Bei Glleisarbeiten drei Arbeiter getötet

Begonnen von xyu, 05:00:57 Mi. 22.Dezember 2010

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xyu

Bei Gleisarbeiten drei Männer getötet
Berlin/Frankfurt/Main. Bei Arbeiten an Bahnstrecken sind am Dienstag in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen drei Männer von Zügen erfaßt und getötet worden. Ein Regionalzug erfaßte in der Nacht zwei Arbeiter bei Enteisungsarbeiten an einer Weiche in Köln-Mülheim, wie die Polizei mitteilte. Bei Wunstorf in der Region Hannover wurde ein 56jähriger Bahn-Mitarbeiter, der mit einem Kollegen eine Weiche enteiste, am Vormittag von einem ICE getötet.

Erst am Sonntag war in Berlin bei solchen Arbeiten ein Mann unter einen S-Bahn-Zug geraten und getötet worden, ein zweiter erlitt schwere Verletzungen. Die Deutsche Bahn bedauere die Unfälle sehr. Zum Hergang könne man sich nicht äußern, es handele sich um Untersuchungen der Bundespolizei, sagte der Sprecher am Dienstag in Frankfurt am Main. Die in Nordrhein-Westfalen Getöteten waren für eine Fremdfirma tätig. (dapd/jW)

http://www.jungewelt.de/2010/12-22/064.php

Alan Smithee

Was viele bei solchen Gleisarbeiten nicht bedenken: Wenn Züge mit hoher Geschwindigkeit durch die Gegend brausen, entsteht ein Sog. Hält man sich dann zu nah an einem solchen fahrenden Zug auf, wird man buchstäblich "angezogen" - mit schwerwiegenden Folgen, wie man sich denken kann.

Was ich vermute: Gerade jetzt bei Schnee / Eis, wo viele (Fremd-) Arbeiter zum räumen auf die Gleise geschickt werden, stehen die Arbeiter unter enormen Zeitdruck. Die Bahn will ja schließlich nicht ständig wegen Verspätungen und Ausfällen in die Medien geraten. Aber anstatt dass man sich endlich (wie früher) darum kümmert, dass die Schienenheizung wieder auf Trab gebracht wird bzw. weiter ausgebaut wird, spart man an dieser Stelle die Kosten für die teure Technik und für den Strom.

Also was liegt da näher, billige (Fremd)- Arbeiter unter Lebensgefahr auf die Gleise zu schicken? Zumal ich denke, dass die Arbeiter vielleicht nicht einmal richtig über die Gefahren aufgeklärt worden sind. Diese Toten gehen zum Großteil m.E. auf die Kappe der Bahn.

Aber Hauptsache die Ticketpreise ständig erhöhen, dafür am Service und der Technik sparen - und Stuttgart 21 durchprügeln!
...still dreaming of electric sheep...

anti-hartz4

Ich hab selbst bei der Reichsbahn gelernt und gearbeitet,auch im Gleißbau. Gerade im Gleißbau hatten wir immer einen Sipo (Sicherungsposten). Gibt es wohl heute nicht mehr. Was für ein Scheißverein die DB.
Widerstand dem Kapitalgesindel

Alex22

Das ist doch was für EEJ
;D
Informiere den SB Deines Vertrauen.
Die Bahn, kann den Arbeitsmarkt sanieren.
Stichwort: Entsorgung dabei war die Bahn schon mal sehr hilfreich
das war Alex-Ironie
>:D

xyu


Köln: Tod der Bahnarbeiter immernoch ungeklärt
Adminam29. Dezember 2010in Arbeit und Gesundheit
In der Nacht des 21. Dezember 2010 starben zwei Gleisarbeiter einer Vertragsfirma, die für die Deutsche Bahn AG im Industriegebiet Köln-Mülheim arbeiteten. In zwei Zweier-Teams waren sie beauftragt worden die mit Eis und Schnee bedeckten Schienen zwischen Schanzenstraße und Neurather Ring freizuräumen.

Dann raste ein Regionalzug aus Wuppertal mit 80 km/h um eine Kurve von hinten heran. Der Lokführer sah im Dunkeln die Kollegen und betätigte Warnsignal und Notbremse – doch vergeblich: Zwei Arbeiter, Tayfun A. (40) aus Langenfeld und sein 41-jähriger Kollege aus Wuppertal, wurden überfahren und waren sofort tot. Die beiden anderen Arbeiter und der Zugführer (61) mussten wegen des Schocks ärztlich behandelt werden, die Passagiere blieben jedoch unverletzt.

Polizei und Deutsche Bahn AG ermitteln seit einer Woche vergeblich zu den genauen Umständen des tödlichen Arbeitsunfalls. Es ist immernoch fraglich, ob der Zugführer rechtzeitig über die Gleisarbeiten informiert worden war und ob die Sicherungsmaßnahmen aus­reichend waren. Es ist zwar vorgeschrieben, dass die Gleisarbeiter sich beim Fahrdienstleiter rechtzeitig anmelden, damit entweder der Streckenabschnitt ge­sperrt oder die durchfahrenden Züge gebremst werden müssen.

In der Unfallverhütungsvorschrift ,,Arbeiten im Bereich von Gleisen" sind diese Sicherungsmaßnahmen für Gleisarbeiten genau geregelt. Damit soll sichergestellt sein, dass ein speziell ausgebildeter Sicherungsposten Ausschau hält und die Kollegen mit einem Signalhorn akustisch vor herannahenden Zügen warnt, damit sie sich rechtzeitig in Sicherheit bringen können. Aber bei kleinen Gruppen von bis zu drei Arbeitern wird kein gesonderter Sicherungsposten eingesetzt, sondern einer von ihnen soll diese Aufgabe übernehmen. Ob nun der Schnee die Geräusche zu sehr gedämpft hat oder in der Hektik des winterlichen Verkehrschaos bei frostigen Temperaturen die lebenswichtigen Sicherheitsauflagen überhaupt eingehalten wurden, ist ungewiss.

Auch die zunehmende Privatisierung des Zugverkehrs ist ein Risikofaktor wegen konkurrierender Subunternehmen und hohem Zeitdruck, sowie Einsparungen bei Löhnen, Weiterbildung und Ausstattung. Auch Lärm, Überstunden und Fehleinschätzungen der Gleisarbeiter sind eine Gefahrenquelle. Daher sind lebensbedrohliche Arbeits­unfälle im Bahnverkehr leider fast schon vorprogram­miert, aber jeder Arbeitsunfall ist einer zuviel!

Einen Tag zuvor war in Berlin ein 47-jähriger Gleisarbeiter beim Enteisen einer Weichenanlage von einer S-Bahn erfasst und tödlich verletzt worden. Sein Kollege (20) wurde bei dem Arbeitsunfall ebenfalls schwer verletzt. Doch die Serie von tödlichen Arbeitsunfällen reißt nicht ab: Wenige Stunden später erfasste ein ICE, der mit Tempo 160 von Köln nach Berlin unterwegs war, einen Bahnarbeiter bei Hannover. Der 56-jährige verstarb noch am Unfallort. Es gab dort wohl keinen Sicherungsposten. Bereits am 09. Dezember war in Bonn-Mehlem ein Gleisarbeiter tödlich verunglückt, weil er angeblich auf dem falschen Gleis gestanden hat.

Erinnern wir uns auch an den Bahnarbeiter, der in Köln-Porz am 17. Oktober 2007 getötet wurde. Bei Arbeiten an der DB-Brücke Kaiserstraße kam es zu dem tödlichen Arbeitsunfall als der 47-jährige von einem Schienen­bagger erfasst wurde. Der Bagger transportierte eine Spundwand und fuhr mit Schrittgeschwindigkeit im Gleis von Troisdorf nach Köln. Der Arbeiter ging etwa einen Meter vor dem Schienenfahrzeug her und wurde dabei von dem Bagger erfasst.

Kapitalismus tötet leise: Gedenke der Toten – kämpfe für die Lebenden!

Anarchosyndikat Köln/Bonn

Mehr Infos zu Sicherheit am Arbeitsplatz:
http://anarchosyndikalismus.org/arbeitssicherheit


Dieser Text ist gemeinfrei bei Nennung der Autor/innen und der Webseite http://anarchosyndikalismus.blogsport.de


antonov

Zitatstarben zwei Gleisarbeiter einer Vertragsfirma

vielleicht leiharbeiter ? als leiharbeiter hat man ohnehin ein mehrfach höheres unfallrisiko wenn man nicht richtig eingewiesen und eingearbeitet wird

bin zwar kein bahnarbeiter aber normalerweise sollte in solchen situationen vor der kurve gesichert werden und wenn es nur warnleuchten sind, aber das hätte sicher wieder zehn minuten länger gebraucht bis jemand da irgendwo warnleuchten oder was auch immer aufstellt

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