DAS SINKENDE SCHIFF DEUTSCHLAND ENDGÜLTIG VERLASSEN!

Begonnen von BGS, 00:13:51 Mo. 14.Juni 2010

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Hochseefischer


Rudolf Rocker

Ich schließ mich dem mal an und wünsche ebenfalls frohe Festtage und besseres Wetter! (Seid einer Woche Dauerregen hier! :()


BGS

Hier ist ordentlich Schnee, Glätte und Gelassenheit. Begebe mich gleich zum nächsten Nachbarn zum Weihnachtsesen, das ich mitbringe ;D.

MfG

BGS
"Ceterum censeo, Berolinensis esse delendam"

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Tiefrot

Jo liebe Kollegen und Kollegas, feiert schön und haut euch mal ordentlich den Bauch voll.  ;)
Denke dran: Arbeiten gehen ist ein Deal !
Seht in den Lohnspiegel, und geht nicht drunter !

Wie bekommt man Milllionen von Deutschen zum Protest auf die Straße ?
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Just B U

Vielen Dank!

Ich wünsche Euch auch eine angenehme und entspannte Weihnachtszeit und ein gutes Jahr 2015!

Die Dummheit der Einen ist die Macht der Anderen.
Je dümmer u. desinteressierter die Einen desto mächtiger die Anderen.

Hätte man den christlichen Klerus mit der gleichen Vehemenz verteidigt, wie Teile der Linken das heute mit dem islamischen tun, hätte die Aufklärung nie stattgefunden.
Seyran

BGS

Gerade ziehen grüne, weiße und violette Polarlichter uber das Himmelsrund. In absoluter Stille, nur die Kälte knackt. Wunderschön! :)

MfG

BGS
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BGS

Der Wind wird wohl bald schärfer wehen. Hier Jemand der es wissen muß:

Zitat
Im Jahr 2030 sieht der Jurist <Sozialrichter Borchert> eine sozialpolitische Katastrophe auf das Land zukommen. Seine Berechnungen: Die geburtenstarken Jahrgänge von 1965 gehen in den Ruhestand. Das dürften um die 1,1 Millionen neue Rentner pro Jahrgang sein. Dem stehen die Geburten der Jahrgänge 2008 bis 2012 gegenüber - das sind jeweils 650 000. Von diesen 650 000 gehen die Qualifiziertesten, rund 100 000, ins Ausland. Der Anteil der Kinder, die die Schule ohne ausreichende Kenntnisse des Lesens, Schreibens und Rechnens verlassen, liegt bei rund 20 Prozent. Diese fallen für den Arbeitsmarkt aus, müssen mitversorgt werden. Am Ende bleiben pro Jahrgang um die 420 000 junge Leute, die die Rentnerschwemme und alle anderen Soziallasten schultern müssen.


Quelle: http://www.sueddeutsche.de/politik/sozialrichter-borchert-ueber-hartz-iv-gesetze-ja-es-stimmt-ich-bin-zornig-1.2281368

Was ist, wenn bis 2030 die Löhne in Deutschland im bisherigen Tempo weiter sinken?

MfG

BGS

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BGS

Zitat von: Frieden2001 am 00:17:13 Di. 06.Januar 2015
Ich finde es sehr bedenklich, beunruhigend und beschämend, was da in der deutschen Bevölkerung momentan los ist! Viele Leute solidarisieren sich mit PEGIDA, geben aber an, keine Nazis zu sein, merken aber nicht, dass die sich von den braunen Dumpfbacken dankend vor den Karren spannen lassen. Auf YouTube habe ich heute einen Kommentar zu einem PEGIDA-Video gesehen, wo einer dieses Aufmucken des "Volkes" mit dem Recht der freien Meinungsäußerung verglich, für die die Weiße Rose unter Sophie Scholl kämpfte. Das muss man sich mal geben: Jetzt schmücken sich schon diese Vollidioten mit dem Geist derjenigen, die diese Scheiße bekämpften und mit ihrem Leben dafür zahlten! Wollen die, dass diese ganze Scheiße wieder von vorne losgeht? Auf dem Weg zurück ins Jahr 1933? Wenn es jemals wieder dazu kommt, dann bleibt am Ende nichts mehr von Deutschland übrig. Dann werden die Amerikaner, Briten und Russen endgültig kurzen Prozess mit Deutschland machen und es von der Landkarte tilgen - für immer. Aber das scheinen diese Hohlbirnen nicht zu kapieren.

kotz

Aus: http://www.chefduzen.de/index.php?topic=28405.75;topicseen

Ich bin nunmehr ratlos, wie ich die Vorgänge in Deutschland den hiesigen Bewohnern noch verständlich machen könnte.

MfG aus einer anderen Welt

BGS
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Tiefrot

ZitatAm Ende bleiben pro Jahrgang um die 420 000 junge Leute, die die Rentnerschwemme und alle anderen Soziallasten schultern müssen.
Leider fehlt in dieser Rechnung ein wichtiger Posten: Wie viele dieser Arbeitsplätze sind
bis dahin in Bangladesh, Vietnam und sonstwo ? Wird bis dahin die gesamte Arbeitswelt
(in Europa) vollständig prekarisiert sein ?

Außerdem: Es kommen immer noch eine ganze Menge Leute aus aller Herren Länder zu uns.
Mal angenommen, man würde mit "seinen" Leuten anständig umgehen, blieben diese auch hier,
arbeiten und zahlen so die Rente mit. Aber auf solche Trichter kommt ja keiner.  kotz

ZitatWas ist, wenn bis 2030 die Löhne in Deutschland im bisherigen Tempo weiter sinken?
Öhm - Kennst du die beiden 2030 Filme, die (ausgerechnet) das ZDKläff mal produziert hat ?
Falls nicht, ich hab die Streifen zu liegen, standen ja mal zum Download. Weiteres via PN.
Es ist nach der Beschreibung zwar eine DokuFiction, zeigt aber sehr eindringlich, wie
das soziale Versagen von Politik und Wirtschaft enden kann.

LG in den hohen Norden...  :D
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schwarzrot

Zitat von: Tiefrot am 01:25:01 Di. 06.Januar 2015
ZitatAm Ende bleiben pro Jahrgang um die 420 000 junge Leute, die die Rentnerschwemme und alle anderen Soziallasten schultern müssen.
Leider fehlt in dieser Rechnung ein wichtiger Posten: Wie viele dieser Arbeitsplätze sind
bis dahin in Bangladesh, Vietnam und sonstwo ?
Es gab vor einiger zeit dazu studien: der prozentsatz ist gar nicht so hoch, wie der prozentsatz der berichte darüber in den medien glauben machen möchte.
Im kern ging und geht es vielmehr darum, den beschäftigten hier angst und zustimmung für gehaltskürzungen abzutrotzen, mit dem angeblichen 'outsourcen' in 'schwellenstaaten'.
Wenn man mal von wenigen branchen absieht (textilindustrie, technische kleinteilindustrie mit entsprechender menschlicher handarbeit), ist der grossteil der erwerbslosen, durch rationalisierungen und arbeitsverdichtung der noch-arbeitsplätzchen zurückzuführen.
Wer mal versucht hat, mit einem 'dienstleister' in indien/bangladesh ein produktionsproblem zu diskutieren, versteht warum dieses, ach angeblich so gigantische outsourcen, seine grenzen hat.
Zitat
Wird bis dahin die gesamte Arbeitswelt
(in Europa) vollständig prekarisiert sein ?

Außerdem: Es kommen immer noch eine ganze Menge Leute aus aller Herren Länder zu uns.
Wenn du sowas schreibst wunderst du dich über knallköppe von pegidia?
"In der bürgerlichen Gesellschaft kriegen manche Gruppen dick in die Fresse. Damit aber nicht genug, man wirft ihnen auch noch vor, dass ihr Gesicht hässlich sei." aus: Mizu no Oto

Wieder aktuell: Bertolt Brecht

Tiefrot

Vielleicht  verstehst du es richtig, wenn du den ganzen Satz liest.  ;)

Ich schrob:
ZitatAußerdem: Es kommen immer noch eine ganze Menge Leute aus aller Herren Länder zu uns.
Mal angenommen, man würde mit "seinen" Leuten anständig umgehen, blieben diese auch hier,
arbeiten und zahlen so die Rente mit. Aber auf solche Trichter kommt ja keiner.
Ich bin tatsächlich der Letzte, der sich über Zuwanderung aufregt.
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BGS

Die Kälte hat das Land fest im Griff. Heute Nacht z. B. könnten es -40°C werden, doch ich habe es angenehm warm Dank dem selbstgeschlagenen Holz im Keller, das hoffentlich reicht bis Ende April... .

Das Sonnenlicht kehrt langsam  zurück, wenn auch nur für kurze Zeit (Mittags). Die Natur ruht und es fällt mehr und mehr Schnee. Die Schneehalde nahe der nächsten "Stadt" ist wieder in Betrieb genommen worden.

Ich bin täglich unterwegs in den verschneiten Wäldern und war neulich an einem gefrorenem Wasserfall.

Es ist oft still hier. Der Sternenhimmel wirkt sehr nah.

MfG

BGS
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Tiefrot

Das liest sich ja wirklich, als ob Mensch da jeden Ärger vergessen kann.  :D
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Rudolf Rocker

Das könnte fast aus einem Roman von Jack London stammen. Zumindest komme ich bei deinen Erzählungen immer genau so ins schwärmen! :D
Hier haben wir seid Tagen Sturm und das Thermometer zeigt momentan +10 °C. Dazu ständiger Regen, auch wenn momentan mal kurz die Sonne rauslinst.

Alles in allem ein sehr deprimierendes Wetter und ich habe nicht mal Lust zu einer Wanderung aufzubrechen! Und von Schnee leider weit und breit keine Spur! :(

Rudolf Rocker


dagobert

Zitat von: BGS am 00:26:29 Di. 13.Januar 2015
Das Sonnenlicht kehrt langsam  zurück, wenn auch nur für kurze Zeit (Mittags).
Sonnenlicht? Was ist das?
"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

BGS

Tagsüber brilliert hier weiter das magisch erscheinende Sonnenlicht, welches vom Schnee reflektiert wird. So mancher Tag scheint wie verzaubert: Glitzernde Schneekristalie in den (Zwerg)Birken und Fichten, die bei einem Windhauch herunterrieseln. Die atemberaubende Stille, beim Skifahren höre ich nur den Schnee knirschen und meinen eigenen Atem.
...

Des Nachts herrschen die Kräfte der Dunkelheit. So erzählte mir heute ein Nachbar, daß seine Katze, die er in der Nacht für kurze Zeit für ihre "Geschäfte" hatte rausgelassen, derart zugerichtet und fertiggemacht worden war, daß ein Veterinär das arme Tier einschläfern hat lassen müssen. An den Schnittwunden durch Krallen war ersichtlich, daß es ein Luchs gewesen war. Und es gibt mitunter größere Tiere hier in der Gegend,

Die deutsche Katze weiß von alledem nichts. Sie hat einen amtlichen, deutschen  Katzenpass, kann nicht schreiben und lesen und wollte noch nie rausgehen. Stattdessen liegt sie entspannt auf meinen Beinen und schnurrt zufrieden. Einfach so.

Ich wünsche vornehmlich allen Ausgebeuteten noch einen angenehmen Sonntagabend und eine gute Woche.

MfG

BGS


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Rudolf Rocker

Hier hat es gestern geschneit und heute ist wieder alles weggetaut!
Die Forsythien blühen und die Wolfssichtungen kommen immer näher.
Bin gespannt wann ich meinen ersten Wolf in freier Wildbahn sehe!

BGS

Kein Wolf in Sicht bisher. Frost liegt über dem kargen Land. Der Sturm peitscht ums Haus und ich verfolge die Entwicklung nach der Griechenlandwahl mit großem  Interesse. Wir leben in einer spannenden Zeit und es wächst meine Hoffnung auf eine Abkehr vom Neoliberalismus.

In der nächstgelegenen Stadt fand ein Schneeskulpturenwettbewerb statt. Es gibt dort sogar ein Kino.

Kürzlich war ich quasi eingeschneit für einen Tag, denn der Weg zum Weg war in einer Kurve durch Schneeverwehungen blockiert. Gut daß ich ein paar Vorräte im Haus hatte. Es war möglich, sich auf Skiern zum Dorfkaufmann zu begeben, gut daß es Rucksäcke gibt :)

MfG

BGS
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dagobert

Zitat von: BGS am 01:00:49 Sa. 31.Januar 2015
Wir leben in einer spannenden Zeit und es wächst meine Hoffnung auf eine Abkehr vom Neoliberalismus.
Hoffen tu ich auch, wirklich dran glauben allerdings weniger.

ZitatKürzlich war ich quasi eingeschneit für einen Tag, denn der Weg zum Weg war in einer Kurve durch Schneeverwehungen blockiert.
Keine Schaufel im Haus?  ;D
"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

Rudolf Rocker

Zitat von: dagobert am 01:18:59 Sa. 31.Januar 2015
Zitat von: BGS am 01:00:49 Sa. 31.Januar 2015

ZitatKürzlich war ich quasi eingeschneit für einen Tag, denn der Weg zum Weg war in einer Kurve durch Schneeverwehungen blockiert.
Keine Schaufel im Haus?  ;D

Oder ein Pistenbulli? ;D
Hier liegt jetzt auch endlich mal ein bißchen Schnee.
Deshalb werde ich die Chance mal für eine Wanderung nutzen!

BGS

Die Schaufel im Haus war bei dem Wetter zu weit weg und ich wußte nicht, wie es hinter der Kurve aussah, so daß ich rückwärts nach Hause fuhr ;D, fast ohne Sicht. Jetzt fällt nur noch kräftig Schnee, der Wind ist schwächer. Daher werde ich nun auf Skiern  raus in die Natur fahren, vor dem Dunkelwerden. Der Schneepflug war heute noch nicht da, hat also viel zu tun.

MfG

BGS

P.S.: Am 2.2. lagen 55 cm Schnee.
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BGS

Wenn die Nacht am dunkelsten ist, ist die Dämmerung am nächsten.

MfG aus Schnee und Eis

BGS

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Rudolf Rocker

Vor zwei Wochen gab es bei uns auch mal Schnee! ;D


BGS

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BGS

In Dänemark, Schweden, Finnland und Norwegen verdient ein Zeitarbeiter als Gegenleistung für seine Flexibilität mehr als die Festangestellten.

MfG

BGS
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Rudolf Rocker

Soweit ich weiß ist (oder war?) das in den Niederlanden und in der Schweiz auch so.
Vermutlich überall nur in dieser Bananenrepublik nicht.

dagobert

"Sie haben die unglaubwürdige Kühnheit, sich mit Deutschland zu verwechseln! Wo doch vielleicht der Augenblick nicht fern ist, da dem deutschen Volke das Letzte daran gelegen sein wird, nicht mit ihnen verwechselt zu werden."
Thomas Mann, 1936

Troll

Mehr Verdienst für Zeitarbeiter als für Festangestellte ist die einzig akzeptable Legitimation für Zeitarbeit, denn die Arbeitgeber sollen für diese flexible Lösung bei Auftragsschwankungen bezahlen, es muß ihnen das Wert sein, wenn nicht, zuschließen und Schlüssel wegschmeißen da die Wirtschaftlichkeit  des Unternehmens offensichtlich nicht tragfähig genug ist.
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

BGS

Zitat von: Troll am 10:47:19 So. 22.Februar 2015
Mehr Verdienst für Zeitarbeiter als für Festangestellte ist die einzig akzeptable Legitimation für Zeitarbeit, denn die Arbeitgeber sollen für diese flexible Lösung bei Auftragsschwankungen bezahlen, es muß ihnen das Wert sein, wenn nicht, zuschließen und Schlüssel wegschmeißen da die Wirtschaftlichkeit  des Unternehmens offensichtlich nicht tragfähig genug ist.
Stimme dem Gesagten voll zu.

Übrigens könnte die neue griechische Regierung dem guten Beispiel Islands folgen:

Zitat
Wie Island die Krise überwand
Fünfmal schlimmer als die Griechen
Von der Rekordverschuldung in nur sieben Jahren zur Erholung: Island kann Griechenland durchaus als Inspiration dienen.


Donnerstag vorletzter Woche fällte Islands oberster Gerichtshof ein historisches Urteil. Vier Bankmanager wurden zu Haftstrafen zwischen vier und fünfeinhalb Jahren wegen betrügerischer Marktmanipulationen und Untreue verurteilt.

Die härtesten Strafen im Bereich der Wirtschaftskriminalität, die in Islands Justizgeschichte bislang verhängt worden sind. Und historisch war das Verfahren unter dem Aktenzeichen 145/2014 auch deshalb, weil sich Bankdirektoren selbst für die von ihnen veranlassten Betrügereien verantworten mussten, mit denen sie Gläubiger, Investoren, Sparer, aber auch die Regierung geschädigt hatten.

Staatsanwalt Ólafur Hauksson arbeitet sich seit 2009 als Leiter einer speziellen Anklagebehörde durch die Hinterlassenschaften des Finanzcrashs, der Island ein Jahr zuvor an den Rand des Staatsbankrotts gebracht hatte. Hauksson hofft, dass Islands Umgang mit betrügerischen Bänkern ,,ein starkes Signal an andere Länder" sendet: ,,Tut es unserem Beispiel gleich!"

Island könne auch noch in anderer Beziehung zur Inspiration dienen, meint Thórólfur Geir Matthíasson, Ökonomieprofessor an der Háskóli Íslands, der Universität von Island. Nämlich für die Eurozone und was die Abschreibung von Schulden angeht. Griechenland mit Staatsschulden in Höhe von 175 Prozent des jährlichen Bruttoinlandsprodukts? Peanuts! Island stand 2008 vor einem Schuldenberg, der dem Zehnfachen des BIPs entsprach. Hätte, ja, hätte der Staat sich die aufhalsen lassen, wie ,,die Märkte", der Internationale Währungsfonds (IWF) und die EU es damals von Reykjavík verlangten.

Nicht nur Banker verurteilt

Es waren Schulden pleite gegangener privater Banken, die diese in EU-Ländern mit verantwortungslosen und betrügerischen Geschäften aufgehäuft hatten und die nun über den Weg der Einlagensicherung ,,sozialisiert" und von den isländischen SteuerzahlerInnen übernommen werden sollten. Dass Reykjavík sich dagegen wehrte, war pure Verzweiflung.

Beim Zweifachen des BIPs hätte man darüber vielleicht reden können, sagt der damalige Finanzminister Steingrímur J. Sigfússon rückblickend: ,,Aber zehnfach? Da hatten wir keine andere Wahl als Nein zu sagen."

Zumal die PolitikerInnen auch gar nicht anders konnten. Dafür sorgte das isländische Volk. In einer Bewegung, die so etwas wie der Vorläufer von ,,Occupy Wallstreet" war, gingen die IsländerInnen nach dem Crash auf die Straße. Mit ihrer ,,Kochtopfrevolution" jagten sie nicht nur die für die Finanzen mitverantwortliche Regierung davon. Mit Hilfe von Dauerdemonstrationen und über Volksabstimmungen stoppten sie anschließend auch noch jeden Versuch, dem Staat auch nur einen Teil der Bankschulden aufzuhalsen. ,,Kompromisse", die von Reykjavík mit den Hauptgläubigerländern Großbritannien und den Niederlanden ausgehandelt wurden und vom Parlament auch abgesegnet worden waren, wurden kurzerhand mit einem Referendumsnein von bis zu 94 Prozent wieder gekippt.

Es half nichts, dass Großbritannien sogar seine Antiterrorgesetzgebung bemühte, Island auf eine Stufe mit al-Qaida stellte und sämtliche Guthaben des Landes einfrieren ließ. Das heizte den Widerstandswillen auf Island eher noch an. Von Prophezeiungen, man mache sich zum Kuba oder zum Nordkorea des Nordens, ließ man sich nicht einschüchtern.

Schuldenschnitt bei Immobilienkrediten

Klagen vor internationalen Gerichten musste Reykjavík notgedrungen riskieren. Nachdem alle Erpressungsversuche der vereinten Front der EU-Staaten nichts genutzt hatten, gingen London und Den Haag auch diesen Weg. Doch wegen Lücken in der EU-Bankendirektive wurde 2013 vom Gerichtshof der Europäischen Freihandelszone eine isländische Staatshaftung endgültig abgelehnt.

Mit der Abwehr der drohenden immensen Staatsverschuldung war es für Island allerdings nicht getan. Im Gefolge der Finanzkrise war der Wert der isländischen Krone wie ein Stein gefallen. Die Inflationsrate schnellte in die Höhe, die Reallöhne sanken und der Immobilienmarkt kollabierte. Die rot-rot-grüne Regierung versuchte, die Lasten gerechter zu verteilen, führte eine Reichensteuer ein und verschärfte die Progression bei der Einkommensteuer. Firmen bekamen spezielle Umschuldungsprogramme, und später gab es noch einen Schuldenschnitt bei Immobilienkrediten: Die Banken wurden verpflichtet, alle Kredite abzuschreiben, die über 110 Prozent des Immobilienverkehrswerts lagen.

,,Man kann sagen, dass Island den Weltrekord im Schuldenerlass hält", sagt Lars Christensen, Chefanalytiker der Danske Bank in Kopenhagen: ,,Island folgte den akademischen Lehrbüchern zur Überwindung einer solchen Krise auf Punkt und Komma." Wirtschaftsprofessor Matthíasson stimmt ihm zu: ,,Wenn es in anderen Ländern um die Abschreibung von Schulden geht: Von Islands Krise können sie eine Lektion lernen.

,,Erfolg unorthodoxer Antworten auf die Krise"

Ironischerweise scheint das auch der IWF so zu sehen. Nachträglich. Auf einen IWF-Kredit von 10 Milliarden Dollar war nämlich auch Island angewiesen, um im chaotischen ersten Jahr nach dem Crash nicht bankrott zu gehen. Worauf Reykjavík aber peinlich achtete, waren die Bedingungen, auf die man sich einließ. Das Sozialsystem musste zwar abgehobelt werden, aber der Kern blieb intakt. IWF-Ansinnen eines allzu radikalen Kahlschlags lehnte man ab.

,,Was soziale Gerechtigkeit angeht, stehen wir in allen internationalen Vergleichen weiterhin ganz oben", konnte Ministerpräsidentin Jóhanna Siguršardóttir zum Jahreswechsel 2012 bilanzieren. Da hatte man alle IWF-Auflagen erfüllt. Was der Währungsfonds offenbar so beeindruckend fand, dass er dem links-grünen Finanzminister Steingrímur J. Sigfússon das Angebot machte, IWF-Hauptverantwortlicher für einen anderen Schuldenstaat zu werden – Griechenland. Was dieser allerdings ablehnte.

Island wandelte sich in Rekordzeit vom vermeintlichen Paria und abschreckenden Beispiel dafür, wie man Märkte und Finanzinstitutionen nicht provozieren sollte, zum weithin gelobten Vorbild. Als die Ratingagentur Fitch die Bonität Islands 2012 heraufstufte, begründete das die Ratingagentur explizit mit ,,dem Erfolg unorthodoxer Antworten auf die Krise". Aus einem Negativwachstum von 7 Prozent 2009 war drei Jahre später ein Plus von knapp 3 Prozent geworden. Womit man deutlich über dem der Eurozone lag. Die Isländische Krone hat sich nun mit einem Minus gegenüber Euro und Dollar von 25 bis 30 Prozent gegenüber Vorkrisenzeiten stabilisiert. Die Arbeitslosenrate liegt bei 4 Prozent, und Inflation ist kein Thema mehr.

Kapitalverkehrskontrollen eingeführt

Zwar traf die Abwertung der Krone zunächst weite Teile der Bevölkerung hart – auch wenn dieser Effekt etwas abgefedert wurde durch eine höchstrichterliche Entscheidung, die an Auslandswährungen gebundene Kredite nachträglich kurzerhand für ungesetzlich erklärte. Und es mussten Kapitalverkehrskontrollen eingeführt werden, um Kapitalflucht zu verhindern. Dafür half die schwache Währung der Exportwirtschaft. Export heißt in Island vorwiegend Fisch. Und der ging unbeeindruckt vom Finanzcrash auch weiterhin reichlich in die Netze und ist weltweit gefragt.

Die eigene Währung – selbst wenn sie erst einmal schlagartig an Wert verlor – beschleunigte nicht etwa den Untergang, sondern war entscheidende Voraussetzung für die Rettung. Könnte das nicht vielleicht ,,Inspirationsquelle" für südeuropäische Euroländer sein, fragt Finn Østrup, Finanzwirtschaftsprofessor an Dänemarks Copenhagen Business School. Beispielsweise für Griechenland?

Islands Staatspräsident Ragnar Grimsson hat noch einen anderen Tipp für verschuldete Länder: ,,Nicht auf die Finanzmärkte hören, sondern auf das Volk."


Quelle:http://www.taz.de/Wie-Island-die-Krise-ueberwand/!155102/


Das Volk ist es, welches jeweils die Wahl trifft. Wir Ausgebeuteten.

MfG + angenehmen Sonntag, begebe mich nun aufs Glatteis zum Schlittschuhlaufen, bei strahlender Sonne ...

BGS
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