Iran

Begonnen von xyu, 01:41:02 Di. 08.Februar 2011

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counselor

ZitatIran - Aufruf zur internationalen Solidarität und Unterstützung der Arbeiterbewegung

Zur Lage der Arbeiterinnen und Arbeiter im Iran hat das Büro für internationale Beziehungen der Kommunistischen Partei des Iran "Rote Fahne News" einen sehr interessanten und bewegenden Bericht überlassen, den wir hier dokumentieren (eigene Übersetzung):

Quelle: https://www.rf-news.de/2018/kw49/aufruf-zur-internationalen-solidaritaet-und-unterstuetzung-der-arbeiterbewegung-1
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

counselor

ZitatIran - Wieder Verhaftungen im Iran

Frau Sepideh Gholian, Menschenrechtlerin und Journalistin, und Esmail Bakhshi, Arbeiter-Aktivist, sind am 18. November 2018 zum ersten Mal gefangen genommen worden.

In den 23 Tagen im Gefangenschaft wurden die beiden Aktivisten brutal gefoltert. Durch die zahllosen Proteste, Demonstrationen und mehr als 80 Reklamationen von iranischen und internationalen Gewerkschaften - aus Frankreich, Italien, Brasillien, Spanien, Indonesien, Haiti, Senegal, Paraguay und Palästina - wurde das iranische Regime gezwungen, die beide Aktivisten am 11. Dezember 2018 freizulassen.

Nach der Freilassung haben sie ihre Situation im Gefängnis und die Art und Weise der Folterung gegenüber Medien berichtet und informiert,auch mit Videoaufnahmen. Am 12. Januar 2019 haben die Mördertruppen des iranisch-faschistischen Regimes die Wohnungen von Frau Sepideh Gholian und Esmail Bakhshi gestürmt und beide wieder festgenommen. Jetzt weiß niemand, wo sie sind und in welcher Situation und unter welchen Bedingungen sie leben.

Ein veröffentlichtes Video von Frau Gholian vor ihrer zweiten Festnahme:
https://www.youtube.com/watch?v=6CDlR65xMo0&t=14s

Quelle: https://www.rf-news.de/2019/kw05/wieder-verhaftungen-im-iran
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

counselor

ZitatIran - Vor 40 Jahren Sturz des Schah - Proteste gegen faschistisches Regime wachsen

In diesen Tagen feiern im Iran viele Menschen den 40. Jahrestag des Sturzes des damaligen Schah-Regimes. Die offiziellen Feiern der islamisch verbrämten faschistischen Machthaber am Montag waren jedoch an Heuchelei nicht zu überbieten.

Quelle: https://www.rf-news.de/2019/kw07/vor-40-jahren-sturz-des-schah-auch-das-jetzige-faschistische-regime-muss-weg
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Kuddel

Der Iran ist ein total interessantes Land und die Probleme dort sind vielfältig.
Die Menschen haben gelernt, sich mit viel Scheiße zu arrangieren. Gleichzeitig gibt es dort ein riesiges Drogenproblem. Wir wissen durch unsere Scheißmedien so wenig über dieses Land und obwohl die USA viel weiter entfernt sind, wird von da über jeden Pups berichtet. Beim Iran hört man nur etwas über Mullahs, Atomdeal und Unterdrückung.

Wir werden völlig ahnungslos gehalten über die Zustände im Iran.

Rudolf Rocker


Kuddel

Sonderlich kritisch stehst du den herrschenden Medien scheinbar nicht gegenüber.
Daß ihre Informationspoltik an Interessen gekoppelt ist, dürfte klar sein.
Man kann sich scheinbar einen erneuten Machtwechsel im Land vorstellen und es läuft medial immer nach dem gleichen Schema ab. Dann wird plötzlich über die unzufriedene Mittelschicht gequatscht, über ihre heimlichen Feiern und ihre Proteste. Oder es geht dann um überqualifizierte junge Leute oder "die jungen Kreativen". Ähnlich lief es bei der Berichterstattung über Lateinamerka. Und über Afrika berichtet man erst, wenn Blut in Strömen fließt, oder China dem Westen große Marktanteile abgerungen hat.

Was in den Betrieben abgeht oder beispielsweise der riesige Truckerstreik, gegen deren Aktivisten Todesurteile gefällt worden sind, taucht in unseren Medien bestenfalls als Randnotiz auf.

Rudolf Rocker

ZitatSonderlich kritisch stehst du den herrschenden Medien scheinbar nicht gegenüber.
Mindestens genauso kritisch, wie den Aussagen von Forenusern!

ZitatWir werden völlig ahnungslos gehalten über die Zustände im Iran.
Es gibt irgendwie 195 Länder auf der Erde! Wieviel weißt du über die Zustände in Abchasien oder Arzach oder Burundi oder Moldau oder Vanuatu oder Norwegen?
Wir werden also völlig ahnungslos gehalten über die Zustände in DER GANZEN WELT!!!
Edit fragt: Von wem gleich noch mal?

Kuddel

Zitat von: Rudolf Rocker am 14:23:52 Mi. 13.Februar 2019

Wir werden also völlig ahnungslos gehalten über die Zustände in DER GANZEN WELT!!!
Edit fragt: Von wem gleich noch mal?

Mensch Rudi, du gehst gern vorschnell ziemlich ab.
Wir sind im Grunde nicht unterschiedlicher Meinung. Du sagst: "Wir werden also völlig ahnungslos gehalten über die Zustände in DER GANZEN WELT!!!"

Ich möchte genau darauf mit zwei Dingen reagieren:
1. mit einer grundsätzlich kritischen Haltung den Medien gegenüber.
2. mit eigenen Berichten und Informationen, die man dem eingeschränkten offiziellen Weltbild entgegenstellt.

Natürlich kann dieses Forum nicht mehr als ein Tropfen auf einem heißen Stein sein.
Doch man kann hier einen Anfang machen.

Ich finde es dann nicht förderlich, wenn du plötzlich die herrschenden Medien verteidigst.
Die von dir geposteten Links zeigen genau das: Die Ahnungslosigkeit dieser Journalisten. In den USA hatten sie auch keinerlei Ahnung von der wahrscheinlichen Wahl Trumps. Wären sie auf dem Land unterwegs und hätten sie sich mit den dort sozial Abgehängten gesprochen, hätten sie eine Vorstellung von Trumps Wahlsieg gehabt. Sie halten sich aber lieber in der großstädtischen gebildeten Mittelschicht auf.

Sie bringen im Fall Iran etwas über eine hippe Videokünstlerin. Reden von jungen Leuten mit ihren Sozialen Medien. Ganz am Ende des einen Berichts werden noch ein paar Dinge fallengelassen über Proteste gegen die schlechte Versorgungslage und gegen nicht ausgezahlte Löhne. Aber auch dort wurde der sehr bedeutende Truckerstreik mit keinem Wort erwähnt. Es gibt Journalisten, die Ahnung von gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Zusammenhängen haben. Die arbeiten aber nicht beim Fernsehen, bzw. ihre Beiträge werden von keinem Sender gekauft.

Rudolf Rocker

Du schreibst oben:
ZitatBeim Iran hört man nur etwas über Mullahs, Atomdeal und Unterdrückung.

Ich widerlege diese Behauptung mit drei Beweisen und Du schreibst:
ZitatSie bringen im Fall Iran etwas über eine hippe Videokünstlerin. Reden von jungen Leuten mit ihren Sozialen Medien. Ganz am Ende des einen Berichts werden noch ein paar Dinge fallengelassen über Proteste gegen die schlechte Versorgungslage und gegen nicht ausgezahlte Löhne.

Ja was denn jetzt? Sollen sie dann doch lieber nur was über Mullahs und Bomben bringen?
Mal abgesehen davon ist für mich ein absolutes Highlight wenn in einem streng patriarchalischen Land eine Frau Videokünsterlin werden kann. Und außerdem kann ich nichts schlimmes daran finden, wenn kritisch darüber berichtet wird, wenn in diesem Land Homosexuelle hingerichtet werden und allgemein schwere Verstöße gegen Menschenrechte an der Tagesordnung sind. (Dieselbe kritische Berichterstattung würde ich mir auch gerne über Saudi- Arabien wünschen!)
Das nicht über jeden Streik der in einem Land stattfindet, berichtet wird kann ich nachvollziehen. Vielleicht war er dann doch nicht so bedeutend, wie man angenommen hatte.

Kuddel

Zitat von: Rudolf Rocker am 15:40:19 Mi. 13.Februar 2019
Vielleicht war er dann doch nicht so bedeutend, wie man angenommen hatte.

Um deine Position zu untermauern, unterstützt du weiter die selektive Wahrnehmung der Medien.

Daß der Truckerstreik die Wirtschaft zu weiten Teilen zum Erliegen gebracht hat und zu Todesurteilen geführt hat, ist also nicht so bedeutend...

Rudolf Rocker

Scheinbar haben die US- Sanktionen die iranische Wirtschaft deutlich stärker zum erliegen gebracht als der Truckerstreik und Todesurteile gibt es im Iran zu hunderten. Das ist da an der Tagesordnung und (auch wenn es makaber klingt) bedeutungslos! (Im Sinne von: Keine Schlagzeile wert!)
Zu dem Schluss kann man jedenfalls kommen, wenn man sich mal den AI- Bericht zum Iran durchliest:
https://www.amnesty.de/jahresbericht/2018/iran#section-1723128

Kuddel

Was ist bloß los?
Wenn du dich an einer Position festgebissen hast, läßt du nicht mehr locker.

Ich hasse die herrschenden Medien abgrundtief.
Ich halte sie für schlimmer als den Bullen- und Knastapparat.
Sie scheißen uns in den Kopf, damit wir nichteinmal auf die Idee kommen zu kämpfen.
(In Italien erklärte im letzten Jahr die Mehrheit der Bevölkerung, die Hochzeit von Prinz Harry und Meghan Markle sei für sie das wichtigste Ereignis des Jahres gewesen.)
Dann wird der Repressionsapparat überflüssig.

Wieso verteidigst du dieses widerliche Machtinstrument der Herrschenden Klasse und die Dummheit zahlreicher Journalisten? Ich weiß selbst, daß es vereinzelt gute Reportagen gibt, doch das ändert nichts an der Ausrichtung und Funktion der Medien.

Ich möchte darauf hinweisen, daß der Iran keineswegs die Bedeutung von Abchasien, Arzach, Burundi, Moldau oder Vanuatu hat. Die Größe der Bevölkerung Irans entspicht in etwa der Deutschlands und der Ölreichtum ist auch nicht unbedeutend.

Im Rahmen internationaler Machtspiele nimmt der Iran eine besondere Rolle ein. Deutschland, Frankreich und Großbritannien haben mit "Instex" eine Zweckgesellschaft gegründet, um die wiedereingeführten US-Sanktionen gegen den Iran zu umgehen. Insbesondere durch die Haltung der USA ist der Konflikt mit dem Iran ein globaler Konflikt, der den Weltfrieden zunehmend gefährdet. Bei so einem im globalen Gefüge wichtigen Land macht es Sinn, sich für die wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen zu interessieren. Und es macht umso mehr Sinn, nicht nur auf "die da oben" zu konzentrieren, sondern genauso für die einfachen Menschen, die politische Akteure sind und Einfluß auf die Entwicklungen haben. Genau das sollte im Interesse linker Politik stehen.

Du führst AI als Quelle an, damit schweife ich ab, doch muß ich auch dazu noch meinen Senf loswerden. Es wäre schon recht schlimm, wenn Amnesty nicht mehr existieren würde, aber es ist trotz allem eine mittelmäßige bürgerliche Organisation auf dem absteigenden Ast. Amnesty reitet sehr darauf herum, daß sie sich nur um gewaltfreie Opfer der Repression kümmert. Es gibt aber Situationen und Bedingungen, die Menschen dazu bringen, sich auch mit Gewalt gegen herrschende Ungerechtigkeit zu wehren. Die läßt AI im Regen stehen. Und ich habe "heruntergekommen" gesagt, weil ich sie inzwischen für korrupt halte. Sie mögen sich mit irgendwelchen "Schurkenstaaten" anliegen,  den Konflikt mit großen Konzernen nehmen sie jedenfalls nicht auf. Wenn Arbeiter wegen ihrer betrieblichen Aktivitäten in den Knast kamen oder in die Hände von Folterern gerieten (im Auftrag deutscher Autokonzerne in Lateinamrerika oder China), dann verweigerten sie ihre Unterstützung.

Nun aber zurück in den Iran. Ich finde es nicht in Ordnung, daß du der Meinung bist, daß Todesurteile gegen Streikaktivisten "bedeutungslos" sind und das im "Forum der Ausgebeuteten". Das gibt es sonst nirgendwo auf der Welt, nicht in China oder in Saudi Arabien und nicht einmal im Unrechtsregime USA. Das zeigt, welch Angst das Regime vor kämpfenden Arbeitern hat.

Kuddel

Im übrigen hatte ich meine erste Bemerkung fallengelassen, weil ich mir darüber gefreut habe, daß counselor kontinuierlich an diesem wichtigen Thema bleibt, obwohl es medial (in Deutschland) und auch hier im Forum wenig Beachtung findet.

Rudolf Rocker

Eigentlich ging es mir nur darum, deinen obigen Beitrag zu widerlegen, was mir in einer fünfminütigen Internetrecherche auch gelungen ist.
Zitat von: Kuddel am 10:37:59 Mi. 13.Februar 2019
Der Iran ist ein total interessantes Land und die Probleme dort sind vielfältig.
Die Menschen haben gelernt, sich mit viel Scheiße zu arrangieren. Gleichzeitig gibt es dort ein riesiges Drogenproblem. Wir wissen durch unsere Scheißmedien so wenig über dieses Land und obwohl die USA viel weiter entfernt sind, wird von da über jeden Pups berichtet. Beim Iran hört man nur etwas über Mullahs, Atomdeal und Unterdrückung.

Wir werden völlig ahnungslos gehalten über die Zustände im Iran.




Und im vorherigen Post:
ZitatNun aber zurück in den Iran. Ich finde es nicht in Ordnung, daß du der Meinung bist, daß Todesurteile gegen Streikaktivisten "bedeutungslos" sind und das im "Forum der Ausgebeuteten". Das gibt es sonst nirgendwo auf der Welt, nicht in China oder in Saudi Arabien und nicht einmal im Unrechtsregime USA. Das zeigt, welch Angst das Regime vor kämpfenden Arbeitern hat.
Zum Tod verurteilte Streikaktivisten sind für dich also schlimmer als zum Tod verurteilte Homosexuelle oder andere, wegen was auch immer zum Tode verurteilte?
Also ich finde alle Todesurteile schlimm kann aber auch verstehen, das man bei der Masse an Hinrichtungen in der Presse nicht über jede Einzelne berichten kann.


ZitatDu führst AI als Quelle an, damit schweife ich ab, doch muß ich auch dazu noch meinen Senf loswerden....
Da wird es dann krude und gradezu gruselig! Was willst du mir mit deinem verschwurbelten Text sagen? Das AI den Jahresbericht Iran 2017/18 gefälscht hat? Davon gehe ich mal nicht aus.
Also können wir uns wohl zumindest einig darüber sein, das es den Tatsachen entspricht, das im Iran jährlich hunderte Menschen hingerichtet werden. Dabei ist es erstmal völlig unrelevant aus welchem Grund, um festzustellen, das unsere Medien nicht in der Lage sind über jede einzelne Hinrichtung zu berichten.

ZitatDas gibt es sonst nirgendwo auf der Welt, nicht in China oder in Saudi Arabien und nicht einmal im Unrechtsregime USA. Das zeigt, welch Angst das Regime vor kämpfenden Arbeitern hat.
Scheinbar genausoviel (oder wenig) wie vor Homosexuellen, Drogenusern, Minderjährigen oder Mitgliedern spiritueller Gruppen.

Kuddel

Du verstehst scheinbar nicht im Geringsten die Interessen und Möglichkeiten der Ausgebeuteten.

Ich geb's auf.

counselor

ZitatIran - Kampagne gegen frauenfeindliche Gesetze und Schleierzwang

Die Europakoordinatorin der Weltfrauenkonferenzen der Basisfrauen, Susanne Bader, berichtet über die Erhebung mutiger junger iranischer Frauen gegen den Schleierzwang und weitere frauenfeindliche Gesetze des diktatorischen Regimes. Außerdem berichtet sie über eine Kampagne von im Exil lebenden Iranerinnen.

Quelle: https://www.rf-news.de/2019/kw07/kampagne-gegen-frauenfeindliche-gesetze-und-schleierzwang
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Rudolf Rocker

Zitat von: Kuddel am 19:51:14 Mi. 13.Februar 2019
Du verstehst scheinbar nicht im Geringsten die Interessen und Möglichkeiten der Ausgebeuteten.

Ich geb's auf.

Wenn du meine Beiträge nicht liest kann ich es auch nicht ändern!

Kuddel

Britische und internationale Gewerkschaften schlossen sich am 29. Januar einer Demonstration von Amnesty International UK vor der iranischen Botschaft in London an, um die Freilassung von zwei inhaftierten Arbeitsrechtsaktivisten zu fordern. Esmail Bakhshi, der im Haft Tapeh-Zuckerkomplex in Shush arbeitet, und Sepideh Gholian wurden im November verhaftet, nachdem sie sich an Protesten zur Forderung der Zahlung von rückständigen Löhnen (auf Englisch), die den Haft Tapeh-Beschäftigten seit vielen Monaten geschuldet wurden, beteiligt hatten.

Nachdem sie im Dezember gegen Kaution freigelassen worden waren, prangerten beide öffentlich ihre schwere körperliche und seelische Misshandlung durch Angehörige der Sicherheitspolizei und des Geheimdienstes an. Beide wurden am 20. Januar erneut verhaftet, einen Tag nachdem das staatliche Fernsehen ihre angeblichen "Geständnisse" einer Verschwörung gegen die nationale Sicherheit gesendet hatte, Geständnisse, die nach ihrer Aussage unter Zwang erpresst wurden.

Der pensionierte Haft Tapeh-Arbeiter Ali Nejati, der wegen seines militanten Aktivismus im Gefängnis gesessen hat, wurde ebenfalls im November verhaftet und ist gleichfalls einer Verschwörung mit Gruppen im Ausland zur Untergrabung der nationalen Sicherheit beschuldigt worden.

Am 24. Januar richtete die IUL ein Schreiben an die iranische Regierung, in dem sie ihre bedingungslose Freilassung und die Achtung des Rechts der Haft Tapeh-Beschäftigten forderte, ihre betrieblichen Vertreter ohne Einmischung der Betriebsleitung und der Regierung zu wählen, wobei das Regime darauf hingewiesen wurde, dass "der Umstand, dass die Haft Tapeh-Beschäftigten nunmehr seit vielen Jahren gezwungen sind, Streiks und Proteste zu veranstalten, um die Zahlung  ihrer Löhne und eine wirksame betriebliche Vertretung zu fordern, und dass ihr Kampf im In- und Ausland Aufmerksamkeit erregt hat, mit politischen Machenschaften im Iran oder ausserhalb des Landes nichts zu tun hat. Dies ist einzig und allein darauf zurückzuführen, dass die Beschäftigten und ihre Familien unter chronischem Hunger leiden und dass das Management und die politischen Instanzen ihnen konsequent den Zugang zu den Grundrechten verweigern. Die Beschäftigten haben in den letzten Monaten erneut ihre Löhne nicht erhalten, und die vielen Vertragsarbeiter bei Haft Tapeh werden hinsichtlich ihrer Beschäftigungsbedingungen schwer diskriminiert und leiden unter chronischer Unsicherheit."

HIER KLICKEN, um die Petition von Amnesty International (auf Englisch) zu unterzeichnen:
https://www.amnesty.org.uk/actions/urgent-labour-rights-activists-risk-torture-iran

Die Repression geht weiter. Am 29. Januar wurden die langjährigen Verteidiger der Arbeitnehmerrechte Parvin Mohammadi und Jafar Azimzadeh, die den Freien Gewerkschaft Iranischer Arbeiter angehören, verhaftet, als Sicherheitsagenten in ihre Wohnungen eindrangen und ihre Laptops und ihr persönliches Hab und Gut beschlagnahmten. Mohammadi, ein ehemaliger Metallarbeiter, hat ein offenes Schreiben veröffentlicht, mit dem er die Verhaftung streikender Metallarbeiter in Ahvaz verurteilte, die die Zahlung rückständiger Löhne und Sozialleistungen forderten. Azimzadeh ist wiederholt zu einer Freiheitsstrafe verurteilt worden und veranstaltete 2016 einen 63-tägigen Hungerstreik, um den Erlass einer 6-jährigen Freiheitsstrafe wegen Verbrechen gegen die 'nationale Sicherheit' zu erwirken.

http://www.iuf.org/w/?q=de/node/6724

Kuddel

ZitatProteste im Iran weiten sich aus

Die Proteste im Iran weiten sich aus. Allein im Januar fanden 271 Protestaktionen wegen der katastrophalen sozialen Lage, der Zerstörung der Umwelt, Spekulation durch Regierungseinrichtungen und ausbleibenden Löhnen statt.

Nach Angaben der Nachrichtenagentur ILNA versammelten sich zuletzt am Sonntag Arbeiterinnen und Arbeiter von Unternehmen, die für die Stadtverwaltung von Teheran arbeiten, wegen ausbleibender Lohnzahlungen. Sie forderten den Rücktritt des Bürgermeisters und ihr Geld. Die Stadtverwaltung ist hochverschuldet. Auch Mitarbeiter*innen verschiedener von der Regierung bezahlter Institutionen versammelten sich vor dem Wirtschaftsministerium, um ihren seit 48 Monaten ausbleibenden Lohn einzufordern. Einer der Protestierenden erklärte gegenüber ILNA: ,,Wir sind 1.500 Menschen, die seit zwölf Jahren in Equity-Shares-Büros arbeiten, aber der Status unserer Anstellung wurde immer noch nicht geklärt. Seit 48 Monaten erhalten wir keinen Lohn, das hat uns extreme Armut gebracht."

,,Der Iran ist ein Diebesnest"


Eine Gruppe von Anlegern in Teheran versammelte sich vor der Zentralbank und verlangte ihre verlorenen Einlagen zurück. Sie riefen: ,,Der Iran ist ein Diebesnest."



In Karadsch in der Provinz Alborz protestierten Krankenhausangestellte, weil sie seit elf Monaten keinen Lohn erhalten. In Isfahan gingen Umweltschützer*innen gegen die Austrocknung der Flüsse auf die Straße. Die Umweltschützer protestierten gegen die Aufstauung des Flusses Zayandeh. Nach Protesten von Landwirten waren die Schleusen zuvor für zwanzig Tage geöffnet worden.

In Mashhad gingen Anleger, deren Einlagen von einer den Revolutionsgarden nahestehenden Kreditinstitution verspekuliert wurden, auf die Straßen. Die Aktion vor Caspian-Credit dauert nun schon seit zwei Tage an. Die Regierung und Zentralbank hatten versprochen, die Gläubiger auszubezahlen.

Die Arbeiter einer Pflanzenölfabrik in Zandschan protestierten am Sonntag, weil sie seit fünf Monaten keinen Lohn erhalten hatten. Ebenso gingen in der Provinz Chuzestan Arbeiter der Stadtverwaltung von Basan auf die Straße, weil ihr Lohn seit sechs Monaten ausbleibt. Auch in Tabriz protestierten die Bauarbeiter am Aysan-Handelszentrum wegen seit sieben Monaten fehlenden Lohnzahlungen.

271 Protestaktionen in einem Monat

Nach oppositionellen Quellen hat es allein im Januar 72 Protestaktionen gegeben. Seit Beginn des Jahres fanden in den Städten, Dörfern und Industriegebieten des Iran mindestens 271 Proteste statt. Im Durchschnitt sind das neun Aktionen pro Tag.
https://anfdeutsch.com/kultur/proteste-im-iran-weiten-sich-aus-9677

Kuddel

Der Iran spielt schon eine besondere Rolle in der Weltpolitik.
In den Medien sieht des so aus, als gäbe es nur das Mullah Regime und als Gegenpol die USA oder den Rest der Welt, die mit Handelsboykott das Regime in Schach halten. Die Bevölkerung kommt in der Berichterstattung kaum vor. Dabei ist es in dem Land sehr unruhig und viele der Entwicklungen in den Betrieben, auf den Straßen und in den Subkulturen sind wirklich spannend.

Es ist heute für junge Leute fast schon normal durch die Welt zu reisen, oft für längere Zeit, manchmal mit irgendwelchen Onlinejobs, die man vom Laptop aus unterwegs macht. Man bringt dann Essenskultur, Wissen über Sitten und Gebräuche mit, hat Unmengen an Tempeln gesehen, doch hat letztendlich keinerlei Ahnung von den politischen Zuständen und Kämpfen in den jeweiligen Ländern.

Das nichts-von-der-Welt-wissen-Wollen rächt sich in unserem eigenen Leben. Wenn wir keine Ahnung haben von dem, was um uns herum passiert, haben wir auch wenig Ahnung von den Möglichkeiten, wie wir uns hier wehren können.

Der Iran ist nicht so weit weg. Wir haben ihn auch hier, in Form von Nachbarn, von Arbeitskollegen, Schulfreunden und anderen. Wir sollten uns mehr für die Erfahrungen und die Alltagkämpfe in den Heimaländern unserer migrantischen Bekannten interessieren. Die Geschichten aus dem wirklichen Leben sind oftmals spannender, als die ganzen Medienberichte zusammen.

counselor

ZitatUS-Außenminister in Bagdad - Pompeo warnt vor ,,unmittelbar bevorstehendem" Angriff des Iran

Bagdad statt Berlin: Nach der kurzfristigen Absage seines Deutschland-Besuchs ist US-Außenminister Mike Pompeo überraschend in die irakischen Hauptstadt gereist. Dort kam er am Dienstagabend zu Gesprächen mit Regierungschef Adel Abdul Mahdi und Präsident Barham Saleh über die sich verschärfende Konfrontation zwischen den USA und dem Iran zusammen. Beide Politiker hätten zugesichert, die Interessen Washingtons im Irak zu schützen, sagte Pompeo im Anschluss. Zugleich warnte er vor einem ,,unmittelbar bevorstehenden" Angriff des Iran.

Quelle: https://www.welt.de/politik/ausland/article193136373/Pompeo-im-Irak-US-Aussenminister-warnt-vor-unmittelbar-bevorstehendem-Angriff-des-Iran.html
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counselor

ZitatUSA / Iran - Gefährliche Zuspitzung im Nahen und Mittleren Osten

Ein Jahr nach der einseitigen Aufkündigung des Atomabkommens durch den faschistoiden und ultrareaktionären US-Präsidenten Donald Trump verschärfen sich die Widersprüche zwischen dem imperialistischen Hauptkriegstreiber USA und dem neuimperialistischen Iran.

Quelle: https://www.rf-news.de/2019/kw19/gefaehrliche-zuspitzung-im-nahen-und-mittler-osten
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Kuddel

ZitatStudent*innenproteste eskalieren



Hunderte Studierende der Teheraner Universität haben sich am Montag auf dem Gelände der Hochschule versammelt, um gegen verstärkte Patrouillen der Sittenpolizei im Fastenmonat Ramadan zu protestieren. Mit der Maßnahme seien die ohnehin strengen Kontrollen der islamischen Bekleidungsvorschriften für Frauen weiter verschärft worden, so die Student*innen, auf deren Plakaten stand: ,,Freie Wahl der Bekleidung ist ein Grundrecht". Die friedliche Versammlung eskalierte, als Anhänger der ultrakonservativen Basiji-Milizen einige der Protestierenden angriffen. Die Basiji-Milizen werden meist in Zivilkleidung bei Demonstrationen eingesetzt und sind mit Waffen oder Schlagstöcken bewaffnet. Auf sozialen Netzwerken im Internet wurden Videos der gewaltsamen Auseinandersetzungen veröffentlicht.

Zu der Protestaktion hatte eine unabhängige Student*innengruppe über soziale Netzwerke aufgerufen. Seit Beginn des Fastenmonats Ramadan haben die Patrouillen der Sittenpolizei in den Universitäten zugenommen. In ihrem Aufruf schrieben die Studierenden, die Stationierung von Sittenpolizei auf dem Universitätsgelände sei ein Eingriff in die Privatsphäre der Student*innen.

Trotz Repressalien kämpfen iranische FrauenrechtlerInnen seit Jahren für eine freie Kleiderwahl für Frauen. Die ultrakonservative Führung des Iran lehnt eine Lockerung der strengen Bekleidungsvorschriften für Frauen auch 40 Jahre nach der Revolution ab und behauptet, die Mehrheit der Iranerinnen trage den ,,Hedschab" freiwillig.
http://iranjournal.org/news/iran-studentinnenproteste-eskalieren-2?fbclid=IwAR2htlHo46uQDk_2DVk1BpNDN5oXv7L-Xgf1bbbxPMx1D55bVn8mnjHeXcw

https://www.facebook.com/icaeiran/posts/1024268591104863?__xts__%5B0%5D=68.ARA7iY_r6jVBAoQkrAYS0-hVmGghxKuIy7vDX7lOuigPzFaXCU4cQ5ZhnyaBgGIXfQZgE0Y1q_H3u05LTMlwBXx-jM6q38Qvc3mmWZXlIEMurlqhnxe06grVPpFF0qKE5I49x7lOKt-Cif74NJ0NIah6J1U7Jl7QJbiOwHpkr4akOGxAfkHuAbYY8a5lVZwT0uyD8A8X21hiL4qIBMIYIL93ou90VNmwIsYUJTvHzl_iMxgCswWZr5V93XFUZeq1AJHnXe3d2E7lSWq7Bm03mYq7Yr_r2p1sDY8LLdvZKlv0K5WCueGWrlsqpp1FoLGdjXvCDQBwnZkIwarkB9BRh_rC_ecN7-pw&__tn__=C-R

counselor

ZitatVorbereitung auf Iran-Konflikt  - Trump prüft Entsendung von 120.000 US-Soldaten in Krisenregion

Die USA bereiten sich auf einen Kampf mit dem Iran vor. Für den Ernstfall überlegt Präsident Trump offenbar, Zehntausende Soldaten in den Mittleren Osten zu schicken.

Quelle: https://www.t-online.de/nachrichten/ausland/usa/id_85751100/trump-plant-entsendung-von-120-000-soldaten-vorbereitung-auf-iran-konflikt.html
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Kuddel

Dieser aggressive US Imperialismus widert mich an.

Die Menschen im Land leiden unter einer beschissenen Regierung und kriegen nochmal eine Packung extra obendrauf durch den Handelsboykott und die Kriegsdrohung seitens des Weltpolizisten.

counselor

ZitatUSA / Iran - Trumps Provokationen verschärfen Kriegsgefahr im Nahen und Mittleren Osten

Mit ihrem provokativen Kurs erschüttert die US-Regierung unter Donald Trump gegenwärtig das imperialistische Machtgefüge: Durch Strafzölle im Handelskrieg mit China, mit einer massiven Einmischung zum Sturz des gewählten venezolanischen Staatschefs Nicolas Maduro und jetzt einem brandgefährlichen Truppenaufmarsch gegen den Iran.

Quelle: https://www.rf-news.de/2019/kw20/zwischenimperialistische-konkurrenz-verschaerft-die-kriegsgefahr-im-nahen-osten
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Troll

ZitatTagesdosis 24.6.2019 – Trump und die US-Medien: Kriegsvorbereitungen im Telenovela-Stil

Ein Kommentar von Ernst Wolff.

Am Freitag machte folgende Meldung weltweit Schlagzeilen: ,,US-Präsident stoppt Iran-Angriff zehn Minuten vor dem Start." Übereinstimmend berichteten die Mainstream-Medien, Donald Trump habe einen Vergeltungsschlag der USA auf den Iran in letzter Minute verhindert, weil er den Tod von 150 Iranern nicht mit seinem Gewissen habe vereinbaren können.

...

HTNL5:
http://kenfm.v38432.goserver.host/kenfm-media-de/mp3/tagesdosis-20190624.mp3
Quelle: kenfm

Via NDS
Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt
Es ist kein Zeichen geistiger Gesundheit, gut angepasst an eine kranke Gesellschaft zu sein.
Jiddu Krishnamurti

Fritz Linow

Zitat16.7.19
»Die USA und die Islamische Republik sind reaktionär und müssen bekämpft werden«

Über die Kriegsdrohungen gegen Teheran, die Arbeiterbewegung im Iran und die Perspektive eines sozialistischen Wegs im Iran. Ein Gespräch mit Bahram Ghadimi
(...)
https://lowerclassmag.com/2019/07/16/die-usa-und-die-islamische-republik-sind-reaktionaer-und-muessen-bekaempft-werden/

Kuddel

Solche Gedanken werden viel zu selten formuliert.

Ich halte eine solche Diskussion für richtungsweisend.

Kuddel

ZitatBei den Unruhen im Iran sind rund 1.000 Menschen festgenommen worden

Das berichtet die iranische Nachrichtenagentur Fars. Die Menschen hätten gestern mehr als 100 Banken und mehrere Kaufhäuser in Brand gesetzt.
https://www.deutschlandfunk.de/proteste-im-iran-festnahmen-und-sondersitzung-des-parlaments.1939.de.html?drn:news_id=1070991

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