Enthüllungsbuch/reportage zustände Gastronomie

Begonnen von 21th slave, 15:49:29 Sa. 22.August 2009

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21th slave

Hallo Leute!

Ich selbst bin Küchenchef und seit nunmehr fast 30 Jahren in der Gastronomie tätig. Immer wieder hatte ich den Gedanken über das erlebte zu schreiben um die Öffentlichkeit über die Sklaven ähnlichen Arbeitsbedingungen zu sensibilisieren. Immer wieder habe ich es verworfen in der Hoffnung beim nächsten Chef wird alles anders, doch nun reicht es.

Ich habe einen Journalisten/Autor gefunden der mit mir zusammen über die zustände in der Gastronomie Berichten möchte.

Er schreibt, ich recherchiere. Ich selbst verfüge natürlich über genügend Negative Erfahrungen, aber das reicht nicht. Wir benötigen mehr Infos und Fakten. Vorzugsweise aus der Top Gastronomie, weil es gerade diesen Chefs richtig wehtut wenn es negativ schlagzeilen gibt und wir so die nötige Aufmerksamkeit bekommen.

Wir können alles gebrauchen an euren Erfahrungen, auch oder gerade, mit "unserer Gewerkschaft" der NGG. Meine Meinung dazu: wenn es in Deutschland eine Gewerkschaft gibt die so überflüssig ist wie der berühmte Kropf dann die NGG.

Und jetzt meine Bitte an euch....

Bleibt bei der Wahrheit, wir brauchen nachprüfbare Fakten.

Überlegt bitte dreimal ob sich euer Chef wirklich falsch verhalten hat oder nicht.

Mit Lügen oder Übertreibungen ist niemanden geholfen. Wir müssen uns auch absichern, den wir werden uns verdammt weit aus dem Fenster lehnen.

Wir können nur nachhaltig etwas ändern wenn wir Fakten liefern die nachprüfbar sind.

Vielen Dank

MfG

21th Slave

Isnogud

moin, leider kann ich da nur mit ner Story dienen, die ich vor vielen Jahren mal im TV gesehen hab. Da war ein Koch, der schon in ganz D ganz unten(Frittenbude) und auch ganz oben( drei Sterne) gekocht hat. Der hatte mehrere Geschichten auf Lager und eine davon ist mir im Gedächtnis geblieben. Die mit den Kartoffeln. Die kommen dreimal auf den Tisch. Was als Salzkatoffeln zurückgeht wird zu Bratkartofeln verarbeitet. Was als Bratkartoffeln zurückgeht kommt dann als Schweizer Rösti auf den Tisch. Und diesmal nicht in der Frittenbude sondern im Restaurant. Auch in der gehobenen Klasse. Dann war da noch was mit Saucen, was auch sehr unappetitlich war,  aber das ist alles schon zu lange her.
Aber nach 30 Jahen im Beruf solltest Du ja selbst wissen, wie´s gemacht wird.......

Und nun les ich auch noch, das Du das garnicht gesucht hast, sondern was über die Arbeitsverhältnisse wissen wolltest. Naja, jetzt hab ich das alles schon getippselt. Mahlzeit Isnogud
wer bei Regen Sonnenmilch kauft, weiß, das der Stuhl ein Baum war.

21th slave

@Isnogud

Hallo!

Ja richtig, solche dinge kenne ich zu genüge.

Mir geht es vorrangig um die Arbeitszustände die in der Gastronomie herrschen. 

Wochenarbeitszeiten von 70,80 stunden und mehr, unbezahlte überstunden, Mobbing, kolerische  Chefs oder vorgesetzte. Das volle Programm halt dem wir tagtäglich ausgesetzt sind.

MfG

21th slave

Kater

WDR, Montag, den 14. September 2009, 22:00 - 22:45

ZitatTraumberuf Koch? - 16 Stunden am Tag schuften     

aus der Reihe "die story"
Ein Film von Ellen Trapp und Kristian Kähler
Starkoch Johann Lafer erinnert sich an seine Lehrjahre noch lebhaft: "Während meiner Lehre habe ich fast jede Nacht geweint, ich war das erste Mal von zu Hause weg und wir mussten jeden Tag 16 Stunden arbeiten." Auch für Cornelia Poletto, Fernsehbekannte Sterneköchin, war die Ausbildung wie ein Fegefeuer. Aber: Beide haben es geschafft. Sie faszinieren die kochbegeisterte Fernsehnation mit stetig neuen Kreationen auf höchstem kulinarischen Niveau.

Und das hat Auswirkungen auf den Nachwuchs: Kochen als Beruf steht bei jungen Leuten hoch im Kurs. Doch nur wenige Ausbildungsberufe fordern so viel Hingabe und auch Selbstaufopferung wie der Kochberuf. Wie also geht es in Deutschlands Restaurantküchen wirklich zu? Die Autoren Ellen Trapp und Kristian Kähler haben sich auf die Suche gemacht und vor allem zwei Dinge gefunden: ambitioniertes Handwerk, aber auch harte Bedingungen. Präzision und Schnelligkeit zeichnen eine Kochbrigade aus, wenn es im Restaurant hoch her geht. Dabei herrscht oft ein rüder Ton, von knappen Kommandos bis zu Beleidigungen. Wer damit Schwierigkeiten hat - und sei es nur in der Anfangszeit - bekommt schnell die Kehrseite zu spüren: Druck vom Chef und den Kollegen. Ausgrenzung aus dem Kollektiv, Überlastung, Einsamkeit.

Und dabei ist vor allem die billige Arbeitskraft der Auszubildenden gefragt. Schutzgesetze für Jugendliche werden geflissentlich übergangen, Arbeitszeiten von 16 Stunden sind auch für 16-Jährige an der Tagesordnung.
Die Ausbildungsqualität hält sich erstaunlicher Weise gerade in den sogenannten besseren Häusern in Grenzen. Oft kommen ausgerechnet die Lehrlinge aus ehrgeizigen Sterne-Küchen schon müde und ausgebrannt in die Berufsschule. Und dort müssen die Ausbilder dann Basisarbeit leisten: Wie geht eigentlich eine Farce, wie bereitet man Schalentiere zu? Bei der IHK und der Gewerkschaft NGG sieht man die Entwicklung mit Besorgnis, hat aber wenig Möglichkeiten einzugreifen. Denn bei den meisten Koch-Azubis gilt die Parole: Durchhalten um jeden Preis. Und dann nichts wie weg.

http://www.wdr.de/programmvorschau/object4Broadcast.jsp?broadcastId=3172075

Abraxas

mit top gastronomie kann ich nicht dienen aber mit cattering.
Alles bunte plakate und hinten pröckelt der putz von den wänden. HACCP alle listen werden ausgefüllt aber geprüft wird nix. Personalmangel. Die kollegen sind frustriert und rühren schlechte qualität zu einem scheiß zusammen. Die banker fressen es. sie meckern aber auserhalb der kantine würde es etwas mehr kosten. Die hetze ist unerträglich.
Mein fazit: wo menschen die längere zeit mit deinem essen alleine sind schlecht behandelt werden, geh nicht essen.
"es ist eine dumme idee menschen schlecht zu behandeln, die mit deinem essen alleine sind"

vampyrella

*lol* Jo, vieles kommt einen da doch bekannt vor...  O0 als ich mal bei einer kleinen Kneipe gearbeitet habe, hab ich auch viel gesehen, das mich da nichts essen hat ließ.... Manche Sachen sind einfach zu krass, aber dennoch gang und gäbe, grade bei kleinen umsatzschwachen Betrieben...
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