Drogenpolitik

Begonnen von Kuddel, 14:59:08 So. 09.Mai 2010

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Troll

Wenn das Medizinische dabei nicht auf der Strecke bleibt wäre die bittere Kröte zu schlucken, aber Pharma hat im Medizinbereich die Macht und eine Cannabis-Legalisierung heißt nicht automatisch eine bezahlte medizinische Cannabis-Therapie. Im medizinischen Bereich ist Cannabis eigentlich ja heute schon legalisiert, aber die Patienten müssen nach wie vor gegen Windmühlen kämpfen, die politischen Betonköpfe tun sich bei der eigenen Gesetzgebung schwer weil sie ein populistisches Resultat sind das sie eigentlich ablehnen, und des Ministers wohlfühlen steht über jedem Gesetz, auch dem selbst geschriebenen.
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

Rudolf Rocker

Der Vorteil bei medizinische Cannabis ist, das die Dosierung immer die Gleiche ist.
So wie z.B. bei Ibuprofen in jeder Tablette die Gleiche Wirkdosis ist, ist es beim med. Cannabis auch.
Außerdem ist es frei von "Zusatzstoffen" (Streckmittel), wie sie bei "Stoff" aus dubiosen Quellen vorkommt.
Grade das Problem der Dosierbarkeit ist aus medizinischem Blickwinkel nicht unbedeutend.

Troll

Schon, dennoch muss ich schon anfangen zu lachen wenn Schulmediziner über die tödlichen Gefahren von Naturheilmitteln warnen, da kam mal ein Artikel über Pflanze "weiß nicht mehr" die in Massen (>kg) verzehrt tödlich sein kann, in Naturheilmitteln aber nur in mg bis Gramm verwendet wird, na da möchte ich mal eine ähnliche Sichtweise auf pharmazeutische Wirkstoffe lesen, da braucht man nicht mal kg zu essen um tot umzufallen.
Nicht chemische Wirkstoffe scheinen grundsätzlich als gefährlicher bewertet zu werden, vielleicht weil der Mensch bei Beschwerden gerne unmäßig reagiert, viel hilft viel, ist aber auch schulmedizinisch weit verbreitet. Erst schießen, dann fragen.
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Dieter Hildebrandt
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Jiddu Krishnamurti

Onkel Tom

Ich muss da auch lachen anhand von Drogenaufklärung durch den Lehrer..

Meine jüngere Schwester kam von der Schule, hatte Unterlagen zum Untericht
Thema Drogen, mit der sie mich austestete ob ich Ahnung zum Thema habe.
Die Kommunikation wurde turbulennt, wie es um Cannabis ging und vom Sucht-
potenzial dem Heroin gleich gestellt wurde.. (macht sofort süchtig)..

Später, in meiner Berufsausbildung bekam ich in der Berufsschule den gleichen
Müll serviert. Ich hörte nur genau zu und zum Ende sagte ich dem Lehrer etwa
folgendes : Ich finde Drogenaufklärung ok, aber hat ein großes Manko. Stellen
sie sich vor, jemand lernt hier irgendwann eine Tüte kennen und stellt nach ein
paar Tagen fest, das Cannabis doch nicht süchtig macht..
Glauben sie dann wirklich, das die wahrheiten über Heroin dann auch noch
geglaubt werden ?

Heerlicher Anblick, wie ihm die Kinnlade runter fiel.

Er hat es dann soweit korregiert, das Cannabis seelich süchtig machen kann.
Lass Dich nicht verhartzen !

Troll

Wer beim aufklären lügt erweist sich einen Bärendienst.
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Dieter Hildebrandt
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Rudolf Rocker

Zitat von: Troll am 10:08:03 Fr. 05.Oktober 2018
Schon, dennoch muss ich schon anfangen zu lachen wenn Schulmediziner über die tödlichen Gefahren von Naturheilmitteln warnen, da kam mal ein Artikel über Pflanze "weiß nicht mehr" die in Massen (>kg) verzehrt tödlich sein kann, in Naturheilmitteln aber nur in mg bis Gramm verwendet wird, na da möchte ich mal eine ähnliche Sichtweise auf pharmazeutische Wirkstoffe lesen, da braucht man nicht mal kg zu essen um tot umzufallen.
Nicht chemische Wirkstoffe scheinen grundsätzlich als gefährlicher bewertet zu werden, vielleicht weil der Mensch bei Beschwerden gerne unmäßig reagiert, viel hilft viel, ist aber auch schulmedizinisch weit verbreitet. Erst schießen, dann fragen.

Schon der alte Paracelsus wusste: ,,Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift; allein die Dosis machts, daß ein Ding kein Gift sei."
Es ist eben eine Grundvorrausetzung für die Zulassung eines Medikaments, das die Wirkdosis immer gleich ist.
Aber eigentlich wäre es das Sinnvollste, wenn jeder THC- haltiges Cannabis selbst anbauen dürfte.

Troll

Habe schon in Studien über die Dosisfindung gelesen, die Ärzte waren "überrascht" weil eine geringere Dosis größere Wirkung erzielte, als Laie würde man mit einer niederen Dosierung anfangen und dann langsam steigern bis zum besten Nutzen, als Laie halt, Experten machen es eben anders, Laie kann das nicht verstehen.
War glaube ich Fingolimod, jetzt Gilenya, ein Wirkstoff der aus einem Pilz gewonnen wurde, heute chemisch nachgebaut.
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Dieter Hildebrandt
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Troll

ZitatKurze Durchsage der WHO:

The World Health Organization has suggested that cannabis should be downgraded, or "rescheduled," given the mounting evidence showing that the drug could prove beneficial in treating a number of health problems.

Quelle: Fefes Blog

Doch so schnell, ärztlich verschriebenes Cannabis über eine Apotheke zu beziehen ist trotz Zulassung mehr als ein Glücksspiel, es ist so gut wie nicht zu bekommen.
Wo war/ist das nochmal mit der Mangelwirtschaft, all Furz sind wichtige Medikamente in Deutschland nicht mehr zu bekommen, jeden Dreck gibt es hier im Überfluß aber wichtige Medikamente, die schnappt wohl die unsichtbare Hand des Marktes weg.
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
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Kuddel

ZitatMassive Kritik an Dutertes tödlicher Antidrogenpolitik

20.000 Tote innerhalb von drei Jahren - das ist die Bilanz des philippinischen Kriegs gegen Drogen.


Sein Kampf gegen die Drogenkriminalität hat bislang 20.000 Menschen das Leben gekostet. Wenn es nach Rodrigo Duterte geht, dem philippinischen Präsidenten, dann ist das erst der Anfang seines Kriegs gegen Drogen. ,,Adolf Hitler hat drei Millionen (sic!) Juden massakriert. Nun, wir haben drei Millionen Drogenabhängige. Ich würde sie gerne abschlachten", sagte er 2016. Wer Zweifel daran hatte, dass er's ernst meint, den belehrte der philippinische Außenminister jetzt eines Schlechteren. ,,Ich sage Ihnen etwas: Ich habe das selber schon gesagt, bevor er es gesagt hat", sagte Teodore L. Locsin Jr.. und lehnte im Gespräch mit der ARD am Rande der Botschaftseröffnung in Berlin eine Entschuldigung oder Distanzierung ab: ,,So hat er sich ausgedrückt. Seine Politik hat allen Umfragen nach größeres Vertrauen geschaffen. Warum sollten wir das aufgeben?"

Niels Annen (SPD), Staatsminister im Auswärtigen Amt, sagte dem Tagesspiegel, jeder Vergleich der einzigartigen Gräueltaten des Holocaust verbiete sich. Unabhängig davon gelte: "Die mit dem sogenannten Krieg gegen Drogen zusammenhängenden Tötungen sind völlig inakzeptabel und stellen schwere Menschenrechtsverletzungen dar." Die Bundesregierung kritisiere das Vorgehen der philippinischen Regierung "von Beginn an konsequent".
https://www.tagesspiegel.de/politik/philippinen-massive-kritik-an-dutertes-toedlicher-antidrogenpolitik/24012810.html

"Die Bundesregierung kritisiere (...) konsequent..."

Blablabla.

War against drugs is war against the poor!


Troll

ZitatWie die Droge Spice in Manchester wütet

Für Obdachlose wirkt die Droge wie eine Erlösung. Doch Spice richtet Menschen zugrunde – und breitet sich in Großbritannien rasant aus.
Sie nennen es die Zombiedroge. Weil Spice das aus dir macht. Einen, der im Stehen schläft, einen, an dem die Tage vorbeidämmern. Einen, der mehr tot zu sein scheint als lebendig.
Es ist ein kurzer Fußweg von Manchesters Hauptbahnhof Piccadilly Station bis zum Straßenbahnstopp Piccadilly Gardens. Die 600 Meter Richtung Stadtzentrum geben dem, der darauf achtet, eine Ahnung davon, wie verbreitet Spice hier ist. Vor Supermärkten, Hotel- und Hauseingängen kauern Dutzende Männer und eine Handvoll Frauen. Schmutzige Gesichter, Schatten unter den Augen, eingefallene Wangen, oft nicht mehr Besitztümer als einen Quadratmeter Pappkarton, auf dem sie sitzen, und die Kleidung, die sie tragen. Manche betteln. Manche sind dazu nicht in der Lage. An einem Ampelmast vor einem Supermarkt sitzt Richard. Er hat nur noch wenige Zähne, zerfurchte Haut, seine blauen Augen schauen aus tiefen Höhlen. Er sagt: ,,Wenn ich auf Spice bin, ist es, als ob mir jemand das Gewicht von den Schultern nimmt."
Spice ist eine Droge, die sich in den vergangenen Jahren rapide in Großbritannien verbreitet hat. Zuerst ist sie als so genanntes Legal High in den Umlauf gekommen, als Substanz, die nicht unter das Betäubungsmittelgesetz fiel und im regulären Handel vertrieben werden konnte. Im vergangenen Sommer richteten sich 20 Polizeikommissare mit einem offenen Brief ans britische Innenministerium, sie warnten, Spice sei die größte Bedrohung für die öffentliche Gesundheit seit Jahrzehnten. In Manchester ist sie offensichtlich.
Quelle: Tagesspiegel

Via NDS

Egal wo man hinblickt, Neoliberalismus ist der Stall des Augias, leider ganz real und global wütend.
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

Kuddel

Eine radikale Wende in der Drogenpolitik ist notwendig.
Entkriminalisieren!
ZitatDrogenpolitik:
Abhängige sind Patienten, keine Kriminellen

Wegen Drogenkonsum muss in Portugal niemand ins Gefängnis. Seit 2001 ist das so. Damals fürchteten Kritiker Chaos. Heute ist klar: Mehr Menschen überleben, weniger fixen.


..."Wir sehen Abhängige als Patienten, die medizinische Versorgung benötigen. Wir wollen ihnen helfen, nicht ihre Krankheit bestrafen", sagt Manuel Cardoso, Mediziner, Experte im Gesundheitswesen und stellvertretender Generaldirektor der nationalen Suchtpräventionsbehörde Sicad. Dieser Ansatz basiert auf den zwei Grundsätzen der portugiesischen Drogenpolitik: Humanismus und Pragmatismus. Ersteres, weil Sucht eine äußerst menschliche Eigenart ist. Und Letzteres, weil die Kriminalisierung eher selten den Konsum unterbindet. "Die Drogen verschwinden nicht, nur weil man sie verbietet", sagt Cardoso.

Mit der Reform machte Portugal Besitz und Konsum von Drogen zum Thema des Gesundheitswesens. Zuvor war es den Ressorts Justiz und Inneres zugeordnet...
https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2019-05/drogenpolitik-therapie-entkriminalisierung-drogenkonsum-portugal?utm_source=pocket-newtab

Das Beispiel Portugal beweist, daß es funktioniert.

Kuddel

Drogenpolitik ist ein wichtiges gesellschaftliches Thema.
Kriminalisierung schützt niemanden.
"War against drugs is war aigainst the poor."

ZitatVerbot ohne Wirkung
Nie war es so leicht und billig, sich illegal zu berauschen. Konsumenten zu kriminalisieren, hilft nicht


In Deutschland ist der Drogenkonsum auf dem Vormarsch. Und das liegt nicht daran, dass das Unternehmen Kunstmühle Reisgang in Bayern kürzlich Roggenmehl zurückrufen musste, das Halluzinationen auslösen konnte, weil es zu viele Alkaloide enthielt – jene Stoffe, die im Mutterkorn entstehen und auf deren Grundlage LSD synthetisiert wurde. Nein, der jahrelangen Prohibitions- und Kriminalisierungspolitik zum Hohn nimmt der Konsum illegaler Substanzen seit 2012 wieder kontinuierlich zu. Cannabis ist dabei Spitzenreiter, doch auch harter Stoff wird immer beliebter. Dank sinkender Preise und verbesserter Verfügbarkeit durch Internet und Lieferservice ist es nie so leicht und so billig gewesen, sich zu berauschen.

Noch immer haftet sogenannten harten Drogen der Ruf des Verruchten, Amoralischen, Hedonistischen an. Es mag stimmen, dass sie nach wie vor zuvorderst dem ,,Befindlichkeitsmanagement" dienen, als Wach- und Glücklichmacher, so sind vor allem Aufputschmittel wie Amphetamin längst auch ein Leistungstreibstoff moderner Gesellschaften. Schon über Adorno gibt es die von Marcel Reich-Ranicki überlieferte Anekdote, dass er zu einer Fernsehsendung erschien und sich dafür entschuldigte, bereits Amphetamin konsumiert zu haben, um das Arbeitspensum des Tages zu bewältigen. Heute nutzen Studenten lernintensiver Fächer wie Medizin oder Jura in jeder Universitätsstadt das legale Ritalin, das gegen ADHS verschrieben wird und chemisch mit Amphetaminen verwandt ist, um Konzentration und Leistungsfähigkeit zu steigern. Dieser Leistungs-Konsum korrespondiert mit den Formen internalisierter Ausbeutung einer neoliberalen Gesellschaft.

Was nicht wirkt, ist die Politik

Doch der hedonistische Konsum macht nach wie vor den Großteil der Drogennutzung aus. In Berlin ist die Partyszene längst ein Wirtschaftsfaktor geworden. Hunderttausende Touristen strömen in die Clubs der Stadt, auf der Jagd nach der authentischen Berlin-Erfahrung. Am beliebtesten sind dabei nach wie vor Amphetamin, bekannt als ,,Speed" oder ,,Pep", und MDMA, in Form von Ecstasy-Pillen oder kristallin. Dazu kommen das ebenfalls sehr beliebte Narkotikum Ketamin sowie einige weniger verbreitete Stoffe wie Mephedron, Crystal Meth oder GHB. Am drastischsten nimmt wohl der Kokainkonsum zu. In den letzten drei Jahren haben sich die Koks-Rückstände im Abwasser verdoppelt. Kein Wunder also, dass der Tagesspiegel vor einigen Wochen schrieb, der Stadt drohe eine ,,Kokain-Epidemie". Auch was die Drogentoten angeht, nimmt Berlin die Spitzenposition in Deutschland ein. 191 waren es 2018. Davon gehen über 100 allerdings auf das Konto des Opiats Heroin, das eine Sonderrolle einnimmt. Es spielt weder als Leistungssteigerungsmittel noch in der Partyszene eine sonderlich große Rolle und ist zugleich eine der gefährlichsten Drogen.

Die deutsche Drogenpolitik zeichnet sich dabei durch Ignoranz und Inkompetenz aus. Die Linie der Politik ist einfach: Repression und Kriminalisierung, Prävention durch Bildungsarbeit, die meist in Form von ,,Wirf dein Leben nicht weg"-Kampagnen auftritt. Das Problem: Nichts davon scheint besonders gut zu wirken. Die meisten Erstkonsumenten stellen recht schnell fest, dass ein moderater Konsum von Partydrogen, Kokain oder Ketamin – von Cannabis ganz zu schweigen – durchaus zu vereinbaren ist mit einem Leben, das in normalen Bahnen verläuft. Die Justiz ist überlastet. Die meisten Drogendelikte, die vor Gericht kommen, sind Konsumentendelikte. Nimmt man denen die Drogen weg, kaufen sie halt neue. An die Händler, das organisierte Verbrechen, kommen die Fahnder selten ran. Und selbst große Funde an den Häfen und Flughäfen des Landes können dem Preis nichts anhaben – er fällt seit Jahren, für alle Drogen. Und wenn es sinnvolle Präventions- oder Suchtprogramme gibt, dann wurden sie der Politik in der Regel abgetrotzt. Das gilt für die seit Ende der 1980er bestehenden Substitutionsprogramme für Heroinabhängige genauso wie für das Drug-Checking-Programm, das bald in Berlin starten soll.

Dabei sollen Konsumenten ihre gekauften Drogen auf Wirkstoff, Dosierung und Streckungsmittel untersuchen lassen können. Vorbild sind ähnliche Programme in Wien und Zürich. Ziel ist, den Konsum sicherer zu machen. Die Proben können anonym eingereicht werden; bis das Ergebnis eintrifft, dauert es aber ein paar Tage. Der Realität des Konsums dürfte das nicht gerecht werden. Viele kaufen die Drogen erst kurz vor dem Club-Besuch beziehungsweise im Club selbst. Um Drug-Checking effektiv zu gestalten, müsste es eigentlich vor Ort im Schnellverfahren gemacht werden.

Aufklärung über sicherere Konsumformen und Risiken wird bisher vor allem von der Zivilgesellschaft betrieben. Im Internet gibt es Seiten, auf denen Ecstasy-Pillen nach Form und Farbe gesucht werden können, um den Wirkstoffgehalt zu erfahren. In Berliner Clubs bemüht sich seit einiger Zeit ein Zusammenschluss verschiedener Initiativen namens ,,Sonar" um Aufklärung, was Risiken des Konsums angeht und wie er sicherer gestaltet werden kann.

Der Opposition in der Hauptstadt ist das Drug-Checking freilich ein Dorn im Auge. Man schaffe so weitere Konsum-Anreize. Die Argumentation gleicht der in der Flüchtlingspolitik: Wer Risiken minimiert, verleite erst dazu. Doch angesichts von wachsendem Konsum, fallenden Preisen und mehr Drogentoten könnte das Scheitern der bisherigen Politik kaum offensichtlicher sein. Der von der Deutschen Aidshilfe und dem Bundesverband für akzeptierende Drogenarbeit Anfang Juli herausgegebene ,,Alternative Drogen- und Suchtbericht" fordert ein Umdenken. Im Zentrum steht dabei das Plädoyer, der Kriminalisierung der Konsumenten ein Ende zu bereiten. In ihrer Liberalität gehen die Experten unterschiedlich weit. Während manche am Verbot nicht rütteln, jedoch Besitz zwecks Eigenbedarf entkriminalisieren wollen, fordern andere langfristig die Freigabe selbst harter Drogen. Diese könnten dann kontrolliert und sicher abgegeben werden. Nebenbei würde dem organisierten Verbrechen ein gewaltiger Geschäftsbereich entzogen werden.

Polizisten lenken ein

Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marlene Mortler (CSU), beschränkt ihr Festhalten am Status quo meist auf Aussagen, die man als ,,Drogen sind verboten, weil sie illegal sind" paraphrasieren kann. Angesichts ihres Wechsels ins Europaparlament fordern Experten, auf den Posten gehöre endlich jemand, der etwas von der Angelegenheit verstehe – und kein Politiker.

Bei den Sicherheitsbehörden scheint sich langsam etwas zu bewegen, zumindest in Berlin. Im Tagesspiegel-Report kamen hochrangige Beamte der Berliner Polizei zu Wort, die gar für einen Rückgriff auf Paragraf 31a BtMG plädierten. Dieser erlaubt es, von der Strafverfolgung abzusehen, wenn jemand ,,Betäubungsmittel lediglich zum Eigenverbrauch in geringer Menge anbaut, herstellt, einführt, ausführt, durchführt, erwirbt, sich in sonstiger Weise verschafft oder besitzt". Für Cannabis ist das in Berlin seit Jahren Realität, in anderen Bundesländern gilt die Regelung auch bei Heroin und Kokain bis zu einem Gramm. Infolge der hohe Eigenbedarfsgrenze von 15 Gramm pro Person ist Gras in der Hauptstadt faktisch legalisiert. Eine ähnliche Handhabe von Kokain und Co. würde Polizei und Justiz massiv entlasten – und die Konsumenten weniger in die Illegalität treiben.[/b]
https://www.freitag.de/autoren/lfb/verbot-ohne-wirkung


Kuddel

Zitat Zeuge der Toten
Philippinen. Ein katholischer Missionar widersetzt sich dem brutalen Anti-Drogen-Krieg des Präsidenten
https://www.freitag.de/autoren/the-guardian/zeuge-der-toten

Ein recht langer und wirklich finsterer Bericht.

ZitatFischer sollen auf Befehl von PNP-Beamten im Hafen von Manila Leichen ins Wasser geworfen haben. Frauen wurden erpresst und zum Sex gezwungen, wenn sie verhindern wollten, dass ihren männlichen Familienmitgliedern etwas zustößt. Leichen sind nach Einbruch der Dunkelheit auf Bordsteinen und in Häuserecken aufgetaucht, die Köpfe in Packband eingewickelt, um die Folterspuren zu verbergen, mit Botschaften versehen, die sie auf einem Karton um den Hals trugen: ,,Pusher Ako" (,,Ich bin ein Drücker"). Solche Inszenierungen sind an den Schauplätzen und Tatorten des Anti-Drogen-Krieges alltäglich. Die Internetseite Rappler, die oppositionelle Nachrichtenagentur der Philippinen, weist darauf hin, dass Beutel mit Shabu (das Methamphetamin, das im Mittelpunkt des Drogenkrieges steht), so häufig und offensichtlich in den Taschen der Opfer auftauchen, dass der Gedanke naheliegt, sie seien dort platziert worden. Fast ebenso oft liegt eine Waffe – meist eine verrostete Kaliber 38 – neben der Leiche oder in der Hand des Opfers. In manchen Fällen treffen die Rettungswagen schon vor der Polizei an der Wohnung der Zielperson ein, und künden so von der bevorstehenden Gewalt.

Am Finstersten ist wohl dies:
ZitatDoch trotz all des Blutvergießens und so alarmierend dieses Vorgehen auch erscheinen mag, erfreut sich Duterte nach wie vor großer Beliebtheit.

Kuddel

ZitatRiskiert die Freigabe von Drogen!

Das Betäubungsmittelstrafrecht muss dringend neu ausgerichtet werden. Denn eine übertriebene Kriminalisierung verursacht mit das Elend, das es zu bekämpfen gilt.
https://www.sueddeutsche.de/politik/kolumne-heribert-prantl-dorgensucht-cannabis-legalisierung-bundesverfassungsgericht-1.4977733?reduced=true

Leider verschwindet der Kommentar von Heribert Prantl hinter der Bezahlschranke.

Es geht hier nicht einfach um die Interessen irgendwelcher Kiffer. Es geht auch um sogenannte "harte Drogen". Es ist ein enorm wichtiges politisches Thema. Ich kann es nicht oft genug wiederholen: Der Krieg gegen Drogen ist ein Krieg gegen die Armen!

Troll

Die Reichen werden sich kaum ihre Drogen nehmen lassen bzw. selbst weg nehmen, Drogenkonsum in diesen Kreisen scheint eh eine vernachlässigbare Ausnahme.
Drogen sind ein zu gutes Geschäft und Machtinstrument.
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
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Jiddu Krishnamurti

Kuddel

Seit wieviel Jahrzehnten mußten wir uns von versoffenen CDU Politikern erzählen lassen, daß Hasch eine Einstiegsdroge ist und zu Heroin führt? Diverse Kiffer wurden eingeknastet.

Jetzt werden solche Studien veröffentlicht:

ZitatLegales Kiffen in den USA
Trotz Cannabislegalisierung kiffen Schüler nicht häufiger
Vor zwanzig Jahren haben in den USA mehr Schüler gekifft wie heute
https://blogs.taz.de/drogerie/2020/08/23/trotz-cannabislegalisierung-kiffen-schueler-nicht-haeufiger/

Troll

Die Saufen nicht nur, ich glaube nicht gerade wenige von denen sind ganz ohne Cannabis direkt mit Kokain eingestiegen, würde auch viele Aussagen erklären, oder so etwas wie Andi Scheuer und Julia Klöckner.
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
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Kuddel

Zitat Staatliche Gewalt auf den Philippinen
Tausende Tote in Dutertes Antidrogenkrieg

Die philippinische Regierung brüstet sich mit neuen Zahlen zum sogenannten Antidrogenkampf: Demnach wurden fast 8000 Menschen getötet. Menschenrechtsaktivisten gehen von deutlich mehr Opfern aus.
https://www.spiegel.de/politik/ausland/philippinen-tausende-tote-bei-rodrigo-dutertes-anti-drogen-krieg-a-9707cefd-9ca0-4884-9c9e-cd25a19acd5b

Petra9

Unfassbar das die sich damit noch "brüsten".  :-[

Kuddel


Troll

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Kuddel

ZitatAfroamerikaner wurden deutlich häufiger wegen Marihuana-Delikten verhaftet als Weiße, obwohl der Konsum etwa gleich verteilt ist.
https://www.deutschlandfunk.de/usa-new-yorker-parlament-fuer-legalisierung-von-marihuana.2932.de.html?drn:news_id=1243651

Kuddel

Ich bleibe dabei: Drogenpolitik ist kein Randbereich.
Hier zeigt sich, wie mit Menschen umgegangen wird.
Staatliche Drogenpolitik ist Krieg gegen die Armen.

Die Wohlhabenden haben eigene Möglichkeiten mit Sucht und Entzug umzugehen.

ZitatDrogenpolitik
Vermeidbare Todesfälle
Politik der Bundesregierung sorgt für starken Anstieg der Drogentotenzahl


Die staatliche Drogenpolitik hat weiterhin eine Vielzahl vermeidbarer Todesfälle zur Folge. Am Dienstag erinnerte »Akzept e. V.«, der 1990 gegründete »Bundesverband für akzeptierende Drogenarbeit und humane Drogenpolitik« an den 60. Jahrestag der Verabschiedung der sogenannten Single Convention der Vereinten Nationen am 30. März 1961. Dieser Vertrag und weitere Ergänzungen von 1971 und 1988 bestimmten noch immer die Drogenpolitik und verhinderten eine wirkliche Entkriminalisierung des Gebrauchs bestimmter Substanzen wie Heroin, Kokain und auch Cannabis, kritisierte »Akzept«-Vorstand Heino Stöver in einer Stellungnahme.

Während die Bundesregierung noch immer behaupte, das »Drogenverbot sei ›generalpräventiv‹ wirksam« und verhindere den Konsum dieser Substanzen, führe es tatsächlich dazu, dass »insbesondere Heroinkonsumenten großen gesundheitlichen Risiken ausgesetzt« seien, zu verelenden und an einer Heroinüberdosis zu sterben drohten, monierte Stöver.

Der Suchtmediziner erinnerte zugleich daran, dass der Kokainkonsum und der Konsum von Stimulantien »vielfach im verborgenen und unter ›gut etablierten‹ Bürgerinnen und Bürgern« zunehme. Die Glaubwürdigkeit staatlicher Drogenpolitik würde insbesondere auch deshalb in Frage stehen, »weil der weitverbreitete Alkoholkonsum und seine weitreichenden negativen Folgen verharmlost«, der Verkauf gefördert und wirksame Maßnahmen der Prävention nicht umgesetzt würden.

Die Ende der vergangenen Woche von der Bundesdrogenbeauftragten Daniela Ludwig (CSU) veröffentlichten Zahlen geben Stöver jedenfalls recht. So stieg die Zahl der an illegalisierten Drogen verstorbenen Menschen im vergangenen Jahr deutlich an. Insgesamt 1.581 drogenbedingte Todesfälle wurden 2020 registriert. Das entspricht einem Anstieg von 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Wie bereits in den Vorjahren seien vor allem der Konsum von Opioiden/Opiaten allein oder in Verbindung mit anderen Stoffen todesursächlich, obwohl die Zahl der Todesfälle durch Opioide/Opiate im Vergleich zum Vorjahr um 12 Prozent gesunken sei. Die zweithäufigste Todesursache sind demnach »Langzeitschädigungen aufgrund von Drogenkonsum«.

»Die Lage ist für suchtkranke Menschen durch die Pandemie mehr denn je dramatisch. Viele von ihnen sind durch Corona in eine verstärkte Lebenskrise geraten. Gewohnte Strukturen, persönliche Hilfsangebote und Ansprechpartner sind quasi von einem Tag auf den anderen weggebrochen«, betont Ludwig. Dies könne außerdem »ein Grund dafür sein, dass sich mehr Drogenkonsumenten als in den Jahren zuvor das Leben genommen haben«. Politische Konsequenzen aus dieser Feststellung sucht man bisher jedoch vergebens.

»Die Verbotspolitik im Umgang mit Drogen erreicht exakt null Erfolge. Weder sinkt die Zahl der Konsumenten noch die Zahl der Menschen, die durch illegalisierte Drogen sterben«, konstatierte Niema Movassat, drogenpolitischer Sprecher der Fraktion Die Linke. Der Bundestagsabgeordnete sprach sich einmal mehr dafür aus, Drogenkonsumenten zu entkriminalisieren. Nur das werde auch »den Drogenkartellen das Handwerk legen«.
https://www.jungewelt.de/artikel/399779.drogenpolitik-vermeidbare-todesf%C3%A4lle.html

Kuddel

ZitatNach dem umstrittenen Einsatz der brasilianischen Polizei in Rio de Janeiro ist die Zahl der Getöteten offensichtlich auf 28 gestiegen.

Dies berichten Medien vor Ort unter Berufung auf die Behörden. Demnach handelte es sich bei den Opfern um 27 Verdächtige und einen Beamten der Anti-Drogen-Einheit. Der Polizeieinsatz in der Favela Jacarezinho, einem der größten Armenviertel der Stadt, hatte sich gegen mutmaßliche Drogenhändler gerichtet. Das UNO-Menschenrechtsbüro äußerte sich beunruhigt über den Vorfall.

Unterdessen zogen mehrere hundert Menschen vor das Hauptquartier der Polizei. Sie warfen den Sicherheitskräften vor, ein ,,Massaker" verübt zu haben.
https://www.deutschlandfunk.de/rio-de-janeiro-protest-nach-toedlichem-polizeieinsatz.2932.de.html?drn:news_id=1256949

Ich kann es nicht oft genug wiederholen: Der Krieg gegen Drogen ist ein Krieg gegen die Armen.

Kuddel

Schwindelerregende Zahlen:

ZitatDrogentote in den USA
Die Zahl der Drogentoten durch Überdosis ist in den USA im Jahr 2020 massiv gestiegen

Die Zahl der Todesfälle durch Überdosierung in den USA stieg im vergangenen Jahr inmitten der Covid-19-Pandemie auf einen Rekordwert von mehr als 90.000 Fällen, berichtete die US-Regierung am Mittwoch, 14. Juli 2021. Die Zahl der 92.183 registrierten Drogentoten stellt bei weitem den zuletzt registrierten Höchststand von 71.130 Todesfällen durch Drogenüberdosis in den Schatten, der im Vorjahr erreicht wurde, und entspricht einem Anstieg von 29,6 Prozent.(...)
https://blogs.taz.de/drogerie/2021/07/28/drogentote-in-den-usa/

Kuddel

Jetzt wird ein Umschwung in der Drogenpolitik diskutiert.
FDP und Grüne sind ganz vorn bei der Forderung der Cannabis Legalisierung.

Man sollte Drogenpolitik endlich mal weitgehender diskutieren, denn es geht um mehr.

Erstmal zur Cannabispolitik.
Ich mag die Kifferszene nicht sonderlich. Die Hanfparaden und Hanfmessen zeigen, daß es hier um die Etablierung eines neuen Wirtschaftszweigs geht. Inzwischen kriegt man bei Lidl Produkte mit einem Hanfblatt als Logo und mit lustigen Produktnamen. In den USA ist Cannabis zu einem legalen Milliardengeschäft geworden. Jetzt möchte man auch hier ein Stück von dem Kuchen abhaben.

In der Praxis heißt es, daß sich der Markt verändert und andere Leute verdienen.
Ich finde es zwar gut, wenn die Mafiastrukturen im Hintergrund weniger verdienen. Bei den Straßendealern sehe ich es anders. Das sind oftmals arme Schweine. Für sie ist es bestenfalls ein Einkommen, mit dem man Fabrikarbeit (oder Arbeit auf dem Bau oder als Radkurier) vermeidet, für viele Migranten (insbesondere welche ohne festen Aufenthaltstitel) ist es die einzige Möglichkeit an Bargeld zu kommen. Wenn man demnächst Gras und andere Cannabisprodukte im Laden bekommt, sind diese Leute am Arsch.

Ich bin gegen die Trennung von "harten" und "weichen" Drogen. Warum gilt Alkohol als "weiche" Droge? Ich bin für einen radikalen Wandel in der Drogenpolitik. Ich bin für eine Entkriminalisierung auch der ekligen und fiesen Drogen. Es gibt keine Rechtferigung dafür, Drogennutzer und Abhängige in den Knast zu stecken. Ich finde es gut, daß es inzwischen einzelne Altenheime gibt, in denen diejenigen, die es möchten, auch Zugang zu Alk und Opiaten kriegen.

Die herrschende Drogenpolitik ist eine Politik gegen die Armen. Repression schützt nicht vor Drogenkonsum, schützt auch nicht die Gesundheit und das Leben der Menschen. Man muß die Menschen respektieren, ihre Bedürfnisse, ihre Störungen, Krankheiten und Süchte. Dort, wo man z.B. "Druckräume" für Junkies eingerichtet hat, hat man viele Leben gerettet, allein durch das Bereitstellen von sauberem Spritzbesteck. Das bereitstellen von Duschen und Gesundheitsversorgung tun ein Weiteres.

Weiterhin halte ich eine gute Aufklärung über Drogen (auch in der Schule) für wichtig. Ich meine mit einer guten Aufklärung etwas völlig anderes, als die plumpe Antidrogenpropagnanda, die bisher üblich ist. Ich würde es auch für sinnvoll halten, daß Drogen in ihrer Qualität geprüft werden können. Es sterben mehr Menschen an den Beimengungen als an den Drogen selbst.

Kuddel

Ich will ja nicht angeben, aber wir hatten das vor 30 Jahren schon gefordert: Heroin auf Rezept.
Damals wurden wir auch in der linke Szene für verrückt erklärt.
Heute propagieren es auch die Tagesthemen:

https://www.youtube.com/watch?v=mDp7fEQLlEI

Kuddel

Drogenpolitik ist ein ultrawichtiges politisches Thema. Linke umschiffen es lieber.

ZitatKoks, ja bitte?
Kriminalität Die Drogenmafia ist unter uns. Bis in den Wohnungsmarkt spürt man ihre Expansion. Eine Legalisierung von Haschisch wird sie nicht bezwingen. Denn im Zentrum der Geschäfte steht Benzoylecgoninmethylester, besser bekannt als Kokain


Europol schlägt Alarm. Europas oberste Kriminalbehörde warnt vor der eskalierenden Unterwanderung der Union durch die Drogen- und Kokain-Mafia. Hunderte Tonnen des weißen Pulvers sickern jährlich via Rotterdam, neuerdings auch Hamburg, ein. Die Polizei spricht von einer ,,Kokain-Pandemie" mit ungebremst boomender Nachfrage. zwischen den Banden entbrennen immer mehr Revierkämpfe. Mit Enthauptungen und Folterkammern. Unlängst wurde der führende Kriminalreporter der Niederlande, Peter de Vries, in Amsterdam auf offener Straße ermordet.
(...)
Für die Unionsparteien bleibt die Liberalisierung der Drogenpolitik ein No-Go. Derlei Bedenken zerstreut Stephan Peters, Friedensforscher der Universität Gießen und Direktor des Deutsch-Kolumbianischen Friedensinstituts CAPAZ, gegründet 2016 vom damaligen Außenminister Frank-Walter Steinmeier. Das Einzige, wovor die Koka-Mafia Angst habe, sei die ,,Legalisierung ihrer Illegalität", sagte Peters dem Freitag. Diese Ungesetzlichkeit sichere ihr Milliarden-Profite. Wie die Forschung zeige, hätten alle Verbotspolitiken der Vergangenheit ,,desaströs" gewirkt. Das Problem sei ein ,,strukturelles", mit einem Erzeugerland im Kern, für dessen sozial Benachteiligte der Schmuggel oft der einzige Weg des Aufstiegs ist. Hier eine Lösung zu finden, sei der ,,Knackpunkt" der internationalen Beziehungen.
https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/koks-ja-bitte-1

Kuddel

ZitatKampf gegen Abhängigkeit
Kanada will Therapie statt Strafe bei Drogendelikten
https://www.spiegel.de/panorama/justiz/kanada-will-therapie-statt-strafe-bei-drogendelikten-a-de39f535-9630-4280-a958-2378de2bc899

Das ist doch ein sinnvoller Gedanke. Wozu soll Strafe wg. Drogenkonsum gut sein?

Kuddel

ZitatTäglich zwei Überdosis-Tote
San Francisco ruft Drogen-Notstand aus

Millionen Abhängige, hunderttausend Tote: Seit Jahren stecken die USA in einer schweren Opioid-Krise. Einige Städte wie San Francisco sind besonders betroffen. Dort sterben jeden Tag mindestens zwei Menschen an einer Überdosis. Die Bürgermeisterin zieht jetzt die Reißleine.


Angesichts des nicht mehr zu kontrollierenden Drogenmissbrauchs und der dadurch verursachten Todeszahlen hat San Francisco für einen Bezirk im Zentrum der US-Metropole den Notstand erklärt. "Wir verlieren täglich mindestens zwei Menschen durch eine Überdosis", sagte der Behördenvertreter Matt Haney. Besonders betroffen sei das Tenderloin-Viertel. "Das ist eine öffentliche Gesundheitskrise, die eine dringende und entschiedene Antwort braucht."

Tenderloin liegt ganz in der Nähe bekannter Touristenorte wie dem Union Square. Seit einigen Jahren explodiert nicht nur dort der Drogenmissbrauch. Hauptverantwortlich sind synthetische Opioide wie Fentanyl. Im vergangenen Jahr waren in San Francisco 711 Menschen an einer Drogen-Überdosis gestorben, so viele wie nie zuvor innerhalb von zwölf Monaten. Auch in diesem Jahr bewegt sich die Zahl Medienberichten zufolge wohl in dieser Größenordnung.

Die am Freitag von Bürgermeisterin London Breed unterzeichnete Notstandserklärung ermöglicht es den örtlichen Behörden unter anderem, ohne Beachtung von eigentlich geltenden Vorschriften schnell Notunterkünfte zu errichten oder psychologische Hilfszentren zu eröffnen.

Während der Corona-Pandemie kam es in den USA offenbar zu einer massiven Zunahme des Drogenkonsums. Erstmals wurden mehr als 100.000 Drogentote innerhalb eines Jahres gezählt. Nach Angaben der US-Gesundheitsbehörde CDC starben zwischen April 2020 und April 2021 rund 100.300 Menschen an den Folgen einer Überdosis. Das war ein historischer Höchstwert und ein Anstieg um 28,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
https://www.n-tv.de/politik/San-Francisco-ruft-Drogen-Notstand-aus-article23008332.html

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