Paukenschlag bei Opel

Begonnen von besorgter bürger, 10:49:13 Mi. 04.November 2009

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counselor

Opel: Zukunftsprogramm zum Kampf um jeden Arbeitsplatz

31.05.12 - Im Mai hat GM/Opel die Verlagerung der gesamten Produktion des Astra von Rüsselsheim nach Ellesmere Port (England) und Gliwice (Polen) angekündigt. Im Gegenzug soll die ganze Zafira-Produktion aus Bochum nach Rüsselsheim gehen, was die Schließung des Bochumer Opel-Werks bedeuten würde. Gleichzeitig versucht der Konzernvorstand, die Arbeiter der verschiedenen Werke in Europa gegeneinander auszuspielen, damit sie Verschlechterungen akzeptieren. Auf der Betriebsversammlung am 21. Mai (siehe "rf-news"-Bericht) wagte es Opel-Chef Karl-Friedrich Stracke nicht, diese Pläne offen vorzutragen. Erst bis am 28. Juni soll dazu ein Konzept beschlossen werden. Um einen neuen Kampf gegen die Werksschließung und um jeden Arbeitsplatz vorzubereiten, haben kämpferische und klassenkämpferische Opelaner jetzt eine Kampfprogramm zusammen mit einer Unterschriftenliste herausgegeben. In dem Kampfprogramm heißt es unter anderem:

1. Um jeden Arbeitsplatz kämpfen - Kein zweites Antwerpen! Vor dem Hintergrund des drohenden neuen tiefen Kriseneinbruchs plant GM für Europa massenhafte Arbeitsplatzvernichtung bei Opel und PSA. ... Die unbefristete Übernahme der Azubis muss in allen Betrieben durchgesetzt werden! Machen wir unsere Gewerkschaft zur Kampforganisation!
2. Die anderen Autogiganten werden nachziehen, auch aufgrund des Absatzeinbruchs in Südeuropa. ...
3. Wir brauchen Arbeitsbedingungen, die wir unseren Kindern mit gutem Gewissen übergeben können. ... Keinen Cent Verzicht mehr - Schluss mit der Erpressung! Für Löhne von denen wir unsere Familien ernähren können. Volles Weihnachts- und Urlaubsgeld!
4. Um emissionsfreie Antriebe und umweltschonende Verkehrssysteme zu produzieren werden die Werke und Belegschaften dringend gebraucht. ... Während die Autokonzerne nur für ihren Maximalprofit produzieren lassen und die weitere Zerstörung unserer Lebensgrundlagen weitertreiben, treten wir für eine Produktion nach den Bedürfnissen der Menschheit im Einklang mit unserer Mutter Erde ein.
5. Die Grenze verläuft zwischen oben und unten – nicht zwischen den Standorten, Leih- und Stammarbeitern oder Nationalitäten. ... Keine Chance dem Antikommunismus, der die Arbeiterbewegung spaltet und ihr die Perspektive raubt!
6. Die menschenverachtende Arbeitsplatzvernichtung, Massenmobbing und Lohnraub ist völlig legal – ein Streik dagegen "illegal"? Man muss sich das Recht auf Streik nehmen und ein allseitiges und vollständiges gesetzliches Streikrecht durchsetzen! Fordern wir tagtäglich unsere demokratischen, gewerkschaftlichen und betrieblichen Rechte ein!
7. Jetzt ziehen wir Werktätigen Bilanz! Die Arbeiter bei Opel haben keine Verluste produziert. ... Für die 30-Stundenwoche bei vollem Lohnausgleich als europaweite Konzernvereinbarung!
8. Übernehmen wir selbst Verantwortung, statt auf längst gescheiterte Illusionen zu hoffen. ... Der Streik in Bochum 2004 dagegen hat den größten Weltkonzern in die Knie gezwungen! Diese Sprache verstehen sie.
9. Aufgegeben wird nicht - schließlich geht es nicht nur um uns. Keine noch so hohe Abfindung kann die Arbeitsplätze unserer Kinder ersetzen. Wenn die Opel-Arbeiter gekämpft haben, haben sie Siege erreicht und breite Solidarität erhalten! Rücken wir enger zusammen! Organisieren wir uns in der Gewerkschaft, werden selbst aktiv und stärken die kämpferische Richtung. Millionen Automobilarbeiter international werden eine Macht!

Erstunterzeichner: Fritz Hofmann, Betriebsrat Opel Eisenach, Annegret Gärtner-Leymann, Betriebsrätin Opel Bochum.
Weitere erwünscht!

Quelle: RF News

"Zukunftsprogramm" wird bei Opel breit diskutiert

01.06.12 - Heute melden verschiedene Zeitungen wie unter anderem die "WAZ", ein gestern statt gefundenes Treffen des GM-Vizechefs Stephen Girsky mit den Ministerpräsidenten der Länder mit Opel-Standorten sei "konstruktiv" verlaufen. Es sei ein "ermutigendes Signal" für die deutschen Opel-Werke, dass "noch keine Vorentscheidung gegen einzelne Standorte" gefallen sei. Gegenüber "rf-news" meinte dazu Rainer Weinmann von der Betriebsratsliste "Offensiv" bei Opel in Bochum:

"Inzwischen wurde bekannt, dass bereits auf einer Verwaltungsratssitzung von GM am 12. Juni in Detroit ein Beschluss gefasst werden soll, der dann angeblich 'unumstößlich' sein wird. Dies soll vom Opel-Aufsichtsrat am 28. Juni bestätigt werden. Offenbar drängt die GM-Führungsspitze aufgrund der dramatischen ökonomischen Entwicklung zu schnellen Entscheidungen. Die Weltwirtschaftskrise lässt den Pkw-Absatz gegenwärtig einbrechen. Bei Opel ging er im ersten Quartal um 14 Prozent zurück.

Es werden nun auch weitere Werke wie in Kaiserslautern und Eisenach zur Disposition gestellt. Interessanterweise lehnt die GM-Zentrale eine vorgeschlagene Verlagerung der Chevrolet-Produktion - die ebenfalls zu GM gehört - von Südkorea nach Europa ab, und zwar mit der Begründung, dass man es dort mit 'militanten Gewerkschaften' zu tun habe. Das zeigt doch, dass GM am meisten Angst vor einem entschlossenen und harten Kampf der Belegschaften hat.

Entsprechend wird auch von einem Streit zwischen zwei Richtungen im Verwaltungsrat berichtet: zwischen Vertretern, die ein hartes Vorgehen 'wie in Amerika' befürworten, und Vertretern, denen das zu gefährlich ist und die deshalb für die 'euröpäische Art und Weise' der Problemlösung plädieren. Gemeint ist damit die Fortführung bzw. Forcierung der Klassenzusammenarbeitspolitik.

In diesem Zusammenhang stehen auch intensive Gespräche in dieser und der letzten Woche unter Beteiligung des 1. Vorsitzenden der IG Metall, Berthold Huber: einmal mit den Ministerpräsidenten der betroffenen Bundesländer und dem GM-Vizechef, dann mit den Ministerpräsidenten und Vertretern aller Opel-Standorte und schließlich mit dem Gesamtbetriebsrat.

Wie sehr sich die Geschäftsleitung momentan davor hütet, zusätzlich 'Öl ins Feuer zu gießen', zeigt auch die Zusage, dass die vereinbarte 4,3-prozentige Tariferhöhung dieses Mal voll ausgezahlt werden soll. Dem voraus ging unter anderem eine Umfrage im Rahmen eines sogenannten 'Diagonal Slice Meeting', bei dem die Kollegen grüne und rote Zettel bekamen. Auf die grünen sollten sie schreiben, auf was sie zu verzichten bereit sind, auf die roten, was sie von Opel fordern. Alle grünen wurden leer abgegeben, auf den roten waren Sachen zu lesen wie 'Wir fordern unsere Lohnerhöhung', 'Opel soll die Verträge einhalten', 'Schluss mit der Arbeitshetze' usw.

Das unter anderem von der 'Offensiv'-Betriebsrätin Annegret Gärtner-Leymann vorgeschlagene und inzwischen breit verteilte 'Zukunftsprogramm zum Kampf um jeden Arbeitsplatz' wird zur Zeit überall diskutiert. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage der Perspektive unseres Kampfs. Das ist eine total aufgewühlte Diskussion, in der es Hin und Her geht. Davon, wie diese Fragen geklärt werden, wird auch maßgeblich abhängen, ob und wie der Kampf um jeden Arbeitsplatz geführt wird."

Quelle: RF News
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counselor

BASTA! - Opelaner-Frauen und Familien engagiert

Mit der drohenden Schließung des Bochumer Opel-Werkes hat uns GM eine deutliche Kampfansage gemacht. Seit Jahren erleben wir jeden Tag, wie die Arbeitshetze steigt, wie die Arbeiterinnen und Arbeiter bei Opel mit Massen-Mobbing-Methoden zur Kündigung getrieben werden sollen. Der Druck auf der Arbeit macht nicht nur die Opelaner, sondern auch ihre Familien kaputt. Ständig hängt uns die drohende Arbeitslosigkeit im Nacken. Die Gesundheit leidet, eine Lebensplanung ist fast nicht mehr möglich. Wir werden nicht zusehen, wie zigtausende Arbeitsplätze in Bochum und der Region vernichtet werden – NOKIA und SCHLECKER sind genug!

Die Profitgier von GM/Opel ist unerträglich geworden – die Zukunft unserer Kinder steht auf dem Spiel. Die Frauen und Familien in Ellesmere-Port und Gliwice sind in der gleichen Situation wie wir. An jedem Werk hängen zehntausende Arbeitsplätze, z.B. in der Zuliefererindustrie. Überall werden Arbeitsplätze gebraucht – eine Spaltung in Länder oder Standorte lehnen wir ab. Bisher hat sich GM/Opel auch die Zähne an den Bochumern ausgebissen, Kündigungen mussten zurückgenommen werden, die Tariferhöhung wird ausgezahlt.

Wir wollen nicht länger alleine mit dieser Situation fertig werden, sondern uns für eine lebenswerte Zukunft einsetzen – gemeinsam sind wir stark. Deshalb schließen wir, Frauen, Freundinnen, Mütter, Familien und Opel-Arbeiterinnen uns zusammen für den Kampf um jeden Arbeitsplatz. Damit wollen wir auch zeigen – wenn sich die Kolleginnen und Kollegen bei Opel für einen Streik entscheiden, sind wir da. Wir organisieren ab sofort die Solidarität, sammeln Spenden, machen eine Öffentlichkeitsarbeit und Protestaktionen. Wir stärken den Kollegen den Rücken bei ihrem Kampf, sagen aber auch ganz klar: Mit uns Frauen legt ihr euch besser nicht an! BASTA! Es ist genug! Für eine menschenwürdige Zukunft – Keine Schließung in Bochum oder einem anderen Standort!
BASTA! - Frauenkomitee"

Kontakt: Anne Fröhlich, Wittkampstraße 37, 44892 Bochum, Tel: 0234 3259065, Anne.Zorro@arcor.de

Quelle: RF News
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counselor

GM/Opel weicht vorerst vor offener Konfrontation zurück

13.06.12: Auf der Aktionärsversammlung am 12.6. wich GM-Chef Dan Akerson jeder Frage nach der Zukunft des Opel-Werkes in Bochum aus.

Das müsse erst im Rahmen eines ,,Gesamtkonzepts" geklärt werden. Heute erklärte das Betriebsratsbüro der Liste ,,Offensiv" dazu gegenüber der ,,Roten Fahne": ,,Wir haben damit eigentlich gerechnet. Wie wir ist die Mehrheit der Opelaner überzeugt: Die haben ihr Konzept in der Schublade! Aber GM/Opel spielt weiter auf Zeit und weicht vor einer offenen Konfrontation mit uns Opelanern zurück. Allerdings ist jetzt besondere Wachsamkeit geboten. Denn sie werden jetzt versuchen, ihren Plan mit vielen einzelnen Schritten durchzusetzen. Deshalb gilt es nicht abzuwarten. Heute früh haben 20 Vertrauensleute von der Wagenendfertigung die Initiative ergriffen und einen offenen Brief an Betriebsrat, Vertrauenskörperleitung und Jugendvertretung geschrieben. Darin fordern sie auf, dass wir alle mit der IG Metall den 28. Juni zu einem Aktionstag für den Kampf um jeden Arbeitsplatz machen. "

Quelle: RF News
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counselor

Opel Bochum: Keine Werksschließung weder 2014, 2016 noch später!

14.06.12 - Heute wurde bei vier selbständigen Aktionen im Opel-Werk Eisenach die Produktionslinie angehalten. Die Kollegen unterstrichen damit, dass sie die Auszahlung der Tariflohnerhöhung sofort verlangen und erklärten: ,,Wir verzichten nicht dafür, dass Bochum geschlossen wird." Das war eine Reaktion auf die Pressemeldung von gestern darüber, dass GM/Opel das Werk Bochum nach Auslaufen der Zafira-Produktion 2016/17 stilllegen will. Die Meldung erschien erst mal wie beiläufig nach 18 Uhr über die Agenturen, als viele Opelaner schon mit Gedanken bei der Fußballübertragung des Spiels Niederlande gegen Deutschland waren. Heute morgen waren dann die Nachrichten in den Massenmedien gut vorbereitet und breit gewalzt. Allein das zeigt, dass sich die Bosse von GM/Opel immer noch nicht trauen mit offenen Karten zu spielen. Ihr erklärter Plan, Opel-Bochum bis spätestens 2014 platt zu machen, ist gescheitert ...

Quelle: RF News
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Troll

Zitat,,Seit fast zehn Jahren geht es nur noch bergab"

Opel-Arbeiter Gerd Bücker im Interview mit der WSWS

Von Dietmar Henning
29. Juni 2012


Interview: wsws.org
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

counselor

Kurzarbeit jetzt auch bei Opel: "Warum sollen wir Arbeiter Lohnverluste hinnehmen?"

18.08.12 - Mit großem Medienecho wurden am 16. August die Pläne des Opel-Managements für Kurzarbeit in den Werken Rüsselsheim und Kaiserslautern für 6.000 Arbeiter bekannt gegeben. Am Mittwoch, 15. August, hatte die Geschäftsleitung die Belegschaft in Rüsselsheim informiert. Schon länger verhandelt das Opel-Management darüber mit der Bundesagentur für Arbeit (BA) und dem Betriebsrat. Die Kurzarbeit soll möglicherweise ab September beginnen, in Rüsselsheim für die 3.500 Kolleginnen und Kollegen in der Produktion des Insignia und Astra. Die Rede ist unter anderem davon, die Produktion dort jeden Freitag ruhen zu lassen. Das Opel-Management will auch die ca. 10.000 Angestellten der Entwicklung und Verwaltung in die Kurzarbeit einbeziehen. Für das Werk Eisenach ist ebenfalls Kurzarbeit im Gespräch ...

Quelle: RF News
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Strombolli

Ich behaupte, wenn in allen Branchen nur das hergestellt werden würde, was zur Bedarfsabdeckung der Menschen benötigt werden würde, hätten wir Vollbeschäftigung und eine 20 Stunden Woche. Aber leider gab es ja da noch im Kapitalismus die Reizworte Wachstum und Profit.
Sonst könnten ja evt. auch viele ökologischen Probleme mit der o.g. lediglichen "Bedarfsabdeckung" gelöst sein.

Wie war das noch mit den vernunftbegabten Lebewesen? Betonung eben auf vernunftbegabt. Die Möglichkeit wäre also da.
Das Systemmotto: "Gib mir Dein Geld! - Jetzt, Du dreckiges Opfer !!!! - Und habe immer ANGST VOR DEM MORGEN !!!"

"Hört auf, Profite über Menschen zu stellen!" Occupy
Permanent angelogen & VERARSCHT IN DEUTSCHLAND! - Ich habe mit Dir fertig

counselor

Bei Opel gibt es zum Jubiläum Kurzarbeit

10.000 Mitarbeiter werden in eine Zwangspause geschickt - und das ausgerechnet am 150. Firmengeburtstag ...

Quelle: Welt Online
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counselor

Opel plant auch in Eisenach Kurzarbeit

Auch Opel in Eisenach will im September seine Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken. Zunächst gehe es in der lokalen Vereinbarung um zehn Schichten im kommenden Monat, sagte am Freitag Betriebsratsvorsitzender Harald Lieske auf dpa-Anfrage.
...
Auto: Opel plant auch in Eisenach Kurzarbeit - weiter lesen auf FOCUS Online: http://www.focus.de/finanzen/news/auto-opel-plant-auch-in-eisenach-kurzarbeit_aid_806189.html
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counselor

Opel Eisenach will Nachtschicht streichen

Der Automobilkonzern Opel reagiert in Eisenach auf den Absatzeinbruch in Teilen Europas, vor allem in Frankreich, Spanien und Italien mit der Streichung der Nachtschicht.

Im Eisenacher Opelwerk könnte die Nachtschicht bald wegfallen. Die Geschäftsführung plane offenbar die Umstellung auf den Zwei-Schicht-Betrieb, bestätigte Betriebsratschef Harald Lieske, auf Anfrage unserer Zeitung ...

Quelle: Thüringer Allgemeine

PS: Bei der Informationsveranstaltung der Geschäftsleitung gab es viele wütende Zwischenrufe und Redebeiträge.
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dagobert

ZitatBochum ist überall

Philipp Rösler ist ,,sauer" auf das Management von General Motors und auch der deutsche Blätterwald schießt scharf in Richtung Detroit, während die Kanzlerin beharrlich schweigt und die Tagesschau sich über die Berichterstattung der amerikanischen Medien echauffiert. Die öffentliche Diskussion hierzulande erinnert immer mehr an die berühmten drei Affen – nichts sehen, nichts hören und nichts Unbequemes sagen. Dabei ist die angekündigte Schließung des Opel-Werks in Bochum nur ein weiterer Mosaikstein in der tiefgreifenden Wirtschaftskrise, in die nicht zuletzt die deutsche Regierung den Euroraum manövriert hat. Von Jens Berger
[...]
http://www.nachdenkseiten.de/?p=15444#more-15444
"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

Kuddel

Die Opel- Produktion in Bochum ist seit 11 Uhr unterbrochen. Etwa 3000 Mitarbeiter kämpfen gegen die geplante Schließung des Werks.

http://www.fr-online.de/wirtschaft/opel-bochum-protestaktion-bei-opel,1472780,21115224.html


Rappelkistenrebell

Weitere Auseinandersetzungen und Streiks finden bei OPEL in Bochum statt! Nach den Arbeitsniederlegungen werden sich die Auseinandersetzungen verschärfen! Laßt uns solidarisch die Opelaner in ihrem Kampf unterstützen!
Dieser Link "Opel aktuell" wird regelmäßig auktusalisiert!

http://www.rf-news.de/opel


Gegen System und Kapital!


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Strombolli

Die ganze kriminelle Regierungsbande ist unfähig Maßnahmen einzuleiten, die ihrem kapitalistischen Grundgedankengut zuwiderlaufen. Statt dafür zu sorgen, dass diese Traditionsbude sich von den Amis emanzipiert und ihre "besser gewordenen" Autos weltweit verkaufen kann oder die Dinger subventioniert an Leute mit zu alten Fahrzeugen kreativ verkauft (und damit auch den Bankensektor mit Realkrediten stärkt)..... statt dessen lassen sie OPEL krachen. Weil sie selbst ja lieber AUDI, Mercedes oder BMW fahren. Zur Not würde der Zweitwagen (der immer mitfährt) zur Sicherheit der Bonzen ja auch ein OPEL sein können.

Es bleibt dabei: Hartherzige, selbstverliebte Bande von Verbrechern am normalen Volk, die mit jedem Atemzug ihren Vereidigungsschwur Lügen strafen.
Das Systemmotto: "Gib mir Dein Geld! - Jetzt, Du dreckiges Opfer !!!! - Und habe immer ANGST VOR DEM MORGEN !!!"

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Rappelkistenrebell

Opel Bochum: Neue Ausgabe des "Blitz" erschienen!


24.05.13 - Unter der Schlagzeile "Streik statt Kapitulation!" erschien heute eine neue Ausgabe der gemeinsamen Zeitung von Kollegen für Kollegen aller Opel-Werke und Zulieferer in Deutschland, "Der Blitz".

Hier kann "Der Blitz" im pdf-Format gelesen werden.


http://rf-news.de/2013/kw-21/Opel_Blitz.pdf


Quelle

http://rf-news.de/2013/kw-21/opel-bochum-streik-statt-kapitulation





Gegen System und Kapital!


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Rappelkistenrebell

Solidarische Grüße an die Kollegen von Opel Bochum. Aufgezeichnet vom Jugendverband REBELL auf dem 16. Internationalen Pfingstjugendtreffen



An die Kollegen von Opel Bochum


Weitere Infos über den REBELL

www.rebell.info


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Rappelkistenrebell

 Klagen gegen Opel eingereicht – Nein zu Repressalien gegen den Kampf der Belegschaft



20.06.13 - In einer Pressemitteilung von gestern berichten die Betriebsrätin bei Opel Bochum, Annegret Gärtner-Leymann und Steffen Reichelt, stellvertretender Leiter der IG-Metall Vertrauenskörperleitung Opel Bochum über den Kampf gegen Repressalien gegen kämpferische und aktive Kolleginnen und Kollegen der Bochumer Opel Belegschaft. Der Kampf gegen diese Repressionen ist auch Teil der Anti-Antikommunismus-Bewegung. Immerhin sollen hier vor allem solche Kolleginnen und Kollegen abgestraft werden, die den Marxisten-Leninisten bzw. klassenkämpferischen Kärften zugerechnet werden. In der Pressemitteilung heißt es unter anderem:

"Während sie sich in der Öffentlichkeit in den letzten Wochen gerne verhandlungsbereit und auf der Suche nach ,,sozialverträglichen" Lösungen geben, erhöhen sie zugleich im Werk den Druck auf die Belegschaft und versuchen aktive Kollegen für ihren Protest zu maßregeln und damit die ganze Belegschaft einzuschüchtern. Der Opel-Vertrauensmann und Ersatz-Betriebsrat der Liste Offensiv, Rainer Weinmann, hat heute beim Arbeitsgericht Bochum Klage gegen die Adam Opel AG zur Entfernung einer Abmahnung eingereicht. (mehr dazu) (...)

Rainer Weinmanns Anwalt Roland Meister in der Klageschrift: 'Die Abmahnung richtet sich vor diesem Hintergrund nicht nur gegen den Kläger, sondern ist auch ein direkter Eingriff in die Rechte der Belegschaft und ihrer gewählten gewerkschaftlichen Vertreter und des Betriebsrats. Sie bedeutet einen unmittelbaren Eingriff in das demokratische Versammlungs-, Koalitions- und Streikrecht' (...)

Ebenfalls von RA Meister vertreten werden die Jugendvertreter Milan Sommer und Verena Vöhringer, im Kampf um ihr Recht auf Freistellung zu den JAV-Sitzungen und auf Übernahme als Jugendvertreter. Beide sind als kämpferische Auszubildende bzw. Jungfacharbeiter bekannt, haben auf Betriebsversammlungen und Protestaktionen für den Kampf um jeden Arbeitsplatz, Ausbildungsplatz und die unbefristete Übernahme klar Stellung genommen. Dafür werden sie zum Teil seit Jahren in ihren demokratischen Rechten und Freiheiten behindert. Auch das nehmen wir nicht mehr hin und werden diese Rechte erkämpfen.

Es richtet sich gegen die ganze Arbeiterbewegung, unsere gewerkschaftlichen Rechte und kann von keinem demokratisch gesinnten Menschen hingenommen werden, wenn Konzerne wie GM die Menschen massenhaft in die Arbeitslosigkeit treiben dürfen und gleichzeitig der Protest dagegen kriminalisiert, behindert und eingeschüchtert wird. In diesem Sinne sehen wir uns in der Pflicht, die demokratischen Rechte und Freiheiten der Beschäftigten gerade in dieser Situation zu verteidigen und zum Beispiel mit einem allseitigen und gesetzlichen Streikrecht auszubauen.

An der Belegschaft von Opel Bochum soll ein Exempel statuiert werden – machen wir ein Exempel für den Kampf um die Zukunft daraus – machen wir ein Exempel für den Kampf um die Zukunft daraus!

    für den Kampf um jeden Arbeits- und Ausbildungsplatz bei Opel!
    Verteidigung und Erweiterung unserer demokratischen Rechte und Freiheiten in Betrieb und Gewerkschaft!
    Rücknahme der Abmahnung gegen Rainer Weinmann"

Quelle

http://rf-news.de/2013/kw25/klagen-gegen-opel-eingereicht-2013-nein-zu-repressalien-gegen-den-kampf-der-belegschaft

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admin

Diese Meldung halte ich für ungemein wichtig:

ZitatUnmut beim Autobauer
Wilder Streik im Bochumer Opel-Werk

Nach einer 17-stündigen Belegschaftsversammlung hatten einige Mitarbeiter des Bochumer Opel-Werks offenbar genug. Zahlreiche Beschäftigte blieben illegal der Arbeit fern – und überraschten selbst ihren Betriebsratschef.


BochumBei Opel ist ein Teil der Belegschaft im Werk Bochum in der Nacht auf Dienstag in einen wilden Streik getreten. Nach einer Belegschaftsversammlung an dem Standort im Ruhrgebiet, die bis in die tiefe Nacht dauerte, hätten sich bis zur Frühschicht um 7 Uhr rund 140 Beschäftigte an einer ,,illegalen Arbeitsniederlegung" beteiligt, sagte ein Opel-Sprecher am Dienstag und bestätigte damit einen Bericht der ,,Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" vom Mittwoch. Nach der Belegschaftsversammlung hätten ,,einige Mitarbeiter" ihre Kollegen aufgerufen, nicht an die Bänder zu gehen. Diesem Aufruf seien rund 140 Beschäftigte gefolgt.

Insgesamt arbeiten bei Opel in Bochum in der Nachtschicht nach Unternehmensangaben zwischen 800 und 1000 Beschäftigte. Wie der Opel-Sprecher sagte, habe es als Folge der Arbeitsniederlegung in der Nacht auf Dienstag nur eine ,,eingeschränkte Produktion" gegeben. Mit der Frühschicht ab sieben Uhr aber sei die Fertigung wieder normal gelaufen. Ob disziplinarische Schritte gegen die am Streik beteiligten Mitarbeiter eingeleitet würden, sei ,,noch nicht entschieden".

Die Belegschaftsversammlung, bei der es um die geplante Schließung des Standorts ging, hatte nach Betriebsratsangaben am Montag um 8 Uhr am Morgen begonnen und bis Dienstag um 1 Uhr gedauert. 51 Redner hätten sich zu Wort gemeldet. Es sei die ,,längste Belegschaftsversammlung in der Geschichte von Opel" gewesen, erklärte der Betriebsrat. Opel will das Werk Ende 2014 schließen.

Der Bochumer Betriebsrat-Chef, Rainer Einenkel, der laut ,,WAZ" nicht zu der Arbeitsniederlegung aufgerufen hatte, sprach in der Zeitung von einer ,,demokratischen Entscheidung" der Mitarbeiter. Er selbst distanzierte sich von wilden Streiks: ,,Ich glaube, wir müssen den Weg der Verhandlungen gehen", sagte der Betriebsrat-Chef.
http://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/unmut-beim-autobauer-wilder-streik-im-bochumer-opel-werk/8769778.html

!!!

Kuddel

ZitatOpel-Nachtschicht legt Arbeit nieder — Werksleitung übt Druck auf Frühschicht aus

Beschäftigte der Nachschicht des Opel-Werks in Bochum haben nach einer historisch langen Belegschaftsversammlung in der Nacht von Montag auf Dienstag die Arbeit niedergelegt. ,,Es geht darum, Druck aufzubauen", heißt es in einer Erklärung der Schicht. Im Gegenzug übte die Werksleitung Druck auf die Frühschicht aus, als diese den Streik fortsetzen wollte.


Nach einer historisch langen, 17-stündigen Belegschaftsversammlung hat die Nachtschicht im Opel-Werk Bochum in der Nacht von Montag auf Dienstag von 1 bis 6 Uhr die Arbeit niedergelegt. Bei einer Gegenstimme votierte ein Großteil für den selbstständigen Streik, der an die Frühschicht weitergegeben werden sollte.

Diese indes nahm morgens die Arbeit auf, nachdem, so IG-Metall-Vertrauensmann Steffen Reichelt, ,,massiver Druck von der Werksleitung gegen die Kollegen ausgeübt wurde, die weiterstreiken wollten".

,,Es geht uns darum, endlich Druck aufzubauen und Klarheit zu bekommen. Wir wollen uns nicht weiter vertrösten lassen. Es geht nicht einfach um Abfindungen, sondern um den Erhalt des Werkes und unserer Arbeitsplätze", so Reichelt, der auch stellvertretendes Mitglied im Betriebsrat ist und sagte, dass die Arbeitnehmervertretung in der Frage ,,durchaus gespalten" sei, ob das Werk trotz der Schließungsankündigung von General Motors noch zu halten sei. Viele Opelaner sähen durchaus eine Chance, dass über 2014 hinaus in Bochum Autos gebaut werden.

Verhandlungen mit Druck erzwingen

,,Aber General Motors werden wir dazu nicht in Verhandlungen kriegen, sondern nur durch Druck. Und der ist erst dann da, wenn wir keine Autos bauen", so der 38-Jährige. 2004, als das Werk schon einmal auf der ,,Abschussliste" gestanden habe, sei dies mit der siebentägigen Arbeitsniederlegung gelungen. Den Streik der Nachtschicht bezeichnet er als ,,wichtiges Signal".

Opel-Nachtschicht legt Arbeit in Bochumer Werk nieder | WAZ.de - Lesen Sie mehr auf:
http://www.derwesten.de/staedte/bochum/opel-nachtschicht-legt-arbeit-nieder-werksleitung-uebt-druck-auf-fruehschicht-aus-id8424560.html#1320581531
http://www.derwesten.de/staedte/bochum/opel-nachtschicht-legt-arbeit-nieder-werksleitung-uebt-druck-auf-fruehschicht-aus-id8424560.html#34082252

Kuddel

ZitatOpel-Werksleitung sieht Streik der Nachtschicht als ,,illegale Arbeitsniederlegung"

Zwei Wochen vor dem Beginn der Sondierungsgespräche zwischen IG Metall und Opel-Management um Sozialplan und Anschlussarbeitsplätze spitzen sich die Meinungsverschiedenheiten auf Arbeitnehmerseite zu. Ein Teil der Nachtschicht legte in der Nacht von Montag auf Dienstag die Arbeit nieder.

Nach einer historisch langen, 17-stündigen Belegschaftsversammlung , der längsten in der Bochumer Werks-Geschichte, hat ein Teil der Opel-Nachtschicht in der Nacht von Montag auf Dienstag von 1 bis 6 Uhr die Arbeit niedergelegt . Bei nur einer Gegenstimme habe die Schicht für den ,,selbstständigen Streik", so Sprecher Steffen Reichelt, gestimmt, der an die Frühschicht weitergegeben werden sollte, wie es in einer Erklärung heißt.

Die Werksleitung sprach derweil von 140 Beschäftigten, die nach der bis 1 Uhr nachts dauernden Belegschaftsversammlung nicht an ihre Arbeitsplätze zurückgekehrt seien, und von einer ,,illegalen Arbeitsniederlegung". Die Morgenschicht habe wieder komplett von 7 statt von 6 Uhr an gearbeitet. ,,Es sind in der Nacht Autos vom Band gelaufen, aber es ist ein Notprogramm gelaufen", sagte Opel -Sprecher Alexander Bazio.
Arbeitsniederlegung kam nicht überraschend

Für Betriebsrats-Chef Rainer Einenkel kam die Arbeitsniederlegung nicht unbedingt überraschend. Durchblicken lässt er, dass der Streik nicht seine Haltung widerspiegelt: ,,Das war eine demokratische Entscheidung. Aber ich glaube wir müssen den Weg von Verhandlungen gehen." Am 24. September treffen IG Metall und Opel-Management zu Sondierungsgesprächen zusammen. Ein Sprecher der IG Metall in NRW betonte, zu der Arbeitsniederlegung habe es ,,weder vom Betriebsrat noch von der Gewerkschaftsseite einen Aufruf gegeben".

Produktion pro Tag liegt bei mehr als 500 Autos


Mehr als 500 Autos werden im Bochumer Werk tagtäglich produziert. Nur ein Bruchteil davon ging am Montag und in der Nacht auf Dienstag vom Band.

Dabei gehen die meisten ,,Einbußen" auf das Konto der langen Belegschaftsversammlung. Eingeschränkt war allerdings auch die Nachtproduktion.

Von 8 Uhr morgens bis 1 Uhr nachts hatte die Belegschaftsversammlung gedauert, mit 17 Stunden und 51 Rednern war sie die längste in der Opel-Geschichte.


Etwa 500 Beschäftigte, so schätzt IG-Metall-Vertrauensmann Reichelt, hätten sich für eine Arbeitsniederlegung ausgesprochen. Der größere Teil davon habe dann doch die Arbeit wieder aufgenommen, etwa 140 Beschäftigte aber die gesamte Schicht hindurch nicht gearbeitet. ,,Es geht uns darum, endlich Druck aufzubauen und Klarheit zu bekommen. Wir wollen uns nicht weiter vertrösten lassen. Es geht um den Erhalt des Werkes und unserer Arbeitsplätze", so Reichelt, der davon spricht, dass die Arbeitnehmervertretung in der Frage ,,durchaus gespalten" sei, ob das Werk trotz der Schließungsankündigung von General Motors noch zu halten sei.

,,Aber General Motors werden wir dazu nicht in Verhandlungen kriegen, sondern nur durch Druck. Und der ist erst dann da, wenn wir keine Autos bauen", so der 38-Jährige. 2004, als das Werk schon einmal auf der ,,Abschussliste" (O-Ton) gestanden habe, sei dies mit der siebentägigen Arbeitsniederlegung gelungen. Den Streik der Nachtschicht bezeichnet er als ,,wichtiges Signal". Zurückhaltend gibt sich der Betriebsrat. ,,Wir werden die weitere Entwicklung beobachten", so Rainer Einenkel.
http://www.derwesten.de/staedte/bochum/opel-werksleitung-sieht-streik-der-nachtschicht-als-illegale-arbeitsniederlegung-id8426206.html#494184590

Kuddel

Opel Bochum: "Die deutliche Mehrheit der Produktionsarbeiter hat diesen Streik geführt"

Steffen Reichelt, stellvertretender Leiter des IGM-Vertrauenskörpers bei Opel in Bochum, hat der "WAZ"-Lokalredaktion Bochum folgende Gegendarstellung zum Artikel "Teile der Nachtschicht streiken" in der Lokalausgabe Bochum vom 11. September zukommen lassen:

ZitatSehr geehrte Damen und Herren,

in dem oben genannten Artikel werde ich wie folgt zitiert, dass nur "etwa 140 Beschäftigte ... die gesamte Schicht hindurch nicht gearbeitet" hätten und der "größere Teil ... dann doch die Arbeit wieder aufgenommen" habe. Diese Aussage habe ich gegenüber Ihrem Redakteur Herrn Rogowski in unseren Telefongesprächen nicht getroffen.

Die Zahl der 140 Kollegen bezieht sich auf diejenigen Mitarbeiter der Nachtschicht, die sich bis zum Schichtwechsel am Versammlungsort im Gebäude D3 befanden. Auch wenn Mitarbeiter im Verlaufe der Schicht diesen Versammlungsort verließen und sich in anderen Teilen des Werks aufhielten, bedeutet das nicht, dass sie alle die Arbeit wieder aufnahmen.

Tatsache ist, dass nach der offiziellen Beendigung der Betriebsversammlung durch den Betriebsratsvorsitzenden 500 bis 600 Kollegen in einer Abstimmung dafür stimmten, die Arbeit nicht wieder aufzunehmen. Die deutliche Mehrheit der Produktionsarbeiter hat diesen Streik geführt. Nach der Pause um 2.30 Uhr gingen Kollegen in ihre Arbeitsbereiche, um ihre Taschen von dort zu holen. Dort wurden sie von Vorgesetzten zum Teil massiv unter Druck gesetzt, die Arbeit wieder aufzunehmen. Dem folgten jedoch nur wenige Kollegen.

So wurden in den Linienbereichen des General Assembly (Karosseriefertigmontage und Wagenendmontage) bis zum Ende der Nachtschicht nur 12 bzw. 15 Fahrzeuge gefertigt. Das entspricht nur ca. 10 Prozent des für diesen Zeitraum üblichen Produktionsvolumens. Die in dem Artikel veröffentlichte Behauptung entspricht nicht der Wahrheit und geht auf eine Fehlinformation des Pressesprechers der Werksleitung, Alexander Bazio, zurück.

Mit freundlichen Grüßen,
Steffen Reichelt

Rappelkistenrebell

 Opel Bochum: "Geheimste Verhandlungen aller Zeiten"


18.01.14 - Bei Opel in Bochum sollten dieser Tage die Inhalte des sogenannten "Sozialtarifvertrags" bekannt gegeben werden. Das verzögert sich nun offenbar aufgrund der massenhaften Kritik daran aus der Belegschaft. Diese stand auch mit im Zentrum der Belegschaftsversammlung am 9. Dezember ("rf-news" berichtete). Auf die aktuelle Entwicklung geht ein neues Flugblatts der Initiative für eine kämpferische gewerkschaftliche Betriebsratsarbeit "Offensiv" bei Opel in Bochum ein. In einem Artikel mit der Überschrift "Geheimste Verhandlungen aller Zeiten" heißt es darin:

Im Eiltempo wollte das Management noch vor Weihnachten den Abwicklungs-Tarifvertrag durchwinken. Aber die massenhafte Kritik der Belegschaft machte dem einen Strich durch die Rechnung. Um dennoch die ruhigste Werksschließung aller Zeiten durchzusetzen, spielen sie nun wieder auf Zeit: Die Produktionsplanung ist ein einziges Chaos, kurzfristige Schichtabsagen und massenhaft Gerüchte. Das aktuelle BR-Flugblatt erschien vielen, als hätten sie sich im Jahr vertan: "Die Verhandlungen gehen weiter". Das kennen wir schon aus 2012 und 2013. Solche Flugblätter würden sie wohl noch verteilen, wenn das Werk längst geschlossen wäre.

Der Eckpunktevertrag ist immer noch streng geheim - sanktioniert vom Arbeitsgericht Bochum (siehe Bericht). Laut BR-Verhandlungskommisson ist seit Mitte November nichts passiert. Keine einzige Frage konnte geklärt werden und es gibt keinen neuen Verhandlungstermin. Wer soll das denn glauben? Gleichzeitig macht die Geschäftsleitung Druck und lässt über Bazio verkünden: "Der Vertrag ist auf jeden Fall noch im Januar fertig." Offenbar ist die Geschäftsleitung mit dem Verhandlungsstand zufrieden, was für uns nichts Gutes heißen kann.

Viele Kollegen fragen sich: Ist in Wirklichkeit schon alles fertig, aber wir sollen den Vertrag erst nach den BR-Wahlen erhalten? Oder wenn wir unser Soll an Autos erfüllt haben?

Vom Grundsatz wissen wir alle, was im (Un-)"Sozialtarifvertrag" stehen wird - die kampflose Abwicklung unseres Werkes, als billigste und ruhigste Werksschließung aller Zeiten. ...

Es kann nun nicht um Abwarten auf den Vertrag gehen. Wir sollten uns auch nicht auf eine manipulative Pseudo-Abstimmung vertrösten lassen, sondern jetzt den Kampf organisieren!

Vielen geht es gegen den Strich, sich kampflos abwickeln zu lassen. Manche sagen, es sei eh gelaufen. Aber können wir uns den "Luxus" leisten, jetzt aufzugeben? ... Es erweist sich immer mehr als ein Luftschloss, dass angeblich alle möglichen Firmen auf arbeitslose Opelaner warten. Daran ändern auch noch so viele "Lotsen" und "Profilings" nichts.

Wir Arbeiter werden immer wieder und überall um unsere Arbeitsplätze kämpfen müssen. Warum also nicht, solange wir noch eine kampferprobte Belegschaft haben?

Wir Bochumer Opelaner haben es zusammen mit vielen solidarischen Menschen in der Hand, ob dies das letzte Jahr unseres Werkes wird oder wir zehn Jahre nach 2004 unsere Geschichte weiter schreiben und ein neues starkes Signal der Arbeiteroffensive setzen.

Hier der komplette Text des Flugblatts:

Seite 1


http://www.rf-news.de/2014/kw03/Offensiv_1.pdf




Seite 2


http://www.rf-news.de/2014/kw03/Offensiv_2.pdf






Quelle

http://www.rf-news.de/2014/kw03/opel-bochum-geheimste-verhandlungen-aller-zeiten-1


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Rappelkistenrebell

 Einenkel: "Zustimmen oder in den politischen Streik treten"


18.01.14 - Wir dokumentieren an dieser Stelle einen weiteren Artikel aus dem neuen Flugblatt der Initiative für eine kämpferische gewerkschaftliche Betriebsratsarbeit "Offensiv" bei Opel in Bochum (siehe Haupttext):

Leider müssen wir mittlerweile für eigentlich Selbstverständliches die Gerichte bemühen. Zu Recht beantragte unsere Betriebsrätin Annegret Gärtner-Leymann beim Amtsgericht Bochum eine einstweilige Verfügung zur Herausgabe des "Ecpunktepapiers". Wer erwartete, das Gericht würde für die Belegschaft entscheiden, hatte sich getäuscht.

Richter Dr. Sascha Dewender (Mitglied des Parteivorstands der CDU Bochum-Mitte!) nahm Rainer Einenkel in Schutz und wies die Klage ab: "Ich vermute, sie haben nichts geschrieben und geben nichts zur Einsicht, weil sie nichts haben." Deutlich stellte er seine Abneigung gegenüber als links bekannten Arbeitervertretern zur Schau.

Die anwesenden Betriebsräte der BR-Mehrheit machten sich mit Zwischenrufen über das berechtigte Anliegen lustig. Vor der Belegschaft auf der Betriebsversammlung trauten sie sich das nicht, als T. Ropel mit seiner einstündigen antikommunistischen Hetzrede gegen Streik und gegen "Offensiv" keine Hand zum Applaus bewegen konnte und nur viel Kopfschütteln und Kritik erntete.

Einenkel setzte dem am 11.12. mit einer Hetz-Email gegen Annegret die Krone auf. Die Klage sei "ein parteipolitischer Nebenschauplatz" und würde "durch eine politische Gruppe" unterstützt. Anscheinend hat Einenkel kein Problem mit der Parteipolitik der CDU, solange man sich gegen Marxisten-Leninisten einig ist. Wie abgehoben muss man sein, so mit den Sorgen der Kollegen und Familien umzugehen?

Was ist schlimmer: Eine BR-Spitze, die eine solche Vereinbarung vor der Belegschaft verheimlicht, oder eine, die einer so weitreichenden Vereinbarung ohne schriftliche Unterlagen ihre Zustimmung gibt? Was steht in diesem so gut gehüteten Vertrag, was die Belegschaft nicht wissen soll?

Wenigstens in einem Punkt war Einenkel bemerkenswert ehrlich: "Wir hatten an dem Tag nur die Wahl, entweder zuzustimmen oder in den politischen Streik zu treten."

Quelle

http://www.rf-news.de/2014/kw03/einenkel-zustimmen-oder-in-den-politischen-streik-treten

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Strombolli

Es wird schon so sein, wie ich es damals gelernt habe: Die Widersprüche müssen sich so zuspitzen, dass es knallt. Dieses Level ist offensichtlich noch nicht erreicht.
Das Systemmotto: "Gib mir Dein Geld! - Jetzt, Du dreckiges Opfer !!!! - Und habe immer ANGST VOR DEM MORGEN !!!"

"Hört auf, Profite über Menschen zu stellen!" Occupy
Permanent angelogen & VERARSCHT IN DEUTSCHLAND! - Ich habe mit Dir fertig

Kuddel

ZitatDie Widersprüche müssen sich so zuspitzen, dass es knallt.

Ich wiederhole es hier zum 1000sten Mal: Das alleinige Hoffen auf Zuspitzung der Widersprüche und die Ausweitung des Elends ist falsch!
Es bringt nur Leid und geht oft nach hinten (nach Rechtsaußen!) los.

Politische Diskussionen und Strukturen sind notwendig.
Bei OPEL gibt es z.B. das Kollegeninfo GoG ("Gegenwehr ohne Grenzen") wie es bei vielen Autoherstellern gewerkschaftsunabhängige Kollegenzeitungen gibt. Ohne solche Strukturen wären die bisherigen Aktionen und wilden Streiks nicht denkbar gewesen.
Es ist nicht notwenig Parteien oder große Apparate aufzubauen. Es ist aber essentiell, daß sich Leute zum Austausch treffen, sei es im Privaten Rahmen oder als Stammtisch. Es müssen Ansprechpartner bekannt sein und es müssen Leute da sein, die, wenn etwas losgeht, mit praktischen Dingen wie dem Druck von Flugblättern, Erstellen von Transparente etc. helfen können.

Der reine Aufbau persönlichen Frusts führt eher zu Spannungen und Gewalt untereinander und treibt die Frustrierten in die Arme der Rechtspopulisten.

Rappelkistenrebell

Opel Bochum: Protestkundgebung am Montag um 11.55 Uhr


22.03.14 – Am gestrigen Freitag ging bei Opel Bochum ein Flugblatt der IG Metall von Hand zu Hand. Es ruft zur Protestkundgebung am kommenden Montag, den 24. März nach Bochum. Endlich Protest gegen die rigorose Werksschließung von Opel/GM – das spricht dem Gros der Belegschaft und zehntausenden Arbeitern weit über die Region hinaus aus dem Herzen. Endlich und höchste Zeit, sagen viele. Gleichzeitig muss man feststellen, dass das Flugblatt weiter vollständig auf der Linie der IG-Metall-Spitze fährt, die vor GM/Opel kapituliert hat. Denn attackiert wird nicht etwa die Schließung durch Opel/GM oder ihre Profitgier und Ausbeutung. Gefordert werden ,,verbindliche Ersatzarbeitsplätze, belastbare Investitionszusagen, verlässliche Antworten auf alle offenen Fragen, verbesserte Austrittsprogramm."

Viele Kolleginnen und Kollegen fragen auch, warum diese Aktion so kurzfristig organisiert wird und die Mobilisierung mit angezogener Handbremse läuft. Soll so die breite Solidarität aus dem Revier erschwert werden? Soll der Eindruck vermittelt werden: seht ihr, wir stehen allein. Es ist fraglich, ob das aufgeht. Denn – trotz Ärger und Verwunderung über den plötzlichen Aktionismus - überlegen verschiedene Belegschaften bereits, noch wenigstens Delegationen für Montag zu organisieren.

Offenbar ist diesmal auch überbetriebliche Solidarität erwünscht. Denn auf dem Flugblatt heiß es wörtlich zur Kundgebung: ,,Jedes IG Metall Mitglied hat das Recht, daran teilzunehmen." Solidarität wurde in der Vergangenheit von der Betriebsratsspitze auch gerne mal abgeblockt. Vor allem wenn sie für einen selbständigen Streik sprach oder gar im Verdacht stand, der MLPD aufgeschlossen gegenüber zu stehen. Dafür wurde von Einenkel eigens der Begriff der "unerwünschten Solidarität" geprägt.

Das Flugblatt wurde am Donnerstag um 22.00 Uhr auf die Homepage der Betriebsratsliste von Rainer Einenkel gestellt. Am Vorabend des Prozess in Hamm. Auf der Homepage der IG Metall Bochum findet man es gar nicht. Dort gibt es nur ein Flugblatt "Opel muss liefern" vom 14. März 2014, das kein Wort über geplante Aktionen verliert.

,,Diese Aktion erklärt sich nur aus der andauernden Unruhe und Unzufriedenheit der Belegschaft", so Opel-Ersatzbetriebsrat Klaus Leymann, von der OFFENSIV-Betriebsratsliste gegenüber rf-news. ,,Wir begrüßen diese Aktion, beteiligen uns und mobilisieren. Aber wir wollen darauf Einfluss nehmen, dass sie im Sinne des Kampfs um jeden Arbeitsplatz bei Opel Bochum läuft. Wir wollen nicht auf die Straße gehen, für irgendwelche Schönheitskorrekturen an der Werkschließung."

Mit der Kundgebung ist der Versuch, die ruhigste Werksschließung aller Zeiten durchzuziehen, gescheitert. Aber auch eine von Kämpfen begleitete Werksschließung ist nicht zu akzeptieren. Dass diese Kundgebung kurzfristig, fast schon über Nacht, organisiert wird, lässt sich nur mit dem wachsenden Druck aus der Belegschaft erklären. Immer weniger Kolleginnen und Kollegen wollen ihre Arbeitsplätze still und leise zur Schlachtbank tragen lassen. Sie wollen gegen Opel/GM um ihr Werk und ihre Arbeitsplätze kämpfen.

Das Flugblatt der IG Metall trägt die Überschrift ,,Opelaner brauchen Zukunft". Für ihre nächste Zukunft brauchen die Bochumer Opel-Arbeiterinnen und -Arbeiter sowie Beschäftigte bei Zulieferern die Arbeitsplätze und den Erhalt des Werkes. Für die Zukunft insgesamt muss über gesellschaftliche Alternativen nachgedacht werden. Alternativen, in denen nicht eine Konzernleitung mit Federstrich die Zukunft von zehntausenden Familien abwickeln kann. Eine echte sozialistische Gesellschaft, wo die Produktionsmittel gemeinschaftliches Eigentum der Gesellschaft sind.

Die Kundgebung findet am Montag, den 24. März 2014 um 11.55 Uhr vor der Rundsporthalle in Bochum statt (Küpperstraße / Am Stadion).
Artikelaktionen

Quelle

http://www.rf-news.de/2014/kw12/protestkundgebung-bei-opel-bochum-am-montag-2013-aber-wofuer
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Opel Bochum: Seit 7:00 Uhr ruht die Produktion - Autokorso nach Straßenblockade




Transparent gegen die Kapitulation vor Opel/GM (rf-foto)



24.3.14 (13:05 Uhr) - Derzeit bewegt sich der Protest mit einem Autokorso zu Tor 4 des Bochumer Opel-Werk I.

(12:45 Uhr) - Vor den Augen der fassungslosen Kolleginnen und Kollegen beendete unter einem ohrenbetäubenden Pfeifkonzert die IG Metall nach nicht einmal einer halben Stunde die Kundgebung heute Mittag in Bochum. Aber der Reihe nach. Um 11:55 Uhr hatten sich nach Angaben der IG Metall rund 1.000 Kolleginnen und Kollegen vor der Rundsporthalle versammelt, wo derzeit Verhandlungen zwischen der IG Metall und Opel laufen. ,,Fast die komplette A-Schicht ist da", erklärt einer der Kollegen gegenüber rf-news. ,,Seit 7:00 Uhr ruht die Produktion im Bochumer Opel Werk." Gemeinsam kam entschlossen und selbstbewusst eine größere Gruppe aus dem Werk, mit Kolleginnen und Kollegen der Offensiv-Betriebsratsliste an der Spitze. Sie eröffneten um 11:30 Uhr ein offenes Mikrofon.

Dort sprach als erstes die Offensiv-Betriebsrätin Annegret Gärtner Leymann, gefolgt vom stellvertretenden VK-Leiter Steffen Reichelt und weiteren Opel-Kollegen. Solidarität überbrachten u.a. der Landesvorsitzende der MLPD Jupp Eiker, Kollegen von Thyssen-Krupp Duisburg, von Johnson Controls, Frauen der BASTA-Gruppe und Vertreterinnen des Solidaritätskreises. Weitere Solidaritätsdelegationen aus den Betrieben des Ruhrgebiet sind vor Ort.

Um kurz vor 12:00 Uhr begann dann die offizielle Kundgebung der IG Metall. Bezirksvorsitzender Knut Giesler berichtete über den Stand der laufenden Verhandlungen zu einem Sozialtarifvertrag. Er bat darum, die Verhandlungen ungestört führen zu können. Es würde zum Besten aller verhandelt, das soll man in Ruhe gewähren lassen. Aber die Stimmung ist ganz anders. Die Kolleginnen und Kollegen sind geladen und wollen um ihre Arbeitsplätze kämpfen. Keine Hand regt sich zum Applaus für Giesler.

Dann folgte Betriebsratsvorsitzender Rainer Einenkel, der aber kaum konkretes berichtete, sondern Personalvorstand Ullrich Schumacher nach vorne schob. Dieser berichtete über die sattsam bekannten 256 Ersatzarbeitsplätze in der Ersatzteilhaltung und einer geplanten Transfergesellschaft. ,,Da hätte man sich mehr erwartet", so die IG Metall Vertreterin, um dann die Kundgebung unter gellenden Pfiffen der Kollegen zu beenden. Steffen Reichelt durfte nicht mehr sprechen. Schnell waren aber Ersatzlautsprecher da.

Bis zu 250 Kolleginnen und Kollegen demonstrierten dann auf die Castroper Straße, wo sie derzeit die Kreuzung zum Stadionring blockiert halten. Die Polizei sperrt den Verkehr und verhält sich kooperativ. ,,Die Presse und alle sollen wissen: Wir Opelaner leben noch und stehen hier für unser Werk", so ein Kollege auf der Kreuzung. Derzeit läuft die Diskussion, wie zu Schichtbeginn um 14:00 Uhr die Auseinandersetzung fortgeführt werden kann.

rf-news wird weiter berichten


Quelle

http://www.rf-news.de/2014/kw13/opel-bochum-seit-7-00-uhr-ruht-die-produktion-derzeit-strassenblockade

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Kuddel


Rappelkistenrebell

Opel Bochum: Beindruckender Kampftag der Belegschaft

24.03.14 – Mit einem mehrstündigen Streik, Kundgebung, Demonstration, Straßenblockade und Autokorso zeigten die Bochumer Opelaner heute selbstbewusst Flagge im Kampf um ihre Arbeitsplätze. Bereits vor Beginn der Frühschicht wurde eine Extra-Ausgabe der Kollegen-Zeitung ,,Der Blitz" verteilt mit dem Titel: ,,Heute zur Kundgebung um 11.55 Uhr! Ja zum Kampf – Nein zum Kniefall!" Damit sprach er der Mehrheit aus dem Herzen. Nach Angaben der IG Metall versammelten sich über 1.000 Kolleginnen und Kollegen vor der Rundsporthalle, wo heute Verhandlungen zwischen der IG Metall und Opel liefen. ,,Fast die komplette B-Schicht ist da", erklärte ein Kollege gegenüber rf-news. ,,Seit 10:30 ruht die Produktion im Bochumer Opel Werk." Gemeinsam, entschlossen und selbstbewusst kam eine größere Gruppe aus dem Werk, mit Kolleginnen und Kollegen der Offensiv-Betriebsratsliste an der Spitze. Sie eröffneten um 11:30 Uhr ein offenes Mikrofon.

Am offenen Mikrofon sprach die Offensiv-Betriebsrätin Annegret Gärtner-Leymann, gefolgt vom stellvertretenden VK-Leiter Steffen Reichelt und weiteren Opel-Kollegen. Solidarität überbrachten u.a. der Landesvorsitzende der MLPD Jupp Eicker, Kollegen von Thyssen-Krupp Duisburg, von Johnson Controls, Frauen der BASTA-Gruppe und Vertreterinnen des Solidaritätskreises. Weitere Solidaritätsdelegationen aus den Betrieben des Ruhrgebiets waren vor Ort, u.a. von Bosch Rexrodt aus Witten oder Bergarbeiter von Auguste Victoria in Marl. Vor allem wurde Opel/GM ins Visier genommen. Ein Konzern, der für seine Profite rigoros die Werksschließung in Bochum betreibt. Damit ruiniert er die Existenz zehntausender Familien bei Opel, Zulieferern, aber auch Selbstständige, Händler usw.

Um kurz vor 12:00 Uhr begann dann die offizielle Kundgebung der IG Metall. In wohlfeilen Worten versuchte IGM-Bezirksleiter Knut Giesler die Einrichtung einer zweijährigen Transfergesellschaft als Erfolg zu verkaufen. Als Trostpflaster wurde der Erhalt von 265 Arbeitsplätzen bei den Ersatzteilen verkündet. Er bat, die Verhandlungen ungestört führen zu können. Es würde zum Besten aller verhandelt. Aber die Stimmung in der Belegschaft ist ganz anders. Die Kolleginnen und Kollegen sind geladen und wollen um ihre Arbeitsplätze kämpfen. Keine Hand regt sich zum Applaus für Giesler. Im Gegenteil fielen Zwischenrufe wie: ,,Was soll das?" oder ,,Was tun wir hier überhaupt?"

Man muss wissen, dass die IG-Metall Bezirksleitung und die rechte Betriebsratsspitze um Rainer Einenkel die heutige Kundgebung nur auf massiven Druck der Belegschaft kurzfristig und schlecht organisierten. (mehr dazu) Der Ablauf war von ihrer Seite dann auch ein erbärmliches Schauspiel.

Auf Giesler folgte Betriebsratsvorsitzender Rainer Einenkel, der aber ebenfalls nichts Neues zu berichten wusste. Im weiteren schob er Opel-Personalvorstand Ulrich Schumacher mit den Worten: ,,Herr Schumacher, sie hätten schon längst vor diesen Menschen sprechen sollen", nach vorne. Was dieser dann ablieferte brachte die Stimmung auf dem Platz zum Kochen. In dürren Sätzen erklärte er, dass die Werksschließung nicht persönlich zu nehmen sei. Die Bochumer Opelaner würden wunderbare Autos bauen. Dann verschwand er schnell vom Mikrofon. ,,Wir wollen arbeiten" und ,,Das ist doch wohl ein schlechter Witz" waren noch die harmlosesten Rufe, die Schumacher auf seinem eiligen Weg vom Podium begleiteten.

,,Da hätte man sich mehr erwartet", so die IG Metall Bevollmächtigte Bochum-Herne, Eva Kerkemeier. Mit Verweis auf die laufenden Verhandlungen beendete sie dann die Kundgebung - vor den Augen der fassungslosen Kolleginnen und Kollegen nach nur einer halben Stunde und unter gellenden und empörten Pfiffen. Kollegen berichteten gegenüber rf-news, dass Kerkemeier später gegenüber der Presse vor allem über die MLPD herzog, statt Opel/GM zu kritisieren.

Steffen Reichelt sollte gar nicht mehr sprechen dürfen und das Mikrofon wurde ihm abgestellt. Aber schnell waren Ersatzlautsprecher da. Ein richtiger Meinungskampf entbrannte, ob man sich so einfach nachhause schicken lässt. Viele Kolleginnen und Kollegen rangen mit sich. Aber es kam kaum Frust oder Resignation auf.

Bis zu 250 Kolleginnen und Kollegen demonstrierten dann auf die Castroper Straße, wo sie rund eine halbe Stunde die Kreuzung zum Stadionring blockiert hielten. ,,Die Presse und alle sollen wissen: Wir Opelaner leben noch und stehen hier für unser Werk", so ein Kollege auf der Kreuzung. Jeder vierte Autofahrer, der durch die Blockade im Stau stand, spendete für die Streikkasse - auch hier große Zustimmung und Solidarität.

Es folgte ein gemeinsamer Autokorso zum Tor 4. Dort wurde die Aktion vorerst beendet. Allen war der Stolz über die gelungene Aktion ins Gesicht geschrieben. Die Blockade war der unumstrittene Höhepunkt des Tages.

Steffen Reichelt, Kandidat auf der Liste von OFFENSIV für die bevorstehenden Betriebsratswahlen und stellvertretender Leiter des IG Metall Vertrauenskörper ist mit dem Tag rundum zufrieden. "Heute war ein ganz wichtiger Tag in der Richtungsentscheidung der Belegschaft," so der Bochumer heute Nachmittag gegenüber rf-news. "Es wurde glasklar, dass nicht nur OFFENSIV, sondern eine große Mehrheit der Belegschaft nicht bereit ist, sich stillschweigend abwickeln zu lassen." Es war ein Tag der wachsenden Klassenselbstständigkeit und Schulterschluss aller, die für den Erhalt des Werkes kämpfen wollen.

Die Extra-Ausgabe der Kollegenzeitung "Der Blitz lesen:

Seite 1

Seite 2

Pressemitteilung der OFFENSIV-Betriebsratsliste zum heutigen Tag


http://www.rf-news.de/2014/kw13/opel-bochum-beindruckender-kampftag-der-belegschaft


OFFENSIV-Pressemitteilung zum heutigen Kampftag der Belegschaft


24.03.14 – In einer Mitteilung informiert OFFENSIV, die Initiative für eine kämpferische gewerkschaftliche Betriebsratsarbeit bei Opel in Bochum : "Um 11 Uhr haben heute über 1.000 Opelaner die Arbeit niedergelegt und sich an der an der Kundgebung der IG Metall in Bochum beteiligt. Das war ein klares Signal an den Vorstand von GM gegen die Schließung unseres Werks und den Abgesang der letzten Monate.

Vor Beginn führte OFFENSIV ein offenes Mikrofon durch. Dutzende Kollegen und Delegationen u.a. von Johnson Controls, ThyssenKrupp Duisburg, Daimler Stuttgart, Ford Köln, der MLPD und vielen anderen machten deutlich: Es kann nicht um darum gehen, ein möglichst dickes Pflaster auf die Werksschließung zu kleben.

'Wir haben Verantwortung für die ganze Region, für 45.000 Arbeitsplätze und ihre Familien den Kampf um jeden Arbeitsplatz zu führen', so unsere Betriebsrätin Annegret Gärtner-Leymann. Der empörende Auftritt von Opels Personaldirektor Schumacher wurde von den Kollegen mit einem gellenden Pfeifkonzert beantwortet.

Anschließend demonstrierten rund 250 Kollegen auf die Castroper Straße. Eine halbe Stunde wurde die Kreuzung Castroper Straße / Stadionring besetzt. Nach einem Auto-Corso zurück zum Werk I wurden die Kollegen der Spätschicht am Tor 4 (Wittener Straße) informiert.

Nicht einverstanden waren die Teilnehmer mit der Kapitulation von IGM-Bezirksleitung und dem Betriebsratsvorsitzenden vor den Schließungsplänen von GM. Daß die seit Wochen von Belegschaft und Vertrauensleuten eingeforderte Kundgebung bereits nach einer halben Stunde beendet und weiteren Belegschaftsvertretern das Mikrofon abgedreht wurde, ist ein Skandal. Dagegen hat die Belegschaft heute gezeigt: Der Kampf um jeden Arbeitsplatz hat erst begonnen"

Ausführlicher Artikel über die heutigen Geschehnisse

http://www.rf-news.de/2014/kw13/offensiv-pressemitteilung-zum-heutigen-kampftag-der-belegschaft

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