Billiglöhne im Schlachthof

Begonnen von telefonfreak, 03:05:43 Mo. 28.Februar 2005

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counselor

ZitatWerkverträge: pandemische Verharmlosung durch ,,herrschende" Arbeitsrechtswissenschaft

Arbeitsrechts-Fachblatt NZA verbreitet abstruse Positionen eines Passauer Profs: Auch die Ausgebeuteten wollen keine Festanstellung!

Quelle: https://arbeitsunrecht.de/werkvertraege-pandemische-verharmlosung-durch-herrschende-arbeitsrechtswissenschaft/
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Fritz Linow

Zitat2.7.20
Sigmar Gabriel wurde von Deutschlands größtem Fleischproduzenten Tönnies als Berater bezahlt. Dies belegen Dokumente, die dem ARD-Fernsehmagazin Panorama vorliegen. Demnach ist der ehemalige Bundeswirtschaftsminister von März 2020 bis mindestens Ende Mai 2020 für den Konzern tätig gewesen. Gabriel erhielt bislang offenbar ein Pauschalhonorar von 10.000 Euro im Monat sowie ein zusätzliches vierstelliges Honorar für jeden Reisetag. Die Tätigkeit sollte auf zwei Jahre angelegt sein. (...)
https://daserste.ndr.de/panorama/archiv/2020/Fleischkonzern-Toennies-bezahlte-Sigmar-Gabriel-als-Berater,toennies138.html

counselor

ZitatFleischkonzern - Tönnies bezahlte Gabriel als Berater

Ex-Wirtschaftsminister Gabriel war nach ARD-Recherchen von März 2020 bis Ende Mai 2020 für den Fleischkonzern Tönnies als Berater tätig. Ein Engagement mit Geschmäckle: Als Minister hatte Gabriel die Fleischindustrie harsch kritisiert.

Quelle: https://www.tagesschau.de/investigativ/panorama/toennis-gabriel-berater-101.html
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Kuddel

counselor, du hättest das vorherige Posting ja mal lesen können. ;)

Fritz Linow

Zitat von: Kuddel am 10:51:30 Do. 25.Juni 2020
Pressekonferenz in Rheda-Wiedenbrück (30 min)
(...)

Kleiner heftiger Auszug aus dem Buch "Das Schweinesystem":

https://www.labournet.de/wp-content/uploads/2020/07/schweinesystem-toennies.pdf

Und diese Liste der Dienstleister bei Tönnies lief neulich über den Äther des Internets, vielleicht für weitere Recherchen ganz interessant:


Nikita

Ich empfehle dazu die Spiegel-Audiostory:

Der Kotelett-Kaiser und sein brutales Geschäft mit dem Billigfleisch
Welche Rolle spielte Clemens Tönnies beim verheerenden Corona-Ausbruch? Welche Zustände herrschen in seinem Schlacht-Imperium? Und was will die Politik jetzt tun? Hören Sie hier die SPIEGEL-Titelstory (39:43 Minuten).

Link

oder als Text:

Link

Kuddel

ZitatSie hatte ein Video mit mutmaßlichen Verstößen gegen die Corona-Regeln beim Fleischproduzenten Tönnies publik gemacht, kurz darauf wurde der Mitarbeiterin gekündigt. Nun beschäftigt der Fall ein Arbeitsgericht.
https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/toennies-nach-veroeffentlichung-von-video-gekuendigte-frau-zieht-vor-arbeitsgericht-a-d4d17d39-73a7-4544-afff-b5d887b6626d

Kuddel



Nikita

Link

Aktivisten besetzen Tönnies-Schlachthof in Rheda-Wiedenbrück
Mitglieder eines Bündnisses gegen die Tierindustrie klettern bei Tönnies auf das Dach und entrollen ein Transparent. Zudem blockieren sie die Zufahrt.



Aktivisten haben am Standort Rheda-Wiedenbrück des Fleischverarbeiters Tönnies protestiert. Sie forderten ab dem frühen Samstagmorgen auf Plakaten etwa ,,Schluss mit der Ausbeutung von Mensch und Tier", wie ein Polizeisprecher sagte. Vier Aktivisten hätten auf dem Dach des Betriebes ein Plakat gezeigt, weitere Demonstranten hätten Zelte in der Einfahrt des Fleischbetriebs aufgebaut und diese blockiert, hieß es.

Nach Angaben eines dpa-Reporters hatten sich einige der Protestierenden mit Fahrradschlössern zusammengekettet. Die Polizei sprach von insgesamt etwa 25 Aktivisten.
...

Live-Ticker:

https://twitter.com/GGTierindustrie

Die Pressefreiheit wurde wiederholt durch willkürliche Polizeiarbeit missachtet. Journalist*innen wurde das Annähern an die Aktion verwehrt und so journalistische Arbeit aktiv verhindert!

Wir besetzen seit den frühen Morgenstunden das Dach des umstrittenen Tönnies-Schlachthofs in Rheda-Wiedenbrück sowie dessen Hauptzufahrtsstraße.

Um 11:30 findet vor der Toren von #Tönnies eine große Kundgebung statt! Kommt zahlreich und bringt gemeinsam mit uns unsere Forderung auf die Straße: die Schließung aller Schlachtbetriebe!

Deutschlandweit wird über unsere Aktion berichtet.
Der Druck gegen das Geflecht aus Politik und Fleischindustrie wächst!

Die Polizei verhindert eine Zusammenkunft der Mahnwache und der Bodenblockade. Offenbar haben sie Angst vor einem breiten Widerstand!
Wir lassen uns nicht spalten.

Außerdem hat die Polizei gedroht, einem Journalisten, der diese Willkür dokumentieren wollte, die Kamera einzusacken. Von Pressefreiheit wollen die Cops wohl während Corona nichts wissen...

Die Dach-Aktivist*innen, wollten nach Absprache mit der Polizei ohne Repressionen das Gelände verlassen. Nachdem dies zugestanden wurde, wurden sie kurz darauf wegen "Verstoß gegen das Vermummungsverbot" gestoppt - eine Person wird derzeit festgehalten!

Die Tagesschau berichtet von unserer Aktion in ihrem Corona Liveblog! 

Zu früh gefreut... Die Polizei-Schikane ist noch nicht vorbei. 3 Genoss*innen werden derzeit an der Abreise gehindert.
Erhobene FaustWir fordern alle Aktivist*innen gehen zu lassen!

Die drei Aktivist*innen wurden mit Handschellen abgeführt und in die Polizeiwache in Gütersloh gebracht.
Was soll das
@polizei_nrw_gt
???? Lasst unsere Leute frei!



Wir haben gehört, einige Menschen sind auf dem Weg zur Polizeistation Gütersloh um sich solidarisch mit den festgenommenen Aktivist*innen zu zeigen.
! Gute Idee !
Erhobene FaustAdresse ist: Herzebrocker Straße 142

Vor der Polizeiwache
@polizei_nrw_gt
versammeln sich einige Menschen um für die Freilassung der drei Aktivist*innen zu demonstrieren. Diese wurden vor etwa 2 Stunden mit Handschellen abgeführt und in Gewahrsam genommen.



Die Blockade wurde erfolgreich abgeschlossen. Danke an alle die dabei waren! Wir hatten eine medienwirksame Aktion und konnten ein starkes Zeichen gegen die Tierindustrie setzen!

Die 3 Genoss*innen wurden soeben freigelassen und wurden unter Beifall von der Solidaritätsmahnwache empfangen.  Vielen Dank für die Solidarität.

🕵️‍♀️Deshalb: Falls ihr euch vorstellen könnt bei uns mit zu machen, schreibt einfach eine Nachricht an: mail@gemeinsam-gegen-die-tierindustrie.de
Wir sind offen für neue Aktivist*innen, Organisationstalente oder kreative Schreiberlinge! 🥰

Natürlich brauchen wir auch euch für unsere Aktionen und um unsere Forderungen weiterhin lautstark auf die Straße zu bringen: #ShutDownTierindustrie
Außerdem mobilisieren & planen wir nach wie vor für das große #Aktionscamp im Sommer 2021.

Damit wir weiterhin solche Aktionen wie die heutige Blockade gegen #Toennies organisieren können oder anfallende Repressionskosten für festgenommene Genoss*innen solidarisch mitfinanzieren können, sind wir natürlich auf Spenden angewiesen.

Ende Live-Ticker


Kuddel

Es geht weiter mit der Nebelgranatenkampagne. Nicht der Ausbeuter ist schuld an der Ausbeutung, nein, derjenige, der nicht so viel für sein Essen ausgeben möchte oder kann.

Süddeutsche
ZitatKlöckner
"Es gibt kein Recht auf Billigfleisch"
https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/julia-kloeckner-kein-recht-auf-taeglich-billigfleisch-16845918.html

FAZ
ZitatBilligprodukte
Deutsche kaufen lieber Billigfleisch
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/billigprodukte-deutsche-kaufen-lieber-billigfleisch-16052490.html

Dazu:
ZitatWenn Tönnies und Co. ihre Arbeiter nicht mehr über Subunternehmer ausbeuteten, würde das Kilogramm Schweinefleisch um nur knapp 10 Cent teurer.
https://taz.de/Arbeit-in-der-Fleischindustrie/!5693754/

ManOfConstantSorrow

ZitatDie Fleischindustrie lebt nicht nur auf Kosten von Tierwohl und Werkverträglern, sondern auch auf Kosten der Umwelt und der Steuerzahler.
https://www.handelsblatt.com/meinung/kommentare/kommentar-in-deutschland-hat-sich-ein-schlachttourismus-etabliert/25977810.html
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Kuddel

ZitatGütersloh:
"Shut down Schweinesystem!" Bundesweite Proteste gegen Tönnies geplant

(...)
"Unter dem Motto 'Shut down Schweinesystem! – Gegen Rassismus, Leiharbeit und Lohndumping!' haben sich Gruppen aus Berlin, Köln, Bielefeld, Göttingen, Osnabrück und Münster* zusammengeschlossen, um gegen die untragbaren Zustände in der Fleischindustrie aktiv zu werden und sich mit den Beschäftigten zu solidarisieren", heißt es dazu.
(...)
Für die Aktivisten sei der Coronavirus-Ausbruch bei Tönnies im Kreis Gütersloh nicht unerwartet gewesen: ,,Es ist keine Überraschung, dass sich das Coronavirus unter der Belegschaft des Konzerns ausbreitet, denn diese ist in Sammelunterkünften zusammengepfercht und muss sich im 'Schichtsystem' Betten teilen", sagt Jonas Thalberg, Sprecher der Kampagne "Shut down Schweinesystem".
(...)
Doch nicht nur Tönnies wird von den Aktivisten scharf kritisiert – auch die Politik habe die Lage der Arbeitnehmer bei dem Schlachtbetrieb im Kreis Gütersloh zugelassen, wie Thalberg weiter beschreibt: "Die nun empörten Stimmen aus der Politik, haben die ausbeuterischen Verhältnisse über Jahre unterstützt und von ihnen profitiert. So erhielt die lokale CDU Rheda-Wiedenbrück sechsstellige Summen an Spendengeldern von Tönnies."
(...)
https://www.owl24.de/owl/guetersloh-ort28779/guetersloh-clemens-toennis-coronavirus-ausbruch-protest-lockdown-shut-down-schweinesystem-zr-13823107.html

counselor

Zitat,,CORONASCHUTZ" IN DER NRW-FLEISCHINDUSTRIE - Geschützt werden nur die Profite

Wer hat nicht noch die markigen Worte bürgerlicher Politiker, darunter auch NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann, im Ohr, die angesichts diverser Corona-Ausbrüche in der Fleischindustrie ,,hartes Durchgreifen" angekündigt hatten. Die seit dem 1. Juli 2020 geltenden Regelungen für die NRW-Fleischindustrie aus dem Hause Laumann entpuppen sich aber bei genauerem hinsehen nicht nur als ,,laues Lüftchen" sondern als handfester Skandal.

Quelle: https://www.rf-news.de/2020/kw28/geschuetzt-werden-nur-die-profite
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Kuddel

ZitatDer Schlachtbetrieb Tönnies und weitere Subunternehmer wollen Lohnkosten vom Land Nordrhein-Westfalen erstatten lassen.
https://www.zeit.de/wirtschaft/unternehmen/2020-07/toennies-corona-ausbruch-schlachtbetriebe-quarantaene-lohnkostenerstattung

Fritz Linow

Zitat11.7.20
Clemens Tönnies macht nicht nur in Fleisch, sondern auch in Immobilien. In Österreich steht dem Unternehmer nun Ärger ins Haus, weil eine von seiner Immobilienverwaltung beauftragte Baufirma Schwarzarbeiter eingesetzt haben soll. (...)
https://www.n-tv.de/der_tag/Toennies-droht-Arger-wegen-Schwarzarbeitern-in-Osterreich-article21904346.html

Fritz Linow

ZitatDie deutsche Fleischindustrie ist zum Brennglas für prekäre Arbeitsverhältnisse, gierige Unternehmer und machtlose Gewerkschaften geworden. Ist der deutsche Arbeitsmarkt ein moderner Sklavenmarkt? "ZDFzoom" beleuchtet die Hintergründe.
https://www.zdf.de/dokumentation/zdfzoom/zdfzoom-toennies-und-die-werkvertraege-100.html

Kuddel

Erfreulich, wenn in der Kulturszene die soziale Realität wieder Einzug hält.

ZitatKreis Coesfeld
Doku zur Leiharbeit in der Fleischindustrie


Kreis Coesfeld. In der westdeutschen Provinz kämpfen osteuropäische Leiharbeiter des größten Schweineschlachtbetriebs des Landes ums Überleben – und Aktivisten, die sich für deren Rechte einsetzen, mit den Behörden. In München studieren zur gleichen Zeit Schüler einer Theaterklasse das Stück ,,Die Heilige Johanna der Schlachthöfe" von Bertolt Brecht ein und reflektieren über die deutschen Wirtschaftsstrukturen und ihr Verhältnis dazu. Am Sonntag, 12. Juli, läuft um 17.30 Uhr im Cinema Münster an der Warendorfer Straße die Vorpremiere des preisgekrönten Dokumentarfilms ,,Regeln am Band, bei hoher Geschwindigkeit" von Yulia Lokshina. Der 90-Minüter, der im Oktober in die Kinos kommt, wird vorab in Kooperation mit der Fachstelle Weltkirche des Bistums Münster gezeigt. Er berichtet über die Bedingungen und Facetten von Leiharbeit und Arbeitsmigration in Deutschland und verwebt diese mit den Gedankengängen der Jugendlichen und ihrer Auseinandersetzung mit dem Probentext. Neben der Regisseurin Yulia Lokshina ist auch Pfarrer Peter Kossen (Lengerich), der im Film vorkommt, bei der Vorpremiere dabei . Kossen prangert seit 2012 die Arbeits- und Lebensbedingungen vor allem der osteuropäischen Leiharbeiter in den Schlachtbetrieben an und bezeichnet diese als ,,moderne Sklaverei". Der Film ,,Regeln am Band, bei hoher Geschwindigkeit" wurde Anfang des Jahres als bester Dokumentarfilm beim ,,Filmfestival Max Ophüls Preis" ausgezeichnet. Es ist Yulia Lokshinas Diplomfilm im Rahmen ihres Studiums der Dokumentarfilmregie an der Hochschule für Fernsehen und Film in München.
https://www.azonline.de/Muensterland/Kreis-Coesfeld/4233251-Kreis-Coesfeld-Doku-zur-Leiharbeit-in-der-Fleischindustrie

Fritz Linow

Man wurschtelt sich so durch:

Zitat17.7.20
Aus für Werkverträge: Tönnies gründet 15 Tochterfirmen für die Produktion

Der Fleischkonzern will Mitarbeiter über Tochtergesellschaften direkt anstellen. Kritiker fürchten, die neue Konstruktion soll das alte System aufrechterhalten.
(...)
Sie heißen ,,Tönnies Production" und sind mit den römischen Ziffern von eins bis 15 durchnummeriert. Als Gegenstand der Gesellschaften wird die Herstellung und der Vertrieb von Fleischwaren aller Art angegeben – einschließlich der Schlachtung, Zerlegung und Kommissionierung sowie die ,,Be- und Verarbeitung zu handelsfähigen Endprodukten".
(...)
Wie viele der bisherigen Werkvertragsarbeitnehmer unbefristet oder befristet angestellt werden, könne Tönnies noch nicht sagen. Die Gewerkschaft NGG fürchtet, dass das Unternehmen das bisherige System nach dem Verbot unter einem anderen Namen weiterführt.

,,Es ist ein seltsamer Zufall, dass gerade jetzt die Tochtergesellschaften aus dem Boden sprießen", sagt NGG-Sprecher Jonas Bohl. Das nähre den Verdacht, dass über neue Konstruktionen die künftig verbotenen Werkverträge weiterhin genutzt werden sollen – nur eben im eigenen Haus.
(...)
https://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-konsumgueter/fleischereikonzern-aus-fuer-werkvertraege-toennies-gruendet-15-tochterfirmen-fuer-die-produktion/26014542.html (Schranke)

Fritz Linow

Die SPD-Postille Vorwärts tönte Mitte Mai:

ZitatDer Vorstoß des Sozialdemokraten sieht mehrere Punkte vor, die in den kommenden Monaten in Gesetze gegossen und beschlossen werden sollen. Zentral ist dabei das Verbot von Werksverträgen und der Arbeitnehmerüberlassung. Die bisherigen Arbeitsstrukturen, bei denen in den großen Fleischfabriken Mitarbeiter*innen von ,,Sub-Sub-Subunternehmen" arbeiten, bezeichnete Heil am Mittwoch als ,,Wurzel des Übels". Mitarbeiter*innen sollten künftig regulär angestellt werden, direkt im Betrieb.
https://www.vorwaerts.de/artikel/corona-infektionswelle-spd-will-fleischindustrie-mehr-arbeitsschutz-zwingen

Nun liegt wohl ein Gesetzentwurf vor. Vom Verbot der Leiharbeit keine Silbe:
https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/fleisch-industrie-hubertus-heil-will-subunternehmer-und-werkvertraege-verbieten-a-0f1d65bf-ac8b-439f-be3f-f87ac6bf879b

Die glitschige Interessenvertretung protag-law weiß allerdings mehr:
Zitat
22.7.20
Referentenentwurf zum Verbot von Werkverträgen und Zeitarbeit in der Fleischwirtschaft

Nach dem Referentenentwurf wird es künftig keine Werkverträge und Zeitarbeit mehr in der Fleischbranche geben. Dabei betrifft das Verbot nicht nur den Bereich der Schlachtung und der Zerlegung, sondern auch die Weiterverarbeitung von Fleischprodukten, sowie deren Portionierung und Verpackung. Ab dem 1. Januar 2021 sollen nur Arbeitnehmer des jeweiligen Betriebs diese Tätigkeiten ausüben. Wer hiergegen verstößt, muss mit einem Bußgeld von bis zu 500.000 Euro rechnen. Wenn die Unternehmen der Fleischwirtschaft und deren Werkunternehmen und Personaldienstleister jetzt nicht handeln, werden Verbote von Werkverträgen und Zeitarbeit kommen und es wird sie auch in weiteren Branchen geben.
(instagramm)

Zitat,,Der Einsatz von Werkvertrags- und Leiharbeitnehmern ist damit künftig in diesem Bereich nicht mehr zulässig", heißt es in dem Entwurf für ein Arbeitsschutzkontrollgesetz.
https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/fleischindustrie-heil-legt-entwurf-zum-verbot-von-werkvertraegen-in-der-schlachtung-vor/26027428.html

Gottlob nur eine Vorlage und wird noch geschliffen werden.

Kuddel

Zitat Nager im Lager
Tönnies-Fleisch lag in von Ratten bevölkertem Kühlhaus
Bei Kontrollen in einem Kühlhaus im niedersächsischen Dissen sind Behörden auf massiven Rattenbefall gestoßen. Ein Fleischzerlegebetrieb wurde geschlossen - auch Produkte von Tönnies sind betroffen.
https://www.spiegel.de/wirtschaft/toennies-fleisch-lag-in-von-ratten-bevoelkertem-kuehlhaus-a-921cc8cc-5458-4c8b-878f-2d36966fb268

ZitatErneut 20 Tönnies-Arbeiter positiv getestet
Erst seit wenigen Tagen wird bei Tönnies in Rheda-Wiedenbrück wieder geschlachtet. Jetzt haben sich schon wieder mehrere Beschäftigte mit dem Coronavirus infiziert, wie der Kreis Gütersloh bestätigt.
https://www.spiegel.de/panorama/coronafaelle-im-schlachtbetrieb-in-rheda-wiedenbrueck-erneut-20-toennies-arbeiter-positiv-getestet-a-19a49313-0e3f-4af7-874f-4f6c56415a14

counselor

ZitatFLEISCHINDUSTRIE UND CORONA - »Das Ausbeutungssystem gibt es seit 25 Jahren«

Verhältnisse in der Fleischindustrie: Tönnies ist kein Einzelfall. Ein Gespräch mit Elwis Capece

...
Dieses Ausbeutungssystem mit der speziellen Werkvertragsstruktur gibt es seit etwa 25 Jahren. Damals begannen die großen Ketten, Fleischtheken in ihre Läden zu stellen. Der »Siegeszug« des Billigfleisches nahm seinen Anfang. Fleisch wurde zur Ramschware, die Arbeitskraft wurde in der Folge immer billiger. Das Geld wird durch Massenproduktion verdient. Die Fleischbarone, der Handel und die Subunternehmer verdienen daran. Politisch war das so gewollt. Billige Lebensmittel gehören in Deutschland quasi zur Sozialpolitik. Zwar wurden die Zustände von der Gewerkschaft NGG und Verbraucherorganisationen immer wieder angeprangert. Die Lobbykraft der genannten Akteure hat aber ausgereicht, ernsthafte Veränderungen zu verhindern. Da hat es auch nicht geholfen, dass es bei den Linken und teilweise auch bei den Grünen und der SPD Kritik am System gegeben hat. Erst mit dem Ausbruch der Pandemie hat sich hier eine beachtliche Dynamik entwickelt.
...

Quelle: https://www.jungewelt.de/artikel/382996.fleischindustrie-und-corona-das-ausbeutungssystem-gibt-es-seit-25-jahren.html
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Kuddel

Dei Reportage ist schon ein paar Wochen alt, aber die 7min haben es in sich:
Werkvertragsarbeiter mit Eisenstangen zusammengeschlagen.


https://youtu.be/5hRFHcElI4k

Nikita


Nikita



Protest von Greenpeace-Aktiven bei Tönnies-Schlachthof
SCHLUSS MIT DEM SCHWEINESYSTEM
Bei Tönnies in Rheda-Wiedenbrück ist der Betrieb nach der Corona-Zwangspause wieder angelaufen. Aktivistinnen und Aktivisten machen deutlich, dass es so nicht weitergehen darf.

Die Laster voller Schweine, die vor der Corona-Krise in Rheda-Wiedenbrück bis zu 30.000 Tiere pro Tag zur Schlachtung karrten, rollen seit heute morgen wieder. Nach der fast einen Monat dauernden Schließung von Deutschlands größtem Schlachtbetrieb hat die Stadt Rheda-Wiedenbrück am Mittwoch verfügt, dass der Betrieb heute wieder anlaufen darf.

Doch Aktivistinnen und Aktivisten von Greenpeace machen mit einer spektakulären Aktion zur Wiedereröffnung deutlich, dass es nach der Zwangspause nicht einfach weitergehen darf wie bisher. Mit motorisierten Gleitschirmen landen zwei Aktivisten am Morgen auf dem Dach des Hauptgebäudes und fordern auf einem 7 mal 14 Meter großen Banner, dass sie neben dem Firmenlogo an der Fassade ausrollen: ,,Schluss mit dem Schweinesystem!".

Der Betrieb in Rheda-Wiedenbürck war am 21. Juni eingestellt worden, nachdem rund 1.500 Beschäftigte positiv auf das Corona-Virus getestet worden waren. Die Landesregierung hatte vorübergehend einen weitgehenden Lockdown für die Kreise Gütersloh und Warendorf verfügt, wo viele Mitarbeiter des Schlachtbetriebs wohnen. Die Krise bei Tönnies hat nicht nur ein Schlaglicht auf die menschenunwürdigen Bedingungen geworfen, unter denen die Beschäftigten bei Tönnies arbeiten und den beengten Verhältnissen, in denen sie leben müssen. Sie macht auch deutlich, dass Fleischbaron Clemens Tönnies als Taktgeber in der industriellen Fleischerzeugung die Bedingungen diktiert, unter denen Menschen, Tiere und die Umwelt leiden.

DAS SYSTEM BILLIGFLEISCH IST KOMPLETT KRANK
,,Das System Billigfleisch ist komplett krank und nicht nur für die Beschäftigten der Fleischindustrie in Corona-Zeiten ein Gesundheitsrisiko", sagt Dirk Zimmermann, Landwirtschaftsexperte von Greenpeace. ,,Die Produktion von Billigfleisch gefährdet uns alle - über die Verbreitung von Antibiotikaresistenzen, Nitrat im Wasser, Ammoniak in der Luft und klimaschädliche Emissionen."

Für den Schutz von Klima, Tieren und Gesundheit fordert Greenpeace eine Umstellung auf artgerechte Haltung, den Abbau der Tierbestände, regelmäßige und strenge staatliche Kontrollen in Ställen und Schlachtbetrieben sowie faire Preise und Arbeitsbedingungen. Damit die tierquälerische Haltung auf engstem Raum, die gegen geltendes Tierschutzrecht verstößt, endlich beendet wird, muss jetzt endlich der Umbau auf breiter Front eingeleitet werden. Dabei dürfen Landwirtinnen und Landwirte, die in bessere Haltungsbedingungen investieren, nicht alleine gelassen werden. Sie brauchen eine gezielte Förderung, die auch die Existenz kleiner und mittlerer Betriebe sichert.

Greenpeace hat dazu im Januar einen durchgerechneten und rechtlich abgesicherten Vorschlag vorgelegt: Mit ein zweckgebundene Tierwohl-Abgabe von 50 Cent je Kilo Fleisch könnten die nötigen Mittel aufgebracht werden. Eine deutliche Mehrheit von 85 Prozent der Verbraucherinnen und Verbraucher hat sich ein einer von Greenpeace in Auftrag gegebenen Umfrage für Steuern oder Abgaben auf Fleisch und Wurst ausgesprochen, wenn die Einnahmen an Landwirtinnen und Landwirte fließen, die mit dieser staatlichen Hilfe die Tierhaltung verbessern. Die von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) berufene Borchert-Kommission zum Umbau der Tierhaltung befürwortet ebenfalls eine Tierwohl Abgabe.

DEN WORTEN MÜSSEN JETZT TATEN FOLGEN
Um die drängenden Probleme der Landwirtschaft zu lösen, hat die Bundesregierung vergangene Woche eine ,,Zukunftskommission Landwirtschaft" eingesetzt, in der auch Greenpeace vertreten ist. Doch den Worten müssen auch Taten folgen. Die fortgesetzte Ankündigungs- und Verzögerungspolitik mit immer neuen gesetzeswidrigen Ausnahme- und Übergangsregelungen für die Tierhaltung muss ein Ende haben.  ,,Ministerin Klöckner darf sich nicht hinter Kommissionen verstecken. Die katastrophalen Zustände im Billigfleisch-System dulden keinen weiteren Aufschub", fordert Zimmermann. ,,Um Menschen, Tiere und Umwelt zu schützen, darf der Staat rechtswidrige Haltungs- und Produktionsbedingungen nicht länger tolerieren."

Greenpeace sieht die Politik auch in der Pflicht, Konzentration von Marktmacht in Fleischindustrie und Handel zu beschränken: Unter dem Preisdruck, für den allen voran Marktführer Tönnies verantwortlich ist, müssen die landwirtschaftliche Betriebe Fleisch zu niedrigsten Standards produzieren. Die Expansion von Mega-Schlachthöfen muss deshalb begrenzt, regionale Betriebe sollten gefördert werden. Um die Haltungsbedingungen in den Ställen für Verbraucherinnen und Verbraucher transparent zu machen, muss für alle Fleisch- und Wurstprodukte eine verpflichtende Kennzeichnung der Haltungsform vorgeschrieben werden.

Auch die großen, marktbeherrschenden Einzelhandelskonzerne Edeka, Rewe, Aldi und Lidl stehen in der Verantwortung: Greenpeace fordert die Supermarktketten auf, Fleisch aus schlechter Tierhaltung (Haltungsformen 1 und 2) aus dem Sortiment zu nehmen und auf Werbung für Billigfleisch zu verzichten. ,,Das Preisdumping muss ein Ende haben, um die Beschäftigten in den Schlachthöfen und Erzeugerinnen und Erzeuger fair zu bezahlen", sagt Zimmermann.

https://www.greenpeace.de/themen/landwirtschaft/schluss-mit-dem-schweinesystem


Fritz Linow

ZitatAUFRUF UND INFOS: DEMO KELLINGHUSEN 29.08.

Kriminell ist das System Tönnies – nicht der Widerstand dagegen.
Schluss mit der Ausbeutung von Mensch, Tier & Natur.


Demo am Samstag 29.08. in Kellinghusen (bei Hamburg)

Deutschlands größter Fleischkonzern Tönnies geht aktuell mit Verfügungen und Schadensersatzforderungen gegen Kritiker*innen vor. 40.000 Euro sollen mehrere Aktivist*innen der Tierrechts- und Klimagerechtigkeitsbewegung zahlen, die im Oktober 2019 den Tönnies-Schlachthof Kellinghusen blockierten, um gegen die Fleischindustrie zu protestieren.

"Wir sind hier, weil Tiere ermordet werden. Wir sind hier aus Solidarität mit den Arbeitern, die unter extrem schlechten Bedingungen sehr harte Arbeit verrichten müssen, und wir sind hier im Kampf für die Natur, da die Natur unter dem Fleischkonsum extrem leidet." Es sind klare Worte, die die Aktivist*innen am Tag der Besetzung gegenüber dem NDR finden. 30 Menschen blockieren unter dem Motto ,Tear Down Tönnies' die Zufahrten zum Schlachthofgelände und besetzen das Dach des Betriebes. Die Besetzung und die kurzzeitige Stilllegung des Schweineschlachthofs Thomsen machen bundesweit Schlagzeilen. (...)
https://gemeinsam-gegen-die-tierindustrie.org/aufruf-und-infos-demo-kellinghusen-29-08/

Fritz Linow

Zitat22.8.20
Pfarrer Kossen: "Wehklagen der Fleischindustrie ist Unsinn"

Vor drei Monaten schaute Deutschland empört auf seine Fleischindustrie. Pfarrer Peter Kossen stand als "Anwalt" von Arbeitsmigranten an vorderster Protestfront. Im DW-Gespräch zieht er eine düstere Bilanz. (...)
https://www.dw.com/de/pfarrer-kossen-wehklagen-der-fleischindustrie-ist-unsinn/a-54646116

ZitatMan hat es vielleicht ganz gern, wenn man dieses kirchliche Engagement irgendwo in Lateinamerika wahrnimmt, in Afrika oder Asien. Je weiter weg, desto besser kann man damit leben, wenn sich Priester politisch anwaltschaftlich engagieren und deutliche Botschaften formulieren. Aber je näher das kommt, desto schwerer können Kirchenmenschen mit mir leben - wenn hier in Deutschland Fragen wachgerufen und es Kritik an der Gesellschaft gibt, in der sich unsere Kirche ja ganz gut eingerichtet hat. Für manche ist das ein Ärgernis, sobald ein Priester Missstände beim Namen nennt und deutlich macht, wo die politisch Verantwortlichen sitzen. In der klassischen politischen Zuordnung ist das eher links, mag sein.

Kuddel

ZitatWeitere Schlachthof-Mitarbeiter mit Covid-19 infiziert
In einem niedersächsischen Schlachtbetrieb sind in den vergangenen Tagen 63 Mitarbeiter positiv getestet worden.
https://www.zeit.de/wirtschaft/2020-10/corona-infektionen-toennies-fleischindustrie-niedersachsen

Zitat112 Infektionen in Schlachthof
Tönnies-Tochter will Schließung abwenden
https://www.n-tv.de/panorama/Toennies-Tochter-will-Schliessung-abwenden-article22085800.html

ZitatBis zum 24. September sind allein in den Vereinigten Staaten seit März 42988 Fleischarbeiter positiv auf COVID-19 getestet worden, und laut dem Berichtsnetzwerk für Lebensmittel und Umwelt sind mindestens 206 dieser Beschäftigten gestorben.

http://www.iuf.org/w/sites/default/files/IUF%20Covid-19%20Demands%20-%20meat%20process%20GERMAN%20web%20LR.pdf

Kuddel

ZitatMehr als 100 positive Fälle in der Belegschaft
Mahnwache vor Ampfinger Putenschlachthof: ,,Corona und Ausbeutung bekämpfen!"
https://www.mangfall24.de/bayern/mahnwache-vor-ampfinger-putenschlachthof-corona-und-ausbeutung-bekaempfen-90079552.html

Fritz Linow

Aus den Niederlanden und von google übersetzt:

Zitat5.11.20
Ein Manager von Reyhan, einer der größten Arbeitsagenturen im niederländischen Fleischsektor, hat kürzlich einen Arbeitsmigranten zusammengeschlagen. Dies geht aus einem durchgesickerten Video hervor. Gewerkschaft FNV hat berichtet. Der Schlachthofriese Vion hat die Zusammenarbeit mit Reyhan sofort eingestellt.

Text und Video (brutal):
https://www.ad.nl/binnenland/uitzendbaas-schopt-en-slaat-arbeidsmigrant-op-uitgelekte-video-verschrikkelijk-om-te-zien~af1f7c25/

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