15 Jahre Bischofferode - Verkauftes Land an den Westen zum Ausrauben

Begonnen von Wilddieb Stuelpner, 03:19:58 Di. 01.März 2005

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Wilddieb Stuelpner

Neues Deutschland: Gründung der Treuhandanstalt vor 15 Jahren - Kein Frieden mit denen

Fragen an Gerhard Jüttemann



ND-Foto: Lange


Jüttemann war Betriebsratschef im Müntzer-Schacht und saß für die PDS im Bundestag.

ND: Wann hatten Sie zum ersten Mal Kontakt zur Treuhand?

Jüttemann: Den ersten Kontakt zur Treuhand hatte ich mit einem Herrn Schucht, der damals verantwortlich war für die Bergbauunternehmen. Er war letztlich auch der, der die staatliche Verantwortung für die Schließung von Bischofferode trägt.

Schucht? Hat der nicht vor seinem Tode verfügte, dass seine Memoiren erst irgendwann öffentlich werden?

Ja, vermutlich hatte er Gründe. Nicht nur mich würde interessieren, was da alles drinsteht. Vielleicht erfahren wir ja dann noch mehr Scheußlichkeiten darüber, wie der Osten systematisch plattgemacht wurde.

Sie sind sicher als gleichberechtigter Partner empfangen worden. Sie waren immerhin Betriebsrat der Zeche Bischofferode.

Gleichberechtigt? Ich muss lachen. Wir sind empfangen worden, weil sich die Kollegen gewehrt haben gegen die Schließung. Sonst hätten uns die Bosse nicht einmal wahrgenommen. Damals sind wir nach Berlin gefahren und haben die Leipziger Straße dichtgemacht.

So konnten Sie immerhin Ihre Argumente loswerden?

Aber wir haben sofort gemerkt, die stoßen auf taube Ohren. Die Treuhand-Menschen kannten ihren Auftrag und haben ihn erfüllt.

Haben Sie nach all den Jahren Ihren Frieden machen können mit der Treuhand?

Nein, wie sollte das gehen! So vieles ging den Bach runter. So viele Menschen wurden betrogen. Im Bergwerk sind noch 60 Kollegen – von 2000.

Fragen: René Heilig
(ND 01.03.05)

Junge Welt: Konzertierter Raubzug - Vor zehn Jahren gingen in Bischofferode die Lichter aus -
– zum Vorteil der westdeutschen Kaliindustrie

Die Salzgitter AG und die Gewerkschaft Bergbau, Chemie und Energie waren sich einig, die ostdeutsche Kaliindustrie zu schleifen. Die Kaliförderungen des Westens reichte aus, um die Abnehmer zu versorgen. den Osten brauchte man nicht als Produktionsstätte, sondern als verlängerte Absatzbank.

WDR: Dokumantarfilm "Verkauftes Land"

"...
Die westdeutschen Managern sehen in den Neuen Ländern allein einen großen Markt. Am Entstehen einer konkurrierenden Produktion haben sie keinerlei Interesse. Investitionen, Arbeitsplätze, Verantwortung? Fehlanzeige. "Der Patriotismus meiner Aktionäre hört an ihrem Geldbeutel auf," sagt einer von ihnen kühl. ..."

counselor

Zitat30 JAHRE MUTIGER KAMPF DER KALI-KUMPEL VON BISCHOFFERODE - "Um uns selber müssen wir uns selber kümmern"

Heute vor 30 Jahren – am 1. Juli 1993 – begann der Hungerstreik der Kali-Kumpel von Bischofferode. Deutschland war da voll von der Weltwirtschafts- und Finanzkrise erfasst. Die Industrieproduktion fiel auf das Niveau von 1989 zurück.

Quelle: https://www.rf-news.de/2023/kw26/30-jahre-bischofferode-um-uns-selber-muessen-wir-uns-selber-kuemmern
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

counselor

Zitat30 JAHRE ARBEITSKAMPF IN BISCHOFFERODE - Unseren Stolz und unsere Tradition konnten sie uns nicht nehmen

Anlässlich des 30. Jubiläums des Kampfs der Kali-Kumpel in Bischofferode unternahmen die Vorbereitungsgruppe Kali-Werra-Revier für die Internationale Bergarbeiterkonferenz (IMC) und Genossen der MLPD einen Ausflug nach Bischofferode.

Quelle: https://www.rf-news.de/2023/kw28/unseren-stolz-und-unsere-tradition-konnten-sie-uns-nicht-nehmen
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

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