AUFRUF ZUR BUNDESWEITEN ERWERBSLOSENDEMO

Begonnen von Revolutzer, 14:48:27 Di. 03.August 2010

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Thomas_Kallay

Zitat von: Mario Nette am 22:32:03 So. 15.August 2010
Also ich kann mir nicht helfen: Ich habe ein Problem damit, dass Beistand leisten, Widerspruch schreiben etc. zum Kampf gegen Hartz IV hochstilisiert wird. Und zwar aus folgendem Grund: Die Änderungen an den diversen Gesetzbüchern zur Einführung von Hartz IV waren ja gerade, was Hartz IV ausmachte. Die in den nächsten Jahren dann weiter erfolgten Änderungen waren meist gerade nicht positiv für die Betroffenen, also Hartz-IV-Updates. Nun kann ich natürlich gut nachvollziehen, dass, wenn eine Entscheidung von Amts wegen gefällt wird, für die es keine rechtliche Grundlage gibt, man dagegen angeht. Ich kann aber nicht verstehen, wie man GEGEN Hartz IV kämpft, wenn man doch z. B. über einen Widerspruch fordert, dass das, was in den diversen Hartz-verseuchten Sozialgesetzbüchern steht, umgesetzt wird, als Minimalkonsens sozusagen. Beispiel: Im Gesetzbuch steht, die angemessen Miete muss übernommen werden, die ARGE übernimmt aber nur einen nicht näher erläuterten Betrag, man widerspricht und verweist dabei auf das SGB II - wo ist da der Kampf gegen Hartz IV? Es ist doch dann gerade erst einmal nur ein Kampf für die rechtlich unangreifbare Umsetzung von Hartz IV.

Wir, die wir rechtlich kämpfen, kämpfen gegen das gesamte System Hartz-IV. Denn zum System gehört es ja, auch, selbst die Teile des verfassungswidrigen SGB II, die brauchbar sind, zum Nachteil der Betroffenen zu beugen.

Würden viel mehr sich rechtlich wehren, hätte der Staat ein weit größeres Problem, als z.B. mit lauen Demos.

Leider gibt es viele (vielleicht ja bezahlte) Dummköpfe, die, weil sie selbst da (vielleicht absichtlich) nicht durchblicken, auch andere davon (absichtlich, weil im Interesse des Staates) abhalten, sich profund rechtlich zu wehren oder sich dabei helfen zu lassen. Zudem wäre die bundesweite Organisation tauglicher rechtlicher Gegenwehr viel einfacher zu bewältigen, als die ewigen Aufrufe zu "bundesweiten Großdemos", bei denen dann vielleicht 2.000 Peoples erscheinen...

Wenn aber schon große Erwerbslosenforen mit Mitarbeitern von allerlei Behörden durchseucht sind, und die Foren-Betreiber dagegen nicht nur nichts tun, sondern sogar Preise von denen entgegen nehmen, die Hartz-V geschaffen haben und umsetzen, tja, dann braucht man sich auch nicht wundern, daß es keine bundesweit organsierte rechtliche Gegenwehr gegen Hartz-IV gibt...

Etwas ähnliches gilt auch für DIE LINKE, die es leider im Westen Deutschlands nicht gebacken bekommt (oder nicht gebacken bekommen will), eine funktionierende Basisgegenwehr gegen Hartz-IV aufzubauen...

Ok, man könnte als Betroffener ja auch in eine ARGE gehen, und alles klopfen, was nach Sachbearbeiter riecht. Dafür wird man aber eingesperrt, und das zu Recht, denn Gewalt ist auch dann keine Lösung, wenn man gegen ein Unrecht wie Hartz-IV, umgesetzt durch die Staatsgewalt, angeht.

Und wenn nun Massen in ARGEn gehen und dort SBs klopfen würden, würde der Staat mit MEK, SEK, GSG9 und wie sie alle heissen, auffahren, und alle jene erschießen, die klopfen. Macht also auch keinen Sinn - oder will hier etwa jemand Bürgerkrieg mit tausenden von völlig sinnlosen Toten????

Denk mal ja nicht, Mario Nette, daß ich nicht oft die Faust in der Tasche habe. Aber: ich habe Familie, was soll aus der werden, wenn man mich einsperrt, weil ich einen SB geklopft habe? Mal davon abgesehen, daß sowas eh der totale Vollblödsinn wäre?

Nee, der rechtliche und legale Kampf ist sehr wohl auch ein Kampf, nur eben mit anderen "Waffen", als die Demo auffer Straße oder physische Gewalt. Demos müssen auch sein, daß habe ich mittlerweile auch kapiert.

Solange sie aber von Laien und Selbstdarstellern "organisiert" werden, so daß die Demos zu Lachnummern in den Büros unserer Gegner verkommen, machen Demos eben keinen Sinn. Ich kapiere eh nicht, warum man nun aufs Land nach Oldenburg will, anstelle, zusammen mit Leuten, die etwas davon verstehen (und ich gehöre nicht zu denen...) häufiger und dafür zentral wirklich große Demos in Großstädten zu organisieren, Schwerpunkt z.B. Berlin o.ä.

Zentral organiserte Demos mit zentraler Anreiseorganisation und auch Klärung der Anreisekosten bzw. kostenlose Transportgestellung - denn welcher Hartzi hat schon Geld übrig, dauernd auf Demos zu fahren?

Zitat von: Mario Nette am 22:32:03 So. 15.August 2010Ich will damit jetzt nicht suggerieren, ich würde eine Latschdemo als ultimative Kampfform gegen Hartz IV betrachten - ganz sicher nicht. Es ist eine Form, sich ablehnend zu äußern. Ich könnte auch ein nicht näher bezeichnetes, für IT-Dienste bestimmtes Objekt in Nürnberg mit nicht näher bezeichneten Mitteln "angreifen" und somit versuchen, die komplette Umsetzung von Hartz IV zu boykottieren. Aber sowas, lieber BND, Verfassungsschutz und Co., tue ich nicht und plane ich auch nicht, also spart euch die Mühe.

Na komm, mach ma halblang. Wenn es die reale technische Möglichkeit gäbe, die z.B. IT-mäßig großflächig platt zu machen, so wäre das längst passiert.

Eher schiessen die sich selber ab mit ihrem Flickwerk namens A2LL...

Grüsse,
Thomas

HpunktBpunkt

Ich würde mich auch liebend gern an Demos gegen H4 beteiligen, doch wie zuvor schon mehrmals erwähnt ... Klein-Demos in irgendeinem kleinen Kaff nützen niemandem, verfehlen die gewünschte Wirkung und allein durch laienhaft organisierte Aktionen dieser Art erreicht man eher das Gegenteil, nämlich Lächerlichkeit.
Man muss ja nicht gleich Steine werfen oder Scheiben einschlagen, aber ich vermisse die offengezeigte Wut im Bauch.

Hier bei uns im "beschaulichen" Gelsenkirchen wüsste ich allerdings auch nicht, wem ich meine Wut zeigen sollte und nach Berlin komme ich allein schon aus finanziellen Gründen so schlecht. Ich habe mittlerweilen genug Wut angesammelt, aber wohin damit?

Letzte Woche zum Beispiel: im laufe der 5 Jahre H4 haben sich bei mir Probleme und Fragen ohne Ende gestaut (gesünder wird man davon bekanntlich auch nicht wirklich, also verschiebt man vieles in der Hoffnung, dass es ist ja doch alles nicht so schlimm ist, wie es aussieht) - nun wurde es aber doch recht brisant und man gab mir den Tipp, ich sollte mich von der Caritas beraten lassen.
Ergo packte ich meinen kompletten Wust an Ordnern mit Leistungsbescheiden, Widerspruchs- und Forderungsschreiben von der Leistungsabteilung, Krankenhausberichten u.s.w. und auf zur Caritas, die bekanntlich grad Erwerbslosen mit Rat und Tat zur Seite stehen soll ...

Ich muss sagen, das Ambiente war schon sehr einladend, rechts der Eingang zum sog. Job-Cafe, in dem sich ein paar Arbeitslose zum gemeinsamen Frühstück versammelten und links das nette kleine Büro mit grösserem Meeting-Raum... ich wurd von einer, wie soll ich sagen... etwas unfreundlichen Dame ins Büro geholt, ich bekam nen Kaffee und das Gespräch...

Sie machte sich ein paar Notizen, Name, Anschrift, BG-Nr.  u.a. auch,  wer mein Sachbearbeiter ist, für den Fall evtl. Nachfragen .... mir wars irgendwie nicht ganz koscher und so rückte ich mit meinen Fragen erstmal noch nicht raus, sondern in Anbetracht der Tatsache, dass mir das alles zu formell festgehalten wurde, fragte ich vorsichtshalber nach, was das sollte, zumal ich nur erstmal eine normale Beratung wünschte und ob das, was wir miteinander reden auch "unter uns" bleiben würde.
Daraufhin versicherte mir die gute Frau hoch und heilig... alles bliebe in diesen 4 Wänden und sie unterliege ja der Schweigepflicht ... *gg ...
ich weiss jetzt nicht, wer sich mehr wie ein Wurm gewunden hatte, sie oder ich.... jedenfalls fiel es mir immer noch nicht leicht, mit meinen Fragen zu kommen und so lenkte ich das Gespräch erstmal in etwas seichtere Gewässer, meine Unterlagen liess ich immer noch in der Tasche und meine Faust in der Jackentasche, denn ... ich wurd das Gefühl nicht los, dass da was nicht stimmte....
Also fragte ich dann erstmal nur, was jetzt mit meinem Sohn wäre, Schule ist beendet, er macht Zivi und ob er dann noch Ki-Geld-berechtigt wäre .... darauf Sie wiederum, ohhh, damit ist sie auch überfragt, sie wollte sich weiter erkundigen und ... ich möchte doch bitte noch den Zettel unterschreiben... eine Vollmacht.... die sie von ihrer Schweigepflicht entbindet und das Recht hat, Anfragen bei Ämtern, Ärzten und Behörden zu machen ;o)) .... nun ja ... auf meine Frage, dass ich mich jetzt irgendwie hintergangen fühlte, versuchte sie mich zu beruhigen, und das wäre nicht so, wie es aussähe... sie bräuchte meine Unterschrift ja auch nur, um ihre Beratungszeit nachzuweisen...

Wie ich schon befürchtete, ich hab die Unterlagen umsonst mitgeschleppt und beliess es bei meiner recht belanglosen Frage nach dem Kindergeld. Kurz bevor ich ging, hab ich noch ein wenig Frust abgelassen in Bezug auf die ewigen Einladungen, die meine Söhne in regelmässigen Abständen erhielten und warum die Kinder immer wieder gefragt wurden, was die Eltern machen, welche Staatsbürgerschaft und wie lange schon deutsch u.dgl. ... darauf hatte sie auch keine wirkliche Antwort und dann ging ich... mit ner Menge Wut im Bauch.

Wo soll ich meine Wut denn ablassen, wem kann man noch vertrauen und immer die ewige Frage, wie kann ich mich gegen diese ganze Scheisse effektiv wehren...

Eivisskat

Hallo bei CD, @H.B.!

ZitatHier bei uns im "beschaulichen" Gelsenkirchen wüsste ich allerdings auch nicht, wem ich meine Wut zeigen sollte und nach Berlin komme ich allein schon aus finanziellen Gründen so schlecht.

Zu den Groß-Demos werden von Gewerkschaften/Die Linke/Attac aus sehr vielen Städten Transporte und Bus- & Bahnfahrten, Mitfahrgelegenheiten zu sehr günstigen Preisen organisiert, die für ALGII-Betroffene auch noch einen Rabatt haben. Bestimmt wird es diese für die Demo im September in Berlin wieder geben, mal drauf achten.

Ansonsten habe ich nicht ganz verstanden, warum und wozu du dich ausgerechnet bei der Caritas beraten lassen wolltest.  ???

Dort sitzen inkompetente Leute, die H4 befürworten und der Arge zuarbeiten. In dem "Arbeitslosenkaffee" sind garantiert 1€-Jobber eingesetzt, die dort als wandelnde Geldautomaten monatlich Einnahmen in die Kassen der Einrichtung spülen, selber aber absolut nix von dieser für ihre berufliche Zukunft erwarten können, wie ja schon diese unfreundliche Person in der sog. Beratung beweist.

Schreib' doch mal (in einem neuen Thread, nicht OT in diesem), worum es bei dir geht. Hier gibts viele User, die sich sehr gut in dem Problem H4 auskennen und schon Vielen wesentlich besser geholfen haben, als diese staatlichen Stellen und gemein-nützigen Einrichtungen (deren meist gute Arbeit für Alte & Kinder ich nicht absprechen will...).

Auch eine Erwerbslosen-Ini in deiner Stadt kann bestimmt nützlich sein, die bietet meist auch eine Begleitung zu Ämtern und Beratungen an, damit dir nicht allein und ohne Zeugen die schlimmsten Dinge an den Kopf geworfen werden.

Im Übrigen wäre es schön, wenn du Absätze in deinen langen Text einbauen würdest, damit mensch ihn besser lesen kann, ich glaube, das geht auch noch nachträglich!  :)


Mario Nette

Nee Thomas, so ganz bringen wir beide das wohl nicht zusammen, oder? ;D Zu dieser speziellen Demo will ich auch weiter kein Wort verlieren, aber zur Gegenwehr.

Ich versuche mal, es mit noch einem Beispiel zu bebildern: Vielleicht erinnerst du dich an den Fall vor ein paar Jahren, als sich jemand um jeden Preis in einen Ein-Euro-Sklavenjob einklagen wollte - letztendlich ohne Erfolg. Da steht also im SGB, gebt den Leuten fünf Stockhiebe, wenn sie die Voraussetzungen dafür erfüllen. Kriegen sie ihre Stockhiebe nicht, können sie - wir leben ja in einem Rechtsstaat - diese einklagen. Ey hallo? Ja sicher, es war Gegenwehr, Widerstand gegen die Entscheidung der Hartz-IV-umsetzenden Behörde. Aber als Widerstand gegen Hartz IV will ich sowas nicht akzeptieren.

Ich habe in meiner Kritik auch nicht speziell auf deinen Klagemarathon abheben wollen, denn in deinem Fall erlaube ich mir, es differenzierter (wenn auch nicht weniger kritisch) zu sehen: Du hast nicht gefordert, was explizit im SGB steht, sondern EINEN Baustein von Hartz IV zur möglichst sachlichen Diskussion bringen wollen. Letzten Endes führt deine Klage jetzt zu einer erneuten Abänderung der Sozialgesetzbücher. Und die Nachrichten der letzten Wochen müssen mich da in meiner Beobachtung bestätigen, dass dieses Hartz-IV-Update auch nicht unbedingt dazu beitragen wird, dass Hartz IV erträglicher wird (vor allem deswegen, weil es wohl wieder ein Änderungspaket wird). Man hätte vor Klageerhebung natürlich dem Staat unterstellen können, dass er im Falle eines für ihn negativen Urteils tricksen wird; und man wäre der Realität damit wohl leider sehr nahe gekommen. Dann hätte man sich die Klage sparen können. Hast du aber nicht, du verfolgtest das Prinzip Hoffnung. Oder Einsicht. Oder sachliche statt politischer Entscheidungen. Eben optimistisch. Das legt dir vermutlich auch keiner ernsthaft zur Last :)

Auch als eine Art Kampf gegen Hartz IV beziehungsweise einen Baustein davon kann man den Aufruf für ein Sanktionsmoratorium verstehen, denn auch dabei soll eine Diskussion angestoßen werden, während deren Verlaufs Sanktionen nicht vollzogen werden sollen. Das würde aber nicht auf rechtlichem Weg, sondern als gesellschaftliches Übereinkommen geschehen. Würde also eine ARGE während der Diskussion weiter sanktionieren, wäre sie zwar echt 'n Ober-A...loch-Verein, rechtlich wären ihre Sanktionen aber soweit gedeckt. Die Revolution steht in keinem Gesetzbuch, sie beginnt im Kopf.

Mario Nette

HpunktBpunkt

Hallo Elvis,
vielen Dank erstmal zu deiner Reaktion zu meinem kleinen Kommentar, wie du siehst, bin ich deinem Tipp gefolgt und habe Absätze eingefügt (jaja ...ich weiss, dass sie ihre Daseinsberechtigung haben *gg)

Und zur Frage, warum ich mich an die Caritas gewandt hatte... nun ja... sie wurde mir als solche so nicht genannt, sondern als Job-Cafe, Beratungsbüro für Arbeitslose (was oder wer dahintersteckte, hab ich auch erst gelesen, als ich schon direkt vor der Tür stand).
Bei einer hiesigen diakonischen Beratungsstelle war ich auch schon, wurde sogar ohne Formalitäten beraten - so gut es ging -, der Mann war dort auch nicht ganz unkompetent, allerdings resignierte er dann doch bei der Anzahl meiner etlichen Bescheide und sonstigen Schreiben der ARGE.

Zu meinen konkreten Fragen schreib ich also in einem eigenen Thread etwas, wie du schon empfohlen hattest ....

Danke schön nochmals

lg Heike

 

Thomas_Kallay

Zitat von: HpunktBpunkt am 01:23:26 Mo. 16.August 2010
Letzte Woche zum Beispiel: im laufe der 5 Jahre H4 haben sich bei mir Probleme und Fragen ohne Ende gestaut (gesünder wird man davon bekanntlich auch nicht wirklich, also verschiebt man vieles in der Hoffnung, dass es ist ja doch alles nicht so schlimm ist, wie es aussieht) - nun wurde es aber doch recht brisant und man gab mir den Tipp, ich sollte mich von der Caritas beraten lassen.

Liebe/r HpunktBpunkt,

sorry, aber im Internet kann man es mittlerweile an jedem Baum nachlesen, daß Caritas und Diakonie nicht beraten, sondern nur verraten. Denen geht es einzig und allein darum, aus dem Heer jener Unwissenden, die zu ihnen kommen, jene rauszufiltern, die dumm genug sind, sich für 1-Euro-Jobs in den Alten- und Pflegeheimen der Kirchen anheuern zu lassen.

Dann muß ich Dich fragen, warum Du nicht nach einer örtlichen oder örtlichen nahen Erwerbslosen-Ini suchst, da gibt es z.B. eine sehr gute Suchmaschine bei Tacheles: http://www.my-sozialberatung.de/adressen

Such doch bitte da nach solchen Stellen, die von Erwerbslosen ehrenamtlich für Erwerbslose betrieben werden, und wende Dich dahin.

Schließlich bleibt zu fragen, warum Du nicht längst zu einem wirklich probaten Mittel der Gegenwehr gegriffen hast, in dem Du Dich zu Terminen bei ARGE & Co. stets nur von mindestens zwei Personen als Beistände gemäß § 13 Abs 4 SGB X begleiten lässt. Sind nämlich Beistände dabei, sind die ARGE-Fuddels schon mal viel vorsichtiger und lügen und tricksen weit weniger herum. Auch das Thema Beistände wird im Internet an jedem Baum diskutiert.

Schließlich machen auch viele, vielleicht ja auch Du, den Fehler, und reden und telefonieren viel zu viel mit den ARGE-Fuddels. Gespräche inner ARGE haben allenfalls dann sinnvollen Beweiswert, wenn Du (sachkundige!!!) Beistände (Mehrzahl!!!!) dabei hattest. Telefonate bringen gar nichts. Das einzige, was effektiv auch vom Beweiswert her etwas bringt, ist sachkundiger Schriftwechsel jeweils gegen Empfangsbescheinigung.

Falls Du nun fragst: ja, woher und wie sollste das alles gebacken bekommen, ist die zwar harte, und fast schon zynische Antwort die: lernen, lernen und nochmals lernen. Du musst Dir Dein Umfeld eben so organisieren, daß Du stets Zugriff auf sachkundige Leute hast (also Mitglied einer Ini werden, und selbst eben auch Sachkunde erarbeiten) und eben auch lernst, alles schriftlich zu machen.

Du musst endlich lernen, Dich adäquat zu wehren.

Sorry wirklich, aber so isses nunmal.

Alles Gute und beste Grüße
Thomas

Thomas_Kallay

Hi Mario Nette,

über Meinungen will ich mich nicht streiten.

Tatsache ist jedoch, daß diese ganzen Aktionen, also Sanktionsmoratorium, bedingungsloses Grundeinkommen (auch, wenn man darüber ernsthaft nachdenken muß) und eben Demos bisher nichts gebracht haben, denn es änderte sich nichts dadurch. Dies deshalb, weil das alles nur im Internet statt findet. Die Masse der Erwerbslosen aber hat kein Internet - und jene, die es haben, benutzen es häufig nicht für soziale oder sozialrechtliche Recherche.

Deine Gegenantwort wird jetzt sein, daß der juristische Weg auch nichts brächte.

Dem aber ist nicht so.

Die wenigen, die es gewagt haben, zu klagen, und jene, die es weiter tun, haben bisher viel für die Mehrheit der Nicht-Kläger und Schweiger und Dulder heraus geholt.

Im kleinen, wie im großen.

Hätten viel mehr geklagt, was ich z.B. seit 2004 angeregt hatte und dafür ausgelacht wurde, hätte sich juristisch noch viel mehr stemmen lassen.

Am lautesten gelacht haben übrigens die, die heute sinnlose Mini-Demos als "bundesweite Großdemos" veranstalten, und die heute in ihren Erwerbslosenforen Mitarbeiter der Behörden in "Redaktion" und in den Diskussionsbereichen als "mitwirkende Gäste" haben...

Deine Gegenantwort wäre dazu wohl trotzdem: würden mehr bei den Demos usw. mitmachen, würde dabei auch mehr herauskommen.

Es würde sicherlich mehr Öffentlichkeit dabei herauskommen, und Öffentlichkeit kann durchaus Druck ausüben auf jene, die den Scheiß Hartz-IV uns allen antun. Nur: selbst jene Erwerbslosen, die Internet haben UND in Foren lesen, gehen ja schon nicht zu den Demos. Warum wohl, Mario?

Denn rechtlich verbindlich ist es nicht, was Demos bewirken könnten.

Die Kombination aus guten, großen Demos und breitflächiger rechtlicher Gegenwehr dürfte viel eher die richtige Mischung sein.

Ich glaube ferner, daß wir derzeit eine Menge dummes politisch-mediales Getöse erleben, von wegen Gutscheine für Kinder und so, daß aber letztlich in der Realität es zu ordentlichen Erhöhungen der Regelsätze für Erwachsene und Kinder kommen wird.

Denn daß höchstrichterlich festgestellt wurde, daß die bisherigen Regelsätze für Erwachsene und Kinder völlig falsch bemessen waren, ist ein Erfolg vor dem Bundesverfassungsgericht gewesen.

Ein zweiter, daß die Neubemessung in transparenter, nachvollziehbarer Form angeordnet wurde. Und da sagen alle Zahlen, die auf Basis des Urteils des BVerfG vom 09. Februar 2010 mittlerweile von dritten Stellen (Böker und andere) und anhand bisheriger EVS bisher neu berechnet wurden, daß schon 2005 der Regelsätze für Erwachsene und Kinder weitaus höher hätten sein müssen.

Also wird - auch wenn sie es jetzt öffentlich vehement abstreitet - die Regierung aufgrund des Urteils des BVerfG die Regelsätze ab spätestens 01. Februar 2011 deutlich erhöhen. Und sie werden dabei kein Heckmeck machen, also etwa einerseits erhöhen, und dafür woanders kürzen. Und die bescheuerten Guthabenkarten wird es auch nicht geben.

Dies alles könnten große, gut vorbereitete und sauber durchorganisierte Demos massiv unterstützen - wenn es solche gut vorbereitenen Demos denn gäbe, und ihre Betreiber nicht unterlaufen wären durch U-Boote unserer Gegner...

Leider ist es aber anders.

Leider.

Grüße,
Thomas

Ratrace

Ich bin des Argumentes müde, daß das Insistieren auf sein Recht, welches etwa durch Formulierungsunschärfen im SGB II verwässert wird zu ungunsten der Betroffenen, kein Widerstand gegen Hartz IV sei.

Das gesamte Rechtskonstrukt, was unter dem Label "Hartz IV" firmiert, ist derart konstruiert, daß - grob formuliert - dem Sachbearbeiter in der ARGE so etwas wie eine Allmacht per Gesetz zugeschrieben werden sollte, mit möglichst ausuferndem Interpretationsspielraum für den Schergen.

Seit 2005 wird Hartz IV eben auch durch die Masse an Klagen vor den Sozialgerichten immer wieder korrigiert, und zwar meist nicht im Sinne der Erschaffer. Alleine schon die Revisionen, die der ursprüngliche ALG-II-Antragsbogen durchlief, ließ klar erkennen, daß man es nicht mit einem durchdachten und schon gar nicht mit einem sozialstaatlich legitimierten Gesetz zu tun hat. Nach wie vor ist die Demontage von Hartz IV überfällig, aber das nur am Rande, da das zumindest in diesem Forum Konsens ist.

Das Bestehen auf die eigenen Rechte, das Behindern der Behördenmaschinerie, die Konfrontation der Schergen mit Betroffenen, die sich besser auskennen als die in den Ämtern und ARGEn sitzenden Berufssadisten, das Ausnutzen aller Möglichkeiten, die man hat als Betroffener, das Sich-Nicht-Biegen-Lassen, das Erkämpfen von Rechten, die jenseits des SGB II fixiert sind, aber durch das SGB II illegalerweise beschnitten werden sollen, ergo die deutliche Beschneidung der Sachbearbeiter-Allmacht ist klarer Widerstand, zumindest ein wichtiger Teil. Im Kleinen gedacht heißt das schon: Wenn man dafür sorgt, daß der Sachbearbeiter mit einem RICHTIG viel Arbeit und Ärger hat und nicht den nächsten Fall und vor allem Menschen direkt "rannehmen" kann, um seine widerwärtigen Spielchen zu spielen, dann ist bereits etwas gewonnen.

Irgend jemand in diesem Forum hat oder hatte als Avatar das Bild eines Räderwerkes, welches durch eine kleine Maulzange, die jemand hineingeworfen hatte, blockiert wurde. Das paßt ganz gut dazu, finde ich.

Demos können das auch sein. Wenn ich beispielsweise das Ergebnis der bisherigen Demos gegen Hartz IV vergleiche mit dem, was Thomas per Klage beim BVerfG erreicht hat, muß ich zwar feststellen, daß Thomas' Weg (bislang) der effektivere ist. Das schließt Demos aber definitiv nicht aus. Im Grunde ist NICHTS ausgeschlossen, was dem System Hartz, aber - und das fällt leider oft unter den Tisch - dem Blutkapitalismus, der weltweit Menschen und Gesellschaften teilweise zu Tode schändet, Einhalt gebietet.

Auch das Dazwischenfunken bei einer mitgehörten Diskussion (z. B. im Bus, in der Bahn), die außer den üblichen neoliberalen Gedankenmüll nichts enthält, gehört dazu. Auch der Boykott von Zeitungen wie der BLÖD, aber auch von Zeitungen und Zeitschriften, die sich nicht ganz so deutlich, aber nicht weniger eindeutig positionieren, wie z. B. LOCUS und ähnliche Käseblättchen. Oder auch der Boykott von Läden, die ihre Angestellten mies behandeln und bezahlen. (So weit man das eben tun kann - kein Transfergeldempfänger muß ein schlechtes Gewissen haben, wenn er Lebensmittel billig kauft.) Auch der Boykott der GEZ, der Lebensader der Öffentlich-Rechtlichen Verblödungsmaschine, gehört dazu. Und ein Bewußtsein dafür, was man XY konsumiert, warum man XY das konsumiert, ob man XY braucht und woher die Ware XY kommt. Die Liste ist endlos. Und damit sich keiner angepißt fühlt: Ich bin da auch nicht perfekt, aber ich tue jeden Tag mein Bestes.

Ich hoffe, es wird klar, was ich meine: Der Widerstand gegen Hartz IV ist so facettenreich wie die Auswirkungen von Hartz IV selber. Selbiges gilt natürlich auch und insbesondere für den Kapitalismus.

Man sollte nicht die eine Widerstandsform gegen die andere ausspielen. Jeder Treffer ist gut, egal, ob am Kopf oder Knie.
Das einzig Freie im Westen sind die Märkte.

HpunktBpunkt

nochmal Hallo an Elvis und Thomas,

ich hab mich grad (etwas spät, aber immerhin !) mal bei Google kundig getan und eine Arbeitslosenselbsthilfegruppe hier in GE gefunden, habe diese auch soeben kontaktiert.

Natürlich versuche ich schon seit längerem Kontakte mit "Gleichgesinnten" zu schaffen, was mir aber durch pers. Umstände nicht immer wirklich leicht fällt. Ebenso schaute ich schon in anderen Foren nach Informationsaustausch/Hilfestellungen, genauso wie ich auch hier oft mitgelesen hatte (dabei ist es schon gar nicht sooo einfach mitten in ein Thema hineinzuplatzen). Zum anderen habe ich persönlich auch zwischenzeitlich mitbekommen, dass nicht jedem zu trauen ist ... von wegen "Feind hört und liest mit".... außerdem denk ich mir, dass viele H4-Fragen nicht immer allgemein betrachtet werden und somit auch nicht allgemein beantwortet werden können - von gewisser Brisanz mal ganz abgesehen. Weiterhin habe ich auch leider die Erfahrung gemacht, dass Fragen bezügl. diverser H4-Probleme in anderen bekannten Foren nur bedingt hilfreich beantwortet werden, sondern eher im Gegenteil dahingehend, dass es meist bei erhobenen Zeigefingern und Zurechtweisungen blieb. Es ist mir allerdings auch klar, dass keine juristischen Antworten gegeben werden können, was ich mir aber schon manchmal erhoffe und was mir persönlich auch in gewisser Weise helfen könnte, wäre zumindest Verständnis für bestimmte Situationen, die einen erst in diese Lage gebracht haben. Bestimmt sehen das andere genauso wie ich.

lg
Heike

spreewaldrac

@ Thomas Kallay:

Es freut mich zu lesen, dass Du es inzwischen auch als (Teil)erfolg ansiehst, was Du in Karlsruhe erreicht hast. Kurz nach dem Urteil war das ja mal anders. Ja ich weiß, der Frust ... Ich gehe fest von einer Erhöhung der Regelleistungen aus. Ganz ohne Tricksereien und Manipulationen wird es allerdings auch diesmal nicht abgehen, vermute ich. Nur: Man wird nicht mehr ganz so dreist verfahren (können) wie früher.

@all:

Mit den unabhängigen Erwerbsloseninis ist das so eine Sache. In den Ballungszentren funktioniert das in aller Regel. Auf dem flachen Land sieht es oft sehr düster aus. Hier bei uns gibt es in weitem Umfeld nichts dergleichen. Zur Auswahl steht im Grunde der Arbeitslosenverband Deutschland und die Caritas.

Der Arbeitslosenverband ist zumindest bei uns in der Region ein Totalausfall. Die stellen als "Berater" EEJobber ein, die max. 6 Monate dabei sind - falls überhaupt. Kompetenz zum SGB II kann man da nicht erwarten. Außerdem werden diese Hanseln wohl kaum ihren Mund aufmachen, da sie weiter in voller Abhängigkeit der ARGE sind. Das Schlimmste war aber: Die Regionalleiterin des Arbeitslosenverbandes hatte früher über Jahre hinweg ihre Stelle via Arbeitsbeschaffungsmaßnahme (ABM) finanziert bekommen. Was glaubt ihr wohl, wie unabhängig diese Frau war?

Die Caritas als Organisation insgesamt profitiert auch vom System Hartz 4. Das ist ganz klar. Was die Beratung hier vor Ort angeht, kann man aber nicht meckern: die einzige kompetente Ansprechstelle zum SGB II in weitem Umfeld, und besser als die Rechtsanwälte in der Gegend. Auch handelt es sich um keine EEJ-Stelle, sondern um eine SV-pflichtig angestellte, studierte Dipl. Sozialpädagogin, die das Herz am rechten Fleck hat.


Thomas_Kallay

@spreewaldrac und @all,

wir gehen zwar langsam, aber sischer off topic, jedoch möchte ich auf Deine, spreewaldrac, Zeilen hier antworten.

Zitat von: spreewaldrac am 15:32:01 Mo. 16.August 2010
@ Thomas Kallay:
Es freut mich zu lesen, dass Du es inzwischen auch als (Teil)erfolg ansiehst, was Du in Karlsruhe erreicht hast. Kurz nach dem Urteil war das ja mal anders. Ja ich weiß, der Frust ... Ich gehe fest von einer Erhöhung der Regelleistungen aus. Ganz ohne Tricksereien und Manipulationen wird es allerdings auch diesmal nicht abgehen, vermute ich. Nur: Man wird nicht mehr ganz so dreist verfahren (können) wie früher.

Ich denke, ich hätte am und nach dem 09. Februar 2010 schon anders reagiert, wenn nicht der ganze Zirkus nebenher gelaufen wäre (also Probleme mit den Anwälten, Attacken auf meine Familie persönlich und physisch, sowie Attacken auf mich per eMails und Telefon, und eben der Medienzirkus). Ich kann Euch verraten, daß dieser ganze Hype, der da lief, echt derbe streßt... ;)

Heute, nachdem ich das Urteil seit Monaten fleissig lese und nachvollziehe - fettisch bin ich damit immer noch nicht - seh ich das anders, und sehe bestimmte Dinge auch so, daß die Richter des BVerfG so gaaaanz neoliberal ja gar nicht waren, sondern die Regierung sehr mächtig nicht nur eins, sondern sogar zweie ordentlich aufs Haupt bekommen hat mit dem Urteil.

Manche Stellen im Urteil lese ich immer wieder aufs Neue, und ich muß sagen, daß das Urteil durchaus gut für uns Hartzis ist, und für den, der sich an guter juristischer Literatur erfreuen kann, ist das Urteil zudem auch ein kleines Kunstwerk.

Trotzdem ist es nicht nur nicht ausreichend, sondern verfassungsbezogen auch rechtsfehlerhaft, mal von der letztlich doch niedrigen sozialen Haltigkeit zu Gunsten der neoliberal-rechtskonservativen Regierung ganz zu schweigen. Also tu ich was dagegen und geh vor die Europäischen Gerichtshöfe.

Nur: ich bin halt auch nur ein Menschlein, zudem eines, das nicht mehr gesund ist, und das sehr viel Scheisse im Leben gesehen hat, und sich zwar ein dickes Fell hat wachsen lassen können dadurch, dafür aber an sich selbst miterleben mußte, wie die Wut, der Zorn und der häufigere Wunsch, doch mal ne Axt zur Hand zu nehmen, ebenfalls gewachsen sind. Sowas zivilisiert unter einen Hut zu bringen, ist nicht einfach.

Vor allem dann nicht, wenn man von einer Meute Reporter mit Mikros und Kameras in allen denkbaren und undenkbaren Größen umzingelt wird, die einem mehr Löcher innen Brauch fragen, als man selbst Haare darauf hat ;) Und wenn dann noch Trouble in the family dazu kommt, hat eben auch einer wie ich denen einen oder anderen Durchhänger, und kommuniziert das dann auch, weil ich mir Gedanken darüber mache, daß ich die vielen Leute, die Widersprüche und Klagen laufen haben, wenigstens informieren muß...

Sollte es zu Verhandlungen vor den Europäischen Gerichtshöfen kommen, werde ich es wieder so machen, wie weiland am 20. Oktober 2009 vorm BVerfG bei der Verhandlung, also Interviews allesamt rundweg ablehnen und schweigen wie ein Grab.

Aber auch damit stehe ich in Konflikt.

Mir wurde von vielen Seiten zigmal vorgehalten, daß ich doch nun eine "Gallionsfigur" für die Erwerbslosen sei, das sagten mir sogar Reporter am 20. Oktober 2009 bei der Verhandlung, daß ich doch was zu sagen hätte, und warum ich das nicht täte usw. usw. usw.

Später erhielt ich (neben den Hetz- und Stänkermails und -anrufen) Unmengen an eMails und Anrufen, warum ich nicht - da ich doch was zu sagen hätte - in diesen und jene und sonstwelche für Talkshows ginge, um für die Erwerbslosen zu sprechen, ich müsse doch jetzt voranschreiten und mich für alle einsetzen.

All diese Leute begreifen eines nicht: ich bin diese "Gallionsfigur" nämlich nicht.

Ich bin einer von vielen anderen Millionen Hartzis, mit der Ausnahme vielleicht, daß ich das Maul aufmache und mich wehre - für mich, meine Familie und eben halt auch für andere durch die Erwerbslosensozialarbeit, und damit eben ein wenig bewegen und einiges erreichen konnte.

Zitat von: spreewaldrac am 15:32:01 Mo. 16.August 2010
@all:
Mit den unabhängigen Erwerbsloseninis ist das so eine Sache. In den Ballungszentren funktioniert das in aller Regel. Auf dem flachen Land sieht es oft sehr düster aus. Hier bei uns gibt es in weitem Umfeld nichts dergleichen. Zur Auswahl steht im Grunde der Arbeitslosenverband Deutschland und die Caritas.

Ich bin ein paarmal bei DIE LINKE vorstellig geworden, und habe mehrfach vorgeschlagen, daß DIE LINKE mich offiziell damit beauftragt, daß ich ehrenamtlich (nur halt gegen Reisespesen) überall dahin gehe und kostenlos Vorträge halte betreffend die tatsächliche Gegenwehr gegen Hartz-IV, wo das, nachdem es bekannt wird, verlangt wird. Ziel: überall kleine Inis aufbauen, in oder um die örtliche DIE LINKE, oder auch ganz ohne sie.

Zuletzt habe ich mit Katja Kipping und Ronald Blaschke am 06. Juli 2010 in Berlin darüber gesprochen, Zudem gibt es noch zig andere gute linke Leute, die wie ich wehrhaft sind, etwas davon verstehen und in der Lage sind, für die Partei linke Bürgersozialarbeit und damit auch linke Erwerbslosensozialarbeit landesweit durch Schulungen in den Gliederungen der Partei aufzubauen. Da liesse sich einiges machen.

Wie gesagt, ich wollte da außer entstehenden Unkosten nicht mal ne Bezahlung für.

Ergebnis: Null. Beim Bundesverband / Bundespartei / Bundesvorstand DIE LINKE ist niemand für sowas zu sprechen, niemand zuständig. Ich solle mit den Landesverbänden reden. Bei denen wiederum ist auch niemand zuständig für sowas. Ja, ich solle halt mal die Kreisverbände und Ortsverbände abklappern. Auf gut Deutsch: man will nicht, daß sich solche, zudem von DIE LINKE offiziell geförderte Schulung für soziale Bürgerarbeit bildet und aufbaut. Kapieren tue ich das bis heute nicht, denn DIE LINKE will ja Hartz-IV weg haben, oder seh ich das falsch? ;)

Zitat von: spreewaldrac am 15:32:01 Mo. 16.August 2010
Der Arbeitslosenverband ist zumindest bei uns in der Region ein Totalausfall. Die stellen als "Berater" EEJobber ein, die max. 6 Monate dabei sind - falls überhaupt. Kompetenz zum SGB II kann man da nicht erwarten. Außerdem werden diese Hanseln wohl kaum ihren Mund aufmachen, da sie weiter in voller Abhängigkeit der ARGE sind. Das Schlimmste war aber: Die Regionalleiterin des Arbeitslosenverbandes hatte früher über Jahre hinweg ihre Stelle via Arbeitsbeschaffungsmaßnahme (ABM) finanziert bekommen. Was glaubt ihr wohl, wie unabhängig diese Frau war?

Dieser Arbeitslosenverband gründete sich doch einzig aus zwei Zielen heraus: die Bosse wollten dadurch in die gut bezahlte Politik, und ansonsten sahen sie es als sinnvoll an, dem Verband selber gutes Geld zuzuführen, indem mit allerlei Fördermitteln gearbeitet wird. Geld und Politik, Politik und Geld, die übliche beschissene Mischung.

Diese Pöstchengeilheit sieht man ja auch bei einigen anderen Gründern von Erwerbsloseneinrichtungen: bewegt haben sie nie viel, leiern Demos an, zu denen kaum jemand kommt, sie kooperieren sogar mit eben dem Staat, der uns allen Hartz-IV eingebrockt hat, und dies alles deshalb, weil eben auch diese Leute, diese Erwerbslosenforen und -einrichtungs-Gründer gerne in die Politik wollen, zumal das viele Geld, das in der Politik gezahlt wird, bekanntlich nicht stinkt.

Zitat von: spreewaldrac am 15:32:01 Mo. 16.August 2010
Die Caritas als Organisation insgesamt profitiert auch vom System Hartz 4. Das ist ganz klar. Was die Beratung hier vor Ort angeht, kann man aber nicht meckern: die einzige kompetente Ansprechstelle zum SGB II in weitem Umfeld, und besser als die Rechtsanwälte in der Gegend. Auch handelt es sich um keine EEJ-Stelle, sondern um eine SV-pflichtig angestellte, studierte Dipl. Sozialpädagogin, die das Herz am rechten Fleck hat.

Da haste aber Glück bei Euch, denn bei uns ist das sowohl mit Diakonie, als auch Caritas gaaaanz anders. Die "beraten" allein nur mit dem Ziel, Menschen in 1-Eurojobs für ihre Altenheime anheuern zu können.

Grüße,
Thomas

spreewaldrac

Hi Thomas,

ich will jetzt hier nicht mehr ausführlich antworten, da es - wie Du schon sagtest - mächtig in den Off-Topic-Bereich geht.

Eines aber noch: Bei der von mir gelobten Caritas-Beraterin hier vor Ort gibt es eben diesen von Dir geschilderten Interessenkonflikt nicht. Die Caritas betreibt hier weit und breit keine Alten- und Pflegeheime. Außerdem bekommt sie keine Leute von der ARGE zur Beratung zugewiesen.

Die Alten- und Pflegeindustrie ist hier fest in der Hand der SPD. Deren Kader findet man überall bei AWO und ASB in den Chefetagen. Mal ein Beispiel: Unser SPD-Landtagsabgeordneter ist gleichzeitig Geschäftsführer der hiesigen ASB-Regionalniederlassung. Sein Arbeitsvertrag wurde von unserem stellvertretenden ARGE-Geschäftsführer unterschrieben (ebenfalls SPD), der dort das Aufsichtsgremium leitet. Beide kennen sich auch aus dem Kreistag. Interessant wird es jetzt, wenn der eine SPD-Genosse dem anderen für dessen Alten- und Pflegeheim EEJobber zuweist.

Kurz und knapp: Hier vor Ort haben wir kein Caritas-, sondern ein SPD-Problem.

Mario Nette

Nee Thomas, die Sachen wie Demos oder auch das Sanktionsmoratorium (ggf. auch die Petition von DIE.LINKE) fanden und finden ja eben nicht nur im Netz statt. Eine Netz-Demo gegen Hartz IV? Wo? Zum Sanktionsmoratorium gab es erst jüngst wieder eine Veranstaltung, bei der physische Anwesenheit ;) notwendig war. Ich stimme mit dir aber überein darin, dass Diskussionen im Netz das Pack da oben wohl einen feuchten Dreck interessieren. Sie sind dennoch wichtig für die profunde Meinungsbildung. Mit so vielen, auch fachlich versierten, Menschen wie im Netz kann ich hier persönlich und physisch anwesend gar nicht reden, weil sie schlicht nicht da sind.

Ich sage auch nicht, wie du vermutest, dass der juristische Weg nichts bringt - ich beschreite ihn ja selbst. Ratrace macht das deutlich: Über den juristischen Weg strebt man ja an, dass der Hartz-IV-Gesetzesschwamm Konturen bekommt - scharfe Konturen. Man nutzt die rechtlich zulässigen Mittel, um die Tragweite teils einzelner Satzteile von Gesetzen möglichst genau zu beschreiben. Und man nutzt die Mittel auch, um Gesetze zu Fall zu bringen bzw. neu definieren zu lassen. Der Unterschied dabei ist, das im ersten Fall ich keinen Kampf GEGEN Hartz IV sehe, sondern einen Kampf darum, dass Hartz IV genauer definiert wird. Da hast sicherlich insoweit Recht, wenn du argumentierst, dass einige Klage positiv für die Betroffenen ausgegangen sind. Andererseits hat aber der Gesetzgeber immer wieder die Möglichkeit - und diese auch genutzt -, Gesetze zum Nachteil der Betroffenen zu definieren. Vielleicht erinnerst du dich noch an die "Neuausrichtung der arbeitsmarktpolitischen Instrumente" - das war doch wohl ein Schlag ins Genick! Da ist genau das passiert, was Ratrace beschreibt: ausufernder Interpretations- und Handlungsspielraum.

@Thomas
Deine Erfahrung mit DIE.LINKE ... wenn einer im BuVo überhaupt Interesse an Erwerbslosenthemen hat, dann Katja Kipping. Die steht dort aber wohl eher auf verlorenem Posten. Entsprechend konnte man das sehen, als sich die LAGen und letztendlich die BAG Hartz IV (oder wie sie auch heißen mögen) zusammenfanden. Da hatten doch einigen in der Partei nix besseres zu tun, diesen Zusammenschluss infrage zu stellen.

@Ratrace
Mir geht es auf keinen Fall darum, Widerstandsformen gegeneinander auszuspielen, sondern um die Frage: "Was ist bezüglich Hartz (I bis IV) Widerstand?" und "Dieser Widerstand um welchen Preis?" Daher auch noch einmal mein Verweis auf den "Ein-Euro-Kläger": Er hat das Konstrukt Ein-Euro-Job widerspruchslos geschluckt - also einen nicht nur repressiven, sondern auch kostenintensiven und trotzdem schwachsinnigen Teil von Hartz IV geschluckt und möchte ihn sogar verteidigen. Ein ähnlich gelagerter Fall trat mal in einem anderen Forum auf: Da wurde jemand bezüglich der KdU kontinuierlich überzahlt. Er befürchtete natürlich, dass irgendwann die dicke Rückforderung kommt, widersprach also jedem Bescheid, der Widerspruch wurde abgelehnt und er klagte dann ein, weniger Geld von der ARGE zu bekommen. Er hat also das SGB II hinsichtlich der Angemessenheit von Wohnraum einfach geschluckt und sich dem zweifellos unterworfen.

@spreewaldrac
Nicht nur auf dem Land sind die Unabhängigen rar gesäht, sondern du kannst dir auch bereits mal größere Städte angucken (ab 100.000 Einwohner). Mir ist eine Stadt bekannt, da kooperiert der örtliche Arbeitslosenverein mit einer Leiharbeitsklitsche. Klar, dass von dort her keine Kritik zu hören ist. Nur ab und an mal der Aufruf zum Arbeitslosenfrühstück in der Lokal-Kostenloszeitung. Und was die SPD angeht. Die stecken in dem Sumpf überall tief genug drin. In der kleinen Kommune wird es nur deswegen augenfällig, weil generell dort weniger Personen politisch aktiv und somit dauerhaft exponiert sind.

Mario Nette

Thomas_Kallay

Doch, Mario... ;)

Zitat von: Mario Nette am 15:49:57 Mi. 18.August 2010
Nee Thomas, die Sachen wie Demos oder auch das Sanktionsmoratorium (ggf. auch die Petition von DIE.LINKE) fanden und finden ja eben nicht nur im Netz statt. Eine Netz-Demo gegen Hartz IV? Wo? Zum Sanktionsmoratorium gab es erst jüngst wieder eine Veranstaltung, bei der physische Anwesenheit ;) notwendig war.

Und? Wieviele Männecken waren denn da anwesend beim Sanktionsmoratorium?

100? 200 oder mehr? Gar tausend?

Und wieviel Millionen von sozialem Unrecht Betroffene gibt es hierzulande, die immer noch nicht wissen, was "Sanktionsmoratorium" o.ä. ist, und deshalb daran auch nicht teilhaben können?

Und wieviele von den wenigen, die es wissen, können es sich leisten, zu den Treffen und Veranstaltungen anzureisen? Ich z.B. kann sowas nicht.

Denn, Mario, ich hab doch nix gegen gute Initiativen.

Nur sehe ich bei allem, was bisher geschieht, daß keinerlei gescheite Öffentlichkeitsarbeit und Transportorganisation statt findet, und eben Null Vorbereitung läuft, um tatsächliche massive Teilnahme an echten Großdemos o.ä. gezielt zu ermöglichen.

Und bei allem gehts auch immer und immer und immer wieder um die Pöstchenhuberei derjenigen, die meinen, sie wären an der Spitze von wat wes icke. Anstelle sich auf wenige, dafür aber anhaltend nachhaltige Projekte zu konzentrieren, muß jeder Kreti und Pleti sein eigenes Ding machen. Viele Köche verderben bekanntlich den Brei.

Und hinzu kommen ja noch die ganzen U-Boote in derlei Projekten, die verhindern sollen, daß die Bürger effektive Gegenwehr gegen staatliches Unrecht aufbauen. Ich erinnere an das T-Forum, in dem aktiv ARGE-SBs mitschreiben dürfen und dessen Cheffe Preisgelder von Hartz-IV-Förderern annimmt, und ich erinnere an das E-Forum, das sogar ARGE-Fuzzis und andere Behördenvögel in der sogenannten "Redaktion" zulässt...

Weißt, wenn wir noch bei den Anfängen des Sozialabbaus wären, könnte man all das ja als Anfängerfehler abtun, die es überall gibt, wo etwas angefangen wird.

Der Sozialabbau läuft aber seit Jahrzehnten, fand seinen vorlaufigen Gipfel im Verbrechen Hartz-IV - und die Peoples, die seit 2005 da gegen öffentlich was reissen wollen, wissen immer noch nicht, wie das richtig und effektiv zu machen ist - und wie man sich von den U-Booten ratzfatz trennt?

Darum gehts, Mario. Das gilt für manche Foren und für die Demos, Sanktionsmoratorium und Co ebenso, wie für DIE LINKE.

Schöne Grüße
Thomas

Mario Nette

ZitatNur sehe ich bei allem, was bisher geschieht, daß keinerlei gescheite Öffentlichkeitsarbeit und Transportorganisation statt findet, und eben Null Vorbereitung läuft, um tatsächliche massive Teilnahme an echten Großdemos o.ä. gezielt zu ermöglichen.
Also Vorbereitungen laufen da auch - angesichts der verfügbaren Mittel der Organisierenden, die ja selbst meist Leistungsbeziehende sind, sind das aber keine Ganzseitenanzeigen. Wo nur wo ist der edle Spender, der ... Denn das Problem ist doch dann hausgemacht: Mit den Gewerkschaften, die die Mittel haben, will man nicht. Mit den Parteien, die die Mittel haben, die uns jedoch verraten haben, will man zurecht nicht. Mir ist bekannt, dass es eine Organisation gibt, die demokratische Prozesse, auch etwaige "Revolten" wie die Orange Revolution finanzieren. Aber hey, bei uns soll angeblich Demokratie herrschen - vermutlich ist also von dort her auch kein finanzieller Support zu erwarten. Ich denke, du weißt, dass wir als Betroffene gegen zwei mächtige Gegner angehen: Gegen die, die die Kohle haben und gegen die, die die Gesetze machen (und gegen die Pressefuzzies). Kaum noch erwähnenswert, dass die in einem Boot sitzen und uns den löchrigen Rettungsring hinwerfen, um sich zu amüsieren. Kennst du das nicht von ARCA? Hattet ihr genug Mittel, um nachhaltigen Protest zu finanzieren?

Kreti und Pleti sollen zusammenwirken. Gewerkschaften, ABSP, Tacheles, Elo-Forum, BAG-PLESA und vermutlich auch DIE.LINKE sind aber raus aus dem Spiel. Auch wissen wir, dass mit dem Arbeitslosenverein nicht zu rechnen ist, weil der kuschelt (und der Pöstchen wegen). Wer bleibt? Die kirchlichen Vertretungen und die Kleinstgruppen. Und jetzt schnell noch mal auf die Sprünge geholfen: Wie viele aktive gibt es da und über welches Kapital sowie welchen Einflussbereich verfügen die gleich noch? Kannst du uns eine oder gern gleich mehrere Lösungen für derlei Probleme erörtern? Das brächte uns weiter, als ständig auf dieselben Leute/Initiativen einzudreschen.

Mario Nette

Thomas_Kallay

Zitat von: Mario Nette am 22:52:50 Mi. 18.August 2010
Kaum noch erwähnenswert, dass die in einem Boot sitzen und uns den löchrigen Rettungsring hinwerfen, um sich zu amüsieren. Kennst du das nicht von ARCA? Hattet ihr genug Mittel, um nachhaltigen Protest zu finanzieren?

Nein. Kennen wir nicht. Weil wir, seit ich in 2001 zum 1. Vorsitzenden gewählt wurde, völlig ohne Geld arbeiten, nur mit Sachspenden. Kein Geld, kein (unnötiger Behörden-)Ärger. Eher würd ich alles hinwerfen, als von denen Geld zu nehmen, die uns Hartz-IV gebracht haben.

Ok, wir können dafür nur örtlich und im Kleinen arbeiten. Aber es war ja auch nie vorgesehen, ARCA Soziales Netzwerk e.V. zu einer großen Organisation zu machen - auch, wenn der Vereinsname für meinen Geschmack etwas großspurig ist. War aber nicht meine Idee, da ich erst 1999 dazu kam, der Verein aber schon 1998 gegründet wurde.

Wir machen einfach nur solide und rein ehrenamtliche Erwerbslosensozialarbeit für Leistungsbezieher im nordhessischen Landkreis Werra-Meißner, soweit uns dies möglich ist, und das ist auch gut so. Punkt.

Wenn wir woanders helfen können, und dafür Kapazität frei ist, tun wir auch das gerne. Aber das ist schon alles. Kein Hexenwerk. Nur solide Arbeit im Kleinen, soweit sie uns eben möglich ist.

Zitat von: Mario Nette am 22:52:50 Mi. 18.August 2010Kreti und Pleti sollen zusammenwirken. Gewerkschaften, ABSP, Tacheles, Elo-Forum, BAG-PLESA und vermutlich auch DIE.LINKE sind aber raus aus dem Spiel. Auch wissen wir, dass mit dem Arbeitslosenverein nicht zu rechnen ist, weil der kuschelt (und der Pöstchen wegen). Wer bleibt? Die kirchlichen Vertretungen und die Kleinstgruppen. Und jetzt schnell noch mal auf die Sprünge geholfen: Wie viele aktive gibt es da und über welches Kapital sowie welchen Einflussbereich verfügen die gleich noch? Kannst du uns eine oder gern gleich mehrere Lösungen für derlei Probleme erörtern? Das brächte uns weiter, als ständig auf dieselben Leute/Initiativen einzudreschen.

Hey, nu mach mal halblang.

BAG-PLESA? Who the fuck is BAG-PLESA? Oder das Erwerbslosenforum Bonn-Bad Godesberg, das sich "Erwerbslosenforum Deutschland" nennt?

Und bin etwa ich es, der ständig wegen irgendwelcher "Großdemos" in der Gegend umherplärrt, und diese "Großdemos" dann nicht zum Laufen bekommt?

Nein, das bin ich nicht, denn ich bin ja nicht größenwahnsinnig.

Ich habe schon mehrfach gesagt, daß ich von der Organisation solcher Sachen in der Praxis wenig verstehe, aber als Außenstehender mit etwas gesundem Menschenverstand eben, wie andere Außenstehende mit etwas gesundem Menschenverstand auch, recht gut sehen kann, daß es hakt und wo es hakt.

Egal, wer wie auch immer zu großen Demos aufruft, kann selbst feststellen, daß das Echo gering ist. Also funktioniert da etwas nicht.

Es ist aber nicht mein Job, herauszufinden, wo es nicht funktioniert. Denn ich rufe nicht zu Demos auf. So isses nunmal.

Außerdem bin ich nicht Jesus, und mir wächst kein Gras aus der Hose.

Amen. Und gute Nacht.
Thomas

Mario Nette

Ich bitte um Entschuldigung dafür, dass ich gedacht habe, dass du während der letzten Jahre, in denen du die Aktionen der anderen analysiert und kritisiert hast, eine Vorstellung davon entwickelt hättest, wie es besser laufen könnte. Naja, was soll's ... kann ja mal passieren, bin auch nicht Jesus, sonst hätte ich es geahnt.


Also, wo waren wir stehen geblieben? Ach ja, da: Was bringt das denn, so eine Demo dort von denen?

Mario Nette

Thomas_Kallay

Zitat von: Mario Nette am 10:52:11 Do. 19.August 2010
Ich bitte um Entschuldigung dafür, dass ich gedacht habe, dass du während der letzten Jahre, in denen du die Aktionen der anderen analysiert und kritisiert hast, eine Vorstellung davon entwickelt hättest, wie es besser laufen könnte. Naja, was soll's ... kann ja mal passieren, bin auch nicht Jesus, sonst hätte ich es geahnt.

Du solltest lesen, was ich schreibe:
Ich habe schon mehrfach gesagt, daß ich von der Organisation solcher Sachen in der Praxis wenig verstehe, aber als Außenstehender mit etwas gesundem Menschenverstand eben, wie andere Außenstehende mit etwas gesundem Menschenverstand auch, recht gut sehen kann, daß es hakt und wo es hakt.


Daß die Demos nicht funktionieren, kann jeder mit etwas gesundem Menschenverstand sehen, und auch, woran es hakt.

Ich seh das ja auch, grad auch wegen der langen Jahre, in denen eine "Großdemo" nach der anderen nichts eingebracht hat. Es ist aber nicht mein Job, denen zu sagen, wie ich es machen würde, zumal ich meine, davon zu wenig zu verstehen. Ich hab hier mit der Erwerbslosensozialarbeit und mit den Klagen, die ich betreibe, genug zu tun.

Zitat von: Mario Nette am 10:52:11 Do. 19.August 2010
Also, wo waren wir stehen geblieben? Ach ja, da: Was bringt das denn, so eine Demo dort von denen?

Ich wüsste nicht, welche Demo von wem wo wann bisher etwas gebracht hätte.

Nicht falsch verstehen: Demos sind sinnvoll.

Nur gebracht haben sie bisher nix.

Leider.

(Ach ja: ich bin immer noch nicht Jesus, und immer noch wächst mir kein Grad aus der Hose...) ;)

Grüsse,
Thomas

Strombolli

Man muß schon Aktionen, sagen wir mal Demos dazu, machen, vor denen Machthaber und Mitläufer richtig Angst haben. Also analysiere man bspw. die Situationen in der DDR damals (Leipzig, Berlin...) und die einigermaßen entsprechenden Situationen in der nachfolgenden BRD und plant und handelt dann aufgrund der gewonnenen Erkenntnisse.

Nur mal dumpf ne Demo um der Demo und dem schlechten/guten Gewissen willen, ist sinn- und folgenlos.
Das Systemmotto: "Gib mir Dein Geld! - Jetzt, Du dreckiges Opfer !!!! - Und habe immer ANGST VOR DEM MORGEN !!!"

"Hört auf, Profite über Menschen zu stellen!" Occupy
Permanent angelogen & VERARSCHT IN DEUTSCHLAND! - Ich habe mit Dir fertig

Dora

.
OLDENBURG:  Geht es wirklich nur um 80 Euro mehr?

Wenn ich die Beiträge hier so resümiere:

Von den Erwerbslosen, die Internet haben, dürften vermutlich fast alle oder zumindest ein Großteil die Akteure / Organisatoren für die Demo kennen: Tacheles, ALSO, das Behrsing-Forum und vermutlich auch das Aktionsbündnis Sozialproteste, die KOS, ver.di und auch die BAG-PLESA. Zumindest hat fast jeder schon von gehört oder gelesen.
Alle betreiben Internetseiten und / oder Foren, ALSO gibt seit Jahren eine Zeitung (QUER) raus und jetzt wurde eine "Massenzeitung" mit Namen "Extra-Blatt" (mehrerer Hunderttausend Auflage) aufgelegt, wohl um eben jene zu erreichen, die kein Internet haben. Die Zeitung kann man sich auch im Internet anschauen. Ein Ansichtsexemplar habe ich auf der Seite der KOS

http://www.erwerbslos.de/aktivitaeten/481-einkommen-zum-auskommenq-zur-ansicht.html

als pdf gefunden. Sie ist völlig Kostenfrei bestellbar in Chargen zu 250 Stück.

Die Idee einer kostenlosen Zeitung für Hart-IV-Bezieher find ich grundsätzlich gut!  Eben, weil ein Großteil kein Internet hat. Gut wäre sicher, wenn eine solche Zeitung in allen ARGE / Jobcentern ausliegen oder vor diesen verteilt würde. Zur Gestaltung und Inhalt des "Extra-Blatt" sag ich jetz mal Nichts, weil das hier nicht Thema ist.

Zum Aufruf zur Demo am 10.10.10 in Oldenburg und den aufrufenden Gruppen aber schon:
In roter Schrift heißt die Überschrift (auf Seite acht der Zeitung) unter dem Logo zur Demo:

"Mindestens 80 Euro mehr!"

Zu diesem Aufruf hatte ich mich ja schon mal geäussert. Begründet wird die Forderung mit dem geringen Anteil für Ernährung im Eckregelsatz und festgestellt, dass der Anteil nicht ausreichend ist und für eine "ausgewogene" Ernährung wenigstens 80 Euro mehr notwendig sind und man gezwungen ist, bei Discountern einzukaufen, usw.

Zu lesen ist auch, dass "viele Erwerbslosengruppen" 500 Euro fordern, viele gewerkschaftliche Initiativen mindestens 440 Euro und es für eine "ausgewogene" Ernährung noch dieses Jahr mehr geben muss. Mit diesen 80 Euro sind wir dann also auch nur 1 Euro unter den 440 Euro, die ja viele "gewerkschaftliche Initiativen" fordern.

Von den Berechnungen Dr. Frommanns oder dem Gutachten Bökers (über 600 Euro) kein Wort.

Die Meinung bei uns ist eine andere - aber wir sind ja bewusst nicht gewerkschaftlich orientiert und auch nicht bei der Partei Die LINKE. Wir empfehlen auch nicht der ARGE oder dem Jobcenter eine "Gegen-EGV" mit der Unterwerfung unter den Sanktionsparagrafen (§31 SGB II) zu unterbreiten (Behrsing-Forum) und arbeiten auch nicht auf der Grundlage der Gesetzesänderungen des SGB (Hartz I-IV) sondern wehren uns gegen die enthaltene Entrechtung und Verletzung unserer Rechte durch dieses Unrechtsgesetz.

Von der Entrechtung und Verletzung der Grundrechte aus dem Grundgesetz konnte ich kein Wort finden in diesem Aufruf.

Und dabei steht da noch:
"Erwerbsloseninitiativen und Gewerkschaften arbeiten zusammen, um mehr zu erreichen."
Geht es wirklich nur um 80 Euro mehr?  

Dora
.








 




Strombolli

Nach einer Nacht voll Schlaf wurde es mir wieder klar: Am meisten fürchten alle Regierenden INFORMATION.

Denn auch in unserem netten Land, würde etliches anders aussehen, wenn die Bürger nicht so verblendet wären. Und in dem vorhergehenden war es nicht anders.

Also: Laßt uns die Leute INFORMIEREN was wirklich abgeht. Und zwar überall und so massenwirksam wie möglich!
Das Systemmotto: "Gib mir Dein Geld! - Jetzt, Du dreckiges Opfer !!!! - Und habe immer ANGST VOR DEM MORGEN !!!"

"Hört auf, Profite über Menschen zu stellen!" Occupy
Permanent angelogen & VERARSCHT IN DEUTSCHLAND! - Ich habe mit Dir fertig

spreewaldrac

Das wusste auch Ex-Kanzler Schröder schon. Für ihn waren nach eigener Aussage nur wichtig: BILD, BamS und Glotze. Der Rest ist zu vernachlässigen.

Diese Medienmacht auszuhebeln und eine Gegenöffentlichkeit herzustellen ist schwer, zumal viele Hartz-4-Bezieher und Arbeitslose ausgerechnet noch diese Wurschtblätter (Blöd-Zeitung & Co.) lesen. Aber man muss es zumindest versuchen ....

Ratrace

ZitatNicht falsch verstehen: Demos sind sinnvoll.

Nur gebracht haben sie bisher nix.
Klingt auf den ersten Blick wie ein Widerspruch, ist es aber nicht. Eine Demo für sich, oder Demos in losen Abständen, bringen nur wenig bis gar nichts. Wenn aber große Demos in dichten Abständen zum selben Thema stattfänden, sähe das sicherlich schon anders aus. Leider sind wir davon noch weit entfernt. Demos sind immer eine Sache der Masse, eine Sache des Druckes der Öffentlichkeit. Sie müssen so groß und regelmäßig sein, daß die Medien sie nicht totschweigen können.

Nur fehlt dafür jeder Zusammenhalt. Die meisten sind zufrieden, wenn sie sich irgendwie durch den Amtsterror schlängeln können und lassen auch so ziemlich alles mit sich machen, nur um Ruhe zu haben und dem Sachbearbeiter nicht negativ aufzufallen. Das ist nicht einmal ein Vorwurf. Ich kann es sogar verstehen, wenn ich auf meine drei vollen Leitz-Aktenordner mit Amtsterror-Schriftwechsel schaue.

Hartz IV ist genau auf diesen Mechanismus der Resignation ausgelegt. Ich frage mich, ob der ganze Hartz-Rotz irgendjemanden interessieren würde, wenn man den Wahnsinn der teilweise wirklich kafkaesken Kommunikation mit den Behörden am eigenen Beispiel unterhaltsam als Buch veröffentlichen würde.
Das einzig Freie im Westen sind die Märkte.

Troll

Zitat von: spreewaldrac am 11:32:48 Fr. 20.August 2010
Das wusste auch Ex-Kanzler Schröder schon. Für ihn waren nach eigener Aussage nur wichtig: BILD, BamS und Glotze. Der Rest ist zu vernachlässigen.

Diese Medienmacht auszuhebeln und eine Gegenöffentlichkeit herzustellen ist schwer, zumal viele Hartz-4-Bezieher und Arbeitslose ausgerechnet noch diese Wurschtblätter (Blöd-Zeitung & Co.) lesen. Aber man muss es zumindest versuchen ....

Von einer Bildzeitung erwarte ich entsprechendes, um einiges schlimmer finde ich die bisher zu den "seriösen" Medien zählenden, welche mittlerweile auf den BILDzug aufgesprungen sind. Da glauben viele Leser noch kritisch und unabhängig informiert zu werden.
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

ethos07

Zitat von: Strombolli am 07:27:18 Fr. 20.August 2010
Nach einer Nacht voll Schlaf wurde es mir wieder klar: Am meisten fürchten alle Regierenden INFORMATION.

Denn auch in unserem netten Land, würde etliches anders aussehen, wenn die Bürger nicht so verblendet wären. Und in dem vorhergehenden war es nicht anders.

Also: Laßt uns die Leute INFORMIEREN was wirklich abgeht. Und zwar überall und so massenwirksam wie möglich!

Richtig. Und weil dem so ist: Wer von Euch in Berlin lebt kann das heute um 17 Uhr bei unserem 'Uftritt' vor dem Brandenburger Tor
ja schon mal  in die Tat umsetzen  - bestimmt gibt's auch ein Mikro für unsere Aufklärungen , nebst den Flugis.  ;)

> http://www.chefduzen.de/index.php/topic,22201.0.html

Wünsche uns allen   SpAss beim TUN und nicht nur Depressionen vom unter uns reden, reden, reden :-).



Dora

Zitat von: Strombolli am 07:27:18 Fr. 20.August 2010
Nach einer Nacht voll Schlaf wurde es mir wieder klar: Am meisten fürchten alle Regierenden INFORMATION.
....
Deswegen gehört Offenheit und Transparenz zu den unabdingbaren Voraussetzungen der Demokratie.
Ohne sie kann Demokratie gar nicht funktionieren.

Wie es um unsere Demokratie bestellt ist, zeigt dieser Artikel aus dem Jahr 2005 (19.01.) im STERN

ZitatDas verkaufte Parlament

Diener zweier Herren: gewählt vom Volk, entlohnt aber auch von Verbänden und Konzernen. Bei vielen Abgeordneten weiß man nicht, in wessen Interesse sie handeln und was sie dafür einstecken. Dagegen hilft nur eines: Hosen runter!
Von A. Hoidn-Borchers, H. P. Schütz und L. Wolf-Doettinchem
.....
URL: http://www.stern.de/politik/deutschland/abgeordnete-das-verkaufte-parlament-535436.html?nv=ct_mt

Ich habe ihn ausgewählt, weil ich seitdem keinen besseren mehr lesen konnte in diesem Segment der Presse und weil er noch immer verfügbar ist im Netz.

Ca. 18 Monate später gab es eine öffentliche Diskussion um die "Mehrfachfunktion" von Abgeordneten. Auch hier noch mal der STERN, denn der Artikel ist noch verfügbar:
Zitat"Eine unmögliche Situation"

Sein offener Brief hat den designierten BDI-Geschäftsführer Norbert Röttgen den sicher geglaubten Job gekostet und den neuen Präsidenten Jürgen Thumann beschädigt. "Es ging um die Zukunft des BDI", rechtfertigt sich Henkel gegenüber stern.de
...
URL: http://www.stern.de/politik/deutschland/ex-bdi-chef-henkel-eine-unmoegliche-situation-566386.html

Streitpunkt war die Mehrfachfunktion des damaligen Geschäftsführers des Bundesverbandes der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), Reinhard Göhner. Dieser erhielt dann, so berichtete auch die Frankfurter Rundschau, Rückendeckung von der CDU (was nicht verwundert)
und von den Gewerkschaften (!!), was damals sehr verwunderte  - heute wohl nicht mehr ganz so wie damals noch.

Die FR damals: "Der umstrittene CDU-Politiker und Arbeitgeberfunktionär Göhner bekommt Unterstützung aus Union und Gewerkschaften. Die CDU greift Göhner-Kritiker an. Rückendeckung erhielt Göhner auch aus den Gewerkschaften...."

Verfügbar ist der Bericht der Frankfurter Rundschau mit der Überschrift "CDU setzt sich zur Wehr" nicht mehr.
Bleibt also wieder mal nur der STERN:
Zitat"Reiner Berufspolitiker kein Idealmodell"

Reinhard Göhner ist Abgeordneter und Geschäftsführer der Arbeitgeberverbände - einen Konflikt sieht er darin nicht. Unions-Fraktionschef Kauder springt dem Wirtschaftslobbyist zur Seite.
....
URL: http://www.stern.de/politik/deutschland/politiker-nebenjobs-reiner-berufspolitiker-kein-idealmodell-566331.html?nv=ct_mt

Nun gibt es aus jüngerer Zeit weitere beispiele zur Verquickung (Vermischung) von Interessen = Korruption (aus dem Lateinischen: corruptio). Oft wird auch von der "legalisierten" Korruption gesprochen und der "institutionalisierten Korruption". Wird diese sichtbar, zeigt sich auch, warum Demokratie nicht wirklich oder eben nur noch scheinbar funktioniert.

Die Bevölkerung reagiert dann mit WAHL- und Politikverdrossenheit. Aus letzterer erwächst dann auch das Desinteresse an Aufrufen zu Demonstrationen, bzw. an der Teilnahme. Nicht nur die etablierten Parteien, allen voran die SPD, haben Vertrauen verspielt und verlieren Mitglieder, sondern auch die Gewerkschaften. Die hatten ja 2004 Hartz IV mit initiiert und auch im Bundestag dafür gestimmt. Gerade bei den Erwerbslosen und ehemals Erwerbstätigen, von denen sich viele eben aus guten Gründen verraten und verkauft fühlen, haben Gewerkschaften Vertrauen verloren, denn schon die Interessen der erwerbstätigen Lohnabhängigen wurden verraten.

Dass dieser Vertrauensverlust auch die Erwerbslosenszene lähmt oder gar spaltet, erscheint mir nicht als unmöglich oder unwahrscheinlich.




Ruby

@ethos07

Das kann ich bestätigen. So ne große Demo macht schon ganz anders Laune als ständige Diskussionen und bringt auch wieder neue Motivation. Kann ich also jedem nur empfehlen. Außerdem diese Sinn und Unsinn Diskussion macht nun echt keinen Sinn, denn was macht schon Sinn im Leben?

Warum es immer nur wenige Leute schaffen dahin  zu gehen?

Ist doch recht einfach. Um die Fahrten zu bestreiten und flächendeckend Werbung dafür zu machen braucht man Geld. Bei den Betroffenen ist das nicht vorhanden und sonst hat einfach keiner Interesse daran Arbeitslose zu unterstützen.

Anfang Juni war ich in Stuttgart und habe das wirklich nur mit viel Glück überhaupt mitbekommen das diese demo zu Thema Kapitalismuskrise statt findet. Verdi hat das zwar irgendwie unterstützt, aber ihre Mitglieder zu informieren hielten sie nicht für nötig. Ganz im Gegenteil, es fand am selben Tag eine Mitgliederversammlung statt, was als Ausrede genommen wurde damit man keine Fahrmöglichkeiten organisieren oder gar finanzieren musste.
Hätte ich keinen account im elo-forum wäre das an mir vorbei gegangen. Und dort bin ich sehr selten, schreiben tue ich nur hier. Ist also keine fremdwerbung ;-).
Ich bin auf einigen Seiten im Netz regestriert, lese viel mit. Und doch bekommt man sowas einfach nicht mit. Da merkt man schon das da was falsch läuft.

@Thomas
Ich bin seit 1985 politisch interessiert, mal mehr mal weniger aktiv. Ich bin parteilos aus tiefster Überzeugung, denn ich glaube an unser parlamentarisches System komplett nicht mehr. Vor zwei Jahren trug ich mich mit dem Gedanken ob es Sinn macht  in die Linke einzutreten, war auch auf einigen Sitzungen hier vor Ort. Gelassen habe ich es dann, weil zwar auf deren Programm die Abschaffung von Hartz 4 stand, aber kurz vor den Wahlen plötzlich nirgendwo mehr stand, weil man ja mit der SPD liebäugelte udn man sich so eben einen besser Chance beim Pöstchen schieben versprochen hatte. Dazu kam das ich persönlich einen Kreistagsangehörigen der Linken kennen lernen durfte, der in meinen Augen schon sehr weit rechts von einer Linken Partei steht. Habe dort auch versucht Unterstützung für eine Beratungsstelle zu bekommen, das war aber ebenfalls nicht von Erfolg gekrönt.

Alles in allem, weder Gewerkschaften, noch Parteien, noch die Kirchen (lach, welch ulkiger Gedanke so an sich) haben ein echtes Interesse Arbeitslose zu informieren oder gar zu beraten. Und ohne Geld ist das schlicht schwer.

Demos machen Laune! Nicht vergessen!

lg Ruby

Dora

Bei der WAZ wird über eine Auftaktveranstaltung für die Demo in Oldenburg am 10.10.10 am gestrigen Freitag berichtet:
.
Angst um Hartz IV

Auch bei bo-alternative.de findet sich ein Hinweis und Fotos. Viel scheint ja nicht los gewesen zu sein. Wenn ich dran denke wie groß Bochum ist und wie viele dort ohne ausreichendes Erwerbseinkommen sind.
http://www.bo-alternativ.de/
http://www.bo-alternativ.de/2010/09/17/krach-schlagen-statt-kohldampf-schieben-2/

Interessant aber auch die Ruhr-Nachrichten:
Klare Ansage: Ohne Mampf, kein Kampf

Na, da kann man sich ja endlich mal zusammen tun und gemeinsam für gesunde und ausgewogene Ernährung den Kampf aufnehmen!  ;)
.






Strombolli

Die Event-Gesellschaft: Es braucht eben Mc Doof Sponsoring und den Mutantenstadl. (Das war jetzt ironisch gemeint!)

Aber an etwas ähnliches sollte man schon denken. Und vor allem an das "Herankarren" von Leuten.
Das Systemmotto: "Gib mir Dein Geld! - Jetzt, Du dreckiges Opfer !!!! - Und habe immer ANGST VOR DEM MORGEN !!!"

"Hört auf, Profite über Menschen zu stellen!" Occupy
Permanent angelogen & VERARSCHT IN DEUTSCHLAND! - Ich habe mit Dir fertig

Paradiesvogel

Ich frage mich wo Gewerkschaften und Linkspartei bleiben, man müsste ne GrossDemo in Berlin vor der Regierung machen..

Im Oktober - jetzt hält man sich bedeckt, will man uns dann erzählen , wie die neuen Hartz IV Regelsätze aussehen sollen, ich bin daraufhin echt gespannt.

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