Die Linke wird eine Partei

Begonnen von Alex22, 13:09:33 Di. 02.Dezember 2008

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Wenn es zu einer Spaltung der Linkspartei käme, wen würdest du wählen?

Die neue Wagenknechtpartei
2 (13.3%)
Die geschrumpfte Linkspartei
3 (20%)
Ich warte ab und entscheide nach den Parteiprogrammen und Auftritten  der Spaltung
5 (33.3%)
Keine von beiden.
5 (33.3%)

Stimmen insgesamt: 15

Frauenpower

Haette spd-Scheele, dem der teure H4 Fake-Supermarkt zuzuschreiben ist,
https://www.ardmediathek.de/video/der-hartz-iv-supermarkt/ndr-fernsehen/Y3JpZDovL25kci5kZS8yNzJmYWRhOC0wMmY4LTQ0ZmQtODFlNC02NzhiOTlkNGZmODM/
schon laengst sein koennen. Im  Bundesland meines Wohnortes wird auch nach Ursache und Verbesserungen gearbeitet. Insbesondere Anstrengungen werden dabei mit Fokus auf die naechsten anstehenden Kommunalwahlen angegangen. Und nebst vieler Neueintritte werden dennoch nach wie vor Frauen* fuer die Mitgliedschaft gesucht. Von Skeuditsch wie von einem gehoert im Livestream bis in den schwaebischen  Outback, und da vor allem! Iro hoch und Formular ausgefuellt! Grins. Iro ist aber nicht Voraussetzung. Rueschenbluse und Volantrock geht auch. Auf die linken und damit sozial- und umweltschutzpolitischen und feministischen Muckis im Kopf kommt es an.

Onkel Tom

Nicht ganz, tut jedoch anbei kein Abbruch, da in Hamburg noch ganz andere Dinge in der
Erwerbslosenindustrie abgelaufen sind, wo Scheele teils mitverantwortlich ist.

"Erfinder und Täter" von irrsinnigen H4-Strukturen sind bereits im Ruhestand..
Alles kann man Scheele nicht zuschreiben, hat jedoch vieles davon unverändert übernommen.

Das einzige, was ihn positiv angerechnet werden kann, das er als Leiter der team-arbeit-hamburg
damals (ca.2009) die explodierende Anzahl von Ein-Euro-Job-Plätzen von ca. 11.000 bremste und
auf ca. 8000 reduzierte.. Das geschah natürlich nicht aus moralischen Gründen sondern aus rein
wirtschaftlichen, da ein Ein-Euro-Platz der Stadtkasse ca. 1700 Euronen im Monat kostete und die
offizielle Erkenntnis lautete das EEJs ihr Ziel, die Teilnehmer auf den 1.ten Arbeitsmarkt zu intregrieren,
versagten..

Jo, in der Praxis haben Beschäftigungsträger ihre Teilnehmer gern erst so die letzten 6 Wochen
von 10 Monaten dazu angehalten, auf Stellensuche zu gehen.. (2009)

Das diese Erwerbslosenindustrie nur so viel wie möglich aus dem Sozialetat "abschöpfen" will,
hat damals Scheele sehr gut an Unternehmungen bei der hamburger-arbeit (HAB) bewiesen.

Und Ja, dieser Kaufmannsladen ist echt..

TÜV-Nord veranstaltet das "Kinderzimmer für Erwachsene" als Lehrgang und Simmulation,
was draußen so im Einzelhandel läuft..
Unter dem Motto "Weiterbildung" Richtung Einzelhandels(-Helfer_in) wird es angeboten..

Bei einer Propagandashow wurde dieser "Bildungsbereich" durch Sichtschutz abgetrennt.
Knipse am Start aber auch zu viele Aufpasser_innen und "Fotos machen verboten" Funzte
tatsächlich nicht  :(

Die Gier der Erwerbslosenindustrie ist m.E. heute um kein Stück geringer geworden (2019).

Die Tür für Politik von Frauen steht im Gegensatz anderer Parteien, bei der Linkspartei ganz
weit offen..

Hast Du das mal analysiert, woran das liegt, das diese Sogwirkung Richtung Gleichberechtigung
in der Linkspartei immer wieder als schwierig erweist ?

Anbei kommt es meines Erachten nicht auf "Mukkis im Kopf" an..
Lass Dich nicht verhartzen !

Frauenpower

Danke fuer die Infos zu Scheele.
Stimmt, Die Linke hat sogar den hoechsten Anteil an Frauen, gefolgt von den Gruenen.
Ich verstehe deine Frage wegen der Sogwirkung nicht und bitte um Erlaeuterung, mit den Hufen neugierig  schnaubend schabend sie dir zu beantworten.
Was braucht es deiner Meinung nach im Kopf, statt Muckis?

Aber der Scheele-Spruch, das Hearties <3 mit 600 Euro auch nicht gluecklicher wuerden, fuehrt die Leute hoffentlich dem PDS - Wasg - Buendnis wieder zu.

Onkel Tom

Unter "Sogwirkung" und "Mukkies im Kopf" brauchst Du nur an manchen Sitzungen teilnehmen..
Habe schon erlebt wo die Wahl in AGs wegen Frauenmangel schwierig wurden oder vereinzelte
den Zampano spielen, um zu Pöstchien zu gelangen..
Jo, Letzteres ist ja in (fast) allen Parteien vertreten.. Bei der Konkurrenz ja um so doller..  ::)
Lass Dich nicht verhartzen !

Frauenpower

Soweit ich weiss, werden Aemter die noch von einer Frau zu besetzen sind, nicht besetzt. Die bleiben dann leer. Das ist fuer manche nicht zu begreifen, aber es macht Sinn, wie man im Vergleich zur Konkurrenz feststellen kann.
Frauen haben auf Basis der Parteisatzung beruecksichtigt zu werden und entsprechend gewaehlt zu werden und allein das gibt ihnen die Chance, nicht nur vielleicht gewaehlt zu werden, sondern auf jeden Fall noch gewaehlt zu werden. Also diejenige, fuer die sich dann die Mehrheit entscheidet im Wahlverfahren im Rahmen von Parteiwahlgesetz und Satzung.

Als Frau uebergangen  zu werden, wird damit ein Strich durch die Rechnung gemacht.

Aus den selben Gruenden gibt es die Bemuehungen, ein paritaetisches Wahlrecht einzufuehren, dass fordert, dass die gleiche Anzahl von Frauen wie Maenner zu waehlen sind bei Landtags- und Bundestagswahlen . Ging in Thueringen auch durch, wurde aber wieder rueckgaengig gemacht. Bisher klappt eine Umsetzung nicht aber die Bemuehung dafuer geht weiter. Fuer die Reformierung des bisherigen Wahlgesetzes.
Und nicht nur Frauen der Linkspartei streben das an.

Jetzt kapiers ich was du meinst mit analysiert  haben. Gibt da viele Ueberlegengen. Ich persoenlich halte keine fuer relevant bis auf Kinderbetreuung. Aber ich werde meine Gedanken hier Posten.


Frauenpower

Nur kurz zwischendurch: Es ist jedenfalls nicht so, dass es in der Natur der Frau läge, dass sie nicht mitmacht, nicht mitmischt. Genügend Frauen bewiesen, dass mit Willenskraft und einem Ziel, dass sie im Auge behielten, etwas voran bringen koennen. Leider kostete es und kostet es vielen das Leben, manche überleben, wie Malala Yousafzai.

Onkel Tom

Ach so.. Dein schnauben war also ein Ausdruck eines Missverständnis geschuldet ?

Als Mitglieder_in wäre da auch nicht richtig gelandet, nun hier Leistungsmöglichkeiten
der Geschlechter aus zu diskutieren.. Nö, in diese Richtung wollte ich nicht..
Arbeitsgruppen für Frauenrechte u.s.w. gibbet in der Linkspartei ja auch..

Ich bin jedoch auf einem abgegrenzen Interessens-Sektor beheimatet, da es sonst
zu viel werden würde..
Unsere Kernpunkte sind da andere, die genau so anspruchsvoll sind..
Lass Dich nicht verhartzen !

tleary

Zitat von: Onkel Tom am 00:35:00 Mo. 22.November 2021
Wenn die Mehrheit der Erwerbslosen die Linke gewählt hätten, ständen wir viel besser da..
Naja, Unter anderem wird der BA-Chef noch unser subtiler Wahlhelfer werden..  Wetten ?
Da ständen wir keinen Deut besser da, weil dann der "Marsch durch die Institutionen" für die Linke aktiv beginnen würde. Und von den großspurig im Wahlprogramm stehenden Forderungen wäre dann nach irgendwelchen Koalitionskompromissen so gut wie nichts übrig bleiben. Hinreichend sichtbar in diversen Landesparlamenten, wo die Linke bereits seit Jahren mit an den Hebeln der Macht sitzt.
»Wir wissen, so wie es ist, kann es nicht weiter gehen. Aber es geht weiter.«
(Autor unbekannt)

Kuddel

Wie stellst du dir eine gute und richtige Politik denn vor?

Die Grünen hatten mal anfangs sowas wie 4 tragende Säulen als Prinzipien ihrer Parteipolitik.

Sie wollten
1. ökologisch
2. sozial
3. basisdemokratisch
4. pazifistisch
sein.

An diesen Prinzipien konnte man sie messen und unter Joschka Fischer haben sie die alle gebrochen und verraten.

Hat die Linke so klare Prinzipien? Mir erscheint es alles ziemlich wischiwaschiirgendwielinks. In diesem Zusammenhang kann Wagenknecht auch rassistischen Scheiß labern.

Notwendig wären Prinzipien, nach denen man nicht einfach Wohnraum, Kliniken oder Häfen privatisieren kann, wie es die Linke an vielen Orten in "Regierungsverantwortung" getan hat. Notwendig wäre eine wache und kämpferische Parteibasis, die ihre Politiker bei solchen Fehltritten unter Druck - oder absetzt. Es wäre politische Bildung notwendig, sowohl für das Parteivolk, alsauch für die Bevölkerung ohne Parteibuch.

Und es wäre eine Arbeiter:innenbewegung notwendig, die dieser Partei klarmacht, wofür sie einzustehen hat.

Onkel Tom

Zitat von: Kuddel am 18:16:24 Di. 23.November 2021
Wie stellst du dir eine gute und richtige Politik denn vor?
...

Darüber kann ich mir Gedanken machen, wenn bestimmte Voraussetzungen hergestellt sind.
Da beißt sich die Katz derzeit noch in den Schwanz, solange befangene Lobbyisten
Hintergrundregierende spielen dürfen und "Niemand" ist verantwortlich (haftbar)..

Klaro, die Linkspartei ist im dem Sinne, was andere Parteien so anstellen auch nicht mehr
unschuldig.. Wenigstens haben sie kapiert und daraus gelernt, das der Immo-Deal ein großer
Fehler war und dies nun gern wieder gutmachen würde, in dem sie nun die Rekommunalisierung
fordern..

Zitat
...
Und es wäre eine Arbeiter:innenbewegung notwendig, die dieser Partei klarmacht, wofür sie einzustehen hat.

Das hoffe ich doch sehr, das diese Partei zum Sprachrohr und Helferlein zu Interessen der Arbeiter_innenklasse
wird..

Mit dem zuletzt aufgeschnappten Umfragestatistiken kann ich meine Träume jedoch für mich behalten  :(

Ich habe mich für die Linkspartei entschieden, weil sie mir im Bezug Anti-H4 am nächsten kommt. Weiter werde
ich dort eher ernst genommen, was H4-Systematik betrifft.. Das sogar als Praxiserfahrener, wo andere Parteien
gleich nach dem Motto "Ach nur ein verarmter Kleinbürger" Hacken kehrt machen würden..
Lass Dich nicht verhartzen !

Kuddel

Zitat von: Onkel Tom am 21:13:13 Di. 23.November 2021
...solange befangene Lobbyisten Hintergrundregierende spielen dürfen und "Niemand" ist verantwortlich (haftbar)...

Die Verhältnisse sind so wie sie sind. Das darf keine Ausrede sein, erst dann zu kämpfen, wenn für uns der Rote Teppich ausgelegt ist. Es sollte ein Ansporn sein, gerade deshalb zu kämpfen und zu beweisen, das das Unabländeriiche doch veränderbar ist.


Die Philosophen haben die Welt nur verschieden interpretiert, es kommt aber darauf an, sie zu verändern.
Marx

Christian Krähling hat mit einem kleinen Haufen von Mitstreitern in einem Amazonlager mit ich glaube 2000 Beschäftigten angefangen einen Kampf gegen einen Goltiath zu organiseren, einen der mächtigsten Konzerne der Welt. Die Amazonbelegschaft war etwa das Gegenteil von "kämpferisch". Er wurde von Kollegen angepöbelt und angespuckt. Irgendwann sind selbst diejenigen, die ihn angepöbelt haben, mit in den Streik getreten. Inzwischen ist es zu einer beachtlichen Streikbewegung geworden, die sich sogar grenzüberschreitend koordiniert. Das ist alles Neuland in Deutschland. Es braucht die Mutigen, die auch dann vorpreschen, wenn noch keine Massenbewegung da ist. Alles braucht einen Anfang.

tleary

Wir bräuchten ein komplett anderes Wahlsystem. Die sog. "Aleatorische Demokratie", Losdemokratie. Allein die Tatsache, daß wenn man als Mensch zum Abgeordneten gewählt wird, wird er von dem vielen Geld, mit dem er da zugeschüttet wird, korrumpiert.

Er vergisst im Lauf der Zeit schnell seine Ideale (zumindest bei linken Parteien hatten die ja einige Parlamentarier), und arbeitet nur noch für seinen eigenen Vorteil. Ist kein Vorwurf, so sind mehr oder weniger alle Menschen gestrickt.

Und vor allem jene, die diesen Aufstieg zur Macht geschafft haben, zeichnet eine gewisse pathologische Machtbessenheit aus. Sonst wären sie nie dorthin gelangt. Liegt also an der Art des politischen Systems selbst, daß da NIE die Interessen des Volks vertreten werden. Änderung bringt da nur, diese Verfestigung des jeweiligen Abgeordneten im Machtapparat gar nicht erst entstehen zu lassen.

So ein "Parlament der Laien", in der ein zufällig aus dem Volk per Los ernannter, wild zusammengewürfelter Haufen an Menschen (für kurze Zeit / einige Monate) eine bestimmte Arbeit zugewiesen bekommen z.B. ein Gesetz zu einem bestimmten Themenbereich zu erlassen oder neu auszuarbeiten würde dem allem vorbeugen. Die Leute, die das tun, könnten in der kurzen Zeit von irgendwelchen Lobbyverbänden auch nie korrumpiert werden, weil a) die Zeit dafür einfach zu kurz ist und sie b) nach einigen Monaten wieder zurück in ihr normales, kleinbürgerliches Leben zurück entlassen werden.

Hätte auch den Vorteil, daß sie von den Gesetzen, die sie selbst erlassen, irgendwann vielleicht tangiert wären. Somit müssten sie diese Gesetze einigermaßen "human" fürs Volk ausrichten, da... sie ja z.B. auch mal fürchten müssten, aufs soziale Netz angewiesen zu sein. Was einem normalen Abgeordneten beim momentanen Sytem NIE passieren kann, weil's dafür zu viele Sonderversorgungen für Abgeordnete gibt. Vom der nachgelagerten Korruption nach Ausscheiden in der Wirtschaft (Aufsichtsrat, "Berater") einmal ganz abgesehen. Würde sich alles nicht rentieren, wäre derjenige nur mit einem einzigen Gesetzesvorhaben betraut gewesen wäre, und danach wieder "wertlos" für die Wirtschafts- und Interessenlobby ist wie vorher.

Schade nur, daß man dieses System noch nirgends auf der Welt etabliert ist und man es auf evtl. Schwächen analysieren könnte. Gut, die Vertreter der derzeitigen parlamentarischen Demokratien werden ein Auge darauf werfen, daß das nie passiert. Denn bei positivem Befund wäre das das Ende ihrer Privlegien und Macht.
»Wir wissen, so wie es ist, kann es nicht weiter gehen. Aber es geht weiter.«
(Autor unbekannt)

Kuddel

Zitat"Aleatorische Demokratie", Losdemokratie.

Diesen bekloppten Scheiß schlägst du schon seit langem vor.
Da kann man gleich politische Entscheidungen auswürfeln.

Fritz Linow

Wenn man nach aleatorischer Demokratie gugelt, stößt man auf ...nun ja... aleatorische Demokratie:
http://www.aleatorische-demokratie.de/

oder dem Antreiber im deutschsprachigen Bereich:
https://www.planungszelle.de/peter-dienel/

Im blödesten Fall geht es um diese ganzen geheuchelten Bürgerbeteiligungsverfahren, die gerade aus dem Boden sprießen. Da werden per Los Bürger ausgewählt, die unter Beratung von Fachleuten dann irgendetwas entscheiden sollen. Das alles klingt ziemlich von oben herab, entstammt aber auch mal wieder basisdemokratischen Community-Ideen aus den 70ern. Für diese Bürgerbeteiligung interessiert sich meiner Erfahrung nach keine Sau auch ohne Losverfahren, obwohl man das eigentlich tatsächlich nutzen könnte, um den korrupten Säcken ans Bein zu pinkeln. So wird es aber nur genutzt, um Bürgerbeteiligung zu suggerieren und Zustimmung für Gesetze, Beschlüsse, Planungsvorhaben usw gut verkaufen zu können. Wirkliche Probleme werden dadurch nicht angefasst.

Wenn man eine aleatorische Demokratie konsequent durchdenkt, ist von einer Herrschaft der Schlechtesten (Kakistokratie) bis hin zur Aristokratie alles möglich. Letztendlich kommt es auf die Kontrollmechanismen an, und das sind wie eh und je die beratenden Fachleute, die auch keine Engelswesen sein können. Diese Fachleute erinnern ein wenig an Platons Politeia, wo die Philosophen an oberster Stelle stehen und alles mit Hilfe der Wächter überwachen, was das Völkchen so treiben muss.

Da es hier um die LINKE geht: bei denen läuft es eigentlich fast genauso, weil sie sich als Bewegungspartei begreift. Was an der Basis umtreibt, wird im Vorstand durchdacht und marktkonform in Anträge gegossen, bloß natürlich mit dem Unterschied, dass nicht vorher der Vorstand zufällig ausgelost wurde.

Ein wenig mehr Infos wären schon nötig, um diese aleatorische Demokratie zu verstehen.

Frauenpower

@ Onkel Tom # 426: vergiss das "Schnauben", da sprang mir der Schalk in die Schreibe
Aber ich will gerne die Ueberlegengen bzw Analyse verfolgen, warum noch zu wenig Frauen* den Weg ins Politische finden, allenvoran in Die Linke. Vor allem im laendlichen Raum fehlen sie zum Teil ganz ( und viele junge Leute ziehen in die Ballungsraeume, bspw des Studiums wegen.)

# 429: das Gefuehl des "verarmten Kleinbuergers" kenne ich auch. Auch bei Veranstaltungen der Linkspartei ist es mir unangenehm. Aber der Umstand bietet auch mit das Potential fuer politisches Engagement, denn sich unangenehm als Hearti zu fuehlen, kann schon wieder anderen nutzen, bspw durch mein mich Zurueckziehen, keine Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt sein, aber als Suendenbock ("Punchball" wie es Spahn bei Gruenen-Vorwuerfen nannte) noch taugen  (H4 Bashing). Fehlendes Selbstbewusstsein und damit eingeschraenktes Einstehen fuer Rechte....
Politisches Engagement heisst fuer mich dann: Schluss mit falscher Scham und nicht gerechtfertigtem schlechtem Gewissen, sondern die Faust auf den Tisch geknallt - und argumentiert und politisch mitgemischt. Auch als Frau.
Erst recht als Frau.

@Aleatorische Demokratie: hoere ich zum ersten Mal. Muss ich nochmal ueberlegen. Aber Begrenzung von Aemterzeiten faende ich fuer unser Parteiensystem sinnvoll. Nur noch fuer das Monatseinkommen , dass mit Sicherheit kommt, bspw bei laengstjaehrig  im Politikbetrieb Eingenisteten, sogar mit automatischer  (!) Diaetenerhoehung und was ab einer bestimmten Anzahl von Jahren den Eintritt in den fruehzeitigen Ruhestand ermoeglicht (ab evtl 18 Jahren) , oder es gibt andere, die  sich an ihrem Stuhl festkrallen und keinen Platz machen. Bei einer (noch) Mehrzahl an Maenner bleibt damit auch die Geschlechterverteilung verfestigt. 


Gut finde ich, dass, nicht alles, was gesetzlich etabliert wurde,  mit einem neuen Praesidenten wie in den USA nach max 8 Jahren mit einem Schlag rueckgaengig gemacht werden kann, so wie ich es mitbekomme. Gilt natuerlich nur fuer die sozial-oekologisch positiven getroffenen Entscheidungen bzw Gesetze.

Onkel Tom

Jo, "Aleatorische Demokratie" höre/lese ich auch zum ersten Mal. Der darin beheimatete Begriff "Bürger-Räte"
ist mir schon mal über den Weg gelaufen und den Ansatz fand ich sogar gut, das Lobbyismus, so wie man es
in D gegenwärtig noch erleben muss, reduziert, abgebaut und durch ehrenamtliche Autordidakten /
Fachkompetenz ersetzt werden..

Dabei hätten (ich wünsche mir was) die Autordidakten das erste Wort, weil sie das Gefilde (noch) nicht ganz
so kompliziert bewerten, wie Fachkompetenzen.. So hätten zunächst naiv oder utopisch klingende Ideen eine
Chance, (durch verfeinerung via Fachkompetenzen) im politischem Raum zu gelangen..

Dieser Gedanke ist mir nicht neu und praktiziere dies schon in einem kleinen Rahmen, wie es meinen
Möglichkeiten und Kräften entspricht, sprich mein politisches Interesse ausfüllt und nicht überfordert.
Das könnte eigendlich jede_r so machen und dies ist mir jedoch bislang nur bei der Linkspartei gelungen.

Von alleiniger "Zuweisung der Leute via Lostrommel" halte ich nichts von, weil. nach jedem Wechsel von
Null an neu "erlernt / resultiert / gehandelt" werden müsste und die meiste Zeit würde für das erlernen
drauf gehen.. Alle 2 Monate wird das Rad neu erfunden ? Ohaua.

Nach Begabung ausgerichteter Bewerber_innen-Auswahl halte ich für möglich, solange keine Korruption und
Überbezahlung zugang findet.. Und Kinder sollten anbei auch zu Wort kommen..

Habe gerade Gokkel ne Feder raus gerupft und krähte hier hin.. https://www.bundestag.de/lobbyregister

Öhmmm. Lobby-Codex und so ?.. Neues Gesetz dazu ? Interesannt..  ???


Zitat von: Fritz Linow am 00:04:55 Mi. 24.November 2021
...

Da es hier um die LINKE geht: bei denen läuft es eigentlich fast genauso, weil sie sich als Bewegungspartei begreift.
Was an der Basis umtreibt, wird im Vorstand durchdacht und marktkonform in Anträge gegossen, bloß natürlich mit
dem Unterschied, dass nicht vorher der Vorstand zufällig ausgelost wurde.

Ein wenig mehr Infos wären schon nötig, um diese aleatorische Demokratie zu verstehen.

Da hast Du Recht.. Neuer Vorstand, neue Runde.. Zum Glück keine komplette Rad-Neuerfindung.  ;)
Lass Dich nicht verhartzen !

Fritz Linow

Die Linkspartei hat Merkel mit stehendem Applaus verabschiedet. Das ist sehr unanständig, aber auch egal.

Frauenpower

Die Linke ist auch eine feministische Partei, vielleicht um des Frauseins von Merkel. Was die durch die Medien gezogen wurde  wegen ihres Aussehens... Wenn ich da an andere, maennliche Faces ihrer nun ehemaligen im  Politikbetrieb mitmischenden Kollegen denke.... Obwohl Merkel sicher in einer Form dabei bleiben wird.

Katja Kipping ist uebrigens in den Senat fuer Soziale  gewaehlt worden.


Fritz Linow

Ein Feminismus, der Austerität, Neoliberalismus, Krieg und Festung Europa beklatscht, ist überflüssig.

Frauenpower

Die Afd ist nicht aufgestanden bei der Amtsuebergabe. Da steht Die Linke dann schon eher auch auf. Kritisiert wurde die bisherige Regierung schon "Kein weiter so" war das Leitmotto - Die Linke muss halt auch gewaehlt werden, damit sie im Bundestag bleiben kann.
Vielleicht spielt noch Respekt vor der Demokratie mit rein, auch symbolisch zur Abgrenzung   derer, die einen offiziell als Faschisten Benennbaren in ihren Reihen haben, was den stehende Applaus  betrifft.

Meinst du die drei Abgeordneten im Bundestag, die sie stehend  verabschiedet haben sollen, Fritz Linow ?

Gut, klatschen  haetten sie  nicht brauchen.

Merkel hat aber Platz fuer eine andere Partei als die cdu-csu gemacht. Schaeuble wetterte  noch, Merkel sei Schuld, dass  das Kanzlerinnenamt  von der cdu-csu entkoppelt ist,  wegen ihrer Abgabe  vom Parteivorsitz aber das  Kanzlerinnenamt beizubehalten. Da sage ich danke fuer.  Da kann man dann doch auch mal klatschen.


Fritz Linow

ZitatMeinst du die drei Abgeordneten im Bundestag, die sie stehend  verabschiedet haben sollen, Fritz Linow ?

Naja:
https://twitter.com/spdbt/status/1468495511347163143

Es ist aber auch egal, werden sowieso bald total bedeutungslos sein.

Frauenpower

Die Linke ist aber gekommen, um zu bleiben, hihi. Zur Zeit sind nur drei (imnerhin) der Linkspartei im Bundestag: Sören Pellman aus Leipzig, Gesine Lötzsch und Gregor Giesy  aus Berlin  , die aufgestanden sein koennen.
Korrektur: 39 sind drin wegen der drei og. Direktmandate
https://www.tagesschau.de/inland/bundestagswahl/bundestagswahl-linke-ssw-101.html

Kuddel

Zitat"Nicht euer Ernst": Verzockt Die Linke ihre Bewährung?
Die Bundestagsfraktion will Ex-Parteichef Klaus Ernst zum Vorsitzenden des Ausschusses für Klima und Energie machen. Offener Protestbrief von Mitgliedern und Aktiven der Umweltbewegung
https://www.heise.de/tp/features/Nicht-euer-Ernst-Verzockt-Die-Linke-ihre-Bewaehrung-6292257.html

tleary

Zitat von: Kuddel am 22:16:04 Di. 23.November 2021
Zitat"Aleatorische Demokratie", Losdemokratie.

Diesen bekloppten Scheiß schlägst du schon seit langem vor.
Da kann man gleich politische Entscheidungen auswürfeln.
Als "bekloppten Scheiss" würde ich da eher diese repräsentative Demokratie bezeichnen, die uns genau dahin geführt hat, wo wir jetzt sind. Nämlich Null Interessenvertretung der normalen Bevölkerung mehr, sondern nur noch Vertretung des "großen Geldes", durch später in Aussicht gestellte lukrative, ansonsten aber unnütze Posten im kapitalistischen System. Und selbst wenn nicht: JEDER Abgeordnete hat, wenn er mindestens 2 Amtsperioden "mitgemacht" hat, finanziell ausgesorgt.
Die ganze Vorteilsnahme liegt aber in der Natur des Menschen, und nicht an deren "Charakterschwäche", wie so oft - auch hier - behauptet wird. Jemand vertritt eben am effektivsten seine eigenen Interessen. Und das tut er am Besten, wenn er von seinen eigenen Entscheidungen in jedem Fall - ob positiv oder negativ - selbst betroffen ist. Und das ist ein Politiker in dem System nie und nimmer. Davor hat sich diese Politikerkaste durch entsprechendes Versorgungsrecht (= Machtmißbrauch) schon selbst geschützt.

Zitat
Da kann man gleich politische Entscheidungen auswürfeln.
Außerdem scheinst du deinen Mitmenschen intelligenzmäßig dann nicht allzu viel zuzutrauen.
Gegenfrage: Und dein Kampf in isolierten Kleinstgruppen... ist das nicht auch irgendwie "nutzloser Scheiss", der nie und nimmer irgendetwas groß am System etwas verändern wird? Höchstens in den Köpfen von dir und einiger Mitstreiter dort. Das ist dann aber auch schon alles, was in 20 oder 30 Jahren bewirkt wurde.
»Wir wissen, so wie es ist, kann es nicht weiter gehen. Aber es geht weiter.«
(Autor unbekannt)

Frauenpower

@tlary: es braucht ein System, dass auch das Ringen um Meinungsverschiedenheiten aushaelt.  Wie saehe das ganz real aktuell im Imfgegner_innen / - befuerworter_innen-Bereich aus?
Ansonsten stimmt das mit den persoenlich betroffen sein  an Entscheidungen, bspw was die automatische Diaetenerhoehung betrifft, waehrend Arbeiter_innen sich erst mal die Beine dafuer in den Bauch  stehen muessen. Die Linke stellte sich aber gegen die Erhöhungen.
Das Pauschalergenis solcher Beschluesse, die nach dem Mehrheitsabstimmungsprinzip erfolgen, muss aber nicht jede, r einzelne  auch mittragen. Solche, die dagegen stimmen, tun es schon mal nicht.

Den Inflation -Vergleich von Linnemann CDU anhand von  Leute die arbeiten gehen keine Immobilie  haben (Versiegelung?)  und nicht in Aktien  investieren  koennen finde ich komisch, und was aber wegen der politischen Abhaengigkeit der Ezb aber nicht gehe  und was ihn deshalb nervt.
https://www.web.de/amp/36370450
Drittletzter Absatz.

Die Juristin Lena Kreck, ist in Berlin zur Justizsenatorin nominiert.
Fdpüh wie auch ausgerechnet ein   hust Christ-Demokrat, Kai Wegner,  kräht davon, dass die an einer Evangelischen Hochschule taetigen Professorin , die sich laut dem Artikel schon fuer Soziales, wie die Rechte von Homosexuellen und Gefluechteten eingesetzt hat, eine "ideologische Kampfansage" darstelle. (gefaellt mir der Begriff, wenn "ideologisch" mit sozialpolitisch ersetzt wuerde, koennte man  es durchgehen  lassen ^^)
Ich meine, gut so, man muss auch mal neue Wege wegen, und ich drueck Frau Kreck die Daumen.
https://www.morgenpost.de/berlin/article234065511/Professorin-Kreck-soll-Berliner-Justizsenatorin-werden.html%3fservice=amp

@Kuddel: bei Bundestagsuebertragungen (TV) hat Ernst aber schon gut argumentiert bzw gegenargumentiert, wo es sozialpolitisch nicht passte
Den heise  Artikel kann ich nicht lesen wegen cookie-Info-Daueraufploppen. Vielleicht steht wonders noch was.

Kuddel

Ach Frauenpower, du bist scheinbar in die Linkspartei völlig verknallt. Du willst die tiefliegenden Probleme einfach nicht sehen.

Die Partei ist wohl der Strohhalm, an dem du dich festhältst. Ich kann dich nur warnen, sehr viel Halt bietet dieser Halm nicht.

Frauenpower

Gut, dann sind wir bzw bin ich halt ab sofort alle fuer uns selbst bzw ich fuer mich allein sozialpolitisch beschaeftigt und links, welcher Facon davon auch immer und suchen und finden Halt nur noch in unserem bzw ich in  meinem  vereinzelten Selbst, oder dort auch nicht.  Is eh alles Scheiße, nutzlos und wurscht.

Hier ein nd Artikel der auch eine Verlinkung zum Offener Brief gegen Ernst enthaelt
https://www.nd-aktuell.de/amp/artikel/1159446.klimaausschuss-klimabewegung-will-klaus-ernst-verhindern.amp.html

Schoener Dritter Advent noch

https://youtu.be/p41mETuQQ-E

*smile*
Die Linke ist fuer dich, auch wenn du gegen sie bist :D
^^duck und weg^^

Fritz Linow

Zitat29.11.21
Eines vorneweg: Es gibt keinen Grund für uns, mit Häme oder Arroganz auf die Abstrafung der Partei ,,Die Linke" zu schauen, denn wenn etwa zwei Millionen Stimmen verloren und davon mehr als eine Million an die SPD und an die Grünen gingen, dann sagt dies etwas über das Bewusstsein der bisherigen Wähler der "Linken" aus. Dieses Bewusstsein ist offenbar geprägt von zunehmender gesellschaftlicher Vereinzelung verbunden mit der Hoffnung, dass die berechtigten Ängste vor weiterem Sozial- und Arbeitsplatzabbau, vor Altersarmut, vor den Auswirkungen der Klimakatastrophe, etc. am besten delegiert werden an Parteien, von denen man erwartet, dass sie wenigstens einen Bruchteil von dem umsetzen, was sie im Wahlkampf versprochen haben. Eine feste Bindung an die Linke existiert nicht mehr.
(...)
https://arbeiterpolitik.de/2021/11/der-versteckte-sozialismus-abschied-von-der-systemopposition-ueber-die-niederlage-der-linkspartei-bei-der-bundestagswahl-e-lieberam/

Kuddel

Das ist eine verdammt blöde Unterstellung.
Ich wäre froh über eine brauchbare und kämpferische Linkspartei, doch ich sehe sie nicht.
Zitatnur noch in unserem bzw ich in  meinem  vereinzelten Selbst
Diese Behauptung ist wirklich für'n Arsch. Genau diese Haltung bekämpfe ich.
Ich weiß, daß kollektive Strukturen notwendig sind, sich gegen die beschissenen bestehenden Verhältnisse zu wehren.
ZitatIs eh alles Scheiße, nutzlos und wurscht.
Hä? Soll man sich aus Angst vor Hilflosigkeit eine Organisation einfach schönlügen?
Eine Partei ist nicht die einzige Möglichkeit, sich zu organisieren. Und selbst wenn wir eine starke und kämpferische Linkspartei hätten, könnte sie nur wenig ausrichten, wenn sie nicht von starken Bewegungen getragen und vorangetrieben wird.

Damit meine ich Mieterbewegung, Betriebskämpfe, Frauenbewegung, Umweltbewegung uva..
Es gibt eben nicht nur die Partei, es gibt eben auch die Möglichkeit Betriebsgruppen aufzubauen, sich in Stadtteilgruppen zu engagieren oder in anderen Zusammenhängen, die einem zusagen. Ich finde das eh viel sinnvoller als die Mitgliedschaft in einer Partei.

In der Provinz, auf den Flachen Land, ist das natürlich nicht so einfach. Das sehe ich ein.

P.S.:
ZitatDie Linke ist fuer dich, auch wenn du gegen sie bist  :D
Nein! Eine Linke, die Hafenprivatisierung (Lübeck), Massenentlassungen im Krankhaus und Krankenhausschließung (Bremen), Wohnraumprivatisierung (Berlin), Sozialkürzungen (nicht nur Berlin) mitträgt, ist gegen meine Interessen.

P.P.S.: Der LINKE Internationale-Chor ist erwartungsgemäß lahm, doch der Genosse in dem rotkarrierten Hemd hat mir gut gefallen.

Frauenpower

Dann werde du doch zu der Person, die eine brauchbare LINKE darstellt!  Oder eine andere linke Struktur, wo ich auch Mietetinitiativen oder aehnliche Strukturen wie Umweltschutz zu zaehle. Entweder man nutzt das was es gibt und gestaltet es mit,  oder man muss was Eigenes schaffen wie Fridays for Future durch Greta.

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