Antrazit (= Nachbarschaftshilfe)

Begonnen von Pinnswin, 09:58:19 Fr. 24.Oktober 2008

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Pinnswin

Bei Escher war gestern son Heini (hab den Namen schon wieder vergessen, irgendwer vom Rentenamt... Schuldnerberatung... Sozial*haste-nich-jesehn*... o.ä.).

Der Gutste war nicht besonders Klug und hat auch ziemlich halbgare Ratschläge gegeben, bei den Telefon Anrufern, fand ich. Kein Plan.

Unter anderem meinte der gute Mann, das Nachbarschaftshilfe keine Schwarzarbeit ist, aber als "Vergehen geahndet werden könnte".

Bspl.: Also, wenn ich ner alten Oma über die Straße helfe und sie mir dafür 20Cent gibt, ist das ein Vergehen.
Erstaunlich,

... kann aber auch sein, ich hab mal wieder was falsch verstanden. Weiß da wer genaues?
Das Ende Der Welt brach Anno Domini 1420 doch nicht herein.
Obwohl vieles darauf hin deutete, das es kaeme... A. Sapkowski

Alex22

Geldwerter Vorteil?
Tauschringe
Geschenke annehmen
Arbeiten für Gratis bei Freunden

Leben in Deutschland
Bald nur noch mit Lebensberechtigungsschein. 12 Monate vor der Geburt zu beantragen.
Kein Geld von der ARGE. Betteln ist zu wenig. Was dann? Eine Semmel im laden "klauen" bringt Knast. Es werden auch mal wieder strenge Winter kommen. Warten wir darauf?
Also wer gibt den Strick aus?
Ach ja man könnte ja arbeiten gehen und Geld verdienen. Nur ich will nicht einem Herren dienen, der meine Leistungen missachtet. EEJ Mobbing usw
Lieber illegal und gesund, als legal und bald tot.

vampyrella

Das mit der Nachbarschaftshilfe ist so eine Sache, ich kann dazu auch was sagen:
Meine Eltern haben sich vor Jahren ein Haus gebaut.Mein Vater ist Maurer, also soweit nix neues für ihn.  Mit Hilfe von Freunden (Maurer, Trockenbauer usw.), die gerne geholfen haben, weil das bei uns im Dorf immer so war das der eine dem andren helfen tut.

Dann auf einmal ist der Zoll augekreuzt, jemand aus dem Dorf hätte Schwarzarbeit angezeigt. was natürlich totaler Blödsinn war, jedenfalls  wenn man Kaffee und Kuchen jetzt mal nicht als Bezahlung ansieht.

Die ganze Sache konnte geklärt werden, da die Freunde meiner Eltern alle einstimmig erklärten, dass sie das ohne Bezahlung freiwillig machen.

Die Anzeige wurde zurückgenommen.
Ich glaube die Grenzen zwischen schwarz arbeiten und Hilfe sind eher schwammig, aber wenn man wirklich nur hilft, dann ist das ein Unterschied, den man meist auch erkennen kann im Umgang der Menschen zwischen einander.
o
L_/
OL This is Schäuble.
Copy Schäuble into your signature to help him on his way to Überwachungsstaat.

Feierabend

Das ist mal wieder typisch für das Denunziantentum. Da ärgert sich so ein Arsch von Nachbar und macht eine Anzeige wegen Schwarzarbeit und es wird aber nichts draus.
Beim kleinen Mann wird sofort aufgekreuzt aber wenn sich andere auf Kosten der Arbeitnehmer die Taschen vollräumen und die Firmen Hops gehen lassen ist es egal...Es ist mit Sicherheit nicht jeder Unternehmer ein Schwein und es gibt genügen welche Leistung honorieren aber sowas....
Schwarzarbeit muss man erst mal beweisen...und so kann man auch die Praktika etc als Waffe nutzen...
Wenn jemand ein Voluntariat oder Praktikum in einem Unternehmen macht oder jemand unentgeltlich einer Person hilft ist es aussen vor.
Ich habe von Leuten gehört welche Jahrelang schwarz gearbeitet haben....und es ist nie was passiert.
Es ist alles eine Frage der Intelligenz...fraglich ist für mich wieviel Sinn es macht.
Das muss schon jeder selber entscheiden sich in solche Situationen zu begeben. Versicherungsschutz etc pp sind halt nicht vorhanden und das kann sehr nachteilig sein. Ebenso erwischts mich doch hinterher bei der Rente wenn die Summen dann dort fehlen...für mich selbst bin ich der Auffassung dass ich damit nicht so wirklich weit komme.


Alex22

Illegale Arbeit?
Der Mächtige macht die Gesetze, zu seinem Gunsten.
in Deutsschland ist das Volk ohnmächtig!

Zitat
Ökonomisch betrachtet ist eine Zunahme der Schwarzarbeit als Wirtschaftswachstum zu bezeichnen und prinzipiell positiv: einerseits, weil Menschen Arbeit haben und dabei Geld verdienen, andererseits, weil Menschen anderen Menschen Arbeit geben und dafür bezahlen. Das Problem ist bloß die Illegalität, die sich letztlich daraus ergibt, dass dem Staat erhebliche Einnahmen entgehen. Aber hat der Staat ein Recht auf die Einnahmen? Diese Frage wird in ihrer Radikalität noch nicht gestellt. Aber das ist bloß eine Frage der Zeit.
http://www.philosophische-praxis.at/32_schwarzarbeit.html

Feierabend

Hallo CN

so in etwa dachte ich heute auch.
Die Gelder versinken spätestens in Brüssel in sehr seltsamen Förderprogrammen die keiner kennt ausser den Firmen die Ihre Angestellten grosszügigerweise in Amtsfunktionen zur Verfügung gestellt hat und so Gesetzgebungen und Förderprogramme beeinflussen...

Ich denke vieles würde in diesem Land ganz anders aussehen wenn keiner schwarz arbeitet - und zwar würde vieles nicht so gut laufen.
Das Gegenteil zeigen Länder aber auch mit hoher Korruption/Schwarzarbeit - wo die Lebensverhältnisse nicht so knackig sind.
Ein guter Mittelweg wäre angenehm und den hat Deutschland schon seit Jahrzehnten nicht mehr.

Wilddieb Stuelpner

Wenn AG Arbeit mit Löhne und Gehälter nicht bis zur Existenzgefährdung auf kriminelle Weise organisieren und drücken würden, aus Tarifverträgen aussteigen würden, hätten wir kreine von AG organisierte Schwarzarbeit, auf die sich irgendein Mensch einlassen muß. Die blanke Not zwingt die M enschen in solche Jobs und nicht der Reiz, das Finanzamt und die Sozialversicherungen um ihre Lohnsteuern, Mehrwertsteuern und SV-Beiträge zu bringen.

Gleichzeitig betrachte man, was der Staat so als Schwarzarbeit per Gesetz organisiert, wo Unternehmer Schmiermittel erhalten oder von Steuern und Beiträgen befreit werden - 1-Euro- und Minijobs, kostenlose Firmenpraktikas, Kombilöhne, begünstigte "hauswirtschaftliche Dienstleistungen", Lohn- und Eingliederungszuschüsse. All der Mist ist überflüssig, wenn es Tariflöhne gibt.

Wenn wir in Deutschland flächendeckend existenzsichernde und branchenübergreifende Mindestlöhne hätten, wäre auch der Boden für jegliche Schwarzarbeit entzogen. Mindestlöhne haben sich in ganz Europa an den höchsten Sozial- und Einkommensstandard auszurichten, damit kein Land ein anderes ausspielt, sonst gibt es eine Unternehmswanderung dorthin, wo die tiefste Stelle im Sozial- und Einkommensniveau vorzufinden ist. Wirtschaft hat dort hinzugehen, wo die Menschen wohnen und diese nicht zu zwingen, der Arbeit koninentalweit nachzulaufen.

Also muß man die Wirtschaft und das Finanzwesen zwingen, überall die gleichen Standortbedingungen zu akzeptieren oder man enteignet und verstaatlicht sie. Dann wäre die Profittreiberei auf Kosten der Völker endlich zu Ende. Dazu bedarf es aber, daß das Volk die politische Macht ausübt und keiner einzigen Unternehmerpartei mehr, die sich ihre Macht ja nur erkauft und ergaunert hat.

Wilddieb Stuelpner

Nachbarschaftshilfe, z,B. der Bau eines Eigenheims per "Muskelhypothek", funktioniert nur bei vorhandenem Vertrauen auf wechselseitig, zeitverzögert erbrachter, gleichwertiger Gegenleistung. Sobald einer aus der Reihe tanzt, die anderen verarscht oder gesundheitlich die Gegenleistung nicht aufbringen kann, war's das mit der Nachbarschaftshilfe und dem Zusammenhalt.

Diese Gesellschaftsordnung, in der wir leben müssen, beruht auf Privateigentum am Produktionsmittel, auf Ware-Geld-Beziehung. Wer in diesem System nicht leistungsfähig und ausbeutbar ist, den ordnet man zum sozialen Abfall zu, der keine Lebensansprüche an die Gesellschaft stellen darf. Nachbarschaftshilfe existiert nur zeitweise, ist eine exotische Einzelerscheinung ohne Überlebenschance.

Auf geschäftsmäßiger Ebene Nachbarschaftshilfe innerhalb des Kapitalismus zu praktizieren gibt es auch - Raiffeisen und Gleichgesinnte haben es vorgemacht - über Genossenschaften und Konsumvereine. Aber es ist und bleibt meist eine Insellösung. Es fehlt meist der flächendeckende Charakter dieser Solidarordnungen.

Alex22

Da schließe ich mich doch gleich auch mal wieder an.
Schluss mit dem Rauben. Teilen und gemeinsam leben ist besser als schlagen und stressen.

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