Palästina - Israel

Begonnen von Kuddel, 12:19:42 Do. 06.November 2003

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Fritz Linow

ZitatOase des Friedens
Das an der Autobahn Tel Aviv-Jerusalem oberhalb von Latroun gelegene Dorf wurde von jüdischen und arabischen Staatsbürgern Israels gemeinsam aufgebaut. Sie zeigen, daß Juden und Palästinenser in guter Nachbarschaft friedlich zusammen leben können. Sie setzen sich miteinander für Gleichberechtigung und Verständigung zwischen beiden Völkern ein.
http://wasns.org/-oase-des-friedens-


Kuddel

Zitat Ich finde vor allem, dass solche Proteste künftig verhindert werden können, indem Israel aufhört, Palästinenser zu unterdrücken.
aus diesem lesenswerten Interview: http://www.sueddeutsche.de/politik/protest-in-gaza-wir-sniper-sind-zum-toeten-ausgebildet-wir-stoppen-keinen-protest-1.3980319

Fritz Linow

Zitat von: Kuddel am 09:51:06 Di. 22.Mai 2018
(...)
Ich habe die Bilder sehr wohl als Provokatation eingestellt in der Hoffnung, eine Diskussion zu entfachen.
(...)
Deshalb wollte ich eine Diskussion erzwingen.
(...)

Sehe das nicht als Provokation, finde aber Hintergrundinfos dazu ganz gut. Immerhin bilden sich bei dieser neurotischen Reise nach Jerusalem so manche verwirrenden Stilblüten heraus, während das Verbindende und Gemeinsame selten Gehör findet.
Diskussion erzwingen? Womöglich noch in der ,,Szene", wa?












Kuddel

    Zitat von: Fritz Linow am 22:56:43 Di. 22.Mai 2018
    Diskussion erzwingen? Womöglich noch in der ,,Szene", wa?

    Nee, in diesem Forum.


    • Wo Religion und Regierung zusammenkommen, geht's nach hinten los.

    • Jegliche Entrechtung und Unterdrückung von Bevölkerungsgruppen ist fürn Arsch und muß angeprangert werden, egal wo es passiert.

    • Es werden nicht nur Palästinenser unterdrückt, sondern auch Israelis/Juden, weil sie eine andere Hautfarbe haben (Äthiopische Herkunft), arm sind, links oder antimilitaristisch.

    • Es gibt auch eine schlimme Ungleichbehandlung von Migranten aus Asien und Schwarzafrika.


    Interessant ist auch, daß die PLO und Hamas zur Zeit die Proteste organisieren, weil ihnen die Anhänger davonlaufen. Es gab interessante und vielversprechende Aktionen und Bewegungen, doch bisher schienen sie recht kurzlebig zu sein. Die natioanlistischen Spaltungen müssen überwunden werden und die Soziale Frage gehört in den Mittelpunkt von Kämpfen und Protesten.

    Hier ein Überlblick über die Israel-Palästina Diskussion in Lateinamerka:
    https://amerika21.de/2018/05/201394/palaestina-lateinamerika

    [/list]

    NachbarArsch

    Ich finds immer eklig wenn religiose und nationalistische Hirngespinnste für irgend nen Herrschaftanspruch genutzt oder missbraucht werden. Das vermischt sich dann mit anderen Dingen wie Rassismus, Sexismus, sozial Chauvinismus usw. In deutschland gibts ja ganzschön wiederliche Gruppen die eine pro-oder contra Position nutzen oder instrumentalisieren (siehe auch Bilder von Fritz). Oft will ich mich vorallem mit diesen nichts gemein haben.
    Der Konflikt ist schon sehr lange sehr komplex, mir fehlt da im Einzelnen der Überblick.
    Interessant fand ich die Äusserung von einer israelischen Anarchistin von Anarchist against the Wall.
    ZitatNach unserer Auffassung ist der Kampf in Palästina kein jüdisch-muslimischer oder israelisch-palästinensischer, sondern ein zionistisch-palästinensischer. Um ihn lösen zu können, müssen wir zurück gehen an seinen Ursprung, und das ist der Krieg von 1948. [...]

    http://www.graswurzel.net/344/israel.shtml
    Auch spannend was die für Aktionen und Erfahrung gemacht haben....

    Fritz Linow

    Diese Palästinademo in Barcelona hängt wohl mit der European Trade Union Initiative for Justice in Palestine zusammen. Die hatten dort im Mai eine Tagung. Das ist ein Zusammenschluss verschiedener Gewerkschaften:
    http://www.etun-palestine.org/site/about-us/

    Dass da auch ein irisches Stahlunternehmen aufgeführt ist, liegt wohl eher am guten Guinness.

    tleary

    Was soll denn auf einem der Bilder "Jews for BDS" heißen? - Wer oder was ist BDS?

    Edit:
    Okay, hab's gefunden: "Boycott, Divestment, Sanctions". Also "Boykott, Nichtinvestieren, Sanktionen". Das ist wohl als Unterstützung der Forderungen der Palästinenser gedacht.

    Wie ich zu der Sache stehe? - Israel ist ein Staat, der aus einer Religion heraus entstanden ist. Die Trennung von Staatsgewalt und Religion ist aus meiner Sicht schon vom Ansatz her nicht gegeben. Ich glaube, es gibt auch gar keine Palästinener mit israelischem Pass in der Armee (nur so als Beispiel). Wie man den Konflikt zwischen Palästinensern und Israelis lösen könnte? - Indem man allen Palästinensern einen israelischen Pass ausstellt und ihnen damit zumindest formal die gleichen Rechte wie einem Israeli gewährt. Schließlich war das Gebiet, den der Staat Israel nun als seines deklariert, auch einmal das ihrer palästinensischen Eltern. Noch besser wäre wohl, wenn ein ganz neuer Staat, mit einer anderen Verfassung, der dann auf dem Staatsgebiet des heutigen Israel und den Palästinensergebieten fußt, entsteht. Dieser müsste dann SOZIALISTISCH sein und jegliche Religionsausübung müsste verboten sein. Tut man das nicht, bleibt ein Unterscheidungsmerkmal zwischen den einzelnen Menschen vorhanden, das dann ewig zu kriegerischen Auseinandersetzungen führt. So wäre der einzelne Mensch dann "gleicher unter gleichen". - Sehr utopisch, ich weiß, zumal beide Bevölkerungsgruppen sich fast nur über ihre Religionszugehörigkeit definieren. Aber anders (als mit einem Religionsverbot) wird sich dieser Konflikt nicht lösen lassen.
    »Wir wissen, so wie es ist, kann es nicht weiter gehen. Aber es geht weiter.«
    (Autor unbekannt)

    Kuddel

    Zitat von: Fritz Linow am 11:01:40 Mi. 30.Mai 2018
    Diese Palästinademo in Barcelona hängt wohl mit der European Trade Union Initiative for Justice in Palestine zusammen. Die hatten dort im Mai eine Tagung. Das ist ein Zusammenschluss verschiedener Gewerkschaften

    Wäre in Deutschland kaum denkbar. In Gewerkschaften wird nicht mehr über Palästina diskutiert.
    Unter Linken auch so gut wie gar nicht mehr.

    Ein Erfolg der "Antisemitismuskampgne".

    Ich bin gegen Antisemitismus und ich bin gegen diese Antisemitismuskampagne. Es ist eine reaktionäre Kampagne.

    ZitatFelix Klein soll für die Bundesregierung Antisemitismus bekämpfen. Warum demonstriert er mit christlichen Fundamentalisten, die von einer Bekehrung der Juden träumen?

    Er ist die Antwort der Regierung auf die judenfeindlichen Vorfälle der vergangenen Monate: Der Diplomat Felix Klein wurde am 11. April zum ersten Antisemitismusbeauftragten der Bundesregierung nominiert. Allerdings erscheint es zweifelhaft, ob er sich mit allen Facetten von Judenfeindlichkeit auskennt.

    Denn genau eine Woche später, am 18. April, nahm Klein am sogenannten Marsch des Lebens in Berlin teil.
    https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2018-06/felix-klein-antisemitismusbeauftragter-bundesregierung-demo-evangelikale

    Der "Marsch des Lebens" ist eine klerikalfaschistische Veranstaltung.

    Kuddel

    ZitatSiedlungsbau in Palästinensergebieten
    Israel plant, Beduinendorf zu zerstören

    Im Westjordanland sollen Palästinenser umgesiedelt werden, um Platz für Israelis zu schaffen. Internationaler Protest verhinderte dies bislang.
    http://www.taz.de/!5519111/

    ZitatSyrien meldet Luftangriff durch Israel
    Israel hat nach syrischen Angaben Raketen auf Armeestellungen abgefeuert. In Daraa fehlen laut der Hilfsorganisation Oxfam Tausenden Menschen Wasser und Nahrungsmittel.
    https://www.zeit.de/politik/ausland/2018-07/naher-osten-syrien-luftangriffe-israel

    ZitatApartheid in Israel? Gesetzesentwurf ,,riecht nach Rassismus"

    Premier will Gemeinden erlauben, Menschen wegen ihres Glaubens auszuschließen. Eine Analyse.


    ,,Den EU-Botschafter zur Rüge einbestellen", wies Benjamin Netanjahu seine Diplomaten an. Er war doppelt sauer. Als amtierender israelischer Außenminister wie als Premier.

    Nur drei Stunden zuvor hatte EU-Botschafter Emanuele Giaufret das von Netanjahu unterstützte neue Nationalstaat-Gesetz vor israelischen Abgeordneten kritisiert: ,,Es riecht nach Rassismus."

    Andere Kritiker kann Netanjahu nicht rügen lassen. Etwa den Rechtsberater der Regierung, der vor weltweitem Ansehensverlust warnte.

    Selbst Staatspräsident Reuven Rivlin wagte den Schritt ins politische Tagesgeschehen: ,,Das Gesetz schadet dem jüdischen Volke, dem Staat Israel und es ist eine Waffe in den Händen unserer Feinde."
    https://kurier.at/politik/inland/apartheid-in-israel-gesetzesentwurf-riecht-nach-rassismus/400066235

    ZitatSyrien-Krieg nähert sich Israel

    Der Syrien-Krieg kommt Israel derzeit sehr nah: Nach der jüngsten Offensive der syrischen Armee flohen rund 170.000 Menschen in die westsyrische Provinz Quneitra, die an die Golanhöhen grenzt.
    https://www.zdf.de/nachrichten/heute-sendungen/videos/syrien-krieg-naehert-sich-israel-100.html

    ZitatNach gegenseitigem Beschuss
    Hamas verkündet Feuerpause mit Israel

    Nach schweren Beschuss zwischen militanten Gruppen im Gazastreifen und Israel hat die Hamas eine Feuerpause verkündet. Hamas-Sprecher Barhum teilte mit, ägyptische Vermittlungen hätten Erfolg gehabt.
    https://www.tagesschau.de/ausland/nahost-gazastreifen-israel-103.html

    Alles ist besser, als die Logik des Krieges.
    Die Möglichkeit zur Kritik und zur Selbstkritik ist wichtig, wie auch alles, was über Nationalismus und nationale Lösungen hinausgeht.

    Deshalb ein Interview aus dem Kulturbereich:
    ZitatIsraelischer Filmemacher Samuel Maoz: "Wir leben in einem ewigen Krieg"

    Sein Film "Foxtrot" spaltet in Israel das Publikum. Gemäßigte finden ihn wichtig, Hardliner werfen seinem Macher Verrat vor


    Michael und Daphna Feldman werden vom Schicksal hart geprüft. Zuerst erfahren sie von den israelischen Streitkräften, dass ihr Sohn Jonathan im Einsatz getötet wurde. Später kommt jemand, und behauptet das Gegenteil. Und am Ende wirft Samuel Maoz in seinem Film Foxtrot noch einmal alles über den Haufen. 2009 wurde Maoz mit Lebanon bekannt, einem Film, der weitgehend im Inneren eines israelischen Panzers spielte. Der Regisseur ging damals von seinen eigenen Erfahrungen als Soldat aus. Foxtrot ist nun ein surrealer Trip in das Innere der israelischen Psyche. Der Regisseur wurde dafür in seinem Land als Verräter attackiert.



    Der Surrealismus des Krieges: Samuel Maoz platziert die Hauptfigur seines Films "Foxtrot" an einem Kontrollposten in der Einöde. Der geht die Kontrolle mitunter auch verloren. - derstandard.at/2000083200525/Israelischer-Filmemacher-Samuel-Maoz-Wir-leben-in-einem-ewigen-Krieg

    STANDARD: Was hat Sie zu Foxtrot inspiriert? Maoz: Es gab zwei Faktoren. Der erste ist eine persönliche Geschichte, die lange zurückliegt. Meine Tochter stand damals immer zu spät auf, wir mussten deswegen jeden Tag ein Taxi rufen, damit sie zur Schule kam. Eines Morgens zwang ich sie, den Bus zu nehmen. Sie sollte lernen, rechtzeitig aufzustehen. Sie nahm also die Buslinie 5 in Tel Aviv, die führt durch das Zentrum. Zwanzig Minuten später hörte ich im Radio, dass es einen schweren Anschlag auf diese Linie gegeben hatte. Eine Stunde später kam unsere Tochter nach Hause. Sie hatte den Bus ganz knapp versäumt und dabei dem Fahrer sogar noch gewinkt, damit er auf sie warten sollte. Das war die schlimmste Stunde meines Lebens. Was kann ich aus dieser Stunde lernen? Nicht viel. Aber das brachte mich zu dem zweiten Faktor: Ich wollte etwas machen über den Spalt zwischen den Dingen, die wir unter Kontrolle haben, und den anderen, die wir nicht beeinflussen können. Diese Geschichte ist also auch Resultat einer philosophischen Überlegung: Ist es der Zufall, der alles entscheidet? Einstein hat gesagt: Der Zufall ist Gottes Weise, anonym zu bleiben.

    STANDARD:
    In Foxtrot ist Jonathan als Soldat an einem Kontrollpunkt in der Einöde eingesetzt. Die Szenerie wirkt bewusst unrealistisch.

    Maoz: Ich wusste, dass ich es mit einem heiklen Thema zu tun habe: den Streitkräften. Man darf seine Erlösungsmaschine nicht kritisieren. Da macht man sich zum Verräter. Die Streitkräfte haben uns von unseren vergangenen Traumata erlöst, der Sechstagekrieg 1967 hat das ganze Land stolz gemacht. Ich wollte eine Allegorie erschaffen. Die Armee sind wir, es ist eine Volksarmee, ich wollte also eine traumatisierte Armee zeigen. Ich wollte eine Allegorie deutlich machen, der ganze Mittelteil von Foxtrot sollte surreal wirken. Die Realität sinkt immer mehr ein, wird immer schiefer. Das ist wie eine intuitive Übersetzung meiner inneren Welt. Wenn man nur schreit, wird niemand hinhören. Wenn aber ein bisschen Humor dabei ist, wird es leichter, etwas zu akzeptieren.

    STANDARD: Verarbeiten Sie eigene Erfahrungen als Soldat?

    Maoz: Wenn du 18 bist und Soldat, geht es nicht um Rechtfertigung des Kriegs oder um Pazifismus. Es geht nur darum, das zu tun, wofür du hingestellt wirst, und ich habe das getan. Ich wollte das so zeigen, damit ich mir vergeben kann. Eine Situation, aus der es keinen Ausweg gibt. Aber letztendlich sind es meine Finger, meine Entscheidungen. Bis heute ist die bloße Tatsache, dass ich dabei war, das alles Entscheidende. Eines Morgens, nachdem Lebanon herausgekommen war, wurde mir klar, warum wir uns in Israel so verhalten, wie wir das tun. Es ist eine sehr umfassende Antwort, die erklärt, warum das Leben in Israel so teuer ist, warum die Gesellschaft rassistisch ist, warum wir seit 50 Jahren eine Besatzungsmacht sind. Wir sind eine traumatisierte Gesellschaft. Diese instinktive Erinnerung, die sich von Generation zu Generation weitergibt, werden wir nicht los. Wir sind in einem ewigen Krieg. Ich sage nicht, dass Israel nicht bedroht ist. Aber wir sind immerhin eine Atommacht. Das genügt aber nicht. Kürzlich haben wir wieder drei U-Boote gekauft. Warum geht das Geld in die falsche Richtung: wegen des Traumas?

    STANDARD: War 1982 ein Sündenfall für Israel?

    Maoz: Ich denke, ja. Es ist auch logisch. Die Kriege davor bis zum Sechstagekrieg 1967 waren Selbsterhaltungskriege. Aber vom Jom-Kippur-Krieg (1973) an wurde die Armee immer größer, immer technologischer, die Kriege unklarer in ihrer Motivation. Die Siege der Armee wurden immer unklarer. Der Libanonkrieg fand außerhalb des Staatsterritoriums statt. Normalerweise hat man in einem Krieg zwei Armeen, unterschieden durch Uniformen, und es geht darum, ein Territorium zu erobern oder zu verteidigen. Im Libanon haben die Feinde Jeans getragen, und wir kämpften in Stadtvierteln. Da hat sich etwas verändert. Aber eigentlich schon mit dem Jom-Kippur-Krieg. kinocheck comedy Trailer zu "Foxtrot".

    STANDARD: Wie waren die Reaktionen in Israel auf Foxtrot?

    Maoz: Die Kulturministerin hat den Film angegriffen, ohne ihn gesehen zu haben. Sie hat sich im Grunde genauso verhalten, wie ich es im Film beschreibe. Sie wollte Foxtrot vertuschen, hat aber das Gegenteil erreicht. Man kann über den Film reden, dann wird man feststellen, dass es sich nicht um ein Dokument handelt. Ich erzähle eine Geschichte, keine objektive Wahrheit. Aber weil ich mich mit der Armee beschäftige, unsere Befreiung von früheren Traumata symbolisiert habe, werde ich des Verrats bezichtigt. Dass ich selber im Libanonkrieg war, dass ich einen schweren Preis dafür gezahlt habe, spielt keine Rolle mehr. Der Vorfall lässt die Spaltung in unserer Gesellschaft erkennen. Wir befinden uns in Israel inzwischen in einem Kampf um Grundwerte: Redefreiheit, künstlerische Freiheit stehen auf dem Spiel.

    STANDARD: Wie sehen Sie die Perspektiven für eine liberale, ausgleichende Politik in Israel?

    Maoz: Die Perspektiven werden immer schlechter. Das ist auch eine demografische Angelegenheit. Die Religiösen bekommen sieben, acht Kinder, der Durchschnitt in Israel liegt bei zwei Kindern. Das Schicksal ist keine überirdische Macht, es kommt aus dem Kollektiv, und Politiker machen es sich zunutze. Wir bräuchten wieder eine große politische Persönlichkeit. Wir hatten ja einmal jemanden, aber er wurde 1995 ermordet: Yitzhak Rabin. Ich erinnere mich an ein Interview wenige Wochen vor seinem Tod. Er sprach über die Friedenspläne mit den Palästinensern. Eine Mehrheit war dagegen, aber Rabin hielt unbeirrt daran fest: Die Mehrheit irrt sich in diesem Fall, sagte er. Es braucht ab und zu einen mutigen Menschen, der erklärt, dass sich die Mehrheit irren kann.
    derstandard.at/2000083200525/Israelischer-Filmemacher-Samuel-Maoz-Wir-leben-in-einem-ewigen-Krieg

    ManOfConstantSorrow

    Zitat von: tleary am 06:08:56 Di. 05.Juni 2018
    zumal beide Bevölkerungsgruppen sich fast nur über ihre Religionszugehörigkeit definieren. Aber anders (als mit einem Religionsverbot) wird sich dieser Konflikt nicht lösen lassen.

    Ich möchte dir widersprechen. Der palästinensische Zusammehalt funktioniert im Wesentlichen über Nationalismus, auch über die gemeinsame Armut, weniger über Religion. Der Nationalismus hat unter Palästinensern nachgelassen, doch da sie benachteiligt sind und angegriffen werden "als Palästinenser", werden sie immer an ihre Nationalität erinnert. Und bei den Israelis sind die Orthodoxen ultrareaktionär religiös durchgeknallt, doch das gilt nicht für "die Israelis". Vielen geht die Religion völlig am Arsch vorbei.

    Und: "Religionsverbot".
    Ich halte Religionen für einen gefährlichen Aberglauben, doch bin ich gegen ein Religionsverbot. Autoriäres, repressives Vorgehen bewirkt eher das Gegenteil.
    Es genügen: Aufklärung, das Heraushalten der Religion aus der Politik, aus dem Bildungssystem und aus den Medien.

    Die Nachrichten aus der Region sind schrecklich und werden immer finsterer.
    Die USA befeuern diesen fürchterlichen Konflikt, der auf Elend für immer größere Bevölkerungsgruppen und auf Blutbäder hinausläuft.
    Die internationale Rüstungsindustrie hat dort auch ihre eigenen Interessen.
    Es gibt keine Militärische Lösung für den Konflikt. Es gibt keine Nationalen Lösungen dafür. Die Forderung der Palästineser, in ihre angestammten Gebiete zurückzukehren, macht keinen Sinn mehr. Die Menschen in den Flüchtlingslagern und der der Diaspora, sind bereits in der x-ten Generation dort und kennen ihre sogenannte "Heimat" überhauptnicht. Es muß für ein Zusammenleben gekämpft werden, gegen Benachteiligungen von Bevölkerungsgruppen. Es müssen soziale Kämpfe über ethnische und religöse Grenzen hinweg geführt werden.
    Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

    Onkel Tom

    Zitat von: ManOfConstantSorrow am 09:00:04 Mo. 23.Juli 2018
    ...
    Vielen geht die Religion völlig am Arsch vorbei.
    ...

    Dem muss ich widersprechen..

    1992 gab es ja den Golfkrieg, in dem Ereignisse stattfanden, die sich mit der Symbolsprache
    der Bibel identisch interpretieren lassen..

    Gegenwärtig nahm ich an Demonstrationen gegen den Golfkrieg a la "Diplomaten statt Waffen"
    teil.. Anbei lernte ich einen Menschen kennen, der meinte "Wir leben in einer Zeit, die schon
    vorhergesagt ist..". Damit konnte ich erst nix anfangen und dachte er spinnt oder will sich
    intelektuell hervorheben. Ich fragte ihn dann, wie er das meint.

    Er antwortete darauf, das sich diese Ereignisse in der Bibel wiederfinden lassen.. Er schrieb
    mir noch ein paar Verweise aus der Bibel auf und ich wurde zwangsweise neugierig und
    besorgte mir die Elberfelder Bibel..

    Oh haua, der Typ könnte Recht haben.. Habe darin einige Dinge gefunden, die Interpretationen
    zur damaligen Golfkriese zulassen, wie z.B. "Nation wird sich gegen Nation erheben" und
    "Es werden Kriege um Öl und Macht geben", und was mich am meisten schokierte "Die Sonne
    wird sich verfinstern", was ja durch die Brände der Ölquellen in Kuweit tatsächlich vergleichbar
    war..

    Wie ich mir weiteres aus diesen Buch rein zog, verstand ich auch, warum die Israelis darauf
    bestehen, dort leben zu wollen und kein Problem damit haben andersgläubige zu vertreiben..

    Demnach habe ich das so verstanden, das an das "gelobte Land" geglaubt wird und das Recht
    bestünde dieses Land mit allen Mitteln zu verteidigen..
    Weiter habe ich von woanders her mal gelesen, das die Leute, die in Israel leben, beim
    Weltuntergang in den Himmel aufsteigen würden.

    Nun gut, will hier keine Religion auf dem Präsentierteller sezieren, aber dessen Interpretationen
    halten meiner Ansicht nach diesen Nahost-Konflickt aufrecht und viele Juden und Christen, die
    Bibelbelesen sind gehen davon aus, das sie bezüglich Israel alles richtig machen würden und
    dazu Gottes Segen hätten.

    Dies lässt sich jedoch wiedersprechen, da in der Biebel won einem "himmlichen Israel" die
    Rede ist, also auf der Erde somit kein "gelobtes Land" existiert..

    Wem so was interessiert, kann sich gern mal das 24.Kapitel von Matthäus rein tun..
    Erschreckend, was daraus in der Gegenwart interpretierbar ist..

    Der Glauben und dessen Umsetzung von Religion halte ich als Wurzel der Unruhen in Israel
    und hin und wieder wird anbei die Bibel in die Hand Hand genommen, um diese "Ewigen
    Unruhen" gläubisch zu legitimieren.. Wie der Koran dazu steht, kann ich nicht bewerten..

    Fazit: Ich finde es echt zum Kotzen, das Religion im nahen Osten immer wieder als "Gottes
    Erlaubnis zum Krieg" missbraucht wird..

    Von daher gehe ich davon aus, das denen Religion nicht am Arsch vorbei geht.

    ::)

    Lass Dich nicht verhartzen !

    ManOfConstantSorrow

    Zitat von: Onkel Tom am 11:58:44 Mo. 23.Juli 2018
    Zitat von: ManOfConstantSorrow am 09:00:04 Mo. 23.Juli 2018
    ...
    Vielen geht die Religion völlig am Arsch vorbei.
    ...

    Dem muss ich widersprechen..

    1992 gab es ja den Golfkrieg, in dem Ereignisse stattfanden, die sich mit der Symbolsprache
    der Bibel identisch interpretieren lassen..

    Gegenwärtig nahm ich an Demonstrationen gegen den Golfkrieg a la "Diplomaten statt Waffen"
    teil.. Anbei lernte ich einen Menschen kennen, der meinte...

    Ich finde es ärgerlich, ja falsch und gefährlich, was du da tust. Du hast EINEN Israeli kennengelernt und meinst, es seien ALLE Isralis so drauf wie deser Typ. Das ist einfach kompeltter Bullshit! Massenhaft Israelis halten die Propaganda der Ultraortodoxen und die Politik der Regierung nicht mehr aus. Deshalb gibt es eine so riesige Jüdische Community in Berlin. Die sind geflüchtet vor der reaktionären und intoleranten Athmosphäre in Israel.

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    Zitat von: Onkel Tom am 11:58:44 Mo. 23.Juli 2018
    "Wir leben in einer Zeit, die schon
    vorhergesagt ist..". Damit konnte ich erst nix anfangen und dachte er spinnt oder will sich
    intelektuell hervorheben. Ich fragte ihn dann, wie er das meint.

    Er antwortete darauf, das sich diese Ereignisse in der Bibel wiederfinden lassen.. Er schrieb
    mir noch ein paar Verweise aus der Bibel auf und ich wurde zwangsweise neugierig und
    besorgte mir die Elberfelder Bibel..

    Oh haua, der Typ könnte Recht haben.. Habe darin einige Dinge gefunden, die Interpretationen
    zur damaligen Golfkriese zulassen, wie z.B. "Nation wird sich gegen Nation erheben" und
    "Es werden Kriege um Öl und Macht geben", und was mich am meisten schokierte "Die Sonne
    wird sich verfinstern", was ja durch die Brände der Ölquellen in Kuweit tatsächlich vergleichbar
    war..

    Wie ich mir weiteres aus diesen Buch rein zog, verstand ich auch, warum die Israelis darauf
    bestehen, dort leben zu wollen und kein Problem damit haben andersgläubige zu vertreiben..

    Demnach habe ich das so verstanden, das an das "gelobte Land" geglaubt wird und das Recht
    bestünde dieses Land mit allen Mitteln zu verteidigen..
    Weiter habe ich von woanders her mal gelesen, das die Leute, die in Israel leben, beim
    Weltuntergang in den Himmel aufsteigen würden.

    Nun gut, will hier keine Religion auf dem Präsentierteller sezieren, aber dessen Interpretationen
    halten meiner Ansicht nach diesen Nahost-Konflickt aufrecht und viele Juden und Christen, die
    Bibelbelesen sind gehen davon aus, das sie bezüglich Israel alles richtig machen würden und
    dazu Gottes Segen hätten.

    Dies lässt sich jedoch wiedersprechen, da in der Biebel won einem "himmlichen Israel" die
    Rede ist, also auf der Erde somit kein "gelobtes Land" existiert..

    Wem so was interessiert, kann sich gern mal das 24.Kapitel von Matthäus rein tun..
    Erschreckend, was daraus in der Gegenwart interpretierbar ist..
    Es ist ja ersteinmal völlig ok, sich andere Ideologien, Schriften und Denkgebäude reinzusziehen und zu versuchen sie zu verstehen.
    "...was daraus in der Gegenwart interpretierbar ist." In so blumige Sprache läßt sich viel hineininterpretieren. Die dicke Schwarte ist voll mit Geschichten, die in völligem Widerspruch zueinander stehen. Da kann man sich immer etwas herauspicken, was einem gerade paßt. (Übrigens: "Es werden Kriege um Öl und Macht geben" habe ich nirgendwo gefunden.)
    Und so sonderlich beeindruckt bin ich nicht von dem Matthäus - Kapitel 24. Solche Prophezeihungen schreib ich dir mit dem Fuß. Ohne LSD.

    "...verstand ich auch, warum die Israelis darauf bestehen, dort leben zu wollen und kein Problem damit haben andersgläubige zu vertreiben.."
    Das ist doch übelster Unsinn, so etwas zu behaupten. Selbst wenn es so sein sollte, daß eine Mehrheit der Israelis es so sehen würde, dann wäre es noch immer falsch zu behaupten, "DIE Isrealis" hätten kein Problem mit der Vertreibung andersgläubiger.

    ZitatSchalom Achschaw (hebräisch שלום עכשיו, deutsch Frieden jetzt, auch oft auf Englisch Peace Now) ist eine außerparlamentarische Friedensbewegung in Tel Aviv-Jaffa. Sie hat sich nach eigenen Angaben das Ziel gesetzt, die Öffentlichkeit und die israelischen Regierungen von der Notwendigkeit und der Möglichkeit zu überzeugen, ,,einen gerechten Frieden und eine historische Versöhnung mit dem palästinensischen Volk wie den arabischen Nachbarn zu erreichen, und zwar im Austausch für eine territoriale Abmachung im Sinne der Formel Land gegen Frieden".
    https://de.wikipedia.org/wiki/Schalom_Achschaw

    ZitatUS-Proteste gegen Israel
    Juden gegen den Gaza-Krieg

    In New York demonstrieren junge Juden für den Frieden. Sie distanzieren sich von den traditionellen jüdischen Organisationen.
    http://www.taz.de/!5036074/

    ZitatIn Berlin demonstrierten Israelis und Palästinenser gemeinsam gegen den Krieg
    https://www.vice.com/de/article/bnbm5v/in-kreuzberg-demonstrierten-israelis-und-palstinenser-gemeinsam-gegen-den-krieg843


    "Der Glauben und dessen Umsetzung von Religion halte ich als Wurzel der Unruhen in Israel"
    Ich sehe es umgekehrt. Die Wurzel sind Macht und Profitinteressen, die Religion ist ein hervorragendes Werkszeug diese durchzusetzen. Religion ist ein mächtiges Werkzeug, wenn es darum geht, Menschen aufzuhetzen.

    Wenn man gegen die verheerenden religiösen Ideologien vorgehen will, muß man erkennen, wie unterschiedlich die Menschen, ihre Haltungen und Interessen sind. Es geht nur, indem man die Menschen, die kritisch zu diesen Ideologien stehen, stärkt und zu einer offenen gesellschaftlichen Auseiandersetzung zu diesen Themen aufzuruft. Man verbaut sich diese Möglichkeit, wenn man einfach behauptet, "alle" Israelis seien so, alle Araber aber so etc..

    Die Orthodoxen sind da alle verdammt ähnlich und sehnen sich das Armageddon herbei, egal ob Juden, Christen oder Moslems.

    ! No longer available

    Es gilt, den religiösen Irren und ihrer Propagands das Wasser abzugraben.

    "Von daher gehe ich davon aus, das denen Religion nicht am Arsch vorbei geht."
    Was Leute im Kopf haben und wie sie sich verhalten, ist nicht in Stein gemeißelt. Beides kann sich verändern. Darum sollte es uns gehen.

    Schließlich sind solche Entwicklungen...
    ZitatKirchenaustritte in Deutschland
    Wieder eine halbe Million weniger Christen

    Die Zahl der Kirchenaustritte hat sich verringert. Doch auch im vergangenen Jahr kehrten hierzulande Hunderttausende ihrer Religionsgemeinschaft den Rücken.
    https://www.tagesspiegel.de/politik/kirchenaustritte-in-deutschland-wieder-eine-halbe-million-weniger-christen/20092970.html

    ...das Ergebnis einer langwierigen Diskussion und eines kritischem Umgangs mit der Rolle der Kirche.
    Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

    Fritz Linow

    ZitatÜbrigens: "Es werden Kriege um Öl und Macht geben" habe ich nirgendwo gefunden.
    hihi, haha:
    ZitatWhen first visiting Israel in 1983, I believe that God gave me a scripture (1 Kings 8:41-43), a vision (Oil for Israel) and, as a Christian Zionist and New Covenant believer (Isaiah 65:1), the calling to render assistance to the Jewish people and Nation of Israel, and to aid them in the Restoration of the Land by providing the oil and gas necessary to help the People of Israel maintain their political and economic independence (Leviticus 19:33,34 & Exodus 6:6-8).
    https://www.zionoil.com/vision/vision-statement/
    Zitat
    Als John Brown vor 36 Jahren zum Glauben kam, stiess er in der Bibel auf Hinweise, dass für Israel einmal Öl zum Segen wird. Er suchte - und fand.

    http://bibelarbeit.privat.t-online.de/_o_oel_in_israel.pdf


    ZitatSchließlich sind solche Entwicklungen...
    ZitatWieder eine halbe Million weniger Christen
    ...das Ergebnis einer langwierigen Diskussion und eines kritischem Umgangs mit der Rolle der Kirche.
    Da werden leider nicht die Zuwächse der durchgeknallten Freikirchen berücksichtigt.

    Nebenbei: Es gibt gerade große Proteste gegen ein Gesetz zum Verbot von Leihmutterschaften für homosexuelle Paare, während es diese gegen das neue Nationalstaatsgesetz bisher anscheinend kaum gibt. Kann aber auch sein, dass da die Proteste zusammenkommen.

    Onkel Tom

    Zitat von: ManOfConstantSorrow am 14:09:24 Mo. 23.Juli 2018

    Ich finde es ärgerlich, ja falsch und gefährlich, was du da tust. Du hast EINEN Israeli kennengelernt und meinst, es seien ALLE Isralis so drauf wie deser Typ. Das ist einfach kompeltter Bullshit!


    Ich bin wahrhaftig kein Mensch, der mit der Bibel in der Hand rumwedelt und versuche Dinge
    auf biblichen Inhalten zu erklären oder Legitimationen für irgendwas zu deuten..
    Weiter war derjenige, der mich darauf hinwieß kein Israeli und weiter schere ich noch lange
    nicht alle über einen Kamm !

    Sone bescheuerten Antworten können auch nur von jemanden kommen, der mein Beitrag
    nicht überprüfen kann, weil das "Märchienbuch" (Bibel) nicht im Hause vorhanden ist..

    Erst überprüfen und dann kann man auch haltbar moppern  :P

    Edit: Der Vortrag von Schramm scheint meinen Vermutungen ja näher zu liegen, wie Du es dir
    vorgestellt hast. Ich glaube auch nicht an den Hamagedon sondern das die Menscheit sich
    selber richtet, da sie zu leichtfertig ihre eigene Religion herrichten und meinen, das sie alles
    richtig machen würden.. Eher geht die Menscheit zu grunde wie die Erde und Mutter Natur.

    Glauben heißt nicht wissen. Das ist halt so  ;)
    Lass Dich nicht verhartzen !

    Fritz Linow

    Das Buch der Bücher soll es ganz gut im Internet geben, auch auf klingonisch. Allerdings bringt uns eine Diskussion nach Nostradamusart nicht weiter. Nur ein ziemlich tollpatschiger Prophet würde schreiben, dass die Erde untergeht, während der Himmel leicht bewölkt ist und es vereinzelt zu Regenschauern kommen kann.
    Da gab es wohl insgesamt eine Exegeseschwäche von ManOfConstantSorrow. Trotzdem wäre eine Besinnung auf die Frage, welche Bedeutung (auch im Positiven) und welchen Machtmissbrauch Religion bedeuten kann, ganz sinnvoll, am besten ohne Dogmatik, angelesene Klassiker und Vulgäratheismus.

    Und das alles mit Bezug auf Israel, ay caramba.

    Onkel Tom

    Jo, Dogmatismus kann anbei nur schaden, war auch nicht meine Absicht..

    Ich vermute, das Friedensbewegung in Israel so kompliziert erscheint, weil
    bei manchen politischen Entscheidungen subtile Einflüsse von Bibelsprüchen
    angenommen werden, statt Politik und Religion mal endlich streng voneinander
    zu trennen..
    Lass Dich nicht verhartzen !

    Fritz Linow

    Zitat von: Onkel Tom am 22:32:59 Mo. 23.Juli 2018
    (...), statt Politik und Religion mal endlich streng voneinander
    zu trennen..

    Diese Wunsch nach Trennung von Politik und Religion ist meiner Meinung ein Fehler und geboren aus dem verständlichen Willen in der Zeit der Aufklärung, die Fesseln der Macht zu sprengen. Dabei ging man aber damals davon aus, dass sich der Mensch entsprechend entlang eines Idealtypus entwickelt und er irgendwann einmal schon alleine aufgrund seiner Vernunftbegabung Religion als Mumpitz betrachtet. Seitdem sind 300 Jahre vergangen und die Aufklärung ist für'n Arsch.

    Das Bedürfnis nach Religion/Glauben hat sich immer in den bestehenden Machstrukturen eingenistet und wurde dementsprechend missbraucht, egal ob es jetzt als Staatsreligion, als geduldete Religion oder ausdrücklich als entscheidungsferne und somit absolut private Religion behandelt wurde. Selbst bei größtem Widerstand ist Religion auf einmal integrierender Bestandteil der Herrschaftsstrukturen geworden. Gerade beim Christentum gibt es da die dollsten Geschichten. Und ansonsten enstehen halt Strukturen, die trotz aller Religionsferne auch nicht unbedingt geil sind.

    Eine bloße Trennung von Politik und Religion hilft da also nicht weiter, weil damit lediglich eine Politik, die nichts anderes als Gier im Sinn hat, die Entscheidungen trifft, gegebenenfalls unter Zuhilfenahme der Religion. Da aber Religion trotz aller strikten Trennungswünsche immer auch Einfluss auf die Politik hat, macht es Sinn, die Leute mit ihrem Religionsbedürfnis ernstzunehmen. Zumindest in Bezug auf das Christentum wurde da irgendwie ziemlich viel Potential gleich zu Anfang und immer wieder zwischendurch bis hin zu einem marxistisch-leninistischen Vulgäratheismus vergeudet.

    Doch nun zurück zu Palästina-Israel

    Onkel Tom

    Oki, muss mir deine Ansichten dazu mal durch meine Hirnwindungen
    zergehen lassen.. Ich musste halt über das "Religion geht denen am
    Arsch vorbei " rumhüsteln..

    Uuups, hätte nicht gedacht, das der Begriff "Öl" sich im neuen Testament
    nicht nur symbolisch auf wertvollen Rohstoff wie z.B Lampenöl bezieht.
    Das alte Testament war mir doch zu viel und habe da nur kleine Bröckchien
    gelesen.

    Das Israel reich an Ölvorkommen ist, ist mir neu und damit wird aus dem
    Bibelspruch "Es wird Kriege um Öl und Macht geben" ein Schuh draus, den
    man tatsächlich als Vorhersage annehmen könnte..

    Soo, Bibel und OT bei Seite..  ;)
    Lass Dich nicht verhartzen !

    ManOfConstantSorrow

    Ich wollte nicht, daß man sich an Details festhält oder meint, jetzt sein gesamtes Wissen zu dem Bereich zum Besten geben zu müssen.

    Ich fand, Onkel Toms Beitrag hatte den Grundtenor, daß das alles festgeschriebene und unabänderliche Tatsachen sind und alles in der Region so laufen muß, wie es läuft.

    Ich wollte gegen diese hoffnungslose Behauptung der Unabänderlichkeit gegenanschreiben und darauf hinweisen, daß auch schlimme Situationen und Zeiten Ansätze für Änderung bieten.

    Es ist halt nicht richtig, daß die Palästinenser sich in erster Linie entlang der Religion organisieren, noch ist es richtig, daß "die Israelis" alle religiös hirngewaschen sind. Auch der israelischen Regierung ist der religiöse Kram bestenfalls ein Vorwand und Vehikel. Sie verteidigt keinesfalls ihre Religon auf Teufel komm raus. Schwarzhäutige Juden werden diskriminiert und teilweise ausgewiesen, obwohl sie der selben Religion angehören.
    https://www.zeit.de/politik/ausland/2015-05/israel-rassismus-polizeigewalt-proteste-aethiopische-juden
    Nichts ist unumstößlich, auch der scheinbar unumstößliche religiöse Scheiß nicht. Es sind weder alle Palästinenser, noch alle Israelis religiös. Orthodox oder fundamentalistisch ist jeweils nur eine Minderheit.


    P.S.: In dem Matthäus - Kapitel 24 stand nichts von "Es wird Kriege um Öl und Macht geben".
    Wenn ein texanischer Ölmagnat meint, in der Bibel den Auftrag zum Ölbohren in Israel gefunden zu haben, wundert es mich ebesowenig, wie wenn der Coca Cola Hersteller auf göttliches Geheiß braunes Zuckerwasser in alle Welt verkaufen würde.
    Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

    Onkel Tom

    Zitat von: ManOfConstantSorrow am 17:47:00 Di. 24.Juli 2018
    ...
    Ich fand, Onkel Toms Beitrag hatte den Grundtenor, daß das alles festgeschriebene und unabänderliche Tatsachen sind und alles in der Region so laufen muß, wie es läuft.
    ...


    Den Tenor wollte ich nicht vermitteln.. Sorry, wenn ich mein Leben für mich so
    einrichten würde, wäre es völlig sinnlos sich noch für irgendwas ein zu setzten.

    Das finde ich überings sehr wiederlich, wie sich die Kirchen Christlicher Natur
    dazu verhalten..

    Ich musste mich als Kind im katholischen Kinderheim gegen das Nonnengeschwader
    durchsetzen, die in Glauben waren, Wir müssen den Onkel Tom missionieren und
    Respekt vor der katholischen Kirche beibringen !"

    Als 10 jähriger Heimzögling, der sowiso nur am besten die Fresse hält und nur
    parrieren soll, wagt es unser Geschwätz als Lügen und Heuchelein ab zu tun ?

    Goil, damit bekam ich endlich ein Hausverbot der Kirche und musste Weihnachten
    nicht mehr 3 Stunden in der kalten katholischen Kirche stramm stehen und mir dieses
    Geheuchel anhören..

    Ich halte nix davon, das sich Menschen allein dazu versammeln um ihren Gott an zu
    himmeln und noch weniger dazu hin zu nehmen, "das man sowiso nix gegen machen
    könne", was gerade aktuell unter den Nägeln brennt..

    Wie die Palästinenser.. Und was sie im Koran finden, kann ich nicht mitreden da ich
    da noch nicht meine Nase rein gesteckt habe..

    Sie kämpfen um ihr gestohlenes Land und gegen den Alltag, den sie damit haben.

    Ich denke, man sollte sich nicht über Religion streiten.. Viel Rauch um (meist) nichts.

    Alles gut und schönen sonnigen Tach  ;)
    Lass Dich nicht verhartzen !

    ManOfConstantSorrow

    Bei den "Troubles" in Nordirland standen sich katholische und protestantische Bevölkerungsgruppen gegenüber. In dem Bürgerkrieg sind mehr als 3000 Menschen ums Leben gekommen. Da erntet man keinen Widerspruch wenn man sagt, das war kein religiöser Konflikt.

    Bei dem Palästinakonflikt sehe ich die Situtation kaum anders. In beiden Fällen leben verschiedene Bevölkerungsgruppen in der gleichen Region, sind jedoch mit unterschiedlichen Rechten und unterschiedlichen ökonomischen Bedingungen ausgestattet. Das ist die Grundlage beider Konflikte. Es wird mit allen schmutzigen Tricks gearbeit, gerade im Nahen Osten. Man nutzt Religion, Nationalismus, Rassismus und Waffengewalt. All das sind Methoden und Folgen der Auseinandersetzung, jedoch nicht die Ursachen.

    Deshalb wollte ich zurück zu den ökonomischen und politischen Grundlagen. Wenn man den Menschen dort das Hirn vernebelt mit religiösem Scheiß und sie damit gegeneinander aufhetzt, dann sollten wir nicht auch noch auf den Zug aufspringen und einen religiösen Konflikt diskutieren.

    Ausserdem ist es nicht hilfreich Bibelzitate zu bringen, die nicht in der Bibel stehen.
    Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

    Onkel Tom

    Jo, du hast Recht.. Ich habe die Bibel noch mal ausgekramt und habe falsch
    zitiert und habe unbewusst das Wort Volk mit Nation ersetzt.. Sorry, mach ich
    nie wieder.. Damals hatte ich mir Erklärungen darin gesucht, in wie weit Religion
    im Nahostkonflikt negativ mitschwingt. Dazu habe ich das 24.Kapitel von
    Mathäus gelesen und war darüber entsetzt, das es so massiv mit dem Golfkrieg
    vergleichbar war.. Und später stellte sich es ja auch raus, das es anbei
    hauptsächlich um den Zugriff auf Öl ging. Das gab meinen Vermutungen eine
    Bestätigung.

    Was so ein Buch an Irrtümer auslösen kann  ::) Hab was dazu gelernt..

    M.s.G. Tom  ;)
    Lass Dich nicht verhartzen !

    ManOfConstantSorrow

    Kein Problem. Wir haben uns ja nicht übel gestritten. Es waren unterschiedliche Blicke auf eine Situation. Unterschiedliche Einschätzungen. Dazu sind Diskussionen ja da.
    Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

    ManOfConstantSorrow

    ZitatProteste in Jerusalem
    Zehntausende bei Gay-Pride-Parade


    Zehntausende haben bei der Gay-Pride-Parade in Jerusalem protestiert. Die Demonstration fordert gleiche Rechte für alle.



    Auf der Gay-Pride-Parade in Jerusalem haben nach Angaben der Veranstalter rund 35.000 Menschen demonstriert. Sie forderten gleiche Rechte für Schwule, Lesben, Bi- und Transsexuelle (LGBT) sowie eine Änderung des Leihmutterschaftsgesetzes. "Das Gesetz ist diskriminierend gegen schwule Männer", sagte Eran Globus, Vorsitzender des Veranstalters Jerusalem Open House.

    Die Polizei setzte nach Medienberichten 2.500 Sicherheitskräfte ein. Zwei Gegendemonstrationen waren zugelassen.
    https://www.zdf.de/nachrichten/heute/proteste-in-jerusalem-zehntausende-bei-gay-pride-parade-100.html
    Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

    ManOfConstantSorrow

    ZitatDie Lage rund um den Gazastreifen eskaliert seit Mittwochabend. Die radikalislamische Hamas schoss bis in die Morgenstunden mehr als 150 Geschosse auf Israel ab, erstmals seit dem letzten Krieg 2014 auch auf die Großstadt Aschdod. Israels Raketenabwehr fing zig Geschosse in der Luft ab, dennoch wurden Wohnhäuser und Fabriken direkt getroffen.

    ,,Seit Jahren waren wir einem Krieg mit Gaza nicht so nah wie heute", sagt ein hochrangiger Offizier der israelischen Armee, dessen Name nach den Regularien der Streitkräfte nicht genannt werden darf.

    Israels Luftwaffe bombardierte laut eigenen Angaben mehr als 140 militärische Ziele in Gaza. Insgesamt starben dabei bis zum Morgen mindestens drei Palästinenser, auf israelischer Seite wurden sieben Menschen zum Teil lebensgefährlich schwer verletzt. Die Armee verlegt weitere Raketenabschussbatterien in den Süden und zieht Landstreitkräfte rund um Gaza zusammen.

    Erstmals sprechen israelische Offiziere davon, Dörfer in Grenznähe im Vorfeld einer Militäroperation zu evakuieren. ,,Die Hamas muss in den kommenden Stunden verstehen, was sie die ganzen letzten Monate nicht verinnerlicht hat", warnte der hochrangige israelische Offizier in Androhung weiterer Militärschläge.
    https://www.welt.de/politik/ausland/article180848644/Israel-Seit-Jahren-waren-wir-einem-Krieg-mit-Gaza-nicht-so-nah.html

    Verdammte Scheiße!

    Wir werden um Lichtjahre zurückgeworfen, wenn soziale Konflikte in militärische übergehen.
    (Dem Krieg in Syrien gingen soziale Proteste des arabischen Flühlings voraus. Es gab immer mehr Einmischung von außen und die Einschleusung bewaffneter Kräfte. Am Ende ein schreckliches Desaster,  aus dem die Rüstungsindustrie als Hauptprofiteur herausgeht.)
    Die Hamas kämpft nicht für die Interessen der Palästinenser, sondern für eigene Interessen.
    Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

    counselor

    ZitatTel Aviv Zehntausende Israelis demonstrieren gegen Nationalstaatsgesetz

    Tel Aviv - Die Proteste gegen das neue Nationalstaatsgesetz in Israel dauern an: Zehntausende arabische Israelis und ihre Unterstützer sind am Samstagabend in Tel Aviv gegen das neue Gesetz auf die Straße gegangen. Sie forderten ,,Gleichberechtigung" und bezeichneten die israelische Regierung als ,,Apartheid-Regime". An der Demonstration nahmen auch israelische Juden teil. Die Teilnehmer riefen abwechselnd auf Arabisch und Hebräisch ,,Gleichheit, Gleichheit" und ,,Apartheid wird nicht durchkommen".

    Quelle: https://www.berliner-zeitung.de/politik/tel-aviv-zehntausende-israelis-demonstrieren-gegen-nationalstaatsgesetz--31096688#
    Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

    ManOfConstantSorrow

    ZitatKrise in Gaza: Proteste gegen die Hamas nehmen zu



    (...)Die Demonstranten beschuldigten die Funktionäre und Aktivisten der Hamas der Korruption. Sie würden ihre Unterstützer der Bevölkerung im Allgemeinen gegenüber bevorzugen. Die meisten Bewohner des Gazastreifens sind arbeitslos und angesichts der vielen allwöchentlichen Toten und Verletzten demoralisiert. Es handelt sich um kleine Demonstrationen, doch erinnern sie an die Proteste gegen die Stromsperren im Gazastreifen im Januar 2017, die von den Sicherheitskräften der Hamas brutal unterdrückt wurden. Ein Bewohner von Khan Yunis berichtete Al-Monitor am 2. Oktober, die Proteste in dem Flüchtlingslager im Süden des Gazastreifens hätten vor einem Monat begonnen. Zunächst hätten einige Dutzend Palästinenser nach dem Freitagsgebet, zeitgleich mit den wöchentlichen Ausschreitungen am Grenzzaun zu Israel, spontan demonstriert. In den folgenden Tagen sei die Zahl der Demonstranten auf mehrere hundert gestiegen. (...) Es handele sich nicht um eine kleine Gruppe Unzufriedener, sondern die Mehrheit der Bewohner des Flüchtlingslagers mache die Hamas dafür verantwortlich, dass sie am Rande des Abgrunds stünden. (...)
    https://www.mena-watch.com/krise-in-gaza-proteste-gegen-die-hamas-nehmen-zu/
    Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

    ManOfConstantSorrow

    ZitatGroßdemonstration in Israel
    Vereint gegen die Männergewalt

    Nach dem Mord an zwei jungen Frauen protestieren in Tel Aviv Zehntausende arabische und jüdische Aktivisten gegen häusliche Gewalt.
    Eine Frau hält eine andere im Arm, drum herum halten weitere Frauen Schilder hoch



    Die Wut der Aktivistinnen ist groß – aber auch die Trauer 

    TEL AVIV taz | Ihr Anliegen haben die Demonstranten großflächig am Rathaus von Tel Aviv angebracht. Die rot ausgeleuchteten Bürofenster auf der Fassade des Verwaltungsgebäudes ergeben das Wort ,,Genug". Die Aktivisten haben genug von Frauenmorden, genug von häuslicher Gewalt in Israel. 30.000 Menschen sind nach Veranstalterangaben am Dienstagabend auf den Rabin-Platz im Herzen der Mittelmeermetropole gekommen, um ihre Stimme zu erheben.

    Nachdem zwei junge Frauen getötet worden waren, ist eine landesweite Debatte über Gewalt gegen Frauen entbrannt. In beiden Fällen waren die mutmaßlichen Täter Männer aus dem Umfeld der Opfer. Am Montag vor einer Woche wurde in Tel Aviv ein 12-jähriges Mädchen aus Eritrea mutmaßlich von einem Ex-Partner ihrer Mutter vergewaltigt und getötet. Am selben Tag wurde im arabischen Dorf Jish im Norden des Landes eine 16-Jährige ermordet in einer Mülltonne aufgefunden. Tatverdächtig ist ein ebenfalls aus Jish stammender 28-Jähriger.

    Bereits 24 Frauen sind in Israel in diesem Jahr von männlichen Familienmitgliedern oder Partnern getötet worden. Das ist im Verhältnis etwa ein Drittel mehr als in Deutschland. Mehr als die Hälfte der Opfer hatte wegen häuslicher Gewalt zuvor die Behörden eingeschaltet – auch die beiden getöteten Teenager baten die Polizei wenige Tage vor ihrem Verschwinden um Hilfe. Auch deshalb ist die Wut der Demonstranten groß.

    Viele Menschen am Rabin-Platz sind rot gekleidet. Über den Tag haben Aktivisten das Wasser in mehreren Brunnen in Tel Aviv rot gefärbt – Symbol für das Blut der ermordeten Frauen. Die 27-jährige Noga hat sich eine rote Mütze aufgesetzt, um ihrer Anteilnahme für die Opfer Ausdruck zu verleihen. Etwas abseits von der Kundgebung verteilt sie Plakate und Klatschstäbe. ,,Das ist ein historischer Moment" sagt die frisch diplomierte Wirtschaftswissenschaftlerin mit den kurzen Haaren und der Nickelbrille. ,,Endlich tun sich Frauen zusammen, die sonst wenig miteinander zu haben – zum Beispiel arabische und jüdische Frauen." In der Tat sind Schilder und Slogans auf der Kundgebung zweisprachig arabisch und hebräisch. Auf der Bühne wechseln sich arabische und jüdische Rednerinnen ab.

    Kritik an der Regierung


    Der Kundgebung vorangegangen war am Dienstag ein landesweiter Frauenstreik, der von mehr als 300 Organisationen, Kommunen und Unternehmen unterstützt wurde. Aktivistinnen blockierten öffentliche Plätze und Straßenkreuzungen in Tel Aviv, Haifa und Jerusalem, sogar am Flughafen Ben Gurion legten Mitarbeiterinnen die Arbeit nieder. Die Stadtverwaltung von Tel Aviv hat ihren Beschäftigten frei gegeben, um an den Veranstaltungen teilnehmen zu können. Man scheint sich der Tragweite des Problems bewusst zu sein. Sogar Staatspräsident Reuven Rivlin schloss sich den Protesten an – nicht aber Premierminister Benjamin Netanjahu.
    Zitat
    Gewalt gegen Frauen in Israel


    Eine Studie der Ben Gurion Universität kommt zu dem Schluss, dass 40 Prozent der 16 bis 48-jährigen Frauen in Israel verbale, physische oder psychische Gewalt durch Partner erfahren haben.

    Laut Angaben des Netzwerks gegen sexuelle Gewalt (ARCCI) hat jede dritte israelische Frau sexuelle Übergriffe erfahren, jede siebte wurde demnach vergewaltigt.

    In 85 Prozent der Fälle kannte das Opfer den Täter, berichtet ARCCI.
    Aktivisten werfen der rechten Regierung unter Netanjahu vor, Gewalt gegen Frauen nicht entschieden genug zu bekämpfen. ,,Wenn junge Mädchen bei einem Terroranschlag ermordet würden, würde die Regierung das in aller Welt verurteilen. Gewalt gegen Frauen wird aber nicht als Akt des Terrors verstanden", sagte Orit Sulitzeanu, Direktorin eines Netzwerks gegen sexuelle Gewalt (ARCCI), der israelischen Zeitung Haaretz am Dienstag.

    ,,Die Behörden müssen Beschwerden wegen häuslicher Gewalt ernster nehmen", fordert auch Aktivistin Noga. Außerdem sollen endlich die knapp 60 Millionen Euro für Präventionsprojekte und Frauenhäuser bereitgestellt werden, die die Regierung seit 2017 verspreche.

    Der politische Druck auf Netanjahu dürfte sich durch die Kundgebung am Dienstag erhöht haben. Trotz der großangelegten israelischen Militäraktion gegen die Hisbollah an der libanesischen Grenze berichteten alle großen israelischen Medien prominent über die Anti-Gewalt-Kundgebungen. Auch Aktivistin Noga ist deshalb überzeugt: ,,Das könnte der Beginn von etwas Großem sein!"
    http://www.taz.de/Grossdemonstration-in-Israel/!5556970/
    Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

    counselor

    ZitatIsrael - Netanjahu muss auf wachsende Kritik an Rechtsentwicklung seiner Regierung reagieren

    Am 24. Dezember gab Ministerpräsident Benjamin Netanjahu den Beschluss zur Auflösung der Knesset (israelisches Parlament) mit 102 von 120 Stimmen bekannt und damit vorgezogene Neuwahlen für den 9. April 2019.

    Quelle: https://www.rf-news.de/2018/kw52/netanjahu-muss-auf-wachsende-kritik-an-rechtsentwicklung-seiner-regierung-reagieren
    Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

    Kuddel

    ZitatIsrael
    Proteste gegen Netanjahu




    Tausende Menschen haben in Tel Aviv gegen den rechtskonservativen Regierungschef Benjamin Netanjahu und einen befürchteten Umbau des Justizsystems in Israel demonstriert . Zu dem Protestzug am Samstagabend hatten unter anderen das oppositionelle Bündnis Blau-Weiß von Ex-Militärchef Benny Gantz sowie Bürgerrechtsorganisationen aufgerufen. Nach Medienberichten bemüht sich Netanjahu um ein Gesetz, mit dem das Parlament Entscheidungen des Höchsten Gerichts aushebeln könnte. Damit will er demnach einer Strafverfolgung in mehreren Korruptionsfällen entgehen. Ein Mitglied von Netanjahus Likud wirbt zudem für ein Gesetz, das Abgeordneten und Regierungsmitgliedern Immunität gewährt. Netanjahu drohen in drei Fällen Anklagen. Die Vorwürfe lauten Bestechlichkeit sowie Betrug und Untreue - es geht um den Verdacht der Beeinflussung von Medien und teure Geschenke. Netanjahu streitet alle Vorwürfe ab.
    https://www.sueddeutsche.de/politik/israel-proteste-gegen-netanjahu-1.4463284

    ZitatAngst vor Erdoğanisierung

    Israels Opposition ist aus der Schockstarre erwacht. Sie protestiert gegen die Aushöhlung der Demokratie und Intoleranz gegenüber Andersdenkenden.



    Proteste gegen Netanjahu in Tel Aviv. Die Kopfbedeckung Fes steht dabei türkische Verhältnisse

    (...)Korruptionsvorwürfe gegen einen Regierungschef sind in Israel nichts Neues. Ex-Ministerpräsident Ehud Olmert musste für Jahre hinter Gitter, weil ihn die Gier bestechlich werden ließ, und er war längst nicht der einzige korrupte Politiker. Den Anstoß für die Massenproteste am Samstag gab nicht der Verdacht gegen Netanjahu sondern erst sein feiger Versuch, den Kopf auf Kosten der Gewaltenteilung per Gesetzesreform aus der Schlinge zu ziehen.
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    Es war die Skrupellosigkeit des noch amtierenden Regierungschefs, die die Massen mobilisierte. Netanjahus stetes Untergraben der Grundpfeiler der Demokratie – ,,der einzigen im Nahen Osten", wie er gern selbst betont – ist Grund zur Sorge. Viele der Demonstranten trugen einen Fes, eine in der Türkei übliche Kopfbedeckung, und zogen damit den Vergleich zum türkischen Präsidenten. ,,Erdoğan ist hier", hieß es auf einem Schild.(...)
    http://www.taz.de/Kommentar-Netanjahu-Proteste/!5595162/

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