DIE LINKE - jetzt red I...

Begonnen von Thomas_Kallay, 19:06:51 Fr. 21.Januar 2011

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Thomas_Kallay

@Troll, Irrlichtprojektor, jobnomade und andere Linke die DIE LINKE nicht mögen:

Eure Bedenken sind ja nicht verkehrt, sondern haben, aus den jeweiligen Blickpunkten heraus, ganz klar ihre Berechtigung.

Dieser Fakt ändert aber gar nichts dadran, daß DIE LINKE uns Erwerbslose und andere sozial Benachteiligte davor bewahrt, durch die Rechten mit Kind und Kegel ausgerottet zu werden.

DIE LINKE ist nunmal, das kann niemand von der Hand weisen, die einzige linke politische Kraft, die wir noch haben in den Parlamenten.

Sie ist nur nicht stark genug, um ad hoc veritable Änderungen durchzusetzen.

Wer aber echte Änderungen zum sozialen Besseren hin möchte, wählt sicherlich nicht die etablierten Parteien, sondern DIE LINKE.

Oder lässt es eben bleiben - aber dann darf er sich auch nicht wundern, wenn DIE LINKE eben nicht stärker wird und sich dadurch sozial auch nichts zum Besseren ändert.

So einfach ist das eben.

Das bitte ich einfach zu bedenken. Mehr nicht.

Grüße
Thomas

Troll

@Thomas_Kallay

Stimmt ja, nur ein Maulkorb für Kritik hilft der Linken meiner Meinung nach nicht, man sollte schon unterscheiden zwischen politischen Gegnern und kritischen Äußerungen.
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

Jimbob

Wir müssen zusammenhalten !
Alles ist besser als dieses Neofeudale Schwarz-Gelbe Pack!

ROTFRONT GENOSSEN!

Also Links wählen.



tschöööö

Thomas_Kallay

Zitat von: Troll am 12:01:04 So. 23.Januar 2011
@Thomas_Kallay

Stimmt ja, nur ein Maulkorb für Kritik hilft der Linken meiner Meinung nach nicht, man sollte schon unterscheiden zwischen politischen Gegnern und kritischen Äußerungen.

@Troll,

es geht nicht um Maulkörbe.

Es geht darum, nachzudenken, ob und vor allem in Wahlkampfphasen, wo DIE LINKE ohnehin durch die Rechten und denen willige Medien beschossen wird, es eben Sinn macht, daß auch die Linken in Deutschland öffentlich auf DIE LINKE schießen, und damit den Rechten viel Mühe abnehmen.

Der deutsche Michel, das Volk nämlich, ist in der Masse naiv und unwissend, und wenn rechte Hetze in der BLÖD und im ZDF laufen und die Rechten sich dabei auch noch öffentlich auf linke Kritiker beziehen können, dann glaubt das Volk das auch, daß es nichts brächte, DIE LINKE zu wählen.

Darums gehts, das ist alles.

Zudem plädiere ich dafür, daß linke Kritiker an DIE LINKE in die Partei eintreten, und innerhalb der Partei Mißstände, die ja bestehen, angreifen und für eine Änderung solcher Probleme mitarbeiten.

Grüsse
Thomas

hanni reloaded

Zitat von: Jimbob am 12:13:45 So. 23.Januar 2011
Wir müssen zusammenhalten !
Alles ist besser als dieses Neofeudale Schwarz-Gelbe Pack!

ROTFRONT GENOSSEN!

Also Links wählen.



tschöööö


mit solchen Parolen, die eigentlich jeder nachplappert, kann ich nix anfangen.
Und ich fühl mich dann sehr wenig ernstgenommen.


Thomas_Kallay hingegen schafft es durch Argumentation, die mir zeigt, daß
ich nicht nur Stimmviech, sondern mündiger, mitentscheidender Bürger bin.


Ja, ich mach mein Kreuzerl auch bei den Linken, aber nur mit blöden Parolen geködert zu werden, mag ich nicht,
da werd ich bockig^^


Dora

Bei solch einer politischen Diskussion - und es ist eine politische Diskussion - ist es sicher hilfreich ein paar Dinge nicht zu vergessen:

Die Partei DieLINKE ist nicht gleich zu setzen mit der oder den Linken in diesem Land. Letztere, die Linken, gab es schon lange vor der Partei DieLINKE und hat sich nach intensiver Diskussion nicht für den Weg in die Parlamente entschieden und wurde deshalb auch als APO, als Außerparlamentarische Opposition, bezeichnet.

Über Visionen nachzudenken und zu diskutieren ist eine Sache.

Das, was man real und faktisch tut und z.B. in seiner Funktion als Mitglied einer Partei, als Mitglied des Bundes- oder Landtagestags, als Mitglied eines (z.B. Vermittlungs-) Ausschusses einer Partei sagt, ist eine ganz andere Sache.

Über frei und positiv denkbare oder gedachte Visionen zu denken und reden ist möglich - aber noch lange keine Politik.
Und ob denjenigen, die für Profit und Macht über Leichen zu gehen bereit sind, mit Nettigkeit und Anpassung beizukommen ist, die Frage kann sich jeder selbst beantworten. Für mich ist die Antwort ein klares NEIN!

Als ich die Überschrift "Jetz red I..." gelesen habe, fiel mir gleich wieder Franz-Josef Strauß und seine CSU ein. Dieses auf den Biertisch schlagen mit der Faust, ... naja, ich will das nicht vertiefen. Bayern zu verlassen  fiel mir dann auch deswegen leicht, weil mir von höchster Stelle mitgeteilt wurde, dass ich als "Symphatisant" niemals nie nicht einen Job bzw. einen Fuß auf den Boden bekommen würde. So war das im FJS-Land.

Als Ramelow und andere uns erzählten, das Logo, der neue Name der Partei werde "Die LINKE" sein, war die Strategie dahinter und die Probleme die das auch dieser Partei bringen würde, für viele Linke recht schnell klar. Sie verliesen die WASG. Aber es kamen ja - dank Doppelmitgliedschaft genug Leute aus der SPD und PDS und die Fusion von WASG und PDS gelang trickreich - wenn auch nicht ganz reibungslos.

Eine Partei die sich den Namen "Die LINKE" gibt, muss die Kritik der Linken in Deutschland wohl aushalten oder sollte vernünftig damit umgehen. Das dies nicht so kommen würde war zu erwarten. Sagte Klaus Ernst doch schon 2006, angesprochen auf die massenhaften Austritte aus der WASG, er trauere den "linken Spinnern" nicht nach.

Wenn über eine Partei geredet wird, sollte jeder wissen, wie die Mitgliederstruktur aussieht, wie die Verhältnisse in dieser Partei und wer die Akteure sind.
Und noch einmal: Die Partei "Die LINKE" wurde nicht gegen ihren Willen von SPD-U-Booten unterwandert, wie der Autor "Hahn" im Thread "Die LINKE wird eine Partei" (S. 21 ab Antwort # 303) behauptet.

Und es ist auch nicht die Kritik von uns Linken die dieser Partei schadet, an der sie kaputt geht.

Den Schuh zieh ich mir nicht an.

Und soll folgende Passage aus Linken nun Rechte machen, nur weil sie Kritik an der PARTEI Die LINKE äussern?

Zitat von: Thomas_Kallay am 19:06:51 Fr. 21.Januar 2011

Oder seid Ihr, die ihr da stänkert, z.B. hier oder woanders im Internet und bei Versammlungen usw., vielleicht gar keinen linken Leute, sondern verkappte Rechte, die sich hier und andernorts einschmuggeln, um auch auf linken Internetseiten öffentlich Front zu machen gegen DIE LINKE?

Mit eben dem Ziel der Rechten, DIE LINKE zu schaden?
.....

So - jetzt gab es eine Menge neue Beiträge, die ich jetz erst noch lesen werde.
Und ich hoffe, dass dann dieser hier von mir als überholt gelten kann.
.

leibeigner

Thomas_Kallay
ZitatDer deutsche Michel, das Volk nämlich, ist in der Masse naiv und unwissend,

Spinner!!!!!!!!!!!!!!

Demokratie und Dummheit
Jemand sitzt in Klamotten, die andere für ihn gewebt und genäht, auf einem Stuhl, den andere für ihn geschreinert, in einem Zimmer, das andere für ihn gemauert, unter einem Bücherregal, auf dem nur Bücher stehen, die andere geschrieben haben, vor einem Computer, den andere gebaut haben, und postet ins Internet die Worte: "DAS VOLK IST DUMM!"
Dieser Jemand hat alle Beweise der Intelligenz des Volkes um sich und sieht sie nicht. Wieso eigentlich?
Da ich der festen Überzeugung bin, dass das Volk NICHT dumm ist, und dieser Jemand auch nur ein Teil des Volksganzen ist, darf ich nicht annehmen, dass dieser Jemand halt nur dumm ist. Er muss gute Gründe haben, die meisten anderen für dumm zu halten.

Aus welchen guten Gründen kann Jemand das Volk für dumm halten?
1. Dieser Jemand hat in seinem Arbeitsleben – wie Lehrer – nur mit Kindern und Jugendlichen zu tun.
2. Dieser Jemand ist innerhalb seines Arbeitsleben nicht auf die Zusammenarbeit mit anderen angewiesen. Er ist ein traditioneller Einzelarbeiter mit eigenen Produktionsmitteln, d.h. ein kleiner Selbständiger. Solche Leute denken mit gewissem Recht, dass ihre Existenz auf ihren individuellen Fähigkeiten und Kenntnissen gründet, auf die sie stolz sind. Außerdem verdienen sie an dummen Kunden mehr als an klugen.
3. Dieser Jemand ist ein Asozialer, der andere für sich arbeiten lässt. In diese Kategorie fallen neben Kriminellen auch Börsenhaie, Großgrundbesitzer und Kapitalisten. Wer andere für sich arbeiten lässt, muss diese für dumm halten.
4. Dieser Jemand versteht unter "Dummheit" und "Klugheit" die Leichtigkeit oder Schwierigkeit, mit der jemand Worte produziert. Dieser Jemand ist also ein Intellektueller. Als Intellektueller schätzt er seine berufliche Spezialität (Wortproduktion) als höchste und beste ein.
Aber alle anderen schätzen ihre eigene berufliche Spezialität ebenso als höchste und beste ein: Die Ingenieure ihr technisches Wissen, Facharbeiter ihr technisches Verständnis und praktisches Wissen, Bauern ihre landwirtschaftlichen Kenntnisse usw.
Vom Standpunkt jeder einzelnen Spezialität sind alle anderen dumm, die diese besonderen Kenntnisse nicht haben.
Wenn wir die Argumente unter 1., 2. und 3. als Argumente von kleinen Minderheiten einmal außer Acht lassen, ist unser Resultat also: Wir alle sind gleichermaßen dumm, weil wir alle nur Teilkenntnisse besitzen. Wenn Jemand also sagt, das Volk sei dumm, hat er gewissermaßen recht. Einerseits ist zwar der allgemeine Bildungsstand in den letzten 100 Jahren enorm gestiegen, andererseits aber ist eine wachsende relative Dummheit bei jedem Einzelnen unvermeidlich.

Marx bezeichnete die moderne Lohnarbeit auch als "vergesellschaftete Arbeit". "Geteilt" ist unsere Arbeit, indem jeder von uns nur eine Teilarbeit erledigt. "Vergesellschaftet" ist unsere Arbeit, indem sie nur durch das Zusammenwirken vieler Lohnarbeiter in einem Unternehmen und durch das Zusammenwirken aller Lohnarbeiter in der Gesamtgesellschaft funktioniert - abgesehen von den erwähnten traditionellen Einzelarbeitern, die ebenfalls, aber in weit geringerem Umfang, zum Wohlstand unserer Gesellschaft beitragen.

Die allgemeine Arbeitsteilung ist nur die andere Seite der allgemeinen Vergesellschaftung der Arbeit.
So kommt es, dass durch die Dummheit jedes Einzelnen von uns oder der sogenannten "Dummheit der Masse" in der Kombination der relativ geringen Einzelkenntnisse ganz erstaunliche gesellschaftliche Leistungen entstehen. Computer eben, das Internet, Raumfahrt usw. Die relative Dummheit jedes einzelnen von uns ist trotz absolut steigendem Bildungsstand jedes Einzelnen notwendiges Resultat und notwendige Ergänzung der viel rascher wachsenden kollektiven Klugheit.

Große wissenschaftliche und technische Leistungen entstehen wie große politische Leistungen heute nur noch durch Kooperation vieler, nicht durch die Fähigkeiten von Einzelnen. Selbst dort, wo Fehler passieren, so dass eine Raumsonde am Mars vorbeifliegt, weil die Europäer mit Zentimeter, die Amis mit Inch gerechnet haben, ist dieser Fehler nicht durch die Dummheit eines Einzelnen passiert, sondern weil die Teilteams nicht genügend vergesellschaftet waren, also nicht genügend kooperiert haben.
Was Menschen in unserer gegenwärtigen – und erst recht in der künftigen - arbeitsteiligen und kooperativen Gesellschaft wertvoll macht, sind nicht besondere, individuelle Kenntnisse oder besondere Eigenschaften, sondern vor allem ihre Kooperationsfähigkeit. (Übrigens: Das schlechte Ansehen der heutigen Linken kommt vor allem daher, dass diese Linken nicht gelernt haben, mit vielen anderen zu kooperieren.)
Was heißt das für eine emanzipatorische Politik?
Die Bundesrepublik ist immer noch nach dem Prinzip der Herrschaft der Wenigen über die Vielen organisiert. Das stammt noch aus einer Zeit, als nur eine kleine Minderheit Lesen und Schreiben konnte. Die herrschenden Klassen in Babylon, Athen, Rom oder sonst wo waren tatsächlich klüger als das Volk, das sie beherrschten.

An dieser Herrschaft der Wenigen über die Vielen hat unsere repräsentative Demokratie nur wenig geändert. Sie sorgt mit den allgemeinen Wahlen nur für eine regelmäßige Blutauffrischung der herrschenden Klasse. ,,Je mehr eine herrschende Klasse fähig ist, die bedeutendsten Männer der beherrschten Klassen in sich aufzunehmen, desto solider und gefährlicher ist ihre Herrschaft." K. Marx, Kapital 3.: 614.
Sind unsere herrschenden Politiker klüger als wir? Kein bisschen. Es sind Apothekenhelferinnen, abgebrochene Studenten, Ingenieurinnen usw. - alles Leute wie wir.
Sie haben nicht mehr Kenntnisse und Fähigkeiten als wir. Warum sollen sie dann mehr Macht haben?
Der politische Kampf ist ein Kampf der Unteren gegen die Oberen, der Unterdrückten gegen die Unterdrücker. Die Freiheit von Herrschaft und Unterdrückung beginnt erst dort, wo die große Mehrheit des Volkes über alle Sachfragen entscheidet und Politiker nicht mehr nötig, bzw. nur ausführende Organe des Volkswillens sind.

Irrlichtprojektor

Zitat von: Thomas_Kallay am 12:26:00 So. 23.Januar 2011
Der deutsche Michel, das Volk nämlich, ist in der Masse naiv und unwissend, ......

Die Argumentation ist gefährlich @Thomas, ich kann`s in meinem Umfeld auch so nicht bestätigen. Selbst wenn meine Kollegen und Kolleginnen sich partout nicht für Gesellschaft und Politik interessieren, sind sie deshalb nicht "naiv und unwissend". Sicherlich können viele gegenwärtige Missstände nur bedingt in Worte fassen oder mit korrekten Begrifflichkeiten etwas beschreiben, aber von den gegenwärtigen Machtverhältnissen und wie man sich darin zu bewegen hat, haben die Allermeisten eine sehr genaue Wahrnehmung. Da sind "Unterwürfigkeit", "vorauseilender Gehorsam", "Ignoranz" oder auch "Emanzipation" eher Kritikpunkte mit denen sich der eine oder andere vielleicht kritisch auseinandersetzen kann. Und ich würde vermuten oder mal als These aufgestellt, nicht Wenige haben die Schnauze voll, von Partei, Parlamentarismus oder allgemein Zentralismus. Die Grüne Splittergruppe von "Den Grünen" sind in den Bundestag mit Sandalen, Turnschuhen und Blumentopf eingezogen und haben nichts besseres zu tun, erstmalig am Hebel der Macht, einen Krieg anzuzetteln. Wem soll man es denn verübeln, wenn eine allgemein formulierte Kritik oder Ängste ebenso auf eine bestimmende "Die Linke" projiziert wird? Die anderen Parteien können wir dabei locker unerwähnt lassen, denen trauen wir ja nun alles mögliche zu. Aber ist es tatsächlich ratsam die gesellschaftliche Veränderung einer Partei zu überlassen, ihr das volle Vertrauen zu schenken oder eher Hoffnung? Hoffnung im Sinne, "lohnabhängige Beschäftigung" abzuschaffen? Freie Entfaltung eines Jeden in einer Demokratie? Oder eine "klassenlose Gesellschaft" mit Rechts- und Sozialstaat? Was fürn Murx soll`n das werden?

Zitat
Demokratischer Sozialismus orientiert sich an den Werten der Freiheit, Gleichheit, Solidarität, an Frieden und sozialökologischer Nachhaltigkeit. Diese bestimmen auch die Mittel auf dem Weg zu einer demokratisch-sozialistischen Gesellschaft.
Wieder diese Phrasen von "Freiheit" , "Solidarität" und in Vorbildfunktion mit Porsche und Hummer natürlich die "sozialökologische Nachhaltigkeit". Auch wenn ich selbst nicht hinter der "Die Linke" stehe, vertrete ich inhaltlich ebenso nicht "diese Alternative" und noch weniger bekomme ich sie "verkauft". Ich will mich nicht an Dingen wie Freiheit nur orientieren die schlichtweg nicht verhandelbar sind, welche vermutlich Einschränkungen zulassen.

Die Linke will die "Demokratie", ich will "Demokratie" als Staatsform überwinden und nicht erst Gegner oder Feind von der linken Partei werden müssen.

Strombolli

Und wenn Du diesen Text jetzt 200 wirklich repräsentativen Testpersonen aus unserem Land vorliest/lesen lässt, leibeigener, wieviele werden ihn wohl verstehen?
Das Systemmotto: "Gib mir Dein Geld! - Jetzt, Du dreckiges Opfer !!!! - Und habe immer ANGST VOR DEM MORGEN !!!"

"Hört auf, Profite über Menschen zu stellen!" Occupy
Permanent angelogen & VERARSCHT IN DEUTSCHLAND! - Ich habe mit Dir fertig

counselor

Zitat von: Dora am 13:23:58 So. 23.Januar 2011Aber es kamen ja - dank Doppelmitgliedschaft genug Leute aus der SPD und PDS und die Fusion von WASG und PDS gelang trickreich - wenn auch nicht ganz reibungslos.
Die Partei "DIE LINKE" hat wohl zwei Probleme:

1) Die Führung der Partei "DIE LINKE" versucht -genau wie die ehemalige PDS-Führung, die sich aus entmachteten DDR-Kadern speiste, die nicht in die Chefetagen der westlicher Konzerne gewechselt haben oder sich sonstwie am Niedergang der DDR bereichert haben, sich in der bürgerlichen Demokratie zu etablieren. Da wirken also ex-DDR-Kader (die DDR-"Mittelschicht") und Kader der SPD, deren Karrieren ins Stocken kamen, in der Parteileitung zusammen und versuchen sich im Paralamentarismus zu etablieren. Die gesamte deutsche Linke kann davon profitieren, weil diese Politiker originär linke Forderungen populär machen. Wenn die Partei "DIE LINKE" allerdings wie in Berlin den ganzen neoliberalen Quatsch trotzdem durchwinkt, diskreditiert die Partei sich selbst und linke Politikansätze.

2) Dagegen steht die Basis, die so gut wie keinen Einfluß hat auf die abgehobene Parteileitung hat. Eigentlich das Gleiche wie der SPD und den Gewerkschaften. Will heißen, die Basis muß sich von der Parteileitung emanzipieren, d.h. dafür sorgen, dass die Mandatsträger und Parteioberen halt auch das machen und umsetzen, was im Programm steht.

PS: Dumm sind die Deutschen nicht. Die merken schon, wo sie auf der Wohlstandsleiter stehen. Viele mogeln sich eben bestmöglich durch und sind eben stark durch die Propaganda von Konzernen und Regierung beeinflußt.
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Dora

.
Zitat von: Thomas_Kallay am 12:26:00 So. 23.Januar 2011
....
Der deutsche Michel, das Volk nämlich, ist in der Masse naiv und unwissend, und wenn rechte Hetze in der BLÖD und im ZDF laufen und die Rechten sich dabei auch noch öffentlich auf linke Kritiker beziehen können, dann glaubt das Volk das auch, daß es nichts brächte, DIE LINKE zu wählen.
....

Finde ich immer wieder toll:
Politiker wollen das "dumme" Volk als Stimmvieh und sind sich auch nicht zu fein, vom "naiven" und "unwissenden" Volk gewählt zu werden.
Ist doch egal, die Hauptsache gewählt und danach reagiert man - so wie z.B. Müntefering - auch noch beleidigt, weil man vom "naiven" und "unwissenden" Wahlvolk darauf hingewiesen wird, dass man sein Wahl- Parteiprogramm nicht umsetzt, Wahlversprechen gebrochen oder nicht eingehalten hat.
Ich erinnere mich noch an die große Koalition: Statt keine Erhöhung der MwSt (SPD) oder 2% (CDU) werden es dann 3% - Erhöhung natürlich!

Wer mich (als Teil des Volkes) beleidigt darf nicht erwarten, dass ich ihn wähle.
.

Strombolli

Wie man es auch nennen mag: Es gehört schon eine Menge Schlauheit der Mehrheit dazu, knapp 40 Jahre DDR zu ertragen und danach dann auch noch 20 Jahre BRD 2.0 durch immer größer werdendes polititsches Engagement zum Erfolg zu führen!  :evil:
Das Systemmotto: "Gib mir Dein Geld! - Jetzt, Du dreckiges Opfer !!!! - Und habe immer ANGST VOR DEM MORGEN !!!"

"Hört auf, Profite über Menschen zu stellen!" Occupy
Permanent angelogen & VERARSCHT IN DEUTSCHLAND! - Ich habe mit Dir fertig

Aloysius

Mal als kleine Anregung:

Wenn euch jemand, sagen wir mal an einem Straßenstand mit Info-Flyern usw. gegenüber steht, und ihr bekommt den Eindruck, der sieht euch als Menschen an, der zu dumm ist, um die politische Lage einzuschätzen, und das  ihr erst einmal von ihm erleuchtet werden müßt...

... wer von euch sagt sich dann nicht:

Ah so, ich doof, du höheres Wesen, na tschüß!

Arroganz ist selten ein guter Ratgeber.
Reden wir drüber

Strombolli

O-Ton eines CDU Landtagsabgeordneten in 11/2010: "Wir haben hier im Osten so viel geschafft, gewiss haben wir Fehler gemacht, aber ich verstehe gar nicht, wieso da immer noch so viele den Linken nachlaufen."

Frage: Wer hat hier die poltische Lage falsch eingeschätzt?

Bei der Gelegenheit: Der Kapitalismus ist so quicklebendig wie nie

Der Kapitalismus hat seine besten Jahre hinter sich? Von wegen! Weil Geld teurer und Mitarbeiter knapper werden, verschärft sich der Kampf um diese beiden Ressourcen in Zukunft noch mehr. Ob diese Entwicklung gut oder böse endet, hängt davon ab, wie die Wirtschaft auf die epochale Herausforderung reagiert.

...und vor allem die Menschen, die den Kapitalismus "füttern".
Das Systemmotto: "Gib mir Dein Geld! - Jetzt, Du dreckiges Opfer !!!! - Und habe immer ANGST VOR DEM MORGEN !!!"

"Hört auf, Profite über Menschen zu stellen!" Occupy
Permanent angelogen & VERARSCHT IN DEUTSCHLAND! - Ich habe mit Dir fertig

Thomas_Kallay

Hallo,

mir gehts bei dem Ganzen ums Grundlegende: wollen wir eine immer stärker werdende linke Partei in den Parlamenten haben?

Ja oder nein?

Sicherlich kann man per discussionem die Haare spalten, bis keine mehr da sind.

Und ja, man kann sich zurück erinnern bis zum 30-jährigen Krieg und alle (PDS, WASG, Klaus-Ernsts usw.) Schandtaten, die seither geschehen sind, wieder hervorholen.

Kann man alles machen. Man kann auch bis vor Christi Geburt, so es diese denn gab, zurück gehen. Oder zurück zu den Dinosauriern.

Kann man alles machen, steht jedem frei.

Im Kern bleibt es aber, vor allem für jene von uns, die Hartz-IV- beziehen oder im Niedriglohn schuften, bei der Kernfrage für die Zukunft:

Wollen wir eine immer stärker werdende DIE LINKE in den Parlamenten haben? Ja oder nein?

Derzeit ist es müßig, über was anderes nachzudenken, denn es stehen 2011 (jaaa, 2011, und nicht vorvorgestern) zig Landtagswahlen an, bei denen das Abschneiden von DIE LINKE darüber entscheidet, ob wir bald bessere soziale Verhältnisse in Deutschland haben, oder nicht.

Ist meine Meinung. Wenn Ihr eine andere habt, so ist das die Eure.

Ich habe gesagt, was ich zu sagen hatte.

An Haarspaltereien, dem Kleinklein, ob das Volk nun naiv ist, ob Tante Dora sich deswegen beleidigt fühlt, ob Onkel leibeigner mich deswegen für einen Spinner hält, ob in China eine Kloschüssel platzt etc.  - daran beteilige ich mich nicht.

Und wenn diese meine Haltung von einigen als "arrogant" angesehen wird, dann solls eben so sein. Ich kann, will und werde es nicht jedem recht machen, und ständig jedem schön tun. Ich sage, was ich denke.

Ihr, die ihr partout meint, ständig über alles und jedes bei DIE LINKE öffentlich nörgeln zu müssen, Ihr müsst nun in 2011 AUCH überlegen, was Ihr wollt - Sklaverei unter einer erstarkenden Rechten, oder, trotz all ihrer Fehler, eine starke DIE LINKE, die den Rechten die Suppe versalzt und uns kleine Krauter mindestens vor noch größerem Elend als Hartz-IV bewahrt.

So einfach ist das.

Ich will die Rechten weg haben, ich will keine Sklaverei, ich will eine starke Partei DIE LINKE und dadurch wieder soziale Gerechtigkeit in diesem Land.

Grüsse
Thomas

Judy

Zitat von: Ziggy am 10:03:29 Sa. 22.Januar 2011
@Ratrace, du hast es (wieder einmal!) präzise auf den Punkt gebracht.

Hat er meiner Meinung nach gar nicht. Ich finde in der Diskussion wird viel zu sehr von der fiktiven Annahme ausgegangen, dass Politik eine Funktion des Wählerwillens ist oder sein sollte.

Die Wirklichkeit ist aber:
http://www.amazon.de/Anklage-unerw%C3%BCnscht-Korruption-Willk%C3%BCr-deutschen/dp/382185667X

Ich weiß, Jürgen Roth ist als Enthüllungsjournalist auch unter Kritik, aber in diesem Buch ist eine ausgezeichnete Idee, die ich als eine Forderung an die Politik unverzichtbar halte: Dass das hierarchische System bei Behörden abgeschafft wird. Die jetzt bestehende Korruption geht unter anderem auch dadurch so schlecht zu bekämpfen, dass ein ehrlicher Richter, Justizbeamte, Kommissar etc. jederzeit von seinem obersten Chef zurückgepfiffen werden kann und auch wird, wenn er gegen üble Machenschaften erfolgreich angeht. Das Buch sollte eigentlich auch Pflichtlektüre sein, für Leute die sich politisch informieren wollen, denn wir leben in einem Land das erhebliche Probleme mit Korruption hat. Denn da Korruption hier ein Hauptproblem ist und wahrscheinlich auch eine der  Ursachen für die immer extremer werdende Ausbeutung, sollte das Augenmerk eben auch hauptsächlich auf der Bekämpfung des Sumpfes sein und nicht darauf welche Parteien welche Versprechungen machen und dann doch nicht halten (können).

Daher wäre eine meiner Hauptforderungen an eine Partei, die ich wählen würde, dass das hierarchische Weisungsrecht in D-Land abgeschafft wird und jeder Beamte mit seinem Team die Alleinentscheidung hat, solange er nicht selber nachweislich Unrecht begeht.

Unlängst hab ich irgendwo gelesen, dass in Russland Mitglieder der Linken und andere Opposition ausspioniert wird, von wem genau weiß ich gar nicht mehr, aber wenn die dort jemals an die Macht kämen, werden einige der Linken eben erpressbar sein. So wird das sicherlich auch hier funktionieren, ich erinnere nur mal an die merkwürdigen Wahlergebnisse, wo seltsamerweise NPD-Leute von Mitgliedern anderer Parteien irgendwie in Gemeinderäte gewählt worden sind, ob das wohl immer so freiwillig war?

Ich habe so den Eindruck, dass wir auf Zustände zusteuern oder sie bereits haben, wie sie Yasmina Khadra in seinen Morituri/Algerien-Krimis beschreibt. Womit hier wahrscheinlich kaum einer was anfangen kann. Höchstens als Buchtipp.

Was ich jedenfalls sagen will, egal, welche Partei an die Macht käme, es gibt in jeder Partei Leute, die erpressbar und korrumpierbar sind. Egal wo.

Ich würde auch eine Partei wählen, die ein bedingungsloses Grundeinkommen etabliert, wenn da nicht noch Sachen dran hängen, die ganz und gar ungenießbar sind, wie bei der FDP, die hat ja sogar glaub ich tatsächlich mal was von einem Grundeinkommen gesagt. Wobei das mit den möglicherweise korrumpierbaren oder schon korrumpierten Parteimitgliedern auch völlig unberechenbar ist für mich, Grundeinkommen hin oder her. Inflationssicher müsste das dann auch irgendwie noch sein und Mindestlohn dazu kommen.

Dann ist da noch zu bedenken, dass Deutschland meistens im Schatten eines wirtschaftlich größeren Bruders zu reisen scheint. Da scheint mir irgendwie China als großer Bruder gerade die USA abzulösen. Also von der Bratpfanne ins Feuer oder so ungefähr?
(Ich hoffe, dass mich einer hier von überzeugen kann, dass das nur Panikmache der Mainstream-Presse ist, ich lese meistens Zeit oder SpOn, aber dafür Querbeet jede Menge nicht grade dummer Sachbücher über alle möglichen Länder und die Zustände dort)
Ob man die Gleichung "Wer gegen Amerika ist, ist gleichzeitig für China" tatsächlich so aufstellen kann, weiß ich auch nicht sicher. Mir wäre Amerika aber alle mal lieber, als China, wenn es schon einen großen Bruder geben muss, und das beruht mit Sicherheit nicht auf der Mainstream-Presse, hab da schon zuviel gelesen über China und aus Amerika kommen einige meiner Lieblings-Autoren: Kevin Bales, der die Diskussion über Sklaverei in Amerika schon längst begonnen hatte, als es für uns noch kein Thema war, wir haben nur von profitiert. Andrew Vachss, der, naja, auch so einige vernünftige Ansichten in die Welt schickt, Cormac McCarthy, Leon Uris, Rita Mae Brown und andere, viele mit Themen, die mir wichtig sind. Deutschland sind ja auch wir und nicht nur die Schwarz-Gelben. Es gibt in den USA auch ziemlich viele alternative Lebensmodelle abgesehen vom Turbo-Kapitalismus. Und es gibt jede Menge kritische Autoren wie Michael Moore, was es in China und Russland nicht gibt. Das würde ich von einer Partei, die ich wähle schon wissen wollen, welche Weltmächte ich dann mit dazu bekomme, wenn ich sie wähle.

Was, ob und wie wir dagegen was machen könnten, egal von welcher Partei aus, null Ahnung. Ich wollte es nur mal so als Gedanken in den Raum stellen, weil es hier sonst keiner erwähnt. Aber wir stehen als Land nicht unabhängig von anderen Ländern im Weltgefüge. Bin aber kein Politikwissenschaftler, der da viel dazu sagen könnte.

Also mit anderen Worten: Wat, wenn es von heut auf morgen kein KiK und keine 1-Euro-Läden mehr gibbet? Kuba? Und wenn es weiterhin den Billigtechnik-Schrott aus China gibt, dann hat China auch Einfluß auf unser Land, egal durch welche Partei.

Das einfach mal als so ganz reale Gegebenheiten, völlig unabhängig was Parteimitglieder versprechen und dann eben durch meine hier angedeuteten  Gegebenheiten gar nicht halten können.

Ich schreibe meine Gedanken jetzt auch nur rein deswegen auf, weil es ganz andere sind, als was bisher im Thread kam, nicht dass ich es als einzig mögliche Wahrheit empfinde. Ich finde es ist eher so ein Glücksspiel, es scheint mir alles eher sehr unberechenbar zu sein, was sich in Sachen Politik abspielt, daher beschäftige ich mich eigentlich weniger damit. Bei der letzten Wahl hab ich eins der beiden Kreuze bei der Tierpartei gemacht, bevor ich groß drüber nachgedacht hab, der Arm hats einfach so von ganz alleine gemacht.




hanni reloaded

Zitat von: Aloysius am 14:49:51 So. 23.Januar 2011
Mal als kleine Anregung:

Wenn euch jemand, sagen wir mal an einem Straßenstand mit Info-Flyern usw. gegenüber steht, und ihr bekommt den Eindruck, der sieht euch als Menschen an, der zu dumm ist, um die politische Lage einzuschätzen, und das  ihr erst einmal von ihm erleuchtet werden müßt...

... wer von euch sagt sich dann nicht:

Ah so, ich doof, du höheres Wesen, na tschüß!

Arroganz ist selten ein guter Ratgeber.



hat aber bei der derzeitigen Regierung funktioniert.

und bei der davor, und der davor und der davor



Irrlichtprojektor

Zitat von: Thomas_Kallay am 15:14:39 So. 23.Januar 2011

mir gehts bei dem Ganzen ums Grundlegende: wollen wir eine immer stärker werdende linke Partei in den Parlamenten haben?

Ja oder nein?

@Thomas, die Frage stellt sich wohl mehrheitlich der sog. APO erst gar nicht. Ja oder Nein ist wie das Messer an der Brust; Freund oder Feind. Das hilft uns nun wirklich nicht weiter und geht auch an der Realität vorbei. Denn bei vielen Sachen arbeiten wir ja auch mit Menschen aus der Partei zusammen. Bei mir im Ort sogar nun mittlerweile in einer Größenordnung die wir uns vor bis zu 2 Jahren noch nicht hätten träumen lassen. Und Zugehörigkeit zu Gewerkschaft, Partei o.ä spielt dabei kaum eine Rolle, bis auf die klassisch Verdächtigen mit denen wir nichts zu tun haben möchten. Im Vordergrund stehen hauptsächlich Inhalte und möglich das wir untereinander noch nichtmal genau wissen wer wo zu welchem "Grüppchen" gehört. Wir haben bislang auch kaum Diskussionen dazu gehabt und es läuft prima! Da darf mensch jeden Tag wählen, nicht nur aller 2 oder 4 Jahre einmal. ;)

Ziggy

ZitatDaher wäre eine meiner Hauptforderungen an eine Partei, die ich wählen würde, dass das hierarchische Weisungsrecht in D-Land abgeschafft wird und jeder Beamte mit seinem Team die Alleinentscheidung hat, solange er nicht selber nachweislich Unrecht begeht.

So etwas klingt zwar in der Theorie sehr schön, würde aber in der Praxis nie und nimmer funktionieren. Und Korruption ausschließen kannst du damit schon gar nicht. Wo Menschen sind, ist Korruption, so ist das nun einmal. Da kannst du Kontrollmechanismen einbauen, bis du schwarz wirst.

Und überhaupt ist dein ganzer Text sehr theoretisch. Ich kann damit nicht viel anfangen, wobei das wohl eher an mir liegt. Ich versuche, mich in meiner kleinen Welt zurechtzufinden, meiner Familie, meiner Arbeit. Ich verstehe nichts von Wirtschaft, die Börsennachrichten sind für mich ein Buch mit sieben  Siegeln, ich habe keine Ahnung von Aktien, Fonds, irgendwelchen Indexen, Eidechsen, und ob China oder die USA grade was zu sagen haben, ist mir ziemlich wurscht und geht mir persönlich am Arsch vorbei. Ich grüble auch nicht den ganzen Tag, wie ich die Welt verbessern könnte. Ich laufe mit offenen Augen herum, und wo's was anzupacken gibt, da packe ich an. Und wenn mein AG mich versucht zu bescheißen, kriegt er Ärger mit mir. Einfach gestricktes Weltbild. Das "Kapital" steht zwar hier im Schrank, aber gelesen hab ich es noch nie. Dafür bin ich aber viel an der frischen Luft und habe ein Gespür dafür, was richtig und falsch ist, ich habe einen gut entwickelten Gerechtigkeitssinn und werde stinksauer, wenn der Starke dem Schwachen die Fresse poliert.

Daß Wahlen alleine  nichts ändern, mag wohl stimmen. Aber durch Wahlen bestimmen wir, wie sich unser Parlament zusammensetzt. Und damit fängt's ja wohl an. Durch meine Stimme an der Urne versuche ich, die Partei, die meinen Interessen am nächsten steht, stark zu machen. Mehr isses nicht. Ob dann letztendlich das dabei rauskommt, was ich mir wünsche, müssen wir dann erst mal sehen.

Jedenfalls stelle ich fest, daß diese ganze Diskussion, dieses Knieficken, dieses Dünnbrett- und Nasenbohren mich zusehends ankotzt und ich kurz davor stehe, diesem Forum endgültig den Rücken zu kehren. Soviel Scheiße auf einem Haufen ertrage ich beinahe nicht. Wenn ich der politische Gegner wäre, ich würde mich totlachen. So aber macht sich bei mir nur schiere Verzweiflung breit.
Um seine Liebe zu beweisen, erklomm er die höchsten Berge, durchschwamm die tiefsten Meere und zog durch die weitesten Wüsten. Doch sie verließ ihn – weil er nie zu Hause war.

Ratrace

ZitatJedenfalls stelle ich fest, daß diese ganze Diskussion, dieses Knieficken, dieses Dünnbrett- und Nasenbohren mich zusehends ankotzt und ich kurz davor stehe, diesem Forum endgültig den Rücken zu kehren.
Bitte, bitte nicht, Ziggy.
Das einzig Freie im Westen sind die Märkte.

Dora

Zitat von: Ratrace am 16:15:28 So. 23.Januar 2011
]Bitte, bitte nicht, Ziggy.

Da schließ ich mich an! Bleib bitte, ich schätze deine Beiträge!

Dora
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Ziggy

Meine Erfahrung im richtigen wie auch im virtuellen Leben ist, daß diese Gehirnfurzer, die HaarinderSuppesucher, die Labersäcke, die Plaudertaschen, diese Immergscheitdaherreder, diese Alleskaputtschwätzer nur destruktiv sind. Ich habe noch nie einen von denen getroffen, der vernünftige Vorschläge oder gar ernste Anstalten gemacht hätte, wie es denn besser ginge. Wo sind denn die praktisch umsetzbaren Vorschläge dieser intellektuellen Elite!? Wer von diesen ganzen Oberschlaumeiern ist denn wirklich politisch aktiv!? Draußen auf der Straße, meine ich, nicht in irgendeinem Hinterhofkabuff mit anderen Dummschwätzern!

Aber nein, da gibt es endlich mal eine linke Gruppierung, die wirklich etwas verändern könnte, die hauen wir jetzt erstmal zusammen, bis nichts mehr übrig ist, und dann werfen wir ihnen kollektives Komplettversagen vor. Und jammern hinterher umso lauter weiter.

Es ist so erbärmlich, so widerlich, so heuchlerisch, Schorsch, mei Droppe ...

ZitatBei der letzten Wahl hab ich eins der beiden Kreuze bei der Tierpartei gemacht, bevor ich groß drüber nachgedacht hab, der Arm hats einfach so von ganz alleine gemacht.

Das ist doch in Ordnung. Besser, als gar nichts zu machen. Lieber eine Splitterpartei wählen als die Leerstimme der FDP anheim fallen zu lassen.
Um seine Liebe zu beweisen, erklomm er die höchsten Berge, durchschwamm die tiefsten Meere und zog durch die weitesten Wüsten. Doch sie verließ ihn – weil er nie zu Hause war.

Strombolli

Ja Ziggy, eine Überlegung, die man schon mal anstellen darf. - Aber was würde es uns weiterbringen? Deshalb lass es bei einem Gedanken. CD ist noch ein Forum mit einigermaßen Diskussionskultur. Toleranz, ein Wort welches aus der Mode gekommen zu sein scheint. Ungestüme Heißsporne treffen auf abgeklärte Hasen.

that's life

Übrigens, wollen wir als Essenz dieses Threads nicht diese Formulierung nehmen? :

-> "Daß Wahlen alleine  nichts ändern, mag wohl stimmen. Aber durch Wahlen bestimmen wir, wie sich unser Parlament zusammensetzt. Und damit fängt's ja wohl an. Durch meine Stimme an der Urne versuche ich, die Partei, die meinen Interessen am nächsten steht, stark zu machen. Mehr isses nicht. Ob dann letztendlich das dabei rauskommt, was ich mir wünsche, müssen wir dann erst mal sehen." Ziggy

APO hin, reine Lehre her ... wollen wir durch solche Diskussionen hier, die Herrschaft derer verlängern, die wir eigentlich weg haben wollen?
Das Systemmotto: "Gib mir Dein Geld! - Jetzt, Du dreckiges Opfer !!!! - Und habe immer ANGST VOR DEM MORGEN !!!"

"Hört auf, Profite über Menschen zu stellen!" Occupy
Permanent angelogen & VERARSCHT IN DEUTSCHLAND! - Ich habe mit Dir fertig

Ratrace

Off Topic und nicht auf konkrete Personen bezogen:

ZitatMeine Erfahrung im richtigen wie auch im virtuellen Leben ist, daß diese Gehirnfurzer, die HaarinderSuppesucher, die Labersäcke, die Plaudertaschen, diese Immergscheitdaherreder, diese Alleskaputtschwätzer nur destruktiv sind. Ich habe noch nie einen von denen getroffen, der vernünftige Vorschläge oder gar ernste Anstalten gemacht hätte, wie es denn besser ginge. Wo sind denn die praktisch umsetzbaren Vorschläge dieser intellektuellen Elite!? Wer von diesen ganzen Oberschlaumeiern ist denn wirklich politisch aktiv!? Draußen auf der Straße, meine ich, nicht in irgendeinem Hinterhofkabuff mit anderen Dummschwätzern!
Mir kommt Philosophie oft vor wie die Bonzenkarre für den Intellektuellen. Nichts gegen Leute, die sich Gedanken machen, aber wo gänzlich, sowohl im eigenen Verhalten als auch in den Gedankengängen an sich, der praktische Nährwert komplett fehlt, findet nur Egowichserei statt.

Mir fällt da gerade ein ehemaliger Kommilitone ein, der genau zu dem Zeitpunkt, als er die Schwelle zu den geisteswissenschaftlichen Fakultäten der örtlichen Uni übertrat, sich eitel darin gefiel, berühmte Denker zu zitieren. Er hoffte wohl, in deren Glanz mitzustrahlen. Das einzige, was er damit bewirkte, war, sich selbst ins soziale Off zu stellen, von wo aus dem verletzten Ego natürlich der unvermeidliche Schluß kommt, man sei das letzte denkende, intelligente Wesen.

Ich warne eindeutig vor Intellektuellenfeindlichkeit, aber bloßes Hirnjogging kann man getrost für sich selber betreiben, ohne andere zu belästigen.
Das einzig Freie im Westen sind die Märkte.

Dora

Zitat von: counselor am 14:06:01 So. 23.Januar 2011
Zitat von: Dora am 13:23:58 So. 23.Januar 2011Aber es kamen ja - dank Doppelmitgliedschaft genug Leute aus der SPD und PDS und die Fusion von WASG und PDS gelang trickreich - wenn auch nicht ganz reibungslos.
Die Partei "DIE LINKE" hat wohl zwei Probleme:

1) Die Führung der Partei "DIE LINKE" versucht... sich in der bürgerlichen Demokratie zu etablieren. Da wirken also ex-DDR-Kader (die DDR-"Mittelschicht") und Kader der SPD, deren Karrieren ins Stocken kamen, in der Parteileitung zusammen und versuchen sich im Paralamentarismus zu etablieren. Die gesamte deutsche Linke kann davon profitieren, weil diese Politiker originär linke Forderungen populär machen. Wenn die Partei "DIE LINKE" allerdings wie in Berlin den ganzen neoliberalen Quatsch trotzdem durchwinkt, diskreditiert die Partei sich selbst und linke Politikansätze.

2) Dagegen steht die Basis, die so gut wie keinen Einfluß hat auf die abgehobene Parteileitung hat. Eigentlich das Gleiche wie der SPD und den Gewerkschaften. Will heißen, die Basis muß sich von der Parteileitung emanzipieren, d.h. dafür sorgen, dass die Mandatsträger und Parteioberen halt auch das machen und umsetzen, was im Programm steht.
.....

Deine Beschreibung deckt sich mit meinen Beobachtungen. Deshalb schrieb ich im Thread "Die LINKE wird eine Partei":

"Der Graben, der durch die Gesellschaft, die Parteien und auch eine Partei wie DieLINKE läuft, trennt die Basis von den Karrieristen an den Spitzen der Parteien und ihrer Untergliederungen. Ausnahmen können als Bestätigung dieser Regel  gelten."

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counselor

Zitat von: Thomas_Kallay am 15:14:39 So. 23.Januar 2011Ich will die Rechten weg haben, ich will keine Sklaverei, ich will eine starke Partei DIE LINKE und dadurch wieder soziale Gerechtigkeit in diesem Land.
Und deswegen wähle ich auch die Partei "DIE LINKE". Politisch arbeiten wir auch mit der Partei "DIE LINKE" zusammen. Die Partei hat sehr viele fortschrittliche Positionen und trägt diese in die Parlamente und unters Volk.
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

leibeigner

Strombolie
ZitatUnd wenn Du diesen Text jetzt 200 wirklich repräsentativen Testpersonen aus unserem Land vorliest/lesen lässt, leibeigener, wieviele werden ihn wohl verstehen?
Ich glaube Du hast den Text verstanden.Das reicht mir.
Sorge einfach dafür das jeder der andere Menschen für Naiv und Dumm hält diesen liest,dem einen oder anderen geht vielleicht ein Licht auf.





Dora

Zitat von: Irrlichtprojektor am 15:33:45 So. 23.Januar 2011
Zitat von: Thomas_Kallay am 15:14:39 So. 23.Januar 2011

mir gehts bei dem Ganzen ums Grundlegende: wollen wir eine immer stärker werdende linke Partei in den Parlamenten haben?

Ja oder nein?

@Thomas, die Frage stellt sich wohl mehrheitlich der sog. APO erst gar nicht. Ja oder Nein ist wie das Messer an der Brust; Freund oder Feind. Das hilft uns nun wirklich nicht weiter und geht auch an der Realität vorbei.
...
So ist es.

Zitat von: Irrlichtprojektor am 15:33:45 So. 23.Januar 2011
Denn bei vielen Sachen arbeiten wir ja auch mit Menschen aus der Partei zusammen. Bei mir im Ort sogar nun mittlerweile in einer Größenordnung die wir uns vor bis zu 2 Jahren noch nicht hätten träumen lassen. Und Zugehörigkeit zu Gewerkschaft, Partei o.ä spielt dabei kaum eine Rolle, bis auf die klassisch Verdächtigen mit denen wir nichts zu tun haben möchten. Im Vordergrund stehen hauptsächlich Inhalte und möglich das wir untereinander noch nichtmal genau wissen wer wo zu welchem "Grüppchen" gehört. Wir haben bislang auch kaum Diskussionen dazu gehabt und es läuft prima! Da darf mensch jeden Tag wählen, nicht nur aller 2 oder 4 Jahre einmal. ;)
Oft kann man besser überzeugen und mit den Menschen vor Ort zusammen arbeiten und etwas verändern oder verhindern, wenn man an der Sache (z.B. "Keine Müllverbrennugsanlage!"), an Inhalten arbeitet.
Quasi "pateiübergreifend"  ;D
Da trifft man die, die wirklich etwas tun, die wirklich etwas verändern wollen.
Sesselpoopser bleiben zu hause, die triffst du fast nirgends. Vielleicht auch gut so....

Ich kam von der Bürgerbewegung in die Partei (WASG) und bin wieder zurück.
Auch das ist gut so.

Und die Jahre intensiver Arbeit in und für die Partei waren lehrreich, haben aber mein Familienleben stark belastet.
Der schulische Erfolg meiner Kinder lies stark nach.

Auch wenn es "nur" z.B. um Versammlungen  geht, um das Verabschieden von Satzungen, Beschlüssen etc. Es kostet Zeit!
Aber weder bei den Wahlinfoständen noch beim Wahlplakate aufhängen, ja nicht einmal auf Landestreffen der KV oder Ladesparteitagen waren die zu treffen, die im Wahlkampf dann laut ins Horn bliesen. Die wissen sicher auch heute noch, wie sie sich am besten vor der Arbeit drücken.

Viele sind mit ihrem Arsch zu Hause sitzen geblieben, Wege waren ihnen zu weit, das Wetter zu schlecht oder sonst irgend was. Wollen die auf Rosen gebettet werden? Nicht mit mir....

Menschen zu überzeugen macht auch Arbeit. Es verlangt Geduld, Verständnis und kostet Zeit.
Und findet meist in der realen Welt statt.
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majestix

Zitat von: counselor am 17:17:01 So. 23.Januar 2011
Zitat von: Thomas_Kallay am 15:14:39 So. 23.Januar 2011
Ihr, die ihr partout meint, ständig über alles und jedes bei DIE LINKE öffentlich nörgeln zu müssen, Ihr müsst nun in 2011 AUCH überlegen, was Ihr wollt - Sklaverei unter einer erstarkenden Rechten, oder, trotz all ihrer Fehler, eine starke DIE LINKE, die den Rechten die Suppe versalzt und uns kleine Krauter mindestens vor noch größerem Elend als Hartz-IV bewahrt.

So einfach ist das.Ich will die Rechten weg haben, ich will keine Sklaverei, ich will eine starke Partei DIE LINKE und dadurch wieder soziale Gerechtigkeit in diesem Land.
Und deswegen wähle ich auch die Partei "DIE LINKE". Politisch arbeiten wir auch mit der Partei "DIE LINKE" zusammen. Die Partei hat sehr viele fortschrittliche Positionen und trägt diese in die Parlamente und unters Volk.

Und genau deshalb sollte, nein MUSS man Die Linke wählen. Es gibt keine Alternative, die wählbar ist, wenn man positive
Veränderungen im sozialen Bereich will. Ob Die Linke diese Veränderungen dann auch umsetzen wird, kann einem keiner garantieren,
wenn nicht, haben wir dann wenigstens einen Grund über Die Linke zu meckern!

Aber garantiert wird es uns unter schwarz/gelb bald noch dreckiger gehen noch viel schlimmer, als es jetzt schon ist.! Das ist gewiss!

Denkt mal darüber nach und geht dann zu gegebener Zeit wählen!! Ihr habt euer Schicksal selber in der Hand!



jobnomade

Zitat von: Thomas_Kallay am 23:11:44 Fr. 21.Januar 2011
Das sag ich Dir als LInker, und als alter Gewerkschafter und vormaliger Betriebsrat,

Und ich sag Dir als linker dass ich schon mit den Dithfurth-Grünen und der SDAJ und als JAV gegen den Kapitalismus gekämpft habe
als Du noch mit deinen SPD-DGB'lern im Betriebsrat über uns hergezogen hast und die gleichen platten Wahlflyersprüche
für die SPD gegen uns gebracht hast wie hier jetzt für dieLinke, wenn Du persönlich werden willst, Du Held!

Und lass diese Unterstellungen, ich hab nirgends gesagt dass ich dieLinke "nicht mögen".

So ein Diskussionsstil gehört sich nicht unter linken.

Es darf z.B. sehr wohl kritisiert werden warum dieLinke Bundestagsfraktion ihrem Verbalradikalismus keine Taten folgen
lässt
und dem Schnellverfahren für das Bankenrettungsgesetz zugestimmt hat, so war keine Zeit Proteste auf der Strasse dagegen zu
organisieren.
Searching each day for the answers  Watching our hopes disappear.
Set on a course for disaster  Living our lives in fear.
Our leaders leave us in confusion.  For them there's only one solution.

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