Dein Problem kenn ich. Ich kann mich oft nicht konzentrieren, hab Schreibblockaden, schiebe Dinge vor mir her und vergesse sie dann. Am Anfang waren die Tage so, daß ich ständig nur rumgerannt bin und hunderttausend Sachen erledigt habe. Nach fünf Stunden (hab 4 Stunden bezahlte Arbeitszeit/Tag, aber wen kümmert's) war ich wie ausgelaugt. Dann die Frage von oben: Was machst du eigentlich die ganze Zeit? Und ich konnte nicht antworten. Ja, was eigentlich? Ich hab mich lange unfähig gefühlt. Irgendwann viel dann der Begriff Burnout, ich hab mal gegoogelt um mir zu beweisen, daß ich es nicht habe, und am nächsten Tag bin ich zum Arzt gegangen. Drei Wochen später hab ich gekündigt. Ich hatte ein Riesenglück, daß mir woanders eine Stelle angeboten wurde. Das hat mich gerettet, denn jetzt weiß ich, ich kann nicht so unfähig sein.
Leider muß ich drei Monate Kündigungsfrist durchstehen. Mit Urlaub und Krankschreibung wäre das nicht so schlimm, aber ich muß ein paar Projekte abschließen, die für meine Zukunft wichtig sind. Ich kriege da Unterstützung von den Auftraggebern, aber meine Chefin lauert auf jeden noch so kleinen Fehler und bauscht ihn auf. Ich hab wirklich Angst, meine Emails aufzumachen. Jetzt habe ich mir auf dem Weg zur Arbeit das Knie verdreht und werde fast meine restliche Arbeitszeit krankgeschrieben sein und meine Chefin hat säuerlich angefragt, wie ich denn so meine noch ausstehenden wichtigen Aufgabe zu erfüllen gedenke. Ich danke ihr für diese nette Mail, denn so hab ich was in der Hand, aber belasten tut's mich trotzdem noch. 31.3. ist hoffentlich alles vorbei. Bis dahin stelle ich mir vor, wie meine Chefin Darth Vader an einem Tag über den Weg läuft, an dem er sehr schlechte Laune hat. Ich hör sie manchmal richtig röcheln.