Bundeswehr baut geheime Cyberwar-Truppe auf

Begonnen von Kater, 15:17:59 Sa. 07.Februar 2009

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Kater

ZitatBundeswehr baut geheime Cyberwar-Truppe auf

Die Bundeswehr wappnet sich mit einer bislang nicht bekannten Einheit für künftige Internet-Konflikte. Nach Informationen des SPIEGEL arbeiten die derzeit 76 Mitarbeiter der im Aufbau befindlichen "Abteilung Informations- und Computernetzwerkoperationen" streng abgeschottet in der Tomburg-Kaserne in Rheinbach nahe Bonn und sollen bis zum kommenden Jahr voll einsatzfähig sein. Die Hacker in Uniform, die unter dem Kommando von Brigadegeneral Friedrich Wilhelm Kriesel stehen und organisatorisch dem Kommando Strategische Aufklärung angehören, trainieren für den elektronischen Ernstfall, wie es ihn zuletzt mit den Cyberangriffen auf Estland und Georgien gab. Die Soldaten, die sich vor allem aus den Fachbereichen für Informatik an den Bundeswehruniversitäten rekrutieren, beschäftigen sich dabei auch mit den neuesten Methoden, in fremde Netzwerke einzudringen, sie auszukundschaften, sie zu manipulieren oder zu zerstören - digitale Angriffe auf fremde Server und Netze inklusive. Parallel investiert die Bundesregierung weithin unbemerkt in die Verbesserung der eigenen IT-Sicherheit. Nach massiven Angriffswellen mit Schadprogrammen auf Bundesministerien und das Bundeskanzleramt im Frühjahr und Sommer 2007, die Ermittler auf Server in der chinesischen Provinz Lanzhou zurückführten, soll nun das Bonner Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) zu einer Cyberverteidigungsagentur für die Behörden aufgewertet werden. Bereits Mitte Januar verabschiedete das Bundeskabinett einen Gesetzesentwurf zur "Stärkung der Informationssicherheit des Bundes". Danach erhält das BSI mehr Geld, Personal und deutlich erweiterte Befugnisse. So soll es künftig die Datenströme der Behörden automatisiert überwachen und ihnen konkrete IT-Sicherheits-Vorgaben machen - bislang dürfen die Bonner Sicherheitsexperten nur Empfehlungen aussprechen. Bereits Anfang März soll der Bundestag über das Gesetz beraten. Die "besondere Eilbedürftigkeit" ergebe sich aus der "notwendigen Absicherung der Regierungskommunikation", heißt es in der Begründung.

http://www.spiegel.de/spiegel/vorab/0,1518,606095,00.html

Kater

ZitatKrieg der Zukunft
Von John Goetz, Marcel Rosenbach und Alexander Szandar

Weltweit rüsten Staaten auf, um sich auf Cyber-Konflikte vorzubereiten. Auch die Bundeswehr trainiert Hacker in Uniform.

So also sieht ein amtlich bestellter Hacker aus: ein Herr mit grauen Haaren, Schnauzbart, Besoldungsgruppe B 6 und blauer Luftwaffenuniform. Friedrich Wilhelm Kriesel heißt der Mann, er ist 60, Brigadegeneral und Leiter des Kommandos Strategische Aufklärung.

Kriesel ist an einem Frontabschnitt eingesetzt, der erst in jüngster Zeit ins Visier der Bundeswehr geraten ist. Der General soll den Krieg der Zukunft vorbereiten, und der könnte in Teilen im weltweiten Netz stattfinden. Kriesel scheint der richtige Mann für diese Aufgabe zu sein. Knapp 6000 Soldaten unterstehen seinem Kommando, sein Verband funktioniert schon jetzt wie ein Geheimdienst.

weiter:

http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,606165,00.html

ManOfConstantSorrow

Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Kuddel

CONFICKER-WURM
Bundeswehr kämpft gegen Viren-Befall

Nach dem britischen und französischen Militär hat der Wurm Conficker jetzt auch die Bundeswehr erwischt. Einige hundert Computer sind bereits betroffen. Mehrere Dienststellen wurden vom Netz getrennt, um die Ausbreitung der Schadsoftware zu verhindern.

http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,607567,00.html

Kuddel

Zitat55 Milliarden Dollar für den Cyberkrieg


Jeder Konflikt wird in Zukunft auch im Cyberspace ausgefochten - Experten sehen Wettrüsten in den Datennetzen


Tallinn/Washington/Wien - Die Backsteinbauten sind idyllisch gelegen. Die ehemaligen Baracken der zaristischen Armee am Ülemiste-See wurden proper renoviert und mit feinstem IT-Equipment ausgestattet. Im Gegensatz zu den Truppen des Zaren kämpfen die Soldaten, die heute dort ihren Dienst tun, nicht mehr mit Flinten und Kanonen. Das Nato Cyber Defense Center of Excellence in Tallinn operiert in einem Feld, in dem keine Schüsse fallen - dort, wo Computerwaffen eingesetzt werden.

Estland Opfer der Cyberkrieger

Es ist kein Zufall, dass das Zentrum in Tallinn steht. 2007 wurde Estland Opfer eines großen Cyberangriffs. Estlands Regierung ließ damals ein russisches Denkmal aus dem 2. Weltkrieg, einen Bronzesoldaten, aus dem Stadtzentrum auf einen Militärfriedhof verlegen. Es kam zu Ausschreitungen auf den Straßen - und zu einer massiven Überlastung der estnischen Datennetze, die Regierung wie Privatunternehmen für einige Tage lahmlegte. Estland machte Russland dafür verantwortlich und erklärte, die Server, von denen massenhaft sogenannte Denial-of-Service-Anfragen gesandt wurden, die die estnischen Systeme zum Absturz brachten, stünden in Moskau. Der Kreml dementierte jede Beteiligung.

"Beginn einer neuen Ära"

Der estnische Verteidigungsminister Jaak Aviksoo erkannte in dem Datenangriff nichtsdestotrotz "den Beginn einer neuen Ära" . Denn die Attacke hatte gezeigt, wie effizient, lautlos und sauber Kriegsführung in Datennetzen (cyber warfare) sein kann. US-Thinktanks wie das Center for Strategic and International Studies (CSIS) in Washington sehen darin sogar einen sicherheitspolitischen Paradigmenwechsel, wie ihn zuletzt die Atomwaffen in den 1940er-Jahren gebracht hätten.

Nur ein Jahr nach der Tallinn-Aktion baute - mutmaßlich - Moskau seine Fertigkeiten in diesem Feld deutlich aus. Im Georgienkrieg im Sommer 2008 begleitete eine Cyberoperation die Aktionen der russischen Armee zu Lande, Wasser und in der Luft. Die Webseiten der Regierung in Tiflis waren binnen kürzester Zeit tot, genauso wie die georgische Kommunikationsinfrastruktur.

Kein direkter Konnex nachzuweisen

Auch damals ließ sich kein direkter Konnex zu Russland nachweisen. Die Datenspur verlor sich bei Hackern im Umfeld der organisierten Kriminalität, die eben zufällig bestens über Timing und Ziele der Russen in Georgien Bescheid wussten. "Solche Cyberangriffe werden künftig die meisten Konflikte begleiten, wenn diese eskalieren" , sagt John Bumgarner von der US-Cyber Consequences Unit, einem unabhängigen Forschungsinstitut in North Carolina, das diesen Vorfall untersucht hat.

Dass diese These Substanz hat, dafür sprechen Zahlen und Fakten: Neben den Russen sind die USA, China und Israel derzeit führend in Sachen Cyberkrieg. Insgesamt laufen in 140 Staaten weltweit Datenkrieg-Programme. Vor allem die USA sind massiv eingestiegen: Vergangenes Jahr wurde ein eigenes Cyber-Kommando eingerichtet, dem der Chef des Geheimdienstes NSA, der Vier-Sterne-General Keith Alexander, vorsteht. 55 Mrd. Dollar werden investiert, tausende Hacker in Staatsdienste übernommen - vor allem deshalb, "weil wir weltweit am verwundbarsten sind, das Ziel Nummer 1" , so der CSIS-Experte James Lewis, der für die Regierung Obama ein Strategiepapier geschrieben hat (Securing Cyberspace for the 44th Presidency). Täglich soll es hunderttausende Angriffe auf US-Einrichtungen geben.

China angeblich hinter Angriff

Es geht vor allem um militärische und wirtschaftliche Spionage sowie den Schutz vitaler Infrastruktur wie Kommunikationsstränge und Energieversorgung. Hacker der chinesischen Volksarmee etwa sollen beim Versuch, Schadsoftware im Stromnetz des Bundesstaates Florida zu installieren, dieses versehentlich außer Betrieb gesetzt haben. Bei einer großangelegten Cyberattacke auf Google im Dezember 2009, die US-Außenministerin Hillary Clinton Anfang des Jahres in einer sehr deutlichen Rede anprangerte, hatten es die Chinesen unter anderem auf E-Mail-Konten von Dissidenten abgesehen.

Wer in diesem Krieg Freund und Feind ist, wer Kombattant, ist schwer festzustellen - mit allen Konsequenzen. Abschreckung zum Beispiel funktioniere hier nur bedingt, meinen Experten, weil Angreifer immer einen viel größeren Vorteil haben als bei Nuklearangriffen. Deshalb setze auch Barack Obama auf vorbeugende Schläge im Cyberspace.

Andererseits ließ Cybercom-Chef Alexander erst unlängst damit aufhorchen, dass die USA bereit seien, Cyberoperationen international zu limitieren. Russland fordert schon länger, analog zum Nuklearregime, eine Art UN-Cyber-Abrüstungsvertrag.
(Christoph Prantner/DER STANDARD, Printausgabe, 7./8.8.2010)

Kuddel

ZitatCyberwar: Nato-Staaten rüsten für das fünfte Schlachtfeld

Das Internet wird zum Schlachtfeld, kündigen die USA an. Militärs und Geheimdienste wollen die Sicherung des Cyberspace übernehmen. Das Gerangel um Kompetenzen und Budgets ist in vollem Gange. Experten sind sich einig: Die virtuelle Aufrüstung ist nicht zu stoppen.
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,765326,00.html

Kuddel

ZitatDie EU, die NATO-Mitglieder und seit neuestem auch die G7-Staaten wollen sich auf koordinierte Reaktionen gegenüber Cyberattacken zu verständigen.

Militärschläge als Antwort auf Cyberattacken – diese Option möchte man in der NATO nicht ausschließen.
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Cyberdiplomatie-Militaerschlaege-gegen-Hackerangriffe-4116517.html

ManOfConstantSorrow

ZitatDatenschutz:
"Vielleicht wird in Zukunft auch mit Gewalt um Daten gekämpft"

Wir leben im Zeitalter des Datenkolonialismus, sagt der Kommunikationswissenschaftler Nick Couldry


Bundeskanzlerin Angela Merkel, die Vereinigten Nationen, das Silicon Valley – alle bezeichnen "Rohdaten" als das "Öl des 21. Jahrhunderts".

Couldry: In der Vergangenheit wurden personenbezogene Daten, wie zum Beispiel im Falle einer Volkszählung in Deutschland, oft vom Staat erhoben. Der Staat hat also das Wissen über seine Bevölkerung selbst generiert. Die neue Produktion von Wissen ist privatwirtschaftlich: Die Daten werden privat gesammelt, zu Zwecken, die privat bleiben. Auch die Algorithmen bleiben intransparent, niemand kann sie nachverfolgen. Das verändert das Verhältnis der Regierungen zur Privatwirtschaft fundamental.
https://www.zeit.de/digital/datenschutz/2019-01/datenschutz-nick-couldry-datenkolonialismus-datenhandel/komplettansicht
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Kuddel

Zitat Japans Regierung hackt eigene Bürger

Im Namen der inneren Sicherheit will Japans Regierung Router, Webcams und weitere vernetzte Geräte der eigenen Bürger hacken.
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Japans-Regierung-hackt-eigene-Buerger-4300656.html

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