Gebäudereiniger treten in den Ausstand

Begonnen von Pinnswin, 10:19:13 Do. 29.Oktober 2009

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Pinnswin

Gebäudereiniger-Warnstreik in Stuttgart

Gebäudereiniger-Warnstreik in Stuttgart


TV-Bericht über den Sklavenmarkt der Gebäudereiniger in Duisburg
TV-Bericht über den Sklavenmarkt der Gebäudereiniger in Duisburg

Die Gebäudereiniger wollen ab kommenden Dienstag bundesweit streiken. 96 Prozent der Gewerkschaftsmitglieder hätten sich bei der Urabstimmung für den unbefristeten Arbeitskampf ausgesprochen, sagte der Vorsitzende der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG-BAU), Klaus Wiesehügel. Beabsichtigt sei, den Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks wieder an den Verhandlungstisch zu zwingen. Die im Januar begonnenen Gespräche der Tarifpartner waren im August abgebrochen worden, Warnstreiks schlossen sich an.

"Hohe Umsätze, kleine Löhne"

Als Michael Knoche vom Bundesvorstand der IG Bau die jüngste Liste der 300 reichsten Deutschen las, fand er vier Namen aus der Reinigungsbranche. „Da kann man sehen, welche hohen Umsätze man mit niedrigen Löhnen machen kann”, so Knoche.

Denn die Arbeitskräfte erhalten für ihren Job der knochenharten Art einen tariflichen Stundenlohn von 8,15 Euro. Wenn überhaupt. Auch wenn Josef Klüh, dessen Unternehmen weltweit agiert, sich für einen Mindestlohn aussprach mit der Begründung: „Wir wollen doch nicht, dass die Leute so wenig bekommen, dass sie anschließend klauen müssen.”

Welche Hebel Arbeitgeber nutzen, um Tarif und Mindestlohn zu kippen, weiß Jürgen Czech, Regionalleiter der IG Bau Westfalen. So würde bei gleichem Lohn das Quadratmeterpensum angehoben. In Hotels werde teilweise nach Zimmern abgerechnet. Mit der irrwitzigen Zeitvorgabe von drei Minuten pro Raum.

http://www.derwesten.de/nachrichten/nachrichten/2009/10/15/news-137098847/detail.html
Das Ende Der Welt brach Anno Domini 1420 doch nicht herein.
Obwohl vieles darauf hin deutete, das es kaeme... A. Sapkowski

John_Doe


ManOfConstantSorrow

ZitatDas Ende der ,,Zitterverträge" für 2100 Gebäudereiniger

Essen/Gelsenkirchen. Nach dem Streik der Gebäudereiniger im Herbst, bei dem ein Mindestlohn erkämpft wurde, kommt Bewegung in die Branche. Als bundesweit erstes Unternehmen verzichtet Stölting aus Gelsenkirchen auf befristete Verträge.


Von der Entscheidung betroffen sind rund 2100 Stölting-Mitarbeiter, die nach Angaben der Gewerkschaft IG BAU zu 60 Prozent befristete Verträge haben. Im Bundesdurchschnitt soll die Zahl sogar noch höher liegen.

Die Bezirksverbandsvorsitzende Susanne Neumann spricht von ,,Zitterverträgen", weil das Gelsenkirchener Unternehmen bislang alle sechs Monate über eine Verlängerung entschied. Diese Praxis gehört nun der Vergangenheit an: In den nächsten zwei Jahren will Stölting keine befristeten Verträge mehr vergeben und bestehende Arbeitsverhältnisse entfristen.

Im Bundesvorstand der IG Bau hofft man nun, dass von Gelsenkirchen aus ein Signal für die gesamte Branche ausgeht. Nach Angaben von Gewerkschaftssekretär Peter Riedel gibt es deutschlandweit rund 860 000 Gebäudereiniger, aber nur knapp 400 000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. Anzeichen, dass weitere Unternehmen dem Beispiel Stöltings folgen, gebe es bislang allerdings nicht.

,,Als Gewerkschaften träumen wir natürlich ständig von Vollzeit-Beschäftigung", sagt Riedel. Zumal die Gebäudereiniger in diesem Jahr neue Betriebsräte wählen und sich von der neuen Entwicklung mehr Kandidaten erhoffen. Der IG-BAU-Sekretär: ,,Bislang schwebte stets das Damoklesschwert über den Kollegen, dass die Verträge nicht verlängert werden."
http://www.derwesten.de/nachrichten/wirtschaft-und-finanzen/Das-Ende-der-Zittervertraege-fuer-2100-Gebaeudereiniger-id2383252.html
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Kuddel

ZitatProteste
Putzkräfte demonstrieren für mehr Lohn
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Frankfurt. Begleitet von Protesten sind gestern die Tarifverhandlungen für die rund 600 000 Gebäudereiniger fortgesetzt worden. Beide Seiten hielten eine Einigung in der fünften Verhandlungsrunde in Frankfurt für denkbar. Mehrere hundert mit Trillerpfeifen und Putzeimern ausgestattete Putzkräfte verliehen bei einer Kundgebung ihren Forderungen nach mehr Lohn Nachdruck.

,,Ich streike für 80 Cent mehr. Ich will dafür aber nicht mehr Quadratmeter putzen", sagte eine Demonstrantin aus dem nordrhein-westfälischen Heinsberg. Sie schrubbt in einem Gebäude zehn Büros, Flure und Toiletten. Dafür habe sie nach eigenen Angaben jeden Tag insgesamt 105 Minuten Zeit und am Endes des Monats etwa 360 Euro in der Tasche.

,,Wir erwarten jetzt von den Arbeitgebern ernsthafte Verhandlungen mit dem Willen, sich zu einigen. Die Forderungen der Beschäftigten sind nicht übertrieben", sagte IG-BAU-Bundesvorstandsmitglied Ulrike Laux bei der Demo vor dem Maritim Hotel an der Theodor-Heuss-Allee.

Die Gewerkschaft ist mit Forderungen nach höheren Löhnen, einem Tarifvertrag gegen Leistungsverdichtung und weiteren Schritten bei der Ost-West-Angleichung der Löhne in die Tarifverhandlungen gegangen. Die Friedenspflicht endet am 31. Oktober, der aktuell gültige Mindestlohntarifvertrag läuft zum 31. Dezember aus.

Der Vorsitzende der Tarifkommission des Verbandes, Thomas Conrady, betonte: ,,Einen Streik wollen wir vermeiden. Wir sind kompromissbereit und hoffen, dass es die IG Bau auch ist." Dem Vernehmen wollten die Arbeitgeber ein verbessertes Lohnangebot vorlegen.

Die IG Bau beklagt, dass die Beschäftigten immer mehr Fläche in immer kürzerer Zeit reinigen müssten. Sie will dieses ,,Turbo-Putzen" nicht länger hinnehmen. Die Arbeitgeber weisen den Vorwurf zurück.
http://www.fnp.de/lokales/frankfurt/Putzkraefte-demonstrieren-fuer-mehr-Lohn;art675,1670676

Kuddel

Die IG Bau zeigt sich als positive Ausnahme unter den DGB Gewerkschaften.

Endlich keine Prozentforderung sondern eine Festgeldforderung:

Zitat1 Euro mehr pro Stunde



Der Betriebsrat der Firma Piepenbrock in Karlsruhe sagt: Sauberkeit hat ihren Preis, deshalb wollen wir 1 Euro mehr pro Stunde, Weihnachtsgeld für IG BAU-Mitglieder und endlich die Lohnangleichung Ost/West.
https://www.igbau.de/1-euro-mehr-pro-stunde.html


Kuddel

ZitatKampf um Weihnachtsgeld
Gebäudereiniger drohen mit Streik

Die Gebäudereiniger gehören zu den wenigen tarifgebundenen Branchen, in denen es kein Weihnachtsgeld gibt. Nun erhöht die Gewerkschaft IG BAU den Druck.


Die Gebäudereiniger in Deutschland könnten noch vor Weihnachten in Warnstreiks treten, um ein tarifliches Weihnachtsgeld zu erzwingen. "Wir planen bereits Arbeitskampfmaßnahmen", sagte das Bundesvorstandsmitglied der IG Bauen-Agrar-Umwelt, Ulrike Laux.

Nach Darstellung der IG BAU haben sich die Arbeitgeber bislang nicht zu Verhandlungen bereitgefunden. Eine letzte Aufforderung zu Gesprächen habe man gänzlich unbeantwortet gelassen. "So geht man nicht miteinander um", kritisierte Laux.

Bislang gibt es in der Branche kein tarifliches Weihnachtsgeld. Für eine Regelung müsse ein neuer Tarifvertrag außerhalb der bestehenden Vereinbarungen zu Einkommen und Rahmenbestimmungen getroffen werden, meinte Laux.

"Das ist ein völlig neues Feld, in dem wir alle Gestaltungsmöglichkeiten haben. Insbesondere gilt auch keine Friedenspflicht", sagte die Gewerkschafterin. Man werde mit Warnstreiks auch nicht mehr lange warten: "Schließlich geht es um das Weihnachtsgeld."
https://www.zdf.de/nachrichten/heute/kampf-um-weihnachtsgeld-gebaeudereiniger-drohen-mit-streik-100.html

Kuddel

ZitatTarifstreit bei Gebäudereinigern
Berlin droht ein dreckiger Streik

Der Rahmentarifvertrag Gebäudereiniger ist zum 1. August ausgelaufen. Gewerkschaft und Arbeitgeber streiten um eine neue Regelung.


Berlins Schulen und Krankenhäusern droht ein dreckiger Sommer. Im Tarifstreit der Gebäudereiniger ist am 31. Juli der Rahmentarifvertrag ausgelaufen, der zum Beispiel regelt, wie viel Urlaubstage Arbeitnehmern zur Verfügung stehen, wie lange sie wöchentlich arbeiten müssen und wie ihre Überstunden entlohnt werden. Am 15. August stehen die nächsten Tarifverhandlungen an. Sollte es dabei zu keiner Einigung kommen, hat die Gewerkschaft IG BAU Streiks angekündigt.

Laut Zahlen der Bundesarbeitsagentur arbeiten 46.600 Berliner*innen in der Gebäudereinigung. Davon sind 12.300 geringfügig und häufig zu fragmentierten Arbeitszeiten beschäftigt. Wenn diese Mini-Jobber*innen – beim überwiegenden Teil handelt es sich um Frauen – in geringfügiger Beschäftigung plus aufstockenden Sozialleistungen verharren, droht Altersarmut.
https://taz.de/Tarifstreit-bei-Gebaeudereinigern/!5615067/

Kuddel

Zitat

Schmutz bleibt liegen: Gebäudereiniger im Warnstreik

  • Streik der Gebäudereiniger: "Sauberkeit hat ihren Preis"
  • Arbeitgeber hatten Tarifvertrag gekündigt
  • Einführung eines Weihnachtsgeldes gefordert
In vielen Unternehmen bleiben am Mittwoch (25.09.2019) und Donnerstag (26.09.2019) Toiletten ungeputzt, Mülleimer voll und Fenster schmutzig.

Die Gebäudereiniger befinden sich im Warnstreik. In mehreren Städten des Landes legten die Gebäudereiniger am Mittwochmorgen die Arbeit nieder, so in Dortmund, Viersen und Köln.

Unter dem Motto "Sauberkeit hat ihren Preis" wollen etwa 100 Beschäftigte im östlichen Ruhrgebiet zwei Tage lang streiken. In Dortmund fand die zentrale Demonstration statt.

Der Streik kam zustande, weil die Arbeitgeber den Rahmentarifvertrag gekündigt haben. Die neue Regelung, die die Unternehmer anbieten, sei für die Gebäudereinigung viel schlechter, argumentiert die Gewerkschaft IG Bau.

"Aufstand der Unsichtbaren" in Köln


In Viersen waren die Gebäudereiniger aller Schulen zum Streik aufgerufen. Die Stadt gehört zu den Schwerpunktstädten des bundesweiten Streiks. In Köln machten sich etwa 70 Gebäudereiniger unter dem Motto "Aufstand der Unsichtbaren" auf den Weg zur Domplatte.

Weitere Warnstreiks gibt es in Gelsenkirchen, Bottrop und Ennepetal. Da werden aber nicht alle Schulen betroffen sein, dafür aber zum Beispiel Seniorenheime oder Verwaltungsgebäude.

Am Montag (30.09.2019) gehen die Tarifverhandlungen in die 6. Runde. Die IG BAU fordert für die rund 650.000 Beschäftigten höhere Eingruppierung für Fachkräfte, einen Treuebonus und die Einführung eines Weihnachtsgeldes.
https://www1.wdr.de/nachrichten/warnstreik-gebaeudereiniger-102.html

ManOfConstantSorrow

Es ist wirklich interessant, daß sich neuerdings Arbeitskämpfe von prekären und migrantischen Beschäftigten häufen.

ZitatMit Warnstreiks wollen Gewerkschafter diese Woche Zuschläge und Weihnachtsgelder für die 60.000 Gebäudereiniger in Hessen erkämpfen. Die Arbeitgeber sind irritiert.
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,,Die wollen uns den Urlaub nehmen", glaubt Petrovic, und meint die gesamte Branche. Sie wünsche sich Weihnachtsgeld, sagt die Mutter einer Tochter. Viele ihrer Kolleginnen seien Teilzeitkräfte, die sollten einen Zuschlag bei Überstunden erhalten. ,,Und ein Jobticket wäre auch schön." Knapp 140 Euro kostet sie ein Monatsticket von Offenbach zum Flughafen, ein Zehntel des Monatslohns.
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Die Gewerkschaft tut sich allerdings schwer, viele Beschäftigte für ihren Arbeitskampf für höhere Zuschläge und das Weihnachtsgeld zu mobilisieren. 150 Putzkräfte sollen sich nach Angaben Körners am Warnstreik am Flughafen beteiligt haben. Zu Verspätungen sei es dadurch aber nicht gekommen, hieß es vom Flughafenbetreiber Fraport. In der Branche arbeiten viele Migranten und Frauen, die einen Konflikt mit ihren Arbeitgebern scheuen. Zudem ist die Organisation der Arbeitnehmer schwierig: Neben einigen großen Reinigungsfirmen gibt es auch viele kleine, in denen es meist keinen Betriebsrat gibt. Den Tarifverträgen können sich die Minifirmen allerdings nicht mehr entziehen. Seit Februar 2018 sind die Tarifverträge allgemeinverbindlich.
https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/frankfurt/gebaeudereiniger-im-streik-arbeitskampf-fuer-mehr-geld-16423786.html

Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

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