist von ihnen mehr abhängig sieht; er kalkuliert sie neben Rohmaterial und Betriebsstoffen locker als Produktionsfaktoren.

Unter solchen Umständen hängt die Fähigkeit zur Gewinnerwirtschaftung tatsächlich nur noch ab von der Macht des Geldes. Wer sich die erforderlichen Produktionsmittel beschaffen, den nötigen Kapitalsvorschuß leisten, wer Mittel auch für Phasen von Forschung und Entwicklung vorstrecken und technische Innovationen bezahlen kann, die die Anlagen der Konkurrenten übertreffen und entwerten, der macht das Geschäft. Ob und in welchem Maß eine Firma oder eine Nation auf ihrem Standort die Profitmacherei in Gang setzen, welche Waffen der Konkurrenz sie einsetzen kann, alles entscheidet sich an der Verfügung über die nötige Menge Kapital. So kommt der absurde, in sich unerklärbare Schein zustande, das Geld selbst sei die Quelle seiner Vermehrung – als sei Geld ohne weiteres und aus sich selbst Kapital.

Die Verfügung über Kapital gewährt die Bank– und befreit so die private und nationale Akkumulation von den Grenzen, die ihr der in der Vergangenheit akkumulierte, investierbare Gewinn zieht. Auf diesem Dienst an der industriellen und merkantilen Profitmacherei gründet die Macht der Bank, sich an den Zuwächsen zu beteiligen, die andere aus ihren Arbeitskräften herausholen.
Akkumulation des Finanzkapitals
Freilich, der Profitmacherei mit der Lohnarbeit einen Dienst zu leisten, ist nicht der Zweck der Bank. Sie dient nicht der Realwirtschaft, sondern nutzt – wie jedes kapitalistische Unternehmen– den Bedarf anderer aus, um daraus für sich ein Plus zu machen. Die kapitalistische Realwirtschaft und das ganze Produzieren und Konsumieren der Gesellschaft, das daran hängt, ist Mittel der Selbstverwertung des Finanzkapitals– und das keineswegs nur in der beschränkten Perspektive der Finanzmagnaten selbst, sondern objektiv: Die Banken, die darüber entscheiden, welche Firma Kredit bekommt, damit also über die nötigen Waffen der Konkurrenz verfügt, und welche nicht, wessen Schulden prolongiert werden, welcher säumige Schuldner dagegen Konkurs anmelden muß, sind die wirtschaftlichen Machtzentren, die den Gang des Kapitalismus bestimmen.

Ihr Privileg, Geld ohne allen Umweg zu Kapital zu machen, d. h. es allein durch Verleihen und Zurückfordern zu vermehren, nutzen Banken, so gut sie können. Dabei kämen sie nicht weit, wenn sie (nur) das Geld verleihen würden, das ihre Eigentümer aus Privatvermögen eingebracht haben, und dann warten würden, bis es mit Zinsen zu ihnen zurückfließt. Wie ihre Kreditnehmer »arbeitet« auch die Bank mit Geld, das ihr nicht gehört. Sie leiht es sich beim Publikum, indem sie Einlagen einwirbt und für Sparbücher, Festgeld, manchmal auch für Girokonten, Zinsen verspricht. Sie beschafft sich Verfügung über fremdes Geld, um ihrerseits gegen höhere Zinsen anderen Verfügung über fremdes Geld zu gewähren.

Auf diese Weise trennt die Bank das Eigentum an Geld von der Verfügung darüber und macht einen doppelten Gebrauch vom Geld. Von ihrem Kreditgeber, dem Inhaber eines Kontos bei ihr, nimmt sie Geld und verleiht es weiter. Das Eigentumsrecht bleibt beim Kreditgeber, das Geld selbst wandert zum Kreditnehmer, der damit wie mit eigenem Geld umgehen kann. Den Einlegern verspricht die Bank gleichwohl die jederzeitige oder an Fristen gebundene Verfügung über das eingelegte Geld, das sie gar nicht mehr hat – und das sie erst in irgendeiner Zukunft und dann abhängig von Geschäftserfolg und Solvenz ihres Schuldners wieder zurückzubekommen hofft. Das ist die zweite Stufe der Spekulation.

Gleichgültig, wie sie dieses Kunststück im einzelnen hinbekommt – sie praktiziert es nicht nur im Verhältnis zu ihren Einlegern, sondern auch zu sich selbst: Weggegebenes Geld, das sie bis zur Rückzahlung, die fraglich ist, nicht hat, betrachtet sie als einen Vermögenswert, den sie hat, und führt ihn als »Aktivum« in ihren Büchern. Schon wieder hielte sie es für ein sträfliches Brachlegen von Vermögen, wenn sie den Anspruchstitel auf künftige Rückzahlung, den sie besitzt, in ihren Büchern herumliegen ließe und auf die Tilgung wartete. Sie behandelt die Schulden ihrer Kunden als »Assets«, als zinstragendes Kapital, das sie mit Gewinn an andere Geldanleger weiterverkauft oder zur Grundlage eigener neuer Kreditaufnahme macht, um ohne neues eigenes Kapital denselben Kreisverkehr der Verdopplung des Geldvermögens immer wieder und auf immer größerer Stufenleiter zu eröffnen.
Kreditzirkel
Die Zahlungsfähigkeit, die Banken und Finanzhäuser durch die Verwendung fremder Schulden als verkäufliche oder beleihbare Vermögenswerte kreieren, verwenden sie selbstverständlich nicht nur und auch nicht überwiegend zur Kreditierung der Wachstums- und Konkurrenzbedürfnisse ihrer Kunden aus der »Realwirtschaft«, sondern investieren sie in alles, was ihnen Zuwachs verspricht: in Aktien, Rohstoffe, edle Metalle und auch in zinstragende Wertpapiere, die andere Banken auf den Markt bringen. Damit befreit das Finanzkapital sein Wachstum und seine Rendite von den beschränkten Wachstumsbedürfnissen und Wachstumsgelegenheiten, die Industrie und Handel ihm bieten. Von einem Dienst des Finanzsektors an der Realwirtschaft ist da nichts mehr zu sehen: Diese Abteilung Kapital, auf die es für den Rest der kapitalistischen Wirtschaft so entscheidend ankommt, nutzt schlicht ihre Sonderstellung und akkumuliert aus sich selbst. Sie radikalisiert ihre Fähigkeit, Geld ohne Umweg als Kapital zu nutzen, noch einmal und nutzt gar nicht Geld, sondern Geld, das es nicht hat, versprochenes, erwartetes Geld – Kredit eben – als sich verwertendes Kapital. Die eine Bank beschafft sich Zahlungsfähigkeit, indem sie Kredit bei anderen Banken nimmt, und zwar derart, daß sie ihnen Wertpapiere, verzinste Rückzahlungsversprechen verkauft, die sie auf den erwarteten Erfolg ihres Geschäfts hin gibt. Und sie gibt anderen Banken Kredit, indem sie von ihnen emittierte Wertpapiere kauft. In diesem Zirkel kreieren die Finanzhäuser immer neue Investitionsgelegenheiten und zugleich die Investitionsmittel, die es braucht, um die Gelegenheiten wahrzunehmen. Sie geben einander und nehmen von einander Kredit, schreiben sich dadurch immer größere Vermögen gut und zahlen und kassieren darauf immer mehr Zinsen und ähnliche Erträge. Was bei einer Bank alleine Schwindel wäre, ist bei dem Kreditgebirge, das der Bankensektor errichtet, ein ehrenwertes Geschäft: Das Kreditsystem kreditiert sich selbst.

Das geht – so lange nämlich, wie die Anleger, also im wesentlichen die Banken selbst mitsamt ihren Investment- und Hedgefonds, mit den Geldvermögen, die sie sich gutschreiben und auf den Finanzmärkten immerzu umschlagen, nichts anderes anstellen wollen, als sie schleunigst wieder in profitable Anlagen zu investieren. Sobald aber, angestoßen wodurch auch immer, Zweifel an der endlosen Fortsetzbarkeit dieser Spirale aufkommen und nicht nur einzelne statt neuer Wertpapiere das Geld sehen wollen, das diese Papiere verheißen, sondern viele, dann wird schnell deutlich, daß keine Bank das Geld hat und zurückzahlen kann, das sie ihren Gläubigern schuldet und verspricht. Die Kettenreaktion, die droht, wenn eine Großbank zusammenkracht, ist eine schöne Probe aufs Exempel: Warum kann die Pleite der deutschen IKB-Bank den ganzen nationalen Finanzplatz mitreißen? Warum hat der Zusammenbruch eines Hauses wie Lehman Brothers die Potenz, das Weltfinanzsystem zu zerstören? Eben weil die Vermögen der Banken aus nichts anderem bestehen als aus Schulden anderer Banken. Wenn eine ihre Schulden nicht mehr bedienen kann, dann legt das offen, daß die Vermögen der anderen nichts wert sind, weil sie ja bloß aus Zahlungsversprechen von Konkurrenten bestehen. Das beweist immerhin eines: In einem entwickelten Finanzsystem machen Banken ihr Geschäft nicht wirklich mit Geld, das sie haben oder sich leihen, sondern mit dem Kredit, den sie als die großen Zentren der Geldmacht genießen. Ihr Geschäftsmittel ist das Vertrauen ihrer Konkurrenten und darüber des breiten Publikums darauf, daß sie immer zahlen können, wenn sie müssen. Sie genießen nicht das Vertrauen, weil sie zahlen können, sondern sie können zahlen, weil und solange sie dieses Vertrauen besitzen.

Daß sich da periodisch Mißtrauen einstellt, ist nur zu berechtigt. Schließlich bestehen die Vermögenswerte, die in gigantischem Ausmaß geschaffen und akkumuliert werden, nicht in gutem Geld, dem allgemeinen Zugriffsmittel auf den produzierten Reichtum, sondern in Versprechen auf zukünftige Zahlung von Geld. Solange das Vertrauen in die spätere Zahlung intakt ist, sind die Schuldtitel bei Bedarf zu Geld zu machen, sind also geldgleiche Wertpapiere. Umgekehrt – umgekehrt. Da das eigene Vertrauen der Anleger der einzige Grund dafür ist, daß sie Vertrauen haben können, kippt dieser Zirkel immer wieder in sein Gegenteil; Anlässe dafür gibt es genug; das müssen nicht, können aber auch einmal mißlungene Geschäfte in der Realwirtschaft sein. Im Umkippen des Vertrauens und im verzweifelten Versuch, Schuldpapiere noch zu Geld zu machen, wird deutlich, daß das von der wirklichen Produktion des kapitalistischen Reichtums abgelöste Wachstum des Finanzsektors kein selbstgenügsames Börsenspiel ist, sondern dieser Sektor allen Ernstes aus sich heraus kapitalistischen Reichtum zu schaffen und zu vermehren beansprucht. Im Zusammenbruch und in der Rückabwicklung dieser autonomen und fiktiven Akkumulation besteht ihr Zusammenhang mit dem wirklichen, durch Arbeit und Ausbeutung vermehrten Geld, das natürlich immer zu wenig ist, sobald überhaupt die Frage aufkommt, ob es das Geld auch gibt, das die vielen Wertpapiere versprechen. Solche Zusammenbrüche der spekulativ geschaffenen Reichtümer sind nicht neu. Wenn sie gegenwärtig heftiger ausfallen als meistens, wenn nicht nur dieser oder jener Sektor des Finanzmarkts kracht und nicht nur das eine oder andere Land bankrott ist, sondern das ganze Weltfinanzsystem zusammenzubrechen droht oder zusammenbricht, dann nur, weil die finanzkapitalistische Akkumulation, die diesem Ende vorherging, besonders groß und global war.
Die Staaten retten ihr Finanzsystem
Jetzt springen Regierungen ein und hauen die bankrotten Banken heraus: Die Bundesregierung steckt zehn Milliarden Euro in die insolvente IKB, noch einmal eine ähnliche Summe spendieren Landesregierungen diversen Landesbanken; die US-Regierung will die unvorstellbare Summe von zusammengerechnet einer Billion Dollar aufwenden, um den laufenden Zusammenbruch ihres nationalen Kreditsystems zu stoppen. Die Pleiten der großen Spekulanten sind offenbar keine Privatsache. Mit ihrem gewaltigen Einsatz bekennen die Staaten, daß eine funktionierende Spekulationsbranche das Lebenselixier ihrer Wirtschaft und ihrer eigenen Finanzen ist. Zahlungsfähigkeit sowohl für die nötigen Investitionen der nationalen Wirtschaft wie für den Bedarf des Staatshaushalts im Prinzip unbegrenzt, allein durch die Benutzung des Vertrauens in die Kreditmacht der Geldhäuser mobilisieren zu können,– das ist die entscheidende ökonomische Potenz einer Nation in der kapitalistischen Welt. Am Grad, in dem sie über diese Potenz verfügen, unterscheiden sich die Staaten; solche, die diese Kreditmacht nicht bei sich versammeln können oder verlieren, bleiben auf ewig arm und ohnmächtig – oder werden es schnell.

Ihren überragend wichtigen Dienst leisten die Finanzkapitalisten dem Vaterland um so besser, je mehr sie zu ihrer spekulativen und an gar keinem Dienst orientierten Vermehrung ihrer Bankprofite, ihrer Schuld- und Vermögenstitel freigesetzt sind. Deshalb sind die Vorwürfe der Politiker an die »Zocker und Spekulanten« in den Finanzagenturen so unehrlich: Die jeweiligen Regierungen selbst haben ihnen Jahrzehnte lang immer größere Freiheiten eingeräumt, um Wachstum und Ertrag des Finanzsektors zu steigern. Wenn die Spekulation der großen Geldgeier platzt, dann ist für deren Rettung kein Opfer an staatlichen Geldmitteln zu schade, und die ganze Gesellschaft wird über Steuern und Staatshaushalt für die Rettung der Banken in Dienst genommen. Der Dienst der Geldkapitalisten am Gemeinwesen besteht in ihrer Bereicherung; damit das klappt, muß das brave Volk nicht nur in der Realwirtschaft seinen Dienst tun und billig Leistung abliefern; in Notzeiten wird es darüber hinaus für die Rettung der Kreditanstalten in Anspruch genommen, die mit Milliarden jonglieren.

Das geht in Ordnung: Das Geldkapital verkörpert auch gegenüber den vielen Kapitalen in Handel und Industrie noch einmal das Kapital also solches. Sein Geschäft, Geldeigentum ohne jeden Zwischenschritt zur Quelle von mehr Eigentum zu machen, muß gelingen, damit alle anderen Geschäfte gelingen können. Von der spekulativen Bereicherung der Finanzmagnaten ist das gesamte Wirtschaftsleben des Landes abhängig gemacht, auch Arbeit und Lohn der eigentumslosen Masse. Wer diesen Wahnsinn nicht angreifen will, sollte auch nicht darüber schimpfen, daß der Staat bei der Not der Armen jeden Euro spart, Banken in Not aber die Milliarden in den Arsch bläst.


Aus: GegenStandpunkt (Nr. 3/2008)
Nachdruck in "Junge Welt"

Natascha29

Die sagen es ist alles sicher...seit ihr euch da so sicher?? Glaube ich net...da vor zwei wochen noch alles perfekt war gehts jetzt abwärts.....dazu kommt noch das der paragraph 35 des grundgesetzes abgeschafft wird......was sollen wir davon halten net viel....geh ich davon aus..bzw bin zur hunderst pro sicher das da noch was sehr schlimmes auf uns zukommt
Natascha, 29 jahre alt, 2  kleine kinder, verheiratet.

wer sich nicht wehrt lebt verkehrt!

Irrlichtprojektor

ZitatOriginal von Natascha29
Die sagen es ist alles sicher...

ZitatIhr Geschäftsmittel ist das Vertrauen ihrer Konkurrenten und darüber des breiten Publikums darauf, daß sie immer zahlen können, wenn sie müssen. Sie genießen nicht das Vertrauen, weil sie zahlen können, sondern sie können zahlen, weil und solange sie dieses Vertrauen besitzen.

Ist das Vertrauen weg, platzt der ganze Laden auseinander!

scholzhugo

Es wird bald den großen Knall geben.

 :aggressiv>

Natascha29

Ich bin mal gespannt wann die Hartz4 sperren und genau wie die armies in zelten wohnen dürfen.

sehe hier:
http://de.youtube.com/watch?v=jmeHiFZUWtE[/URL]
Natascha, 29 jahre alt, 2  kleine kinder, verheiratet.

wer sich nicht wehrt lebt verkehrt!

Natascha29

DAX fällt rekordtiefe seit juli 2006
Massive verluste an der weltbörse und die verschärfung der finanzkrise haben den deutschen aktienmarkt zum auftakt tief ins minus gedrückt.
die finanzmarkt krise hat die börse in Tokio auf dem niedrigsten stand seit 5 jahren der nikkel sackte um 465,02 punkte oder 4,25 prozent auf 10 473,09 punkte..

Bin mal gespannt wann wir auch in zelten wohnen dürfen wie in den USA....
Die BR sagte die ersparnisse sein sicher...jetzt die frage warum machen die so ne aussagte?? Weil die wissen das alles zuspät ist..weil die wollen das ein paar idioten ihr geld drauf lassen so das die noch was haben mit den sie arbeiten können nach dem crash?? Fragen über fragen...
Natascha, 29 jahre alt, 2  kleine kinder, verheiratet.

wer sich nicht wehrt lebt verkehrt!

Wilddieb Stuelpner

Leider hatte ich von der wiederholten Sendung Anne Will: Turbo-Kapitalisten außer Rand und Band - Warum zahlen wir für die Versager? 05.10.2008, 21.45 Uhr heute morgen die letzten 10 Minuten erwischt. Aber die waren nicht schlecht.

Videopodcast der Sendung

Der Mitbegründer von attac, Sven Giegold sagte dem scheinheiligen österreichischen Fondsmanager, Heilsprediger der Privatwirtschaft und Ex-Bundesfinanzminister Karl-Heinz Grasser, was er von ihm hält. Er hätte für die europäischen Länder die steuerlichen Schlupflöcher Richtung Schweiz, Österreich, Liechtenstein und Luxemburg scheunentormäßig offen gehalten und selbst kraftig daran mitverdient, vergießt jetzt wegen der Finanz- und Bankenkrise große Krokodilstränen, weils zu viele gierige und unfägige Banker gibt. Grasser macht jetzt eine 180°-Drehung, verlangt genau das Gegenteil - die Aufstellung eines europäischen und internationalen Regelwerks für Banken und Finanzmärkte. Grasser - ein typischer Wendehals, der immer sein Fähnchen nach dem Winde wehen lässt.

intoleranzbeiok

....das System ist eigentlich schon fast zusammen gebrochen, die kranke Aktienkultur mit ihren Spekulanten wird noch künstlich am Leben erhalten bis das Steuergeld nicht mehr reicht.


......der Tag wird kommen, das ist gar nicht so unrealistisch - wir brauchen nur noch mehr Panik bei den Aktienmärkten und bei den Sparern.
es ist wie es ist..........

Natascha29

commerzbank ist wohl auch ins schwanken gekommen wie bekannt wurde...
In vielen länder würde alles gestoppt auf der börse.

wir brauchen keine panik intoleranzbeiok...wir brauchen jetzt ein plan.....um das dann alles besser zumachen.....
Aber ob das alles so klappt wie wir uns das erhoffen ist die nächste frage da viele jetzt gerade an ihr eigenen arsch denken und bestimmt net darum wie wir das jetzt machen können...das ist das große problem....das heisst sogar wenn wir den crash haben werden die die jetzt dran schuld sind wieder an der "macht sein.....
Dazu kommt noch ob wir dann beim crash noch strom/H4 wohnung usw haben werden....
Natascha, 29 jahre alt, 2  kleine kinder, verheiratet.

wer sich nicht wehrt lebt verkehrt!

onyx_08

Die Stunde des echten und menschlichen Sozialismus ist gekommen. Ich hoffe es.

Irrlichtprojektor

ZitatOriginal von Natascha29
wir brauchen keine panik intoleranzbeiok...wir brauchen jetzt ein plan.....um das dann alles besser zumachen.....

Dann kommen wir an der Kapitalismuskritik nicht vorbei, siehe die Links hier im Thread.

gruß irrlicht

Strombolli

ZitatOriginal von Natascha29
commerzbank ist wohl auch ins schwanken gekommen wie bekannt wurde...

Das hat sie sich verdient!

ZitatOriginal von Natascha29

In vielen länder würde alles gestoppt auf der börse.


Deutschland ist besser als alle anderen Länder, wir brauchen sowas nicht.

ZitatOriginal von Natascha29

Aber ob das alles so klappt wie wir uns das erhoffen ist die nächste frage da viele jetzt gerade an ihr eigenen arsch denken und bestimmt net darum wie wir das jetzt machen können...das ist das große problem....das heisst sogar wenn wir den crash haben werden die die jetzt dran schuld sind wieder an der "macht sein.....


"mit dem Arsch denken" wäre vielleicht richtiger  ;)

Die Verweser dürfen keine Macht erhalten .. bekommen. Es wird keine Salon- oder Kuschelrevolution wie 1989!

ZitatOriginal von Natascha29

Dazu kommt noch ob wir dann beim crash noch strom/H4 wohnung usw haben werden....

Ja, ohne Plünderung, Enteignung und Gewalt von beiden Seiten inkl. Abschied von der Vollkasko- & Versorgungsmentalität wird es wohlnicht gehen.

Als pessimistischer Optimist oder umgekehrt, sehe ich aber schwarz, dass die "gebeutelten Massen" jetzt ihre Chance ergreifen...
Schade eigentlich, denn jede gemeisterte Krise macht das Schw***system stärker.
Das Systemmotto: "Gib mir Dein Geld! - Jetzt, Du dreckiges Opfer !!!! - Und habe immer ANGST VOR DEM MORGEN !!!"

"Hört auf, Profite über Menschen zu stellen!" Occupy
Permanent angelogen & VERARSCHT IN DEUTSCHLAND! - Ich habe mit Dir fertig

Irrlichtprojektor

ZitatOriginal von onyx_08
Die Stunde des echten und menschlichen Sozialismus ist gekommen. Ich hoffe es.

Ich bin da etwas pessimistischer, ich sehe am Horizont die lupenreine Diktatur aufkommen.   :(

scholzhugo

Die aristokratische Diktatur des Kapitals wird ein Ende haben.

 :cheer: :cheer:

Jürgen67

Die vearmten und verelenden Massen haben sich gefälligst brav und untertänigst dem ihnen zugefügten "Schicksal" der verarmung
dieses ausbeuterischem kapitalistischen Wirtschaftssystem zu fügen.
Der kleinste Widerstand wird im Keim niedergeschlagen.

Alles schon mal da gewesen!

onyx_08

Da wünscht man sich die Zeit zurück, als man wusste, man wird auch noch in 8 Jahren garantiert in der selben Firma arbeiten und Zeitarbeit hat sich noch gelohnt, und es gab sowas wie eine echte Sozialhilfe auf menschlichem Niveau. Aber mit Ende des Kommunismus in Osteuropa, sah der Kapitalismus seine Chance seine wahre, hässliche Fratze zu zeigen.
Irgendwie hat der Kampf der Systeme dem Kapitalismus noch irgend so etwas wie Menschlichkeit gegeben.

Eivisskat

Der Automat in der Postbank wollte mir heute nichts auszahlen und
2 anderen Kunden ebenfalls nicht...

 8o3

Natascha29

Ich will hier jetzt keine revolution starten:-) aber wenn wir was machen wollen...wäre es jetzt an der zeit...flügblätter,aufklärung usw...
Mit plünderungen muss man rechnen da geht kein weg dran vorbei...aber wie gesagt die BW wird eingesetzt im Inneren wegen "terroristen"..ihr wisst schon wer diese "terroristen" sind na......die die ein aufstand anzetteln dazu noch plünderen und ihr recht sich nehmen....

Infos hier:

//www.linkezeitung.de/cms/index.php?option=com_content&task=view&id=5431&Itemid=249


dazu noch:

//www.linkezeitung.de/cms/index.php?option=com_content&task=view&id=2952&Itemid=249
Natascha, 29 jahre alt, 2  kleine kinder, verheiratet.

wer sich nicht wehrt lebt verkehrt!

ProgressiveProletarian

ZitatOriginal von onyx_08
Irgendwie hat der Kampf der Systeme dem Kapitalismus noch irgend so etwas wie Menschlichkeit gegeben.

Es war nicht der Kapitalismus, sondern die Demokratie (so gesteuert und indirekt sie auch war), die dem Kapitalismus im Kampf der Systeme etwas Menschlichkeit gegeben hat.

Der wesentliche Unterschied zwischen den Systemen ist nicht, ob das Volkseigentum durch reiche Privatleute oder eine Parteielite verwaltet wird. Der wesentliche Unterschied ist der, dass die Demokratie (als Moment der Bestimmung über die eigenen Ressourcen) dazu zwingt, Kompromisse einzugehen.

Der reibungslose Wechsel vieler Parteifunktionäre in die Rolle von Oligarchen, oder die bereitwillige Assistenz des Staates für private Unternehmen, zeigt das eine Parteielite nicht besser ist als die Führung eines Konzerns.

Demokratie ist nicht nur eine gewählte repräsentative Führung, wirkliche partizipative Demokratie bedeuted, über sein eigenes Leben, seine Arbeitskraft und die Art der Organisation mit Anderen frei entscheiden zu können, hierbei wird deutlich, dass sich (partizipative) Demokratie antagonistisch sowohl zum Kapitalismus als auch zum Staatssozialismus verhält, die beide nach einer Konzentration politischer und wirtschaftlicher Macht streben.
IOPS ist eine klassenlose, globale Graswurzelbewegung auf Basis selbstverwalteter, lokaler Gruppen.

http://www.iopsociety.org/de

ProgressiveProletarian

ZitatOriginal von Natascha29
Ich will hier jetzt keine revolution starten:-) aber wenn wir was machen wollen...wäre es jetzt an der zeit...flügblätter,aufklärung usw...

Viele von von uns tun das ja schon.
Aber eben alleine oder in kleinen Gruppen und ohne eine wirkliche Koordination oder Vernetzung werden wir nur als "paranoide Spinner" wahrgenommen, da wir so nur einzeln in die Öffentlichkeit treten. Deswegen enden auch viele Demos mit 50+X Leutchen, da sich viel mehr beteiligen würden, aber viele nichts von der Aktion wissen.

Die großen Verbände haben die Ressourcen um sich zu vernetzen und Aktionen zu starten, jedoch tun sie das meist nur für ihre Klientel und oft auch in enger Abstimmung mit der Politik, was dann auf butterweiche Forderungen hinausläuft.

Gibt es einen Sozialticker im Web, also eine Art Seite, die bundesweit verschiedene Kampagnen vorstellt, Unterstützung von anderen Foren sammeln und dann eine gemeinsame Aktion koordinieren kann?
IOPS ist eine klassenlose, globale Graswurzelbewegung auf Basis selbstverwalteter, lokaler Gruppen.

http://www.iopsociety.org/de

onlyone

ZitatOriginal von ProgressiveProletarian
ZitatOriginal von onyx_08
Irgendwie hat der Kampf der Systeme dem Kapitalismus noch irgend so etwas wie Menschlichkeit gegeben.

Es war nicht der Kapitalismus, sondern die Demokratie (so gesteuert und indirekt sie auch war), die dem Kampf der Systeme etwas Menschlichkeit gegeben hat.

wenn ich mir die Arbeitslosenquoten, JA, AUCH DIE VON VOR 20 JAHREN, ansehe, kann ich dir hier nicht zustimmen

ich erkenne da eine dauerhafte Krise, die durch den Rückfall sozialistischer Länder in den Kapitalismus größer geworden ist

mfg
"Jeder Bürger der Deutschen Demokratischen Republik hat das Recht auf Arbeit. Er hat das Recht auf einen Arbeitsplatz und dessen freie Wahl entsprechend den gesellschaftlichen Erfordernissen und der persönlichen Qualifikation."

ProgressiveProletarian

ZitatOriginal von onlyone
ZitatOriginal von ProgressiveProletarian
ZitatOriginal von onyx_08
Irgendwie hat der Kampf der Systeme dem Kapitalismus noch irgend so etwas wie Menschlichkeit gegeben.

Es war nicht der Kapitalismus, sondern die Demokratie (so gesteuert und indirekt sie auch war), die dem Kapitalismus im Kampf der Systeme etwas Menschlichkeit gegeben hat.

wenn ich mir die Arbeitslosenquoten, JA, AUCH DIE VON VOR 20 JAHREN, ansehe, kann ich dir hier nicht zustimmen

ich erkenne da eine dauerhafte Krise, die durch den Rückfall sozialistischer Länder in den Kapitalismus größer geworden ist

mfg

Was die Krise angeht, sind wir uns einig.

Nur: Meiner Ansicht waren die meisten dieser Länder nicht wirklich sozialistisch, da für mich Sozialismus ohne Demokratie nicht möglich ist. Deswegen werden die DDR und die UdSSR von Libertären auch als Staatskapitalismus bezeichnet, da sich die Produktionsmittel nicht in direkter Kontrolle der ArbeiterInnen befanden.

Wenn Du Dir die Situation ansiehst, dann haben eine aktive Arbeitnehmerschaft (unabhängige Gewerkschaften), demokratische Verfahren oder basisdemokratische Bewegungen ganz deutlich positive Auswirkungen auf die Situation der lohnabhängigen Bevölkerung.

Ich stelle ja gar nicht in Abrede, dass es zur Zeit der Systemkonfrontation eine aktivere Sozialpartnerschaft und eine Einigung über soziale Mindeststandards und auch eine geringere Arbeitslosigkeit gab, nur sehe ich die Ursachen etwas anders.

Denn wenn es wirklich nur die Existenz eine staatssozialistischen Konkurrenzblocks ist, die in den kapitalistischen Staaten einen sozialen Konsens herbeiführt, haben wir heute ein großes Problem was die Organisationsfähigkeit der Lohnabhängigen angeht, außerdem ließen sich dann auch heute auftretende länderspezifische Unterschiede in den Sozialstandards genauso wenig erklären, wie die ersten Schritte in Richtung sozialer Sicherungssysteme im 19. Jahrhundert, als es noch keine sozialistischen Staaten, wohl aber eine organisierte Arbeiterschaft gab.

Zudem sollte in Betracht gezogen werden, dass die ersten Schritte der sog. "Reformen" (also die Schwächung der Gewerkschaften und der Abbau von Arbeitnehmerrechten) bereits in den frühen 80er Jahren unter Ronald Reagan und Margaret Thatcher stattfanden.

Vielleicht können wir uns darauf einigen, dass die von Gewerkschaften und Sozialverbänden im Westen artikulierten Interessen der Arbeitnehmerschaft es unter dem Einfluss der Systemkonkurrenz leichter hatten, von den eigenen politischen Eliten politisch umgesetzt zu werden.

Ist hier aber prinzipiell der falsche Topic für eine theoretische Diskussion glaub ich.
IOPS ist eine klassenlose, globale Graswurzelbewegung auf Basis selbstverwalteter, lokaler Gruppen.

http://www.iopsociety.org/de

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