Paradebeispiel Brasilien

Begonnen von Horch, 15:59:12 Di. 22.Februar 2005

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Horch

Der Stern-Bericht zeigt, wie sich Neoliberale und linke Reformisten die Wahrheit schönreden.
Die Neoliberalen (wie hier der Stern) gehen einfach vom bestehenden System aus und behaupten dann es gebe keine Alternative.
Und diejenigen, die auch hier immer noch glauben, man könne sich den Kapitalismus schönschminken, den dürfte der Artikel eines Besseren belehren.

Die Arbeiterklasse ist revolutionär oder sie ist nichts (Karl Marx)

http://zeus.zeit.de/text/2003/20/Lula

ManOfConstantSorrow

Es gibt je ne Menge Linke und "Globalisierungskritiker", die von Lula eine Menge halten.

Inwischen ist da aber nix mehr mit "Kapitalismus schönschminken", jetzt werden überraschend brutal Wirtschaftsinteressen durchgesetzt:


Die Staatsmacht geht gegen Landbesetzer vor.

Tausende wurden obdachlos.




Ca. 800 Menschen wurden festgenommen und erste Berichte sprechen von bis zu 20 Toten...

Mehr und weiterführende Links gibt´s beihttp://de.indymedia.org/2005/02/107497.shtml//]Indymedia[/URL]
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ManOfConstantSorrow

Labournetaktivist Helmut Weiß ist in Brasilien und hat eine aktuelle Einschätzung geschrieben.
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ManOfConstantSorrow

Landlose Bauern stürmten Parlament
23 Sicherheitskräfte verletzt - Landlosen-Führer und 400 Bauern festgenommen - Reformen gefordert


   Brasilia - In Brasilien haben mehrere hundert landlose Bauern das Parlament gestürmt. Es habe sich zunächst um eine "friedliche Bewegung" gehandelt, sagte ein Vertreter der Landlosen, Bruno Maranhao, am Dienstag in der Hauptstadt Brasilia. "Aber die Polizei hat uns angegriffen, wir mussten reagieren." Wie ein Verantwortlicher der Sicherheitskräfte im Parlament sagte, wurden 23 Einsatzkräfte verletzt. Einer von ihnen erlitt demnach ein Schädeltrauma und wurde ins Krankenhaus gebracht.

http://derstandard.at/?id=2471306
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Kuddel

ZitatProteste gegen Fahrpreiserhöhungen in Brasilien

Nach Demonstrationen gegen Fahrpreiserhöhungen für Busse und Bahnen ist es in Sao Paulo zu gewalttätigen Ausschreitungen gekommen.


Video: http://www.stern.de/video/video-proteste-gegen-fahrpreiserhoehungen-in-brasilien-2024988.html

Nach Demonstrationen gegen Fahrpreiserhöhungen für Busse und Bahnen in Brasilien ist es am Donnerstag in Sao Paulo zu gewalttätigen Ausschreitungen gekommen.

Bereits seit Tagen protestieren Tausende in verschiedenen Städten des Landes. In Sao Paulo legten die Demonstranten Feuer auf den Strassen und hatten nach Angaben der Sicherheitskräfte Molotow Cocktails bei sich. Die Polizei antwortete mit Gummigeschossen, Tränengas und Pfefferspray. Nach Medienangaben wurden in Sao Paulo mehr als 150 Personen verhaftet. In Rio de Janeiro blieben die Proteste gegen die erhöhten Fahrpreise friedlich. Die Stadtverwaltung von Sao Paulo hat bereits angekündigt, den Forderungen der Demonstranten nicht nachzugeben. Die Preiserhöhungen seien nötig, um die Inflation auszugleichen, teilte die Behörde mit. Im Juni waren die Preise um knapp 6,7 Prozent angehoben worden, auf umgerechnet etwa 1,16 Euro.
http://www.stern.de/video/video-proteste-gegen-fahrpreiserhoehungen-in-brasilien-2024988.html


ZitatPolizei knüppelt Protestler in Rio nieder
Im Schatten der Proteste in der Türkei gibt es auch Aufruhr in Brasilien. Tausende gingen auf die Straßen.




Nicht nur in der Türkei liefern sich derzeit Demonstranten und Einsatzkräfte heftige Straßenschlachten. Vor dem Maracanã-Stadion in Rio de Janeiro ging die Polizei am Sonntag mit Tränengas und Gummigeschossen gegen mehrere hundert Demonstranten vor. Es gab Verletzte, mehrere Menschen wurden vorübergehend festgenommen. In einem nahegelegen Park brach aufgrund des harschen Polizeieinsatzes Panik unter den Besuchern aus.

Die Demonstration richtete sich gegen die milliardenschweren Investitionen, mit denen die brasilianische Regierung die Fußball-WM im kommenden Jahr finanziert. Auf Transparenten wurden zudem die jüngsten Fahrpreiserhöhungen im öffentlichen Nahverkehr sowie die allgemein hohen Lebenshaltungskosten kritisiert. In den vergangenen zwei Wochen war es vor allem in São Paulo und Rio de Janeiro zu heftigen Ausschreitungen wegen der Preiserhöhungen gekommen.



Nach dem Ende des Spiels zwischen Italien und Mexiko drang eine Gruppe von Demonstranten in den abgesperrten Eingangsbereich des Stadions ein. In Sprechchören kritisierten sie den Gouverneur von Rio de Janeiro, Sergio Cabral. ,,Die Fahrpreiserhöhung hat das Fass nur zum Überlaufen gebracht," sagte eine Demonstrantin dem Evangelischen Pressedienst. ,,Jetzt demonstrieren wir gegen die ganze Geldverschwendung, das teure Leben und die verfehlte Stadtpolitik."

Schon am Samstag, dem Eröffnungstag des Fußballturniers, war es in der Hauptstadt Brasilia zu Protesten gekommen. Vor der Spiel zwischen Gastgeber Brasilien und Japan blockierten Demonstranten die Zufahrtswege zum Stadion und zündeten Autoreifen an. Später kam es zu Zusammenstößen zwischen der Polizei und einigen hundert Demonstranten.
http://www.bz-berlin.de/aktuell/welt/polizei-knueppelt-protestler-in-rio-nieder-article1695388.html


ZitatPolizeigewalt in São Paulo
Massive Proteste gegen Fahrpreiserhöhung in São Paulo. Militärpolizei geht gewaltsam gegen Demonstrierende vor


Demonstrationen gegen Fahrpreiserhöhungen von Bus und Bahnen in São Paulo sind in den vergangenen Tagen von massiver Polizeigewalt überschattet worden. Laut Presseberichten und über soziale Medien verbreiteten Augenzeugenberichten habe die Militärpolizei vor Ort unter anderem eine zunächst friedliche Demonstration am Donnerstag, dem vierten Tag der Proteste, mit Tränengas und Gummigeschossen angegriffen und 230 Personen verhaftet. Videos der Vorkommnisse im Netz zeigen, wie Militärpolizisten mit Tränengas auf herumstehende Demonstranten schießt, die in Sprechchören "keine Gewalt" fordern.

Bei der Niederschlagung der Demonstration ging die Polizei auch gegen Journalisten vor. Die Tageszeitung Folha de São Paulo gab am Freitag bekannt, dass dabei sieben Journalisten verletzt wurden. Die Journalistin Giuliana Vallone wurde im rechten Auge durch ein Gummigeschoss eines Polizisten getroffen. Der Reporter der Zeitschrift Carta Capital, Piero Locatelli, zeigt in einem Video, wie er wegen des Besitzes von Essig, den er zum Schutz gegen die Tränengaswolken auf die Demonstration mitgenommen hatte, verhaftet wurde. Andere Videos zeigen Journalisten, wie sie von Polizeikräften verprügelt wurden, wie der Reporter des Portals Aprendiz, Pedro Ribeiro Nogueira.

Entgegen den Presseberichten, die Demonstrationen gingen ausschließlich um eine Fahrpreiserhöhung von umgerechnet sieben Cent, geht es den Protestierenden um mehr. Denn obwohl die Regierung von São Paulo wiederholt erklärte, die Fahrpreiserhöhung von 3 Reais auf 3,20 Reais entpräche der Inflation, so weist die Protestbewegung darauf hin, dass bei einer seit 1994 akkumulierten Inflation von 332 Prozent die Fahrpreise nur 2,16 bis 2,59 Reais kosten dürften. Hinzu komme die mangelnde Qualität des Transportwesens in der Stadt. Die 20-Millionen-Stadt São Paulo hat ein System öffentlichen Nahverkehrs, der von privaten Konzessionsfirmen betrieben wird und einem Großteil der Bevölkerung nicht angemessen dienlich ist. Fahrten zur Arbeitsstelle können sich in São Paulo auf täglich bis zu vier und mehr Stunden belaufen. Auch sind die Ausmaße einer Fahrpreiserhöhung von umgerechnet sieben Cent je Fahrt nicht zu unterschätzen. Laut dem Nachrichtenportal UOL wurden durch diese Preiserhöhung einige Bewohner São Paulos gezwungen, sich beim Kauf von Nahrungsmitteln finanziell einzuschränken. Das Movimento Passe Livre (MPL), Hauptakteur bei den Protesten, wies darauf hin, dass es in ganz Brasilien 37 Millionen Personen gibt, die sich keine Benutzung des Nahverkehrs leisten können, da ihnen das Geld für die Fahrkarten fehlt.

Der Governeur des Bundesstaates von São Paulo, Geraldo Alckmin von der rechtsgerichteten Sozialdemokarische Partei Brasiliens PSDB, beschimpfte die Proteste als "Aktionen von Krawallchaoten". Auch der Bürgermeister der Stadt, Fernando Haddad von der Arbeiterpartei PT, machte keine Anzeichen, die Fahrpreiserhöhung zurücknehmen zu wollen. Er erklärte sich nur bereit, sich mit den Demonstrierenden auf ein Gespräch treffen zu wollen. Proteste gegen Fahrpreiserhöhungen gab es außer in São Paulo auch in anderen Städten Brasiliens, so in Rio de Janeiro, Maceió, Porto Alegre und Manaus. Für Montag wurde eine neue Demonstration in São Paulo angekündigt. Währenddessen werden am heutigen Sonntag auch in Berlin Demonstranten in Solidarität mit den Protesten von São Paulo in Kreuzberg auf die Straße gehen.
http://amerika21.de/2013/06/83283/polizeigewalt-demo-sao-paulo

ZitatConfederation Cup
Proteste gegen Fußball-WM für Reiche

Kein gutes Omen für die Weltmeisterschaft in Brasilien: Leere Plätze in den Stadien, Chaos an Imbissbuden, prügelnde Polizisten und ein Bombenalarm. Doch der Fußballverband Fifa bleibt gelassen.




Das brasilianische Nationalteam, die Seleção, tanzt Samba. Sportlich war der Auftakt des Confed Cups für Brasilien ein Erfolg. Ansonsten gab der Gastgeber der Fußball-WM 2014 und der Olympischen Spiele 2016 aber nicht immer ein gutes Bild ab.

Abseits des Rasens trübten gleich zum Auftakt des Confed Cups zahlreiche Vorfälle das Fußball-Fest in Brasilien. Die Proteste in den Straßen von São Paulo, Rio de Janeiro und anderen Großstädten reißen zudem nicht ab. Viele Menschen stoßen sich an der "WM für Reiche".

Selbst der Sportminister spricht von der "Gentrifizierung des Fußballs" am Zuckerhut. Dazu sorgten leere Plätze, "Chaos" an den Imbissbuden im Estádio Nacional Mané Garrincha von Brasília sowie sogar ein Bombenalarm für Aufregung.



Weil der Nachschub während des Spiels der brasilianischen Nationalmannschaft stockte, gingen den teilweise nur unzureichend ausgebildeten Helfern zwischenzeitlich Getränke und Essen aus. Es bildeten sich lange Warteschlangen.
http://www.handelsblatt.com/politik/international/confederation-cup-proteste-gegen-fussball-wm-fuer-reiche/8357180.html

Rudolf Rocker

ZitatZehntausende gegen teure Events

Brasilien erlebt eine der massivsten Protestwellen seiner Geschichte: Mehr als 200.000 Menschen nahmen in der Nacht in mehr als zehn Städten des Landes an weitgehend friedlichen Demonstrationen teil. Die Kundgebungen zur Zeit des Fußball-Confederations-Cup, vor dem Papstbesuch im kommenden Monat sowie den sportlichen Großereignissen Fußballweltmeisterschaft 2014 und Olympische Spiele 2016 werfen ein Schlaglicht auf den wirtschaftlichen Aufstieg Brasiliens, der gleichwohl an Teilen der Bevölkerung vorbeigegangen ist.

Gegen Milliardenausgaben und Korruption

Ursprünglich als Protest gegen Fahrpreiserhöhungen im Nahverkehr begonnen, richtet sich der Unmut der Demonstranten mittlerweile allgemein gegen Korruption und die Milliardenausgaben der Regierung für die anstehenden Sport-Großereignisse. Allein in Rio beteiligten sich nach Medienberichten bis zu 100.000 Teilnehmer an einem Protestzug. Hunderte zum Teil vermummte Randalierer griffen das Regionalparlament in der Stadt am Zuckerhut an. Die steckten ein Auto in Brand, warfen Steine auf das Gebäude und rissen Absperrungen um.

In São Paulo protestierten nach Schätzungen der Polizei etwa 30.000 Menschen. Weitere Demonstrationen gab es in der Hauptstadt Brasilia sowie in Belo Horizonte und anderen Städten des Landes. Von den insgesamt etwa 5000 Demonstranten in Brasilia kletterten mehr als 200 Menschen auf das Dach des Parlaments, wie eine Journalistin der Nachrichtenagentur AFP berichtete. Sie sangen und tanzten.


http://www.tagesschau.de/ausland/brasilien-proteste104.html


Zitat
Brazil sees largest protests in decades as unrest hits second week

http://rt.com/news/mass-protests-continue-brazil-844/


dejavu

Es ist immer das gleiche: Lula ist "Sozialdemokrat". Wo die regieren herrscht nach kurzer Zeit Verarmung und Staaatsterror gegen Arme 
Leiharbeit und Werkvertragsmißbrauch verbieten! Weg mit dem Dreck!

Rudolf Rocker

Zitat von: dejavu am 16:04:04 Di. 18.Juni 2013
Es ist immer das gleiche: Lula ist "Sozialdemokrat". Wo die regieren herrscht nach kurzer Zeit Verarmung und Staaatsterror gegen Arme 

War das nicht in Spanien auch so?
Wie hieß denn diese spanische Sozialdemokratenversion von Schröder gleich noch mal?

Kuddel

ZitatDie Revolte in Istanbul war ein Anlass, so wie die 20 Centavos und die sündteuren WM- Arenen ein Anlass waren. Nach Ägyptern, New Yorkern, Spaniern, Griechen oder Chilenen gehen also plötzlich auch Brasilianer in Massen auf die Straße.

Die Ordnungshüter mit ihren martialischen Rüstungen knüppeln Demonstranten nieder, schießen mit Gummigeschossen und versprühen Tränengas und Pfefferspray. Auch in Rio kam es in der Nacht wieder zu Zusammenstößen, mit Verletzten und Verhafteten. Einige wenige Chaoten wollten das Gebäude des Regionalparlaments anzünden und verwüsteten Geldautomaten. In Brasília erklommen Aufständische das Abgeordnetenhaus des Architekten Oscar Niemeyer.

Aber es blieb weitgehend ruhig. Noch, muss man sagen. "Denn wenn die Polizei weiter zuschlägt", warnt einer, "dann wird dieser Protest gewaltig wachsen."
http://www.sueddeutsche.de/politik/massenproteste-in-brasilien-rebellen-aus-der-mittelschicht-1.1699783

Troll

ZitatHunderttausende Menschen gehen in Brasilien auf die Straße
Gegen Vertreibungen für WM und Olympiade

Gegen die Zerstörung von Wohnquartieren und Häusern für die Bauarbeiten zur Fußball-WM und die wahnsinnige Steigerung der Fahrt- und sonstiger Lebenshaltungskosten im Zusammenhang mit den ebenfalls hier anstehenden Olympischen Spielen wehren sich die Menschen in Brasilien schon seit Wochen. Am Montagabend gingen im Land mehr als 200.000 Menschen auf die Straße. Es war die größte Demo seit 20 Jahren. Einigen der Demonstranten gelang es sogar, die Dächer des Präsidentenpalastes und des Parlaments zu besetzen.

Seit Beginn der Bauarbeiten für die WM und die Olympi- schen Spiele wurden in Brasilien mindestens 200.000 Menschen aus ihren Häusern vertrieben. Ganze Quartiere mussten dem Bau von Stadien und Infrastruktur-bauten wie Strassen oder Flughäfen weichen. Manchmal hatten die Menschen nur 24 Stunden Zeit, ihre Häuser zu verlassen. Wer sich weigerte und Widerstand leistete, wurde mit Polizeigewalt geräumt, oder die Behausungen wurden ohne Vorwarnung abgerissen.
....

Quelle: NRhZ

Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

Kuddel

ZitatDie Polizei dreht durch

Rio de Janeiro. Nachdem Bewohner der Nordzone der Stadt eine Demonstration starteten, drangen Einheiten der Militärpolizei in eine Favela ein und töteten mindestens zehn Personen



Ein BOPE-Polizist in Nova Holanda, Foto: YURI CORTEZ

Dass die vier Buchstaben BOPE tödlich sind, ist für die Bewohner der Armenviertel Rio de Janeiros nichts Neues. Was in der Nacht von Montag auf Dienstag in der Nordzone Rio de Janeiros passierte, ist für das Vorgehen dieser Einheit der Militärpolizei nicht ungewöhnlich. Doch das Massaker geschieht zu einem sensiblen Zeitpunkt. Endlich kommen die perversen Praktiken der Militärpolizei an die Öffentlichkeit.

Versuchte Demonstration und ein toter Polizist: Blutige Rache

Etwa 200 Personen versammelten sich am Montag Abend im Stadtteil Bonsucesso, um eine der dezentralen Demonstrationen abzuhalten, die die Protestbewegung in Brasilien derzeit charakterisiert. Die Militärpolizei war mit einem Aufgebot von rund 250 Personen sowie einem Panzerfahrzeug präsent. Als die Demonstration die Stadtautobahn Avenida Brasil erreichte, wurde sie von der Polizei mit Tränengas und Schüssen angegriffen. Es kam zu Panik. Gemäß verschiedener Berichte versuchten andere Gruppen die Situation auszunutzen, um Geschäfte sowie Autofahrer auszurauben. Schließlich flüchteten mehrere Personen in die Favela Nova Holanda. Das Territorium wird vom Drogenhandel kontrolliert, der generell keine Polizei in seinem Gebiet duldet. An mehreren Eingängen der Favela kam es zum Schusswechsel mit der Polizei, wobei zwei Bewohner der Favela sowie ein Polizist starben. In der gleichen Nacht begann der Racheakt. Rund 400 Männer der Eliteeinheit BOPE drangen in die Favela ein, schwerst bewaffnet, mit Panzerfahrzeugen und Hubschrauberunterstützung. Als die Sonne aufging, wurde das blutige Ausmaß des Massakers klar: Die Polizisten töteten mindestens zehn Menschen. Einer der Toten, sechzehn Jahre alt, starb durch einen Kopfschuss, scheinbar aus nächster Nähe. Vierzehn weitere wurden mit Schussverletzungen in ein nahegelegenes Krankenhaus eingeliefert. Berichten von Anwohnern zufolge wurden mehrere Bewohner in ihren Häusern erstochen, es zirkulieren Fotos von vollgebluteten Häusern – ohne Leichen. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Tote bei Polizeiaktionen von den Verantwortlichen vom Tatort geschafft werden. Deswegen tauchen sie weder in den Aufstellungen der Krankenhäuser, noch denen der Polizei auf. Um Straßenbeleuchtung und Elektrizität in den Häusern abzuschalten, zerschossen die Polizisten zu Beginn der ,,Operation" einen Transformator. Auch nach über vierundzwanzig Stunden sind Teile der Favela ohne Strom. Das Viertel Nova Holanda, in dem sich das Massaker abspielte, ist Teil des Stadtteils Maré in der ärmeren Nordzone der Stadt. Es setzt sich aus 16 Favelas mit insgesamt ca. 140.000 Einwohnern zusammen.

Gummi in der Stadt, Blei in der Favela


BOPE steht für ,,Bataillon für Spezielle Polizeioperationen", die Einheit wird vor allem in Favelas eingesetzt und ist für ihre Brutalität bekannt. Gefangene werden grundsätzlich nicht gemacht, dafür wird umso mehr gefoltert und getötet. Ihr Symbol ist ein Totenkopf, durchstochen von einem Kampfmesser, vor zwei gekreuzten Pistolen. Doch wie die Morde durch Messerstiche zeigen, ist diese Symbolik Teil der erschütternden Wirklichkeit. ,,Caveirão", zu deutsch etwa ,,Riesentotenkopf", werden nach dem Logo der Eliteeinheit auch die schwarzen, gepanzerten Fahrzeuge genannt: Ausgestattet mit Öffnungen für Läufe von Maschinengewehren, verbreiten sie einen Hauch des Schreckens, sind Vorboten des Todes. Und den bringen die Männer in Schwarz in der gefürchteten Einheit immer wieder in die Armenviertel der Stadt. Offiziell geht es darum Waffen und Drogen sicherzustellen, den Drogenhandel zu bekämpfen. Doch während das Geschäft mit Koks, Marihuana und Crack floriert, die Gangs ihre Territorien weiter kontrollieren, sind es vor allem die Bewohner der Favelas, die unter den Attacken leiden. ,,Das BOPE macht keinen Unterschied zwischen Banditen und Arbeitern", schreit eine Bewohnerin der Maré am Dienstag in die Fernsehkameras. ,,Für sie gibt es hier nur Kakerlaken, nur Banditen. Aber hier leben ehrliche Menschen, wir arbeiten jeden Tag, um zu überleben." Der Polizei fällt es leicht, die Toten zu rechtfertigen: Wer stirbt, war definitiv Mitglied einer kriminellen Vereinigung des Drogenhandels.

,,Favelados", die Bewohner der Armenviertel, sind Bürger zweiter Klasse. Die öffentlichen Dienstleistungen sind, sofern vorhanden, nicht mit denen in den formellen Teilen der Stadt zu vergleichen. Die Versorgung mit Strom und Wasser ist prekär, das selbe gilt für Schulen und Gesundheitsposten. Die Anwohner erfahren eine starke Kriminalisierung, von Schutz durch die Polizei können sie höchstens träumen. Grundsätzlich wird zwischen Bewohnern des ,,Asphalts" und denen der Favela mit zweierlei Maß gemessen. ,,Letzten Donnerstag war ich war auf der Demonstration im Stadtzentrum. Ich wurde wie die anderen von der Polizei brutalst behandelt. Aber die Kugeln dort waren aus Gummi, die Bomben mit Gas gefüllt. Hier in der Favela sind die Kugeln aus Blei, sie töten", sagt Rodrigo Souza, Bewohner der Maré.

Jorge Barbosa, einer der Leiter des Instituts ,,Observatório de Favelas", erläutert: ,,Die Ausbildung der Polizei ist militärisch, sie bereitet nicht darauf vor, Verbrechen zu bekämpfen. Die Polizei ist nicht dazu ausgebildet, zu schützen, sondern alles zu unterdrücken, was als außerordentlich wahrgenommen wird. Wir leben in einer Stadt, die von tiefster Ungleichheit gekennzeichnet ist. Diese Ungleichheit drückt sich nicht nur durch den mangelnden Zugang zu öffentlichen Einrichtungen aus, sondern auch bezüglich des Rechts auf Leben. Manche Leben sind wertvoller und respektierter als andere. In der Favela wohnen Schwarze und Arme. Der Respekt gegenüber dem Leben dieser Menschen ist viel, viel geringer als der gegenüber Personen der weißen Mittelklasse."

Der Widerstand formiert sich

,,In der Favela gibt es keine Gesetze im eigentlichen Sinne. Es regiert, wer die Waffe hat", sagt Mariana da Silva, Anwohnerin der Maré. Und das ist entweder der Drogenhandel oder die Polizei. Die Angst vor beiden ist so groß, dass Verbrechen praktisch nie angezeigt werden. Und so kann auch die Polizei in den Armenvierteln morden, wie es ihr beliebt. In den letzten zwei Monaten häuften sich die Interventionen der Spezialtruppen. Immer wieder gab es Schießereien, Schulen und Geschäfte blieben geschlossen. Erst im Mai drangen Polizisten der BOPE in mehrere Häuser in der Maré ein, zerstörten das Interieur vollständig. Immerhin: Zwei der Betroffenen hatten den Mut, Anzeige zu erstatten, das ist neu. Durch die Unterstützung einer NGO schaffte es der Fall sogar in die Zeitung. Einer der beiden, Bruno Paixão, Lehrer, hat sein Haus seitdem nicht mehr betreten. Aus Angst vor den Drohungen der Polizei flüchtete er nicht nur aus der Stadt, sondern setzte sich unmittelbar nach Europa ab. Und die Gewalt geht weiter: Nur zwei Wochen später töteten Mitglieder der Spezialeinheit einen Motorradtaxifahrer bei der Arbeit, er wurde aus einem Caveirão heraus erschossen. Keine Zeitung der Stadt berichtete über den Fall.

Was die BOPE nun in der Maré anrichtet, ist qualitativ nichts Neues. ,,Was hier passiert ist, war nicht anders als andere Operationen der Polizei. Sei es im großen Stil, so wie von gestern auf heute mit all den Toten, oder in kleinerem Maßstab: Die Aktionen der Polizei sind extrem aggressiv, sie dringen in Häuser ein, es gibt Tote, seien es ein oder zwei Personen, seien es Anwohner oder Drogenhändler.", sagt Rodrigo Souza. Dennoch bedeutet das Massaker eine neue Spitze der Gewalt, und sie kommt zu einem Zeitpunkt, in dem die Geister in Brasilien erwachen, die bisher größten Demonstrationen der Geschichte des Landes stattfinden. Nachdem die Gewalttaten in der Maré bekannt wurden, formierte sich am Ort des Geschehens ein Protestzug von rund 200 Personen, eine absolut ungewöhnliche Reaktion auf die Polizeigewalt. ,,Die Polizei, die auf der Straße unterdrückt, ist die gleiche, die in der Favela tötet", war auf einem großen Banner zu lesen.

Zum Zeitpunkt des Umzugs befand sich noch ein Caveirão und etwa zehn schwerst bewaffnete Polizisten in der Favela. Normalerweise leeren sich die Straßen schlagartig, wenn eines der gespenstigen Vehikel auftaucht. Heute war die Reaktion anders: Die empörten Anwohner umzingelten das Gefährt, riefen ,,Nein, Nein, ich will kein Caveirão! Ich will mehr Geld für Gesundheit und Bildung!" Schließlich bestiegen die Polizisten das Gefährt und verließen fluchtartig die Favela. Das mutige Verhalten der Anwohner zeugt von der unglaublichen Wut gegenüber der Polizei, ist aber auch auf die Präsenz von großen Medien und Menschenrechtsbeobachtern zurückzuführen. ,,Die Bewegung, die sich hier heute formiert hat, hat mich glücklich gemacht.", sagt Rodrigo. ,,Es ist gut, dass die Leute sich zusammengefunden haben, um zu rufen: 'Basta! - Es reicht!'" Für Mittwoch ist eine weitere Demonstration in der Maré angekündigt sowie eine Kundgebung vor dem Sicherheitsministerium von Rio de Janeiro. Anders als sonst erregt das Massaker Aufmerksamkeit, erzeugt Solidarität in der Massenbewegung, die Brasilien im Griff hat. Die Zivilpolizei, das Amt der Pflichtverteidiger und die Menschenrechtsabteilung der Organisation der Rechtsanwälte Brasiliens ermittelt. Doch wie so oft wird es vom Druck der Straße abhängen, ob die politisch Verantwortlichen endlich handeln, um die perverse Polizeigewalt in Rio de Janeiro zu beenden.
http://www.freitag.de/autoren/felix-martens/rio-de-janeiro-die-polizei-dreht-durch

Kuddel

Die großen Medien scheinen, ebenso wie MizuNoOto, die Auseinandersetzungen in den Favelas nicht als Teil der Proteste und des Aufstands zu halten. Die Prolls können nur kriminell sein.

Der Standard hat die "mindestens zehn" Toten nicht mitgezählt:

ZitatFünftes Todesopfer bei Protesten in Brasilien


    Demonstration in Belo Horizonte.


    Demonstration vor dem Nationalkongress in der Hauptstadt Brasilia.
   

21-Jähriger stürzte von Brücke - Zehntausende erneut gegen Korruption auf der Straße - Proteste zeitgleich mit Halbfinale des Confederations Cups

Bei den Massenprotesten in Brasilien sind binnen einer Woche fünf Menschen ums Leben gekommen. Am Mittwoch starb ein 21-Jähriger, der bei einer Demonstration in Belo Horizonte am Rande des Confed-Cup-Halbfinales von einer Straßenbrücke stürzte.

Der Student erlag seinen Verletzungen im Krankenhaus, wie die Behörden des Bundesstaates Minas Gerais am Donnerstag mitteilten. Rund 50.000 Menschen hatten am Mittwoch nahe des Mineirao-Stadions gegen Korruption und soziale Missstände in Brasilien demonstriert. Dort fand zur Zeit der Proteste das Halbfinalspiel Brasilien gegen Uruguay im Rahmen des Confederations Cups statt. Um die Teilnehmer daran zu hindern, dem Fußball-Stadion zu nahe zu kommen, setzte die Polizei Tränengas ein. Demonstranten warfen Steine auf Beamte.

Seit Donnerstag voriger Wochen kamen damit bei den Protesten fünf Menschen ums Leben. Ein 18-Jähriger wurde in Ribeirao Preto, rund 300 Kilometer von São Paulo entfernt, an einer von Demonstranten errichteten Barrikade von einem Auto überfahren. In Cristalina (Bundesstaat Goiás) wurden zwei Frauen von einem Auto erfasst und tödlich verletzt, als sie eine Straße mit Autoreifen blockieren wollten. Eine 51-Jährige starb in Belém im Norden des Landes an einem Herzinfarkt, als in ihrer Nähe eine Tränengasgranate explodierte.

Gegen massive Ausgaben

Die Proteste richten sich auch gegen die massiven Ausgaben für Sportveranstaltungen wie die Fußball-Weltmeisterschaften im kommenden Jahr und die Olympischen Spiele zwei Jahre später. Auch in der Hauptstadt Brasilia und in Recife im Nordosten der größten lateinamerikanischen Volkswirtschaft zogen Leute auf die Straße.

Die schwersten Massenproteste seit 20 Jahren dauern seit rund zwei Wochen an. Versuche der Regierung, Kritiker zu beruhigen, schlugen bisher fehl. Ein am Mittwoch vom Senat verabschiedetes Anti-Korruptions-Gesetz half ebenso wenig, wie der Vorschlag der Präsidentin Dilma Rousseff, eine Volksbefragung über politische Reformen vorzunehmen.

Einige Forderungen erfüllt

Im Kongress erfüllte das Abgeordnetenhaus unterdessen mehrere Forderungen der Demonstranten. Die Kammer kassierte eine geplante Gesetzesänderung, die Ermittlungsbefugnisse der Staatsanwaltschaft einschränken sollte. Auch sollen Milliarden-Einnahmen aus dem Ölgeschäft ausschließlich in Bildung und Gesundheit fließen. Der Senat stimmte am Mittwoch zudem einer Verschärfung von Strafen für Korruption vor. (APA/Reuters, 27.6.2013)
http://derstandard.at/1371170755370/Zehntausende-Brasilianer-protestieren-gegen-Korruption


Kuddel

ZitatZehntausende streiken in Brasilien und Chile

Lateinamerikanische Gewerkschaften haben zu Massenprotesten aufgerufen. Die Demonstranten forderten bessere Arbeitszeiten und kostenlose Bildung




In Brasilien und Chile sind Zehntausende Lateinamerikaner den Aufrufen der Gewerkschaften gefolgt und haben sich zu Protesten versammelt. In beiden Ländern demonstrierten die Arbeiter gleichzeitig für bessere Arbeitsbedingungen und eine Reform des Bildungssystems.

Rund zwei Wochen nach den Massenprotesten zum Confed-Cup hatten in Brasilien die fünf größten Gewerkschaftsverbände des Landes zum "nationalen Kampftag" aufgerufen. Bei Demonstrationen wurden große Verkehrsadern blockiert, der öffentliche Nahverkehr kam vielerorts zum Erliegen. Zahlreiche Schulen blieben geschlossen, während viele Kliniken nur einen Notdienst aufrecht erhielten.

Die Gewerkschaften verlangen unter anderem eine Verringerung der wöchentlichen Arbeitszeit von 44 auf 40 Stunden, höhere Löhne und einen besseren Kündigungsschutz. Außerdem griffen sie Forderungen der Proteste im Juni auf, für mehr Investitionen ins Bildungs- und Gesundheitswesen sowie bessere öffentliche Einrichtungen. Die Proteste richteten sich auch gegen die Verschwendung von Steuermitteln für prestigeträchtige Sportveranstaltungen sowie die Kürzung von Sozialausgaben und Korruption in der Politik.

In Santos in Brasilien, dem größten Hafen Lateinamerikas, setzten die Hafenarbeiter ihren am Mittwoch begonnenen Streik fort. Die 80.000 Mitglieder zählende Hafenarbeiter-Gewerkschaft protestierte damit gegen ein im Juni erlassenes Dekret von Staatspräsidentin Dilma Rousseff von der Arbeiterpartei (PT), das neue Regeln für Konzessionen öffentlicher Häfen und Genehmigungen zur Inbetriebnahme privater Häfen enthält.

Brennende Straßenbarrikaden bei Protesten in Chile

Auch in Chile haben bei einem nationalen Streik- und Aktionstag Tausende Menschen in der Hauptstadt Santiago demonstriert. Vier Monate vor der Präsidentschaftswahl forderten die Gewerkschaften bessere Arbeitsbedingungen, höhere Löhne und Gehälter, die Abschaffung des privaten Rentensystems sowie ein besseres und sozial gerechtes Bildungswesen. An den Streiks beteiligten sich unter anderem Arbeiter der Kupferbergwerke, der zivilen Luftfahrt sowie Steuerbeamte. Nach Angaben von Innenminister Andrés Chadwick nahmen etwa 10.000 der rund 161.000 Beschäftigten im öffentlichen Diensts an dem Ausstand teil.

Einzelne mit Kapuzen Vermummte zündeten im Berufsverkehr Straßenbarrikaden an, warfen Brandbomben und legten ein Feuer in einem Nahverkehrsbus. Verletzt wurde offenbar niemand. Die Polizei nahm 24 Personen fest. Die größte Arbeitergewerkschaft des Landes, die den Streik organisiert hatte, distanzierte sich von der Gewalt.

In der Hauptstadt Santiago errichtete Barrikaden erzeugten nach Polizeiangaben auf mehreren Straßen Verkehrsstaus. Chadwick erklärte, nach Ansicht der Regierung gebe es "keinen Grund zu streiken". Bei der Präsidentschaftswahl am 17. November tritt die von ihrer Sozialistischen Partei nominierte frühere Staatschefin Michelle Bachelet (2006 bis 2010) gegen den konservativen Amtsinhaber Sebastián Piñera an.
http://www.zeit.de/politik/ausland/2013-07/massenproteste-brasilien-chile-aktionstag

Kuddel

ZitatBrasilien: Proteste gegen Papstbesuch

"Auf den Papst kann ich verzichten, ich will mein Geld für Gesundheit und Bildung!" Mit diesen Parolen wurde in Rio gegen den Besuch des Papstes zum am Dienstag beginnenden Weltjugendtag (WJT) protestiert.

Die Demonstranten fordern die Absetzung des Gouverneurs sowie des Bürgermeisters der Stadt. Sie werfen ihnen vor, "statt in Bildung und Gesundheit zu investieren, Milliardensummen für Megaevents wie den WJT, die Fußball-WM 2014 und Olympia 2016 auszugeben."

Auch das Kollektiv von Anonymous ruft zu Protesten gegen den Papstbesuch auf. Dabei soll gegen die öffentlichen Ausgaben in Höhe von 90 Millionen Dollar (fast 69 Millionen Euro) für die Papstvisite protestiert werden.
http://hpd.de/node/16442

Pinnswin

http://www.lateinamerikanachrichten.de/?/artikel/2500.html

Zitat.. Die Schwarzen müs­sen wis­sen wo ihr Platz ist, lautet eine uralte,
immer noch hochaktuelle Redewendung in Bra­silien...

Das Ende Der Welt brach Anno Domini 1420 doch nicht herein.
Obwohl vieles darauf hin deutete, das es kaeme... A. Sapkowski

Kuddel

ZitatStreik in Brasilien
Krawalle bei Lehrer-Protesten

Hunderte protestierende Lehrer haben sich in der brasilianischen Metropole Rio de Janeiro gewaltsame Auseinandersetzungen mit der Polizei geliefert. Die seit sechseinhalb Wochen streikenden Pädagogen aus Vor- und Grundschulen demonstrierten vor dem Stadtratsgebäude gegen geplante Änderungen ihrer Arbeitsbedingungen.


Als die Demonstranten versuchten, in das Rathaus einzudringen, setzte die Polizei Tränengas, Blendgranaten und Gummigeschossen ein. Dabei kam es im belebten Stadtzentrum zu teils chaotischen Zuständen. Die Polizei war mit mehr als 700 Beamten im Einsatz.

Die Lehrer an den städtischen Schulen Rios fordern vor allem höhere Gehälter. Mit der Demonstration sollte zudem eine Abstimmung über neue Regeln für die berufliche Eingruppierung und den Aufstieg verhindert werden. Diese sollen nach Darstellung der Protestierenden nur für Lehrer gelten, die 40 Stunden pro Woche an einer Schule arbeiten, was auf viele aber nicht zutrifft, weil sie an verschiedenen Schulen unterrichten müssen, um ihr wöchentliches Pensum zu erfüllen.

Die Polizei in Rio war im Sommer bei landesweiten Protesten wegen ihres harten Vorgehens gegen Demonstranten in die Kritik geraten. Der Leiter der Militärpolizei wurde daraufhin ersetzt, doch auch unter seinem Nachfolger dauert die Kritik an.
http://www.tagesschau.de/ausland/brasilien486.html

Kuddel

ZitatPolizeiskandal in Brasilien
Gefoltert und beseitigt


Von Wolfgang Kunath


Martialische Auftritte der Polizei sind Alltag in Brasilien.  Foto: REUTERS

Ein Polizeiskandal stellt das brasilianische Sicherheitskonzept vor der Fußball-Weltmeisterschaft und den Olympischen Spielen in Frage.
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Rio de Janeiro – 

In Brasilien kommen zehn Polizisten vor Gericht, die in einer Favela von Rio de Janeiro einen Mann zu Tode gefoltert und seine Leiche beiseite geschafft haben sollen. Der Skandal stellt die viel beachtete Befriedungspolitik in den Favelas in Frage, die der Kern der staatlichen Sicherheitsstrategie für die kommenden sportlichen Großereignisse in Rio ist.

Das Verschwinden des Maurergehilfen Amarildo Soura beschäftigt die Öffentlichkeit seit Mitte Juli. Dem nun veröffentlichten Untersuchungsbericht der Staatsanwaltschaft zufolge kam der Mann in einem Container der für die Favela Rocinha zuständigen Polizeitruppe ums Leben. Zeugen zufolge folterten die Beamten in diesem Container mit Elektroschocks, um Informationen und Geständnisse zu erzwingen. Es sei auch üblich gewesen, den Verhörten Plastiksäcke über den Kopf zu ziehen, um sie zum Reden zu zwingen.

Was auch immer genau mit Souza geschah – der Epileptiker sei bei einem Folterverhör gestorben, und die Beamten hätten die Leiche heimlich beseitigt, so die Staatsanwaltschaft. Zehn Polizisten soll nun der Prozess gemacht werden, unter ihnen der mittlerweile vom Dienst suspendierte Chef der Einheit.

Der Staatsanwaltschaft zufolge leistete der Maurer den Drogenhändlern der Favela kleinere Dienste, ohne direkt in den Handel verwickelt gewesen sein. Er habe jedoch die Verstecke gekannt und sei deshalb für die Polizei von Interesse gewesen. Durch den gruseligen Fall steht nun die Befriedungsstrategie der Polizei von Rio de Janeiro im Zwielicht, die, viel beachtet und hoch gelobt, die die Stadt für die Fußball-WM nächstes Jahr und die Olympischen Spiele 2016 sicherer machen sollte. Dem Konzept zufolge marschiert die Polizei in die Favelas ein, führt sich dabei aber nicht mehr, wie früher, wie eine Invasionsarmee auf, sondern schafft durch korrektes und bürgernahes Auftreten ein Vertrauensverhältnis zur Bevölkerung.
Nie wieder aufgetaucht

Zwar läuft der Fall Amarildo Souza diesem Konzept voll und ganz zuwider. Aber dass nun die Wahrheit ans Licht komme und nicht vertuscht worden sei, lobte Brasiliens Menschenrechts-Ministerin Maria do Rosário immerhin als Beweis dafür, dass die Institutionen ,,gereift" seien. Der Soziologe und Gewaltforscher Ignacio Cano sagte, durch die Untersuchung und den kommenden Prozess sei das Image der Befriedungspolitik sogar gestärkt worden.

Der Maurergehilfe war am 14. Juli nach einem Verhör nicht wieder aufgetaucht. Aber anders als in zahllosen ähnlichen Fällen schlug die Familie damals Alarm – unter anderem sperrte sie zusammen mit Sympathisanten die Stadtautobahn nahe der Favela Rocinha -, und die brasilianische Protestbewegung, die in jenen Wochen die Nation bewegte, nahm sich des Falles an. ,,Wo ist Amarildo?" wurde eine der Standard-Parolen der Demonstrationen in Rio.

Zwar wurden Ende Juli vier Beamte suspendiert, aber die Polizei tat zunächst offenbar alles, um die Tat zu verschleiern. Die Überwachungskameras, die den angeblich nach dem Verhör freigelassenen Souza hätten zeigen müssen, waren auf mysteriöse Weise defekt, ebenso wie die GPS-Geräte der in den Einsatz verwickelten Polizeiautos. Der Staatsanwaltschaft zufolge benutzte der Polizeichef Gelder, die eine Telefonfirma für soziale Projekte in der Favela gespendet hatte, um Zeugen zu bestechen, die Souza und seine Familie belasten und die Polizei damit reinwaschen sollten.
http://www.fr-online.de/panorama/polizeiskandal-in-brasilien-gefoltert-und-beseitigt,1472782,24524118.html

Kuddel

ZitatProteste in Brasilien
Video zeigt Auto-Explosion in Sao Paulo

Demonstranten schieben ein Auto auf brennende Barrikaden, kurz darauf ist ein gewaltiger Feuerball zu sehen: Bei Protesten in der brasilianischen Metropole Sao Paulo gab es eine starke Explosion, mehrere Menschen wurden verletzt. Ein Video dokumentiert den Vorfall.


http://www.youtube.com/watch?v=QMEbv3hxkX8&feature=player_embedded

http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/proteste-in-brasilien-video-zeigt-auto-explosion-in-sao-paulo/8900054.html

ZitatTausende Lehrer protestieren erneut in Rio
Anarchistengruppe plündert und legt Brandsätze




Am Rande einer Demonstration tausender Lehrer in Rio de Janeiro ist es zu Ausschreitungen gekommen. Nachdem der Protestmarsch in der brasilianischen Metropole zunächst stundenlang friedlich verlaufen war, wurde eine Gruppe von etwa 200 Anarchisten gewalttätig, legte Feuer, brach in Banken ein und versuchte, Bankautomaten zu plündern. Mit Einrichtungsgegenständen aus den Banken errichteten sie Straßenbarrikaden.

Nach Angaben von Lehrer-Vertretern nahmen rund 50.000 Menschen an dem Protestmarsch teil, bevor die Gewalt ausbrach. Die Polizei sprach dagegen von nur rund 10.000 Demonstranten. Die Lehrer an den städtischen Schulen Rios fordern vor allem höhere Gehälter. Die Sicherheit in der Stadt ist angesichts der bevorstehenden Großereignisse Fußball-WM 2014 und Olympische Spiele 2016 immer wieder Anlass zur Sorge.
http://www.welt.de/newsticker/news1/article120713133/Tausende-Lehrer-protestieren-erneut-in-Rio.html

Kuddel

ZitatBrasilianische Ölarbeiter rufen unbefristeten Streik aus

Arbeitnehmer des Ölsektors Brasiliens haben am Donnerstag aus Protest gegen Pläne der Behörden, eine Auktion für das größte Ölfeld im Land abzuhalten, einen unbefristeten Streik angekündigt. Es handelt sich um das Ölfeld Libra. Seine gewinnbaren Vorräte werden auf acht bis zwölf Milliarden Barrel geschätzt, was die gesamte weltweite Ölnachfrage innerhalb von drei bis fünf Monaten abdecken könnte. Die Ausschreibung ist auf den 21. Oktober angesetzt.

Der Streik der Ölarbeiter wird bis zu 90 Prozent der Mitarbeiter des staatlichen Unternehmens Petrobras betreffen und den Betrieb von Offshore-Bohrinseln lahmlegen. Die Gewerkschaft kann mit der Korporation nur unter Bedingung der Aussetzung der Arbeit des Industriezweiges verhandeln.
http://german.ruvr.ru/news/2013_10_17/Brasilianische-Olarbeiter-rufen-unbefristeten-Streik-aus-6438/

Kuddel

Die Versteigerung der Ölfelder ist sicher: PT Regierung ruft die Armee nach Rio

Der letzte Präsident, der dies getan hatte, hieß Figueredo – der ehemalige Geheimdienstchef war der letzte Generalspräsident und rief die Armee 1982 gegen Streiks. Beinahe 30 Jahre nach dem Sturz der Militärdiktatur ist es wieder soweit: Die Proteste gegen die Versteigerung des größten bisher bekannten Ölfeldes vor der südöstlichen Küste Brasiliens werden auf die Armee stoßen, die gerufen wurde, um die Proteste weit entfernt zu halten. Gerufen, weil die Militärpolizei, wie ein Sprecher der Regierung des Bundesstaates Rio sagte, zu müde sei...Wochenlang Lehrer prügeln ist halt echter Stress...Zu den Protesten haben mehrere Gewerkschaftsföderationen aufgerufen, darunter vor allem die CUT, sowie die Föderation der Ölarbeitergewerkschaften und zahlreiche organisierte soziale Bewegungen des Landes, wie etwa jene der Betroffenen von Staudammbauten (MAB). Die Ölarbeiter verschiedenster Bereiche befinden sich seit Donnerstag im Streik (gegen die Privatisierung und für einen neuen Tarifvertrag mit Petrobras). Insgesamt sollen 1100 Uniformierte diverser Polizei- und Armee-Einheiten aufgeboten werden.

http://www.brasildefato.com.br/node/26351

Kuddel


Kuddel

Zitat von: dejavu am 16:04:04 Di. 18.Juni 2013
Es ist immer das gleiche: Lula ist "Sozialdemokrat". Wo die regieren herrscht nach kurzer Zeit Verarmung und Staaatsterror gegen Arme 

Es ist zwar nicht mehr Lula dran, es geht aber sozialdemokratisch weiter:
ZitatDilma Vana Rousseff ist eine brasilianische Politikerin der gemäßigt linken, sozialdemokratischen Partido dos Trabalhadores und Wirtschaftswissenschaftlerin. Sie ist seit dem 1. Januar 2011 Präsidentin Brasiliens.

http://de.wikipedia.org/wiki/Dilma_Rousseff

Zitat Brasiliens Rohstoff-Versteigerung:
Schnäppchen für die Öl-Ausbeuter




Brasilien will in die Weltspitze der Ölförderländer aufsteigen. Deshalb wurde die Versteigerung eines Riesen-Ölfelds sogar live im Fernsehen übertragen. Die Förderrechte gehen jetzt an ein Konsortium aus Europa, China und Brasilien - aber zu einem sehr niedrigen Preis.

Allerdings nahm nur ein einziger Bieter teil, innerhalb weniger Minuten war das Spektakel vorbei, das live im Fernsehen übertragen wurde. Ein Konsortium aus dem halbstaatlichen brasilianischen Ölkonzern Petrobras (40 Prozent), den europäischen Firmen Shell und Total (jeweils 20 Prozent) sowie zwei staatlichen chinesischen Energieriesen (jeweils zehn Prozent) erhielt den Zuschlag, es darf Libra für eine Gesamtzeit von 35 Jahren ausbeuten.

Einen Schatz zum Schnäppchenpreis

Da es keine weiteren Wettbewerber gab, bekamen sie den Schatz für einen Schnäppchenpreis. Nur 41,65 Prozent des Gewinns, die Minimummarge, muss das Konsortium an die brasilianische Regierung abführen, zusätzlich zu einem einmaligen Bonus von etwa fünf Milliarden Euro.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/brasilien-oelfeld-libra-geht-an-shell-total-petrobras-und-china-a-929176.html

Kuddel

ZitatBrasilien: Krawalle bei Protestmarsch durch São Paulo

In Brasilien ist es bei Demonstrationen gegen die Preise im öffentlichen Nahverkehr erneut zu gewalttätigen Auseinandersetzungen mit der Polizei gekommen.

Während eines dreistündigen Protestmarsches durch die Stadt São Paulo, setzte sich eine maskierte Gruppe ab und attackierte eine Bushaltestelle. Darunter auch Mitglieder des "Schwarzen Blocks", die sich selbst als Schutzschild gegen polizeiliche Gewalt definieren. Sie zündeten Busse and und zerstörten Geld- und Ticketautomaten. Die Polizei reagierte darauf mit Tränengas. Mindestens sechs Personen wurden festgenommen, ein Polizist wurde verletzt.

Im Juni hatten in Brasilien Hunderttausende gegen Korruption, Misswirtschaft und die hohen Kosten für die WM 2014 protestiert. Seitdem gibt es immer wieder Demonstrationen.
http://de.euronews.com/2013/10/26/brasilien-krawalle-bei-protestmarsch-durch-sao-paulo/

Kuddel

ZitatTote und Plünderungen in Brasilien



Die brasilianische Polizei hat einen zweitätigen Streik im Bundesstaat Bahia beendet. Dort liegt auch der WM-Spielort Salvador. Der Ausstand hatte massive Plünderungen und einige Todesopfer zur Folge.

Im ersten WM-Spielort der deutschen Fußball-Nationalmannschaft hat das brasilianische Militär nach Ausschreitungen mit Toten und Plünderungen eingreifen müssen. Mindestens 39 Menschen kamen nach einem Polizeistreik in Salvador da Bahia nach offiziellen Angaben ums Leben, am 16. Juni trifft die DFB-Auswahl hier auf Portugal.

Grund für die schweren Unruhen ist ein Polizeistreik, Präsidentin Dilma Rousseff reagierte mit der Aussendung von 2500 bewaffneten Soldaten und 250 Elitepolizisten.

"Ich habe dies angewiesen, um die Sicherheit der Öffentlichkeit und den Frieden in Bahia zu garantieren", twitterte Rousseff: "Es ist nicht akzeptabel, dass die Bevölkerung Bahias gefährdet wird." Der Sprecher des Regierungsbezirks, Isaac Jorge, erklärte den Streik nach zwei Tagen derweil für beendet.

Dieser sei "illegal und nicht vom Gesetz gestützt" gewesen. Die Forderungen der streikenden Polizisten würden nicht erfüllt. Salvador ist Brasiliens drittgrößte Stadt und gilt als eine der gefährlichsten.
http://www.fr-online.de/politik/wm-land-brasilien-tote-und-pluenderungen-in-brasilien,1472596,26880898.html

Kuddel

ZitatTouristen-Stadtteil Copacabana
Tod eines Tänzers löst Krawalle in Rio aus



Ein Bewohner der Favela Pavão-Pavãozinho protestiert, als er von Polizisten abgeführt wird: In Rio de Janeiro kam es wieder zu gewaltsamen Auseinandersetzungen mit der Polizei. (Foto: REUTERS)

Bewohner einer Armensiedlung liefern sich in Rio de Janeiro heftige Auseinandersetzungen mit der Polizei - ein Mann kommt ums Leben. Auslöser der Proteste soll der Tod eines 25-jährigen Berufstänzers gewesen sein.

Barrikaden aus brennenden Reifen und Schüsse: Im legendären Stadtteil Copacabana in Rio de Janeiro ist es zu heftigen Straßenschlachten zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen. Dabei sei am Dienstag ein Mann erschossen worden, teilte die Stadtverwaltung nach Angaben brasilianischer Medien mit. Der etwa 30 Jahre alte Mann sei mit einem Kopfschuss ins Krankenhaus gebracht worden und dort gestorben. Wer den Schuss abgegeben hat, ist unklar.

Zeugen berichteten von brennenden Autos, von einer Attacke auf eine Polizeistation. In der Favela Pavão-Pavãozinho waren Schüsse zu hören. "Da war überall Rauch, Schüsse in den Straßen, die Menschen flüchteten sich in ihre Häuser", sagte ein Anwohner der Nachrichtenagentur AFP.

Familie des Toten beschuldigt Polizei


Auslöser der Proteste soll der Tod eines 25-jährigen Berufstänzers aus einem Armenviertel in dem Gebiet gewesen sein. Die genauen Umstände seines Todes waren nach Polizeiangaben zunächst unklar. Nach Angaben seiner Familie war sein Körper mit Wunden übersät. Die Angehörigen beschuldigen die Polizei, den Mann zu Tode geprügelt zu haben. Medienberichten zufolge sollen die Sicherheitskräfte den Mann fälschlicherweise für einen Drogenhändler gehalten haben.

Die Leiche des Tänzers war am Dienstag in einem Schulgebäude in der Favela Pavão-Pavãozinho gefunden worden. Das Armenviertel liegt zwischen den Vierteln Copacabana und Ipanema.

Der Zugang zur Favela wurde bei den Protesten mit brennenden Barrikaden blockiert. Die Polizei war mit vielen Einheiten im Einsatz. Mehrere Hauptstraßen wurden gesperrt. Die Viertel Copacabana und Ipanema liegen in Rios Südzone und gehören zu den reichsten Stadtteilen der Stadt.

In Rio findet am 13. Juli das Endspiel der Fußball-WM statt. Immer wieder kommt es derzeit zu gewaltsamen Ausschreitungen, erst am Wochenende protestierten viele Menschen gegen den Tod eines 21-Jährigen. Die brasilianische Polizei geht im Vorfeld der Fußball-Weltmeisterschaft in den Armenvierteln von Rio de Janeiro verstärkt gegen Kriminelle und Drogenbanden vor. Bei den oft mit harter Hand geführten Aktionen kommen immer wieder Unbeteiligte zu Tode.

Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Amnesty International sterben in Brasilien jährlich 2000 Leute durch Polizeigewalt.
http://www.sueddeutsche.de/panorama/touristen-stadtteil-copacabana-tod-eines-taenzers-loest-strassenschlachten-in-rio-aus-1.1941980

Kuddel

ZitatSchon jetzt, vor der WM, ist die mediale Aufmerksamkeit riesig und die Regierung in der Defensive.

Das nutzen auch andere Arbeitnehmer und soziale Gruppen aus. Seit dem 4. April streikt die Metro in Brasilia, vor knapp zwei Wochen forderten mehr als 9000 Arbeiter auf den Straßen São Paulos bessere Arbeitsbedingungen. Die Bundespolizei demonstriert seit Anfang des Jahres immer wieder. Man sei bereit, als letztes Mittel während der WM den Dienst an den Flughäfen einzustellen, wenn die Forderungen nicht erfüllt würden, sagt André Vaz de Mello von der Gewerkschaft der Bundespolizei.

Streiks ersetzen Massenkundgebungen

Auch weitere Branchen wie Gastronomie, Tourismus und Transport haben in der nächsten Zeit Gehaltsverhandlungen vor sich. Ein Streik sei aber das "letzte Mittel", sagt Mauro Ramos von der Gewerkschaftsunion UGT der Nachrichtenseite der BBC. Er vertritt landesweit 623 Gewerkschaften und mehr als fünf Millionen Arbeiter.

Einzelinteressen und konkrete Forderungen statt allgemeiner Kritik: Massendemonstrationen mit hunderttausenden Menschen, die gegen die politischen und sozialen Verhältnisse im Land protestieren, kann sich inzwischen niemand mehr vorstellen. Nur noch wenige hundert Teilnehmer finden sich zu den regelmäßigen Demonstrationen für ein besseres Gesundheitssystem und gegen Korruption ein. Viele schreckt die Gewalt zwischen Vermummten und Sicherheitspolizei ab.
http://www.dw.de/streik-statt-demo/a-17581780

Kuddel

ZitatWM 2014: Erneut Busse bei Streik in Rio beschädigt

Rio de Janeiro (SID) - Ein weiterer Busfahrer-Streik hat etwa einen Monat vor Beginn der WM in Brasilien für Chaos in Rio de Janeiro gesorgt. Nach Angaben der zuständigen Behörden wurden dabei am Dienstag 74 Fahrzeuge beschädigt, obwohl die Militärpolizei ausgerückt war, um die wenigen eingesetzten Busse zu schützen. Es war bereits der zweite derartige Streik innerhalb einer Woche, die Busfahrer fordern Gehaltserhöhungen von bis zu 40 Prozent.

Ab Anfang Juni werden unzählige Fußball-Fans in Rio erwartet, wo insgesamt sieben WM-Spiele ausgetragen werden, darunter auch das Finale. In den vergangenen Wochen hatte auch die Bundespolizei gestreikt und damit gedroht, auch während der WM die Arbeit niederzulegen.
http://www.zeit.de/news/2014-05/14/fussball-wm-2014-erneut-busse-bei-streik-in-rio-beschaedigt-14000602

Kuddel

ZitatMassendemos in Brasilien
Landesweite Proteste gegen Rousseff

"Dilma, raus!", "Amtsenthebung für Rousseff!": Mit diesen Parolen haben mehr als eine Million Menschen in Brasilien gegen die Präsidentin protestiert. Sie werfen ihrer Regierung Korruption vor - vor allem geht es um Schmiergelder beim Ölkonzern Petrobras.


In Brasilien haben in mehreren Städten insgesamt mehr als eine Million Menschen gegen die Politik von Präsidentin Dilma Rousseff demonstriert. Sie forderten die Absetzung der Staatschefin und prangerten die ihrer Ansicht nach weitreichende Korruption der Regierung an.

Alleine in São Paulo - bei der größten Demonstration - nahmen nach vorläufiger Polizeischätzung eine Million Menschen teil. In der Hauptstadt Brasília beteiligten sich nach Angaben der Polizei etwa 20.000 Menschen, in Rio de Janeiro 15.000 und in Salvador da Bahia im Nordosten des Landes 4000. Auch aus Belo Horizonte, Salvador, Recife und selbst einigen Städten im Ausland wurden Proteste gemeldet.

"Korruption - wie lange noch?"

Viele Demonstranten kamen in Nationaltrikots und hatten Nationalflaggen, Trillerpfeifen und Plakate dabei. Auf Schildern war zu lesen: "Dilma, Raus!", "Korruption - wie lange noch?", "Amtsenthebung für Rousseff!". Die Oppositionspartei PSDB stützte die Proteste, aber nicht die Forderung nach einem Amtsenthebungsverfahren.

Auslöser der Proteste war der Schmiergeldskandal beim staatlich kontrollierten Ölkonzern Petrobras. Gegen Dutzende Spitzenpolitiker laufen Ermittlungen wegen mutmaßlicher Verwicklung in den Fall. Nach Angaben eines Ex-Managers des Unternehmens erhielt Rousseffs Arbeiterpartei (PT) bis zu 200 Millionen Dollar (etwa 185 Millionen Euro) an Schmiergeldern von Petrobras. Die Staatschefin selbst saß dem Konzern von 2003 bis 2010 vor. Sie betont aber, keine Kenntnis von den Vorgängen gehabt zu haben.

Erst am Freitag waren Tausende Gewerkschafter und Unterstützer der Regierung in mehreren Bundesstaaten auf die Straße gegangen, um Rousseff und dem Petrobras-Konzern den Rücken zu stärken.

Rousseff war erst im vergangenen Jahr mit knapper Mehrheit für eine zweite Amtszeit gewählt worden.

Es waren die größten Demonstrationen seit Juni 2013, als am Rande des FIFA Confederation Cup die Brasilianer ihre tiefe Unzufriedenheit über die Regierungspolitik äußerten und auch damals zu Hunderttausenden auf die Straßen gingen.
http://www.tagesschau.de/ausland/brasilien-proteste-gegen-rousseff-101.html


Es ist ja wieder typisch. Gewerkschaften stellen sich gegen die Proteste der Bevölkerung und veranstalten Jubeldemos für die korrupte sozialdemokratische Regierung. :rolleyes:

Rudolf Rocker

ZitatNachdem Polizisten in Rio de Janeiro einen zehnjährigen Jungen erschossen haben, sind Proteste gegen Polizeigewalt eskaliert. Die brasilianische Präsidentin Rousseff sagte, die Todesumstände müssten aufgeklärt und die Verantwortlichen "bestraft werden".
http://www.tagesschau.de/ausland/brasilien-proteste-107.html

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