Mobbing

Begonnen von Chlorophytum, 23:26:39 Do. 15.April 2010

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Chlorophytum



Ich arbeite seit fast zwei Jahren in einem Betrieb in dem es kaum jemand länger als drei Monate ausgehalten hat. Na ja, schlechte Bezahlung, Arbeit an Sonn- und Feiertagen, ohne Zuschläge, Urlaub wird zugeteilt, Wünsche werden dabei nicht berücksichtigt.
Zumindest von der Bezahlung her geht es durchaus noch schlechter. Deswegen kann ich nicht kündigen. (Mutter verschuldet, Bruder verschuldet... Irgendwer muss ja die Zeche zahlen...)
Ich habe also die Zähne zusammengebissen. Auch als wir von 8- 23 Uhr arbeiten mussten und am nächsten Tag morgens um acht Uhr quasi zum Frühstück gesagt bekamen, dass das gar nicht nötig gewesen wäre, wenn wir uns beeilt hätten...

Ich habe es dann gewagt, mich zu beschweren. Machte meinem Ärger eigentlich sachlich Luft und sprach mit den Kollegen, ob die das auch so sehen würden.
Seitdem hat es die Frau vom Chef auf mich abgesehen. Ständig werde ich mit "Sonderaufgaben", zumeist Reinigungstätigkeiten oder Aufräumen nach Feierabend betraut.
Ich wurde in ein neues Aufgabengebiet versetzt, man erklärte mir gar nichts, ließ mich allein und regte sich dann auf, als Fehler passierten. Und so geht das nur noch.
Selbst wenn sie eine falsche Anweisung gibt, diese dann befolgt wird, denn wir sollen tun was sie sagt, sind wir Schuld.
Sie redet hinter meinem Rücken schlecht über mich und gibt sich die größte Mühe den Chef auch gegen mich aufzubringen, der sich bislang allerdings für seine Verhältnisse noch relativ ruhig verhält.
Ich weiß nicht, was ich machen soll. Ich kann ja schlecht zum Chef gehen und sagen, dass seine Frau ein Haufen Scheiße ist und ihm schildern, was sie so abzieht. Entweder weiß er es und billigt das oder er würde mir nicht glauben.
  Einen Betriebsrat gibt es bei uns übrigens nicht.
Wie soll ich mich in so einer Situation verhalten? Mir fällt da nur noch ein, nen neuen Job zu suchen, was sich angesichts der momentanen Wirtschaftslage sicher schwierig gestalten könnte oder solange weiterzumachen, bis mir sämtliche Sicherungen rausfliegen.

LG Chlorophytum   

Gehtsnoch

Ganz einfach...Anwalt einschalten....weiter Kritik ueben und dich nicht mehr ausbeuten lassen...schmeissen die dich raus...schmeisst du eine Klage hinterher.

Den Fehler habe ich auch gemacht...NIE WIEDER!!!
Zeitarbeit ist scheisse!

Chlorophytum

Bei einer Klage müsste ich erst beweisen, dass ich gemobbt werde. Das wird schwierig. Hab gerade gelesen, dass man ein Mobbingtagebuch führen soll. Wird das vor Gericht dann wirklich als Beweis anerkannt oder braucht man Zeugenaussagen, Unterschriften von Kollegen etc. Rückhalt würde ich definitiv von niemandem bekommen.
Ein Kollege schwärmt für die Frau vom Chef, egal, was sie tut, es ist super... Ein Anderer hat schon fast gekündigt, braucht nur noch die Zusage vom neuen AG.
Was die Kritik betrifft: Jedesmal, wenn ich den Mund aufmache, wird alles nur noch schlimmer, obwohl ich mich immer nur an Fakten halte...

Sir Vival

Also Hallo erstmal,

was ich machen würde:
1. Zum Chef gehen. Und wenn du dich über seine Frau beschweren musst. Auf jeden Fall musst du es sagen (im Normalton!)
2. nicht ausfallend werden, wenn wieder solche Rippenstöße kommen. Denn darauf plädieren die ausbeuterischen Schweine-Chefs.
3. was am wichtigsten ist, denn das ist das größte Zeichen für Unterdrückung: NICHT nach Feierabend oder ohne Bezahlung mit/für Chefin arbeiten. (Ausser es gefällt auch DIR  >:D >:D ;D). Das ist die direkte Vorstufe zum Sklaventum!
4. Arbeitszeit einhalten (8 Std., oder wie es eben als Tarif vereinbart ist) An Sonntagen und Feiertagen erstmal gar nicht arbeiten, wenn es keine Extra-Zahlung oder einen Zeitausgleich gibt.
5. Überstunden nur gegen a. Bezahlung oder b. Freizeitausgleich (oder c. irgend eine schriftliche Abmachung, was das betrifft, z.B. ZAK=Zeitausgleichskonto).
6. Das mit dem Urlaub: Dir kann 50% deines Urlaubes vom Chef auferlegt werden. Über den Rest kannst du verfügen.
7. unbedingt rechtlichen Beistand einholen.

Das blöde ist: es gibt lt. Frau Bundesarbeitsministerin (UVL) Ursula von der Leyen KEINE Institution oder Behörde, die die Rechte der Arbeitnehmer kontrolliert. Ich hab´s schriftlich von ihr. So, jetzt weiß sie, wer ich bin! ;D
Also kannst du entweder eine Gewerkschaft rufen, die werden aber nichts machen, wenn du nicht in deren Club bist.
Oder eben, wie gehtsnoch schrieb, einen Anwalt einschalten.

Wenn das nichts nützt, ist es ohnehin aus. Dann kannst du folgendes tun:
1. dir das bis zum Lebensende gefallen lassen und kriechen
2. Dir das nicht gefallen zu lassen und gehen. Falls möglich, erst, wenn was anderes verfügbar ist.
3. Gehen, aber mit einem ordentlichen Abgang. D.h. du wirst zu 100% gekündigt, nachdem du nämlich nach den obigen 7 Aktionen vorgehst. Dann Anwalt und Klage in den Hintern rein.
Auf jeden Fall würde ich ab jetzt ALLES schriftlich festhalten und diese "Überstunden" würde ich mir abzeichnen lassen. Auch wenn du nix dafür bekommst. Da ist nämlich NICHTS, aber auch GAR NICHTS zu beweisen, wenn es später sein muss.

Hängt alles von dir ab.

Was ist das für eine Firma? Was machst du dort?
Es tofft viel Spass in Steckifee.........

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