Bauernproteste in Indien

Begonnen von Kuddel, 19:58:23 Fr. 27.November 2020

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Kuddel

ZitatFurcht vor Preisverfall
Heftige Zusammenstöße bei Bauernprotesten in Indien



Indische Bauern gehen am Freitag gegen die Agrarreform der Regierung Modi auf die Straße.

Die Lage der Bauern ist in Indien seit Jahren prekär. Die Corona-Krise hat ihre Situation noch verschärft. Nun gehen sie gegen die neuen Landwirtschaftsgesetze auf die Straße – aus Sorge um ihre Existenz.

In Indien ist es zu hitzigen Auseinandersetzungen zwischen protestierenden Bauern und der Polizei gekommen. Die Bauern wenden sich gegen neue Landwirtschaftsgesetze der Regierung Narendra Modis, die, wie sie befürchten, zu einem Preisverfall bei landwirtschaftlichen Produkten führen könnten.

Die Bauern hatten am Freitag versucht, vom nordindischen Bundesstaat Haryana nach Delhi zu gelangen. Die Polizei hatte die Grenze zur Hauptstadt jedoch mit Lastwagen, Metallbarrieren und Stacheldraht gesperrt. Den marschierenden Bauern gelang es, einige Barrikaden niederzureißen. Sie warfen Steine auf die Sicherheitskräfte. Die Polizei setzte Tränengas und Wasserwerfer gegen die Demonstranten ein.

Nach den heftigen Zusammenstößen wurden die Bauern schließlich doch noch für ,,friedliche Proteste" in die Hauptstadt gelassen. Bauerngewerkschaften teilten mit, sie rechneten mit insgesamt 50.000 Teilnehmern an Kundgebungen in den kommenden Tagen. Die meisten Bauern kommen aus den Bundesstaaten Punjab und Harayana, den Kornkammern Indiens. Sie kritisieren, dass die Gesetze zur Marktliberalisierung, die im September verabschiedet worden waren, die bestehenden Mindestpreise für Getreide und andere Agrarprodukte aufweichen und den Großhändlern zu viel Marktmacht einräumen könnten. Anstatt wie bisher auf staatlich regulierten Märkten, können die Bauern ihre Produkte nun auch direkt an Privatunternehmen verkaufen.

Tatsächlich ist die Lage vieler Bauern in Indien seit Jahren prekär. Hohe Schulden führen zu einer hohen Suizidrate. Junge Bauern flüchten aus den Dörfern in die Städte, wo sie sich als Tagelöhner verdingen. Durch die Corona-Krise waren viele von ihnen wochenlang ohne Arbeit.

Ihre durch die Corona-Pandemie ohnehin schwierige Lage könne sich wegen der neue Gesetze noch verschlechtern, klagen die Bauern. Die meisten von ihnen sind Kleinbauern mit kaum Verhandlungsmacht gegenüber Großunternehmen. Schon die Verabschiedung der Gesetze hatte deshalb zu Tumulten im Parlament geführt. Der Oppositionspolitiker Rahul Gandhi warf der Regierung vor, sie mache die Bauern zu ,,Sklaven".

Die Regierung argumentiert, dass die Liberalisierung es den Bauern ermöglichen werde, bessere Preise auszuhandeln. Regierungschef Modi hatte deshalb von einem ,,Meilenstein" gesprochen.
https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/heftige-zusammenstoesse-bei-bauernprotesten-in-indien-17073933.html

ManOfConstantSorrow

ZitatNach der erstmaligen Beteiligung am großen Generalstreik vom 26. November 2020: Indiens Kleinbauern kämpfen weiter gegen den rechtsradikalen Neoliberalismus Modis
https://www.labournet.de/?p=182663
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ManOfConstantSorrow

ZitatBauern erhöhen den Druck auf die Regierung

In Indien protestieren zehntausende Bauern mit einem landesweiten Streik gegen die Landwirtschaftsreform der Regierung.


Die Landwirte, die seit Tagen vor Neu-Delhi ausharren, blockierten unter anderem wichtige Zufahrtsstraßen in die Hauptstadt. Ihr Streik wird von Gewerkschaften und mindestens 15 Oppositionsparteien unterstützt. Damit wollen die Verbände vor der morgigen Verhandlungsrunde mit der Regierung ihre Position verbessern.

Die Bauern aus den nordindischen Bundesstaaten Punjab und Haryana protestieren schon seit fast zwei Monaten gegen die neuen Gesetze. Danach können Landwirte ihre Produkte direkt anbieten und müssen nicht mehr über staatlich regulierte Großmärkte gehen. Auf diesen Märkten wurden jedoch Mindestverkaufspreise garantiert. Nun befürchten sie, dass große Agrarkonzerne die Preise drücken könnten.
https://www.deutschlandfunk.de/indien-bauern-erhoehen-den-druck-auf-die-regierung.1939.de.html?drn:news_id=1203110
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ManOfConstantSorrow

Zitat»Wir bleiben bis zum Sieg«
Zwischen Tankstellen und Zeltplanen: Zehntausende Menschen harren seit Tagen vor der indischen Hauptstadt aus und protestieren gegen die neuen Agrargesetze.
https://www.spiegel.de/politik/ausland/indien-bauern-protestieren-vor-der-hauptstadt-wir-bleiben-bis-zum-sieg-a-4a8e89b1-6778-47f8-b937-fef5a03c26bf

Ich kann nur empfehlen obigen Link anzuklicken. Das Video ist informativ.
Interessant ist auch, daß die Punjabi Community in Deutschland ein eigenes Infovideo veröffentlicht hat:


https://youtu.be/cAEip1rq1Cw

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Kuddel

ZitatBauern auf den Barrikaden



Indiens Landwirte wollen die Regierung unter Ministerpräsident Narendra Modi zur Rücknahme ihrer Agrarreformen zwingen. Sie blockieren den Verkehr, treten in den Hungerstreik – und stellen sich auf einen langen Kampf ein.
https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/proteste-in-indien-bauern-auf-den-barrikaden-17102192.html


Kuddel

Der Kampf der Bauern wird handfester:

ZitatProteste gegen Agrarreform
Indiens Bauern zerstören 1500 Funkmasten

llem Anschein nach haben verärgerte indische Bauern mehr als 1500 Sendemasten in der Kornkammer des Landes, dem Bundesstaat Punjab, beschädigt oder zerstört. Die Bauern erhöhen mit der Sabotage den Druck auf die Regierung, sich ihren Forderungen nach dem Streichen von drei neuen Agrargesetzen zu beugen. Ihre Aktion richtet sich gegen die Besitzer der Masten, die Konzerne Reliance und Adani Enterprises. Adani ist seit Anfang des Jahres in Deutschland bekannt, als Proteste gegen Siemens als Lieferanten für die geplante Kohlemine der Gruppe in Australien laut wurden. Reliance und Adani, aber auch die amerikanische Walmart-Gruppe profitieren als große Spieler im Markt aus Sicht der protestierenden Bauern von den neuen Agrargesetzen.

In einem ,,Brief an die Bauern", der der F.A.Z. vorliegt, schreibt Landwirtschaftsminister Narendra Singh Tomar von ,,Verwirrung" bei einigen Bauernverbänden über die Gesetze zur Öffnung des Marktes. So garantiere er weiter einen Mindestverkaufspreis. Auch werde das Land der Bauern nicht berührt.

Gewerkschaften bestreiten dies. Sie fürchten, dass Mindereinnahmen im freien Markt die Kleinbauern zu Landverkäufen zwingen würden. Schon lange sind viele der Farmer aufgrund ihrer winzigen Landflächen kaum überlebensfähig.

Diese ,,Gewalt" ist spätestens mit dem Zerstören der Funkmasten nach einem guten Monat der Blockade von Zufahrtsstraßen und Autobahnen vor Delhi durch Zehntausende Bauern erreicht. Sie rufen auch zum Boykott von Adani und der Reliance-Gruppe von Asiens reichstem Investor, dem Multimilliardär Mukesh Ambani, auf. Mehr als 1400 Sendemasten von Jio, dem Mobilfunkanbieter von Reliance, sollen zerstört worden sein. Die Bauernführer bestreiten, dass sie an den Anschlägen beteiligt gewesen seien.

In den digitalen Medien kursieren Videos, die zeigen, wie Jio-Arbeiter an Reparaturen gehindert werden. Auch blockierten Demonstranten eine Fabrik von Adani in Amritsar, in der Speiseöl hergestellt wird. Die Bauern fürchten, die Marktöffnung führe zu fallenden Preisen insbesondere für Kleinbauern und einer Konzentration, von der nur Großgrundbesitzer profitierten. Indiens Agrarsektor beschäftigt gut 60 Prozent der Inder, trägt aber nur 15 Prozent zur Wirtschaftsleistung bei.
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/indiens-bauern-zerstoeren-bei-protesten-1500-funkmasten-17124835.html

ManOfConstantSorrow

ZitatSie gingen, um gegen die Agrargesetze zu protestieren - aber starben an der Grenze zu Delhi
Die Bauernverbände geben an, dass 70 Landwirte bei den Protestorten gestorben sind.
https://scroll.in/article/983964/they-went-to-protest-against-the-farm-laws-but-died-at-the-delhi-border
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Kuddel


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ZitatBauernproteste
Indien: Greta Thunberg solidarisiert sich mit Protesten - Jetzt gibt es Festnahmen

Die indische Regierung unterdrückt die Arbeit der freien Presse. Greta Thunberg und Rihanna solidarisieren sich mit den Bauernprotesten in Indien.

  • Seit Monaten protestieren Bauern in Indien gegen eine Agrarreform, während die Regierung kritische Presseberichte unterdrückt.
  • Prominente wie Greta Thunberg und Rihanna unterstützen die Bauern via Twitter.
https://www.fr.de/panorama/indien-twitter-greta-thunberg-bauern-proteste-neu-dheli-presse-freiheit-rihana-90193060.html

Kuddel

ZitatIn Indien wurde bereits eine Klimaaktivistin von Fridays for Future festgenommen, die die Bauernproteste unterstützt hatte.
Die Polizei sucht nun zwei weitere Aktivist:innen, die wie Greta Thunberg schriftliche Anleitungen für Demonstrant:innen verfasst haben sollen.
https://www.fr.de/politik/indien-greta-thunberg-bauernproteste-festnahme-twitter-klimaaktivistin-disha-ravi-90205003.html

Kuddel


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ZitatModi nimmt Agrarreform zurück

Der indische Premierminister Modi hat überraschend die Rücknahme der umstrittenen Agrarreform angekündigt. Tausende Bauern hatten fast ein Jahr lang gegen die geplanten Gesetze protestiert.


Seit November letzten Jahres hatten Tausende Bauern aus Protest vor den Toren der Hauptstadt campiert. "Ich appelliere an alle Landwirte, die sich an den Protesten beteiligt haben, nach Hause zurückzukehren, zu ihren Lieben, zu ihren Höfen und zu ihren Familien", sagte der 71-jährige Chef der hindu-nationalistischen Regierung. "Lasst uns einen Neuanfang machen und vorwärts gehen". Er entschuldigte sich dafür, dass die Regierung beim Vermitteln der Vorteile der Reform "versagt" habe.
https://www.tagesschau.de/ausland/asien/agrarreform-indien-101.html
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ZitatIndiens Polizei hindert Bauern gewaltsam an ,,Marsch auf Delhi"

Neu Delhi – Indiens Polizei hat am Dienstag mit Tränengas Tausende protestierende Bauern an ihrem "Delhi Chalo" ("Marsch auf Delhi") gehindert. Auf die Bauern, die für höhere Mindestpreise für ihre Ernten demonstrierten, hätten die Polizeikräfte von Drohnen aus Tränengaskanister geworfen, wie indische Medien am Dienstag berichteten. Die Autobahnen von den umliegenden nördlichen Bundesstaaten Uttar Pradesh, Punjab and Haryana nach Neu Delhi seien mit Beton- und Stahlbarrikaden abgesperrt worden. In Shambu rund 200 Kilometer nördlich der Hauptstadt sei es bei dem Versuch von Bauern, die Barrikaden zu durchbrechen, zu chaotischen Szenen gekommen.

Als Folge der hohen Inflation im Jahr 2023 und steigender Energiepreise droht vielen landwirtschaftlichen Betrieben das Aus und die Übernahme durch große Agrarkonzerne. Der Aufruf der Bauern zum "Delhi Chalo" kommt nur wenige Wochen vor den Parlamentswahlen, die in mehreren Phasen im April und Mai stattfinden werden. Premierminister Narendra Modi strebt eine dritte Amtszeit an.

Der Bauernprotest weckt Erinnerungen an die massiven Demonstrationen 2020/21 gegen eine umfassende Agrarreform, die letztlich Modi zur Rücknahme der geplanten Änderungen zwang. Die katholische Kirche des mehrheitlich hinduistischen Indien hatte die Bauernproteste unterstützt.

Indiens Landwirte sind ein politisches Schwergewicht. Zwei Drittel der 1,4 Milliarden Inder erwirtschaften ihren Lebensunterhalt in der Landwirtschaft. Der Agrarsektor macht etwa ein Fünftel des Bruttoinlandsprodukts (BIP) des Riesenlandes aus. Bauernverbände aus anderen Teilen Indiens haben sich mit den Forderungen der demonstrierenden Kollegen nach höheren Mindestpreisen und Schuldenerlass solidarisch erklärt.
https://neuesruhrwort.de/2024/02/14/indiens-polizei-hindert-bauern-gewaltsam-an-marsch-auf-delhi/
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Kuddel

ZitatIn Indien ist bei den Bauernprotesten ein Mensch ums Leben gekommen.

Nach Angaben von Rettungskräften erlag ein 21-jähriger Landwirt im Krankenhaus seinen Kopfverletzungen, die er sich bei einer Auseinandersetzung mit der Polizei zugezogen hatte. Zudem seien mehrere Personen verletzt worden, hieß es. Tausende indische Bauern ziehen derzeit mit Traktoren und anderen landwirtschaftlichen Maschinen in einem Protestzug in die Hauptstadt Neu-Delhi. Sie wollen dort ihren Forderungen nach Festpreisen für ihre Erzeugnisse Nachdruck verleihen.

Die Polizei geht massiv gegen den Protestzug vor. Sie errichtet Barrikaden und setzt Tränengas gegen die Demonstranten ein. Die Behörden wollen so eine Wiederholung der Proteste von 2021 verhindern, bei denen die Aktivisten mehr als ein Jahr lang in den Außenbezirken der Stadt kampierten. Sie zwangen damals die Regierung von Ministerpräsident Modi, eine Agrarreform zurückzunehmen.
https://www.deutschlandfunk.de/ein-toter-bei-bauernprotesten-102.html

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