Die Linke wird eine Partei

Begonnen von Alex22, 13:09:33 Di. 02.Dezember 2008

⏪ vorheriges - nächstes ⏩

Wenn es zu einer Spaltung der Linkspartei käme, wen würdest du wählen?

Die neue Wagenknechtpartei
2 (13.3%)
Die geschrumpfte Linkspartei
3 (20%)
Ich warte ab und entscheide nach den Parteiprogrammen und Auftritten  der Spaltung
5 (33.3%)
Keine von beiden.
5 (33.3%)

Stimmen insgesamt: 15

Frauenpower


Fritz Linow

Zitat von: Frauenpower am 20:05:51 Di. 21.Juni 2022
Gähn

Hoffentlich ist das nur eine einzelne Reaktion auf die Frage, warum die Partei DIE LINKE so abgekackt hat. Vielleicht finden ja woanders einige Einschätzungen sogar Gehör und werden eifrig diskutiert, etwas, was hier nicht möglich zu sein scheint.

Der anstehende Parteitag wird Erkenntnisse bringen, aber auch keine Sau interessieren. Sollen sich doch die Emosympies beleidigt fühlen...Arschlecken... Gelder und Elan gab es genug, da hätte man mehr draus machen können.

Frauenpower

@Fritz Linow: das Gähn war die Antwort auf Counselors Ignorieren meiner Antwort in #628.

Und warum wird jetzt so auf eine parlamentarische Linke herumgeritten, obwohl  einer der vielen Konfliktpunkte sich auch darum drehen, dass Die Linke nicht mitregieren wollen soll.

Kuddel

ZitatLinke will mehr NATO wagen
Vor Parteitag: Vorstand übernimmt rechten Änderungsantrag in eigenen Leitantrag
https://www.jungewelt.de/artikel/428867.linkspartei-im-niedergang-linke-will-mehr-nato-wagen.html

counselor

Wenn die LINKE ihre antimilitaristischen Positionen auch noch über Bord wirft, dann kann man die Partei in die Tonne drücken.
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Frauenpower

Ist jemand so nett und analysiert mir den junge Welt - Artikel Satz für Satz, ich habe gerade "Brain Fog", auch ohne Covid.

dagobert

Die Linke ist also mal wieder ein Stück weniger Links.  :Q

So langsam wird's Zeit für eine Umbenennung der Partei, z.B. in SPD-Klon-Partei.
"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

Onkel Tom

Zitat von: Kuddel am 10:22:40 Di. 21.Juni 2022
@Onkel Tom
Ich bin sicherlich kein DKP Fan. Es gibt einiges an der Partei, was nicht ok ist. Aber was ist denn an dem Artikel so schlimm? Und was an dem zitierten "Preisschild"-Teil?
...

Ich habe nun den Artikel ganz gelesen und das Ding mit dem "Preisschild"kommt etwas
beleidigend rüber, weil Lobbyismus und finanzieller Gesundstoßerei in dieser Partei am
geringsten verbreitet ist.. Alle anderen Parteien, die im Bundestag eingewählt sind, schaut
es etwas anders aus.

Zitat
...
Ich kann dir folgen, wenn du vorschlägst, daß man weniger Politgeschwurbel bringen und lieber verständlich und nachvollziehbar einen "demokratischen Sozialismus" beschreiben sollte.

Ansonsten kann ich nicht folgen. Wünscht ihr (@Frauenpower und @Onkel Tom) euch eine Organisation für die gesamte Linke (Bewegung) oder nicht?

"weil Menschen soo verschieden und vielseitig sind..." könnte man sie anhand gemeinsamer Interessen zusammenführen, ohne sie gleichzumachen. Das Ziel sollte ja nicht sein, daß alle gleichgemacht werden, sondern gleiche Rechte und Möglichkeiten bekommen.

Wieso zeigt ihr auf die anderen, denen ihr unterstellt, daß sie sich bereit wären in einer "Einheitspartei" oder sonstwie zusammenzuarbeiten, wärend ihr nicht einmal bereit seid, deren Artikel zu lesen ("war bei mir Schluss mit weiter lesen...", "Ich finde die Meinung der DKP so sinnlos, dass ich ganz vergessen habe, den Artikel zu lesen..."). Ihr selbst zeigt ja wenig Interesse daran, andere Positionen überhaupt zu verstehen. Statt Kritik kommen Anschuldigungen und Unterstellungen. Einen Versuch produktiver Kritik sehe ich nicht.
...

Wie will man aus einen destruktiven Artikel noch was konstruktives schaffen,
außer das sozialistische Kräfte in der Partei mehr zu Wort kommen sollten ?

Zitat
...
Ich finde, daß die Linkspartei selbst dafür gesorgt hat, daß ihr die Wähler:innen wegelaufen sind und sie in der Bedeutungslosigkeit verschwindet, wenn sie nicht mit einem neuen Kurs die Kurve kriegt. Wenn einem etwas an der Linkspartei liegt, sollte man erst einmal herausfinden, was zu ihrem Absturz geführt hat, um dann nach einer Verbesserung des Zustands und der Politik der Partei zu suchen. Bei euch sehe ich keine Suche nach einer Verbesserung, sondern nur Gegnerschaft gegen jeden, der etwas an der Partei kritisiert.

Das habe ich auch verstanden und analysiert, was so alles schief läuft.

Das die Linke nun "mehr Nato wagen" will, bin ich auch nicht mit einverstanden und lockt
meines Erachten Wählerschaft erst recht nicht. Da kann man Gegenargumennte bringen.

Gegnerschaft kommt ja hauptsächlich von Conselor und das nicht zu knapp.
Was die Linkspartei verbessern könnte, das kommt nix..

"Demokratischer Sozialismus" muss wohl erst noch erfunden werden, der den Neoliberalismus
ablösen könnte..
Lass Dich nicht verhartzen !

Fritz Linow

Zitat von: Frauenpower am 14:42:15 Mi. 22.Juni 2022
Ist jemand so nett und analysiert mir den junge Welt - Artikel Satz für Satz, ich habe gerade "Brain Fog", auch ohne Covid.

Aus einem Interview mit Wagenknecht, etwas kompakter:

Gerade hat der Parteivorstand der Linken einen Änderungsantrag übernommen. Im Leitantrag soll der Satz ,,Wir nehmen keine Verletzung des Völkerrechts hin" gestrichen werden. Dieser Antrag wurde ausdrücklich damit begründet, dass Menschenrechte über dem Völkerrecht stehen. Das bedeutet, dass ihre Verletzung auch dann ein militärisches Eingreifen rechtfertigt, wenn es nicht vom Völkerrecht gedeckt ist. Das ist die klassische Begründung, die die USA für ihre völkerrechtswidrigen Kriege angeführt haben. Dass jetzt auch der Linken-Parteivorstand für sogenannte ,,Menschenrechtskriege" ohne UN-Mandat wirbt, entsetzt mich. Das wäre der endgültige Bruch mit der bisherigen friedenspolitischen Tradition der Linken.
https://www.fr.de/politik/sahra-wagenknecht-linke-parteitag-richtungsstreit-parteifuehrung-erfurt-zr-91625341.html

Kuddel

Zitat von: Onkel Tom am 20:11:08 Mi. 22.Juni 2022
...Wie will man aus einen destruktiven Artikel noch was konstruktives schaffen...

Ich kann weiterhin nicht folgen.
Destruktiv ist die Partei selbst. Sie hat mit ihrer politischen Praxis ihre Wählerschaft verloren.

Daher halte ich es für sinnvoll, sich den Weg und die Fehler der Partei anzusehen, um daraus Schlüsse zu ziehen, die vielleicht eine Lösung, also eine bessere Politik ermöglichen.

Aber von Frauenpower und dir wird der Blick auf die Probleme schon als "destruktiv" bezeichnet, als ginge es dabei um die gezielte Schädigung der Partei. Ich sehe es anders, euer Wegsehen und eure Hoffnung auf einen Wiederaufstieg der Partei ist das Akzeptieren der Fehler und der Selbstzerstörung der Partei. Ich glaube, die Kritiker, die ihr so doof findet, machen sich ernste Gedanken, wie diese Partei noch zu retten ist.

Ich habe diese Hoffnung inzwischen verloren. Ich finde es schade. Aber man sollte darüber diskutieren können und nicht denjenigen, die sich Gedanken über Lösungen machen, beschuldigen, alles kaputtmachen zu wollen. Sorry, ich sehe in diesem traurigen sozialdemokratischen Verein keine Kräfte, die das Ruder noch herumreißen könnten.

Für mich ist das nicht der Weltuntergang. Eine gute Linkspartei hätte die Gesellschaft nicht sonderlich verändern können. Sie hätte die notwendigen Kämpfe jedoch begleiten und unterstützen können.

Ich halte es für wichtiger, sich um die notwendigen Kämpfe zu kümmern, statt um diese völlig verkorkste Partei.

P.S.: Die Sache mit dem Preisschild halte ich für keinen Witz. Es ist schon wichtig, daß man sich ein Bild machen kann, wer gegen Bezahlung dabei ist und wer nur wegen der Sache dort aktiv ist. Seit einigen Jahren kaufen DGB Gewerkschaften sich Leute aus der Linksradikalen Szene (meist Antifa), um ein wenig frisches Blut in den scheintoten Verein zu bringen. Das funktioniert ganz im Sinne des DGB, die einst Radikalen passen sich an, denn sie wollen ihr Einkommen nicht verlieren.

Frauenpower

Ich  finde es gut, dass aus verschiedenen Sichten Artikel eingestellt werden. Würden meine Antworten nicht entweder ignoriert oder nicht verstanden werden, wäre auch klar, dass mir eine Aufarbeitung wichtig ist.
Noch wichtiger ist mir, dass Gutes und Konstruktives auch hervorgehoben wird. Während sowohl die Medien wie einige hier Meldungen wie die über  angeblich mehr Nato wagen wollen bringen, versinken andere Meldungen ganz.

Während einige eine angeblich fehlende Diskussuionsbereitschaft erkennen zu glauben  bemängelte ich wie vermutlich auch Onkel Tom, dass einzig die negativen  Meldungen besprochen werden. Und entsprechend kommt nur "nachtreten" an. Drauf, drauf, drauf, obwohl der Alltag schon genug drauf gibt.

Ignoriert werden viele Linke-Mitglieder, die mit bestimmten Entscheidungen nicht einverstanden sind oder von ihnen erst aus der Zeitung erfahren. Nicht alle sitzen im Bundestag oder im Minister_innenamt! Ein Großteil sogar nicht.

Und das  mit dem Preisschild habe ich auch schon geschrieben, dass es ein kapitalistisches Wertmaß ist.

Die Pöstchen bei der Mlpd scheinen sich auch ziemlich klar aufzuteilen  mit Engel, Fechner, Gärtner..

Onkel Tom hat es doch gut beschrieben, dass Mitglieder in anderen Parteien da sicher viel krasser drauf sind, was direjtes finanzielles absahnen  wollen betrifft.

Ehrlich gesagt kotzen  mich auf dieser Basis hier verlinkte rf-Artikel schon von weitem an und das der hier ebenso oft verlinkte ws Wild-Zeitung  zitiert finde ich auch daneben.

Wer bei der Linkspartei was nicht gut findet, möchte bitte überlegen, was er selbst  dafür tun kann, um eine gewünschte Richtung  herbeizuführen, und diesen Satz insbesondere jetzt mal nicht ignorieren! Ansonsten kann ich Diskussionswünsche auch nicht mehr ernst nehmen, denn nur vom diskutieren wird auch nichts besser.

Ja, die Analysen aus den K-Gruppen sind mitunter auch erhellend, das stimmt schon. Aber die Gruppen untereinander  verhalten sich so, wie sie es genüsslich, da nicht sie selbst betreffend es innerhalb der Linkspartei anprangern! Da mal bitte darüber reflektieren!

Wir alle brauchen links. In Bulgarien wurde die seit einem haben Jahr amtierende links-sozialistische Partei gestürzt! Deshalb muss es bei uns heißen stützen statt den Stürzungsinteressierten in die Karten spielen!

Kuddel

@Onkel Tom
ich habe 2 Bemerkungen, bzw. Fragen.

Warum findest du counselors Äußerungen so schrecklich?
ZitatGegnerschaft kommt ja hauptsächlich von Conselor und das nicht zu knapp.

Ich sehe bei ihm keine "Gegnerschaft". Soweit ich weiß, hat er sogar die Linkspartei gewählt. Ich sehe nicht, daß er die Linkspartei kaputtmachen will, damit die MLPD Vorteile davon hat. Er zitiert gern aus der rf-news, aber das muß man nicht lesen. Er hat in meinen Augen nirgendwo im Forum Wahlkampf für die MLPD betrieben. Seine Kritik an der Linkspartei halte ich für treffend. Ich teile seine Einschätzungen.

Ich halte den Parlamentarismus für überbewertet, doch würde ich mich über eine kämpferische linke Partei freuen. Ich sehe aber keine brauchbare linke Partei in Deutschland. Warum liegt dir denn so viel an dem Erhalt dieser planlosen sozialdemokratischen Trümmerpartei?

dagobert

Zitat von: Frauenpower am 07:09:50 Do. 23.Juni 2022Ignoriert werden viele Linke-Mitglieder, die mit bestimmten Entscheidungen nicht einverstanden sind oder von ihnen erst aus der Zeitung erfahren. Nicht alle sitzen im Bundestag oder im Minister_innenamt! Ein Großteil sogar nicht.
Du verwechselst konsequent die inneren Vorgänge in der Partei und die Außenwahrnehmung, also das was die potentiellen Wähler sehen und hören.

Diese Außenwahrnehmung wird zum allergrößten Teil von den (wie ich sie nenne) "Frontschweinen" bestimmt, also den bekannten Leuten wie Wagenknecht, Ramelow, Bartsch etc.pp.
Genau bei denen sehe ich aber aber leider immer weniger was links ist, vielmehr entsteht schon seit Jahren immer mehr der Eindruck dass es den meisten dieser Leute nur um Pöstchen geht.

Sicher gibt es engagierte Leute in der Partei, aber die bestimmen nicht das Bild welches die Partei nach außen abgibt.
Von außen her betrachtet besteht die Linkspartei mehrheitlich aus Karrieristen und Opportunisten.
Dieses Problem muss die Linke aber von innen heraus lösen, von außen geht das nicht.

Es ist auch nicht die Lösung, bei jedem kritischen Posting hier im Forum sofort loszupöbeln, wie sehr der Partei damit Unrecht getan wird.

Die Linke will um jeden Preis mitregieren, und wo die Linke auf Landesebene an der Macht ist, schluckt sie jede Kröte, um nur ja die jeweilige Koalition nicht platzen zu lassen. Der "Markenkern" einer linken Partei bleibt dabei aber auf der Strecke.

Jüngstes Beispiel ist das "mehr NATO wagen" weiter oben, um sich auch auf Bundesebene als "regierungsfähig" (Was ist das überhaupt?) darzustellen.
Oder kürzlich in Thüringen, wo die Linke von der CDU links überholt wurde (Ausbildungskosten).
Das wäre noch vor wenigen Jahren völlig undenkbar gewesen.
"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

Frauenpower

@Dagobert: Google mal das Wort "pöbeln" und frage dich dann, ob hier irgendwer pöbelt. (im Zweifel pöbeln wir  alle, denn wir sind das peuple (frz)  das Volk) Frauen pöbeln gefühlt wahrscheinlich immer, allein nur wenn sie ihre Meinung sagen.  Bzw. auch du ignorierst, was kritisiert wird, an geäußerter Kritik zur Linken. Mehr als Kritik kommt ja nicht.
Irgendwas wird es doch geben, dass gut ist von der Linken?

Mich würde interessieren, warum es die Absteigerpartei SPD es mit Walter-Borjans und Esken geschafft hat, wieder gewählt zu werden.

Veränderung ist der Lauf  der Dinge. Entweder Die Linke kriegt nochmal die Kurv.e oder nicht. Zum links sein braucht es keine Partei, genauso wie es zum Beten keine Kirche braucht.

counselor

Stellungnahme von Bernd Riexinger zum Zustand der Partei

ZitatUnd täglich grüßt das Murmeltier. Erneut wird von Sahra Wagenknecht ein Machtkampf vor dem Parteitag ausgerufen.

Und täglich grüßt das Murmeltier. Erneut geht Sahra Wagenknecht im Vorfeld eines Parteitages an die Öffentlichkeit, um die Parteispitze anzugreifen. Dieses Mal bekommt diese unberechtigten Angriffe Janine Wissler ab, die erst seit 15 Monaten Parteivorsitzende ist und in der Partei nach wie vor großen Rückhalt genießt. Das Ziel ist durchschaubar. Eine gewählte Parteivorsitzende, die bei der Bundestagswahl gerade mal ein halbes Jahr im Amt war soll für die Wahlniederlage verantwortlich gemacht werden. Der Ruf nach neuen Gesichtern, ausgerechnet erhoben von Gesichtern, die schon Jahrzehnte in bezahlten Funktionen sind soll verschleiern, dass hier erneut ein Macht- und Richtungskampf ausgerufen wird.

Wieder einmal ist die Rede von der letzten Chance. Ständig wird die falsche Behauptung aufgestellt, die Partei würde die Interessen der Beschäftigten und sozial Ausgegrenzten vernachlässigen und hauptsächlich Identitätspolitik betreiben. Belege dafür gibt es nicht. So bleibt eben der Verweis auf die Wahlergebnisse. So werden ständig Milieus gegeneinander gestellt, anstatt deren Interessen zu verbinden. Solange wir zehntausende von Mitgliedern haben, die sich für konkrete Verbesserungen und die Überwindung des Kapitalismus einsetzen ist die Partei nicht am Ende. Dazu gehört auch, dass die Partei klare Positionen zum sozialökologischen Systemwechsel einnimmt, bei der gute Arbeit, gute Löhne, soziale Gerechtigkeit und radikaler Klimaschutz gleichrangig vorangetrieben werden. Das will auch eine deutliche Mehrheit unserer Wähler*innen. Das Totenglöckchen zu läuten sollten wir besser unseren Gegner:innen überlassen.

Vergessen wird, dass mit dem gescheiterten Versuch ,,Aufstehen" die Partei geschwächt wurde, dass mit der öffentlichen Inszenierung  des Buches ,,Die Selbstgerechten" vor der Bundestagswahl unsere Wahlchancen nicht gerade verbessert wurden. Interesse an der Partei ist auf die Zeit vor Parteitagen reduziert und da geht es zuallererst um die öffentliche Inszenierung.

Dazu gehört auch die Behauptung, der Parteivorstand würde die friedenspolitischen Positionen der Partei aufweichen. Im friedenspolitischen Leitantrag des PV wird das Völkerrecht weiterhin konsequent an vielen Stellen genannt. An einer einzigen Stelle wurde er gestrichen. Das als Beleg zu nehmen, um zu behaupten manche im PV würden ,,sog. Menschenrechtskriege" befürworten ist absurd. Dagegen wird im Änderungsantrag von Sahra Wagenknecht und anderen keinerlei Forderungen an Russland erhoben oder Konsequenzen für einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg formuliert. Es geht zumindest der Mehrheit im PV nicht um die Aufweichung friedenspolitischer Positionen, sondern um ein klares Verhältnis gegenüber Russland. Das darf nicht verwechselt werden.

Ich hoffe, dass der Parteitag hier ein eindeutiges Zeichen setzt, durch eindeutige Abstimmungsergebnisse bei den Leitanträgen und durch die Wahl von Janine Wissler und Martin Schirdewan als Parteivorsitzende, Janis Ehling als Bundesgeschäftsführer sowie für Harald Wolf als Schatzmeister.

Quelle: https://www.facebook.com/151260125059312/posts/pfbid0UQ5rEn3ps4s3XUuRNo4mRoLJwN6sy3QKJZnUytixoMAdUrEgoxoij9S1QdkBZB1Ul/ :)


https://youtu.be/zYMFachNB18
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

dagobert

Zitat von: Frauenpower am 15:37:25 Do. 23.Juni 2022@Dagobert: Google mal das Wort "pöbeln" und frage dich dann, ob hier irgendwer pöbelt. (im Zweifel pöbeln wir  alle, denn wir sind das peuple (frz)  das Volk) Frauen pöbeln gefühlt wahrscheinlich immer, allein nur wenn sie ihre Meinung sagen.
Wenn du keine Argumente hast, lenkst du vom Thema ab.
Immer dasselbe.
Langweilig.
"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

Frauenpower

@Dagobert: sprichst du jetzt von dir? Ich habe noch etwas mehr geschrieben in der Antwort, als das was du zitierst! Und was heißt "immer dasselbe" ??

Meine insgesamte  Haltung zum Thread -  Thema ist ja jetzt bekannt, ich muss mich da auch nicht mehr zu äußern. Stichwort Praxis!

Onkel Tom

@Kuddel, kurz und knackig zu deinem Beitrag hier..

Zitat
...
Aber von Frauenpower und dir wird der Blick auf die Probleme schon als "destruktiv" bezeichnet, als ginge es dabei um die gezielte Schädigung der Partei.
Ich sehe es anders, euer Wegsehen und eure Hoffnung auf einen Wiederaufstieg der Partei ist das Akzeptieren der Fehler und der Selbstzerstörung der Partei.
Ich glaube, die Kritiker, die ihr so doof findet, machen sich ernste Gedanken, wie diese Partei noch zu retten ist.
...

Das in rot gefärbte kann auch ein subjektiver Eindruck des Lesers sein. Ich sehe es nicht
so, das dieser Thread "der Linkspartei den Rest geben soll".

Die einzige Ausnahme die mir in diesem Thread auffällt, ist Counselors Gespür an "externer Infos",
die besonders hart die Linkspartei im Popo treten.. Gegen ihn persönlich habe ich nichts..

Zu dem in blau gefärbten, mangeld es aber, über solch Gedanken lesen zu können.
Das wäre meines Erachten "konstruktiv"..
Weiter halte ich aus regionalpolitischen Gründen an der Partei fest. Feddisch.  ;)

Ist momentan viel Zoff in der Parteispitze, aber kein Dauerzustand.. (Gruppendynamischer Prozess)

Und wenn die Partei auseinander fällt, ist das für mich kein Weltuntergang..
Lass Dich nicht verhartzen !

Kuddel

In dieser Wirtschaftsordnung sind der Parlamentarischen Demokratie enge Grenzen gesetzt. Die entscheidenden Änderungen der gesellschaftlichen Verhältnisse liegen in der Abschaffung der Eigentumsverhältnisse. Das läßt sich nicht auf dem parlamentarischen Weg durchsetzen.

Eine linke Partei kann bestenfalls hier und da soziale Angriffe abfedern und abschwächen und ein paar Zugeständnisse aushandeln. Ansonsten sehe ich die bestmögliche Rolle einer linken Partei darin, Stimme der Sozialen- bzw. Klassenkämpfe zu sein und diese Bewegungen nach Kräften zu unterstützen.

Die Partei ist hierzulande jedoch bereits in der Form verkommen, wobei es durchaus um Posten und den Verdienst bei diesen Posten geht. Das scheinbar mehrheitlich angestrebte und real praktizierte "Mitregieren" war und ist ein Schlag in die Fresse der Ausgebeuteten. Man trug die Realpolitik mit, die Sozialkürzungen, Privatisierungen und Entlassungen bedeutete.

Ich unterschreibe counselors Aussage, daß wir keine zweite Sozialdemokratische Partei brauchen.

Um das ganze positiver zu formulieren: Erst wenn die Partei ihren Kurs des Mitregierens um jeden Preis an den Nagel hängt und sich konsequent gegen Ausbeutung, Verarmung und Krieg stellt, wird sie wieder als Partei attraktiv und wählbar.

Es kommt dabei weniger auf ihre Programme und Worte an, sondern die Menschen müssen erfahren, daß ihre Forderungen und Kämpfe real von der Partei unterstützt werden.

Das wurde hier schon oft von verschiedenen Leuten gesagt. Deshalb finde ich es albern, stets zu behaupten, es gäbe keine praktischen Vorschläge für eine bessere Politik der Linken. Ich sehe aber innerhalb der Partei keine nennenswerten Strömungen, die einen solchen Kurswechsel durchsetzen können. Es geht weiter mit dem internen Machtgerangel. Damit ist der Sturz in die Bedeutungslosigkeit besiegelt.


Frauenpower

Also der Kampf um die Streichung des Paragraohen 219a wurde von der Linken von Anfang an  unterstützt. Und seit heutigen Urteil wird der Paragraph gestrichen.
Ansonsten liest es sich gut was Kuddel schreibt, einige Linke werden hier auch sicherlich mitlesen.

Ich sorge mal für Link-Nachschub:
https://www.nachdenkseiten.de/?p=85100

Außerdem: Bartsch bei dem Moderator, der sich selbst am liebsten sprechen hört, ätz
https://www.zdf.de/gesellschaft/markus-lanz

Frauenpower

Der Bundesparteitag witd schon seit 13 Uhr heute auf Phönix übertragen oder life auf youtube

Kuddel

Da guck ich doch lieber Kaminfeuer in Endlosschlaufe.
Ist spannender.

Frauenpower

.. Und vergiss Jonny Walker nicht.

https://youtu.be/WPOl1U1aMWo
Oder Mariacron.

https://m.youtube.com/watch?v=K5izFjDAAH8
Wahlweise Tee

Ich lache gerade Tränen, so wie der Artikel hier geschrieben ist. (eher LINKE Bashing wie ich meine)
https://www.rnd.de/politik/linke-parteitag-wissler-fordert-200-euro-mehr-fuer-hartz-iv-empfaenger-U4Z7IR5BJNF2XHGZ7MVW5LEFY4.html?outputType=valid_amp
"Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow nennt die Rede ,,großartig" und forderte: ,,Wir müssen den anderen in den Arsch treten."" ("... und nicht Linken anderen Linken") (Vorletzter Absatz. - > Da sagt er was Wahres!)

Nikita

Sofia Fellinger hat nach einer kämpferischen Rede ihre Kandidatur für die Covorsitzende der Partei Die Linke zurückgezogen. Sei wolle z.Zt. nicht das Gesicht dieser Partei werden.
Ihre Kritik war ein falscher Umgang der Linken mit Russland, dem parteiinternen Männerklüngel und dem MeToo-Thema. Man solle sich wieder mehr mit den Menschen außerhalb der Partei verbünden und den Kampf gegen Kapitalismus ernsthaft aufnehmen.
Sie sendete Grüße und Solidarität an den Streik der Unikliniken in NRW, den die Medien weitgehend totschweigen.

counselor

Die LINKE hat jahrelang den russischen Imperialismus verharmlost. Das fällt der Partei jetzt auf die Füße. Die Lösung ist aber nicht die bedingungslose Unterstützung der Ukraine mit Waffen, denn das leugnet den reaktionären Charakter der ukrainischen Gesellschaft und den reaktionären Charakter der Politik Selenskys. Die Ursache des Krieges liegt tiefer, und zwar im Ringen der imperialistischen Machtblöcke um die Neuaufteilung ihrer Einflusssphären auf der Welt. Zudem ist die Ukraine selbst auf dem Weg, ein imperialistisches Land und eine ernsthafte Konkurrenz für Russland auf dem Weltmarkt zu werden.

Ich lehne Waffenlieferungen an das reaktionäre Regime Selenskys daher ab.
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Nikita

Profiteure von Russland waren eher CDU, AFD und SPD, wie die aufgedeckten Verstrickungen zeigen. Den russischen Imperialismus hat jeder unterschätzt.
Ich erlebe beim Parteitag der Linken Menschen, die ich mir in anderen Parteien nicht mal vorstellen kann. Bei den Kandidatenreden muss der Vorstand und die Basis viel Kritik einstecken. Das kenne ich in anderen Parteien nicht in der konstruktiven Form. Aber ich schaue mir auch nicht alle Parteitage an.
Einen arbeitslosen Vater von sechs Kindern möchte ich als möglichen Kandidaten für den Vizevorsitz der Partei anderswo erst mal sehen.

Onkel Tom

Ich denke, die Linke hatte den russischen Imperialismus weniger als Gefahrenpotenzial begutäugelt.
Auf den Füßen dürfte den Parteimitgliedern dies weniger gefallen sein..

Andere Parteien haben wie am Fresstrog russischer Bodenschätze gehangen und anbei völlig verpeilt,
das ein alter USSR-Spruch eigendlich nie aufgegeben wurde..

Nun hat sich Russia im Westen den Strick "Kapitalismus" eingesackt, an denen sie die EU aufhängen
könnten..

Tja, wer wegen kalten Krieg und Cocom-Bestimmungen scheinbar das Nachsehen hatte und neuerdings
wieder erleben soll, vergisst nicht..

Und die EU fällt voll rein.. Wat dämlich.. Zeit ist Geld (Kosten für Krieg) und Tote..

Selensky ist wohl zu jung, sich an den antikapitalistischen USSR-Spruch zu erinnern "Wir werden uns bei
Euch den Strick holen, an dem wir euch aufhängen." Putin dürfte der Satz bekannt sein und der KGB
schwärmte ja auch davon.. (1981)

Den Parteitag werde ich mir anhand von Protokollen nach und nach reinziehen.. Spitze sollte "Lupenrein"
werden und Erwerbsloser ist mir lieber, weil weiß bestens Bescheid, was geändert werden muss.   ???
Naja, Action-Press wird wohl über "Wundenleckerei bei der Linkspartei" schreiben oder ?
Ejal, optimistisch bleiben und hoffen auf Friedensverhandlungen  ;)
Lass Dich nicht verhartzen !

Frauenpower

Ich finde auch, das Betroffene der Themen die Inhalt der Partei sind und die sich unentgeltllich abstrrampeln, sich um Elo-Unterstützung  oder andere Bereiche kümmern, auch zum Zug kommen sollten bei Wahlen.
Der Vorwurf, dass auch die  zum Zug kommen können sollen und nicht tendenziell eher  solche, die sowieso schon ein Mandat , Amt, Stelle haben kann ich nachvollziehen. Schirdewan ist ja schon im EU-Parlament.
Wenn schon unentgetlich, privat und freiwillig Engagierte und ums Überleben  kämpfende in der Partei nicht gesehen werden, wie sollen sich dann betroffene  die Die Linke wählen sollen  gesehen fühlen?
Und wer 9000 Euro aufwärts unendlich verdient, fühle ich mich gedemütigt von Hartz IV Problemen zu erzählen. Der Person  kann ich ein Mitfühlen mit der Situation nur schwer abbehmen, auch wenn es natürlich gut möglich ist, das Ausmaß des Problems theoretisch zu erfassen, wie all die Professoren wie Sell, Butterwegge.. die auch fleißig Bücher produzieren.
Ich höre aber auch von berufstätigen Linken ab und zu den Spruch, dass ich als Erwerbslose ja Zeit für dies und das  habe....Zur Demütigung und Schlag  ins Gesicht muss ich dann noch  Kraft aufwenden mitzuteilen, dass das ein Totschlagargument und absolutes No Go Argument ist! Das ist dann mein linkspolitischer Beitrag. Die Gründe für Erwerbslosigkeit sind vielfältig.

Gysie neben Lötzsch und Pellman verdankt Die Linke den Verbleib im im Bundestag, das ist gut, aber Gysie ist jetzt eben auch ein alter, weißer Mann und wer immer noch Gendern als Bagatelle empfindet hat das Prinzip der Partei, die den Menschen in den Mittelpunkt  stellen will nicht kapiert! Thema verfehlt!
Und die Gegenrede von einer Frau, die die Ignoranz Gysies wegen des Genderns kritisierte, wo es die ganze Zeit auf dem Parteitag um Respekt bezüglich Umgangs untereinander und sexueller Orientierung geht und er diese als "übliche Gegenmeinung" abtut , bringt mir für ihn Minuspunkte ein.
Gendern wird hauptsächlich auch von Männern kritisiert, die, aufgrund der eingespielten männlichen Bezeichnungen und Schreibweise ego- und ignoranzhalber  keine Probleme sehen.

Mit Schirdewan Wissler gibt es jetzt ein Ost-West Duo. Vielleicht sollte künftig auch auf diese Weise das Zusammenkommen Stadt-ländlich berücksichtigt werden.

Schade, dass Fellinger ihre Kandidatur zurückzog , aber mit der Tendenz,  dass eher "übliche Verdächtige" (bekannte, gewihnheitsmäßig Gewählte)  gewählt werden, kam sie dem wahrscheinlich zuvor. Außerdem ist ihre Waffenlieferungshaltung in die Ukraine  mit dem gelenkten Fokus auf Frieden der Partei evtl nicht stimmig.

Die Konkurrenz um Ämter sehe ich als Grund -  Problem an, weil Konkurrenz nicht links ist. Ämter-Hierarchien sind nötig gemäß Parteiengesetz das für alle Parteien gilt.

Das Einrichten des Awareness Teams im Kampf gegen sexuelle Belästigung ist super.

Ich schlage mal vor: Männer, versucht es doch einfach mal  mit sprechen!

Frauen sind Menschen, die als Menschen leben wollen mit und inmitten von Menschen die als Menschen leben wollen!

Kuddel

Zitat von: Nikita am 16:24:03 Sa. 25.Juni 2022
Sofia Fellinger hat nach einer kämpferischen Rede ihre Kandidatur für die Covorsitzende der Partei Die Linke zurückgezogen. Sei wolle z.Zt. nicht das Gesicht dieser Partei werden.

Ich verstehe das. Es hat sich nichts grundlegendes geändert. Man hat Besserung versprochen und macht weiter wie bisher, hat hier ein wenig Zuckerbrot hinzugefügt und da etwas Weichspüler.

Man hat weiterhin keine Position zu Nato und Waffenexporten.

Man hat zwar die "soziale Frage" erwähnt und sich mit dem Wort "sozialistisch" geschmückt, hat jedoch nicht gesagt, was man unter Klassenkampf versteht und welche Rolle man dabei spielen möchte. Die Frage, wie man die Arbeiterschaft zurückgewinnen möchte (vor Jahren wurde die Linkspartei von Teilen von ihr gewählt), blieb unbeantwortet.

Es bleibt alles beim Alten. Die Partei zerbröselt weiter.

Frauenpower

Wieviel Anteil hat denn das Wählvolk daran, dass ein gefühlt es "Weiter so" ständig  zu bestehen scheint. In den "Mitternachtsspitzen " mit Siebert ging es in der letzten Sendung darum. Wer wählt denn Cdu-csu Afd Fw Fdp?

Und vielleicht sollte man Bedenken zur Nato Auflösung nicht mit der Brechstange zerstreuen  wollen

Auf dem Bundesparteitag der Linken wurde jetzt noch eine Videobotschaft von der ukrainischen Linken eingespielt.

  • Chefduzen Spendenbutton