Bundesrechnungshof kritisiert Ein-Euro-Job

Begonnen von Jonny79, 12:14:03 Mo. 15.November 2010

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Jonny79

http://www.ftd.de/politik/konjunktur/:hohe-kosten-schlechte-personalplanung-bundesrechnungshof-kritisiert-ein-euro-jobs-und-niebel/50194637.html

Zitat:
Ein-Euro-Jobs sollen eigentlich Erwerbslosen neue Perspektiven bieten. Der Bundesrechnungshof hält sie in den meisten Fällen jedoch für einen Flop.
Ich bin arm, aber sexy!

mousekiller

Ach. Ist das da auch schon bekannt?

yours

überhaupt nicht sarkastisch
Wenn man keine Ahnung hat - einfach mal die Fresse halten.

Patrik

Danke Bundesrechnungshof.

Aber das wussten wir schon. Naja jedenfalls viele Elos.

1 Euro Jobs und ähnliche unsinnige Beschäftigungen gehören abgeschafft.

1,7 Milliarden. Ich fass es nicht ::)

Alex22

Heute  steht es in der Süddeutschen:
Der Bundesrechnungshof beklagt eklatante Mängel im Hartz-IV-System.

Wir hier wissen das schon länger und wir wissen auch, dass
Hartz IV eine eklatante Fehlentwicklung unserer Gesellschaft ist.

In der Untersuchung wurde festgestellt, dass die geförderten Arbeitsgelegenheiten meist nicht geeignet sind, die Chancen von Langzeitarbeitslosen "auf dem Arbeitsmarkt zu erhöhen".

Das wissen wir  Kunden der ARGEn seit langem. ABER!
Diese Jobs bieten einigen Arbeitslosen eine Aufstockung des Hartz IV Almosen und sind deren letzter Strohhalm.

An anderer Stelle erfährt man, dass die Teilnahme an diesen Jobs die Chancen sogar erheblich mindert. Ein-Euro-Jobs sind in der Regel keine Brücke in den ersten Arbeitsmarkt.

Bei mehr als der Hälfte der geprüften Fälle fehlten die Voraussetzungen für eine staatliche Förderung.
Das bedeutet nichts anderes als organisierter Betrug.
Der Namensgeber dieser Gesetze wurde auch bekanntermaßen als Krimineller überführt und verurteilt.

Und diese ,,Beschäftiger" werden mit bis zu  XXX Euro pro Jobber vom Staat belohnt.  Steuergelder für Zwangsarbeitsverhältnisse wie im Bericht festgestellt.

Hartz IV wirkt und lohnt sich für die  "Bildungsträger" wie TÜV, Dekra, die Fortbildungsakademie der Wirtschaft (FAW) oder die gewerkschaftsnahe DAA , und für die qualifizierten Fall-"Manager", die so ihrem Statistik-Soll nachkommen können.

Artikel 12 GG
(1) Alle Deutschen haben das Recht, Beruf, Arbeitsplatz und Ausbildungsstätte frei zu wählen.
Die Berufsausübung kann durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes geregelt werden.

(2) Niemand darf zu einer bestimmten Arbeit gezwungen werden,
außer im Rahmen einer herkömmlichen allgemeinen, für alle gleichen öffentlichen Dienstleistungspflicht.
(3) Zwangsarbeit ist nur bei einer gerichtlich angeordneten Freiheitsentziehung zulässig.

Jonny79

BA will Missbrauch von Ein-Euro-Jobs stoppen

http://www.nordbayern.de/ba-will-missbrauch-von-ein-euro-jobs-stoppen-1.317455

Wenn wir mal ganz dreist davon ausgehen, das diese Gremien zum 1.1 sinnvoll und in jeder Arge besetzt werden, dann könnten ja recht viele dieser Jobs wegfallen (die hälfte). Aber ich glaube es ja erst wenn es wirklich soweit ist.
Ich bin arm, aber sexy!


Alan Smithee

Als ich vor ein paar Jahren bei einem "Sozialunternehmen" ein "Bewerbungstraining" mitmachen durfte / musste, sagten sie schon damals, dass der "soziale Arbeitsmarkt" in Zukunft ausgebaut wird. Gerade für "schwer Vermittelbare" wie z.B. Leute mit Behinderung oder Suchterkrankte etc...

Sie wussten schon damals offenbar, dass dieses Konzept "1 € Jobs" sich nicht halten kann! Und siehe da: Jahre später werden diese 1 € Jobs abgebaut und offensichlich die unbezahlten "sozialen Arbeitsplätze" weiter ausgebaut. Es war alles schon damals bekannt. Nur mit dem kleinen Unterschied, dass man für diese "Jobs" nicht einmal eine Mehraufwandsentschädigung bekommt.

Jetzt wird groß rumlamentiert, dass diese "Stellen" nur an Freiwillige vergeben werden, sozusagen "Ehrenamt"..

Wer`s glaubt wird selig, wer backt wird mehlig... :evil:
...still dreaming of electric sheep...

arm+alt2

Klar ist das freiwillig!
Auch ein EEj ist freiwillig!

Als ich das erste mal bei der HAB in Hamburg moserte, wurde mir Klipp & Klar gesagt: "Wenn Sie lieber gehen wollen: Da ist die Tür. Sie müssen das nicht machen. Hier wird keiner gezwungen zu bleiben."

schwarzrot

Zitatarm+alt2:
wurde mir Klipp & Klar gesagt: "Wenn Sie lieber gehen wollen: Da ist die Tür. Sie müssen das nicht machen. Hier wird keiner gezwungen zu bleiben."
Da wär dann wieder zeit für meinen lieblingsspruch: 'Damit wären sie natürlich auch bereit mir das eben gesagte mal schriftlich zu geben?'.  ;D
(schon daher macht es ja sinn immer mit zeugen aufzukreuzen...  :D )
"In der bürgerlichen Gesellschaft kriegen manche Gruppen dick in die Fresse. Damit aber nicht genug, man wirft ihnen auch noch vor, dass ihr Gesicht hässlich sei." aus: Mizu no Oto

Wieder aktuell: Bertolt Brecht

bodenlos

Weiß jemand, ob sich der Bunderechnungshof auch zu anderen Massnhame geäußert (Traingsmaßnahmenn, Bewerbungstraining etc.)
hat?

Mario Nette

Hier kriegt man den Bericht noch: http://www.bag-if.de/2011/01/prufbericht-des-bundesrechnungshofes/

Der BRH ist da hinterher, diese Spuren aus dem Netz zu tilgen wegen Urheberrechtsverletzung. Also runterladen und lokal aufbewahren.

Mario Nette

Judy

Das ist jetzt wahrscheinlich deswegen verstärkt in den Medien, weil man mittlerweile nen Trick gefunden hat, jetzt die Eurojobs die ganz normale Arbeit ersetzt haben  durch die Kombilohnhintertüre als ganz normal bezahlte Jobs wieder einzuführen und zwar Vollzeit. Mittlerweile geht es ja anscheinend (in ZAF jedenfalls) dass Leute subventioniert werden, ohne dass die das wissen!

Also da laufen hinter dem Rücken der AG und der Argen/OK Schweinereien ab und der AG kriegt bis zu 75% Lohnkostenzuschuss, und der AN halt einen möglichst geringen Lohn. Der AG kriegt seine AN größtenteils vom Steuerzahler bezahlt und das ist doch quasi wie ein Eurojob!
Das ist ein staatlich organisierter Dumpinglohn-Job für den AG. Daher ja auch unser Aufschwung, obwohl es in den Gemeindekassen immer noch leer ist. Wobei es für die Wirtschaft ja gar nicht mal so schlecht ist und Sozialbeiträge werden auch abgeführt und der AN kriegt auch den gesetztlichen Lohn (bei ZAF aber dennoch zu niedrig).
Aber irgendwie hab ich doch das Gefühl, dass das was ganz Mieses ist. So können die Argen doch steuern, welche Betriebe marktfähig bleiben und welche nicht. Undurchsichtig ist das Ganze auch, Statistiken sind da auch nicht zu kriegen. Sehr merkwürdig. Blicke ähnlich wie mit der Sommerzeit nur schwer durch, wie alles zusammenhängt.

counselor

Zitat von: Judy am 12:28:13 So. 30.Januar 2011Aber irgendwie hab ich doch das Gefühl, dass das was ganz Mieses ist. So können die Argen doch steuern, welche Betriebe marktfähig bleiben und welche nicht.
Nicht nur das. Der Bundesagentur für Arbeit obliegt auch die Erteilung der Erlaubnis zur Arbeitnehmerüberlassung bzw. deren Rücknahme oder Widerruf. Letztlich steuern Bundesagentur und Bundesarbeitsministerium das gesamte Leiharbeitsgeschäft.
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Jonny79

Zitat von: counselor am 13:30:23 So. 30.Januar 2011
Zitat von: Judy am 12:28:13 So. 30.Januar 2011Aber irgendwie hab ich doch das Gefühl, dass das was ganz Mieses ist. So können die Argen doch steuern, welche Betriebe marktfähig bleiben und welche nicht.
Nicht nur das. Der Bundesagentur für Arbeit obliegt auch die Erteilung der Erlaubnis zur Arbeitnehmerüberlassung bzw. deren Rücknahme oder Widerruf. Letztlich steuern Bundesagentur und Bundesarbeitsministerium das gesamte Leiharbeitsgeschäft.

Genau! Das Arschamt als Prüfer der Leihbuden? Da hat man den Bock zum Gärtner gemacht! Und wie schwer ist es überhaupt in D. ne Erlaubnis zur Arbeitnehmerüberlassung zu bekommen??? Bis man z.B. in Deutschland mal vorgestraft ist, muss man sich ja schon viel fragwürdiges "geleistet" haben. Sogar "der Dicke" ist damals fein um ne Vorstrafe rumgekommen X(
Ich bin arm, aber sexy!

Judy

Es ist ja nun mal durch die Aufstockung der mageren Gehälter oder gar Kombilöhnen so, dass sich ganz viele Unternehmer per ZAF die Löhne ihrer Angestellten teilweise aus den Steuern aller finanzieren, also die reinste Umverteilung, da die meisten kleinen Steuerzahler eben
Arbeitnehmer sind. Da sehe ich ich eine große Ungerechtigkeit.
Daher sind ja die ZAF so in der Kritik und nicht weil sich die Leute vor der Arbeit drücken wollen. Wenn immer mehr in die ZAF gezwungen werden, wer bezahlt dann irgendwann noch die Aufstockung?
Allerdings gilt ja auch der Umkehrschluß: nur durch unsere Exporte also den Verkauf von uns produzierter Waren haben wir ja die Einnahmen, die uns überhaupt dieses im Vergleich sehr umfangreiche soziale Netz finanzieren läßt. Irgendwie ist das alles ein unguter Kreislauf. Da könnte aber höchsten jemand von ATTAC oder sonst wer, der sich mit Wirtschaft und Börse auskennt weiterhelfen, inwiefern sich unsere Wirtschaft marktfähig erhalten kann ohne Billiglöhne, vor allem in Konkurrenz zu chinesischen Waren.

Mein Rat wäre ja, ein niedriges Grundeinkommen finanziert aus den 7 Mrd für Sinnlosmaßnahmen und den ganzen Ausgaben für H4-Klagen und BA-Kosten, das für jeden oben drauf auf die Löhne und die Arbeit gerecht auf alle aufgeteilt. So, damit hätte jeder einen Lohn den man nicht mehr aufstocken muss. Für Alleinerziehende, AU etc müßten Sonderregelungen her. Aber ich bin ja nun kein Experte in Wirtschaft. Aber das wäre mit Sicherheit finanzierbar, das heißt machbar, auch ohne ZAF.
Wobei das ja ganz heftig OT ist, Thread-Titel ist was mit Eurojobs!

bodenlos

Zitat von: Mario Nette am 22:00:24 Sa. 29.Januar 2011
Hier kriegt man den Bericht noch: http://www.bag-if.de/2011/01/prufbericht-des-bundesrechnungshofes/

Der BRH ist da hinterher, diese Spuren aus dem Netz zu tilgen wegen Urheberrechtsverletzung. Also runterladen und lokal aufbewahren.

Mario Nette

Ich kam wohl zu spät, seite nicht gefunden... . >:(

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