Gesundheitliche Belastung durch Zeitarbeit

Begonnen von ManOfConstantSorrow, 11:30:32 Fr. 26.Juni 2009

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ManOfConstantSorrow

Nach einer Untersuchung der Techniker Krankenkasse waren befristet Beschäftigte im Jahr 2008 im Durchschnitt 14,7 Tage krank. Vier Tage mehr als ihre fest angestellten Kollegen. Leih- und Zeitarbeit belastet die Arbeiterinnen und Arbeiter überdurchschnittlich, so der TK-Gesundheitsreport.

http://www.rf-news.de/2009/kw26/24.06.09-gesundheitliche-belastung-durch-zeitarbeit
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

unkraut

Noch Fragen Hauser ? Ja Kienzle , wer ist eigentlich Unkraut ?

Wir wagen es nicht weil es schwierig ist sondern es ist schwierig weil wir es nicht wagen .

Mein Buchtip als Gastautor :  Fleißig , billig , schutzlos - Leiharbeiter in Deutschland  > ISBN-10: 3771643945

Jürgen

Zitat der TK:
"...Etwa ein Drittel der Differenz hat seine Ursachen in der Zeitarbeit selbst. Eine Befragung der TK unter Zeitarbeitern zeige, dass diese vor allem eine hohe Arbeitsplatzunsicherheit, ihre Einkommenssituation, die Diskrepanz zwischen ihrer Qualifikation und der ausgeübten Tätigkeit sowie die fehlenden Entwicklungsmöglichkeiten als Belastung empfinden...."

Zitat:
"...Danach sind Zeitarbeiter nahezu von allen Diagnosen häufiger betroffen als Beschäftigte in anderen Branchen, besonders groß sind die Unterschiede in den Bereichen Muskel-Skelett-Erkrankungen (plus 60 Prozent), Verletzungen (plus 64 Prozent), Atemwegserkrankungen (plus 23 Prozent) und psychischer Beschwerden (plus 34 Prozent)...."

Das ist schon heftig und zeigt, das die Sicherheitseinweisungen von Ver-und Entleihern völlig versagen.

Zitat aus der Langfassung (Vorwort):
"...Wie die Antworten zeigen, besteht bei Leiharbeitern eine größere Diskrepanz zwischen ihrer Qualifikation und ihrer ausgeübten Tätigkeit, sie leiden unter einer größeren Arbeitsplatzunsicherheit, schlechteren Jobperspektiven und empfinden ihre Einkommenssituation als belastend. Daher verwundert es auch nicht, dass Beschäftigte der Zeitarbeitsbranche deutlich höhere Fehlzeiten aufweisen..."

Zitat (Ergebnisse der Befragung):
"..Die geringste Zufriedenheit besteht im Hinblick auf das Einkommen. Verhältnismäßig negativ werden allgemein und insbesondere von Beschäftigten der Zeitarbeitsbranche auch die Entwicklungsmöglichkeiten am Arbeitsplatz eingestuft. Deutlich häufiger als in der Vergleichsgruppe werden Diskrepanzen zwischen der Schul- bzw. Berufsausbildung und der aktuellen Tätigkeit
angegeben, wobei diese Feststellung insbesondere auch für die intern Beschäftigten der Zeitarbeitsbranche gilt.

Zweifellos entspricht die Beschäftigung in der Zeitarbeitsbranche eher selten den ursprünglichen Wunschvorstellungen und Qualifikationen der eigenen Berufswahl und Ausbildung...."

"...Die Einkommenssituation bildet den von Beschäftigten aus der Zeitarbeitsbranche am negativsten bewerteten Aspekt ihrer Arbeitssituation. Nach altersstandardisierten Auswertungen gaben 74 Prozent der Befragten an, dass ihr Einkommen ,,überhaupt nicht" oder ,,kaum" ihren Vorstellungen entspricht, in der Vergleichsgruppe kamen demgegenüber lediglich 46 Prozent zu dieser Einschätzung (vgl. Tabelle 15). Zugleich wird die Einkommenssituation von Beschäftigten der Zeitarbeitsbranche als ausgesprochen belastend eingestuft: 63 Prozent der Befragten gaben an, dadurch ,,sehr" oder ,,ziemlich" belastet zu sein (vgl. Tabelle A35 im Anhang). Kein anderer der abgefragten Aspekte wurde als belastender eingestuft..."


http://www.tk-online.de/centaurus/servlet/contentblob/157354/Datei/19396/Gesundheitsreport-8.pdf

Was mir daran fehlt ist die Darstellung der Arbeitsunfälle (speziell Wegeunfälle) und deren Analyse, da zu den oben bereits genannten Belastungen ja noch die manchmal sehr langen Fahrtzeiten dazu kommen (die meist nicht als Arbeitszeiten bewertet werden!!) und damit evtl. Belastungen durch Müdigkeit, fehlende Konzentration, usw.

Gerade die Zahl der Arbeitsunfälle ist in keiner anderen Branche so hoch, wie in der Arbeitnehmerüberlassung!!

Gruß

Jürgen


unkraut

ZitatWas mir daran fehlt ist die Darstellung der Arbeitsunfälle (speziell Wegeunfälle) und deren Analyse, da zu den oben bereits genannten Belastungen ja noch die manchmal sehr langen Fahrtzeiten dazu kommen (die meist nicht als Arbeitszeiten bewertet werden!!) und damit evtl. Belastungen durch Müdigkeit, fehlende Konzentration, usw.

Dem schließe ich mich voll an . Gerade wir Leihkeulen - Holland Fahrer haben um die 800 km ( das sind 8 - 9 Stunden Fahrt ) .Eine Strecke wohlgemerkt . Es geht kaum eine Woche ohne das jemand einen Wegeunfall hat .

Obwohl wie Du schon erwähnst die Reisezeit normalerweise als Arbeitszeit gelten müsste da man ja von der ZAF " delgiert " wird .
Müßig jetzt darüber zu diskutieren .

Wie meine Arbeitswoche aussieht ?
Meine ( seit 8 1/2 Jahren ) Arbeitswoche als Leihfuzzi sieht so aus :
Sonntag 18 Uhr ab in Richtung Holland ( Amsterdam ) 800 km .
Arbeitstage von 12 Stunden .
Morgens und abends kommt jeweils noch 1 Stunde Fahrt dazu )
Donnerstag um 18 Uhr wieder Richtung Heimat .
2000 km per Woche / gesamt 26 Stunden hintern Lenkrad .

Und ich danke dem heiligen Christofferus das ich noch keinen Abflug auf der Autobanhn hatte .
Noch Fragen Hauser ? Ja Kienzle , wer ist eigentlich Unkraut ?

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unkraut

Qwelle : http://www.bza.de/439.html?&cHash=9f5a1633eb&tx_ttnews[backPid]=1&tx_ttnews[tt_news]=549

Pressemitteilung
BZA warnt vor Fehlinterpretationen: Gesundheitsreport der Techniker Krankenkasse nicht repräsentativ
25.06.2009 bza // Der Bundesverband Zeitarbeit warnt vor Fehlinterpretationen bei der aktuellen Berichterstattung über Fehlzeiten von Zeitarbeitnehmern. Die Techniker Krankenkasse (TK) hat am 23.6.2009 ihren Gesundheitsreport 2009 mit dem diesjährigen Schwerpunkt "Zeitarbeit" vorgestellt. Diese Studie bezieht sich ausschließlich auf bei der TK versicherte Arbeitnehmer. Die Daten können daher nicht verallgemeinert werden. So haben z.B. alle AOK-Mitglieder Fehlzeiten von mehr als 16 Tagen, was die 14,7 Tage von Zeitarbeitnehmern bei der TK wiederum in einem anderen Licht scheinen lässt.

Darüber hinaus hat die TK klargestellt, dass Zeitarbeitnehmer überdurchschnittlich oft körperlich anstrengende Tätigkeiten ausführen – und vor allem deswegen häufiger krank sind. Nicht die Zeitarbeit, sondern das Einsatzgebiet ist hier also für die Fehlzeiten hauptverantwortlich. Zudem wurde eine Umfrage unter Zeitarbeitnehmern aus dem November 2008 mit verschiedenen Umfragen unter allen TK-Mitgliedern verglichen, die bis in das Jahr 2002 zurückreichen. Dieser Teil der Studie steht also auf dünnem Eis. Auf diese Schwächen des Reports wurde in der Pressekonferenz, an der auch BZA-Präsident Volker Enkerts teilgenommen hat, ausführlich hingewiesen.

Das Thema ,,Gesundheit" ist ein Hauptanliegen der Zeitarbeit – nicht zuletzt haben die Unternehmen auch ein ureigenes wirtschaftliches Interesse an gesunden Mitarbeitern. So haben viele BZA-Mitgliedsfirmen Initiativen gestartet, um krankheits- oder unfallbedingte Fehlzeiten von Zeitarbeitnehmern zu senken. Zudem unterstützt der BZA die Pilotprojekte GeZa und GRAziL, an denen jeweils die Mitgliedsfirmen Manpower und Start Zeitarbeit NRW federführend beteiligt sind. Gestern hat Start Zeitarbeit NRW für ihre betriebliche Gesundheitsförderung den Gesundheitspreis der AOK Rheinland/Hamburg erhalten
Noch Fragen Hauser ? Ja Kienzle , wer ist eigentlich Unkraut ?

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