Loveparade 2010 Duisburg; kurz vor der massenpanik

Begonnen von schwarzrot, 19:46:36 So. 25.Juli 2010

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Pinnswin

Zitat von: Revolutzer am 13:12:03 Mi. 28.Juli 2010
Schluss mit Profitgier auf Kosten und Knochen der Menschen! ... Davon darf uns keine
Love-Parade und keine Fußball WM mehr ablenken!
~ nix da!
Zitat... Loveparade Gedenkgottesdienst
Gedenkgottesdienst mit Bischof und Präses in Duisburg
Am kommenden Samstag, 31. Juli 2010, findet in der Salvatorkirche in Duisburg ein
Ökumenischer Gottesdienst zum Gedenken an die Opfer des Unglücks bei der Loveparade
und für deren Angehörige sowie für Verletzte und Betroffene statt. Der Essener Bischof
Dr. Franz-Josef Overbeck und der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Nikolaus
Schneider, leiten die zentrale Gedenkfeier, zu der auch zahlreiche Gäste aus Politik,
Kirche und Gesellschaft erwartet werden.Dieser Gottesdienst, der um 11 Uhr beginnt,
wird live im ARD-Fernsehen übertragen. Außerdem wird es eine Außenübertragung auf
Großleinwände im Umfeld der Salvatorkirche geben.
http://www.duisburgtonight.de/

~ der Gedenkgottestdienst wird dann in einer Endlosschleife auf ard/zdf bis
zum Morgengrauen Wdhl., während die Lumpen immer noch keine Verantwortung
übernehmen,
Amen bzw. es ist zum Kotzen. 
Das Ende Der Welt brach Anno Domini 1420 doch nicht herein.
Obwohl vieles darauf hin deutete, das es kaeme... A. Sapkowski

mousekiller

Zitat von: Pinnswin am 09:55:18 Do. 29.Juli 2010
~ der Gedenkgottestdienst wird dann in einer Endlosschleife auf ard/zdf bis
zum Morgengrauen Wdhl., während die Lumpen immer noch keine Verantwortung
übernehmen,
Amen bzw. es ist zum Kotzen. 

Stimmt. Aber ich gebe zu bedenken, dass es immer noch viele Christen gibt, die Halt in ihrem Glauben finden. Besonders in einer solchen Situation. Insofern kann ich es nachvollziehen.

Dies ändert jedoch nichts an der skandalösen Verhaltensweise der in die Organisation der Veranstaltung Involvierten.
Wenn man keine Ahnung hat - einfach mal die Fresse halten.

Revolutzer

http://www.jungewelt.de/2010/07-30/062.php


Ansonsten hoffe ich darauf das dieses Thema endlich mal aus den Medien verschwindet, die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden und das die die Betroffen sind von diesem grausamen Ereignis Ruhe finden.

Das ganze Diskutieren hilft nichts. Mein Mitleid ist bei den Betroffenen, die einen lieben Menschen verloren haben oder die vielleicht Schäden für immer beibehalten.


Oh Alkohol, oh Alkohol
du bist mein Feind das weiß ich wohl
Doch in der Bibel steht geschrieben
du sollst deine Feinde lieben.


Aloysius

Es kann manchmal so banale Gründe haben, warum manche Leute manches nicht machen wollen...

Der Sauerland ist halt auf seine Rente angewiesen, der war mal Berufsschullehrer, auf was soll der denn umgeschult werden?

http://www.welt.de/vermischtes/article8727693/Darum-kann-OB-Adolf-Sauerland-nicht-zuruecktreten.html
Reden wir drüber

ThePoor

kommunalgesetz NRW

direkt gewählter bürgermeister verliert sämtliche pensionsansprüche bei rücktritt....

wenn er mit 2/3 mehrheit abgewählt wird, und auf volksbefragung verzichtet, behält er die ansprüche..

also wenn ich die schuld beim veranster sehe, ... würde ich dann zurücktreten?
außerhalb des privatgeländes gab es keine probleme...
laut polizei gewerkschaft hielt sich der veranstalter nicht an absprachen mit der polizei.

Polizei belastet Loveparade-Veranstalter schwer - Schaller schiebt Polizei die Schuld zu
http://www.welt.de/vermischtes/weltgeschehen/article8692985/Polizei-belastet-Loveparade-Veranstalter-schwer.html

jetzt ermitteln genug  beamte in der schuldfrage....
Zur Aufklärung des Unglücks hat die zuständige Kölner Polizei eine Ermittlungskommission eingesetzt. Ihr sollen etwa 60 Beamte angehören. Rund die Hälfte von ihnen wurde aus anderen nordrhein-westfälischen Polizeipräsidien zugeordnet.


http://www.handelsblatt.com/magazin/nachrichten/loveparade-desaster-abstruse-thesen-schuldvorwuerfe-und-verteidigungsreden;2625316

das ganze ding wird vermutlich auf grund der haftungsfrage den gerichtsinstanzenkriechgang einlegen,
evtl gehts bei der anzahl von toten mal schneller...


Sir Vival

Die machen da ja ein Public Trauerspiel daraus, da es in ein Stadion übertragen wird....hab ich gehört.
Da verlangen sie bestimmt Eintritt, oder?
Die Merkel ist so eine richtige Dreckskröte! Im Umfragetief mal kurz die Krötenträne Krokodilsträne verdrücken und hoffen, dass die Umfragewerte steigen.
Und Angehörige einiger (oder aller?) Toten bekamen keine Einladung.

Was für ein perverses Vergnügen, Frau M.
Es tofft viel Spass in Steckifee.........

Alex22

und noch so ein Schmarotzer setzt sich rein in das "Trauergeschäft"
http://www.derwesten.de/staedte/duisburg/Krieger-will-Kapelle-auf-Loveparade-Gelaende-bauen-id3327024.html

ZitatWarnung an Duisburg vorm Möbel-Riesen
Von Tobias Bolsmann, we

Duisburg.Kurt Krieger will ein riesiges Höffner-Möbelhaus auf der "Duisburger Freiheit" bauen - und stößt auf wenig Gegenliebe in der Stadt. Aus anderen Städten, in denen Krieger gebaut hat, kommen Warnungen vor den Durchsetzungs-Praktiken des Unternehmers.

Die Ablehnung ist fast einmütig: Wirtschaft und Politik in Duisburg wollen den Möbel-Riesen Krieger mit seinem Einrichtungshaus "Höffner" nicht auf der Freiheit sehen. Doch stellt sich die Frage: Wie lange hält der Widerstand, der mit dem gültigen Bebauungsplan und einem Vorkaufsrecht für die Stadt eigentlich auf einer soliden Basis steht?

"Der lässt nicht locker", warnt ein Branchenexperte, der seinen Namen lieber nicht in der Zeitung sehen möchte. Er konnte in Dresden in den vergangenen Jahren aus der Nähe beobachten, wie Kurt Krieger agiert, um seine Pläne durchzudrücken.

Ende der 90er-Jahre war Krieger mit einem Fachmarktcenter in Dresden vertreten. Doch er habe mehr gewollt - ein ausgewachsenes Einkaufszentrum. Sein Problem: Der Bebauungsplan ließ genau dies nicht zu, in puncto Einzelhandel stand die Innenstadt an erster Stelle. Dementsprechend lehnte der Rat Kriegers Antrag ab.
Geld, Geschenke und ein reges Vereinsleben

"Was nach der Ratsentscheidung begann, war eine Wühlarbeitet", berichtet der intime Kenner der Dresdner Verhältnisse. Krieger habe mit Spenden zum Wiederaufbau der Frauenkirche beigetragen, habe den notleidenden Vereinen Dynamo Dresden und Eislöwen aus der finanziellen Misere geholfen. Darüber hinaus soll es Einladungen zu Konzerten gegeben haben, Krieger soll diversen Vereinen beigetreten sein - vorzugsweise solchen, in denen Stadträte mitmischten. "Es wurde gebuhlt und gepult".

Hinter vorgehaltener Hand wird erzählt, dass Krieger die Ratsfraktionen recht unverblümt gelockt haben soll. Peter Lames (SPD) sagte in der Sächsischen Zeitung, dass er sich noch genau an den Wortlaut erinnern könne: "Wenn Sie uns helfen, werde ich das nicht vergessen." Die SPD half als einzige Fraktion nicht.

Dass der Berliner Unternehmer gerne zu groben Mitteln greift, skizziert der Insider an folgender Begebenheit, bei der selbst Zeuge war: Als eine Entscheidung über das Einkaufszentrum im Rat anstand, sei der entsprechende Tagesordnungspunkt auf die Zeit nach 20 Uhr verlegt worden. Folge: Die Zuschauertribüne habe sich mit Höffner-Mitarbeitern gefüllt, die nach Geschäftsschluss Stimmung für ihren Chef gemacht hätten.
Politische Landschaftspflege?

Das Ergebnis der jahrelangen politischen Landschaftspflege? Ab einem bestimmten Zeitpunkt seien die Ratsherren reihenweise umgekippt, der Elbepark wuchs immer weiter. Beschwerden - wie jene der Essener Karstadt-Zentrale - seien ausgeblendet worden. Was die Stadt nicht ignorieren kann: eine Klage der Nachbarstadt Radebeul beim Oberverwaltungsgericht gegen die Änderung des Bebauungsplans für den Elbepark, der mittlerweile auf über 100 000 Quadratmeter gewachsen ist.

Die Nähe, die Krieger und Dresdens Oberbürgermeisterin Helma Orosz (CDU) nachgesagt wird, macht auch in einer anderen Angelegenheit hellhörig: In Dresden votierten CDU und FDP heftig dafür, nicht auf die Gewerbesteuer aus dem "Sanierungsgewinn" für Karstadt zu verzichten und gefährdeten so den Rettungsplan. Die Karstadt-Filiale liegt in der Innenstadt und nicht im Elbepark...

Auch im Hamburger Stadtteil Eimsbüttel plant Krieger ein Höffner-Einrichtungshaus. Der Kampf darum dauert bereits seit Jahren. "Und wenn man Krieger einmal am Hals hat, wird man ihn nicht mehr los", kommentiert Horst Becker GAL-Mitglied in der Hamburger Bürgerschaft, das Agieren des Möbel-Giganten. Auch Becker, ein ausgewiesener Gegner des Projekts, kann ein eindrucksvolles Beispiel für Kriegers Vorgehensweise schildern: "Ein knappes Dutzend Anlieger, die seine Pläne hätten kaputt klagen können, hat er rausgekauft und ihn an anderer Stelle neue Häuser gebaut." Inzwischen stehe Krieger kurz vor dem Ziel, da sich kein anderer Investor für die Fläche, die Krieger inzwischen gehört, findet. Nur so könne man neues Planrecht schaffen und das Möbelhaus verhindern. Becker vermutet, dass für mögliche Interessenten die Fläche "verbrannt" sei, weil niemand ein Interesse an einem Disput habe.
Mir fehlen die Worte.
Kapitalisten in den Steinbruch!!!

Strombolli

Mein DJ hat gestern nacht "Hyper Hyper" und "Over The Raibow" in Gedenken an die Opfer und Verletzten von Duisburg und an die Ursprünge der Loveparade gespielt und gesagt, dass die verantwortlichen Politiker und Veranstalter mit Peitschen durch die Stadt zu treiben wären und ihr Geld gemeinnützigen Zwecken zuzuführen ist!

Fand nicht nur ich gut.
Das Systemmotto: "Gib mir Dein Geld! - Jetzt, Du dreckiges Opfer !!!! - Und habe immer ANGST VOR DEM MORGEN !!!"

"Hört auf, Profite über Menschen zu stellen!" Occupy
Permanent angelogen & VERARSCHT IN DEUTSCHLAND! - Ich habe mit Dir fertig

ThePoor

Also, der Sicherheitsdienst, der jahrelang die Loveparade in Berlin gemacht hat, und in Duisburg auch vor Ort war, aber nicht alleine, sondern mit mehreren Sicherheitsdiensten,
sagt,
der Fehler sei gewesen,  das die Polizei innen die Rampe gesperrt hat, aber außen am Eingang Tunnel nicht gesperrt wurde,
also es war ein Kommunikationsproblem, oder Versagen.

Laut Aussage des Sicherheitsdienstes hätte sich die Menge verteilt, wenn die innere Sperre der Polizei nicht gewesen wäre, auf dem Gelände sei genug Platz gewesen um den Zustrom zu verteilen, aufzufangen, und der staudruck im Tunnel wäre nicht entstanden.

Folglich hätte die Polizei innen freigeben müssen, wenn schon außen die Sperre nicht klappt, aus welchen Gründen auch immer.
Das ist schon ziemlich bescheuert gelaufen...

Also scheinbar war die Polizei innen der Korken und hat nicht rechtzeitig getickt das die Sperre des Veranstalters außen versagte.

Da hört meine Logik aber auf, ich sperre doch nicht innen ab wenn nicht sicher ist das außen der Zustrom dicht ist,
die hätten evtl brieftauben einsetzen sollen, wenn sie schon keine einheitlichen Funkgeräre hatten.

aber letztlich waren das alles aufgaben vom Veranstalter auf dem Privatgelände,
sieht jedenfalls so aus , als lags nicht am Veranstaltungsort und auch nicht an den Besuchern.

Im Prinzip wollte man alles richtig machen, und den Tunnel blockweise abfertigen um den Zustrom aufs Gelände zu verlangsamen, das gaht aber halt nur wenn beide Sperren funktionieren, und man schließt logo erst die äußere, also den zustrom,
folglich hätte die innere sperre gar nicht existieren dürfen ohne die äüßere, umgekehrt wärs kein problem gewesen.
und ganz ohne evtl auch nicht.
könnt fast sein als hatte die Polizei keine Beobachter am Eingang,bzw der rest Kommunikation hat auch nicht funktiniert, denn die Funkgeräte Sicherheitsdienst und Polizei sind andere, der Einsatzleiter hätte aber über die Situation am Eingang informiert sein müssen.

Abraxas

Bin ja kein Experte aber nach allem was ich gesehen habe wäre wohl nichts passiert wenn alle den vorgeschriebenen Weg gegangen währen. Einige sind aber zur Treppe gegangen und andere wollten mit. Die Menschen sind richtung Treppe erdrückt worden.
Gibt es eine Möglichkeit in der Zukunft zu verhindern daß Menschen dem Herdentrieb folgen? Was können Veranstalter machen damit sich alle an die Regeln halten?
"es ist eine dumme idee menschen schlecht zu behandeln, die mit deinem essen alleine sind"

ThePoor

Zitat von: Abraxas am 08:27:36 Sa. 31.Juli 2010
Bin ja kein Experte aber nach allem was ich gesehen habe wäre wohl nichts passiert wenn alle den vorgeschriebenen Weg gegangen währen. Einige sind aber zur Treppe gegangen und andere wollten mit. Die Menschen sind richtung Treppe erdrückt worden.
Gibt es eine Möglichkeit in der Zukunft zu verhindern daß Menschen dem Herdentrieb folgen? Was können Veranstalter machen damit sich alle an die Regeln halten?

das schreibe ich doch oben, die panik wurde durch falsches management erzeugt,wies aussieht, lesen

und schieb nicht schon wieder nach hermann stil die schuld den Besuchern zu.
Die.die in dem Propf am Ende steckten hatten Todesangst,
und das waren keine leute die Angst vor Massen hatten....normalerweise

schwarzrot

ZitatThePoor:
der Fehler sei gewesen,  das die Polizei innen die Rampe gesperrt hat, aber außen am Eingang Tunnel nicht gesperrt wurde,
also es war ein Kommunikationsproblem, oder Versagen.

Laut Aussage des Sicherheitsdienstes hätte sich die Menge verteilt, wenn die innere Sperre der Polizei nicht gewesen wäre, auf dem Gelände sei genug Platz gewesen um den Zustrom zu verteilen, aufzufangen, und der staudruck im Tunnel wäre nicht entstanden.

Folglich hätte die Polizei innen freigeben müssen, wenn schon außen die Sperre nicht klappt, aus welchen Gründen auch immer.
Das ist schon ziemlich bescheuert gelaufen...

Also scheinbar war die Polizei innen der Korken und hat nicht rechtzeitig getickt das die Sperre des Veranstalters außen versagte.

Da hört meine Logik aber auf, ich sperre doch nicht innen ab wenn nicht sicher ist das außen der Zustrom dicht ist,

Ich seh das genau so wie @ThePoor und damit ist auch klar, warum niemals die wahren schuldigen gefunden werden.
Einfach weil nicht sein kann, was nicht sein darf.
http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotostrecke-57630-3.html

ZitatDie um 15.30 Uhr zu Hilfe gerufenen Beamten hätten dann versucht zu verhindern, was den überforderten Security-Leuten nicht gelungen sei, so Jäger: "dass die Menschen erdrückt werden". Die von den Beamten gebildeten Menschenketten hätten dem massiven Druck der teilweise aggressiven Raver jedoch nicht mehr standhalten können.

Polizei zu Hilfe gerufen

Gleichzeitig sei der Weg auf das Festgelände immer noch blockiert gewesen, weil die Menschen nicht weitergegangen seien, so Wehe. Nach dem Sicherheitskonzept der Veranstalter hätten aber Ordner - sogenannte Pusher - die Besucher dazu bringen sollen, auf die Freifläche zu gehen. Als die Situation außer Kontrolle geraten sei, habe der Veranstalter auch dort die Polizei zu Hilfe gerufen, sagte der Inspekteur.
http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/0,1518,708953,00.html

Wie blöd muss eine einsatzleitung sein, eine sperre in einem tunnel in den immer mehr leute von aussen stürmen anzuordnen.
(selbst wenn von aussen keine neuen leute zugeströmt wären, ist so eine massnahme grosser mist, leute in einem tunnel einzupferchen!)
Das führt zu einer verdichtung, kein wunder, dass die beamten angepöbelt wurden und ihre hirnrissigen sperren nach einiger zeit aufgeben mussten.

Und nun passiert folgendes, die gestauten massen aus dem tunnel treffen von zwei seiten bei der rampe aufeinander, suchen nach auswegen, es ist voll, es ist heiss.
Bei der hauptrichtung ist die kleine treppe in der nähe... nichts wie raus hier...

Natürlich war das gelände nicht geeignet. Bei solchen massen muss immer raum bleiben, absperrungen, verengungen sind gift. Da ist der erste fehler.
Es folgen kommunikationsprobleme und dann eine polizeiführung, mit besoffenen massnahmen.

Vermutlich wird der veranstalter zu einem leichten strafmass verknackt. Hinter allen anderen stehen staatstragende motive, da wird nix passieren.

"In der bürgerlichen Gesellschaft kriegen manche Gruppen dick in die Fresse. Damit aber nicht genug, man wirft ihnen auch noch vor, dass ihr Gesicht hässlich sei." aus: Mizu no Oto

Wieder aktuell: Bertolt Brecht

Kuddel

Diese ganze Verlogenheit der Trauerveranstaltung find ich unerträglich. Am schlimmsten ist es, daß es zu einem kirchlichen Großevent gemacht wird. Bei der Loveparade ging es um Konsum, Drogen, Lust und Sex. Genau das, was die Kirche als teuflisch verdammt. Ich ertrage dieses Pfaffenpack einfach nicht! Ausgerechnet die stellen sich jetzt in den Mittelpunkt.

Und ich brauch ja wohl nicht zu sagen, was ich von dem Auftauchen von Wulff, Merkel und Co. halte...



Es war ein Kommerzevent, das von der gesamten Politik gepuscht wurde und nicht nur von dem jetzt so verhaßten Bürgermeister. Der Veranstalter, ein halbseidener Muckibudenbetreiber, hat sich an neoliberale Prinzipien gehalten: Profit zuerst. Diesmal ist das Resultat medial verbreitet. Die Medien interesssieren sich ja nicht für all die Menschen, die wg. fehlender Sicherheitsmaßnahmen bei der Arbeit verunglücken.

Aloysius

Exakt. Mit anderen Neuigkeiten kann Schwarz-Geld derzeit ja nicht punkten, da sind die Leichen von Duisburg ein glücklicher Umstand.

Die paar Groschen für einen schmalzigen Kranz sind gut investiert.

Wenn alles gut läuft, gibt es noch ne Flut oder ein Stollen stürzt ein, wird alles gern genommen.
Reden wir drüber

Sir Vival

Das kommt mir immer mehr vor wie das, was seit sehr vielen Jahren in USA, vor allem Italien und anderen Ländern passiert.
Katastrophe, kurzes Stell-Dich-Ein der Staatsobrigkeit und weiter geht´s. Auf´s Punktekonto gehen dann rote oder schwarze Punkte, je nachdem, wie erfolgreich der Auftritt für die Medien war und es dementsprechend gepushed wird.

Flutkatastrophen: Staatsoberhäupter kommen mit Boot vorbeigefahren und winken. Jo, jetzt geht´s den Betroffenen besser. Was wäre wohl schlimmes passiert, wenn da keiner gewunken hätte?

Ich denke, es wird den Angehörigen der Opfer vom letzten Samstag dann VIEL besser gehen.

Das pietätsvollste wäre eine Karte an JEDEN Angehörigen, bzw. an jede Familie und gut ist. Da braucht man kein Tam Tam.
Aber das liegt der CHRISTLICH (anti-) demokratischen Union fern.
Es tofft viel Spass in Steckifee.........

ThePoor

und nach dem gottesdienst, gleich weiter mit sport

Sir Vival

...was ich gestern Abend nebenbei im TV gehört habe zur Trauerfeier. Da hat der Sprecher von der "death parade" gesprochen.
Makaber.......
Es tofft viel Spass in Steckifee.........

Kuddel


Troll

Zitatknapp daneben und doch dabei

abteilung journalistisches die-treppe-runterfallen


Quelle: BrummKreisel
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

Arwing

Zitat von: Strombolli am 07:30:55 Sa. 31.Juli 2010
Mein DJ hat gestern nacht "Hyper Hyper" und "Over The Raibow" in Gedenken an die Opfer und Verletzten von Duisburg und an die Ursprünge der Loveparade gespielt und gesagt, dass die verantwortlichen Politiker und Veranstalter mit Peitschen durch die Stadt zu treiben wären und ihr Geld gemeinnützigen Zwecken zuzuführen ist!

Fand nicht nur ich gut.

Vergessen sollten wir auch nicht die Polizei, die in ihrer menschenverachtenden SA-Manier mal wieder Menschen über die Klinge springen läßt und sinnloserweise den Tunnel absperrte. Wo war denn da die Vernunft?
Ich weiß, das ich wieder eine barsche Wortwahl an den Tag lege, aber wenn für die Profitgier des Veranstalters und die politische Erhöhung des Bürgermeisters über Leichen gegangen wird, zudem die Polizei unsinnige Massenlenkungsmaßnahmen vollführt und im Nachhinein Beweise verschwinden läßt, die zur Aufklärung hätten beitragen können, ja dann werde ich mich nicht für meine harte Wortwahl gegenüber den Verantwortlichen im Allgemeinen rechtfertigen.
Das aktuelle Geldsystem ist auf die Gewinnmaximierung einer kleinen Elite ausgerichtet, die von der Gemeinschaft der Bürger Europas erbracht werden soll und die politische Elite fungiert als Handlanger.

Senor_Ding-Dong

ZitatDoch um zehn vor elf Uhr, kurz vor Beginn des Gottesdienstes, sitzen gerade einmal etwa 1000 Menschen im Stadion. Sie haben sich fast alle in einer Ecke der Tribünen versammelt, sie suchen die Gemeinschaft der anderen Trauernden. Der große Rest der 31.500 Plätze bleibt frei. In schwarzen Kapuzenpullis sind einige gekommen, einer trägt ein schwarzes Fußball-Shirt, "Deutschland" steht groß hinten drauf.
http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2010-07/trauerfeier-duisburg-loveparade

Nur 1000 Menschen im Stadion in Duisburg?! Das haben die Opfer-Opfer nicht verdient. Zu Ehren von Robert Enkes Heimfahrt sind vor ein paar Monaten in Hannover 40.000 Trauernde geravt...

Abraxas

Immer schlimm für die Angehörigen wenn jemand stirbt. Schlimmer wenn es junge Leute sind. Wo bleibt aber die Massentrauer wenn in Afganistan mal schnell 100 Leute weggeblasen werden??? Kleine Meldung, Koloteralschaden und gut ist. Mit dem Unterschie daß es hier ein Unfall war womöglich durch Dummheit und schlamperei verursacht und dort kaltblütiger Mord
"es ist eine dumme idee menschen schlecht zu behandeln, die mit deinem essen alleine sind"

Ratrace

ZitatWo bleibt aber die Massentrauer wenn in Afganistan mal schnell 100 Leute weggeblasen werden???
Sicherlich richtig, die großen Trauerrituale sind als Kompensationsweg für nationale "Trauerereignisse zum Anfassen" reserviert. Und diese Funktion würden sie ja verlieren und sie würden an massenberuhigender Wirkung einbüßen, wenn man um jeden Kaffer aus dem Hindukusch (Vorsicht, Sarkasmus!) gleich so ein Trauerfaß aufmachen würde.

Das, was wir gerade in der Nachlese der LP-Tragödie erleben, ist eben die ganz öde, eingeübte, verlogene, schon zu hunderten von Traueranlässen heruntergeleierte, aber nichtsdestotrotz immer noch wirkungsvolle Prozedur nach Schema F: Katastrophe passiert, die politisch verordnete, mediale Trauerkeule - entseelt und der Trauer der Betroffenen nicht mal ansatzweise Rechnung tragend - wird geschwungen, der Oberbürgermeister in seiner Funktion als Bauernopfer und Allzwecksündenbock wird zunächst dem Pöbel dargereicht und dann aus seinem Amt empfohlen, diesmal von "uns Wulff" persönlich, Politiker geben sich abschließend die Ehre beim öffentlichen Trauern und verwandeln das ganze endgültig in eine Schmierenkomödie, und das war es dann. Bloß nicht weiterdenken, weitergehen und den ganze Rotz hinterfragen!

Daß sich etwas dahingehend ändert, daß das kommunale Ausbluten gestoppt wird und Amts- und Nichtwürdenträger der Städte und Gemeinden deswegen nicht mehr nach jedem Cent lechzen müssen, sollen oder wollen - Fehlanzeige.

Berlin hat sich an der LP jahrelang gesundgestoßen, deswegen wurde - nebenbei gesagt - aus dem Geningel der Umweltschützer und der LP-Hasser, die den Tierpark unter kontaminierter Raverpisse und die Stadt unter Müllbergern untergehen sahen, auch nicht so wirklich etwas gemacht. Die LP-Besucher sorgten eben für sehr guten Umsatz, und auf eben jenen Umsatz hoffte unter anderem auch der OB Sauerland.

Und deswegen wird Sicherheit bei Massenveranstaltungen weiterhin die zweite Geige spielen. Es wird sich nichts ändern. Oberbürgermeister Sauerland wird aus dem Amt fliegen, und Otto Doof hat seine Ruhe. Die 21 Menschen wurden nicht auf dem "Altar der Spaßgesellschaft" geopfert, sondern auf dem Altar des Neofeudalismus, des Turbokapitalismus, der Plutokratie oder wie auch immer man dieses durch und durch kranke und verrottete System auch bezeichnen mag.

Geschmacklos, aber wahr.
Das einzig Freie im Westen sind die Märkte.

Pinnswin

Zitat...Bei der Loveparade ging es um Konsum, Drogen, Lust und Sex...
= Nöh, da gehts um Friede, Freude, Eierkuchen.  :baby:

R:I:P an alle, die im Duisburger Tunnel erstickt sind.

vg
Das Ende Der Welt brach Anno Domini 1420 doch nicht herein.
Obwohl vieles darauf hin deutete, das es kaeme... A. Sapkowski

Senor_Ding-Dong

ZitatFriedlich, fröhlich, tot
Ein deutsches Sommermärchen
Von Wiglaf Droste

...

Politikerhafte Pietätsheuchelei muß man den meisten der verbliebenen Love-Parade-Teilnehmern immerhin nicht vorwerfen; sie feierten einfach weiter. »Was sollten wir machen?« klagten ein »Lars« und ein »Alka« einem WDR-»1Live«-Update-Radioreporter. »Wir kommen aus Heilbronn!« Das mag manchem allzu lapidar erscheinen; wer aber Heilbronn kennt, muß den schlichten Jungs recht geben: Was sollten sie machen? In Heil!bronn jedenfalls werden der Lars und der Alka es niemals erfahren.

Andere Raver, andere Schmerzen: »Es war fast wie Silvester– kein Netz!« monierte empört eine »Agnes«, und zwei weitere Love-Parade-Besucherinnen sekundierten: »Das Netz war so überlastet – man konnte kaum telefonieren.« Ärgerlich, ja empörend ist es, wenn der Kundenservice streikt– vor allem, wenn man außer Kundesein nichts gelernt hat.

Während ich mich noch fragte, warum immer die dümmsten Nüsse überleben und das auch noch allen erzählen müssen, hörte ich weiter WDR-»1Live«-Update – die Moderatorin im Studio sprach mit den Ich-bin-hier-draußen-schwer-professionell-vor-Ort-Reportern über Menschen, die tatsächlich gestorben waren, und alles war mit lockeren Beats unterlegt. Das Inhumane hat viele Gesichter – eins davon ist die plaudernde Partyvisage samt Plapperzunge, die alles in die Breite schwatzt und, sei es nur aus Furcht vor Entdeckung der eigenen Flachheit, jede potentielle Tiefe unterbindet. Es winden sich die Hirne, es singt der Rundfunkchor: Je weicher die Birne, desto härter ’s Brett davor.

Am erstaunlichsten an der ganzen Angelegenheit aber war, daß niemand abließ zu jammern, »friedliche und fröhliche junge Menschen hätten doch nur feiern und ihren Spaß haben wollen« – obwohl die sich den von ein paar Abgängen doch gar nicht verderben ließen. Die unnz!-unnz!-stumpfe Technomasse leugnet ja nicht, daß es Kollateralschäden gibt – und überläßt das händeringende Bedauern darüber den professionellen Glitsch- und Glibberkomödianten aus Politik und Medien. Die ihrerseits dann große Gefühle entdecken für Leute, denen nur eine Rolle zugedacht ist: die von Brot-und-Spiele-Empfängern.

Und die sich das ja auch gefallen lassen: »Unterstützt von seiner Lebensgefährtin Sandy Meyer-Wölden, McFit und Bild.de« war Oliver Pocher aufgeboten, bei der Love Parade zu moderieren. »Ein Traum wird wahr: Ich werde aus dem Auge des Hurrikans der wummernden Bässe die größte Party der Welt in die Wohnzimmer bringen.« Verkündete Pocher, Kretin aus Herkunft, Neigung und Profession. In dieser Kreatur ist die Gemeinheit und Niederträchtigkeit einer ganzen WM-Fanmeile gebündelt.

...
http://www.jungewelt.de/2010/07-26/017.php

bodenlos

Ein Artikel über und zu Rainer Schaller, den "knallharter(n) Geschäftsmann", Chef von MCFit und Veranstalter der
Loveparade:

http://www.fr-online.de/panorama/spezials/katastrophe-von-duisburg/-schaller-hat-angst-verbreitet-/-/4512198/4530462/-/index.html

Ein Vergnügen ist es offensichtlich nicht, bei ihm zu arbeiten (überrascht sicher nicht). Qualifikation ist nicht gefragt:  Einweisung in die Tätigkeit
teils über Video... . ::)

ThePoor

http://www.rp-online.de/niederrheinnord/duisburg/loveparade/Untersuchungsausschuss-nicht-ausgeschlossen_aid_890096.html

In einem Bericht für den Innenausschuss des Landtags erhebt die Stadt Duisburg schwere Vorwürfe gegen den Polizeieinsatz bei der Loveparade. Auch die Opposition wirft der Polizei taktische Fehler vor. CDU und FDP schließen einen Untersuchungsausschuss nicht aus

*

Love-Parade-Aufarbeitung
...und schuld bist du!

Von Andrea Brandt und Jörg Diehl
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,710193,00.html
Auf dem Video der Überwachungskamera 13 ist allerdings zu sehen, dass die dort stehenden Wagen keine unmittelbaren Auswirkungen auf die Entstehung des tödlichen Gedränges gehabt zu haben scheinen.

Video Überwachungskameras http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,710141,00.html
hmhm
.... keine Flucht...  ne abkürzung


Aloysius

Zitat von: Aloysius am 12:34:19 Sa. 31.Juli 2010
Exakt. Mit anderen Neuigkeiten kann Schwarz-Geld derzeit ja nicht punkten, da sind die Leichen von Duisburg ein glücklicher Umstand.

Die paar Groschen für einen schmalzigen Kranz sind gut investiert.

Wenn alles gut läuft, gibt es noch ne Flut oder ein Stollen stürzt ein, wird alles gern genommen.

Und was lesen wir heute in den Nachrichten? Genau, hier kommt wie bestellt die Flut:

http://www.welt.de/vermischtes/article8884067/Lage-bei-Neisse-Hochwasser-weiter-katastrophal.html

Mir tun alle Geschädigten sehr leid, aber wir können versichert sein, Bundesangie und der Chris werden asap da aufschlagen und das Ganze ausweiden wie eine Weihnachtsgans
Reden wir drüber

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