Erzieher und Lehrer im Streik

Begonnen von Kuddel, 19:16:47 Mi. 16.Februar 2011

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Kuddel

ZitatErzieher und Lehrer im Streik

Gleichstellung und mehr Geld.




Gleicher Lohn für gleiche Arbeit? Nicht so bei den angestellten Lehrkräften an öffentlichen Schulen gegenüber ihren beamteten Kolleginnen und Kollegen. Mit ihnen gemeinsam demonstrierten gestern Erzieherinnen und Erzieher an Heimsonderschulen und Schulkindergärten, aber auch beamtete Lehrerinnen und Lehrer vor dem Berufsschulzentrum an der Bissierstraße im Stadtteil Stühlinger.

Die rund 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Streikkundgebung forderten vom Land die Einhaltung einer Verhandlungszusage bei der Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst zur Eingruppierung. "50 Euro Sockel plus drei Prozent Lohnerhöhung" lautete die Forderung der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), die von 11 bis 15 Uhr zu Warnstreiks aufgerufen hatte. Im Unterricht Freiburger Schulen war von diesem Streik jedoch so gut wie nichts zu spüren, wie eine Umfrage ergab. 
http://www.badische-zeitung.de/freiburg/erzieher-und-lehrer-im-streik--41352273.html

Kuddel

ZitatWarnstreik auch an Schulen und an der Uni

(mon). Der Warnstreik im öffentlichen Dienst am Mittwoch wird auch Auswirkungen auf die Schulen haben. Wie der Kreisverband Mainz-Bingen der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) gestern erklärte, hat die Lehrer-Gewerkschaft alle tarifbeschäftigten Pädagogen an Schulen und Hochschulen zum eintägigen Warnstreik aufgerufen. ,,Ich bitte Schülerinnen und Schüler sowie ihre Eltern um Verständnis dafür, wenn dadurch an Schulen der Stadt und des Landkreises Unterricht ausfällt", sagte GEW-Kreisvorsitzender Ludwig Julius gestern. Nach seinen Angaben wollen beispielsweise an der Feldberg-Grundschule sieben Lehrerinnen ab 7.30 Uhr in den Streik treten, um gegen ihre finanzielle Benachteiligung gegenüber den verbeamteten Lehrern zu protestieren. Welche anderen Schulen bestreikt werden, sagte Julius auf AZ-Anfrage nicht. Auch die Gewerkschaft Verdi hat Landesbeschäftigte zum Streik und einer Demonstration in Mainz aufgerufen. Er rechne mit 2000 Teilnehmern von Ministerien und Landesbehörden, sagte ein Verdi-Sprecher.
http://www.allgemeine-zeitung.de/region/mainz/meldungen/10276080.htm

Kuddel

ZitatSachsen
,,Wir sind nicht allein!" – 17.000 Lehrer streiken vor dem Dresdner Finanzministerium
Julia Grubitzsch

17.000 Lehrer streiken vor Finanzministerium in Dresden
Dresden, 08.03.2011: Sachsen Lehrer sind mit ihrer Geduld am Ende. Bei der nächsten Verhandlungsrunde ab morgen in Potsdam sollen die Arbeitgeber endlich Angebote auf den Tisch legen, hieß es auf der zentralen Protestkundgebung in Dresden.


Dresden. Zu der zentralen Kundgebung der Lehrergewerkschaft GEW vor dem Finanzministerium versammelten sich am Dienstag rund 17.000 Pädagogen, Vertreter von Ver.di und der Polizei-Gewerkschaft. ,,Unsere Arbeit im Bildungsbereich ist definitiv mehr wert, als bisher gezahlt wird!", betonte Sabine Herold, die Landesvorsitzende der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW). Seit Dienstagmorgen sind an vielen sächsischen Schulen die Lehrer in einen ganztägigen Warnstreik getreten.

Vor der am Mittwoch anstehenden dritten Verhandlungsrunde betonten die GEW noch einmal ihre Entschlossenheit zum Streik. ,,Wir sind nicht allein, auch in Schwerin, Erfurt und Potsdam streiken heute unsere Lehrerkollegen für eine bessere Bezahlung und einfachere Arbeitsbedingungen", so Herold weiter.

Die Lehrer kämpfen für höhere Entgelte und neue Altersteilzeitmodelle. Die Lehrer fordern 50 Euro mehr im Monat und auf den so erhöhten Sockelbetrag eine zusätzliche dreiprozentige Gehaltserhöhung. Außerdem müsse sich dafür eingesetzt werden, den Lehrernachwuchs im Sachsen zu halten. ,,Es kann nicht sein, dass ein Berufsanfänger in Bayern mehr verdient als ein Kollege mit 20 Dienstjahren in Sachsen", empört sich ein Dresdner Lehrer. ,,Lasst euch nicht auf Spielchen ein!", fordert Sabine Herold. Auch die Arbeitsbedingungen für Lehrer müssten dringend verbessert werden. Die Klassenverbände seien oft viel zu groß für einen Lehrer.

zum Thema Bis zu 17.000 Lehrer protestieren in Dresden für mehr Gehalt Tausende Lehrer haben am Donnerstag für mehr Geld gestreikt ,,Bei uns findet heute kein Unterricht statt" - Lehrerstreik trifft auch Dresdner Schüler ,,Sehr aktiv und streikbereit"! – Lehrerstreik legt Unterricht an vielen Schulen lahm Vier Stunden schulfrei: Tausende sächsische Lehrer im Warnstreik 17.000 Lehrer protestieren vor dem Finanzministerium in Dresden Streikende Lehrer erläutern, wofür sie kämpfen wollen
,,Bildung wurde und wird auch in Zukunft von Menschen gemacht. Das kann Gott sei Dank kein Computer übernehmen", betonte eine Vertreterin von Ver.di. Neben den Lehrern waren auch Vertreter der Angestellten an Hochschulen, Lehramtstudenten und Referendare nach Dresden gekommen.

"Auch an den Hochschulen wird immer mehr gespart. Es kann nicht angehen, dass eine wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität nur für eine halbe Stelle bezahlt wird, aber dennoch 40 Stunden in der Woche arbeitet", argumentierte Anne Voss von Ver.di. ,,Meiner Meinung nach sollte sich der Wirtschaftsaufschwung auch endlich in den Uni-Gehältern niederschlagen", so ein Student der TU Dresden zu DNN-Online.

Auch auf der Rednerbühne kam mit Burkhard Naumann ein Student der Dresdner Uni zu Wort. ,,Ich stehe hier als Vertreter der Lehramtstudenten der TU Dresden, so Naumann. ,,Als Lehramtsanwärter ist man an der Universität immer das dritte Rad am Wagen, studiert ins Blaue hinein ohne eine echte Perspektive", empörte sich Naumann. Weiter betonte der zukünftige Lehrer, dass 2010 75 Prozent aller Bewerbungen für ein Referendariat in Sachsen abgelehnt wurden. ,,Eine Farce im Angesicht des drohenden Lehrermangels!", erklärte Naumann.

Zum Abschluss der Kundgebung trat Sachsens Finanzminister Georg Unland ans Mikrofon. Unter zahlreichen Buhrufen der Demonstranten sprach der Minister von den Tarifverhandlungen als autonomes Recht beider Parteien. ,,Wir stehen in einem guten Dialog miteinander. Die Verhandlungen verlaufen konstruktiv und sachlich", so Unland weiter. Als deutliches Zeichen ihres Unverständnisses für die Worte Unlands drehten ihm die streikenden Lehrern demonstrativ die Rücken zu. Der Minister beendete nach wenigen Minuten seine Rede.

Wie es mit dem Lehrerstreik weiter geht, hängt entscheidend von den Verhandlungen am Mittwoch ab. Der Pressesprecher der GEW sagte am Morgen auf Anfrage von DNN-Online: ,,Wir sind für weitere Streiks bereit, sollte es am Mittwoch keine Ergebnisse geben."
http://www.dnn-online.de/nachrichten/sachsen/wir-sind-nicht-allein-17000-lehrer-streiken-in-dresden/r-sachsen-a-22213.html

Kuddel

Zitat
Streik an Schulen: 17.000 Lehrer buhten Minister aus

Zum zweiten Mal innerhalb einer Woche haben Tausende sächsische Lehrer gestern die Arbeit niedergelegt und für mehr Lohn demonstriert. Zu einer Kundgebung vor dem Dresdner Finanzministerium kamen rund 17000 Pädagogen aus dem ganzen Freistaat. Dort sprach auch Finanzminister Georg Unland (CDU) - doch sein Auftritt ging nach hinten los.



Dresden. Nach Angaben der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) legten landesweit etwa 20.000 Lehrer die Arbeit nieder. An rund drei Vierteln der Schulen fiel daher der reguläre Unterricht aus. Hintergrund sind die bislang ergebnislosen Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst, die heute in die nächste Runde gehen. Die Beschäftigten verlangen 50 Euro mehr pro Monat als Sockelbetrag und drei Prozent mehr Lohn.

,,Zwei Verhandlungsrunden ohne Angebot - das reicht uns. Jetzt muss etwas auf den Tisch kommen", sagte Sachsens GEW-Chefin Sabine Gerold. Sie warf der Arbeitgeberseite vor, die verschiedenen Berufsgruppen im öffentlichen Dienst gegeneinander auszuspielen. Neben besserer Entlohnung fordern die Lehrer auch eine gerechtere Eingruppierung.

Schon am Vormittag waren Busse aus ganz Sachsen angekommen, überall in Dresden zogen streikende Pauker mit Transparenten und Pfeifen umher. ,,Schule ist kein Sparschwein", stand auf ihren Plakaten.

Finanzminister Georg Unland (CDU) stellte sich spontan den Protestierenden. In einer kurzen Ansprache verwies er auf die ,,krisengeschüttelten öffentlichen Haushalte". Und erinnerte die Pädagogen daran, dass ihre Jobs im Gegensatz zur Privatwirtschaft krisenfest seien. Für die Demonstranten eine Provokation: Sie buhten den Minister aus und drehten ihm demonstrativ den Rücken zu.
http://www.sz-online.de/nachrichten/fotos.asp?artikel=2707993

Kuddel

ZitatBerlin: 6000 Lehrer_innen streikten für Arbeitsentlastungen

6000 Lehrer_innen folgten am 5.April dem Aufruf der GEW und streikten für Arbeitsentlastungen für ältere Kolleg_innen. Sie trotzten damit den Einschüchterungsversuchen des rot/roten Senats der nun erwägt mit Disziplinarstrafen gegen die an der Protestaktionen beteiligten Beamt_innen vorzugehen. Solidarität und Unterstützung erhielten die Lehrer_innen derweil von einigen dutzend Schüler_innen und Aktivist_innen der Initiative ,,Bildungsblockaden einreißen" die sich mit lautstarken Parolen und mit Transparenten gegen Bildungsabbau und Kapitalismus an dem sonst eher schweigsamen Protestumzug beteiligen.

Als der Demonstrationszug die Abschlusskundgebung am Alexanderplatz erreicht zog der kleine Block der kapitalismuskritischen Bildungsaktivist_innen weiter zu einer Kundgebung kurdischen Genoss_innen die ebenfalls auf dem Alexanderplatz stattfand und eine Stunde zuvor unter fadenscheinigen Begründungen von der Berliner Polizei angegriffen wurde. Die Kundgebung fand statt im Rahmen einer europaweiten Kampagne kurdischer Vereine statt um auf die aktuellen Repression gegen die kurdische Bevölkerung aufmerksam zu machen. Während die Kundgebungen auf großen städtischen Plätzen mit sogenannten ,,Widerstandszelten" ungehindert stattfinden können zeigte sich die Berliner Polizei ein weiteres Mal von ihrer repressiven Seite und Beschlagnahmte kurzerhand das Zelt und einige der Polizei politische nicht genehme Transparenten. Ein Vorgehen der Polizei das den jungen Aktivist_innen durchaus von den verschiedenen Schul- und Bildungsstreiks der letzten Jahre bekannt ist. In einer Grußadresse an die kurdische Kundgebung verurteilte ,,Bildungsblockaden einreißen" die repressiven Maßnahmen der Berliner Polizei und forderten ein Ende der staatlichen Unterdrückung der kurdischen Bevölkerung in der Türkei, dem Iran, Syrien, Irak und auch der BRD. Mit Parolen wie ,,Hoch die internationale Solidarität" beendeten die Schulstreikaktivist_innen ihren kleinen Solidaritätsbesuch bei der kurdischen Kundgebung, die noch bis Montag, 11.April, jeden Tag von 12 bis 18 Uhr am Alexanderplatz stattfinden soll.
http://linksunten.indymedia.org/de/node/36962

Eivisskat

ZitatStreikender Schulleiter: Bei Schuldeingeständnis Job zurück

Elmshorner Schulleiter war nach Streik suspendiert worden. Nun muss er seine Meinung zum Ausstand widerrufen und bekommt seinen Job zurück.

Kreis Pinneberg/Kiel. Ein unangenehmes Nachspiel hat der Lehrer-Streik aus dem Juni vorigen Jahres für beamtete Schulleiter, deren Stellvertreter sowie Lehrer in besonderen Funktionen gehabt. Sie wurden zu Schulräten oder direkt ins schleswig-holsteinische Kultusministerium einbestellt, um ihre Meinung zum Ausstand zu widerrufen und künftiges Wohlverhalten zu geloben. Dabei wurden sie nach Angaben der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) teils massiv unter Druck gesetzt. Wie GEW-Landesgeschäftsführer Bernd Schauer sagte, nahmen rund 40 Kollegen anwaltliche Unterstützung in Anspruch, um das Schlimmste zu verhüten - das Nicht-Bestehen der Probezeit.

Einer, der ebenfalls "zu Kreuze kriechen" musste, ist Claus-Timm Carstens. Vor dem Streik war er Schulleiter der Gemeinschaftsschule Langelohe in Elmshorn. Nach seiner Teilnahme an dem Ausstand wurde Carstens, der sich in der Probezeit befand, von der Leitungsposition abberufen. Er klagte mit Hilfe der GEW gegen seine Suspendierung und setzte per einstweiliger Verfügung durch, dass die Schulleiterposition bis zu einer Entscheidung über seine Klage im Hauptsacheverfahren nicht wiederbesetzt werden durfte.

Die Klage hat sich inzwischen erledigt. Carstens und das Kultusministerium einigten sich offenbar darauf, dass er einen Widerruf abgibt und Besserung gelobt - dafür erhält er dann seinen Job zurück. Zum neuen Schuljahr wird Carstens, der zurzeit als einfacher Lehrer an der Gemeinschaftsschule eingesetzt ist, wieder die Schulleitung übernehmen - wenn auch laut offizieller Sprachregelung zunächst kommissarisch. Das bestätigt die GEW. Das Ministerium will sich mit Hinweis auf das "noch nicht abgeschlossene Disziplinarverfahren" nicht zu Details äußern..

Am 3. Juni vorigen Jahres hatten landesweit 3500 Lehrer wegen Verlängerung von Arbeitszeiten und anderer Verschlechterungen der Unterrichtsbedingungen gemeinsam mit Schülern und Eltern demonstriert - während der Unterrichtszeit, sodass der Tatbestand eines Streiks erfüllt wurde.

Dass dies gegen das Beamtenrecht verstieß, war den Pädagogen klar. Wie das Hamburger Abendblatt von Beteiligten erfuhr, rechneten sie als Konsequenz mit Einträgen in die Personalakte und Gehaltskürzungen, nicht aber mit einem derartig heftigen Gegendruck in Personalgesprächen. Ihnen wurden Schreiben mit Formulierungen vorgelegt wie "...versichere ich, mich in Zukunft an keinem Streik zu beteiligen und erkläre, dass ich sowohl meine allgemeinen Dienst- und Treuepflichten als auch meine spezifischen Loyalitätspflichten wahrnehmen werde".

GEW-Landesgeschäftsführer Schauer: "Außer dieser Erklärung, mit der Beteiligung am Streik falsch gehandelt zu haben, stand die Aussicht im Raum, Schwierigkeiten zu bekommen in etwa nach der Devise ,Sie wollen doch die Probezeit bestehen . . .'" Dieser Wink mit dem Zaunpfahl führte dazu, dass Lehrer - zähneknirschend - unterschrieben, um ihre berufliche und damit wirtschaftliche Zukunft nicht zu gefährden. Nach Abgabe der Erklärung beließ es das Ministerium nach Angabe von Schauer bei der Verlängerung der Probezeit um ein Jahr.

"Unfug", sagte Thomas Schunck, Pressesprecher des Kultusministeriums zum Vorwurf, den Pädagogen sei in den Gesprächen die Meinungsänderung abgepresst worden. In Einzelfällen seien möglicherweise Unterschriften geleistet worden. Schunck erklärte, nicht aus Dienstgesprächen berichten zu können, stellte aber die Position der Behörde heraus: "Der Minister hat immer wieder betont, dass beamtete Lehrer nicht streiken dürfen. Das Recht, in ihrer Freizeit zu demonstrieren, hat er ihnen nicht abgesprochen. Loyalität ist ein wesentlicher Bestandteil des Beamtenverhältnisses, darauf wird auch in einer Probezeit geachtet. Streikt ein Beamter doch, begeht er einen Rechtsverstoß. Das steht im Widerspruch zu einer Funktion als Führungskraft."

Die juristische Lage ist auch den rebellischen Pädagogen klar. Was sie nervt, ist die Art der Reaktion. "Seit Jahren weisen wir auf dem Dienstweg auf Mängel und Probleme hin. Viele der Kollegen engagieren sich weit über das geforderte Maß hinaus - aber wir werden vom Ministerium ignoriert. Wir wussten uns einfach keinen anderen Rat mehr als den Streik", sagte eine Betroffene - eine von insgesamt 2000 Lehrerinnen und Lehrern gegen die Disziplinarverfahren angestrengt wurden. Ob durch die Loyalitätserklärungen künftig Streiks verhindert werden, weiß niemand. Offensichtlich ist hingegen, dass viele Pädagogen durch den Druck aus Kiel kräftig demotiviert worden sind. Das räumen alle Betroffnen unumwunden ein.


http://www.abendblatt.de/region/pinneberg/article1848329/Streikender-Schulleiter-Bei-Schuldeingestaendnis-Job-zurueck.html

Kuddel

ZitatLehrer wollen am 9. Juni wieder streiken

Berlin (dpa/bb) - Berliner Lehrer wollen am 9. Juni wieder die Arbeit niederlegen, um auf die Straße zu gehen. Sie fordern, dass ältere Kollegen weniger unterrichten müssen, damit diese länger fit bleiben. Geplant sind eine Demonstration durch Mitte um die Mittagszeit und eine Kundgebung.

«Es muss mehr Geld in Bildung und Schule», teilten die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Berlin und der Landeselternausschuss am Mittwoch mit. Am 9. Juni tagt auch die Konferenz der Ministerpräsidenten der Länder in Berlin, Bildungsthemen stehen aber nicht auf der Tagesordnung.

Erst Anfang April hatten Tausende Lehrer die Arbeit niedergelegt und waren mit Trommeln und Transparenten zum Alexanderplatz gezogen. Dort forderten sie eine Unterrichtsstunde Abzug ab 55 Jahren und zwei ab 60. Laut GEW demonstrierten 6000 Lehrer, Eltern und Schüler. Der Senat wies die Forderung zurück und nannte den Streik rechtswidrig.
http://www.welt.de/newsticker/dpa_nt/regioline_nt/berlinbrandenburg_nt/article13365344/Lehrer-wollen-am-9-Juni-wieder-streiken.html

Pinnswin

Zitat..."Der Minister hat immer wieder betont, dass beamtete Lehrer nicht streiken dürfen...

http://www.gew.de/Verbeamtete_Lehrkraefte_duerfen_straflos_streiken.html
ZitatDas Verwaltungsgericht (VG) Düsseldorf hat einer verbeamteten Lehrerin das Recht auf Streik zugestanden und eine von der Bezirksregierung gegen sie verhängte Disziplinarmaßnahme wieder aufgehoben. Für die GEW ist das Urteil ein richtungsweisender Schritt auf dem Weg zum Streikrecht für Beamte.

Die Beamtin aus Nordrhein-Westfalen hatte 2009 an drei Warnstreiktagen gestreikt. Die Bezirksregierung Köln verhängte daraufhin als Disziplinarmaßnahme eine Geldbuße in Höhe von 1.500 Euro gegen sie. Dagegen hat die GEW in einem Rechtsschutzverfahren vor der Disziplinarkammer des VG Düsseldorf geklagt.

Das Gericht sieht laut Urteil vom 15. Dezember 2010 in der Disziplinarmaßnahme u. a. einen Verstoß gegen Art. 11 der Europäischen Menschenrechtskonvention (EMRK) und gegen die jüngere Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte (EGMR). (VG Düsseldorf, Az: 31 K 3904/10.O)

Wie das Streikrecht anderer Beamter - etwa von Polizisten - zu beurteilen ist, ließ das Verwaltungsgericht offen.

Die VG-Entscheidung ist noch nicht rechtskräftig....
Das Ende Der Welt brach Anno Domini 1420 doch nicht herein.
Obwohl vieles darauf hin deutete, das es kaeme... A. Sapkowski

Kuddel

ZitatLehrer streiken für einheitliche Vergütung

Die Gewerkschaften schicken bei den Warnstreiks im öffentlichen Dienst die angestellten Lehrer vor. Für sie geht es nicht nur um mehr Geld, sondern erstmals auch um einen bundesweiten Tarifvertrag.


Seit den 90er Jahren regeln die Länder weitgehend in eigener Regie die Bezahlung ihrer angestellten Pädagogen. Die Föderalismusreform von 2006 hat alles noch komplizierter gemacht. Das wachsende Einkommensgefälle war vorprogrammiert: Ein angestellter Pädagoge im Osten bekommt heute unter Umständen 750 Euro netto weniger im Monat als sein verbeamteter Kollege in Baden-Württemberg - und dies bei gleichwertiger Tätigkeit.

Mit jeweils eintägigen Warnstreiks wollen die Gewerkschaften Verdi, GEW und Beamtenbund nicht nur ihre Forderung nach einer Gehaltserhöhung von 6,5 Prozent bei der äußerst schleppend angelaufenen Tarifrunde für den öffentlichen Dienst unterstreichen. Es geht erstmals auch konkret um einen bundesweiten Tarifvertrag für die 200 000 angestellten Lehrer und eine einheitliche Eingruppierung der verschiedenen Lehrämter in die Vergütungstabelle der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL).

Bisher gilt auch: Lehrer werden im öffentlichen Dienst generell schlechter bezahlt als andere Akademiker. Die Rechtsprechung räumt den Personalräten zwar Mitspracherechte bei der Eingruppierung ein. Von einigen Ländern wird das aber bestritten. Auch hier wollen die Gewerkschaften den Hebel ansetzen.
http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/750-euro-netto-weniger-lehrer-streiken-fuer-einheitliche-verguetung/7802472.html

Fritz Linow

Zitat24.2.20
Am Freitag beteiligten sich 200.000 Lehrer und Schulbedienstete in der kanadischen Provinz Ontario an einem eintägigen Streik. (...)
https://www.wsws.org/de/articles/2020/02/24/ontt-f24.html

Nicht schlecht bei 15 Millionen Einwohnern.

counselor

Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!


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