Folgen von mobbing

Begonnen von Gehtsnoch, 12:18:52 Fr. 29.Januar 2010

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Gehtsnoch

Hallo Forum,

die meisten hier wissen, wie mobbing aussieht...nun moechte ich gerne von euch wissen (da es mich auch betrifft):

Wenn man unter mobbing leidet...ist es dadurch moeglich, das man auf der Arbeit vergesslich wird und somit dumme Fehler entstehen???
Ich meine...wenn Druck vorhanden ist, das man sehr schnell anfaellig wird, den eigenen Kopf einzuschalten ?

Ist es schon ein Anzeichen, wenn man innerlich den Chef und den Vorgestzten foltert und meuchelt, wenn man nur noch darueber nachdenkt, kommt mein Geld???

Wie sind eure Erfahrungen darueber?
Zeitarbeit ist scheisse!

Alex22

hier erst mal das L.  ;D
schau mal im Goockle
unter Mobbing, Sozialmobbing ua.
Das Netzt ist voll.

Mobbing macht Angst und dann reagiert man oft unkontrolliert und überraschend.
Es macht auch krank.

Gehtsnoch

Hab Google schon durch...nur moechte ich EURE Erfahrungen kennen lernen.
Mir passieren manchmal unglaubliche Dinge...ich vergesse schlicht simple Arbeitsschritte, oder sag nichts...wenn der Vorgesetzte mir verschaukelt...privat bin ich nicht so.
Muss dazu sagen...im letzten Job durfte ich mal wieder meinem Geld hinterher rennen (staendig, teils 6 Wochen) und wurde aufgrund dessen gekuendigt, weil ich kein Auto gekauft habe (mit Brief und Siegel, als Kfzler)...naja, mein Bandscheibenvorfall schuetzt mich etwas....

Aber der Druck war enorm, so gross, das mein Bandscheiben leiden massiv verstaerkt wurde.
Den Hexenschuss erlitt ich einen Tag nach Kuendigung, nachdem ich die Nacht mal wieder alles in meinem Kopf durchgegangen bin. Die nervliche Anspannung...ging sehr an meiner Substanz.

Ich spreche das so offen an (vorher schaemte ich mich), weil ich doch nicht der einzigste sein kann, dem es so ergeht.
Ich kenne Menschen, die bei viel geringeren Sachen durchdrehen.

Ist nicht das erste mal....hatte in den Letzten Jahre viele Stellen.
Zeitarbeit ist scheisse!

Alex22

So wie du es schilderst erging es mir ähnlich.
Chefs machen einen oft für ihre eigenen Fehler verantwortlich.
Lassen ihre Launen an einem aus und zeigen damit, dass sie dem Druck, dem sie in diesem scheiß Wirtschaftssystem ausgesetzt sind auch nicht ertragen können.
Wenn man weiß was für arme Schweine die Vorgesetzten sind, dann kann man deren Tun ein wenig besser ertragen. Das empfinde ich so.
Wenn dann noch das private Umfeld gestört ist, kann man im Betrieb noch viel weniger sich durchsetzen und ertragen.
Es ist schon ein großer Schritt zur Befreiung, dass Du Dich nicht mehr schämst Opfer zu sein und über diese Probleme versuchst mit anderen in Austausch zu gelangen.
Das wirkt gegen die Vereinzelung und macht Dich langfristig widerstandsfähiger gegen die tägliche psychische Gewalt in diesem System in dem der mensch dem mensch Feind ist.

Kowari

Dein Problem kenn ich. Ich kann mich oft nicht konzentrieren, hab Schreibblockaden, schiebe Dinge vor mir her und vergesse sie dann. Am Anfang waren die Tage so, daß ich ständig nur rumgerannt bin und hunderttausend Sachen erledigt habe. Nach fünf Stunden (hab 4 Stunden bezahlte Arbeitszeit/Tag, aber wen kümmert's) war ich wie ausgelaugt. Dann die Frage von oben: Was machst du eigentlich die ganze Zeit? Und ich konnte nicht antworten. Ja, was eigentlich? Ich hab mich lange unfähig gefühlt. Irgendwann viel dann der Begriff Burnout, ich hab mal gegoogelt um mir zu beweisen, daß ich es nicht habe, und am nächsten Tag bin ich zum Arzt gegangen. Drei Wochen später hab ich gekündigt. Ich hatte ein Riesenglück, daß mir woanders eine Stelle angeboten wurde. Das hat mich gerettet, denn jetzt weiß ich, ich kann nicht so unfähig sein.

Leider muß ich drei Monate Kündigungsfrist durchstehen. Mit Urlaub und Krankschreibung wäre das nicht so schlimm, aber ich muß ein paar Projekte abschließen, die für meine Zukunft wichtig sind. Ich kriege da Unterstützung von den Auftraggebern, aber meine Chefin lauert auf jeden noch so kleinen Fehler und bauscht ihn auf. Ich hab wirklich Angst, meine Emails aufzumachen. Jetzt habe ich mir auf dem Weg zur Arbeit das Knie verdreht und werde fast meine restliche Arbeitszeit krankgeschrieben sein und meine Chefin hat säuerlich angefragt, wie ich denn so meine noch ausstehenden wichtigen Aufgabe zu erfüllen gedenke. Ich danke ihr für diese nette Mail, denn so hab ich was in der Hand, aber belasten tut's mich trotzdem noch. 31.3. ist hoffentlich alles vorbei. Bis dahin stelle ich mir vor, wie meine Chefin Darth Vader an einem Tag über den Weg läuft, an dem er sehr schlechte Laune hat. Ich hör sie manchmal richtig röcheln.

Alex22

Klingt als wenn Deine Cheffin sehr unglücklich ist. Sicher hat sie Probleme, mit denen sie nicht zurecht kommt.
Denke daran, sie ist schwächer als Du, da sie sich ihren Problemen nicht stellt oder stellen kann. Du hast das aber getan!
Dir wird es besser gehen, sie wird weiter leiden, auch wenn das nicht immer so aussieht.
Viel Glück.
:)

Olanda

Hallo
ich wurde zwei Jahre lang  systematisch aus meiner Firma rausgemobbt.Ich bin 57 Jahre alt.
In dieser Firma wollten sie alle über 50 jährigen loswerden.
Eine Kollegin wa r völlig überrascht von der Kündigung und war danach zwei Monate in der Psychatrie.


Immer in Bewegung bleiben

Sir Vival

Ich wurde 3,5 Jahre "gebosst", bis ich letztes Jahr per Polizei rausgeflogen bin.

Dank deutsch-faschistischem Arbeits- und Zivilsrecht geht das ja heut zu Tage so leicht für den Arbeitgeber.
Es tofft viel Spass in Steckifee.........

Alex22

Man kann nicht mal die Bude abfackeln.
Damit täte man diesen Lumpen auch noch einen Gefallen und sie verdienen dran.
???

Sir Vival

......da superduper-allround-rundum-versichert.
Würde ich auch nicht machen. Wäre viel zu offensichtlich  >:D >:D
Es tofft viel Spass in Steckifee.........

counselor

Es gibt ein neues Buch über psychische Gewalt. Die Ankündigung klingt vielversprechend und gut:
ZitatArgeo Bämayr - Psychische Gewalt im Berufs- und Privatleben – Ursache des Anstiegs von Arbeitsunfähigkeit und Frühberentung aufgrund psychischer Erkrankungen

Über demoralisierende und krank machende strukturelle und personalisierte psychische Gewalt, ihre Formen, ihre Verschleierung in medizinischer Diagnostik und notwendige Veränderungen im Diagnosenkatalog ICD-10. Originalausgabe

Original-Verlagsinfo

Wer sich als Betroffener fragt, warum er in unserem Gesellschafts- und Wirtschaftssystem psychisch krank, arbeitsunfähig und berufsunfähig geworden ist, wird in diesem Buch mehr dazu erfahren!

Wer sich als noch nicht Betroffener fragt, ob ihm dasselbe Schicksal droht, findet Hinweise auf typische Gefährdungen!

Wer sich als Therapeut fragt, warum immer mehr Menschen psychisch krank werden und allen therapeutischen Bemühungen nur erschwert zugänglich sind, findet Erklärungen!

Wer sich als Führungskraft in Politik und Wirtschaft fragt, warum Krankenstand und Frühberentungen wegen psychischer Erkrankungen kontinuierlich zunehmen und dadurch zur Kostensteigerung im Sozialsystem erheblich beitragen, kann mit Hilfe dieses Buchs Lösungen finden und richtige Weichen stellen!

All diejenigen, die sich fragen, warum psychische Erkrankungen ansteigen, werden anhand der Lektüre dieses Buches feststellen, dass in Deutschland die psychische Gewalt noch nicht als deren Ursache erkannt worden ist!

Über den Autor

Bis 2008 niedergelassener Nervenarzt und Psychotherapeut in Coburg mit der Schwerpunktbehandlung von Mobbing-Opfern

Pressestimme

Argeo Bämayr arbeitete bis 2008 als niedergelassener Nervenarzt und Psychotherapeut in Coburg mit der Schwerpunktbehandlung von Mobbing-Opfern, jetzt ist er im Ruhestand und kann sich offenbar voll dem Verfassen von Büchern widmen. Aus seiner Erfahrung plus wissenschaftlicher Einsicht kommt er nun zum Ergebnis, dass die immer rigoroser durchgesetzte psychische Gewalt in unserer Gesellschaft ursächlich für den Anstieg von Arbeitsunfähigkeit und vorzeitigen Berentungen ist. Als psychische Gewalt versteht Bämayr – in Anlehnung an die Dublin-Studie der europäischen Stiftung zur Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen – die absichtliche Anwendung von Macht gegen andere, aus der eine Schädigung in der körperlichen, geistigen, seelischen, moralischen oder sozialen Entwicklung resultieren kann.

Seine Aussagen belegt der Autor mit Fakten. Psychiatrische Diagnostik (z.B. Kategorie F43 des ICD-10 "Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen") greife viel zu kurz, da sie die Relevanz der Gewaltproblematik für die Entstehung der vielfältigen körperlichen, zentralnervösen und psychischen Symptomen der Patientinnen und Patienten nicht erkennen könne. Bämayr nennt die Ursachen beim Namen: unüberschaubare Überreglementierung, damit einhergehende Bevormundung, strikte Unterordnung im Arbeitsleben, Klima der Kälte, Unsicherheit und Angst. All das mache die Menschen krank, speziell diejenigen ohne Vermögen. Detailliert listet er strukturelle Gewaltelemente in staatlichen Funktionsbereichen auf, im Arbeitsleben und im medizinischen Bereich (unter den auch Ärzte und medizinisches Personal leiden bzw. wodurch sich diese zu unethischem Verhalten gezwungen sehen). Krankengeldfallmanager, psychiatrisch/psychologische Zwangsbegutachtungen, Mobbing in all seinen Varianten, häusliche Gewalt, unbrauchbare Diagnostik.... das sind die Themen, mit denen sich der Autor kenntnisreich und detailliert auseinandersetzt.

Mit neuen Diagnosen wie "Mobbingsyndrom" oder "Häusliches Gewaltsyndrom" deutet er Lösungswege an, wie die Folgen zunehmender psychischer Gewalt wenigstens korrekt diagnostiziert werden könnten. Für eine Neuauflage wäre wünschenswert, dass er den aufgelisteten, dem Deutschen Institut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI) vorgeschlagenen neuen Diagnosen noch F43.33 "Psychiatrisches Gewaltsyndrom" hinzufügt. Ebenso, dass er die Verbindung gestiegener Arbeitsunfähigkeit und vorzeitiger Berentungen sowie ständig steigender Sozialangaben mit der chronifizierenden Wirkung von Antidepressiva und Neuroleptika, Toleranzbildung und Behandlungsresistenz überprüft. Dank seiner überzeugenden und mit Fakten arbeitenden Arbeitsweise, die auch dem vorliegenden Buch zugrunde liegt, wäre Argeo Bäymayr mit Sicherheit ein hervorragender Verfasser und Begründer einer solchen gerade für Psychiatriebetroffene wichtigen Diagnose.

Peter Lehmann, FAPI-Nachrichten

Quelle: http://www.antipsychiatrieverlag.de/versand/titel1/baemayr_gewalt
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

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