Krieg beginnt hier!

Begonnen von Rappelkistenrebell, 11:11:03 Mi. 09.März 2016

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Rappelkistenrebell

Aus: Ausgabe vom 09.03.2016, Seite 2 / Inland


Bild: Jan Woitas/dpa

Krieg beginnt hier

Unbekannte sollen in der Nacht zu Dienstag acht Lastwagen der Bundeswehr auf einem Werkstattgelände in Leipzig angezündet haben. Die Autos wurden zum Teil völlig zerstört, berichtet der Berliner Tagesspiegel. Für die Polizei ist – auch ohne Bekennerschreiben, Spuren oder gar Beweise – klar, dass es sich um Brandstiftung handeln muss. Die Täter »schlafen erst mal aus und stellen ihre Taten dann irgendwo ins Internet«, so ein Polizeisprecher. Während die Polizei Ahnungen hat, steht eines fest: Was in Leipzig abbrennt, kann im Ausland keinen Schaden mehr anrichten. (sc)

Quelle

https://www.jungewelt.de/2016/03-09/006.php
Gegen System und Kapital!


www.jungewelt.de

Rappelkistenrebell

Aus: Ausgabe vom 24.03.2016, Seite 4 / Inland

Krieg beginnt hier
Aber auch politische Bündnisse und Protest dagegen
Von Markus Pflüger



Ostermärsche 2015: Abschlusskundgebung in Frankfurt am Main, 6. April
Foto: Boris Roessler/dpa-Bildfunk

Es ist schwer geworden, Menschen für fortschrittliche politische Anliegen anzusprechen und zu mobilisieren – das ist zwar richtig, aber kein spezifisches Problem der Friedensbewegung. Auch andere soziale Bewegungen, ob Gewerkschaften, Frauen-, Umwelt- oder Antiatombewegung, leiden unter den Auswirkungen dessen, was sie bekämpfen: der Durchkapitalisierung des Alltags. Manche empfehlen: »sich auf weniges und Konkretes konzentrieren«, befristete Projekte und Aktionen anbieten, neue Verbündete finden, alle Medien nutzen. Das sind sicherlich wichtige strukturelle Überlegungen. Ebenso wie der richtige Appell, dass Friedensbewegung und antifaschistische Bewegung wieder stärker zusammen agieren sollten. Ich ergänze: gerade antirassistische Initiativen, die sich für Flüchtlinge – gegen Asylverschärfungen und rechte Hetze – einsetzen, sollten und könnten noch viel stärker mit »Krieg als Fluchtursache« Teil einer Friedensbewegung werden.

Friedensgruppen sind vielerorts wichtige Akteure außerparlamentarischer Opposition und Impulsgeber, doch Beteiligung und Wirkung bleiben meist gering. Sich mit anderen zusammenschließen ist daher sinnvoll. Ebenso wie konkrete Kampagnen – die Aktion »Aufschrei: Stoppt den Waffenhandel« oder die jetzt startende Kampagne »Büchel ist überall« gegen die Aufrüstung mit neuen Atomwaffen sind gute Beispiele. Manche erhoffen sich, durch Massenmobilisierung den Druck von der Straße zu erhöhen – die Frage ist dabei allerdings, ob diese Massen, so sie denn kommen, wirklich dasselbe Ziel verfolgen. Grundlage für Aktivitäten und Kooperationspartner sollten keinerlei Toleranz gegenüber Sexismus, Rassismus und Antisemitismus sein, es sollte keine Zusammenarbeit mit Nationalisten, Rechtspopulisten und Neonazis geben. »Nie wieder Krieg und nie wieder Faschismus« gehören zusammen!

Die Einstellungen und Ziele potentieller Kooperationspartner können aktuell gut anhand der Flüchtlingsfrage abgelesen werden. Geht es um eine solidarische und demokratische Haltung und Gesellschaft, geht es um die Beseitigung der Ursachen von Krieg, Armut, Ungleichheit oder Umweltzerstörung – und damit auch von Fluchtgründen?

Angesichts zunehmender rassistischer Gewalt gegen Flüchtlinge, und der Ausweitung militärischer Intervention weltweit inklusive Bundeswehr ist es besonders wichtig, genau diese Zusammenhänge zwischen Krieg und Flucht zu verdeutlichen. Statt sozial benachteiligte und unterdrückte Gruppen auseinanderdividieren zu lassen, gilt es, sich stärker zusammenzuschließen: im sozialen Kontext, aber auch im Rahmen des politischen Engagements. Solidarität zeigen. Das heißt auch, sich bei den verschiedenen sozialen Kämpfen zu unterstützen. Unsere Chance ist es, dabei den Kräften, die ein spezifisches Anliegen haben und sich dabei klar gegen rechts positionieren, die grundsätzliche Bedeutung der Frage nach Krieg und Frieden zu verdeutlichen.

Mit der Kampagne »Krieg beginnt hier« wollen wir solche Bündnisse schließen. Bei Ostermärschen sind Gewerkschaften, Kirchengruppen, Flüchtlings- und Antiatom­initiativen dabei. Die Friedensaktion vor der Airbase Spangdahlem am 21.5. wird mit einem Vertreter des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) organisiert. Auch mit den »Kollateralschäden«, die direkt um die Kriegsflughäfen auftreten, lässt sich gut verdeutlichen, um was es eigentlich geht: Eine verstärkte Kriegspolitik für Macht- und Wirtschaftsinteressen. Verluste sind einkalkuliert. Krieg setzt letztendlich die Profitmaximierung mit militärischen Mitteln fort. Und Kriege gehören zusammen mit der Ausbeutungspolitik der reichen Länder zu den Fluchtursachen.

Dieses Jahr thematisieren viele Ostermärsche genau diese Ursachen und fordern entsprechend ein Ende von Rüstungsexporten und eine Änderung der gesamten neoliberalen Wirtschafts- und Kriegspolitik ein.

Krieg beginnt hier vor Ort: ob Bundeswehr, NATO oder US-Militärstandorte, ob Rüstungsbetriebe oder Werbemaßnahmen der deutschen Armee. Aber auch der hiesige Krieg gegen Geflüchtete und Migranten, deren Unterkünfte angezündet, deren Fluchtwege verbaut, die entrechtet und abgeschoben werden.

www.krieg-beginnt-hier.de

www.ostermarsch-info.de

Quelle

https://www.jungewelt.de/2016/03-24/016.php
Gegen System und Kapital!


www.jungewelt.de

Kuddel

ZitatProteste beim Kirchentag
Demonstranten stören Gottesdienst mit von der Leyen

Aktivistinnen seilten sich in der Gedächtniskirche von der Empore ab. Sie kritisieren die "Verstrickungen der evangelischen Kirche mit der Bundeswehr".


http://www.tagesspiegel.de/berlin/proteste-beim-kirchentag-demonstranten-stoeren-gottesdienst-mit-von-der-leyen/19857346.html#

Kuddel

Zitat Protest gegen US-Atomwaffen
Aktivisten dringen in Fliegerhorst Büchel ein

Sicherheitsalarm auf dem Bundeswehr-Fliegerhorst Büchel in Rheinland-Pfalz: Demonstranten zerschnitten am Morgen den Zaun zum Stützpunkt. Sie wollten gegen die dort stationierten US-Atomwaffen protestieren.

(...)
Die Waffen befinden sich in einem gesondert bewachten Sicherheitsbereich, der von der Bundeswehr aber auch von schwer bewaffneten US-Soldaten geschützt wird. Hätten sich die Demonstranten diesem Bereich genähert, hätten die Soldaten vermutlich geschossen.

Für die Bundeswehr ist der Vorgang ärgerlich. Bereits vergangene Woche waren Demonstranten schon einmal in den Fliegerhorst Büchel eingedrungen, damals entrollten sie auch Plakate, schossen Fotos und verbreiteten das Material später im Internet. Seit Wochen finden in der Nähe des Fliegerhorsts Protestcamps statt.

Dass die Bundeswehr die Aktionen nicht verhindern kann, wird intern immer wieder kritisiert. Seit Längerem ist eine Verbesserung der Außensicherung in Büchel im Gespräch. So will die Bundeswehr etwa durch eine Video-Anlage mögliche Manipulationen am Zaun schneller erkennen und damit das Eindringen in den Fliegerhorst unterbinden.
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/us-atomwaffen-aktivisten-dringen-in-fliegerhorst-buechel-ein-a-1219788.html

Respekt!

counselor

ZitatCDU: Unionspolitiker fordern Wehrpflicht für Männer und Frauen

Das Rekrutierungsproblem der Bundeswehr bringt CDU-Abgeordnete auf eine alte Idee: die allgemeine Dienstpflicht. Der Wehrbeauftragte des Bundestags hält nichts davon.

Quelle: https://www.zeit.de/politik/deutschland/2018-08/cdu-wehrpflicht-bundeswehr-debatte-hans-peter-bartels
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Kuddel

ZitatBundeswehr:Wehrbeauftragte schlägt Rückkehr der Musterung vor

SPD-Politikerin Högl regt an, alle jungen Menschen untersuchen zu lassen. Die Wehrdienstfähigen sollten dann selbst entscheiden, "ob sie sich engagieren wollen oder nicht".
https://www.sueddeutsche.de/politik/wehrpflicht-bundeswehr-musterung-1.5896401

Wohin die Reise wohl geht?  :o

counselor

Ich erinnere mich noch gut an meine Musterung. Es war eine Mischung aus psychologischen Tests und einer körperlichen Untersuchung. Dann wurde mir das Ergebnis von einer Kommission mitgeteilt und ich habe denen angekündigt, dass ich den Wehrdienst verweigern werde.
Alles ist in Bewegung. Nichts war schon immer da und nichts wird immer so bleiben!

Kuddel

Hier werden nicht nur Waffen produziert.
Auf der Ramstein Air Base werden die Planung und Steuerung der Kampfdrohnen-Einsätze im Irak, in Afghanistan, im Jemen sowie die Drohnenangriffe in Pakistan koordiniert.

Hier werden die Menschen propagandistisch bearbeitet, und wenn man damit keine Kriegsbegeisterung erzeugen kann, so sorgt es zumindest für Verwirrung und eine Ignoranz gegenüber den Kriegen und der deutschen Rolle in den Konflikten.

Die Meldungen sind so schrecklich, man kann sie gar nicht verarbeiten.
Ich fühle mich nicht gut Informiert, wenn ich beim Schrecken ganz dicht dabei sein kann. Wenn ich Bilder von Toten sehe, von toten und verletzten Kindern. Ebenso die Homestories irgendwelchen Menschen in Kriegsgebieten. Sie mögen journalistisch gut gemacht sein, doch sie machen mich nicht schlauer, geben mir keinerlei Lösungsansatz. Nur Haß auf die gegnerische Partei.

Ich versuche mir das alles vom Leib zu halten. Die Bilder der Opfer, den embedded Journalism aus dem Schützengraben, die Beschreibungen der Front und der Vormärsche, die Waffentechnologie, der ganze Scheiß. Ich will das nicht. Mich macht das alles nur kirre.

Ich will diese Kriege nicht ausblenden und vergessen. Ich will sie und die Interessenkonflikte dahinter verstehen. Ich will mich nicht auf die Logik des Krieges einlassen.

Der jetzt hochkochende Palästinakonflikt wird in Deutschland genauso parteiisch und unseriös von Medien und Politik behandelt wie der Ukrainekrieg.
Das rettet keine Menschenleben und es führt weg von einer politischen Lösung.

admin

Ich wurde gebeten, diesen Aufruf bei chefduzen zu veröffentlichen. Gern komme ich dieser Bitte nach:

Das Risiko eines großen Krieges zwischen den Atommächten wächst und bedroht die Menschheit weltweit. Gigantische Finanzmittel und Ressourcen werden für Krieg und Militär verpulvert. Statt damit die großen Probleme von Armut und Unterentwicklung, maroder Infrastruktur und katastrophalen Mängeln in Bildung und Pflege, Klimawandel und Naturzerstörung zu bekämpfen.

Die deutsche Regierung und Parlamentsmehrheiten beteiligen sich an dieser verheerenden Politik.

Gewerkschaften gegen Aufrüstung und Krieg! Friedensfähigkeit statt Kriegstüchtigkeit!


https://gewerkschaften-gegen-aufruestung.de/


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