Weißrußland

Begonnen von admin, 16:52:55 Do. 23.Dezember 2010

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Kuddel

ZitatProteste gegen steigende Preise
Lukaschenko droht mit Schlägen

Weißrusslands autokratischer Präsident Lukaschenko droht Internetaktivisten und anderen Oppositionellen persönlich mit Gewalt. "Ich werde das beobachten und dann so hart zuschlagen, dass sie keine Chance haben werden, ins Ausland zu flüchten", droht der Präsident. Die Proteste richten sich gegen die miserable wirtschaftliche Lage - Weißrussland steht vor der Staatspleite, die Lebensmittelpreise steigen.


Der weißrussische Präsident Alexander Lukaschenko hat ein hartes Vorgehen gegen jede weitere oppositionelle Regung angesichts der anhaltenden wirtschaftlichen Misere in seinem Land angekündigt. Er werde die Aufrufe zu neuen Protesten etwa im Internet sorgfältig verfolgen, sagte Lukaschenko nach einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur Belta bei einem Besuch in einem Bezirk außerhalb der Hauptstadt Minsk. "Ich werde das beobachten und dann so hart zuschlagen, dass sie keine Chance haben werden, ins Ausland zu flüchten", drohte der seit 16 Jahren autokratisch regierende Lukaschenko.

Auch gegen die Berichterstattung über die Lage in der früheren Sowjetrepublik gehen die Behörden hart vor. So begann der Prozess gegen einen weißrussischen Korrespondenten einer polnischen Zeitung, dem Beleidigung des Staatschefs vorgeworfen wird. Im Falle einer Verurteilung drohen ihm vier Jahre Haft. Am Wochenende wurden zudem Bereitschaftspolizisten an den Grenzübergängen zu Polen stationiert, die weißrussische Demonstranten bei einer Protestaktion gegen neue Exportbeschränkungen blockiert hatten. Während viele Bewohner der Grenzregion vom Handel mit dem Nachbarland abhängen, sprach Lukaschenko von "Profitgeiern", die es auf "billiges Benzin, Zigaretten und andere Dinge" abgesehen hätten.

Weißrussen fliehen

Moskauer Medien berichteten unterdessen, dass immer mehr Weißrussen nach Massenentlassungen aus den Staatsbetrieben in Russland nach Arbeit suchen. Täglich kämen auf dem Belorussischen Bahnhof in Moskau mehr als 6000 Weißrussen an, heißt es. In Belarus selbst kam es zu Hamsterkäufen etwa in Elektronikläden und sogar von Salz.

Zwar konnten sich die Weißrussen vor der Präsidentenwahl über eine 50-prozentige Erhöhung der Staatslöhne freuen. Dazu musste Lukaschenko aber mehr Geld drucken, wie die Zeitung "Komsomolskaja Prawda" erinnert. Die logische Folge sei der Verfall der Währung.
http://www.n-tv.de/politik/China-hilft-mit-Milliarden-Spritze-article3572461.html

admin

Zitat450 Regierungsgegner in Weißrussland festgenommen



Bei Protesten in Weißrussland gegen den autoritären Staatschef Lukaschenko am Mittwoch sind etwa 450 Regierungsgegner sowie mindestens fünf Journalisten festgenommen worden. "Sie haben wahllos Menschen mitgenommen", sagte der Menschenrechtler Oleg Woltschek in der Hauptstadt Minsk nach Angaben der unabhängigen Agentur Belapan. Mehrere Demonstranten waren am Donnerstag noch in Gewahrsam.

Die meisten Regierungsgegner und die Reporter seien aber nach mehreren Stunden wieder freigelassen worden, berichteten Medien. In etwa 30 Städten hätten sich am Mittwochabend Tausende an den nicht genehmigten Kundgebungen beteiligt, meldete Belapan.

Aktivisten rufen in der Ex-Sowjetrepublik nach arabischem Vorbild über soziale Netzwerke zu Aktionen an jedem Mittwoch auf. Dabei sollen sich die Teilnehmer versammeln und nicht mit politischen Parolen, sondern mit Händeklatschen protestieren. Die Polizei schritt sofort ein und nahm allein in Minsk etwa 220 Menschen fest. Die Proteste hatten in den vergangenen Wochen zugenommen. Weißrussland steckt in seiner schwersten Wirtschaftskrise seit der Unabhängigkeit vor 20 Jahren.

Die Behörden hatten die Bevölkerung vor einer Beteiligung an den Protesten gewarnt. Der als "letzter Diktator Europas" kritisierte Präsident Lukaschenko hatte unlängst eine "angemessene Reaktion" auf Kundgebungen von Regierungsgegnern angekündigt.

In Russland riefen Menschenrechtler die Regierung auf, die Polizeigewalt im Nachbarland zu verurteilen. Russland rettet den "Bruderstaat" immer wieder mit Milliardenkrediten vor dem finanziellen Ruin.
http://www.kleinezeitung.at/nachrichten/politik/2770606/450-regierungsgegner-weissrussland-festgenommen.story


Wir wissen hier aus den Medien quasi nichts über das normale Leben in Weißruland. Belarussische Freunde schickten mir Links zu einer Bilderserie und einen Filmclip, wie sie in Minsk in einem alten Holzhaus ein selbstverwaltetes Kulturzentrum einrichteten.

http://gallery.ru/watch?a=ZA0-gOVw


La мора. Реконструкция


counselor

Deutsche Polizei half Lukaschenkos Miliz

23.08.2012 16:36 UhrVon Claudia von Salzen

Von 2008 bis 2011 wurden etwa 500 weißrussische Sicherheitskräfte in Deutschland und Minsk geschult, darunter waren auch Offiziere der gefürchteten Miliz. Die Gäste aus Weißrussland durften die deutschen Polizisten auch im Einsatz beobachten – beim Castor-Transport ...

Quelle: Tagesspiegel
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

jobnomade

Zitat von: counselor am 16:49:52 Fr. 24.August 2012
Von 2008 bis 2011 wurden etwa 500 weißrussische Sicherheitskräfte in Deutschland und Minsk geschult,

Das will ich aber mal bezweifeln.

Die Weissrussen werden wohl eher die deutschen "Sicherheitskräfte" in "verlernten" Praktiken für unsere kommenden sozialen Unruhen "geschult" haben.

Jedenfalls lernen von "Schulungen" aller Art ja immer beide Seiten dazu, also auch die "Lehrer".
Searching each day for the answers  Watching our hopes disappear.
Set on a course for disaster  Living our lives in fear.
Our leaders leave us in confusion.  For them there's only one solution.

admin

Weißrussische Freunde organisieren ein unabhängiges Filmfestival im Land.

http://filmfest.by/2013/

Bekam heute eine Mail, daß sie kräftigen Gegenwind bekommen haben:

ZitatUnsere Festival Veranstaltungen werden nun abgesagt und verboten in Grodno und Lida. Es scheint auch in Vitebesk etwas merkwürdig zu sein.

Wir stehen nun unter dem Druck des KGB, sie beginnen Leute anzurufen und unter Druck zu setzen, die uns bei der Organisation des Festivals unterstützt haben und in Büros der öffentlichen Verwaltung sitzen.

(Was mich daran erinnert, daß der Schwachkopp Paradiesvogel Weißrußland als vorbildlichen Sozialismus präsentieren wollte.)

Rudolf Rocker

ZitatWas mich daran erinnert, daß der Schwachkopp Paradiesvogel Weißrußland als vorbildlichen Sozialismus präsentieren wollte.

Der Typ hat aber auch geglaubt, das die Erde eine Scheibe ist unr Zitronenfalter Zitronen falten! ;D ;D

Fritz Linow

In Weißrussland gibt es 6 Sonderwirtschaftszonen, die besondere Vergünstigungen fur ausländische Investoren anbieten. Da wird zum Beispiel mit disziplinierten Arbeitskräften oder mit erweiterten Kompetenzen der Administrationen der Freien Wirtschaftszonen hinsichtlich der Registrierung der Inländer geworben.
Die Broschüre fur deutsche Investoren gibt es hier:

http://mfa.gov.by/upload.old/business_cooperation_de.pdf

Und sonst so zählt Weißrussland laut einem Bericht des Internationalen Gewerkschaftsbundes (IGB) von 2015 zu den 10 übelsten Ländern überhaupt. Die größten Probleme sind Diskriminierung, Zwangsarbeit und Niederschlagung von Protesten.
http://www.ituc-csi.org/IMG/pdf/survey_global_rights_index_2015_de.pdf?src=asp-cu&typ=pdf&cid=4407

Während das Jahresurchschnittseinkommen ca. 7000 Euro beträgt, verdient man zum Beispiel beim Ableger von Fresenius, der Zubehör für Bluttransfusion und andere medizinische Hilfsmittel produziert, knapp 200 Euro pro Monat. Auch Henkel stellt dort das Fugenzeugs Ceresit her, das ursprünglich in Hannover-Limmer unter massiver Unterstützung von Manpower und Adecco angerührt wurde.
Fielmann, der alte Wohltäter der kostenfreien Brillen, lässt dort seinen Krempel herstellen und investiert auch sonst kräftig in das Land. Ein schöner Nebeneffekt ist, dass diese Verlagerung in Diktaturen immer eine angenehme Drohkulisse für Werksschließungen hierzulande darstellt. Wenn zum Beispiel das Stammwerk von Fielmann in Rathenow um Einhaltung des Mindestlohns kämpfen muss, dann ist klar, wohin die Reise gehen könnte, wenn es nach dem Willen der Aubeuter ginge. Das lustige ist, dass sie schon längst da sind.

Eine Liste der Firmen in der Sonderwirtschaftszone Grodno nahe der polnischen Grenze:
http://www.grodnoinvest.com/eng/Residents
Da ist alles dabei, was man hier halt so günstig kaufen kann, bzw. muss, weil man selber auch nicht so viel Patte übrig hat, bloß unter anderem Namen.

ManOfConstantSorrow

In Weißrußland wird es auch wieder unruhig

Im Juni:
ZitatTausende protestieren gegen Lukaschenko

Seit 1994 ist Alexander Lukaschenko in Belarus an der Macht. Doch plötzlich regt sich Widerstand gegen den Präsidenten, der massiv gegen Opposition und Journalisten vorgeht.

https://www.zdf.de/nachrichten/politik/belarus-proteste-100.html

Jetzt:
ZitatHunderte Festnahmen bei Protesten in Belarus
Präsident Alexander Lukaschenko kandidiert zum sechsten Mal und hat einen Gegenkandidaten von der Wahl ausgeschlossen. Auf Proteste dagegen reagiert der Staat mit Härte.
https://www.zeit.de/politik/ausland/2020-07/belarus-praesidentschaftswahl-demonstrationen-ausschluss-oppositionskandidaten-weissrussland
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ManOfConstantSorrow

Die Welt befindet sich in Umwälzung.
Wir haben uns mit der Möglichkeit kaum auseinandergesetzt. Es wird sogar in den Ländern unruhig, die als totenstill und als unter totaler Kontrolle galten. Wir haben keinerlei Plan, keine Ideen für Solidarität und Unterstützung.

Die herrschende Klasse ist vorbereitet und versucht überall da vorzustoßen, wo sich ein neues Machtvakuum bildet.

Weißrußland ist eines der Länder, in dem man sich keine nennenswerten Proteste vorstellen konnte...

ZitatSchwere Zusammenstöße mit Sicherheitskräften



Das belarussische Innenministerium bestätigte den Einsatz von Spezialtechnik und Blendgranaten gegen Demonstranten. Auf Videos waren im Gesicht blutende Schwerverletzte zu sehen. Aktivisten zufolge kam ein Mensch ums Leben.
https://www.faz.net/2.1677/nach-wahl-in-belarus-zusammenstoesse-mit-sicherheitskraeften-16897866.html
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Fritz Linow

Generalstreik?
https://twitter.com/jan_wiebe

Da sind einige aktuelle Filmchen.

ManOfConstantSorrow

Railway workers in Minsk organized their own march!

Heute: Tausende auf den Straßen, vor den Fabriken.
Auch heute: Polizeiwillkür geht weiter.

Der #Arbeiteraufstand in #Belarus ist auf den staatlichen Automobilhersteller MAZ übergesprungen. Es ist nur ein kleiner Teil der Belegschaft, aber wahrscheinlich erst der Anfang.

Nicht nur MAZ, andere Firmen sind auch bei Streik, sogar früher... in ganze Weißrussland!

Die Ereignisse überschlagen sich. Tausende Arbeiter großer Fabriken legen die Arbeit nieder. Überall im Land große und kleine Gruppen von Demonstranten. Heute keine Berichte über Polizeieinsätze. Gefangene werden sukzessive freigelassen. Kein Weg zurück!


https://twitter.com/jan_wiebe
https://twitter.com/hashtag/Belarus?src=hashtag_click

Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

ManOfConstantSorrow

Weitere Twitternews aus Belarus

Bei den schrecklichen Bildern aus #Belarus immer dran denken: die deutsche Polizei hat die Cops aus Belarus ausgebildet - inklusive Praktikum beim Castor, wo 100e Demonstrant*innen verletzt wurden.

Factories all over #Belarus are striking against election results which official Minsk declared today to be 80% for President Lukashenko. Ordinary people are also marching and the police are nowhere to be seen. A dramatic change from the last few days of shocking police violence.

Deutsche Medien haben überwiegend aus Lukaschenkos Äußerungen weggelassen, dass er die Demonstranten und Revolutionäte als Arbeitslose bezeichnet hat, die sich mal nen Job suchen sollen. Das hätte wohl zu sehr ans Gehabe des deutschen Agenda-Establishments erinnert.

Auch heute Protest-Märsche in diversen Städten:
Hier die Arbeiter der Minsker Traktoren-Werke, die trotz beschwichtigender Worte des PM Golowtschenko unbeirrt weiter ins Zentrum der Hauptstadt marschieren

Der #Arbeiteraufstand in #Belarus ist jetzt wirklich riesig, wie diese Bilder von Telegram aus #Minsk, #Hrodna und #Salihorsk zeigen. Er hat das ganze Land erfasst und alle großen staatlichen Betriebe erreicht. Das kann #Lukaschenko nicht lange überleben, ist meine Einschätzung.

Streikfotos:





Aus Protest kündigen Milizionäre massenweise ihren Dienst.

Zehntausende Demonstranten im Regierungsviertel von #Minsk.
Spezialeinheiten senken Schilde.
Keine Gegenwehr, keine #Lukaschenko-loyalen Kräfte mehr vor Ort.
Offenbar steht das Regime kurz vor dem Aus.

https://twitter.com/jan_wiebe
Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

Ferragus

In der neuen Züricher Zeitung kann man nachlesen, wie die Leute von der Polizei während des Gewahrsam terrorisiert wurden:

https://www.nzz.ch/international/weissrussland-lukaschenkos-regime-geraet-ins-wanken-ld.1571376

Außerdem wird von einer Furcht vor russischer Einmischung gesprochen, die nach den Entwicklungen in der Ukraine durchaus plausibel erscheint.
Hoffentlich stürzen sieh diese Diktatur und wissen auch oder finden bald heraus wie sie den Staat danach einrichten wollen.

Kuddel

In Moskau findet eine gutbesuchte Solidaritätskundgebung statt für die Menschen in Belarus.

counselor

Mich erfüllt die Einmischung sowohl der EU als auch Russlands mit Sorge.
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Kuddel

Es scheinen alle kalt erwischt worden zu sein.
Nich nur wir wurden von dem Wanken einer superstabilen Diktatur überrascht, sondern auch Rußland, die EU und die USA. Deren Krisenstäbe laufen jetzt auf Hochtouren.

Aber was sollen sie machen?
Die Proteste sind weitgehend friedlich, aber sehr machtvoll. Die Frauen, die Bullen knutschen, die Milizionäre, die den Dienst quittieren, die Arbeiter der großen Staatsbetriebe, die die Arbeit niedergelegt haben, machen Schußwaffengebrauch und ein Auffahren von Panzern nicht gerade zu einer vielversprechenden Lösung.

Die Menschen in Belarus haben sich mit vielem abgefunden, mit einem sehr niedrigen Lebensstandard und mit einem repressiven System. Sie wollen weder zurück in die Sowjetunion noch von der EU anektiert worden. Es wurden keine Scheiß-EU-Fahnen bei den Protesten geschwenkt. Man will einfach nicht verarscht werden. Lukaschenko hat den Bogen überspannt.

Swetlana Tichanowskaja ist wohl kaum die Lichtgestalt und Lösung aller Probleme. Im Moment fällt mir nichts anderes ein, als den demonstrierenden und streikenden Menschen in Belarus die volle Solidarität zu zeigen. Ich finde es immerhin tröstlich, daß Rußland und der Westen im Moment auch ratlos sind.

Kuddel

Aktuelles via Twitter:

8 der 10 größten Industriebetriebe in #Belarus bestreiken #Lukaschenko

Unglaubliche Szenen gerade in #Minsk. Die Polizisten vor dem Parlament haben die Schilder gesenkt und werden von den Leuten umarmt. Offenbar haben sie die Seiten gewechselt.

Lida ist eine Stadt im Westen von #Belarus mit ca. 100.000 Einwohnern. Gestern hat sich dort die Polizei der Demokratiebewegung angeschlossen. An diesem Wochenende werden landesweite Demonstrationen gegen den Wahlbetrug von #Lukaschenko erwartet.

Die #EU akzeptiert den angeblichen Wahlsieg von #Lukaschenko in Belarus nicht und verhängt Sanktionen. Doch die Opposition im Lande sieht den Schritt skeptisch.

In #Belarus möchte die Opposition ihre Streiks fortsetzen. Für heute 12 Uhr ist in #Minsk eine Kundgebung mit Schweigeminute für den getöteten Alexander Taraikovsky an der Metro-Station Pushkinskaja geplant. Ab 13 Uhr soll es einen Marsch durch die gesamte Stadt geben.

Die orthodoxe Kirche stellt sich gegen Lukaschenko. Ihm bröckelt jetzt alles weg. Die Arbeiter der Staatsbetriebe sind ja schon gegen ihn im Streik und auf der Straße, genau so wie die wichtige private IT-Wirtschaft jetzt bleiben ihm wirklich nur noch Polizei und Armee.

https://twitter.com/jan_wiebe
https://twitter.com/hashtag/Belarus?src=hashtag_click

NachbarArsch

Beim ABC Dresden gibts ne ganz interessante Zusammenfassung wie es zur Rebellion kam.

Zitat
Wie kam es zur Rebellion gegen die Diktatur in Belarus

Folgenden Text haben wir vom anarchistischen Newsportal pramen.io übersetzt.

https://abcdd.org/2020/08/11/wie-kam-es-zur-rebellion-gegen-die-diktatur-in-belarus/

Sowas fällt ja nicht einfach vom Himmel sondern es hat eine lange Vorgeschichte die sich schon in den letzten Monaten zuspitzte.

ganz witzig:
ZitatDas Fehlen des Internets spielte für das Regime nur eine negative Rolle – die Menschen gingen auf die Straße, um herauszufinden, was vor sich ging.

Kuddel

Bei Twitter tummeln sich inzwischen alle beim Thema #Belarus. Die Neoliberalen, die US Imperialisten, die Vertreter aller Parteien, die Faschos und die Aluhüte. Alle wollen ihr Süppchen auf den Flammen des Protests kochen.

Es macht Sinn, über oberfächliche Kurzmeldungen hinauszukommen:

"Das kann Lukaschenko nicht lange überleben, ist meine Einschätzung.", meint Jan-Henrik Wiebe, Redakteur bei funk.
Ulrich Heyden (der Freitag) ist anderer Meinung: "Im Gegensatz zu Russland wurden in Belarus 26 Jahre lang ohne Unterbrechung Löhne und Renten gezahlt. Der Diktator von Minsk hat nach wie vor eine Massenbasis. Bei den Sicherheitskräften und im Lukaschenko-Lager sind bisher keine Risse sichtbar, also muss man sich wohl auf weitere Jahre mit ihm einstellen."

Da sind kritische Quellen gefragt. Ich schätze das Medium LeftEast bei Osteuropafragen sehr. Bei einem ausführlichen Versuch einer Einschätzung habe ich mich mit Übersetzungssoftware und händischen Korrekturen an eine Übersetzung gemacht. Hier erst einmal über die Rolle der Arbeiter:

ZitatAuf welcher Seite stehen die Arbeiter?


Minsker Arbeiter auf dem Lenin-Platz am 4.April 1991

Wenn Sie der Arbeiterklasse gegenüber skeptisch sind, hören Sie auf den Leiter des belarussischen Mises-Zentrums: "Die Protestaktivität wird gegen Null tendieren, bis das Proletariat sich anschließt". Wie in den "guten alten" Tagen haben die Arbeiter heute die meisten Ressourcen, um sich friedlich auf engstem Raum zu versammeln, ohne sich auf das inzwischen prekäre Internet zu verlassen und ohne die Angst, auf der Straße verhaftet zu werden. Sie sind auch die einzige Klasse, die dem Staat materiellen Schaden zufügen und ihn ideologisch herausfordern kann. Belarussische Industriearbeiter haben Erfahrung mit Zusammenarbeit und Koordination, eine Art Organisationsstruktur, wie bürokratisch sie auch sein mag, und die Gewohnheit, klare Forderungen zu formulieren. Meine Feldforschung unter belarussischen Arbeitern und Gewerkschaftsaktivisten in den Jahren 2015-2017 hat mich gelehrt, sehr vorsichtig zu sein, um das Potenzial der organisierten Arbeiterschaft in diesem Land nicht zu überschätzen, aber wenn es eine Hoffnung gibt, die Sackgasse, in die der Protest in Belarus geraten ist, auf friedliche und fortschrittliche Weise zu lösen, dann kann dies nur dank einer organisierten Gruppe von Arbeitern geschehen, die ihre Interessen verstehen, formulieren und verteidigen.

Es gibt bereits viele verstreute Berichte über Unruhen in einigen staatlichen belarussischen Industriebetrieben, darunter das Minsker Automobilwerk, der weltweit führende Muldenkipperhersteller BelAZ und das Chemiewerk Grodno Azot, die für die Wirtschaft des Landes von zentraler Bedeutung sind. Von einem Generalstreik ist dies jedoch weit entfernt, und ich wäre vorsichtig, was die Aussichten betrifft, dass er jemals stattfinden wird. Die belarussische Arbeiterklasse ist atomisiert und individuell von den Bossen auf allen Ebenen abhängig. Seit den 1990er Jahren hat es keine großen Streiks mehr gegeben, die Gewerkschaften, die nicht vom Staat kooptiert werden, sind zahlenmäßig gering (nur etwa 9000 Mitglieder) und es mangelt an Ressourcen. Die spontanen Streiks, die zuvor stattgefunden hatten, wurden schnell unterdrückt.

Ein politischer Streik ist jetzt eine großartige Idee, da der Staat nach wie vor die führende Rolle in der Wirtschaft innehat und 45 % der Arbeitnehmer des Landes beschäftigt. Wir befinden uns jedoch nicht mehr im Jahr 1991, mit seiner komplexen Schichtung von Konflikten innerhalb der herrschenden Elite und mit der relativen Autonomie der Arbeiter in den Fabriken. Das gegenwärtige belarussische Arbeitsregulierungsregime ist für die Arbeiter schlimmer als in der späten Sowjetzeit, da es die bürokratische Despotie der sowjetischen Vergangenheit mit der Marktdespotie der kapitalistischen Gegenwart kombiniert.

Ich hoffe und vermute jedoch, dass eine Form der spontanen Organisation auf Betriebsebene stattfindet, wie aus den Videos und Berichten von Hunderten von Arbeitern ersichtlich ist, die sich versammeln, um ihren Vorgesetzten ihre Forderungen vorzutragen und auf deren Umsetzung zu bestehen. Diese Forderungen sind: eine Neuauszählung der Stimmen, Garantien, dass diejenigen, die an Straßenprotesten teilgenommen haben, nicht gefeuert werden, die Freilassung der Häftlinge, die Wiederherstellung des Internetzugangs; sie laufen auch auf einen Ausdruck des Misstrauens gegenüber offiziellen Gewerkschaften hinaus.

Dies sind "politische" Forderungen, die von den Straßen gebracht werden, aber dringendere wirtschaftliche Forderungen sind bereits an den Wänden der Fabriken zu sehen. Ein Zitat aus einem Faltblatt, das irgendwo in einem Minsker Traktorenwerk aufgehängt wurde, ist anschaulich:

    Die Fabrik ist dank seiner Arbeiter noch am Leben!

    Kein Drehbank-Messer? Holen Sie es in Schdanowitschi [ein Dorf in der Nähe von Minsk, hier: ein weit entfernter und schwer zugänglicher Ort]. Ihr Chef hat Ihnen keine Arbeitskleidung gegeben? Scheiß drauf, ich werde sie auf dem Markt kaufen. Dann wird der Chef Sie bitten, nach Ende Ihrer Schicht zu bleiben, weil "Sie den Plan erfüllen müssen". Sie bekommen Ihren Gehaltsscheck und verstehen, dass Sie verarscht worden sind. Sie beschweren sich bei der Gewerkschaft, aber die Antwort kennen Sie bereits. Sie bekommen einen Arbeitsunfall und registrieren ihn als Unfall außerhalb des Arbeitsplatzes, weil "Sie verstehen...".

     Sie haben das alles verdammt satt, oder?

    Der beste Weg, die Bosse zu beeinflussen, ist in den Streik zu treten. Man muss nicht auf den Platz gehen und mit dem Helm gegen den Bürgersteig knallen. Arbeiten Sie einfach nach den Regeln [...] Verlangen Sie, dass jeder Schritt des technologischen Prozesses vorschriftsmäßig durchgeführt wird. Das ist Ihr Recht. Ebenso wie ein anständiger Lohn und faire Wahlen sind Ihre Rechte, die Ihnen genommen wurden.

    Sie wollen mitmachen, haben aber Angst, gefeuert zu werden? Denken Sie daran, dass kein dreckiger Ideologe Ihren Platz an der Maschine einnehmen wird.

Lukaschenkas Herrschaft begann mit einer blutigen Pattsituation mit streikenden U-Bahn-Arbeitern im Jahr 1995, die erbarmungslos zersplittert, geschlagen und gefeuert wurden. Seine Herrschaft verschärfte sich, nachdem es ihm gelungen war, den riesigen Gewerkschaftsbund zu spalten und zu unterwerfen, dessen Vorsitzender ihn bei den Wahlen 2001 herausgefordert hatte.

Das "belarussische Modell" beruhte darauf, das Proletariat zu zersplittern, zu disziplinieren, zu bestechen und seiner Identität zu berauben. Als Gegenleistung dafür, dass es seiner Klassensubjektivität beraubt wurde, wurden den Arbeitern der Erhalt von Arbeitsplätzen, Einschränkungen bei der Kommerzialisierung der sozialen Sphäre, niedrige Versorgungsrechnungen und ein rituelles Versprechen von 500 Dollar Lohn geboten. In Anlehnung an eine gramskische Redewendung nenne ich dies eine belarussische "passive Revolution":  ein autoritärer Weg der postsozialistischen Transformation, angespornt und vermittelt durch die Angst vor spontanen Protesten aus den sich feindlich gegenüberstehenden sozialen Klassen. Vielleicht können die Arbeiter die Richtung dieses Prozesses ändern, indem sie ihre Subjektivität zurückgewinnen. Das wird definitiv nicht über Nacht oder diese Woche geschehen, aber ich kann mir keine andere optimistische Utopie vorstellen, um die gegenwärtige Sackgasse zu überwinden.

Meine Überzeugung, dass die organisierte Arbeiterschaft und nicht eine dezentrale netzwerkartige Bewegung ohne Führer der einzige Akteur ist, der in der Lage ist, klare Forderungen zu formulieren und den Behörden Gehör zu verschaffen, kann durch ein Video des Treffens zwischen den Arbeitern des BelAZ-Werks und dem Bürgermeister von Schodino veranschaulicht werden, das am 13. August stattfand. Zur Mittagszeit versammelten sich mehrere hundert Arbeiter vor den Fabriktoren und trafen sich mit ihrem Direktor und später mit dem Bürgermeister. Das Gespräch war angespannt, aber respektvoll. Der Bürgermeister wirkte verwirrt und schüchtern. Die Arbeiter forderten die Freilassung ihrer Kollegen, Verwandten und Freunde aus der Untersuchungshaftanstalt, die Entsendung der Spezialeinheiten aus der Stadt ("Warum brauchen wir einen Lohn, wenn wir geschlagen werden?"), und ihre Stimmen wurden nachgezählt. Sie bestanden darauf, dass ihre Stadt sicher sei und dass sie die Situation unter Kontrolle hätten. Der Bürgermeister konnte natürlich keine klaren Zusagen machen, erklärte sich aber bereit, sich am Abend mit den Arbeitern vor dem Werk zu treffen, um ihre Forderungen zu besprechen. Er wurde mit den Worten "Danke!" und den Sprechchören "Der Bürgermeister mit den Menschen!" verabschiedet. Das Werk hat nicht aufgehört zu arbeiten, aber nachdem ich das Video gesehen habe, bin ich weniger skeptisch, was die Möglichkeit eines wirklich langwierigen Streiks betrifft. Bis jetzt ist dies der einzige Kanal, über den die Demonstranten die Behörden zu einer Art Dialog auf lokaler Ebene zwingen können. Wenn die Zentralregierung diese Möglichkeit beschneidet, wird das nur zu ihrem eigenen Nachteil sein.


BelAZ-Arbeiter am 13. August.

Später an diesem Tag traf der Bürgermeister schließlich mit einer riesigen Menschenmenge von BelAZ-Arbeitern und anderen Stadtbewohnern zusammen. Statt explodierender Blendgranaten und dem Geräusch von Gummigeschossen fand ein langes und wenig fruchtbares Gespräch über die Fälschung von Wahlen, die Gewalt der Bereitschaftspolizei und die Notwendigkeit der Freilassung der in der örtlichen Untersuchungshaftanstalt Inhaftierten statt, von denen viele aus Minsk hergebracht wurden.

Nach einer Variation seines Lieblingsthemas "Entkleiden und Arbeiten" hörte Lukaschenka auch "die Meinung der Arbeitskollektive" und versprach, mit der Empörung der Polizei "fertig zu werden", und der Polizeichef entschuldigte sich für die Exzesse. Die Behörden begannen nachzugeben, aber die Menschen waren nicht zufrieden und die Situation entwickelt sich weiter.

Als ich diesen Artikel beende, hat sich am 14. August das Minsker Traktorenwerk erhoben. Am Tag zuvor waren die Arbeiter sehr zögerlich und ängstlich, sie konnten nicht entscheiden, wann und wie sie sich versammeln und was sie tun sollten. Aber dennoch versammelten sich Tausende von ihnen vor ihren Fabriktoren und marschierten in Richtung Stadtzentrum, zusammen mit verschiedenen anderen Demonstranten, den oben erwähnten "postmodernen Partisanen". Es war ein ruhiger Tag, die Bereitschaftspolizei stand auf der Hut, konnte die Menge aber nicht vertreiben. Der Weg war derselbe wie 1991:  vom industriellen Partizan-Viertel von Minsk zum Unabhängigkeitsplatz, der früher als Lenin-Platz bekannt war...

https://www.criticatac.ro/lefteast/partisans-or-workers-belarusian-protest/

counselor

ZitatBELARUS - Zigtausende im Streik gegen Wahlfälschung

Am 14. August gingen in Belarus Zehntausende Arbeiter und Angestellte aus über 40 Fabriken in den Streik. Darunter aus acht Krankenhäusern, aus der Metro, aus dem Elektromechanischen Werk, dem Motorenwerk, dem Autowerk, dem Metallurgiewerk usw.

Quelle: https://www.rf-news.de/2020/kw33/zigtausende-im-streik-gegen-wahlfaelschung
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Kuddel


ManOfConstantSorrow

Arbeitsscheu und chronisch schlecht gelaunt!

CubanNecktie

aber lieber Lukaschenko, als braune Scheiße!

https://www.facebook.com/profile.php?id=100009256183494&__tn__=%2CdlC-R-R&eid=ARAeLSp9yioiPtTAYrGa6s4mlRkJT_BZ0ZszriWXKkEG3MK6lcTbL8nkBQ9I0Gc-f5yXVNFmUkV8ouKR&hc_ref=ARS11tcdwE1JxksoqF0LFNzg_fdCHSKZuX2qA0awRyI8KlJqqgOTEXXeLb9s0JJp85A

hab das im Fressenheft gefunden. Also wenn das mit den Flaggen so stimmt, dann wie gesagt lieber Lukaschenko?! Einen Maidan 2.0 brauchen wir und das Volk von Weißrussland nicht :(
Vorstellungsgespräch bei einer Leihbude?
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Passwort: chefduzen.de

Kuddel

1. Kann den facebooklink nicht öffnen.

2. Ich vestehe dich nicht.
Ich kann die Farbe des Gummiknüppels nicht fühlen.
Es macht für mich keinen Unterschied, ob ich von belarussischen, chinesischen, russischen, amerikanischen, deutschen oder ungarischen Cops zusammengeschlagen werde. Es schmerzt überall ähnlich.

counselor

Der Facebook-Link führt zum Profil eines "Maik Müller". Der scheint schon irgendwie links eingestellt zu sein, aber zu Belarus finde ich da nichts.

Meiner Meinung nach sollten sich weder der Westen, noch Russland oder eine andere Macht in Belarus einmischen. Es soll doch die Bevölkerung entscheiden, wie sie leben will und wer ggfs regiert.

Vielleicht bringt dieser Artikel etwas Licht ins Dunkel, worum es geht

ZitatBELARUS - Hintergrund: Das Ringen von EU und Russland um die Vorherrschaft über Belarus

Die Hauptforderungen von Swetlana Tichanowskaja und ihrem Mann Sergej Tichanowski sind blass formuliert, als wollten sie ihre wirklichen Ziele nicht nennen.

Sie sagen nicht, wie es in der Ukraine auf dem Maidan war, ,,Anschluss an die EU", sondern: Neuwahlen, Entlassung der politischen Gefangenen und ,,Unabhängigkeit des Landes" oder ,,Veränderung". Aber Sergej Tichanowski setzt auch hinzu: ,,Ich bin kein Russlandfreund". Freunde hat er allerdings in der EU. So titelte die FAZ am 5. August: ,,Die EU muss die Eigenständigkeit von Belarus stützen".

Belarus mit seinen 9 Mio. Einwohnern liegt wie ein Pufferstaat zwischen EU und Russland. Bedrängt von beiden Seiten. In Belarus wurden nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion die meisten Fabriken und die Landwirtschaft nicht privatisiert. So dass es heute nur wenige Oligarchen gibt. Der Großteil der Industrie ist staatlich.

Von Russland erhielt Belarus bisher zu russischen Inlandspreisen Erdöl, das hier in großen Raffinerien zu Diesel und Benzin verarbeitet, dann in den Westen verkauft wurde. 8 Mrd. Euro flossen jährlich aus diesem Geschäft in die Staatskasse. Auch sonst exportierte das Land Milch, Traktoren, Kühlschränke, Busse und Textilien - vor allem nach Russland, aber auch in die EU. So dass auch bestimmte soziale Bereiche erhalten blieben: Schulen, Krankenhäuser. Das ändert sich jetzt im Zusammenhang mit der begonnenen Weltwirtschaftskrise und der Corona-Pandemie.

.Russland hat seine Ölexporte nach Belarus drastisch eingeschränkt und das Land war gezwungen, Öl aus den USA für seine Raffinerien einzukaufen. Russland will insgesamt mehr Profite aus dem Handel mit Belarus ziehen und sämtliche Sonderbestimmungen bis 2025 abbauen. Schon für dieses Jahr wird ein Rückgang der Wirtschaft von Belarus um zwei bis vier Prozent erwartet. Das schränkt den Spielraum für Zugeständnisse an die Bevölkerung ein.

Die EU-Monopole drängen ihrerseits auf Öffnung des Landes für Investitionen, nach Zugang zum Markt und wollen Russland die Vorherrschaft abringen. Bisher standen Einschränkungen und Verbote bezüglich des Verkaufs von Fabriken ihren Investitionen entgegen. So scheiterte zum Beispiel der Aufkauf einer Reifenfabrik durch Continental, oder der Kauf einer Kältefabrik durch die Linde AG. Um das zu ändern, hob die EU die Sanktionen gegen Belarus im Jahr 2016 auf, mit der Hoffnung, bessere Bedingungen für das Eindringen in die Wirtschaft des Landes zu schaffen. Dazu gibt es eine Menge von Institutionen, z.B. eine mit dem Namen: German Economic Team Belarus. Ziel ist, den ,,Transformationsprozess der belorussischen Volkswirtschaft zu begleiten". Damit verbunden pflegen sie eine enge Zusammenarbeit mit der sogenannten ,,Zivilgesellschaft".

Zu ihr gehören auch Blogger wie Sergej Tichanowski, der in Youtube-Filmen besonders Geschäftsleute und ihr positives Leben ins Zentrum rückte. Auf EU-Ebene gibt es die Association of European Business, deren Ziel verbesserte Investitionsbedingungen sind. Inzwischen gibt es im Land sechs sogenannte ,,Freie Wirtschaftszonen". In der in Minsk sind 120 Unternehmen mit gemischtem inländischen und ausländischen Kapital angesiedelt, angelockt auch durch Vergünstigungen bei Zoll und Steuern. Auch das geht voll auf Kosten der Bevölkerung.

Die Kritik in Rote Fahne News vom 13. August, dass die Hintergründe der führenden Personen und der ganzen Situation und der Einfluss des Westens nicht vernachlässigt werden dürfen, ist richtig und wichtig. Die hier herrschende komplizierte Situation eines Landes zwischen dem EU und dem neuen russischen Imperialismus darf nicht unterschätzt werden. Die Arbeiter und die Massen des Landes stehen in einem mutigen, schwierigen Kampf, der sich gegen beide imperialistische Mächte richten muss. Ihnen gehört unsere Solidarität.

Quelle: https://www.rf-news.de/2020/kw33/hintergrund-das-ringen-von-eu-und-russland-um-die-vorherrschaft-ueber-belarus
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

CubanNecktie

ah, versteh, sorry - sein Beitrag ist nicht öffentlich, man muss also Fressenheftmitglied sein ...
wir werden sehen was sich entwickelt, hoffentlich nicht so, wie in der Ukraine.

wenigstens kann ich seine Bilder teilen:




Vorstellungsgespräch bei einer Leihbude?
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Kuddel

In der Ukraine waren es anfangs auch Sozialproteste. Man protestierte gegen Verarmung, Korruption und Machtmißbrauch. Es mischten sich dann immer mehr Faschisten, Geheimdienstleute und Militionäre in die Auseinandersetzungen. Das Blutbad ging von rechten Kräften aus.

Das war nicht Schuld derjenigen, die für ein besseres Leben demonstriert haben.


counselor

Wir kennen das Phänomen ja auch von den Hygiene-Demonstrationen. Die Faschisten marschieren mit und versuchen, die Proteste zu kapern. Und die EU hat sicher kein Problem mit Faschisten zusammenzuarbeiten.

Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

NachbarArsch

Versteh das jetzt nicht mit den Flaggen.
Die Weiß-Roten mit dem Reiter beziehen sich auf die Weißrussische Volksrepublik
https://de.wikipedia.org/wiki/Wei%C3%9Frussische_Volksrepublik

Oder waren die Braun? ich weiß echt wenig über dieses Land.

Auch dort wirds mindestens vereinzelt Nazis oder Faschisten geben. Und klar versuchen die in dieser Situation zu profitieren und nach vorn zu kommen. Hoffe das sind da nicht so viele und die haben keine Chance.

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