Arbeitsbedingungen der Radkuriere

Begonnen von ManOfConstantSorrow, 15:55:09 Mi. 20.Januar 2010

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Nikita


Nachdem heute morgen ein Fahrer des Lieferdienstes Gorillas in Berlin wegen Zuspätkommens ohne Vorwarnung gekündigt wurde, sind über 70 Mitarbeiter*innen in einen wilden Streik getreten und blockieren die Auslieferung. Sie fordern unter u.a. die Rücknahme der Kündigung.

Für mehr infos : https://mobile.twitter.com/GorillasWorkers

https://twitter.com/FAUBonn?s=09

In #Berlin wird aktuell das Warenhaus in Mitte von Streikenden blockiert. Direkte Aktion in Reinform. ✊🏼🚩🏴
Wir werden noch rund eine halbe Stunde vor Ort in #Bonn unseren Protest vor das Warenhaus tragen. Darüber hinaus aber auch weiterhin volle Soli!

Kuddel

Wow. Beeindruckend!

Unter den Gig-Arbeitern, Kurierfahrern, scheint sich gerade eine Menge zu tun. Weltweit.

Kuddel



We are picketing the Mitte warehouse (Torstr. 205).
Management is behaving aggressively. One manager pushed a few striking workers. Come and join us!





https://twitter.com/GorillasWorkers/status/1402744864337448961?s=20

ManOfConstantSorrow

Ein wahrlich fettes Thema. Für die Betroffenen in den Kurierdiensten und die Gambler im Börsencasino.

ZitatGorillas: ,,Lebensmittel geliefert in 10 Minuten". Quatsch! (Es waren 9)

Peppen Sie Ihr Leben mit einer Lebensmittel-Bestellung bei Gorillas auf. Mit Stoppuhr und erhöhtem Puls hat unser Kolumnist es getestet. Lieferung in 10 Minuten? Die schaffen das sogar schneller! Wie ist das möglich?
https://www.wiwo.de/unternehmen/handel/werner-knallhart-gorillas-lebensmittel-geliefert-in-10-minuten-quatsch-es-waren-9/27013724.html

ZitatDie große Wette:
Warum der Lieferdienst Gorillas eine Milliarde Euro wert ist

Der Lieferdienst Gorillas ist mehr als eine Milliarde Euro wert, bringt Lebensmittel in unter zehn Minuten nach Hause und hat Suchtpotenzial. Rechnet sich das?
https://www.berliner-zeitung.de/wochenende/lieferdienst-gorillas-warum-das-unternehmen-eine-milliarde-euro-eingespielt-hat-li.158955?pid=true

ZitatGorillas-Vorbild Getir bekommt halbe Milliarde und verdreifacht Bewertung

Die Finanzierungsschlacht um die 10-Minuten-Supermärkte erreicht einen neuen Höhepunkt: Das Istanbuler Liefer-Startup Getir sammelt umgerechnet 454 Millionen Euro (550 Millionen US-Dollar) ein und verdreifacht seine Bewertung damit auf 6,2 Milliarden Euro (7,5 Milliarden US-Dollar). Die letzte Finanzierungsrunde ist gerade einmal drei Monate her. Seit Anfang des Jahres expandiert das Unternehmen außerhalb seines Heimatmarktes Türkei: Getir ist bereits in Großbritannien und seit kurzem auch in den Niederlanden aktiv. In den kommenden Wochen soll es in Berlin losgehen, auch der Launch in den USA steht bevor. Den habe man um ein Jahr vorgezogen, sagte Getir-Chef Nazim Salur zur Financial Times, deshalb würden sich zuletzt die Finanzierungsrunden häufen: ,,Auf einmal tauchen überall Klone auf. Wenn wir uns nicht um das Geschäft kümmern, tun es andere." In Deutschland sind seit vergangenem Jahr die Bringdienste Gorillas und Flink aktiv. Getir sei eine Inspirationsquelle für ihn, gab der Gorillas-Chef Kagan Sümer in einem Interview zu.
https://www.businessinsider.de/gruenderszene/news/startup-ticker-jun21-equalto/

ZitatLebensmittel-Lieferdienst Gorillas: Kein nachhaltiges Geschäft

Der Online-Handel mit Lebensmitteln und Lieferdiensten boomt. Neue Dienste erobern den Markt und wollen sich eine Monopolstellung erkämpfen. Besonders das Berliner Start-up Gorillas sticht in den vergangenen Monaten heraus. Doch das Unternehmen steht zuletzt oft in der Kritik.
https://utopia.de/ratgeber/gorillas-kein-nachhaltiges-geschaft/

ZitatDeutschland-Comeback für Delivery Hero – mit Kampfansage an Gorillas

Vor zweieinhalb Jahren verließ der Lieferdienst seinen Heimatmarkt. Nun ist Delivery Hero zurück in Deutschland und will gleich beim hart umkämpften Quick Commerce mitmischen.
Bald auch wieder vor deutschen Türen: Der Lieferdienst Delivery Hero kehrt auf seinen Heimatmarkt zurück.
https://www.businessinsider.de/gruenderszene/food/delivery-hero-komm-zurueck-nach-deutschland/

ZitatBoom bei Online-Supermärkten
Von Gorillas und Einhörnern

Während der Pandemie boomen die Online-Lieferdienste. Das Berliner Start-up Gorillas hat es in neun Monaten zum "Einhorn"-Status geschafft und will nun in den USA aktiv werden.
https://www.zdf.de/nachrichten/wirtschaft/online-lieferdienst-startup-gorillas-100.html

ZitatMilliarden-Startups
Scalable, Gorillas, Trade Republic: Die Liste der deutschen Einhörner wird immer länger

Scalable Capital ist das neueste deutsche Unicorn, andere Startups sind schon Veteranen – und dringen in ganz neue Sphären vor.
https://www.businessinsider.de/gruenderszene/business/deutschlands-unicorns-2021-a/

ZitatZehn Minuten im Turbokapitalismus
Der Onlinesupermarkt Gorillas wirbt mit kürzesten Lieferzeiten. Auf Kosten der Fahrer, oder macht das Unternehmen etwas anders als andere? Unsere Autorin hat geliefert.
https://www.zeit.de/arbeit/2021-05/lieferdienst-gorillas-selbstversuch-essen-fahrrad

ZitatÄrger um Gorillas-Betriebsratswahl: Dutzende Angestellte angeblich auf ,,Schwarzer Liste"

Gorillas-Angestellte versammeln sich, um eine Betriebsratswahl vorzubereiten. Überschattet wird die Veranstaltung von der Frage: Wer darf mitmachen und wer nicht?

https://www.businessinsider.de/gruenderszene/food/gorillas-aerger-um-betriebsratswahl-a/

ZitatMitarbeiter versammeln sich: Gorillas geht den ersten Schritt zum Betriebsrat

Ein Kollektiv aus Gorillas-Fahrern will einen Betriebsrat gründen. Heute könnten sie die erste Hürde hin zu einer Mitarbeitervertretung nehmen.
https://www.businessinsider.de/gruenderszene/food/betriebsrat-gorillas-mitarbeiter-wollen-wahlvorstand-ernennen/

ZitatLieferdienst Gorillas
Der Weg zum Betriebsrat verläuft nicht kerzengerade

Eine Arbeitnehmervertretung bei einem Start-up ist kein Alltag, doch zunehmend machen sich die meist jungen Beschäftigten in den Gründungsfirmen für einen Betriebsrat stark. Jüngstes Beispiel ist der Schnell-Lieferdienst Gorillas. Im Unternehmen bereitet ein ,Workers Collective' die Wahl eines Betriebsrats vor –  traf jedoch auf Hindernisse.

Doch am Tag der Versammlung, wozu alle berechtigten Mitarbeitende eingeladen gewesen waren, wurden nicht alle eingelassen, wie das Online-Magazin der Vereinigung Baden-Württembergische Wertpapierbörse berichtet. Auch Beschäftigte, die nicht dem Management angehören, seien abgewiesen worden. Nun werde erst einmal geprüft, ob die Wahl anzufechten ist.

Das Workers Collective berichtet im Kurznachrichtendienst Twitter hingegen davon, Führungskräfte hätten versucht, Beschäftigte anstelle einer Teilnahme an der Wahlversammlung vor Ort zu einem Biergartenbesuch einzuladen.
https://www.betriebsratspraxis24.de/betriebsratswahl/lieferdienst-gorillas-der-weg-zum-betriebsrat-verlaeuft-nicht-kerzengerade-9252/

ZitatStreik bei Gorillas...

Nach einer offenbar fristlosen Entlassung eines Mitarbeiters ohne Vorwarnung kam es gestern beim Express-Lebensmittelieferdienst Gorillas zu einem Streik von rund 50 Mitarbeiter*innen, die ein Warenlager des Startups blockierten. Sie forderten die Wiedereinstellung des betroffenen Kollegen namens Santiago. Das "Gorillas Workers Collective" wirft Gorillas schon seit Monaten vor, die Fahrer*innen auszubeuten und die Gründung von Betriebsräten zu behindern – und so richtete sich der Streik auch generell gegen die Arbeitsbedingungen.  Auch heute soll wieder gestreikt werden. Unterdessen protestieren in Berlin auch verstärkt Anwohner*innen gegen die meist in Wohngebäuden befindlichen Warenlager. Stadträte wehren sich ebenfalls gegen Gorillas.
https://locationinsider.de/streik-bei-gorillas-knuspr-stichelt-zum-start-inditex-mit-umsatzplus/

Zitat Streik und Blockaden
Zoff bei Gorillas in Berlin
Beim jungen Lebensmittellieferdienst Gorillas gibt es mächtig Ärger: Schon lange schwelt unter den Mitarbeitern die Unzufriedenheit über schlechte Arbeitsbedingungen. Eine Entlassung brachte das Fass in Berlin nun zum Überlaufen.
https://www.manager-magazin.de/unternehmen/tech/gorillas-streik-und-blockaden-beim-lebensmittellieferdienst-in-berlin-a-1515500c-4c6d-4b2b-9c89-1bb85823bfe5

ZitatStreik bei Berliner Millionen-Start-up
Fahrer legen Lagerhaus des Lieferdienstes ,,Gorillas" lahm

Mit einem Streik und einer Blockade protestieren Fahrer des Lieferdienstes ,,Gorillas" gegen die Entlassung eines Kollegen. Sie fordern bessere Arbeitsbedingungen.


(...) Das "Gorillas Workers Collective" wirft Gorillas schon seit Monaten vor, die Fahrer:innen auszubeuten und die Gründung von Betriebsräten zu behindern. Die Gruppe arbeitet mit der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) sowie der anarchistischen Gewerkschaft Freie Arbeiterinnen- und Arbeiter-Union (FAU) zusammen. (...)
https://www.tagesspiegel.de/berlin/streik-bei-berliner-millionen-start-up-fahrer-legen-lagerhaus-des-lieferdienstes-gorillas-lahm/27272278.html
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ManOfConstantSorrow

ZitatNach Kündigung eines Kollegen:
Gorillas-Fahrer gehen in illegalen Streik

Seit Mittwoch legen Mitarbeiter des 10-Minuten-Lieferdienstes Warenlager lahm. Sie protestieren vor allem für bessere Arbeitsrechte. Der Streik ist nicht gesetzlich zugelassen.

(...) Ein Sprecher des Kollektivs gab gegenüber Gründerszene an, dass Santiago bislang noch nie verwarnt wurde. Weil er sich noch in der Probezeit befunden habe, habe er ohne Verwarnung entlassen werden können. Die Fahrerinnen und Fahrer würden bei Gorillas mit Jahresverträgen angestellt, die Probezeit betrage dabei sechs Monate. Weitere Forderungen des Kollektivs sind es deshalb, die Probezeit zu verkürzen und ein Verwarnungssystem einzuführen. So soll verhindert werden, dass auch Angestellte in der Probezeit ohne vorige Ankündigung entlassen werden können. Am Rande der Veranstaltung sagten Gorillas-Mitarbeiter, die anonym bleiben wollen, dass es ihnen um mehr gehe als nur den konkreten Einzelfall. Denn in der Vergangenheit sei es immer wieder vorgekommen, dass Leute ohne erkennbaren Grund entlassen wurden.

Das Kollektiv will seinen Streik fortsetzen, bis ihre Forderungen umgesetzt werden. Seit Mittwochnachmittag fordert die Gruppe alle Kollegen auf, ihre Arbeit ruhen zu lassen und sich ihnen anzuschließen. Am gestrigen Tag versammelte sich das Kollektiv zunächst am Lager am Checkpoint Charlie, im Berliner Bezirk Mitte – das Warenlager, in dem Santiago, der gekündigte Fahrer, bislang arbeitete. Gegen 20 Uhr sei man dann weiter gezogen zu dem Lager in der Torstraße, so ein Sprecher des Kollektivs zu Gründerszene. Das sei abends der geschäftigste Standort. Etwa 150 Leute sollen sich dort versammelt haben. Die Polizei war vor Ort, schritt aber nicht ein.

Auch der Deutschland-Chef von Gorillas, Harm-Julian Schumacher, war in der Torstraße und versuchte zwischendurch selbst, Fahrräder zur Seite zu schaffen, um so die Blockade aufzulösen, jedoch ohne Erfolg. Gegen 21.30 Uhr gab das Management auf und ließ das Warenlager in der Torstraße schließen. Ein offizielles Statement zu dem gestrigen Vorfall und des andauernden Streiks von Gorillas gibt es noch nicht.

Gesetzmäßig zugelassen ist weder der gestrige noch der heutige Streik, das wisse auch das Gorillas-Kollektiv, so der Sprecher zu Gründerszene. ,,Die Interessen der Mitarbeiter stimmen nicht immer optimal mit dem deutschen Arbeitsrecht überein", sagt er. Die Kollektiv-Mitglieder wollen den Streik so lang fortsetzen, bis ihre drei Forderungen umgesetzt werden.

Zu Streiks können laut deutschem Recht nur Gewerkschaften aufrufen. Weder die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), die zunächst auch bei der Betriebsratswahl involviert war, noch Verdi hätten vorab von der Arbeitsniederlegung gewusst oder seien daran beteiligt, heißt es auf Gründerszene-Nachfrage. Die Freie Arbeiter Union (FAU), die vor allem Angestellte der Gig Economy vertritt, wird vom Deutschen Gewerkschaftsbund nicht als rechtmäßige Arbeitnehmervertretung angesehen, sodass auch diese Organisation keine Ermächtigung dazu hat.
https://www.businessinsider.de/gruenderszene/food/gorillas-streik-fahrer-gekuendigt/
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Kuddel

Solidarität mit dem Wildcat Streik in Berlin aus London:


Fritz Linow



Kuddel

Im belgischen Brügge läuft es gerade auch nicht so gut für Deliveroo_Be
– die Rider dort streiken auch!


Nikita


Nikita

Stuttgart und mehr:









Heute Abend musste das Lieferzentrum in Kreuzberg den Betrieb einstellen, die Streikenden planen weitere Aktionen und überlegen auch einen Streikfonds einzurichten. Fahrerin Zeynep über die aktuelle Lage beim #gorillas Streik & Möglichkeiten @GorillasWorkers zu unterstützen

Nikita

Wilde Streiks gelten als nicht erlaubt in Deutschland. Wie sehr der Gesetzgeber das Streikrecht damit verkrüppelt hat, sieht man aktuell beim Lieferdienst Gorillas. Die mediale Aufmerksamkeit ist enorm.


Es berichteten bisher:
FAZ, Stern, Spiegel, n-tv, Heise, Tagesspiegel, Bayerischer Rundfunk, Die Zeit, Business Insider, Manager Magazin, Capital, Handelsblatt, T-Online News, Die Welt, rbb24, RT Deutschland, Junge Welt, Neues Deutschland, Der Freitag, Jungle World und viele lokale Zeitungen.


DGB-Gewerkschaften nutzen das effektive Mittel der wilden Streiks nicht. Das nennt man wohl Sozialpartnerschaft mit der Politik.

Fritz Linow

Albern ist ja auch, dass Gorillas mit einer Lieferzeit von 10 Minuten wirbt, obwohl gerade die Temperaturen draußen in die Höhe schießen und der Arbeitgeber nun eine Fürsorgepflicht hätte. Arbeitsschutz und so. Es interessiert nicht wirklich, was alles gesetzlich eingenagelt wurde, damit der Arbeiter nützlich bleibt. Im Gegenteil, es wird ausgereizt bis zum Gehtnichtmehr.
Die Beschäftigten bei Gorillas entdecken ihre Rechte gerade sehr gut und wollen mehr: No more Probezeit!

Kuddel

Am Samstagabend des 19. Juni veranstaltete die Basisgewerkschaft Freie Arbeiter*innen Union (FAU) Leipzig eine Fahrraddemo mit dem Motto ,,Keine Kündigung bei Domino's Pizza!". Auslöser war die Kündigung eines Lieferfahrers, welcher sich für bessere Arbeitsbedingungen engagiert hatte und kurze Zeit später eine Kündigung aus ,,betriebsbedingten Gründen" erhielt.



Am Tag der Demo äußerten sich neben dem Betroffenen selbst auch andere Stimmen und sprachen ihre Solidarität aus. So gab es unter anderem ein Grußwort von ehemaligen Beschäftigten von ,,Durstexpress" sowie einen Redebeitrag der FAU-Betriebsgruppe ,,Dominoeffekt", welche im Zuge des Konfliktes gegründet wurde und auf der Demonstration erstmals öffentlich auftrat. ,,Wir stehen hinter unserem Kollegen und werden ein derartiges Vorgehen gegen uns als Team nicht einfach so hinnehmen", äußerte sich ein Kollege des Fahrers.

Die Betriebsgruppe hatte sich gegründet, um auf die arbeitsrechtlichen Missstände im Betrieb aufmerksam zu machen und diese zu beheben. Neben der Rücknahme der Kündigung stellt die Gruppe weitere Forderungen an ihren Arbeitgeber, welche in Form eines offenen Brief verlautet wurden.

https://leipzig.fau.org/pm-kuendigung-bei-dominos-pizza-solidarische-fahrraddemo-vom-19-juni-in-leipzig/

Kuddel


Kuddel

Hahaha!

Posterboy Kağan Sümer, Gründer und CEO des gehypten Lebensmittel-Lieferdienstes Gorillas



auf dem Cover der Spiegel-Sonderausgabe "INNOVATON - Von Menschen, die heute die Weichen für unsere Zukunft stellen" vom Mai 2021.

Bereits einen Monat später berichtete VICE:
ZitatArbeitskampf bei Gorillas: Interne Meetings zeigen, wie verzweifelt der CEO mittlerweile ist
Freibierversprechen und haarsträubende Zoom-Calls – Die Krise beim Start-up-Lieferdienst eskaliert.
https://www.vice.com/de/article/5db5yb/arbeitskampf-bei-gorillas-ceo-kagan-sumer-zoom-call-streik

Kuddel

Nochmal hahaha!

ZitatGorillas auf Futtersuche
Die versprochene Story vom "irren Wachstum" bröckelt. Monat für Monat verbrennt der 10-Minuten-Lieferdienst für Lebensmittel Millionen, die ersten Investoren werden nervös. Die Gorillas brauchen dringend frisches Kapital.
https://www.manager-magazin.de/unternehmen/handel/gorillas-der-lieferdienst-fuer-lebensmittel-braucht-dringend-frisches-kapital-a-7453a05a-0002-0001-0000-000178442775?utm_source=dlvr.it&utm_medium=twitter#ref=rss

Nikita

https://www.abendzeitung-muenchen.de/muenchen/lieferdienst-gorillas-in-muenchen-der-inside-report-art-743816

Lieferdienst "Gorillas" in München: Der Inside-Report
Der Online-Supermarkt "Gorillas" verspricht Lieferungen in weniger als zehn Minuten - bundesweit steht das Unternehmen wegen der Arbeitsbedingungen in der Kritik. Die AZ-Reporterin hat sich in München als Fahrerin versucht.

21. Juli 2021 - 09:12 Uhr | Laura Meschede

München - Uns wurde gesagt, die Verkehrsregeln seien wichtiger als Schnelligkeit, und deswegen hält Georg auch brav sein Fahrrad an, als er noch einmal den Weg nachschauen muss. Er pfriemelt sein Smartphone aus der Hosentasche und gibt den Entsperr-Code ein. Ein Klick auf Google-Maps, ein kurzer Blick auf die Karte, schon könnte er weiterfahren.

Aber jetzt ist die Ampel rot. Verkehrsregeln oder Schnelligkeit, keine leichte Entscheidung. Georg entschließt sich, zu warten. Es ist ja ein freiwilliges Probefahren, so wurde uns das in der Gorillas-Filiale zumindest gesagt: Wir sollten einfach mal austesten, wie es sich anfühlt, ein "Rider" zu sein. Eine Minute vergeht, die Ampel bleibt rot.

Georg findet's "richtig nervig"
Zehn Minuten hat er, um von der Gorillas-Filiale in der Lothstraße in die Arcisstraße zu gelangen, acht Minuten dauert der Weg laut Google Maps, aber bezieht Google Maps rote Ampeln in seine Berechnungen mit ein?

In München gibt es immer wieder Unfälle mit den Radlkurieren
Zehn Minuten: So lautet das Versprechen von "Gorillas". Zehn Minuten, dann ist die Bestellung da. Mit diesem Versprechen hat der Online-Supermarkt eine Menge Geld von Investoren eingesammelt. So viel Geld, dass Gorillas bereits zehn Monate nach seiner Gründung den "Unicorn"-Status erreicht hat, eine Marktbewertung von mehr als einer Milliarde Dollar vor dem Börsengang.

Das war im März. Zu diesem Zeitpunkt hingen in München bereits überall Plakate des Unternehmens. "Endlich auch in München: Einkaufen bis 23 Uhr!" stand darauf - oder dutzendmal "Ich will weniger bei Gorillas bestellen". Darunter immer der Slogan des Konzerns: "Faster than you": "Schneller als du."

Was wird vom Rider verlangt?
Zehn Minuten hat also ein Gorillas-Fahrer, um die Bestellung auszuliefern. Und zehn Minuten haben deswegen auch Georg und ich, die wir heute zum Bewerbungsgespräch bei Gorillas erschienen sind. Ich möchte herausfinden, was Gorillas so verlangt von seinen Ridern. Georg möchte Rider werden.

Fristlose Kündigung wegen Zuspätkommens
Vor Kurzem hat es Gorillas Berlin deutschlandweit in die Schlagzeilen geschafft, weil die dortigen Rider in einen wilden Streik getreten sind. Der Auslöser war das Schicksal eines Kollegen namens Santiago. Santiago war zu spät zur Arbeit gekommen, einmalig zu spät zur Arbeit gekommen, und daraufhin fristlos entlassen worden.

Das war möglich, weil die Probezeit bei Gorillas ein halbes Jahr lang geht. Als seine Kollegen von der Entlassung Santiagos hörten, gingen sie auf die Barrikaden. Sie blockierten Warenlager, riefen den wilden Streik aus und forderten die Rücknahme der Entlassung und eine Verkürzung der Probezeit.

Um das Fahrrad muss sich der Fahrer selbst kümmern
Zum Bewerbungsgespräch habe ich mein Fahrrad mitgebracht, das ist vorgeschrieben. "Wenn Sie keines haben, leihen Sie sich eins", stand in der E-Mail, mit der mich Gorillas zur Vorstellung eingeladen hat.

Außer mir sind sieben weitere zukünftige Rider erschienen, alles Männer zwischen 18 und Mitte 30. Der Recruiter, nennen wir ihn John, hat blonde Haare und das Auftreten eines Fitness-Coaches, er geleitet uns in einen kleinen Raum mit großem Bildschirm und hält einen Vortrag über die Erwartungen des Konzerns an seine Mitarbeiter: Sie müssen eine Versicherung haben, ein Smartphone und ausreichend Internetvolumen.

Helmpflicht bei der Arbeit
Gorillas zahlt seinen Ridern 15 Euro im Monat für Handyvertrag und -versicherung, es empfiehlt sich ein günstiger Vertrag. Sie müssen einen Helm tragen ("Wenn ich einen Rider zweimal ohne Helm antreffe, ist er raus"). Und: Sie müssen pünktlich sein.

Seit der Entlassung von Santiago hat es bei Gorillas in Berlin immer wieder Streiks gegeben, zuletzt vor ein paar Tagen. Weil die Gehälter der Kuriere zu spät ausbezahlt wurden, die Arbeitskleidung für Dauerregen unbrauchbar war - und weil es immer wieder zu Unfällen kommt.

"Gorillas Workers Collective" ersetzt Gewerkschaft
Die Streiks finden unabhängig von den großen Gewerkschaften statt. Die Rider haben sich im "Gorillas Workers Collective" selbst organisiert, das inzwischen sogar eine eigene Streikkasse hat. Sie fordern unter anderem die vollständige Ausbezahlung aller Löhne, gleichen Lohn für gleiche Arbeit und eine bessere Arbeitsausrüstung. Bislang hat Gorillas keine der Forderungen vollständig erfüllt.

Recruiter John sagt, in der letzten Woche habe es in München 17 Unfälle von Ridern gegeben, das müsse weniger werden, "haltet euch an die Verkehrsregeln".

Die Versuchung ist groß, Verkehrsregeln nicht einzuhalten
Er reicht einen Bogen Papier mit QR-Codes durch die Bewerberreihen. Als wir sie scannen, öffnet sich ein Standort bei Google Maps, jeder bekommt einen anderen. Wir sollen, sagt John, dorthin fahren und die Hausnummer fotografieren. Die sollen wir dann in eine gemeinsame Telegram-Gruppe stellen. Drei, zwei, eins, los.

Wir schwingen uns auf unsere Fahrräder und radeln los, Georg und ich nebeneinander. Er sei gerade mit der Schule fertig geworden, sagt Georg, und suche einen Studentenjob. Von den Streiks in Berlin hat er nichts mitbekommen. Georg hält sich an die Verkehrsregeln, deshalb haben wir Zeit zu quatschen, die Münchner Innenstadt ist voller roter Ampeln. Irgendwann muss ich abdrehen. Ich bin spät dran. Die Versuchung, mit dem Smartphone (und damit der Karte) in der Hand zu fahren, ist groß. Verkehrsregeln oder Schnelligkeit?

Viele ihrer Arbeitsfahrräder, schreibt das "Gorillas Workers Collective" in einer Stellungnahme, hätten keinen Telefonhalter; die meisten seien nicht gefedert und in einem "Zustand der Vernachlässigung": "Allein in der letzten Woche gab es im Warenhaus Bergmannkiez drei Unfälle, die im Krankenhaus endeten."

"Telefon-Halterungen sind hier nämlich Luxus"
Anruf bei Jakob, Rider aus Berlin und Mitglied im "Gorillas Workers Collective": Haben die vielen Unfälle etwas mit den fehlenden Telefon-Halterungen zu tun? "Manche bestimmt", sagt Jakob. "Telefon-Halterungen sind hier nämlich Luxus." In seinem Warenhaus hätten nur fünf oder sechs der etwa 60 E-Bikes Telefon-Halterungen. "Aber ein größeres Problem sind die E-Bikes selbst", erklärt Jakob. "Viele der E-Bikes haben nur eine Bremse. Und die geht schnell mal kaputt." Dazu käme das schwere Gewicht auf dem Rücken der Fahrer. "Das macht es schwer zu reagieren, wenn etwas passiert."

In Reaktion auf die Proteste hat das Gorillas-Management vor Kurzem angekündigt, fortan eine Waage in den Warenhäusern zur Verfügung zu stellen und Lieferungen, die schwerer sind als zehn Kilogramm, auf zwei Rider aufzuteilen. Auf dem Rücken tragen sollen die Rider die Rucksäcke nach dem Willen des Konzerns aber weiterhin.

Enormer Druck durch Lieferzeit-Statistiken
Als ich bei der richtigen Hausnummer ankomme, sind zehn Minuten bereits um. Nur vier von acht Ridern haben es in der vorgegebenen Zeit geschafft. "Wenn man es nicht schafft, in zehn Minuten zu liefern, kann das bei manchen Managern wirklich Probleme bereiten", sagt Jakob vom Gorillas Workers Collective: "Unsere Vorgesetzten führen nämlich eine Liste mit Statistiken über unsere Lieferzeit. Und ob es Baustellen gab auf der Route oder viele rote Ampeln - das ist für diese Statistik ganz egal. Das baut einen enormen Druck auf."

Fehlende Handyhalterungen, beschädigte Fahrräder, schwere Rucksäcke - und immer der Druck, in zehn Minuten am Ziel zu sein. Ich beginne zu verstehen, woher die vielen Unfälle kommen.

Zahlreiche Unfälle in einer Woche
Ich schreibe Gorillas eine Mail und frage, ob es stimmt, dass es in München zuletzt 17 Unfälle in einer Woche gegeben habe. "Wie in jedem anderen Unternehmen auch, kann es bedauerlicherweise zu Unfällen kommen", schreibt der Konzern.

"Wir geben allen Mitarbeitern die Zeit, die sie brauchen, um eventuelle Folgen des Unfalls auszukurieren, bei voller Lohnfortzahlung und entsprechender Unfallversicherung. Der Beruf als Lieferant ist mit körperlicher Arbeit und der Teilnahme am Straßenverkehr verbunden, Unfälle lassen sich da leider nicht vollkommen ausschließen." In München hat es bislang keine Streiks bei Gorillas gegeben. Ob das so bleibt?

Kuddel

ZitatVerstöße gegen Arbeitsschutz
Berliner Senat leitet Bußgeldverfahren gegen Lieferdienst Gorillas ein

Die Berliner Senatsverwaltung für Arbeit und Soziales hat ein Bußgeldverfahren gegen das Start-up Gorillas eingeleitet. Dabei soll es um Verstöße gegen das Arbeitsschutzgesetz gehen, wie eine Sprecherin von Arbeitssenatorin Elke Breitenbach (Linke) der "Berliner Morgenpost" sagte. Um welche Verstöße es sich genau handelt, wollte die Verwaltung aus Datenschutzgründen nicht sagen.

Die Probleme sollen aber bei Kontrollen in mindestens 13 unterschiedlichen Gorillas-Stützpunkten in der Stadt aufgefallen sein. ,,Offenbar spielt der Arbeitsschutz bei den Gorillas und anderen Lieferdiensten nur eine untergeordnete Rolle. Das nehmen wir nicht hin", sagte Senatorin Breitenbach der "Berliner Morgenpost".
https://m.tagesspiegel.de/berlin/verstoesse-gegen-arbeitsschutz-berliner-senat-leitet-bussgeldverfahren-gegen-lieferdienst-gorillas-ein/27471900.html

Es ist enorm, was Organisierung und Gegenwehr von Arbeitern bewirken.
Plötzlich berichten scharenweise Medien und Politiker werden tätig in einem Bereich, der sonst ignoriert wird.

Nikita

Habe heute bei der Aktion gegen Gorillas vorbeigeschaut von der FAU Bonn und Arbeitsunrecht e.V.


https://arbeitsunrecht.de/freitag13-vs-gorillas-lieferando-was-geht-ab-worum-gehts/










Rada

Ich habe auch mal geschafft, mich für's Fahrradfahren bezahlen zu lassen. Aber irgendwie würdevoller und so ganz ohne Hektik, als es bei den Lieferdiensten der Fall ist.

Das war bei einem der privaten Postdienstleister aus dem P2-Netzwerk, "die zweite Post". Die billige Post, wo der Brief eben ein paar Cent weniger kostet als bei der Deutschen Post.

Ich hatte meine feste Tour. 30 Kilometer von der städtischen Randlage bis hin über die Dörfer. Die Post mussten wir dabei vorher nach Straßen selbst sortieren. Im Durchschnitt 15 Minuten, alle Postsendungen in den Rucksack, den Rucksack auf den Gepäckträger, und ab ging die wilde Hatz!

Hektik? Nein. Die Tour war vorher klar. Man wurde nach der Fahrzeit bezahlt, die man tatsächlich gebraucht hat. Bei uns hieß das, dass man die Fahrzeiten und die Kilometer per Hand aufschreiben musste. Ich hoffe, dass sowas nie und nimmer automatisiert werden wird oder mit Trackern ständig überwacht wird. Teilweise hatte ich großartige, stundenlange Diskussionen mit den Landsleuten. Die man natürlich einfach von der Fahrtzeit plus-minus ein paar Minuten abziehen konnte.

Letzten Endes hat diese Post so funktioniert, dass es viele, kleine Touren gibt, von denen mit einer Tour weniger als 450 Euro verdient werden kann. Damit spart sich die Post natürlich die teuere Krankenversicherung, die man selbst bezahlen muss.

Also hauptsache man blieb unter 450 Euro, und war nicht schneckenlangsam, dann hat alles gepasst. Sogesehen wäre man auch blöd, seine Arbeit zu schnell zu erledigen, denn dann hätte man weniger Geld bekommen!

Schwierig an der Arbeitsstelle war, dass der Fahrtweg hin ins Postgebiet nicht bezahlt wurde, sowie es keinen Zuschuss für Reparaturen am Fahrrad gab. Wobei mir da eher die Autofahrer leid getan haben, bei denen die Handbremse ständig durch war. Ich konnte diese Arbeit als Kurier mit einem rostigen Damenrad (wichtig für den leichten Auf- und Abstieg) mit Drei-Gang-Schaltung erledigen. Das war leicht zu pflegen und Reparaturen konnte man selber machen. Ein zweites Ersatzfahrrad (vom Schrott gezogen, natürlich genauso billig) stand bei mir immer parat, falls es Pannen gab.

Ein paar Infos zum Fahrrad: Der Mittelständer (zweibeiniger Ständer) war eine gute Investition, da das Fahrrad sonst von einer kleinen Windböe schnell mal umkippt. Ebenfalls wichtig sind teure Reifen mit dickem Pannenschutz. Wenn man sparen möchte, hat man vielleicht Glück und bekommt einen Satz abgefahrener, aber trotzdem mit Pannenschutz ausgestatteter Reifen bei seinem Fahrradladen. Das würde ich das einem billigen 10-Euro-Mantel vorziehen. Freilich sollte man mit einem glattgefahrenen Reifen die Bremswirkung auf nasser Straße vorher ausprobieren und wissen, wozu Gegenlenken gut ist und wie ein ABS beim Auto funktioniert.

Apropos Schlechtwetter: Da muss man natürlich knallhart sein. Ich bin dutzende Male nass bis auf die Knochen heimgekommen. Im Winter hatten wir minus 20 Grad, da gab es keine Wahl, zu Hause zu bleiben, nur gute Klamotten, Fahrkönnen und Durchhaltewillen. Krank geworden bin ich übrigens nicht einmal.

Ich frage mich, ob sich das für das Postunternehmen wirklich gelohnt hat, ein Fahrrad dort einzusetzen, wo es eigentlich am ungünstigsten war, nämlich bei langer Fahrtstrecke von Dorf zu Dorf. Natürlich ist das Auto schneller, aber auch deutlich teurer. Nein, das Fahrrad hätte sich selbst auf der Überland-Tour gelohnt, hieß es. Und in der Stadt, wo man von Haus zu Haus springt, sowieso.

Das war also mein bezahlter Morgensport für circa 2 Stunden. Natürlich noch nebendran was schwarz verdient, sodass man auskam. Ganz wenig Miete in wahrscheinlich der günstigsten, größeren Stadt Deutschlands. Natürlich waren da auch viele Nazis (der Oberknaller war ein Typ mit dem Reichsflaggentatoo auf der Glatze). Aber Kloppereien gab es nicht, denn es gab genauso viele Alt-Kommunisten, die ihre DDR zurückhaben wollten und andere, bunte Vögel.

Das wollte ich nur erzählen. Es tut mir um die Radkuriere bei diesen Affenvereinen von Lieferdiensten leid. Und in den Großstädten wollen leider viel zu viele junge Leute Kurier sein, die lassen sich leicht ausbeuten. Schade. Vielleicht gäbe es bei einem Postdienst auch eine Arbeit für Fahrradfahrer.

Onkel Tom

Ist ja witzig, mit abgefahrenen pannensicheren Schlappen um die verregnete Straßenecke
zu fahren, Drahtesel ausm Schrott zusammen zu stricken.. Wat Phantasien..

Musst ja weit raus in der Pampa leben, um mit Streifenhörnchen keinen Ärger zu haben.

"Hauptsache Arbeit" wa ? Gehts noch billiger ?.. Nö, ist ein Spieler..  ???
Lass Dich nicht verhartzen !

Kuddel


counselor

Henry arbeitet seit einem Jahr als Rider für Liferando. Jetzt spricht er über billige Ausstattung, unbezahlte Überstunden, Alltagsrassismus und systematische Versuche Betriebsratsgründungen zu verhindern - Ein Interview der @red_642:

https://www.facebook.com/1593582524004974/posts/5008572545839271/
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Kuddel

Es ist überall die gleiche Scheiße. Weltweit knallt es bei Gig-Arbeitern und speziell Essenskurieren.

Vor 5 Tagen in Thailand:





Thailänder Rider suchen nun Kontakt zu Kollegen in Deutschland. Ihr Arbeitgeber Foodpanda gehört zu Delivery Hero. https://de.wikipedia.org/wiki/Delivery_Hero

Kuddel

Die Arbeitsbedingungen in der Liefedienstbranche haben sich hierzulande nicht verschlechtert.
Die ungewöhnlich breite Berichterstattung der letzten Zeit hat im wesentlichen den Grund, daß die Fahrer begonnen haben, sich zu organisieren und zu kämpfen.

ZitatLieferdienste: Die Armut fährt mit

Moderne Klassengesellschaft: Kurierfahrer bringen in deutschen Großstädten Essen zur Haustür, können sich das Wohnen aber selbst kaum leisten
https://www.heise.de/tp/features/Lieferdienste-Die-Armut-faehrt-mit-6265246.html

ZitatGorillas, Lieferando und Co.
Die Mittelschicht bestellt, das Prekariat liefert

Liefern lassen macht das Leben leichter, keine Frage. Doch im Boom der Lieferandos, Gorillas und Co. wird auch ein neuer Klassenkonflikt deutlich, meint Ann-Kristin Tlusty. Der wird aber nicht dadurch gelöst, dass man nicht mehr dort bestellt.
https://www.deutschlandfunkkultur.de/gorillas-lieferando-und-co-die-mittelschicht-bestellt-das.1005.de.html?dram:article_id=505307&utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

In diesem Zusammenhang wird die Klassenfrage oft beim Namen genannt. Auch das ist ein neues Phänomen.



ManOfConstantSorrow

Schweiz aktuell:

Schon in 11 Westschweizer Städten sind die Kurierinnen und Kuriere des Food-Lieferservices Smood im Streik. Mit ersten Erfolgen.
ZitatLieferdienst Smood: Streikwelle aus der Romandie rollt heran
Tag für Tag ein neuer Streik!

Westschweizer Kurierinnen und Kuriere geben Gas – für würdige ­Arbeitsbedingungen beim Food-Lieferservice Smood. Bereits haben sie ­Erfolg, doch ein Multi­millionär will sie spalten.
https://www.workzeitung.ch/2021/11/tag-fuer-tag-ein-neuer-streik/
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ManOfConstantSorrow

ZitatBei Getir ist seit 2020 alle 4 Tage ein Lieferarbeiter in der Türkei umgekommen.

Fast 2 Arbeiter pro Woche. Tot.
190 Arbeiter in 2 Jahren (730 Tage).

Jeden vierten Tag kehrt ein Arbeiter nicht von der Arbeit zurück.

Ihre erste Bestellung könnte unsere letzte Lieferung sein.
https://twitter.com/support_rider/status/1462902543865061381?s=20
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Nikita

https://www.deutschlandfunk.de/von-der-hand-in-den-mund-amir-der-fahrradkurier-ein-portrait-dlf-9c70dd74-100.html

Von der Hand in den Mund: Amir, der Fahrradkurier – ein Portrait
Götzke, Manfred | 05. Januar 2022, 14:22 Uhr

Über die miesen Bedingungen und Betriebsrat-Behinderung bei Gorillas .

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