Chefduzen + Labournet Live! (8.+9.5.2011)

Begonnen von admin, 21:57:00 So. 10.April 2011

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admin

Am 8.5. um 19°° findet eine Veranstaltung mit LabourNet und chefduzen in der PUMPE in Kiel statt.
Mehr demnächst.

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Per Internet zur Revolution?
oder:
Wie geht Klassenkampf heute?


Durch die Medien geistert die These, das Internet und speziell Facebook seien verantwortlich für die Unruhen in der arabischen Welt. Für wirkungsvolle Kämpfe muß jedoch einiges mehr zusammenkommen als ein wenig Digitaltechik. Zwei der erfolgreichsten deutschen politischen Internetprojekte stellen sich vor, berichten von ihren Erfahrungen und diskutieren zeitgemäße und altbewährte Methoden sich zu organisieren.

Wir sind es leid immer nur Kämpfe in anderen Ländern zu konsumieren, egal ob in Frankreich, Griechenland oder in Nordafrika. Wir wollen die Verhältnisse auch hier zum Tanzen bringen. Dazu  muß man sich mit den Ausbeutungsverhältnissen vor Ort auseinandersetzen. Zwei klassenkämpferische Projekte, die das Internet nutzen um Nachrichten aus der Welt der Ausbeutung zu verbreiten und zeitgemäße Formen der Selbstorganisation und Kampformen für ein besseres Leben zu unterstützen, kommen auf dieser Veranstaltung zu Wort. Die Referenten sind: Mag Wompel, Betreiberin des LabourNet (,,Teffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, gesellschaftskritisch")  und Karsten Weber, Gründer von chefduzen.de, dem ,,Forum der Ausgebeuteten", das inzwischen Schwesterprojekte in Österreich und der Schweiz hat.

Über die Referenten der Veranstaltung:

Mag Wompel ist Industriesoziologin und freie Journalistin. 1960 in Polen geboren, als Teenager über die Schweiz und etliche Stationen im Ruhrgebiet, Bochum, gelandet. Mitglied nationaler und internationaler Vernetzungsinitiativen kritischer/oppositioneller GewerkschafterInnen und Autorin industriesoziologischer und gewerkschafts- wie sozialpolitischer Veröffentlichungen. Verantwortliche Redakteurin des LabourNet Germany seit 1997.

Karsten Weber ist Energieanlangenelektroniker und Filmemacher.  1960 in Neumünster geboren und lebt heute in Kiel. Das Interesse an politischer und kultureller Selbstbestimmung und an einem internationalen Austausch führten zu zahlreichen Kontakten nach Groß Britannien und China. Seit 2002 presserechtlich verantwortlich für das Internetforum chefduzen.de


Es ist eine Veranstaltung für die Rebellion in unseren Breiten. Eine Abrechnung mit Sackgassen der traditionellen Gewerkschaftsbewegung. Klassenkampf ohne den Muff der Funktionäre. Eine Suche nach den Stärken der vergangenen Kämpfe der Arbeiter- und sozialen Bewegungen. Es geht um Gemeinsamkeiten einer zersplitterten Klasse (in Stammbelegschaften, Leiharbeiter, Tagelöhner, Scheinselbständige und die Reservearmee der Erwerbslosen), es geht um Grenzüberschreitung im Wortsinne und um das Erkennen der eigenen Macht. Es geht um Wege uns ein besseres Leben zu erkämpfen.

xyu

das plakat(die zeichnung)  sieht danach aus, als würde es auf der veranstaltung v.a. um die revolution im arabischem/nordafrikanischem raum gehen.

dejavu

Kern ist wohl die Übertragung der Vernetzung im Internet in die reale Welt. Hier gibt es bei uns viel zu tun.
Leiharbeit und Werkvertragsmißbrauch verbieten! Weg mit dem Dreck!

1984

Ich finde das Plakat gut - fände es aber besser, wenn die Frau statt einer roten eine schwarz-rote Fahne schwenken würde.

admin

Der erste Gedanke bei der Motivwahl war nahezu eine werbestrategische: Das Interesse an den Unruhen in der arabischen Welt ist groß, denn sie brachten den Glauben an die Unveränderbarkeit der Verhältnisse zum Einsturz. Die Medien machten daraus eine "Facebook Revolution".

Mal sehen, vielleicht interessiert man so mehr Menschen für die Veranstaltung. Inhaltlich hat dejavu den Nagel auf den Kopf getroffen. Es geht um den nächsten Schritt: Wie findet das, was sich im virtuellen Raum entwickelt hat, Anwendung in der realen Welt?

Zum Motiv: Die Bildvorlage beruht ja auf einem klassischen Gemälde zur Französischen Revolution.



Bei der Karrikatur hatte die Frau die rote tunesische Nationalflagge in der Hand und ich habe nur den Halbmond weggepixelt. Für mich steht die Fahne für "Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit!" und darunter können wir uns getrost versammeln.

Alan Smithee

Wie wäre es, wenn Ihr einfach das Original verwenden würdet? (dürfte ja mittlerweile public domain sein). Und über die Brüste der Frau einen dicken schwarzen Balken mit "Zensiert" drauf? ( zwei Klappen mit einer..) ;)
...still dreaming of electric sheep...

admin

Jetzt ist es amtlich: Wir haben eine 2. Veranstaltung in Lübeck!

Ort: DGB-Haus; Holstentorplatz 1-5; 23552 Lübeck –  Raum 3 / 4 (Erdgeschoss)
Zeit: Montag, 9. Mai 2011 –  19:00 bis 21:00 Uhr

admin

Schon bald isses soweit.

So kommet zuhauf!

admin

Ein kleiner Rückblick auf die Veranstaltungen

In Kiel wollte es nicht recht funzen. Die Veranstaltung war trotz guter Werbung schlecht besucht. Es blieben auch die Stammtischchefduzler der Runde fern. Das Publikum war auch nicht so gemischt, wie ich gehofft hatte. Es waren keine Betriebs-/Gewerkschaftsaktivisten da. Mag und ich versuchten klarzumachen, daß das Internet nur ein Medium ist, das man nutzen sollte, aber wirkliche Auseinandersetzungen im wirklichen Leben geführt werden müssen. Trotzdem wurde uns gleich um die Ohren gehauen, welche ein überbewerteter Scheiß das Internet sei. Ich hatte auch keinen guten Tag und konnte scheinbar einiges nicht rüberbringen, wie ich eigentlich wollte. Eine Frau aus der autonomen Szene fühlte sich absolut auf den Schlips getreten und glaubte, ich wolle alles niedermachen, was sie jemals politisch gemacht hat. Mein Versuch Leute mit verschiedenen politischen Hintergründen und Erfahrungen zusammenzubringen und das soziale Thema für künftige Aktivitäten in den Mittelpunkt zu stellen, ist gründlich gescheitert. Die Leute, die politisch auf der Suche waren, wurden an dem Abend auch nicht recht befriedigt. Für mich war es alles etwas deprimierend.

Die Veranstaltung in Lübeck sollte für all das wieder entschädigen. Sie war nicht nur weit besser besucht, sondern hatte auch ein gemischtes Publikum, wie ich es erhofft hatte. Es kam hauptsächlich aus der Gewerkschaftsszene, von der Linkspartei, von Attac, einer vom hamburger Jour Fixe ist extra angereist, es war auch eine Neulübeckerin dabei, die nach politischen Kontakten suchte und ein paar Atonome. Der Abend lief gut, viele waren sowieso regelmäßige User des LabourNets. Es schien dem Publikum etwas gebracht zu haben. Der offene klassenkämpferischen Ansatz sagte den Leuten zu. Viellicht klappt es ja mit dem Verschlag einen regelmäßigen Treff vor Ort auf die Beine zu stellen. Daß das leichter gesagt ist, als getan, weiß ich aus leidlicher Erfahrung. Der erste Schritt ist jedenfalls getan und es gibt echtes Interesse.

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